Kleines Café

“Wir könnten Kameras aufstellen… ich muss nicht in der Nähe sein um meine Fähigkeiten zu benutzen,” das schelmische Grinsen wich keinen Moment von Simons Gesicht und er konnte nicht anders als sich auf die Unterlippe zu beißen um es vielleicht ein wenig zu dimmen. Denn seine Wangen fingen langsam aber sicher an zu schmerzen, was zwar hieß das er lange nicht mehr so gegrinst und gelacht hatte, aber trotzdem wirklich unangenehm war.
Um sich ein wenig zu beruhigen lehnte er sich nach hinten und fächelte sich ein wenig Luft zu, ihm war wirklich wirklich warm geworden und auch seine Wangen waren vermutlich mehr als nur ein bisschen gerötet. Aber das machte ihm nichts, Cardia konnte ruhig wissen wie glücklich er grade war.
Während Cardia ihr Gesicht hinter ihrer Mähne versteckte musste Simon kichern und schüttelte amüsiert den Kopf, ihm schien Cardia konnte nicht gut mit Komplimenten umgehen.. was ihn aber garantiert nicht davon abhalten würde ihr welche zu machen.
Die Brünette war ihm wirklich unheimlich sympathisch.
“Nun.. immerhin weiß ich dann das du morgen an mich denkst,” erneut lehnte er sich vor und nahm einen Schluck aus seiner Tasse. Während er sie über den Becherrand hinweg ansah wackelte er grinsend mit den Augenbrauen und konnte gerade noch so den Kaffee runter schlucken, bevor er in gelächter ausbrach.
“Verstehe… das heißt also im klartext,” er konnte sich das wachsende grinsen nicht verkneifen und machte sich ein kleines stück Kuchen mit der Gabel ab, “das wir uns wieder sehen ? Weil… sonst könntest du mir das Geheimnis ja auch verraten,” er schob sich das Stück in den Mund und zwinkerte ihr zu während er genüsslich auf der Erdbeere rum kaute.
Dieses Gespräch wurde immer besser und besser, Cardia reagierte einfach viel zu niedlich.

Wir könnten Kameras aufstellen. Ein Gedanke, der Cardia auch gekommen war – nicht unbedingt um sich das Schauspiel aus der Entfernung anzusehen, sondern eher um das Schauspiel für immer auf Video festhalten zu können. Sich solch kleinen Streiche wieder und wieder ansehen zu können, machte sie nicht unbedingt langweiliger. Im Gegenteil, es hob ihren Wert beinahe noch etwas an. Verschwörerisch lehnte sich die braunhaarige Magierin nach vorne, stützte sich dabei auf ihre Unterarme und grinste Simon an. „Ich sehe, wir haben die gleichen Ideen. Die Welt sollte sich vor uns in Acht nehmen. Jetzt wo wir uns für kleine Streiche zusammentun können, versteht sich,“ erklärte sie lachend. Sie würden sicherlich ein sehr gutes Team abgeben, immerhin fungierten ihre Fähigkeiten beinahe auf der gleichen Basis – und selbst ihre Ideen ähnelten sich. Auch, wenn dabei wahrscheinlich jeder seine eigenen Hintergedanken hatte.
Je weiter sich die braunhaarige beruhigte, desto angenehmer wurden die Temperaturen innerhalb des Cafés wieder. Sie hatte wirklich schon lange nicht mehr so viel gelacht, aber es tat ihr gut sich mal wieder so zu entspannen. Noch dazu würde sie später auch noch ihre beste Freundin treffen – ein perfekter Tag, wie er im Buche stand! Dass die anderen Kunden des Cafés immer mal wieder zu den beiden hinübersahen, registrierte Cardia jedoch kaum – oder sie ignorierte es einfach. Was interessierte sie schon, was andere von ihr dachten? Immerhin war es schon seltsam genug ein Mädchen völlig alleine an einem Tisch mit unzähligen mechanischen Instrumenten zu sehen.
„Wer sagt, dass ich vorhabe, es dir überhaupt zu verraten?,“ konterte sie grinsend. Ihre Mutter hatte ihr Mal erzählt, wie sie als Kind immer versucht hatte, sich Schokolade zu ergaunern – und das mit Hilfe ihrer Hundeaugen und des Schmollmundes, von dem sie grade sprach. Sie war sich nicht mal sicher, ob sie nicht genauso bescheuert aussehen würde wie Simon grade – aber das würde sie ihm sicherlich nicht so einfach offenbaren. Schmunzelnd stellte sie die leere Kaffeetasse vor sich ab. „Im Klartext heißt das, dass ich zumindest nichts dagegen hätte, wenn wir uns wieder sehen würden.“ Zumindest das musste sie ihm schließlich lassen – wenn sie ihm schon nicht das Geheimnis um den Schmollmund verraten tat.

Simon musste erneut lachen, ja, die beiden wären bestimmt ein unfassbar gutes Team. Und sie waren anscheinend beide so schelmisch veranlagt, was es nur noch besser machte.
“Das klingt wirklich schon wie eine Drohung. Aber reden können wir ja viel. Die Frage ist, tun wir das auch ?”, erneut wackelte er verschwörerisch mit den Augenbrauen und lehnte sich dabei auf seinen ellenbogen über den Tisch, “Ich will wirklich gerne sehen wozu du so alles im stande bist,” alle anderen in dem kleinen Café waren ihnen immer wieder komische Blicke zu. Vermutlich weil Simon immer wieder aus vollem Herzen lachte, aber zum Teufel mit denen. Er war eben ein sehr glücklicher Mensch und alle die ihn seltsam anstarrten konnten sich seiner Meinung nach mal den Stock aus dem Hintern ziehen und ein bisschen mehr entspannen.
“Hmmm,” er lehnte sich zurück gegen den Stuhl und beobachtete sie während ein Finger über den Rand seiner Tasse strich, “Wie wäre es am Wochenende ? Wir könnten ins Kino gehen oder… oh !”, er setzte sich etwas aufgeregt grade hin, “wenn du lieber draußen bist könnten wir auch in den Wildtierpark gehen ?”

Eine Drohung. Ganz so direkt wäre Cardia nicht gewesen, immerhin wollte sie für ihre kleinen Streiche nicht noch in Schwierigkeiten geraten – aber ja, man hätten es definitiv auch als Drohung sehen können. Vor allem, weil es den Mädchen auf der Universität sicherlich mal guttun würde einen kleinen Dämpfer zu erhalten. „Aber natürlich,“ erklärte sie schließlich, während ein amüsiertes Lächeln ihre Lippen umspielte. Kurzerhand öffnete sie ihre Tasche, durchsuchte diese einen Augenblick ehe sie ihr Handy hervorholte. „Das nächste Mal, wenn diese Mädchen mit auf die Nerven gehen, kann ich dich ja anschreiben. Dann können wir uns ganz genau einen Plan überlegen.“ Ihr Lächeln schien heller als die Sonne draußen, während sie Simon ihr eigenes Handy hinhielt, damit er seine Nummer eintragen konnte. So konnte man diese angespannte Frage umgehen und direkt Kontakte austauschen – immerhin hatte Cardia ja schon ziemlich offen gesagt, dass sie sich freuen würde, denn jungen Mann wiederzutreffen. „Und keine Sorge, dann wirst du auch sehen, wozu ich so imstande bin,“ fügte sie noch zwinkernd hinzu, ehe sie sich auf ihrem eigenem Sitz zurücklehnte und das Chaos in ihrer Tasche betrachtete. Ein Chaos, dass jenes in ihrem Studienzimmer gut widerspiegelte – immerhin waren weder Gwen noch Sie wirklich motiviert dazu, aufzuräumen...
Aber es sollte sich schon bald herausstellen, dass Simon eben so direkt war wie die Magierin selbst. Kino? Wildtierpark? Ein herzliches Lachen entwich den Lippen der braunhaarigen, als sie die Arme vor der Brust verschränkte. „Und ich dachte, ich wäre direkt!“ Ihr Lächeln blieb bestehen, als sie kurz den Kopf schüttelte – mehr aus der Tatsache heraus, dass sie kaum glauben konnte, was hier grade geschah. „Draußen wäre eine gute Idee. Ich habe eine Corgi Dame zu Hause, die sich bestimmt freuen würde, dich ebenfalls kennenzulernen. Dann würde ich sie einfach mitbringen,“ erklärte sie schließlich schmunzelnd. Sisi gefiel es nicht alleine im Studentenwohnheim zu bleiben, auch wenn sie verstand, warum Cardia manchmal alleine rausmusste – aber so würde sie ebenfalls einen spannenden Tag an der frischen Luft haben.

Simon musste grinsen als Cardia so indirekt nach seiner Handynummer fragte, auch wenn er sich sicher war dass das Grinsen mittlerweile schon auf seinem Gesicht angewachsen war. Denn trotz das seine Wangen schon eine Weile davon schmerzten konnte er einfach nicht aufhören wie ein Honigkuchenpferd dar zu sitzen.
Vorsichtig, um es nicht fallen zu lassen, nahm er ihr Handy entgegen und tippte seine Nummer ein. Kurz biss er sich grinsend auf die Zunge als er seinen Namen eingab, ehe er ihr ihr Handy wieder entgegen hielt und ein kleines herz neben seinem Namen das Display zierte.
“Ich bin mir sicher diese blöden Schnepfen haben es verdient ~”
Er trank den letzten Schluck seines Getränks und stellte die Tasse wieder auf den Tisch während er sich in seinem Stuhl erneut zurück lehnte.
Das Funkeln in seinen Augen und die Röte auf seinen Wangen wurde nur noch intensiver als sie anfing zu lachen, “Na ich muss doch meine Chance ergreifen ! Wenn ich schon mal so ein hübsches, sympathisches Mädchen treffe kann ich das doch nicht einfach so vorbeiziehen lassen !” Auch er selber musste lachen und schüttelte über sich selber den Kopf, vermutlich hätte man trotzdem diskreter fragen können.
Trotzdem hielt er sich gespielt geschockt die Hand an die Brust, “Deine Corgi Dame ?” nachdenklich stieß er die Luft aus die er vorher eingesogen hatte, “Also ich weiß nicht das ist schon ein großer Schritt. Wenn sie mich mag dann wirst du mich nicht mehr los weißt du ? Weil.. das kannst du ihr dann ja nicht einfach antun, sie wird nie wissen was aus mir geworden ist !”
Simon hatte sich selber so in rage geredet das er sich selber schon verrückt vorkam und erneut lauthals in Gelächter ausbrach, so sehr das er sich sogar schon zwei kleine Tränen wegwischen musste.
“Okok, aber jetzt wirklich,” er atmete noch einmal tief durch um sich zu fassen, “Ich würde die Dame gerne kennen lernen.. also ..wie wäre es dann mit Samstag ?”