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Das Zimmer von Schrödinger

vAnonymous
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Schrödingers Frage ist durchaus berechtigt. Wenn er mich gefragt hätte, ob ich mich dabei wohl fühlen würde, wäre das was anderes, denn obwohl ich eigentlich niemanden verletzen will, fühle ich mich so am wohlsten. Wahrscheinlich, weil es meiner Natur entspricht, auch, wenn ich das nicht zugeben will. Immer, wenn ich anderen weh getan habe, und waren es nur die kleinsten Kleinigkeiten, ich habe mich wohl gefühlt, wirklich gut... aber ob ich es mag, anderen weh zu tun? Nicht wirklich. Es ist wie eine Sucht, von der man unbedingt loskommen will, aber es einfach nicht kann, weil der Drang, dieser Sucht nachzugeben, viel, viel zu stark ist. Man weiß zwar, dass das, was man tut, falsch ist, und ist beileibe nicht stolz auf seine Handlungen, aber man kann nichts dagegen tun. Mit dem Unterschied, dass ich heute eigentlich bewiesen habe, dass ich mich auch gegen diesen Instinkt stellen kann, wenn es mir wirklich um was geht, sonst hätte ich Schrödinger wahrscheinlich wirklich das Genick gebrochen. Ich schlucke und vermeide es, dem Catboy direkt in die Augen zu sehen. „I don’t really like it, to hurt people. It’s like an old addiction, someone wants to get rid of. I enjoy the moment, I hurt someone else, but when this feeling is gone… I’m getting disgusted and I can’t even understand my own actions.” Ich schließe für einen Moment die Augen, dann öffne ich sie wieder. Darüber, wie ich mich während meiner Ausbrüche fühle, habe ich noch nie mit jemandem gesprochen und von Ang habe ich mich immer so abgegrenzt, dass er es nicht spürt, ich wollte nicht, dass er mich so weit kennen lernt. Und das kriege ich jetzt durch seine Überraschung über das, was ich Schrödinger offenbart habe, deutlich zu spüren. „Why didn’t you ever tell me about that??“ „I would have, if I had believed that you would understand and trust me. But you were just like mum, you thought, I was a monster!” Darauf antwortet mir Ang nicht mehr. Vielleicht war ich etwas hart zu ihm, aber das sollte er mittlerweile gewohnt sein. Außerdem fällt es mir momentan sowieso schon schwer, meine Instinkte zu unterdrücken und Schrödinger nicht auf der Stelle auf irgendeine Art weh zu tun, da kann ich nicht auch noch Rücksicht auf meinen empfindlichen Bruder nehmen, der aus jeder Mücke gleich wieder nen Elefanten macht. Und immerhin hat er mir auch schon oft genug weh getan, wenn auch nicht beabsichtigt. Und ich hab jetzt andere Probleme als die Tatsache, dass ich wahrscheinlich grade wieder in ein Fettnäpfchen getreten bin. Immerhin bin ich derjenige von uns beiden, der diesen Drang in sich hat, andere zu verletzen und zu töten und ich will mich verflucht noch mal dagegen wehren. „Let me explain this to you. Since Ang and me were seperated nearly two years ago, I had this urge to kill inside of me. I never tried to fight it, because this made… a lot of things easier. I could always say to myself that it was not my fault. Because that’s just the way, I am. But it was a lie that could not last forever. And if I don’t start to fight those instincts now… I will never. And this is not the life, I want to live.” Nun blicke ich wieder fest in Schrödingers Augen. Ich habe ein paar mal gestockt, weil es mir schwer fällt, meine Gefühle wirklich in Worte umzusetzen und mich zu erklären, aber für Schrödinger will ich eben das versuchen. Ich will, dass er mich kennen lernt, mit all den Problemen und Schwächen, die ich habe.
Aber vielleicht sollten wir nicht nur über das negative nachdenken, immerhin bringt es nichts, sich nur mit den schlechten Seiten des Lebens zu befassen. Vor allem nicht bei einer angehenden Beziehung, da sollte man ein bisschen Spaß miteinander haben. Und vielleicht kann ich Schrödinger noch ein bisschen gnädiger stimmen, wenn ich bei unserer nächsten Verabredung pünktlich bin. Den Ausflug in der Stadt hab ich außerdem nicht nur genutzt, um Schrödingers Geschenke zu kaufen, sondern auch, um mich ein wenig umzusehen. Und dabei habe ich eine gemütliche Eisdiele entdeckt, die ich mit Schrödinger zusammen nur zu gern mal besuchen würde. Und das Geld, um ihn einzuladen, hab ich allemal. Also grinse ich breit und kraule den Catboy wieder sanft hinter den Ohren. „How about a second Chance for me? Theres a nice little ice cream parlour in Tsukimura and I would like to invite you for some ice cream and hot chocolate. And I promise, I’ll be on time!” Na hoffentlich kann ich das Versprechen diesmal auch halten. Ich denke nicht unbedingt, dass ich Schrödinger vergessen werde, aber am Ende kommt mir irgendwas dazwischen, ich schaff es nicht rechtzeitig los und dann steht Schrödinger da, wartet und kommt sich höchstwahrscheinlich zurecht ziemlich verarscht vor.
 30.10.13 15:59
vAnonymous
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Das Glöckchen klingelte leise, als Schrödinger den Blick zu Boden richtete. Er wusste gut, wovon Dev da sprach. Der Größere hatte im Prinzip einen ähnlichen Drang gehabt wie Schrödinger. Nur hatte der Kater ihn erfolgreich verbannen können, möglicherweise weil er so jung gewesen war und eine liebende Ersatzfamilie gehabt hatte, die auch den einen oder anderen Biss und Kratzer von ihm ertragen hatte. Scott, der Mann, der ihn als Sohn adoptiert hatte, hatte unendliche Geduld bewiesen mit dem kleinen Katzenjungen und auch Leon hatte ohne ein Wort der Klage jeden Ausraster hingenommen. Und der Doc natürlich... der Doc hatte mit ihm gesprochen, ihn mit vielen klugen Bemerkungen aufgeweckt. Dev hatte das wohl nicht gehabt, Schrödinger schien der erste zu sein, der sich überhaupt mit seinem Problem auseinander setzte und ihm ernsthaft helfen wollte. Und das schien der Anstoß zu sein, den er gebraucht hatte. „I have you to know...“, setzte der Katzenjunge an und starrte dabei an die Decke. „.... I do know, what you are talking about, Dev. I have such urges, too. I managed to avoid and to lock them, but... one day... there will be a day, when they will come back. However... I'm not willing to give in and to bow to it as long as it's avoidable! And... I will help you to do so, too. I'm standing by your side. And I'm quite sure, Ang will do it, too“ Aufmunternd lächelte der Amerikaner und legte den Kopf schief, wobei das Glöckchen um seinen Hals wieder klingelte.
Und als er dann wieder hinter den Ohren gekrault wurde, schnurrte er laut und schmiegte sich regelrecht in die kraulende Hand. Eigentlich war er Dev nie sauer gewesen, kurzzeitig hatte er vielleicht mal gedacht, dass der Kerl ihn versetzt hatte. Aber sein Vorschlag klang gut. Besonders, als die Worte Hot Chocolate und Ice Cream an seine feinen Ohren drangen, stellten sich besagte Ohren steil auf. „Hot Chocolate and Ice Cream? Sign me in, miau!“ Schrödinger lachte und sah dann mit einem etwas listigen Blick zu Iez auf. „But... Betray me once, shame on you. Betray me twice, shame on me, miau. Soooo... next time I'm not sure whether I'll be so generous. You better be on time, miau“ Er zwinkerte, bevor er sich schließlich der Schachtel zu wandte, aus der es so verführerisch nach Schokolade roch.
 01.11.13 22:11
vAnonymous
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Ich schlucke, während ich Schrödinger aufmerksam zuhöre. Also hat er genau solche oder zumindest sehr ähnliche Probleme wie ich. Und vielleicht... vielleicht weiß er auch für mich einen Ausweg daraus. Auch, wenn ich mir da nicht sicher bin, immerhin bin ich ein Halbdämon und hab daher diese Instinkte, es ist was natürliches und wahrscheinlich wird es mich eben deswegen immer weiter heimsuchen. Aber ich mag Schrödinger und ich will ihm nicht noch mal weh tun oder auch nur daran denken.... ich hätte ihm fast das Genick gebrochen und das nagt immer noch. Aber trotzdem, seine Worte helfen mir, ebenso wie die Bestätigung, die ich von Ang höre: „I won’t leave your side, Dev.“ „I know. You can’t. We’re stuck in the same body, remember?“ Auch, wenn das ein bisschen sarkastisch klingen mag, eigentlich… bin ich dankbar dafür, dass Ang mich bis heute noch nicht aufgegeben hat und sich immer noch um mich kümmert. Er ist wahrscheinlich der einzige, der es die ganzen zwei Jahre mit mir ausgehalten hat, ohne komplett an meiner Art zu verzweifeln. Eindeutig ne Leistung und ich hoffe, dass es Schrödi genauso mit mir aushalten kann, auch, wenn ich manchmal meine Probleme hab. Wie zum Beispiel auch das Trinken von Alkohol oder die Prügeleien, in die ich immer mal wieder gerate – meistens übrigens wegen Alkohol. Oder wegen meiner Instinkte, aber daran werde ich wohl genauso arbeiten wie an meinen nächtlichen Eskapaden, denn weder das eine, noch das andere tut mir und Ang besonders gut. Und wahrscheinlich hilft mir Schrödinger dabei genauso wie bei meinem Problem mit den Instinkten. „He is, thank you. I’ll do my best to surpress these urges. Maybe it is not as hopeless, as I thought it would be. At least you managed to surpress your instincts. That means there must be a way.” Ich grinse breit, auch, wenn ich weiß, dass dieser Weg definitiv alles andere als leicht wird. Ich habe mich diesen ganzen Problemen so lang einfach hingegeben, zugelassen, dass ich mich und andere damit verletze. Aber wenn ich jetzt so weiter mache, wie bisher, wird auch nichts besser werden, im Gegenteil, ich werde mich immer mehr in Schwierigkeiten bringen und mir und Ang immer mehr weh tun, wenn ich jetzt so weiter mache wie bisher.
Und es ist wohl schon mal ein Schritt in die richtige Richtung, wenn ich mit Schrödinger zusammen einfach nur ungezwungen ein Eis esse gehe. Außerdem macht das vielleicht mein zu spät Kommen von heute Abend wieder gut, immerhin hab ich ihn quasi den ganzen Tag warten lassen und schulde Schrödinger auf jeden Fall eine Entschuldigung. Und warum nicht ein bequemes zweites Date, zu dem ich ihn diesmal pünktlich abhole. Und er scheint ja auch sehr begeistert zu sein, auch, wenn er mich noch mal ermahnt, diesmal pünktlich zu sein. „I will. What time would you like me to pick you up?” Fragend blicke ich den Catboy an, auch, wenn ich den nicht ganz unberechtigten Verdacht habe, dass er mir nicht mehr wirklich zuhört. Immerhin scheint die Pralinenschachtel für ihn plötzlich unheimlich interessant geworden zu sein und wahrscheinlich damit auch wichtiger als ich, zumindest für eine gewisse Zeit. Aber das gibt sich bestimmt wieder, sobald er ein paar von den Pralinen gegessen hat, immerhin kann er wohl kaum die ganze Schachtel heute leeren.
 04.11.13 22:55
vAnonymous
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Allein würde Dev es nicht schaffen, seine sogenannten Instinkte zu unterdrücken, das stand fest. Auch Schrödinger hätte es nie allein geschafft, das war ihm klar. Er mochte ein Soziopath sein, aber bescheuert war er deshalb noch lange nicht. Alles, was er war und darstellte, hatte er seiner Ersatzfamilie zu verdanken, die ihn liebevoll aufgezogen hatten. Dev hatte das nicht gehabt... sein Bruder, der mit ihm in diesem Körper steckte, fürchtete sich vor ihm und auch, wenn er seine Mutter geliebt hatte, auch diese hatte wohl ihre Schwierigkeiten gehabt, sonst würde Dev diesen Namen nicht tragen. Doch jetzt lagen die Dinge anders. Schrödinger würde Dev nicht einfach allein lassen. Denn der schlanke Halbdämon würde jemanden von außerhalb brauchen, der ihm beistand. Der ihm half und ihn stützte, der ihn vor allem leitete in seiner schwachen Stunde. Als Special Secretary lastete auf Schrödingers jungen Schultern eine Menge Verantwortung, er konnte also durchaus damit umgehen, und das nicht schlecht. Er lächelte, als Dev auch meinte, dass Ang an seiner Seite war und dass er an Schrödinger sah, dass es einen Weg geben musste. Der Catboy nickte. „It is, indeed. It's not easy, though. You will have to master a lot of obstacles. And you will need support. But don't surrender. Hope never dies, that's what made America great: the hope for better times and the will to fight for your dreams. I know, you're British and stuff, we aren't supposed to like each other. And Americans can be jerks sometimes... but well, we are not as bad as everyone thinks. And at least I am technically German. Which doesn't sound any better.... forget it, miau~“ Der junge Militär grinste und ließ die Ohren zucken. Er hatte sich nie wie ein Deutscher gefühlt, auch wenn er die Sprache natürlich beherrschte und auch in Deutschland geboren worden war, wahrscheinlich in Hessen. Aber Amerikaner hatten ihn mit Liebe und Zuneigung behandelt, während er von Deutschen gequält worden war. Das brannte sich ein.
Aber erstmal war die Schokolade wichtiger, die ihm mitgebracht worden war. Das Schokoladenkätzchen stellte er vorsichtig auf dem Schreibtisch ab, ebenso wie die Blumen. Es war wirklich ein schönes Bouquet, musste man sagen, da hatte sicher Ang seine Finger im Spiel gehabt. Aber die Schokolade in der Pralinenschachtel, die roch zu verführerisch. Zwei Sekunden später war die Schachtel offen und Schrödinger seufzte genießend, als ihm der Geruch von feinster Schokolade in die Katzennase stieg. „Mau“ Und schon wählte er mit ziemlicher Genauigkeit die mit weißer Schokolade überzogene Praline aus und kaute genüsslich. „Milkcreme! Awwwww, miau, I love it! How did you know, miau? Let me guess, you just chose by chance, didn't you?“ Schrödinger lachte und nahm sich die nächste, diese Mal etwas dunkler. „Well, it was a good coincidence, though“ Dabei fiel ihm ein, dass Dev ihm ja eine Frage gestellt hatte. „Oh, what time... yeah, how about 11 o'clock? At least it's Sunday, miau. School starts on Monday“ Und damit verschnurbste er schon die nächste Praline aus der Schachtel.
 05.11.13 15:05
vAnonymous
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Schrödingers Grinsen erwärmt mir das Herz. Er hat natürlich recht, es ist noch Hoffnung da... und aufgeben will ich nicht, das wäre der völlig falsche Weg. Und vielleicht wird es ja auch schon besser, wenn ich mich auf das positive konzentriere und versuche, Konflikte zu vermeiden. Andererseits... meine letzten beiden Anfälle hatte ich, als ich mit ihm zusammen war, ohne irgendwelche Aggressionen von ihm oder anderen. Einfach so, grade, wenn ich mich wohl gefühlt habe. Aber vielleicht... „It may be possible for me and Ang to switch, if those urges appear again. That’s no long-term solution, but it would protect the people around me. And I will learn to surpress my instincts as fast as possible.” Kann ich nur noch hoffen, dass so schnell wie möglich auch schnell genug ist… Vielleicht merkt Ang irgendwann nicht rechtzeitig, dass ich die Kontrolle verliere oder der Drang ist zu stark und ich lasse mich nicht verdrängen und dann könnte ich jemanden verletzen, den ich mag. Der Gedanke macht mir Angst, aber mehr, als an einer Lösung arbeiten und trainieren, mich gegen diese Instinkte zu wehren, kann ich nicht tun. Und solange ich meine Instinkte auch wirklich unter Kontrolle halten will, werde ich niemanden verletzen.
Mit den Pralinen hat Ang goldrichtig gelegen, das merkt man jetzt doch deutlich. Das mit der Milchcreme... das muss ich mir auf jeden Fall merken, immerhin kann so was auch mal n tolles Entschuldigungsgeschenk sein, wenn man sich n bisschen gezofft hat. Auch, wenn ich wirklich nicht hoffe, dass wir uns mal so in den Haaren liegen, dass ich mit Entschuldigungsgeschenk anrücken muss, zumal ich nicht weiß, ob ich das würde. Ich bin selbst ziemlich stur und ich glaube, im Falle eines Streits würde eher Ang die Initiative ergreifen, als dass ich mal auf die Idee käme, mich zu entschuldigen. Aber darüber sollte ich jetzt besser nicht nachdenken, immerhin haben wir noch nicht mal ne richtige Beziehung, wir kennen uns erst seit ein paar Stunden. Und damit sind wir noch ganz am Anfang und der besteht vor allem daraus, miteinander Spaß zu haben, sich gegenseitig Geschenke zu machen und... na ja, pünktlich zur Verabredung zu kommen. Bei dem Gedanken werde ich ein bisschen rot, ich hab... wirklich sehr getrödelt und das war bescheuert von mir. Aber na ja, ich hab noch ne zweite Chance und 11 hört sich doch gut an. „Allright, I will come for you then. Or maybe Ang will. But on time!” Ich grinse breit, wissend, dass Ang die Pünktlichkeit wahrscheinlich auch ernster nimmt als ich und dementsprechend noch pünktlicher sein würde, als ich, was heißt, dass er wahrscheinlich um 10 da wäre. Oder zumindest um 10:45 Uhr, immerhin sollte man sonntags auch nicht zu früh auftauchen.
Während ich wieder an Ang denke, fällt mir eine Sache auf, was ich bisher gar nicht bei ihm gespürt habe: Er ist geknickt. Warum kann ich mir gut denken, immerhin haben wir von Schrödinger zum Valentinstag ne Knarre geschenkt bekommen, womit er ja schon mal gar nichts anfangen kann. Wahrscheinlich hatte er gedacht, dass der Catboy auch an etwas für uns beide denken würde, so, wie wir bei den Pralinen und dem Glöckchen beide an ihn gedacht haben und dann... dann kriegen wir ein Geschenk, das ihn mehr schockiert als freut. Doch, irgendwie verständlich. Ich grinse und schirme meinen schwächeren Bruder ab, sodass er nicht hört, was ich jetzt zu Schrödi mit einem breiten Grinsen flüstere: „Speaking about Ang: A gun may be a nice present for me, but not for him. He’s afraid of stuff like that. But he’s a passionate harpist and a manuscript book would be quite perfect.” Oder ne neue Harfe, wenn ich an das alte, schon ziemlich beschädigte und nicht unbedingt gut klingende Instrument denke, auf dem Ang momentan übt. Es ist nicht seine Schuld, er ist sorgsam mit der gebrauchten Harfe umgegangen, hat sie aber schon in dem Zustand gekriegt. Nur... so ein Instrument ist ziemlich teuer, während man ein Notenheft zu nem annehmbaren Preis kriegt, den man auch gerne zu zahlen bereit ist. Oder zumindest hoffe ich, dass Schrödinger zumindest das Geld für Ang ausgeben würde.
 11.11.13 0:29
vAnonymous
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Na endlich hatte Dev es verstanden. Wenn er nicht selbst vorging gegen das, was ihn störte, dann würde er es nie in den Griff kriegen. Normalerweise interessierte Schrödinger so etwas eher weniger. Er war der Meinung, dass jeder selbst so leben musste, wie er leben wollte. Zumal... Schrödinger konnte sich nicht sicher sein, überhaupt älter als18, maximal 20 zu werden. Es war möglich, dass der Doc eine Therapie entwickeln konnte, aber bisher war die einzige Alternative eine Hormonbehandlung, die sein körperliches Wachstum hemmen konnte und ihm damit ein paar Jahre zusätzlich verschaffen würde. Dann würde er ewig 15 bleiben... Aber das war es nicht, was er wollte. Er wollte so leben und wachsen wie jeder Junge. Jeder durfte erwachsen werden – und er fürchtete sich vor der Zeit. Vielleicht war das der Grund, weshalb er sich immer noch wie ein Kind verhielt, ob er im Prinzip die gesamte Army unter seiner Fuchtel hatte. Obwohl er im Geist schon längst erwachsen war, benahm er sich wie der kleine Junge, der er immer noch war. Und manchmal sogar noch jünger... neben seinen ganzen psychischen Abnormitäten konnte das durchaus auch ein Grund sein. „But remember that Ang has the weaker mind, miau. No offense, Ang, just saying. You have to be quick with the change, or else you will end up doing the same thing over and over again, miau. You have to watch your body and mind very closely in order to catch the right moment, miau“ Das war auch das Geheimnis von Schrödingers Selbstbeherrschung: gründliche Forschung zu sich selbst.
Dass er Schokolade mochte, war nicht zu übersehen und wahrscheinlich hatte Iez auch nur geraten, aber welche kleine Junge mochte schließlich keine Süßigkeiten? Und am Valentinstag verschenkte man Süßigkeiten, Logik, dein Name war Schrödinger. Als Dev dann noch meinte, er wäre dieses Mal pünktlich, grinste der Catboy nur und wackelte mit den schwarzen Ohren. Das würde sich zeigen, ob er pünktlich war, auch wenn er von Ang schon erwarten konnte. Dennoch, es hieß abwarten und Tee trinken. Oder Kakao. Und dazu Pralinen futtern. Ohhhh das würde wieder ein schönes Plus auf der Waage geben. Aber egal, die Dinger waren eine Sünde wert. Oder zwei, drei, viele... Der Katzenjunge spitzte seine Ohren, als Dev meinte, die Knarre wäre für ihn zwar ein tolles Geschenk, aber Ang könnte sich nicht so recht damit anfreunden. Daran hatte zwar der Secretary gedacht, immerhin hatte er ihnen die Knarre eher geschenkt, weil sie so einzigartig war wie die beiden. Aber der Tipp mit dem Harfenspieler... „Well, I didn't gave you the XIII just because it's a weapon and beause I was quite sure you would like it, miau. I gave you the weapon also because it's as unique as you are. It is a fusion between the classic body of a Peacemaker and the functions of a Unica. The Peacemaker is a very robust and persistent kind of revolver, while the Unica has a great range of shot and is quite powerful, while still being light weighted. The goal was to create somethin as light as the Unica with its powerful and white shotrange, combined with the robust and persistent corpus of the Peacemaker. That's why I gave it to you both. To show you how two things can work together, even though they're different. But well, maybe my twisted mind led me to the wrong direction. A harpist you say? Welllll.... I guess I can make something out of that, just give me some time, miau“ Der Kater grinste wieder und verspeiste die nächste Praline.
 15.11.13 16:12
vAnonymous
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Ganz unrecht hat Schrödinger natürlich nicht, wir müssen sehr schnell reagieren, wenn meine Instinkte sich wieder melden, ein paar Minuten oder im Ernstfall sogar Sekunden zu spät und Ang kann mich und diesen grausamen Willen in mir nicht mehr verdrängen. Und selbst, wenn er es schafft, wird das sehr schwer für ihn, er ist empfindlich und ich bin diesem Zustand einfach sehr willensstark und skrupellos. Und was ich ihm antun könnte.... daran will ich nicht denken. Vielleicht ist es doch keine wirklich gute Idee, aber vorerst die einzige Alternative zu meinen unkontrollierten und brutalen Gewaltausbrüchen. Aber Ang scheint da keine große Angst zu haben. „Don’t worry, Dev. I will be strong enough.“ „Really? I’m not sure about that. What if I hurt you?” „That won’t happen. I’ll help you to surpress these urges, I promise.” Ich muss hart schlucken. Ang hat keinen Grund, mich auf die Art zu unterstützen, aber trotzdem tut er es. Ich war bisher nie so nett zu ihm, wie er zu mir, obwohl er es bei weitem verdient hätte. Und das muss sich ändern, sonst gibt er mich irgendwann auch noch auf. Ich stütze mich an der Wand ab und sehe Schrödinger an. „You don’t mind if I sit down a few minutes, do you? I feel dizzie.“ Und nicht nur das, dazu habe ich auch noch höllische Kopfschmerzen. Ich weiß aber auch ziemlich genau, weswegen: Ich habe heute sehr wenig getrunken und der Wassermangel macht sich jetzt deutlich bemerkbar. Immerhin war es recht warm und ich hab vielleicht einen Viertelliter Wasser getrunken, viel zu wenig, und das muss mir auch keiner erklären. Jetzt zahle ich den Preis dafür und wahrscheinlich sollte ich möglichst schnell was trinken. „Could I have a glass of water, please?“ Fragend blicke ich Schrödinger an, während ich mich auf das Sofa hier im Zimmer setze. Generell... ich war heute so durcheinander und im Stress, dass ich weder genug getrunken, noch mehr als mein Frühstück gegessen habe. Und das war mit nem belegten Brötchen natürlich auch eigentlich zu wenig.
Aber eigentlich sollte ich mich auch nicht beschweren, da bin ich selbst schuld und ich werde nicht verhungern, weil ich einen Tag lang wenig gegessen habe. Muss ich halt morgen früh ordentlich frühstücken und was ordentliches zu Mittag essen. Jetzt will ich erst mal die Zeit mit Schrödinger genießen, solange ich noch hier bei ihm sitze. Und deswegen höre ich ihm auch sehr gerne zu, während er mir erklärt, warum er uns diese Schusswaffe geschenkt hat. Also ein Einzelstück, aus zwei sehr unterschiedlichen Waffen kombiniert. Das ist schon interessant und ich betrachte die Schusswaffe noch mal fasziniert. Das hätte ich jetzt nicht gedacht, aber es macht natürlich auch irgendwo Sinn. Ein bisschen über Schusswaffen informiert hab ich mich, und so was hab ich noch nie gesehen. Wenn das ein Prototyp der US-Army ist, ist das ja auch logisch, immerhin werden die solche Sachen ja wohl kaum bekannt machen und ich kann mich gleich doppelt geehrt fühlen, dass ich so was von Schrödinger bekommen habe. Einerseits muss so ne Spezialanfertigung verdammt wertvoll sein und so, wie er es erklärt hat, hat sie bei Ang und mir auch symbolischen Wert, und andererseits vertraut er mir genug, um mir so einen Prototypen in die Hand zu drücken. Aber für Ang ist das nun mal einfach nichts, trotz der Einzigartigkeit des Geschenks. Er tickt anders als ich und eine Schusswaffe verstört ihn mehr als irgendwas sonst. Wahrscheinlich hätte er das Teil Schrödinger am liebsten gleich wieder um die Ohren gepfeffert. Aber das scheint der Catboy ja auch zu verstehen, zumindest meint er, er bräuchte nur etwas Zeit. Wahrscheinlich um das richtige Notenheft für Ang zu finden. „Take your time, Ang is very patient. And to give you a hint: He likes classical music.”
 21.12.13 0:47
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Schrödinger war von Natur aus neugierig. Früher, sehr viel früher, da hatte man ihm diese Neugier versucht auszutreiben. Da hatte man ihm für jede Frage, die er gestellt hatte, jeden Blick, der auch nur andeutungsweise in die falsche Richtung ging, eine saubere Tracht Prügel verpasst. In der Army hatte man seine Neugier geschickt ausgenutzt. Ja, der Katzenjunge wusste genau, dass sie ihn und besonders seine Intelligenz ausgenutzt hatten und es immer noch taten. Und es kratzte ihn keinen verdammten Meter, denn er bekam dafür etwas, wonach er all die Jahre in seinem persönlichen KZ gelechzt hatte: Macht. Macht über andere, er allein bestimmte, wohin die Soldaten geschickt wurden, er bestimmte, welche Missionen sie ausführten. Und er bestimmte auch ihren Tod... Auch wenn er die Opfer vermied und so gering wie irgend möglich hielt, sie ließen sich manchmal nicht vermeiden. Aber die Macht über andere... das war etwas, dass er genoss. Und bei dem ihm seine Neugier sehr zu Gute kam. Denn die gab ihm auch seine scharfe Beobachtungsgabe, seinen messerscharfen Verstand und die Fähigkeit, vollkommen rational an die Leute heranzugehen. Ob das gut war oder schlecht, darüber konnte man streiten. Aber es ließ ihn auch jetzt Iezariel ganz genau beobachten, mit gespitzten schwarzen Ohren. Auch wenn der Halbdämon – oder Halbengel, kam wohl auf die Betrachtungsweise an – meinte, es gut verbergen zu können, der Special Secretary merkte, ganz genau, wenn die beiden Seelenhälften miteinander sprachen. Er war schon ein ganz besonderer Fall für die Psychologie und obwohl sie wohl so etwas wie ein Date hatten, war er für Schrödinger auch ein Studienobjekt. Der hochgewachsene Kerl übte einfach eine unheimliche Faszination auf ihn aus und in den fuchsiafarbenen Augen glitzerte es. Doch das aufgeregt Glitzern verschwand, als Iezariel es anscheinend mit dem Kreislauf zu tun bekam. „You look quite pale, mate, miau. Lay down on the floor, feet up“, sagte er noch in gewohntem Befehlston, bevor er ihm ein Glas Wasser eingoss und es ihm reichte. Warum er es plötzlich mit dem Kreislauf bekam, wusste Schrödinger nicht, aber es konnte verschiedene Ursachen haben, die ihn technisch betrachtet nichts angingen. Krank roch er jedenfalls nicht, nur etwas schwach auf der Brust... In jedem Fall sollte er es ruhig angehen lassen. Was das Geschenk für Ang anging, so hatte Schrödinger schon etwas konkretes im Kopf. Und es würden nicht nur einfache Notenblätter sein. Wie immer hatte er sein Gesicht perfekt unter Kontrolle. Innerlich grinste er breiter als die Grinsekatze, nach außen hin schmunzelte er nur vergnügt. „Ah, classical music, miau? Hm, I always had a thing for Haydn and Mozart... but Beethoven and Mendelson had their masterpieces, though. And Tschaikowsky! Ach, what a beautiful piece of art he'd created with 'Swanlake', didn't he?“ In Erinnerung an die Musik schloss Schrödinger einen Moment die Augen und drehte sich mit ausgebreiteten Armen um sich selbst. „I've listened to a lot of classical music, when I was younger, miau. Originally, it was supposed to make me even smarter than I already am, miau” Er kicherte. “But then, Doc discovered that it calms me down, especially Mozart and Haydn, miau. He tried to develop a treatment.... well, he's currently working on war traumata, on soldiers, you see, miau. And because of his experience with me, his new approach was with classical music. I guess he progresses quite fast, good old Doc, miau” Fast hätte Schrödinger sich noch verhaspelt, gerade so hatte er sich aus der Misere ziehen können. Iez musste nicht wissen, an welcher Therapie der Doc wirklich arbeitete.
 06.01.14 21:15
vAnonymous
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Ich muss mich schon wirklich zusammenreißen, um nicht auf der Stelle einzuknicken. So erschöpft und fertig, dass ich mich kaum auf den Beinen halten kann, war ich selten und ich hab mich schon manchmal an meine Grenzen gebracht. Aber jetzt hab ich es wohl echt komplett übertrieben. Mit dankbarem Nicken nehme ich das Glas von Schrödinger entgegen und trinke es mit schnellen Schlucken aus, bevor ich mich, wie er es gesagt hat, auf dem Rücken hinlege und die Beine hochlege. Wahrscheinlich wird es das beste sein, wenn ich auch bald gehe und mir was zu essen mache oder besorge. Ich schenke Schrödinger ein schiefes Lächeln, während ich erkläre: „I guess, i didn’t drink and eat enough today… I’ve been a little disordered and just forgot it.“ Ich blicke peinlich berührt weg. Schrödinger hält mich wahrscheinlich für einen Idioten, weil ich nicht mal an diese Grundbedürfnisse meines Körpers gedacht habe. Aber selbst wenn, war ich eben mal so verpeilt und das wird wahrscheinlich so schnell nicht nochmal vorkommen. Immerhin will ich auch nich nochmal fast umkippen, nur, weil ich vergessen habe, zu essen. Ich schließe die Augen und entspanne mich langsam ein bisschen. Ein Lächeln stiehlt sich auf meine Lippen. Auch, wenn ich mich grade unendlich erschöpft fühle, so schlecht ist die Situation gar nicht. Ich bin bei Schrödinger, er kümmert sich um mich und alles, was ich tun muss, ist mal ein bisschen was zu mir nehmen. Es könnte wirklich schlimmer sein. Ich grinse den Catboy müde an, am liebsten würde ich ihn sofort zu mir runter ziehen und knutschen, aber dann komm ich am Ende wieder auf dumme Ideen. Also isses wahrscheinlich besser, wenn ich mich erst mal auf nette Worte beschränke. „Thank you for taking care of me, Schrödinger. I know, I’m an idiot and I shouldn’t yield to the slightest resistance. But it worked out just fine... At least until today. I don’t want to hurt you and I don’t want to live apart from you, either. So… I guess, I have to change something in my lifestyle.” Und auch, wenn das nicht unbedingt leicht wird, nach der ganzen Zeit, in der ich mit Freuden alles auf meine andere, brutalere Seite geschoben hab und damit zufrieden war, kann ich so jetzt nicht weiter machen. Schlicht und einfach, weil ich so irgendwann Schrödinger das Genick breche oder… generell jemanden, den ich mag töte. Weil ich mich eben nicht unter Kontrolle habe. Und ich will es gar nicht erst so weit kommen lassen. Ich sollte mein Leben endlich mal in die Hand nehmen, wie ich das schon lange hätte tun sollen.
So wie ich das sehe, scheint Schrödinger meiner Idee auch alles andere als abgeneigt zu sein. Warum auch, selbst ich gebe ja zu, dass klassische Musik manchmal sehr schön und vor allem auch ziemlich entspannend sein kann. Und auch, wenn mir das Stück Schwanensee von Tschaikowsky nur entfernt was sagt… Wahrscheinlich aber auch nur, weil ich nie auf die Namen von den Stücken achte, die Ang spielt. Ich nicke also zögerlich, weil ich mir fast sicher bin, dass ich das Stück auch wirklich mal gehört habe und mich nur nicht an den Titel erinnern kann. Und was das angeht kann man mich gerne und völlig zu Recht für eine Banause halten, ich hab nun mal keine Ahnung. Und so lange, bis ich selbst lerne, ein Instrument zu spielen, sehe ich auch keinen Grund, da was dran zu ändern. Aber das, was Schrödinger mir über die Therapie gegen Kriegstraumata erzählt… das klingt wirklich sehr interessant. Ich kann zwar selbst bestätigen, dass Musik Gefühle beeinflusst, aber… dass sich das so auswirken und sogar bei Traumata helfen kann, das hätte ich nicht gedacht. Und vielleicht… könnte das für mich auch hilfreich sein, um meine Instinkte zu unterdrücken. „Do you think, that kind of therapy might help me to surpress my urges, too?“
 10.01.14 22:54
vAnonymous
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Schrödinger zog eine Augenbraue in die Höhe, als Dev ihm gestand, warum er gerade so einen Kreislaufkollaps bekam. Wie konnte man vergessen zu essen und zu trinken?! Schrödinger hatte zwar auch mal Phasen, in denen er vor lauter Arbeit mal Mahlzeiten vergaß, aber spätestens zwei Stunden nach seinen üblichen Essenszeiten erinnerte ihn sein Magen lautstark daran: Füll mich! Stopf Essen in mich rein! Mach mich voll! Und gleichbedeutendes. Er selbst konnte nicht verstehen, wie man einfach das Essen und Trinken vergessen konnte... andererseits... er war froh, jetzt so viel essen zu können, wie er wollte und wann er wollte... Jedenfalls fast. Dev hatte wahrscheinlich einfach eine andere Beziehung dazu... wahrscheinlich hatte so ziemlich jeder hier eine andere Beziehung zum Thema Essen als Schrödinger. Der Katzenjunge seufzte, seine Ohren klappten resignierend nach unten. „Well, Doc would club you from one wall to the other, but... he isn't here, so I guess it's fine, miau. It isn't all fine, though, I mean, how could you forget to eat, miau?“ Er schüttelte den blonden Kopf, beließ es aber dabei.
Auf die Danksagung lächelte er nur milde. Dev war eigentlich nicht weniger sensibel als sein Bruder, er zeigte er nur nicht. Er hatte nun mal seine ganz eigene Art, mit den Dingen umzugehen und bisher hatten die ja funktioniert, wie er sagte. Und jetzt wollte er sich schließlich ändern, jedenfalls das, was ihn wirklich belastete. Wenn Schrödinger dafür ein Anreiz war... doch unter dem milden Lächeln des Catboy verbarg sich eine traurige Erkenntnis. Sie würden nie für immer zusammenbleiben können. Es würde der eine Tag kommen... Day Zero... Schrödinger wusste nicht, wie viele Tage ihm bis dahin bleiben würden. Er konnte nur schätzen. Oder hoffen, dass einer der Therapie-Ansätze des Doc anschlugen. Und ihm wäre letzteres lieber... Doch all das zeigte er Dev nicht, lächelte weiterhin und strich ihm über den Kopf. „Well, it's my job to care about others, miau. In a way, I cared and still care about the whole U.S.A. And that's one suicidal job I tell you, miau! America is one messed up place, but well... it's... it's my home, miau. And it's not as messed up as... well, as other states around the world, miau“
Klassische Musik... ja, das war schon ein Thema, wo der junge Catboy mitreden konnte. Klar, Musik hatte er nicht gerade studiert, aber er hatte die Klassiker früher viel und gerne gehört. Noch heute legte er sich ab und an Mozarts Kleine Nachtmusik ein oder hörte sich neben seiner Arbeit Die Zauberflöte an. Allgemein hatte er eine Schwäche für Mozart... vielleicht stimmte es doch, was man sagte und woran Doc arbeitete, dass die Tonfolgen und der Rhythmus von Mozart einen enormen Einfluss auf Seelen- und Gedankenwelt eines Menschen – oder in seinem Fall Katzenjungen – hatten. Und vielleicht auch auf das, was da tief in ihm schlummerte... Und hoffentlich weiter schlief. Dann stellte Dev plötzlich eine Frage, auf die Schrödinger nicht vorbereitet war. „I'm.... not sure, miau“ Diese Behandlung wurde speziell für Schrödinger entwickelt, speziell, um sein Biest zu zähmen, es vielleicht auch so verkümmern zu lassen, weil Schrödingers rationaler Geist es unterdrückte, dass es nie ausbrach. Devs Problem lag wo anders... „I... I'm sorry to disappoint you, but I don't think it will work on your urges. This threatment is... very special. Doc tries... he really tries to help... certain soldiers to... cope with their... with their traumata. And it's about special traumata, so... sorry, but this threatment won't do any good on you. But... that doesn't mean that listening to classical music won't help you, miau. You'll have to try I'm afraid“ Aufmunternd lächelte der Katzenjunge seinen Gast an. Er wollte ihm nicht die volle Wahrheit sagen, das wäre wohl kaum richtig gewesen. Aber ihn anlügen wollte er auch nicht... also verpackte er die Wahrheit, so gut es ihm möglich war.
 17.01.14 13:14
vAnonymous
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Ich überlege kurz und hebe eine Augenbraue. Eine gute Frage, wie kann jemand wie ich das essen vergessen, wo ich doch eigentlich immer daran denke. Ich genieße das Essen doch viel zu sehr, ums zu vergessen. Aber… na ja, irgendwie… das war nicht wichtig, vor allem, weil ich viel, viel zu spät dran war. Nein, ich war da nicht wichtig, und Ang hatte ja genauso wenig daran gedacht. Warum auch? Ich lächle schief und streiche mir eine Strähne aus dem Gesicht. „It’s very easy when you’re in love with someone, you know?“ Ich spüre, wie mein Gesicht heiß wird… so was zu sagen… das ist… mehr als ungewohnt. Ich bin es nicht gewohnt, jemanden zu haben, zu dem ich nett sein will. Nicht seit Mum. Und das ist so lang her, dass ich schon fast vergessen habe, wie man sich dann zu verhalten hat. Ich spüre, dass mein Mund trocken wird und mir wird heiß. Wahrscheinlich der Wassermangel, immerhin hab ich über 24 Stunden nichts mehr getrunken. Ich drücke mich langsam hoch und vermeide es, Schrödinger anzusehen. „Could I get another glass of water, please?“ Ich starre auf den Boden und zeichne mit dem Zeigefinger Kreise auf das dunkle Holz.
Irgendwie fühle ich mich unwohl hier… es ist nicht, dass ich Schrödinger oder die Umgebung nicht mögen würde, nein, aber… Ich fühle mich nicht sicher. Und das ist eines der Dinge, die ich am wenigsten leiden kann. Wenn andere Ang Angst machen, dann werde ich wütend, aber ich kann mich kontrollieren. Ich selbst… ich hatte erst einmal Angst vor einer Situation. Und da bin ich komplett ausgerastet, das will ich niemals wieder. Auf gar keinen Fall. Und schon gar nicht hier. Vor allem, weil ich es auch dem kleinen Catboy nicht noch schwerer machen will, als es sowieso schon ist. Immerhin ist seine Arbeit, so, wie er das erzählt, ein ziemlicher Knochenjob. Da will und sollte ich nicht auch noch zur Last fallen. Ich atme tief durch, schließe die Augen und versuche, mich nicht zu sehr anzuspannen. Ich zähle im Kopf langsam von zehn runter, mit ruhigem, regelmäßigem Atmen, und blende so lange alles aus. Meistens hilft so was, wenn ich wütend oder aufgeregt bin. Und auch jetzt beruhige ich mich wieder, auch, wenn dieses Unwohlsein bleibt, das ich mir nicht so wirklich erklären ka-
Doch, eigentlich… kann ich mir das sehr gut erklären. Grade wegen dem, was er mir über seine Arbeit und die Leute, mit denen er zu tun hat, erzählt. Der Verdacht kommt zwar mehr von Ang, als von mir, aber als abwegig würde ich ihn nicht bezeichnen. Die Idee, dass Schrödinger uns vielleicht manipuliert… dass er hochintelligent ist, haben wir ja bereits gemerkt, und das mit der Schusswaffe ist jetzt auch nicht grade das normalste Geschenk zum Valentinstag. Klar, es ist cool, aber… na ja, eben nicht normal. Andererseits will ich auch nicht glauben, dass er sich nur deswegen heute mit uns beiden treffen wollte. Immerhin ist er der erste seit wir gespalten sind, der in mir mehr sieht, als die andere Seite von Ang, die am besten weggeschlossen gehört. Andererseits scheint er mir auch recht stolz zu sein und dementsprechend passt es nicht zu ihm, so locker darauf zu reagieren, dass wir ihn um über 12 Stunden versetzt haben. Ich seufze und schiebe diese Sorgen beiseite. Nicht heute… heute will ich einfach glücklich sein und mich auch glücklich fühlen können. Um diese Sorgen kann ich mich morgen immer noch kümmern. Oder nächste Woche. Aber eben nicht heute. Und so nicke ich nur, als Schrödinger meint, dass der Therapieansatz, an dem dieser Doc arbeitet, bei mir wohl nicht wirken wird. „Let’s talk about something else. Tell me something about you.“ Ich lächle ihn an und streiche mir den Mantel glatt.
 06.06.14 22:39
vAnonymous
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Schrödinger kicherte und wurde sogar ein bisschen rot, als Iez meinte, er hätte nichts gegessen, weil er verliebt sei. Das war fix gegangen. Schrödinger fand das unheimlich faszinierend. Iez schien schnell und intensiv zu fühlen, aber es war die Frage, ob diese Gefühle nur von kurzer Dauer bei ihm waren. Er war ein Studienobjekt, wie es im Buche stand. Und doch... Der Katzenjunge konnte sich eines kleinen Kribbelns nicht erwehren. Eigentlich hatte er Schwierigkeiten damit, ehrliche Gefühle zu empfinden, wirklich emotional zu sein. Bei seiner Familie hatte das Jahre gedauert und es war auch nur gelungen, weil sie die ersten gewesen waren, die ihm nach seinem Auftauen beigestanden hatten. Sie hatten so viel von ihm ertragen... aber dennoch, sie hatten Schrödinger nicht beibringen können, wirklich mitzufühlen. Der Katzenjunge konnte Gefühle analysieren, gegeneinander ausspielen und er konnte schon auch sich freuen oder traurig über etwas sein. Aber so richtige Gefühle zu anderen aufbauen und mitfühlend sein... das fiel ihm schwer. Er war eben ein Soziopath, wie er im Lehrbuch stand. Und verlieben... verliebt war er noch nie gewesen. Da war ein kleines Kribbeln, wenn er an den Kuss zwischen ihm und Iezariel dachte, aber das konnten genauso gut Gefühle der Angst oder der Erregung sein. Auch wenn er nach außen einen fast etwas peinlich berührten Eindruck machte, innerlich seufzte er über die Gefühle von Iez. Und ob er es je schaffen würde, diese ernsthaft zu erwidern. „Aw, you're charming, miau. Do you always fall in love so quickly, miau?“ Er schien zu scherzen, doch die Frage hatte System. So wie fast alles, was der Militär machte.
Ein Glas Wasser holte er dem anscheinend etwas beschämten Jungen auf seinem Boden natürlich noch gerne, besonders wenn dieser den ganzen Tag noch nichts getrunken hatte. Während er ihm noch ein Glas reichte, beobachtete Schrödinger den Jungen auch aus seinen fuchsia-farbenen Augen. Irgendwas beschäftigte ihn, das sah man an den Bewegungen der Augen und diesen kleinen, unscheinbaren Zeichen, die der Körper von sich gab und die kaum jemand kontrollieren konnte. Schrödinger hatte viele seiner Körperreaktionen unter Kontrolle, er wusste: wenn er analysieren konnte, konnten das auch andere. Dementsprechend musste er reagieren. Die nächste Frage, mit der Iez wohl zu gleichen Teilen sich selbst und den Katzenjungen ablenken wollte, kam doch etwas überraschend. „About me, miau?“ In einer unendlich niedlichen Geste legte Schrödinger den Kopf schief und stellte die Ohren auf. Das Glöckchen um seinen Hals klingelte leise. „Weeeeeell...“ Er legte sich einen Finger ans Kinn und schaute überlegend an die Decke. „Hm... I'm an American, as you already figured out I guess, miau. I was raised at a military base in Nevada, my Dad is a Captain in the U.S. National Army and... yeah, well, I'm a Special Secretary, miau. Uhm... I guess you want to know something about my likes and dislikes and about my hobbys, miau. Well, I... like chocolate, obviously“ Er kicherte wieder. „And milk, I have a thing for milk, and fish, miau. Otherwise... sunshine before rain, but winter before fall. Oh, and I love toys, miau! Especially yarn and toy mice, I could play for hours with them, miau! But real mice... I don't know, I don't really have thing for them. You know, hunting and stuff, miau...“ Von seinen Vorlieben das Militär betreffend sah er erstmal ab... Man hatte angefangen, ihm Panzerfahren und Jetfliegen beizubringen, bevor er ins Internat gemusst hatte. Das behielt er lieber vorerst für sich. Genauso wie sein Hobby, mit seinen Kräften andere zu erschrecken oder ihnen Streiche zu spielen. Das musste er nicht unbedingt wissen. Abgesehen davon war Schrödinger jemand, der arbeitete statt zu spielen. „What I don't like... dogs. I HATE dogs, miau! They're... senseless drooling slaves of humans and they smell like Satan himself used them as a towel, miau! I don't like the smell of spoiled milk either, miau. And I don't like it, if somebody refuses to play with me... that's rude, miau. And I hate the Germa.... What about you, return the favor and tell me something about you, miau“ Schrödinger hatte schnell das Thema gewechselt, nachdem ihm bewusst geworden war, dass er beinahe gesagt hätte, er würde die Deutschen hassen. Er hasste ja nicht alle Deutschen, das wäre falsch. Er hasste nur die Nazis... Er verabscheute das Nazi-Regime. Und er hatte heute noch ein gewisses Unwohlsein, wenn er nach Deutschland musste. Es war praktisch gesehen so, dass er eigentlich Deutscher war, sich aber wie ein Amerikaner fühlte. Er sah Amerika als sein Zuhause und die Armee als seine Familie.
 03.08.14 18:31
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