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Seitenstraße

vAnonymous
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Lilie schien irgendwelche Probleme zu haben, die sie sogar versuchte zu verstecken. Rei war das ganz Recht, sie zwang niemanden dazu sich ihr anzuvertrauen, auch wenn sie selbst anderen oft ihre Probleme ungefragt erzählte. Eine Eigenart, welche sie selbst manchmal im Nachhinein für peinlich empfand.
Die Blonde nahm wortlos den Joint zog, erst zu tief, und dann ein zweites Mal und Rei konnte förmlich sehen, wie sie langsam runter kam. Rei nahm die Tüte wieder entgegen, zog und blies den Rauch nach zwei Sekunden in den Himmel hinauf. Sie lehnte sich an die Wand und legte den Kopf in den Nacken, während sie weiter rauchte. Ihr Ausatmen verriet, dass sie eigentlich unentwegt seufzen wollte.
„Mr. Crowley zerkratzt mir garantiert später das Gesicht dafür weil ich von der Bühne abgehauen bin.“, brach die Dämonin schließlich die Stille.
Sie schien dabei etwas in Gedanken versunken zu sein und Rei fragte sich, was ihre Stimmung so stark verändert hatte, dass sie von der Bühne geflohen war. Ihr Blick ging kurz auf ihr Smartphone um die Uhrzeit zu checken. Erst erschrak sie fast ein bisschen darüber wie spät es geworden war, doch dann zog sie noch einmal an ihrem Stängel und mit einem hörbaren Seufzen steckte sie sich wieder ihr Handy ein. Sie schnippte die Asche der Tüte beiseite und zog dann tief die Luft durch die Nase ein.
"Was macht er dann erst mit mir?", fragte Rei sich laut und blies wieder Rauch zum Himmel hoch.
Sie ließ das Geschehene, beziehungsweise den Bruchteil den sie mitbekommen hatte, Revue passieren und zog ein letztes Mal kräftig an ihrer Tüte, bevor sie auf dem Boden landete und mit etwas Wut ausgetreten wurde. Als Rei ihren Hinterkopf wieder an die Fassade lehnte, schloss sie die Augen und rieb sich mit ihren Fingern über ihre Unterlider. Dann nahm sie die Hände herunter und starrte ausdruckslos nach oben in den abendlich gefärbten Himmel.
Es dauerte fast eine ganze Minute bis sie es wagte über das Geschehene zu sprechen. Das war für sie ungewohnt. Normalerweise hatte sie da eine recht niedrige Hemmschwelle, aber bei dem Geschehenen handelte es sich nicht um irgendetwas banales, sondern um etwas, das ihre Welt begann zu erschüttern und sie wusste, dass es nicht das letzte Mal bleiben würde.
"Wenn Mr. Crowley ein Mensch wäre, würde er mich wahrscheinlich mit einem Arschtritt auf die Straße befördern und mir verbieten mich dem Laden auf weniger als 50 Meter zu nähern. Schade, dass ich das nicht mit Draco machen kann. Scheißkerl...", brummte Rei und frimelte an einer zweiten Tüte.
Ihr Blick ging erst jetzt direkt zu Lilie. Sie wirkte eindeutig genervt und etwas wütend, allerdings nicht auf Lilie.
"Mein lieber Dämonenfreund hat meinen Körper benutzt, um es mit einem mordlustigen Vampir in meiner Umkleide zu treiben. Was ist deine Geschichte?", fragte Rei und hielt der Dämonin die neu angezündete Tüte hin.
 10.08.17 15:09
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Uniform ihrer Welt, dämonisches Mal auf ihrer Brust

Gespielt von :
Niko

vZephyr Hollis
The Weak perish.

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Come From: Dunkle Schenke "Clypher" | 05.Mai | 22:43 Uhr | Klarer Nachthimmel

Leise zog ein kühler Windhauch durch die langen, blauen Haare der Hexe, die vollkommen alleine in der dunklen Seitengasse stand. Sie wusste, dass es ihr niemals gut tat an diesen Ort zurückzukehren – doch etwas in ihr brauchte diesen Schmerz. Einen Schmerz, denn die Hexe so zuvor nicht gekannt hatte. Denn zusammen mit dem Leben des Schakals, hatte auch die Eishexe etwas verloren. Einen Teil ihrer Selbst, über den sie sich bis vor kurzem nicht einmal bewusst gewesen war. Ihre Menschlichkeit. Doch ohne diesen Teil, denn sie tief in sich weggeschlossen hatte, hatte sie auch die Kontrolle über sich selbst verloren.
Über sich und den Dämon tief in ihrem Herzen. Wäre Asher nicht gewesen, würde sie nun noch immer gedankenlos durch die Stadt ziehen und Leute umbringen. Etwas, dass der Hexe nicht gefallen würde – immerhin ging sie mit ihren Opfern vollkommen anders um, als es die Dämonin in ihr tat. Dieses Wesen war viel.. gedankenloser als sie selber. Eine Eigenschaft, die sie beinahe ihr Leben gekostet hätte. Erneut erklang ihr Seufzen durch die leere Gasse. Auch wenn sie ihren Arm noch schonen musste, so sah man ihr die Verletzung zumindest nicht mehr an. Doch diese Begegnung hatte der Hexe gezeigt, dass sie alles daran setzten musste, um wieder Klarheit in ihren Gedanken zu schaffen. Allerdings fehlte ihr dafür etwas. Etwas, von dem sie nicht wusste, ob sie es jemals wieder zurückerlangen konnte.
Durch den Verlust ihrer Menschlichkeit, ihrer Gefühle, hatte sie einen entscheidenden Schlüssel zur Kontrolle ihrer Macht verloren. Denn nur als Hexe besaß sie die notwendigen Fähigkeiten, um die Kräfte des Dämons in ihr nutzen zu können. Doch als Hexe fehlte ihr die Menschlichkeit. Ein leises Seufzen entwich ihren Lippen, als sie sich durch die blauen Haare fuhr und ihren Blick gen Himmel hob. Nacht war über der ruhigen Hafenstadt angebrochen und nur noch der Mond erhellte die Gasse, in der Zephyr stand. Nur Nachts konnte sie diesen Ort besuchen, denn sie musste verbergen, was sie tief in ihrem Herzen weggesperrt hatte – würde Asher jemals herausfinden, dass sie Gefühle besaß, dann würden die beiden Monster wieder aufeinander treffen. Doch dieses Mal als Feinde. Ein Kampf auf Leben und Tod zwischen Feuer und Eis.
Der getrübte Blick aus ihren eisblauen Augen senkte sich auf die Straße vor sich. Niemand ahnte was in dieser Gasse geschehen war – nun, zumindest nicht mehr. Kein Tropen Blut war mehr zu sehen, kein Eis dass die Wände schmückte und kein Wasser dass alles davon gespült hatte. Noch immer verstand die Hexe nicht, was es war, dass sie so sehr angezogen hatte. Was hatte dieser Mann gehabt, dass er Kontrolle über ihre Kräfte erhalten hatte? In seiner Nähe war ihr Eis nutzlos. Und auch ihre sonst so kühle Art schien wie ihr Element einfach zu schmelzen.
"Warum hast du drauf bestanden, dass ich es zu Ende bringe?" Ein leises Knurren entwich ihrer Kehle, während sie die Hand zur Faust ballte. Warum zum Teufel hatte sie das Bedürfnis verspürt, ihm das Leben zu lassen?! Warum bereute sie was sie getan hatte?! Warum? Sie hatte unzählige Menschen getötet, gefoltert und ihnen unsagbare Dinge angetan. Und Sharif... Sharif.
Ihre Hand entspannte sich als sie ihre Finger zu ihren Lippen anhob und kurz über diese strich. Sie hatte ihn geküsst. In all ihrer Zeit, in der sie sowohl in ihrer Welt als auch in dieser existierte, hatte sie so etwas niemals getan. Sie hatte keinen Grund dazu gehabt. Keine Gefühle. Und erneut entwich ihren Lippen ein leises Seufzen, als sie für den Moment die Augen schloss und ihre Hand vor ihre Brust hob. Nur um kurz darauf besagte Hand von sich zu strecken. Kalte Luft hüllte sich um ihre Finger und langsam entstand Eis in ihrer Hand. Eis, dass sich formte und so klar wurde, dass man es mit Glas verwechseln könnte. Und nur Augenblicke später, lag eine Rose aus Eis der Hand der Hexe. War es Trauer was sie verspürte? Ungewissheit. Reue? Schuld? Sie verstand diese Gefühle nicht. Sie verstand nicht, warum sie nicht einfach ignorieren konnte, was sie fühlte.
Schweigend hockte sie sich vor die Stelle, an der sie dem braunhaarigen Schakal ihr Messer durch die Brust gestoßen hatte. Und ebenso schweigend platzierte sie die kristallklare Rose auf dem Boden. Ihr Blick ruhte auf jener Rose, die einsam und kalt anfing zu tauen. Wassertropfen für Wassertropfen bildeten sich auf ihrer Oberfläche und suchten den Weg auf den ebenso kalten Steinboden. Und so wie sie Sharif das Leben genommen hatte, würde sie auch erst gehen, wenn diese Rose ihr Leben gelassen hatte. Wenn sich ihr tödliches Eis in unschuldiges Wasser verwandelt hatte.
 22.08.17 22:48
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Wiedergänger

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warm, sanft, etwas brüchig, leise

Auffallende Merkmale :
trägt eine weiße Maske mit einem lachenden Gesicht bei sich

Gespielt von :
Cali

vSharif
Spirit of Vengeance

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Sharif & Zephyr
Samstag, 05. Mai | Innenstadt | 22:58 Uhr

Das Gespräch mit der Priesterin Cadysas hallte noch für eine lange Zeit in Sharifs Gedanken nach, auch nachdem sie aus seiner Sicht verschwunden war. Ihre Worte hatten ihm zu denken gegeben, ebenso wie es Máiríns getan hatten. Ohne die Banshee und die Priesterin würde der Schakal nun nicht dort stehen, wo er es tat. Dank ihnen hatte er wenigstens den Hauch eines Ansatzes, was genau der Grund dafür war, warum er sich nicht nur nicht erinnern konnte, sondern auch warum da diese unbeschreibliche Leere in ihm war.
Den Weißhaarigen Wiedergänger hielt es jedoch nicht lange in der Kirche. In den ersten zwei Tagen hatte er viel Zeit in den heiligen Hallen verbracht und sich einmal sogar in Sofiels Abwesenheit daran versucht, mit dem Himmel oder irgendeinem lauschenden Engel zu sprechen, da die Hilflosig- und Ahnungslosigkeit ihn langsam von innen aufzufressen begann, je länger er untätig blieb. Doch das versuchte Gebet trug keinerlei Früchte und machte ihm nur ein weiteres Mal klar, dass er selbst für seine Taten und Entscheidungen verantwortlich war. Und so verließ er am dritten Tage den heiligen Boden, um sich in die Stadt aufzumachen, im Ungewissen darüber, was ihn dort erwarten würde.
Der Schakal ließ bei jeder seiner Entscheidungen oberste Vorsicht walten, denn er wusste, wie fragil sein neues, zweites Leben war. Selbst ohne eine Ahnung davon, wie sein bisheriges früheres ausgesehen hatte wusste er, wie wertvoll sein jetziges war und wie schnell es ihm - zusammen mit seiner Seele - auch endgültig genommen werden konnte. Doch Sofiel und Máirín hatten ihn darüber aufgeklärt, dass er für die Konfrontation seines Schicksals Risiken in Kauf nehmen müssen würde. Und daran versuchte er sich nun.
So trieb es ihn hinaus in die Stadt. Er fühlte sich gerädert, obwohl er viel Zeit damit verbracht hatte in einem der kleinen Zimmer im Kirchenanbau zu schlafen, aber dennoch rastlos. Als würde eine innere Macht in ihm gar nicht anders können, als jetzt durch die Stadt zu ziehen. Er war nervös und seine weißen Ohren zuckten. Die Möglichkeit erkannt zu werden ließ seine Hände kalt werden und er formte sie in den Handschuhen immer wieder zur Faust, um seiner Nervosität entgegen zu wirken. Denn auch, wenn er vielleicht kein exaktes Ebenbild seines vorigen Lebens war, so hatten sich, wie Sofiel ihm noch erklärt hatte, wenn dann nur Attribute geändert. Sein Körper war derselbe, wenn auch leicht überholt in Form seines zweiten Lebens.
Es wurde später, während der Schakal sich mit dem Straßennetz der Stadt vertraut machte. Der Abend brach früher herein als erwartet und hüllte die Häuser schon bald in einen leichten Mondschein. Klar und dunkel bedeckte das Himmelszelt die Silhouetten der Stadt und wachte über den Wiedergänger, als wüsste es was seine Seele so schwer belastete. Er war schon drauf und dran umzukehren und zu entscheiden, dass es für heute reichte, als er mit einem Mal seinen eigenen Herzschlag beschleunigen fühlen konnte. Wie aus dem nichts, ohne erkennbaren Grund.
Überrascht und besorgt blieb er stehen, das Grüngelb seiner Augen in der Dunkelheit leicht glimmend, als er sich nach einer möglichen Ursache umsah, doch es war weit und breit nichts zu sehen. Die Hauptstraße war in Dunkelheit gehüllt und zu dieser Stunde war nun auch kaum noch ein Passant unterwegs. Er fragte sich, ob er sich dieses merkwürdige Gefühl soeben eingebildet hatte und es einfach ignorieren und umkehren sollte. Bis sein Blick an einer Abzweigung zu einer Seitenstraße hängen blieb.
Er legte die Ohren an. Unsicherheit spiegelte sich für eine Sekunde in seinen Augen. Doch es war, als konnte er ein Echo in den Ohren widerhallen hören, das ihn dazu anwies die Füße in Bewegung zu setzen und dorthin zu gehen. Und als er spürte, wie sich der Kopfschmerz wieder an die Oberfläche bahnen wollte, der ihn in den letzten drei Tagen zwischendurch immer wieder in unerwarteten Momenten überfallen hatte, zögerte er schließlich nicht länger.
Seine Stiefel trugen ihn hinein in das Dunkel der Seitenstraße, dass nur durch spärliche Laternen erhellt wurde. Sie war schmaler als die Hauptstraße und man konnte nicht genau sehen, wo sie hin führte. Doch Sharif spürte, dass er aus irgendeinem unerfindlichen Grund hier sein sollte.
Vorsichtig setzte er einen Fuß vor den anderen und in seinen Schultern herrschte eine gewisse Anspannung, als er immer tiefer in die Seitengasse ging. Und dann, in der Dunkelheit vor sich, konnte er eine Silhouette ausmachen.
Erst wog er ab ob es klüger wäre, umzukehren. Bisher war er vielen, wenn nicht allen Passanten aus dem Weg gegangen, um kein unerwartetes Wiedersehen auszulösen. Doch etwas sagte ihm, dass er um diese Silhouette keinen Bogen machen sollte. Und als der Lichtkegel der einzigen Laterne in diesem Abschnitt einen Blick auf diese Person preisgab, fragte er sich auch nicht länger warum, sondern beschloss, seinen Vorsatz Risiken einzugehen endlich umzusetzen und seine Suche zu beginnen. Mit leicht zurückgestellten Ohren blieb er nicht weit entfernt hinter der Person mit dem weißen Mantel stehen. Seine Augen waren an dem stechend blauen Haar hängen geblieben, das ihren Rücken hinab fiel - der das Einzige war, was er von ihr bisher sehen konnte. Er war verwundert, dass so Jemand sich ebenfalls in einer solchen Seitenstraße herum trieb. Nachdenklich senkte er den Blick und versuchte, aus dem Ganzen einen Schluss zu ziehen. "Was für ein Zufall…" Seine Stimme war rau. Und er hatte ein merkwürdiges Gefühl, so als hätte er schon einmal Jemanden mit diesen Worten begrüßt. Er schüttelte sachte den Kopf, bevor er noch einen Schritt auf die Person zutrat, die auf etwas am Boden sah. "Ich bin wohl nicht der einzige, der um diese Zeit noch durch die Stadt streicht. Kann ich dir weiterhelfen?"
 30.08.17 10:40
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Leise, fast unmerklich entwich den Lippen der blauhaarigen Hexe ein Seufzen, während ihre Augen von einem schwachen Schatten verdunkelt wurden. Stetig durchflossen Fragen ihren Kopf, raubten ihr die Aufmerksamkeit die sie dringend benötigte – und schlussendlich auch die Kontrolle über ihre Kräfte. Was war der Grund dafür, dass sie keine Kontrolle mehr über die Fähigkeiten hatte, die ihr schon seit mehreren Jahrhunderten inne wohnten? Es gab nichts, über das sie mehr wusste, als ihr eigenes Element. Jenes tödliche Eis, dass schon so vielen Menschen das Leben gekostet hatte. Asher hatte ihr bereits während ihres Kampfes gezeigt, wie sich ihre stärkste Waffe einfach in Luft auflösen konnte – doch wirklich geschafft hatte dies bis jetzt nur einer. Sharif.
Waren es ihre Gefühle ihm gegenüber gewesen, wegen denen sie ihre Kraft verloren hatte? Seine letzten Augenblicke auf dieser Erde hatte Zephyr dazu genutzt, um ihm zu sagen, dass ihre Gefühle niemals etwas gewesen waren, dass sie gespielt hatte. Aber.. welche Gefühle waren es gewesen? Das Sharif eine eindeutige Wirkung auf sie hatte, konnte sie nicht leugnen. Doch die Gefühle benennen.. konnte sie auch nicht.
Tief in ihren Gedanken versunken, merkte sie nicht einmal, dass sie schon lange nicht mehr die einzige Person in dieser dunklen Seitenstraße war. Zu sehr war sie damit beschäftigt, zu verstehen woran es lag, dass sie keine Kontrolle mehr über ihre Fähigkeiten hatte. Konnte es vielleicht an der Dämonin liegen, die tief in ihr versiegelt war? Spielte sie mit den Gedanken und Gefühlen der Eishexe, damit das Siegel erneut brach? Nein. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit durchaus bestand, konnte sich die blauhaarige keinesfalls vorstellen, dass die Namenlose so töricht wäre, sich der Hexe noch einmal zu widersetzen. Zudem Asher deutlich gemacht hatte, was passieren würde, wenn sie noch einmal das Licht der Welt zu sehen bekam – denn sollte Zephyr ihr Leben verlieren, würde es auch der Dämonin in ihrem Inneren nicht anders ergehen.
Als sie eine Stimme, dicht hinter sich vernahm, öffneten sich die Augen der Eishexe und endlich tauchte sie aus ihren Gedanken auf. Doch erst, als sie schon dabei war, sich von ihrem Platz am Boden zu erheben, fiel ihr auf, dass sie diese Stimme bereits kannte. Sehr gut sogar. Es war eine Stimme, die etwas in ihr auslöste und entfachte, von dem sie bis vor kurzem nicht einmal gewusst hatte, dass es in ihr existierte. Ihre Gefühle.
Noch mitten in der Bewegung fror die Haltung der Eishexe ein. Ihre blauen Augen waren auf die Eisrose zu ihren Füßen gerichtet, die sie nur für ihn dort abgelegt hatte. So, wie sie es jeden Abend bis zum heutigen Tag getan hatte – in der Hoffnung Antworten auf all ihre Fragen zu bekommen. Auf Fragen, die sie wohl niemals stellen würde – denn das würde heißen, dass sie sich selber eins eingestand: Nämlich dass sie kein Monster war. Dass sie ein Herz besaß und Gefühle – dass sie genauso war, wie jedes andere Wesen auf diesem Planeten.
Doch noch immer zweifelte sie. Es konnte nicht sein, dass der Mann, denn sie hinter sich vermutete, wirklich da war. Sie hatte ihn getötet. Sie war es gewesen, die ihm das Messer durch seine Brust – durch sein Herz gestoßen hatte. Wie konnte es also sein, dass sie diese vertraute Stimme nun hinter sich vernahm? Verlor sie vielleicht den Verstand? Das musste es sein. Mit ihren Kräften hatte sie auch ihren Verstand verloren.
Leise entwich ihren Lippen ein beinahe verzweifeltes Lachen. Ein Lachen das zeigte, wie sehr sie mit sich selber im Unreinem stand. Mir scheint man wirklich nicht mehr helfen zu können,“ murmelte sie, ehe sie sich herumdrehte. Doch anstatt, dass sich die Stimme des Mannes, an den sie scheinbar nicht nur ihr kaltes Herz sondern auch ihren Verstand verloren hatte, als Einbildung herausstellte, traf ihr Blick nun auf den seinen. Blaue Augen versanken in den stechend grüngelben, die ihrem Gegenüber gehörten. Diese Farbe war ihr vollkommen fremd. Niemals zuvor hatte sie ein Wesen mit Augen wie diesen gesehen – und auch seine Augen hatten nicht diese Farbe gehabt. Doch der Mann, der vor ihr stand und sie aus besagten Augen ansah, war zweifellos er. „Das...,“ ist unmöglich... Ihre Stimme versagte, ohne dass sie den Satz zu Ende bringen konnte. Jegliche Farbe wich ihr aus dem Gesicht und dankbar ließ sie sich gegen die Mauer in ihrem Rücken sinken. Sie fühlte sich, als würde sie ihrem eigenen Tod in die Augen blicken. Ein Gefühl, welches sie noch nie zuvor verspürt hatte und welches ihr nun schier den Atem raubte.
Das konnte nicht sein. Er konnte nicht leben. Sie hatte einfach nur den Verstand verloren. Erneut entwich ihren Lippen ein unmerkliches Seufzen. Nein, sie wusste dass sie ihren Verstand nicht verloren hatte. Sie wünschte es sich, doch noch war ihr Geist nicht gebrochen. Und als der Blick aus ihren blauen Augen erneut auf den des weißhaarigen Mannes vor sich traf, wusste sie auch, dass sie hier keiner Einbildung gegenüber stand.
Sharif stand vor ihr. Lebendig.
Trotzt dass sich sein Äußeres verändert hatte, war sich Zephyr sicher, dass sie es hier mit dem Mann zu tun hatte, denn sie eigenhändig umgebracht hatte. Anstatt der hellen, braunen Haut war die seine nun ebenso blass wie er ihre war. Seine warmen goldenen Augen sahen sie nun aus einem stechenden grüngelb an. Doch nicht etwa sein Äußeres verwirrte sie – es waren die Gefühle, die sie tief in sich selber verspürte. Trotz dem Schreck, der Überraschung, der Verwirrung – freute sie sich darüber, dass Sharif lebte. Sie freute sich? Allein der Gedanke brachte sie dazu den Blick zu senken, denn sie spürte wie eine ihr bekannte Wärme auf ihre Wangen zurückkehrte – und wie ihr kaltes Herz schneller und schneller schlug.
 30.08.17 19:43
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Sharif & Zephyr
Samstag, 05. Mai | Innenstadt

Der Schakal konnte sich nicht erschließen, warum sich die Silhouette vor ihm zu dieser Zeit hierher verirrt hatte, denn er selbst war schon drauf und dran gewesen, den Weg zurück zu der Kirche anzutreten. Da war nur dieses rätselhafte Gefühl in ihm, dieses leichte Ziehen. Es war fast schon wie eine externe Kraft, die ihn dazu drängte diese Seitenstraße nicht außer Acht zu lassen. Und auch wenn es ihm anfangs sehr merkwürdig und befremdend vorgekommen war, so hatte er es nicht weiter hinterfragt. Denn genau das war es doch schließlich gewesen, weshalb er überhaupt die Straßen der Stadt abgelaufen war: Um etwas zu finden, was ihm einen Anhaltspunkt gab. Egal, wie absurd und skurril dieser Anhaltspunkt sein mochte und egal, was für einem inneren Stechen er dafür folgen musste.
Seine Stimme hallte rau durch die Dunkelheit und fand zu dem Gehör der Person mit dem blauen Haar, wie er merkte sobald sie in der Bewegung inne hielt. Seine gelbgrünen Augen waren fragend, aber diskret auf ihren Rücken gerichtet, nachdem er seine Frage formuliert und die seltsame Erinnerung an das Echo seines ersten Satzes einen Augenblick lang verdaut hatte.
Nun war es jedoch an ihm, in der Bewegung inne zu halten und eine Spannung nahm in seinen Schultern Platz, als er ein fragwürdiges Lachen hörte. Es wurde von einer Stimme erschaffen, die aus einem ihm unbekannten Grund die Härchen auf seinen Armen aufstellte, während sie zeitgleich eine Gänsehaut bei ihm verursachte, die in der Dunkelheit wohl niemandem ins Auge fallen würde. Es kam ihm... bekannt vor.
Der Moment der Illusion einer Erinnerung war so schnell verschwunden, wie er gekommen war und Worte sollten dem Lachen folgen, die die Ohren des Schakals dazu brachten, sich zu spitzen. Er konnte sich auf das Gesagte keinen Reim machen, doch beschloss nicht nachzufragen als er sah, dass sie sich zu ihm herum drehte. Und wo eben noch die Dunkelheit der Gasse das gegenwärtigste gewesen war, so schwand der Ort, die Zeit, die Situation um ihn herum vollkommen, als er sie erblickte.
Er schnappte nach Luft und begegnete einem Blick, der in ähnlichem Maße fassungslos war wie es sein eigener zeigen musste, ob aus demselben Grund sollte ihm ein Rätsel sein. Sharifs Augen glichen kleinen Universen, als er mit leicht geöffnetem Mund das Bild vor sich aufnahm und zeitgleich zwei Sensationen in sich spürte, die verschiedener nicht sein könnten.
Sein Herzschlag hatte einen Schlag ausgesetzt. Er spürte, wie eine ziehende Wärme durch ihn hindurch raste, als würde sie zu ihm gehören und hätte ihn niemals verlassen dürfen; fast als würde sie sich fragen, aus welchem Grund sie ihn denn überhaupt jemals verlassen hatte. Doch zeitgleich fühlte er ein Stechen in seiner Brust, das ihn beinahe vergessen ließ, dass überhaupt ein Herz in seiner Brust schlug. Nichts von diesen Gefühlen kam jedoch in seinem Kopf an, während seine Augen das bei weitem schönste Wesen anschauten, dass er in diesem Leben je gesehen hatte.
Er drohte in dem Blau ihrer Augen zu versinken, als er dort stehen blieb, im Halbschatten der Laterne, und vergaß was er sie gefragt hatte. Ihr langes, eisblaues Haar rahmte ihr Gesicht und ihre Schultern ein, bis es sich an den Seiten ihres weißen Mantels und hinter ihrem Rücken verlor. Und als die Realität bei dem einzelnen Wort, das ihre Lippen verließ, wieder bei dem Wiedergänger ankam, konnte er fühlen wie sein Herz ihm aus der Brust zu springen drohte. Beinahe, als würde es die Frau vor ihm kennen.
Seine Ohren zuckten, als er sich in Bewegung setzte und mangels eines besseren Wissens einen eiligen Schritt auf sie zutrat, um sie daran zu hindern, sich nicht zu verletzen als sie gegen die Wand sank. Dass er sie dabei an ihrer Hand abfing, realisierte er erst, als er bereits seine behandschuhte Hand nach ihr ausgestreckt hatte. Seine großen Augen lagen noch immer auf ihrem Gesicht und verharrten dort auch noch einen Augenblick, bevor er den Blick senkte und auf seine Hand hinab schaute, die ihre festhielt. Überrascht über sich selbst zog er sie wieder zurück. Die Größe seiner Augen blieb jedoch bestehen, als er wieder zu ihr aufblickte. "Entschuldige", brachte er flüchtig, wie einen einzelnen Atemhauch über die Lippen. Was war in ihn gefahren? Er kannte diese Frau nicht! Und doch hatte er einen Zirkel an unerklärlichen Gefühlen in ihm, die ihn aufwühlten. Er konnte seinen eigenen Herzschlag in seinen Ohren klopfen hören.
Er blinzelte und versuchte sich daran zu erinnern, was er zu Beginn eigentlich noch einmal gesagt hatte und gab sich Mühe, sich zu sammeln. "Ich sollte nicht einfach eine Fremde so überfallen." Nervös legte er seine Ohren nach hinten und senkte kurz den Blick. Als er ihn das nächste Mal hob, war das Grün in seinen Augen stechend und ein Lächeln traute sich, auf seinen Lippen zu zeigen, das fast an den Schatten seines früheren Selbst zu erinnern vermochte. Seine Worte taten dies jedoch nicht. "Ich wüsste gern, wem ich gerade meine unwillkommene Hilfe anbiete." Die Wärme, die in ihm kreiste, breitete sich aus als er sie nun, wo er diesen Schritt näher an sie heran getreten war, noch genauer betrachten konnte. Liebe auf den ersten Blick gab es doch nicht, das war ein überholtes Klischee. Warum hatte er dann das Gefühl, eine starke Verbindung zu dieser Frau zu haben, wenn er sie gerade das erste Mal sah?
Weil es nicht das erste Mal war. Nur wusste Sharif das nicht.
 04.09.17 19:16
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vZephyr Hollis
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Dankbar darüber, dass sie in ihrem Rücken die Kälte der Steinmauer verspüren konnte, ließ sie sich einfach gegen diese sinken. Allerdings hatte sie nicht damit gerechnet, dass ihr Gast seine Hand nach ihr ausstrecken würde – und ihre Hand umschließen würde. Überrascht weiteten sich ihre Augen als sie einen Moment völlig ruhig dastand. Ihre Aufmerksamkeit gehörte nur Sharif. Dem Mann, dem sie vor seinem Tod noch ihre Gefühle gestanden hatte. Gefühle, die sie bis zum heutigen Tag nicht verstand und die sie verwirrten. Sie war ein Monster. Gefühle waren etwas menschliches. Etwas, dass sie nicht brauchte. Oder... vielleicht doch?
Wenn sie Sharif ansah, dann merkte sie, wie ihr Herz erneut schneller zu schlagen begann. Wie sich eine Wärme in ihrem Körper ausbreitete, die sie bis zu diesem Moment nicht gekannt hatte. Immerhin war die Wärme ihr natürlicher Feind. Umgeben von kühler Luft und Eis war sie aufgewachsen, hatte früh gelernt dieses Element zu ihrem zu machen und lebte mit ihm. Doch.. Sharif schaffte es dieses Eis zum schmelzen zu bringen. Selbst jetzt, wo er ihre Hand losließ, schaffte er es, sie mit seiner Wärme vollkommen gefangen zu nehmen.
Ebenso überrascht wie er, ließ sie ihren Blick auf ihre Hand sinken und blinzelte einige Male, ehe sie auf seine leise Entschuldigung den Kopf schüttelte. „Es gibt keinen Grund, weshalb du dich entschuldigen müsstest,“ erwiderte sie leise. War es vielleicht Schicksal, dass sich die beiden erneut trafen? Aber was sollte sie tun? Ihre Gedanken schienen keine Ruhe zu finden, während sie sich nichts sehnlicher als eine Antwort auf all ihre Fragen wünschte: Was sollte sie tun? Wie sollte sie sich verhalten? Sie hatte diese Wärme nicht verdient.
Und sobald sie die nächsten Worte des weißhaarige hörte, erkannte sie auch, was an dieser ganzen Situation nicht stimmte. Eine Fremde. Er konnte sich an nichts erinnern. Vielleicht war es besser so.
Ihre eisblauen Augen schlossen sich für einen Augenblick. Ein Augenblick, in dem ihr Geist langsam wieder anfing zu arbeiten. Dieser Mann, der seine Hand sorglos um ihre geschossen hatte und der nun nach ihrem Namen fragte, war Sharif. Daran gab es für die Eishexe keinen Zweifel.
Allerdings eröffneten sich damit neue Fragen für die Hexe: Wie hatte Sharif es geschafft ihren Angriff zu überleben? Hatte er überhaupt überlebt, oder war er von den Toten wieder in diese Welt zurückgekehrt? Und wenn dies der Fall war, wie hatte er das geschafft? Hatte ihm jemand geholfen? Unmerkliche schüttelte Zephyr ihren Kopf, ehe sie sich mit der Hand eine blaue Haarsträhne zurück strich. Es hatte im Augenblick keinen Sinn darüber nachzudenken, wie Sharif es geschafft hatte, nun wieder vor ihr zu stehen. Was zählte war, dass er es tat. Und dass er scheinbar jegliche Erinnerung an sie verloren hatte. Denn als sie ihren Blick wieder hob, als sie ihm in die grüngelben Augen sah, sah sie dort keine Angst. Sie sah nur die Reflexion ihrer Selbst – einer Person, die in den Augen des Schakals eine Unbekannte war.
Die inzwischen schneeweißen Ohren hatte er nach hinten gelegt und auf seinen Lippen lag ein Lächeln, dass dem ähnelte, dass er ihr auch zuvor schon immer gezeigt hatte. Und als er sagte, dass er gerne wissen würde, wem er seine unwillkommene Hilfe anbat, merkte Zephyr neben der Wärme noch etwas anderes: Einen kalten Stich. Es war, als würde jemand dünne Nadeln tief durch ihre Haut und in ihr Herz bohren. War es dass.. was man Trauer nannte? Reue? Was verspürte sie? Es war das beste, dass er sich nicht an sie erinnern konnte.. oder etwa nicht?
„Zephyr,“ antworte sie leise, ehe sie sich erneut durch die Haare fuhr und den weißen Hut, in dessen Schatten sie ihren Blick hätte verstecken können, von ihrem Kopf strich. Auf ihren Lippen zeigte sich ein schmerzerfülltes, trauriges Lächeln. Etwas, von dem sie nicht geglaubt hätte, dass sie jemals dazu in der Lage sein würde, es jemandem zu zeigen. „Mein Name ist Zephyr Hollis. Und auch.. auch wenn du dich nicht erinnerst, bin ich mir sicher, dass wir uns schon einmal begegnet sind,“ erklärte sie, ehe sie ihre Hand sinken ließ. Was tat sie hier? Sie hätte seinen Gedächtnisverlust für sich nutzen können. Hätte ihn erneut kennen lernen können. Und vielleicht hätte er ihr erneut dieses warme Lächeln geschenkt-- vielleicht wäre dieses Mal alles anders verlaufen. Doch anstatt ihn anzulügen, eröffnete die Eishexe ihm die Wahrheit. Sie würde ihm nicht sagen, dass er sein Leben durch sie verloren hatte.. aber.. sie wollte ihm auch nicht verschweigen, dass sie sich bereits kannten. Denn dann würden die Stiche tief in ihrer Brust wohl niemals wieder verstummen. Diese Gefühle, die sie anfangs so sehr verabscheut hatte, hatten mehr Macht über sie als sie dachte.
„Du... bist Sharif, nicht wahr?,“ fragte sie beinahe etwas zögerlich, während sie ihren Blick erneut hob um ihn anzusehen. Sie war sich sicher, dass dieser Mann vor ihr Sharif war. Aber.. sie wollte seine Bestätigung. Sie wollte hören, dass sie sich all dies nicht nur einbildete. Dass sie nicht plötzlich den Verstand verloren hatte und das sie nicht plötzlich verrückt geworden war.
 12.09.17 19:41
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Sharif & Zephyr
Samstag, 05. Mai | Innenstadt

Sharif war sich nicht sicher. Der entsetzte Blick der Blauhaarigen hätte unfassbar viele Gründe haben können, doch keinen davon konnte sich der Wiedergänger erschließen, weshalb sein Blick leicht fragend auf ihr lag, während ihr Rücken noch gegen die Wand lehnte und ihre Fassungslosigkeit ihm entgegen starrte. Viel Zeit darüber nachzudenken, warum sie ihn so unfassbar entgeistert entgegen blickte konnte er sich jedoch nicht machen, denn seine Augen hatten sich mit den ihren verankert, als würde sein Leben von ihnen abhängen. Er fühlte sich geblendet. Sein Herz hatte mehrere Fehlsprünge gemacht, während er versuchte sich zu sammeln und ganze Worte heraus zu bringen und das Gefühl diese alles überragende Wärme in sich zu spüren, die ihm in seiner eigenen Brust so lange gefehlt hatte, war einfach nicht mit bloßen Worten zu beschreiben. Allein dieses Gefühl machte diese Begegnung zu der besten, die er in seinem neuen Leben bisher erlebt hatte.
Ein leises, warmes Lachen entwich ihm als er hörte, dass sie ihn darum bat sich nicht zu entschuldigen. Seine Ohren zuckten kurz und es war ihm anzumerken, wie ihn ein wenig Spannung bei der neu erschienenen Ruhe in ihrer Stimme verließ. Er richtete sich etwas mehr auf und schaffte es, seinen faszinierten Blick von ihr zu lösen, um kurz an sich herab zu schauen und die Ärmel seiner Handschuhe zu richten, bevor er den Blick wieder zu der blauhaarigen Schönheit anhob. Die sorgenvollen Gedanken an seine Suche, die ihn in der letzten Gasse an der Hauptstraße noch heimgesucht hatten, schienen wie in Luft aufgelöst. Als hätte es sie nie gegeben. Beinahe fragte er sich, warum er daraus so einen großen Wirbel gemacht hatte. Neben der alles in den Schatten stellenden Wärme in seiner Brust schien es kaum etwas zu geben, was außer ihr noch wichtig erschien. Bis da in der Wärme ein dumpfer Schmerz auftauchte, irgendwo tief in ihm. Zu schwach, um von ihm in diesem Augenblick richtig bemerkt zu werden. Doch er war da.
Er geduldete sich, als er sah wie sie die Augen schloss. Er wollte nichts überstürzen. Sein eigener Blick lag nun wieder ganz auf ihr, nahm ihr Äußeres in Augenschein und versuchte langsam zu identifizieren, was es genau war, was da in ihm selbst vorging. Da ihm das jedoch auch nach der kleinen Weile, die sie die Augen geschlossen hatte, nicht gelang, ließ er dieses Vorhaben auch schon bald wieder fallen. Und seine Miene hellte sich auf, als er einen weiteren Blick aus eisblauen Augen von ihr geschenkt bekam und sie sich etwas aufrichtete.
Das nächste Wort, der Name, der ihr über die Lippen kam, ließ dann plötzlich für den Bruchteil einer Sekunde jede Wärme in dem Schakal ersterben. Schock fuhr ihm in die Knochen, als hätte ihn etwas Eiskaltes getroffen und ein kalter Schauder bahnte sich einen schleichend langsamen Weg seinen Rücken hinunter. Der Moment war genauso schnell gekommen, wie sie sich durch die Haare gefahren war und einen Augenblick später schien es, als wäre nichts gewesen. Die Wärme war zurück. Doch auf Sharifs Zunge war ein bitterer Nachgeschmack aufgetaucht. Zephyr. Er lächelte erneut und überspielte die wirren Dinge, die sein Körper und Geist mit ihm anstellten.
Das Lächeln der Blauhaarigen, hinter dem sich mehr zu verbergen schien als es den Anschein machte, zeigte ihm dann doch abermals, dass irgendetwas an dieser Situation nicht zu stimmen schien. Dieses Lächeln erreichte auch nicht ihre Augen, die ihm entgegen blickten als würden sie etwas wissen, wovon er nicht einmal etwas ahnen könnte. Und kaum wollte er dazu ansetzen sich selbst vorzustellen, hielt er inne, als er ihre nächsten Worte hörte. Während er schon drauf und dran gewesen war ein weiteres Mal den Kopf zu neigen, weiteten sich seine Augen und er hielt in der Bewegung inne, um zu ihr aufzuschauen.
Er hatte es kommen sehen, schon auf der Straße hatte er sich Gedanken darüber gemacht was geschehen würde, wenn er Jemandem aus seinem früheren Leben begegnete. Hier war er, der Moment den er hatte vermeiden wollen und den er beinahe gefürchtet hatte. Und doch konnte er sich nicht dazu bringen es zu bereuen, hier zu sein. Überraschung herrschte auf seiner Miene vor, wenngleich sich darin auch große Verwirrung spiegelte. Ihr Blick traf ihn wie ein Dolch, als sie ihn mit einem Mal bei seinem Namen ansprach und er somit den Beweis für ihre vorigen Worte hatte.
"Das... ist richtig", erwiderte er, sichtlich aufgelöst, als er sich wieder aufrichtete und seine Ohren für einen Augenblick das einzige an ihm waren, was sich leicht zuckend regte. Er stellte kurz darauf sein Lächeln wieder her und blendete alle Fragezeichen aus, die sich in ihm gerade darüber auftaten, welche Beziehung sie beide in seinem vorigen Leben zueinander gehabt hatten. Sich jetzt unter Strom zu setzen würde ihm hier nicht weiterhelfen, schon gar nicht, wenn sein Herz einen eigenen Takt vorzugeben schien. "Zephyr", wiederholte er ihren Namen und Bedauern mischte sich in seine grüngelben Augen, als er sie nun niederschlug. Sofiel und Máirín hatten ihm nicht gesagt, wie viel er darüber preisgeben durfte eine Wiedergeburt zu sein, da es sein konnte das er Personen begegnete, die nicht wussten das er überhaupt verstorben war. "Ich kann mich nicht daran erinnern und ich bedaure es sehr. Denn eine Frau wie dich würde ich sicher nicht vergessen." Und somit wischte er sich das Bedauern aus dem Gesicht und tauschte es ein weiteres Mal mit seinem warmen Lächeln aus, dass sich immer mehr anfühlte als würde es zu ihm gehören, je öfter er es auf den Lippen trug.
 15.09.17 21:00
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Auch ohne die Bestätigung des weißhaarigen Mannes vor sich zu hören, hatte sie es gewusst. Sie hatte gewusst, dass der Mann, der ihr seine Hilfe angeboten hatte, Sharif war. Sein aufgelöster Blick traf auf den ihren, der wohl ebenso aufgelöst sein musste. Denn selbst wenn sie in der Gegenwart von anderen Menschen und Wesen stets die Kontrolle über ihre Gefühle hatte, schien diese Fähigkeit in der Gegenwart des weißhaarigen zu versagen. Selbst jetzt, nachdem er von den Toten wieder zurückgekehrt war, hatte sich daran nichts geändert.
Doch. Etwas hatte sich geändert. Mit dem Eintausch seiner Gestalt, hatte er auch seine Erinnerungen an das letzte Leben zurückgelassen. Jedoch eröffnete dies nur noch mehr Fragen: Wodurch hatte Sharif seine Erinnerungen verloren? Wäre es nur ein einfacher Schock – die Reaktion auf eine Nahtod Erfahrung gewesen, hätte sich sein Äußeres nicht so drastisch verändert. Zudem war sich die Eishexe zu 99,9 % sicher, dass sie den Dolch, denn sie damals zurückgelassen hatte, mitten durch sein Herz gestoßen hatte. Die Chance, dass er das überlebt hatte, war also verschwindend gering. Aber wie war es dann möglich, dass Sharif nun wieder vor ihr stand? Sie wusste, dass es Wesen gab, die andere kurz vor ihrem Tod verwandeln konnten. Aber dazu hätte eines dieser Wesen sich schon in ihrer unmittelbaren Nähe befinden müssen – und auch hier war sich Zephyr sicher, dass sie keine andere Präsenz innerhalb der Gasse gespürt hatte. Oder.. waren ihre Sinne so auf den Schakal fokussiert gewesen, dass sie es einfach nicht bemerkt hatte?
Es konnte natürlich ebenso gut sein, dass Sharif ihr nur etwas vor spielte. Der wahrscheinlichste Grunde dafür wäre Rache – immerhin hatte die Eishexe versucht ihm sein Leben zu nehmen. Allerdings war sich Zephyr sehr sicher darüber, dass sie eine Scharade durchschauen würde. Sie war geübt darin Lügen zu erkennen – und Sharif zeigte keine Anzeichen dafür, dass er auch nur mit einem Wort die Unwahrheit sprach. Er erinnerte sich wirklich an nichts. Nicht daran wer sie war und nicht an die Nacht, in der sie ihm sein kostbarstes Gut genommen hatte. Sein Leben. Doch ihre Gedanken wurden je unterbrochen, als sich auf den Lippen des Mannes vor ihr jenes warme Lächeln zeigte, dass sie schon an dem Mann geliebt hatte, denn sie zuvor in dieser Gasse umgebracht hatte.
Sie spürte wie sich ihr Herzschlag erneut beschleunigte. Geliebt? Unmerklich schüttelte sie blauhaarige Hexe ihren Kopf. Sie war ein Monster. Gefühle wie Reue, Schuld oder gar Liebe kannte sie nicht – und sie würde sie auch niemals kennen lernen. In ihrer eigenen Welt hatte sie auf die grausamsten Weißen gezeigt, dass auch ihr Herz aus Eis bestand. Ohne mit der Wimper zu zucken hatte sie sowohl Frauen als auch Kinder umgebracht. Nur die Starken konnten überleben. Doch warum hatte Sharif dann eine solche Machte über sie? Er war ihr körperlich unterlegen. Auch wenn es um ihren strategischen Verstand ging, war sie sich sicher, dass der weißhaarige keine Chance gegen sie hätte – also warum? Warum hatte er die Macht dazu, ihre Gedanken und ihre Gefühle so verrückt spielen zu lassen?
Ein erneutes Seufzen entwich ihren Lippen, als sie dieses Mal sichtbar den Kopf schüttelte und Sharif ihrerseits ein Lächeln schenkte. Es war wohl keineswegs so warm wie das seine, doch es kam tief aus ihrem Herzen. „Es ist nicht schlimm. Wir haben uns grade erst kennen gelernt. Bis auf deinen Namen und deiner Tätigkeit wusste ich nicht viel über dich,“ erklärte sie, während sie ihre Hand hob und sich durch die blauen Haare fuhr. War es gut das sich Sharif an nichts erinnern konnte? Wie sollte sie diesen Umstand des Schicksals für sich nutzen? Für einen Augenblick schien sie ihn beinahe nachdenklich anzusehen, ehe sie sich dazu entschloss bis zu eine gewissen Grad einfach ehrlich zu ihm zu sein – auch wenn sie ihm nicht erzählen würde, dass sie der Grund dafür war, dass er schon einst sein Leben lassen musste. „Wir haben uns auf einem Feldweg außerhalb der Stadt kennen gelernt. Du hast mich angesprochen und nachdem wir zurück in die Stadt gegangen sind, haben wir uns einen ruhigen Abend in einer Bar gemacht.“ Sie umschrieb die Dinge, legte sich die Worte so zurecht, dass nichts von alledem ungewöhnlich klingen sollte. Dass diese Bar ein Platz für Räuber, Schmuggler und Monster war ließ sie unerwähnt. Und ebenso ließ sie unerwähnt, dass Sharif an diesem Abend beinahe aus der Bar geflüchtet war – er hatte sich in ihrer Gegenwart nicht mehr wohl gefühlt, denn er hatte geahnt, was tief in der Seele der Hexe schlummerte. Sie war ein Monster. Sowohl in ihrer Vergangenheit als auch in ihrer Zukunft würde sie nie etwas anderes sein, doch warum verspürte sie einen Schmerz in ihrer Brust, sobald sie diese Worte in ihren Gedanken wachrief? Sie hatte sich doch niemals als einen ganz normalen Menschen gesehen. Warum taten die Worte, die Sharif ihr in die Seele gebrannt hatte, noch immer so schrecklich weh?
 25.09.17 0:33
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Sharif & Zephyr
Samstag, 05. Mai | Innenstadt

Sharif hatte für den Moment vergessen, vorsichtig zu sein. Daran zu denken, dass er sich an nichts erinnern konnte und deshalb angreifbar war. Dass man ihm Geschichten erzählen und ihn dazu bringen konnte, sie zu glauben. Er war geblendet.
Das Gefühl in seiner Brust, das ihm sagte, dass er diese Frau gut kannte und irgendeine Form einer Verbindung mit ihr gehabt haben musste, war stark genug um ihn seine Vorsicht fortwerfen zu lassen, zumindest für diesen sagenhaften Augenblick. Seine grüngelben Augen hatten sich noch nicht von denen der Blauhaarigen gelöst und auch wenn er sich fühlte, als würde ihm langsam aber sicher kälter werden, so fand er in diesem Blick eine widersprüchliche Wärme. Eine Wärme, die er nur zu gern zurück gab und die mit seinem Inneren resonierte, als gehöre sie zu ihm wie sein Atem und seine Stimme. "Ich verstehe", erwiderte er daher, als sie ihm ihre frühere Verbindung zueinander erklärte. Sein Blick war ausgesprochen sanft, als wäre er derjenige, der sie besänftigen und in Sicherheit wiegen wollte und nicht umgekehrt. Dabei war es der Schakal, dessen Ohren trotz der Wärme in seinem Herzen auf Habachtstellung stehen geblieben waren, und seine Haltung, die nicht völlig entspannen konnte. Etwas hinderte ihn.
Seine Ohren zuckten, als er nachdenklich den Blick senkte und seine behandschuhten Hände in den Taschen seines Mantels begrub. "Auch wenn ich es bin, möchte ich nicht neugierig sein.", erklärte er. Er mied für den Augenblick ihren Blick, als er sich zu erklären versuchte. "Mir wurde geraten, dass es nicht das Klügste ist, alles über meine Vergangenheit in Erfahrung zu bringen. Es könnte mich zu sehr mitnehmen, wichtige Bestandteile meines früheren Ichs herauszufinden." Er dachte daran, dass selbst seine Familie und seine Herkunft unbekannt für ihn waren. Das Sofiel und Máirín ihn in diesem Aspekt beraten hatten änderte jedoch nichts daran, dass er selbst diese Erinnerungen um jeden Preis zurück gewinnen wollte. Weshalb es ihm schwer fiel nachzuhaken, doch Zephyr hatte ihm die bisherigen Informationen aus freiem Willen gegeben.
Allerdings konnte er die letzten Worte Zephyrs nicht einfach ignorieren. In seinen Augen blitzte eine Hoffnung auf, eine Hoffnung die ihn erneut seine Vorsicht vergessen ließ. Etwas, was er sich nicht angewöhnen sollte, wenn er seinem Ziel näher kommen wollte. Bedacht, ihr nicht zu nah zu treten, trat er einen langen Schritt an sie heran, sodass sie sich nun näher waren und er im Schein der Laterne ihre Züge noch besser sehen konnte. Seine Hand, noch immer vom Handschuh umkleidet, legte sich erst für einen Augenblick an ihre Schulter um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen, dann wagte er es jedoch, noch höher zu gehen und sanft ihre Wange zu berühren. Das Gelb in seinen Augen schien in diesem Augenblick fast golden zu leuchten, eine ferne Erinnerung an die lebendige, bernstein-braune Augenfarbe, die er einst zu Lebzeiten getragen hatte und von der er nun nichts mehr wusste. "In einer Bar?" Sein Ton ließ verlauten, dass er aus ihren Worten Schlüsse zog. "An einem gemeinsamen Abend?" Schlüsse, die allerdings sehr falsch sein konnten. Nichts garantierte ihm, dass diese Frau die Wahrheit sagte und doch stand er hier, dicht vor ihr, ohne jegliche Vorsichtsmaßnahmen ergriffen zu haben. Ohne auf sich Acht zu geben. Ohne sich darum zu kümmern, was für Konsequenzen es haben konnte, sich in dem Blau dieser wundervollen Augen zu lang zu verlieren - oder das er es schon einmal getan, und den Preis dafür bezahlt hatte. Mit seinem Leben.
Jedoch hatte die Vorsicht, die in ihm hauste, noch nicht völlig den Verstand verloren. Kaum hatten seine Finger ihre Wange berührt, ließ er die Hand auch schon wieder sinken, sowie sein Blick es kurz tat. Lange konnte er dem Blau ihrer Augen jedoch nicht fern bleiben, sodass er den Blick sogleich schon wieder anhob, weniger intensiv dieses Mal. "Verzeih. Ich sollte mir die Dinge nicht einfach erschließen, nicht?" Ein kleines, schwaches Lächeln zeigte sich auf seinen Lippen das davon erzählte, wie viel Kraft es ihn kostete, mit den verlorenen Bruchstücken seiner Vergangenheit zu arbeiten. Er wünschte, er könnte sie einfach wieder zusammen setzen. Doch Wunschdenken würde ihm und seiner ruhelosen Seele nicht helfen, es würde ihn auf lange Zeit bloß wahnsinnig machen. Und ein verstandsloser Rachegeist auf der ewigen Suche ohne Ziel zu werden, war gewiss nicht das, was er sich aus alledem hier erhoffte. Falls er zu hoffen wagen konnte. Doch er musste stark bleiben.
 01.10.17 21:00
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Kühle Nachdenklichkeit schmückte den Blick der Eishexe, während sie jedes einzelne Wort des weißhaarigen Mannes durch ihre Gedanken fließen ließ. Wenn ihm jemand dazu geraten hatte, nicht zu viele Einzelheiten über sein ursprüngliches Leben in Erfahrung zu bringen, musste dieser jemand über die Umstände von Sharif's Tod Bescheid wissen. Doch noch immer war sich die Hexe mehr als sicher, dass sie in dieser Gasse keine weitere Präsenz gespürt hatte. Das einzige, was sie an diesem Abend verspürt hatte, war ein eiskalter Stich mitten durch ihr Herz. Und das obwohl sie es gewesen war, die sich dazu entschlossen hatte Sharif zu töten. Gefühle waren menschlich. Und sie war kein Mensch. Sie war ein Monster. Geschaffen dafür, andere Wesen zu terrorisieren und ihnen das kostbarste ihrer Güter zu nehmen.
Also wer wusste darüber Bescheid, dass sie dem weißhaarigen das Leben genommen hatte? Und wer hatte die Macht dazu, einen bereits Verstorbenen wieder in die Welt der Lebenden zurückzuholen? Im Augenblick konnte sich die Blauhaarige auf all diese Fragen noch keinen Reim machen – viele neue Informationen fluteten in dieser kurzen Zeit auf sie ein und auch ihr Herz schien einfach keine Ruhe geben zu wollen. Um sich zu sortieren und die Informationen auszuwerten würde sie Zeit und Ruhe brauchen. Zeit war etwas, dass sie sich leicht beschaffen konnte – aber schon als ihr Blick erneut auf den Mann vor sich fiel, wusste sie, dass die Ruhe in ihrem Leben vorerst ein Ende gefunden hatte.
„Ich kann verstehen, dass dir zu solch einer Vorsicht geraten wurde,“ erwiderte sie mit leiser Stimme. Klang Verständnis in ihren Worten durch? Was war bloß los mit ihr? Sharif konnte sich an nichts erinnern und doch brachte sie es nicht über ihr Herz ihn anzulügen. Oder diese Situation für ihren Vorteil auszunutzen. Nur die Tatsache, dass sie der Grund für sein Ableben war, würde sie ihm unter allen Umständen weiterhin verschweigen. Denn Zephyr hatte das dumpfe Gefühl, dass seine Rückkehr mit ihrer Existenz zu tun hatte. Sie spürte es. Wie ein leises Flüstern, flossen die Worte und die Energie durch ihren Körper. Sie trug die Verantwortung dafür, dass Sharif nun wieder auf der Erde wandelte. „Ich kann dir leider auch nicht all zu viel über dein Leben berichten. Ich weiß was du beruflich getan hast,“ erklärte sie, während sie an einer der blauen Haarspitzen herumspielte, „aber mehr auch nicht. Immerhin hatten wir uns an dem Tag deines Verschwindens kennen gelernt.“ Noch eine Information die sie törichter weiße ohne jegliche Vorsicht raus gab. Aber im Augenblick.. konnte sie wohl nichts weiter tun auf als die flüsternde Stimme in ihrem Herzen zu hören. Auf ihre Gefühle und ihre Menschlichkeit.
So erklärte sie ihm offen und ehrlich, dass die beiden sich auf einem Feldweg außerhalb der Stadt kennen gelernt hatten. Und das sie, nachdem sie zusammen in die Stadt zurückgekehrt waren, einen ruhigen Abend in einer Bar verlebt hatten. Und kaum hatte sie jene Worte ausgesprochen, schien etwas in die so befremdlichen Augen des ehemaligen Schakals zurückzukehren. War es Hoffnung? Darauf, dass Zephyr ihm schenken konnte, was er durch die Wiederbelebung verloren hatte?
Und selbst wenn sie gewollt hätte, hätte sie dem Mann vor sich nicht weiter ausweichen können, als er erneut einen Schritt auf sie zu trat. Noch immer konnte sie die Kälte der Wand in ihrem Rücken spüren, doch ihre Augen und ihre Aufmerksamkeit gehörten ganz alleine Sharif. Sie konnte jeden seiner Gesichtszüge in dem dunklen Licht der Laterne ausmachen. Er hatte sich nicht verändert. Noch immer stand dort der Mann, an den sie scheinbar ihr eiskaltes Herz verloren hatte. Und er erinnerte sich an nichts. War es möglich Gefühle zu vergessen? Eine Frage, die sie mehr schmerzte, als sie es wahrscheinlich sollte. Und als sich seine Hand erst an ihre Schulter und schließlich sanft an ihre Wange legte, konnte sie nicht anders als die Spannung aus ihrem Körper entweichen zu lassen und die Augen zu schließen. Wie konnte es sein, dass jemand solch eine Macht über sie hatte? Und warum hatte er diese Macht nicht einfach genutzt um sie an dem Abend aufzuhalten? Warum..
Als sie ihre Augen wieder öffnete und dem Blick des weißhaarigen begegnete schien die einst so lebendige, bernstein-braune Augenfarbe kaum merklich in seine Auge zurückzukehren. Sowohl auf seine erste Frage, als auch auf seine zweite Frage folgte ein kurzes Nicken ihrerseits, wobei sie darauf bedacht war niemals den Kontakt zu seiner Hand an ihrer Wange zu unterbrechen. Zu.. warm fühlte sich die Berührung für sie an.
Als seine Hand und sein Blick sich für einen Augenblick senkten, war es nun ihre Hand die sich dafür anhob und ihre Wange berührte. Sie konnte noch immer die warme Sensation auf ihrer Haut spüren – etwas, dass sie eindeutig überraschte. Denn sie kannte dieses Gefühl nicht.
Doch sobald seine Worte ihr Gehör erreichten, schüttelte sie sachte den Kopf und schenkte ihm ihrerseits ein beruhigendes Lächeln. „Wir hatten einen schönen Abend zusammen. Haben uns viel unterhalten und etwas zusammen getrunken,“ erklärte sie, um die Verwirrung in seinen Augen etwas aufzulösen. „Je später der Abend wurde, desto tiefer gingen unsere Gespräche. Wirklich, wir haben uns über die unterschiedlichsten Dinge unterhalten,“ fügte sie ihrer Erklärung noch immer schmunzelnd hinzu. Wobei sie nicht verhindern konnte, dass sich ihr Blick nun senkte und sie auf den kalten Steinboden vor sich hinab sah. Unwillkürlich strichen ihre Finger von ihrer Wange für einen Moment über ihre Lippen, ehe sie ihren Worten noch etwas hinzufügte. „Das einzige, was wir an diesem Abend noch geteilt haben, war ein Kuss.“
 05.10.17 18:58
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Sharif & Zephyr
Samstag, 05. Mai | Innenstadt

Sharif stellte ganz leicht die Ohren nach hinten. Trotz seiner Faszination dieser Frau gegenüber und obwohl er dieses unbeschreibliche Déjà-vu-Gefühl verspürte, wurde ihm durch die Worte Zephyrs zur Vorsicht geboten. Als sie ihm sagte, dass sie seine frühere Berufung gewusst hatte, wurde dem Schakal mit einer Welle von Kälte bewusst, wie einfach es war, das unbeschriebene Blatt seines neuen Lebens zu manipulieren und zu verfälschen. Nichts garantierte ihm, dass diese Frau ihm die Wahrheit sagte, bis auf dieses Paar faszinierender, fesselnder blauer Augen. Augen, von denen er sich einfach nicht lösen konnte.
Ihr Verständnis über seine Vorsicht würde ihm hierbei auch nicht helfen können, auch wenn es ihn widersprüchlich beruhigte, diese Worte von ihr zu hören. Er war fast geneigt, mit einem Lächeln darauf zu erwidern, wenn nicht von einem unbekannten Ort in seinem Inneren diese leise Warnung an sein Bewusstsein hervorgedrungen wäre. Er wusste nicht, was er mit dieser fragilen Information seines Unterbewusstseins anfangen sollte. Er wusste nicht, was er ihr glauben sollte und was nicht. Das Bild, dass die Blauhaarige, großgewachsene Frau vor ihm abgab verführte ihn zu Vertrauen. Doch sein Inneres war in Aufruhr.  
"Am Tag meines Verschwindens...", wiederholte er und obwohl er kurz den Drang verspürte, darauf etwas Keckes zu erwidern, verkniff er es sich. Mit seinem flüchtigen Schmunzeln war er dabei jedoch nicht ganz so geschickt, sodass dieses noch kurz auf seinem Gesicht auftauchte.
Er war hin und hergerissen. Er wusste nicht, ob er schnellstmöglich weg wollte, oder ob er Zephyr mit Fragen löchern wollte bis ihm die Stimme versagte. Beides fühlte sich gefährlich an, auch wenn ihm in diesem Augenblick nicht klar war, warum. Womöglich würde sich das ändern, sobald er aus ihrer schicksalshaften Präsenz entkommen war, doch für den Augenblick fühlte er sich, als habe man seine Wahrnehmung in Watte gepackt. Er war geblendet, obgleich er nicht wusste von was – und ob es gefährlich war.
Sharif scheiterte auch zunehmend daran, den Blick aus eisblauen Augen zu deuten. Zuvor hatte er noch Überraschung darin gesehen, bevor die leichte Röte ihrer Wangen ihn abgelenkt hatte, doch nun... nun schien sie immer unlesbarer für ihn zu werden. Sich zu viele Fragen zu stellen darüber, wer sie war und was für eine Bedeutung sie in seinem Leben gehabt hatte, so kurz vor seinem Tod, versuchte er sich nicht zu machen, denn sie würden nur dazu führen, dass er voreilig handeln würde. Er wollte nicht, nein, er durfte nicht voreilig handeln. So verzaubert er auch von ihr war, er besaß nur dieses eine Leben. Er durfte sich keine waghalsigen Fehltritte erlauben. Doch warum fühlte sich ihre Gegenwart dann wie der verführerischste Fehltritt an, den er nur tun könnte?
Und mit einem Mal erwähnte sie einen Kuss. Mit geweiteten, goldgrünen Augen blinzelte er zu ihr auf und das schwache Zucken seiner Ohren verriet seine Verblüffung, wenn sein Blick dies nicht schon hergab. Es lenkte ihn bedeutend davon ab, über was sie sich an dem Abend, von dem sie erzählte, unterhalten hatten und was für Geheimnisse diese Frau wohl über ihn wissen mochte. "Ein Kuss?", fragte er und er wusste selbst nicht warum, doch er konnte den verführenden Unterton nicht verhindern, welcher ungefragt mit über seine Lippen glitt als wäre er... ein Teil von ihm. In seinen Augen blitzte für den Bruchteil einer Sekunde etwas auf, eine Scherbe, etwas, was längst vergessen schien. Er trat einen Schritt näher an die Blauhaarige heran. "Was für eine Schande..", sagte er und sein Ton blieb warm wie Honig, "dass du davon berichten musst, dass es der letzte Abend unserer Bekanntschaft gewesen ist." Und als die Bedeutung seiner eigenen Worte sich langsam mit dem Blick zusammenfügte, den Zephyr ihm aus blauen Augen zuwarf, wurden seine eigenen Augen nun für einen Moment glasig, als er sich in ein anderes Leben träumte. "Einer solchen Schönheit gebührt mehr als nur ein einziger Abend." Sein Herz tat Dinge, ohne das er es unter Kontrolle hatte, beinahe als hätte es vergessen, wie jung es noch in seiner Brust schlug und wie fragil es das zerbrechliche Leben des Wiedergängers zusammenhielt. Sharifs Augenlider senkten sich leicht, als seine Hand wie von allein ein weiteres Mal nach vorn wanderte, um eine der langen, glatten blauen Haarsträhnen zurück zu streichen, die ihr in das blasse Gesicht gefallen waren. "Ich weiß nicht, welchen Sharif du gekannt hast", fuhr er fort und wollte sich am liebsten für seine törichten, unüberlegten Worte schallen, doch gegen den Strom seiner fragwürdigen Gefühle kam er nicht an, "doch ich würde ihn gern mit dir zusammen kennen lernen." Seine in seine Worte verflochtene Einladung würde ihm noch teuer zu stehen kommen, wenn er erst einmal all die Möglichkeiten durchgegangen war, wie das böse enden konnte. Keinerlei Informationen lagen ihm über diese Frau vor, geschweige denn irgendein Indiz dafür, dass er ihr und ihren Worten trauen konnte. Nichts, nichts war dort außer dem Schlag seines eifrigen Herzens. Und ganz, ganz dunkel der Sog, welcher ihn in den Bann dieser Frau zog, als wäre es vorherbestimmt.
 06.11.17 18:25
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vAnonymous
Gast

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23. Mai, gegen Sonnenuntergang, warmes Wetter ohne Wind

Viral & Izaya Oikawa


In den letzten Wochen war Viral damit beschäftigt gewesen, sich in seiner Unterkunft einzurichten und die Umgebung zu erkunden. Nachdem seine Wunden soweit verheilt waren und er sich an die neue Atmosphäre gewöhnt hatte, war eigentlich nur noch zum Schlafen oder um Vorräte anzuhäufen in sein Domizil zurück gegangen. Diese neue Welt hielt bisher noch jeden Tag etwas neues für den katzenhaften Beastman bereit, selbst von ihren Abfällen konnte er noch gut leben. Bisher hatte er sich im Schatten gehalten, war hauptsächlich in der Dämmerung in der Stadt unterwegs gewesen. Im Wald hatte er auch bei Tag gejagt, aber besonders dieses fast dauernde Niesen hatte die Beute meistens verjagt. Das Niesen war zwar abgeklungen, aber in der Stadt wurde er dennoch eher satt.
Und so durchwühlte er gerade die Müllcontainer, als er etwas Quietschen hörte. Eine Ratte! Da saß das fette Vieh und nagte an einer Verpackung herum, in der noch etwas Fett schwamm. Viral leckte sich die Lippen, spannte den Körper an und griff dann blitzschnell mit riesigen Pranken nach dem Tier, das nur noch kläglich quieken konnte, während er sich noch lebend in den Mund stopfte, bevor er aus dem Container kletterte.
Vor dem Metallkübel setzte er sich dann und biss dem Vieh den Kopf ab. Zufrieden schnurrte er, während er seine Beute genüsslich verspeiste. Es schmeckte etwas... nun ja, nach dem, was die Ratte eben gefressen hatte. Sie war sicher nicht mit Äpfeln und Ingwer gefüttert worden... Aber es machte satt, für's erste. Es dauerte nicht lange, bis Viral die Ratte samt Fell und Knochen geschluckt hatte und am Rattenschwanz kaute. Er leckte sich über die Hände und die Finger, um das Blut runter zu kriegen, von dem sich auch ein paar Tropfen auf seinem Oberteil wiederfanden. Aber das hatte er, wie fast alles in seinem Fundus, geklaut, in diesem Fall von einer Wäscheleine.
Was Viral nicht beachtet hatte: Er war nicht allein in der Seitenstraße gewesen. Ein Obdachloser, der offenbar nicht mehr alle beisammen hatte, sah ihn mit weit aufgerissenen Augen an, als hätte er ein Gespenst gesehen. Viral zog die Augenbraue hoch. Diese Obdachlosen waren ihm sowieso komisch... in seiner Welt gab es das nicht, jeder hatte eine Aufgabe und ein Zuhause gehabt. Die Alten bildeten die Jungen aus und die wenigsten wurden überhaupt alt. Er kannte jedenfalls niemanden der an Altersschwäche gestorben wäre. Und niemand musste so leben wie die hier... „Was ist, Alterchen?“, knurrte er dann, als der Penner nicht aufhörte, ihn anzustarren. Er meinte es nicht böse, er war nur genervt. Aber der Alte schrie wie am Spieß und rannte dann als wäre der Teufel hinter ihm her, schrie was von einem Monster. Und wie Viral deutlich riechen konnte, hatte er sich eingenässt. „Na toll...“, stöhnte er und stand auf. Zeit, sich weiter zu bewegen. Dann stieg ihm ein anderer Geruch in die Nase, der ihn neugierig zu dem Lagerplatz des Kerls lockte. Dort stand eine Flasche in einer braunen Papiertüte, aus der dieser Geruch aufstieg. Es roch süßlich, aber gleichzeitig war da etwas scharfes, beißendes... Es kam ihm bekannt vor, er hatte es im Palast hier und da riechen können. Aber was es war, wusste er nicht... Er nahm die Flasche mit Rotwein aus der Tüte und besah sie sich erstmal von allen Seiten.
 16.11.17 18:29
Rasse
Gestaltwandler

vIzaya Oikawa
Mitglied

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Heute war Izayas einziger freier Tag in der Woche. Er beschloss jeden Donnerstag sich die Ruhe zu gönnen und einfach mal seinen Hobbies nachzugehen. Eins davon stellte sich heraus, dass die Liebe zum Volleyball recht groß war. Zwar hätte er dies nicht besonders für möglich gehalten und doch war es neben dem Kochen seine liebste Beschäftigung. Manchmal wenn es die Zeit erlaubte und vorallem die körperliche Verfassung, ging er noch spät nach Feierabend in eine nahegelegende Halle und ließ den Ball einfach paar mal gegen die Wand knallen.
Er lief einfach dem Sonnenuntergang entgegen als ein recht ungewaschener Mann ihm entgegen kam. „Hilf mir, bitte. Da ist ein Monster..“, rief er Izaya ins Gesicht und spuckte ihn dabei versehentlich ans Gesicht. Izaya beruhigte sich mit der Tatsache, dass er wohl für seine Manieren nicht besonders was konnte und beließ es dabei. Er schaute dem Obdachlosen hinter her und schaute dann in die Richtung aus der er kam. Sein Blick wanderte zu seine kleinen Tüte, welche er in der Hand hielt. Darin ein sechser Träger mit Super Dry Beer namens Asahi. Sehr lecker und prickelnd. Nun was hatte ein Koch in Cadysa schon besseres vor als dem ganzen auf der Spur zu gehen.
Kaum angekommen schaute er in die verdreckte Gasse. Er legte seinen Kopf schief und versuchte etwas zu erkennen. Dort hinten war etwas und es schien wie ein Mensch auszusehen. Etwas skeptisch versuchte Izaya einen genaueren Blick zu bekommen doch was nützte ihm das in der angehenden Dämmerung. Der legte also die Tüte auf den Boden, nahm ein Bier aus der Halterung heraus und biss den Deckel mit seinen Zähnen vom Flaschenhals. Dann setzte er sich runter und rief einmal in die Dunkelheit. „Hey. Trink mit mir.“ So naiv wie Izaya konnte wohl kaum einer sein. Aber genau so, hat man ihn auch gefunden. In einer Gasse mit nichts außer den Resten eines Restaurants. Er holte ein zweite Bier und stellte es geöffnet zwischen die zwei Häuserwände.
 16.11.17 22:44
vAnonymous
Gast

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Viral schnupperte weiter an der Flasche und versuchte zu entziffern, was auf dem Etikett stand. Er konnte lesen und die Schrift hier unterschied sich nicht unbedingt von der in seiner Heimat. Er hatte schon herausgefunden, dass er im Prinzip auf demselben Planeten gelandet war, nur mehrere hundert Jahre in der Vergangenheit. Da hatte es die Kriege noch nicht gegeben und Spiral-Energie kannte hier niemand. Die Sprache war etwas anders, aber er verstand sie. Es war für ihn, als würden die Leute einen dicken Akzent haben und wahrscheinlich hörten das die Leute bei ihm auch. Nun ja, meistens hielt er sich abseits, wenn nicht gerade jemand sein Interesse weckte...
Oder er das Interesse weckte. Wie in diesem Fall. Von dem Eingang der Gasse kam eine Stimme, die ihn aufforderte, mit ihm zu trinken. Viral drehte sich um und seine Katzenaugen leuchteten einen Moment, als das spärliche Laternenlicht darauf fiel. Da saß tatsächlich jemand, mit zwei Flaschen und... nun ja, er war jedenfalls nicht feindlich gesinnt. Viral war so mit der Flasche in seiner Hand beschäftigt gewesen, die er jetzt abstellte, dass er den Mann nicht bemerkt hatte. Misstrauisch, aber nicht mit der Absicht anzugreifen, ging er in einem schleichenden, geschmeidigen Gang auf den Mann zu. Er roch das Getränk in der Flasche und ging in die Hocke, um es sich genauer zu betrachten. Die Flasche sah anders aus. Viral hob sie hoch und roch an der Öffnung. Das hier roch nicht süß und auch nicht beißend, es hatte einen sehr beruhigenden Geruch und vergiftet war es wohl auch nicht. Außerdem konnte etwas zu trinken nach dem pelzigen Nager nicht schaden... Und so hockte er sich im Schneidersitz vor schräg gegenüber von dem Kerl, der es ihm angeboten hatte und nahm einen Schluck. Wobei er sich danach erstmal schüttelte. Der Abgang war etwas bitter, aber es war gut, recht lecker. "Du scheinst keine Angst zu haben wie der Alte", konstatierte Viral und die Flasche wirkte ziemlich klein in seinen großen Pranken. "Was ist das hier? Es schmeckt... eigenartig, aber gut" Eigentlich war Viral kein unleidlicher Geselle, er mochte Gesellschaft. Und wenn man sich über etwas zu Trinken oder zu Essen näher kam, war das immer ein guter Anfang.
 17.11.17 13:56
Rasse
Gestaltwandler

vIzaya Oikawa
Mitglied

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Als das Wesen zu ihm, näher an das kühle Blonde, herantrat schaute Izaya gänzlich amüsiert über die Situation. Schließlich bot er, einer komplett fremden und möglicherweise feindseeligen Kreatur etwas zu trinken an. Schließlich Izaya doch noch naiv genug zu glauben, dass es eben meist das Gute war, das die meisten Wesen in dieser doch verrückten Stadt. "Ich? Nein. Mir ist das völlig egal, aber ich habe gerade Durst. Und wie ich sagte, dass alleinige Trinken liegt mir nicht.", sagte er gleichgültig, jegliche Gefahren ignorierend.
Izaya lachte auf als das Wesen, welches einer Katze doch sehr ähnlich sah, vom Geschmack des kühlen Bieres etwas erzitterte. Er konnte sich daran erinnern, wie er selbst einst dieses Getränk zu sich nahm und seinem Küchenchef damals beinahe das gesamte Getränk und den Inhalt, seines noch unerfahrenen Magens vor ihm auf den Boden speite. Er schaute auf und machte einen zufriedenen Eindruck. "Es nennt sich Bier. Das ist ein durch Hefe gereiftes Getränk. Ganz bin ich noch nicht dahinter gekommen, wie man es selbst macht, aber es kommt gut an in dieser Welt.", scherzte er und nahm einen weiteren Schluck. "Was bist du denn? Und vorallem, wo kommst du her?", fragte er neugierig.
 26.11.17 0:09
v

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Seitenstraße
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