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Das Zimmer von Schrödinger

vAnonymous
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So, da hatte er also ein Date. Sein erstes Date mit jemandem, von dem er nicht so ganz wusste, was er von ihm halten sollte. Schrödinger strich seufzend noch mal mit der Hand über den Spiegel, fühlte, wie das Glas unter seiner Hand nachgeben wollte und sich schon Wellen bildeten, als bestünde der Spiegel aus flüssigem Silber. Schrödinger kannte das schon, es war ein gewohnter Anblick für den Catboy, aber faszinierend war es schon, wie ein Spiegel oder sonst eine spiegelnde Oberfläche sich unter seinen Händen verhielt, als wäre es Wasser. Und selbst eine spiegelnde Wasseroberfläche war für ihn ein Spiegel, auch wenn er das nur in der Badewanne nutzte. Er war nicht wasserscheu, er konnte nur keinen Meter weiter schwimmen. Er hatte es nie gelernt, weil er es nie gebraucht hatte. Er war acht Jahre in einem Labor aufgewachsen, ohne jedweden Kontakt zur Außenwelt, ohne überhaupt zu wissen, wie es draußen aussah. Und danach hatte er in Nevada gelebt, wenn er auch seit drei Jahren immer wieder in anderen Orten unterwegs war, zu politmilitärischen Zwecken. Aber er hatte nie eine Notwendigkeit darin gesehen, schwimmen zu lernen. Daher war Wasser für ihn nur ein weiterer Spiegel, auch wenn er gerne badete oder auch mit Wasser abgespritzt wurde, gerade im Sommer, wenn die Soldaten auch mal ihre spaßigen Momente hatten und die Wasserschläuche nicht nur nutzten, um die Fahrzeuge zu reinigen. Ja, die glücklichen Tage auf dem Stützpunkt... er würde eines Tages wieder dahin zurückkehren. Und dafür musste er nur einen guten Abschluss schaffen und Freunde finden. Wenn letzteres nur nicht so schwer werden würde...
Seufzend und maunzend nahm er die Hand vom Spiegel, ging in sein Schlafzimmer und zog sich dort seinen Schlafanzug an, nachdem er die Uniform abgelegt hatte. Anschließend legte er sich ins Bett und nahm sich noch ein Buch, an dem er gerade las. Wer jetzt sehen könnte, an welchem Buch er da las, hätte ihm nie wieder abgekauft, das er erst 15 war. Er las einen ziemlich dicken Roman – auf Neuhebräisch. Er las gerne auf hebräisch, mochte die Sprache und ihren Ausdruck. Vielleicht wollte er, indem er hebräisch lernte und viel auf hebräisch las, ein bisschen gutmachen, was die Nazis im Zweiten Weltkrieg und im Dritten Reich mit den Juden angestellt hatten. Obwohl er dort nie mit gemacht hatte und Rassismus ihm zutiefst zuwider war. Nach einer halben Stunde legte er den Roman dann aber weg, sah an die Decke und überlegte. Dachte nach, ließ die Ohren zucken und stand schließlich noch mal auf, um sein Handy zu holen und eine ganz bestimmte Nummer zu wählen. “Miller?“ “Gosh, Leon, you should start thinking about buying a new mobile phone, one that shows you who's calling, miau“ Am anderen Ende ertönte ein dunkles Lachen und Schrödinger musste selbst grinsen. “What's the matter, Kittycat? You don't call me just to say I need a new mobile phone, don't ya?“ Jetzt wurde auch Schrödinger wieder ernster und leckte sich über seine Eckzähne. “Leon, I know I'm not allowed to come back through a mirror, but... Nanny, may you do me a favour, miau? I need a certain weapon, you know what I mean, Project Peacemaker Unica XIII“ Schrödinger spürte förmlich, wie Leon am anderen Ende die Augenbrauen zusammen zog und er brauchte nicht erst die Frage abwarten. “You know Preston? Promise him some photos of mine and he will give it to you, he will give you everything you want. Just promise and give him the photos of the last summer, you know, which ones I mean?“ Leon schien das ganz und gar nicht zu gefallen, er brummte. “Why those?“ “Leon, don't act dumber than you are, you know he is into young boys like me. I need it in... let' say seven hours. I'll give you a sign, you'll call back when you stand in front of your mirror. Got it?“ Wenn Schrödinger etwas wollte, bekam er das auch. Punkt, aus, Ende. Und Leon wusste das auch. “Why? “Personal issues. You got it, Leon?“ Ein etwas unwilliges aber zustimmendes Brummeln ließ Schrödi schon wieder grinsen. “Awwww, thank you, Leon, thousand kisses to you, bye bye, Nanny“ Er legte immer noch grinsend auf. Er war wirklich ein wenig schräg... aber hey, wer erwartete von einem Jungen mit Katzenohren und Kinderuniform schon, dass er normal war? Und so streckte der Special Secretary sich nur gähnend und rollte sich beruhigt unter seiner Decke zusammen und war innerhalb weniger Minuten eingeschlafen.

Schrödinger wachte am nächsten Morgen auf, als sein Wecker klingelte. Er war es gewohnt, früh aufzustehen, auch wenn er an einem Samstag hätte ausschlafen können. Als Katze war er das Dösen gewohnt und er döste auch ab und zu über den Tag verteilt. Auch wenn er selbstverständlich aufpassen musste, nicht an den falschen Stellen zu dösen. Aber jetzt war er vor allem aus einem Grund so früh auf, er huschte noch im Schlafanzug an den großen Spiegel im Wohnzimmer. Dann erst klingelte er Leon an, lief fünf Minuten auf und ab und steckte dann seine kleine Hand durch den Spiegel. Er hatte seine Künste, zwischen Spiegeln zu wandern, fast perfektioniert und und brauchte nicht mal den Kopf durchzustecken um zu wissen, wo er raus kam. Er musste auch nur ein bisschen tasten, dann fühlte er die kräftigen Finger von Leon und darin... er grinste und zog die Hand zurück, in ihr hielt er das, worum er gebeten hatte. Eine Mischung aus der Peacemaker und der Single Colt. Eine Revolverwaffe mit gewaltiger Durchschlagskraft, er hatte selbst an dem Projekt mitgewirkt. Er grinste immer noch, als er die Waffe betrachtete, ihr Design und ihre Funktionalität. Er wusste, dass mal so eine Waffe sein würde, die seinem Leben ein Ende setzen würde. Und er wäre fast schon stolz, wenn es diese Waffe sein würde. Nun, darüber sollte er jetzt nicht nachdenken. Er wusste nicht, wie viel Zeit er noch hatte, aber ausgehend von seinem körperlichen Wachstum dürften es noch einige Jahre sein. Und heute war kein Tag, um über solche Dinge nachzudenken. Er legte die Knarre in eine der Schreibtischschubladen, von Geschenkpapier hielt er in dem Fall nicht viel. Aber was tun mit der Zeit? Iezariel hatte nicht gesagt, wann er ihn abholen würde... na gut, dann musste er improvisieren, er hatte nicht vor, die ganze Zeit hier rumzuhängen. Er nahm sich also einen Zettel von der Seite und schrieb darauf: „Cheshire's sneaking around in Wonderland. Call me“ und darunter setze er seine Handynummer. Das gute Stück hatte er sowieso immer dabei und wenn Iezariel auf ihn wartete, konnte er ihn ja anrufen. Grinsend klebte er den Post-It-Zettel an seine Zimmertür und ging danach erstmal duschen, sich die scharfen kleinen Zähnchen putzen und überhaupt ein wenig zurecht machen. Schließlich hatte er wirklich vor, das Wunderland zu erkunden und dafür musste man nach Special Secretary aussehen. Nachdem er schlussendlich in seine Uniform geschlüpft war und sich die kleine Digitalkamera und sein Diktiergerät eingesteckt hatte, hatte er noch vor dem Spiegel gestanden und sich betrachtet. Special Secretary Schrödinger, die Grinsekatze... und schon war er durch das reflektierende Glas verschwunden, als wäre es eine Tür gewesen.

Tbc: Nachtschülerhaus – Gemeinschaftsbad
 11.01.12 13:27
vAnonymous
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cf: ??

Ich klopfe zögerlich mit dem Fuß an der Tür zu Schrödingers Zimmer. Hoffentlich wartet er noch auf mich, immerhin hatten wir uns für den Vormittag verabredet, aber jetzt ist es schon später Abend und damit bin ich viel, viel zu spät. Das liegt nicht nur daran, dass ich ewig verschlafen habe, sondern auch, dass ich mehrere Orte abgeklappert habe, auf der Suche, nach einer passenden Spieluhr für Schrödinger und mir im letzten Laden schließlich die Verkäuferin wenigstens sagen konnte, wie das Lied heißt und dass ich mir so eine Spieluhr wahrscheinlich im Internet würde bestellen können. Daran habe ich mich dann auch gemacht, nachdem ich mit Angs Hilfe die weiteren Valentinsgeschenke – beide eher kurzlebiger Natur – besorgt habe. Das war einerseits ein großer Strauß aus Blumen, Rosen und Tulpen verschiedener Farben, was ich persönlich furchtbar kitschig finde. Aber na ja, Ang hat da ja auch was mitzubestimmen und er war der Meinung, dass es eine schöne Geste wäre. Ebenso wie die riesige Schachtel Pralinen, die wir zusammen ausgesucht haben. Es ist die größte Schachtel, die es in dem Laden gab und sie ist mit allen möglichen Pralinen gefüllt, die es in dem Laden gab. Auf ihr Balanciere ich das Päckchen, in das ich das selbstgebastelte Halsband gepackt habe, und eine kleine Figur aus Schokolade, die wir beide so passend zu Schrödinger fanden, dass wir sie kaufen mussten: Es ist ein kleines, dafür, dass es aus Schokolade gemacht ist, recht detailreiches Kätzchen, das mit einem Wollknäuel spielt. Die Spieluhr, die die selbe Melodie spielt, wie sie aus Schrödingers Handy gekommen war und auf die er so verträumt reagiert hat, hat Ang zwar bestellt, aber das wird ja wohl noch mindestens bis Mittwoch dauern, bis die ankommt, vielleicht sogar länger.
Und na ja.... ich stehe jetzt statt Ang hier, weil der Kerl sich natürlich mal wieder nicht getraut hat. Wen hat das auch groß gewundert, er ist nicht nur so schüchtern wie ein 13 Jahre altes Schulmädchen, das sich zum ersten mal verliebt hat, er erachtet seine Gefühle für Schrödinger auch immer noch in gewisser Hinsicht als schwere Sünde. Und das macht es nicht unbedingt einfacher, ihn überhaupt dazu zu überreden, sich mit ihm wieder zu treffen. Aber so, wie er mir mit Mum kommen kann, wenn ich Dinge tue, die sie nicht gewollt hätte und das auch oft genug tut, so kann ich mit Mum argumentieren, wenn es zu so was kommt. Letztendlich hab ich ihm nur sagen müssen, dass Mum gewollt hätte, dass er glücklich wird und dass es in Ordnung ist, wenn er sich auch mal irgendwo ein bisschen Glück gönnt. Das hat ihn dann überzeugt, schließlich hat Mum sich immer ins Zeug gelegt, damit wir genug hatten, um ein gutes Leben zu führen und glücklich zu sein. Und einmal auf irgendeine Weise zu sündigen, und sei es in der Liebe, weil Ang sich in einen anderen Jungen verliebt hat, wird meinen Bruder auch sicherlich nicht in die Hölle stürzen lassen.
Ich klopfe sicherheitshalber noch mal an Schrödingers Tür, diesmal etwas härter und sage leise: „Schrödinger? I know, I’m way to late and I’m sorry for this. But please let me in…. I didn’t mean to offend you by being this late, but at first I slept too long, then I needed longer for some presents and when I took a look on the clock it was around 10:30 pm. I’m really sorry…” Hätte mir vor einem Monat jemand gesagt, dass ich mal so mit jemandem reden würde, dem ich zuvor fast den Arm gebrochen hätte, dann hätte ich ihn ausgelacht. Vielleicht hätte ich mich sogar persönlich angegriffen gefühlt, weil das in gewisser Weise geheißen hätte, dass ich weich geworden wäre. Aber jetzt.... jetzt meine ich jedes Wort so, wie ich es sage und habe ernsthaft Angst davor, dass Schrödinger mir nicht verzeihen kann oder einfach nicht da ist, weil er keine großartige Lust mehr hatte, auf mich zu warten. Verdenken kann ich es ihm nicht, kleine Verspätungen mögen ja in Ordnung sein, aber ich hab mich um Stunden verspätet und das, weil ich unter anderem noch etwas getrödelt habe. Ich an seiner Stelle hätte mich wohl schon längst abgeschrieben und würde mir denken, dass ich es ja so ernst nicht meinen kann, wenn ich um mehrere Stunden zu spät komme.
 25.09.13 15:36
vAnonymous
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Cf: Gemeinschaftsbad/Damians Zimmer

Nachdem Schrödinger den großen Muskelberg von einem Jungen versorgt und in sein Zimmer gebracht hatte, war er noch ein wenig durchs Gelände gegangen, hatte sich die Umgebung angesehen, war einfach in bisschen durch die Gegend gelaufen. Er hatte immer mal wieder auf sein Handy gesehen, vielleicht hatte Iezariel ihn angerufen oder eine SMS geschrieben, aber nichts dergleichen. Irgendwann hatte er sich auf einen Baum gesetzt, die Beine baumeln gelassen und in den blauen Himmel geguckt. Vielleicht hatte er überstürzt mit dem Kerl gehandelt. Keine Nachricht vom ihm, obwohl er gesagt hatte, dass er ihn am Vormittag abholen würde. Okay, er könnte verschlafen haben. Aber auch am Mittag, auch am Nachmittag keine Nachricht von ihm... Und Schrödinger begann, sich zu fragen, ob der Kerl nur ein verflixt guter Schauspieler war. Es gab ja Leute, die ihre Körperfunktionen so gut unter Kontrolle hatten, dass sie sogar Lügendetektoren reinlegen konnten. Andererseits konnte sich der Catboy das einfach nicht vorstellen... Am Ende hatte er einfach nur kalte Füße gekriegt. Wer würde sich auch schon mit einem Monster wie ihm einlassen? Die violetten Augen des Special Secretary wurden traurig. Er wusste, dass er kaum noch 5 Jahre zu leben hatte. Sie könnten es aufhalten... Ja, man könnte ihn mit Hormonen vollpumpen, die sein Wachstum hemmen würden, um es hinauszuzögern, bis Doc vielleicht doch eine Lösung finden würde. Aber diese Hoffnung war einfach zu gering. Und Schrödinger wollte nicht schon wieder ein Versuchsobjekt sein. Nein, er würde seinem Tod und dem, was davor geschah, ins Auge sehen und sich ihm stellen. Er hatte sich bisher allem in seinem Leben gestellt. Nur... sollte er Iezariel erklären, dass sie nicht bis an ihre Lebensende zusammen bleiben könnten? Hm... andererseits hatte der ihn kaum kennengelernt, er wusste ja nicht mal, ob das Ganze funktionierte. Er sollte sich noch keine Gedanken darum machen.

Gegen Abend, als es begonnen hatte, kalt zu werden, war er vom Baum gesprungen und zurück zu seinem Zimmer gelaufen. Er hatte keine großen Hoffnungen mehr, dass Iezariel ihn noch abholen würde. Also hatte er seinen Hauptrechner hochgefahren, den Monitor angeschaltet und hatte zuerst mal alle Bilder von seiner Digitalkamera auf die Festplatte geladen. Es waren noch die Aufnahmen vom Diktiergerät gefolgt, bevor er begann, alles zu sortieren. Er musste sich ein Bild von seinem Zuhause auf Zeit machen, von den Leuten, die hier wohnten, von dem, was generell hier so rumschlich. Und er hatte heute zumindest einen groben Überblick bekommen. Morgen würde er sich die Feinheiten ansehen, sich genauer umsehen, Zimmer ausspionieren. Er hatte gerade den Grundrissplan der Schule vor sich auf dem Schreibtisch ausgebreitet, als er eine Mail bekam. Er solle seine Webcam anmachen und das Chatprogramm anwerfen, die Familie wollte ihn sprechen. Und sofort zog sich ein ehrliches, freudiges Lächeln über das kindliche Gesicht des Katzenjungen, bevor er hastig das Programm öffnete und die Webcam über dem Monitor aktivierte. Und schon begrüßte ihn eine grölende Menge nur allzu gut bekannter Soldaten, zusammen mit dem Doc und seinen Zieheltern. Schrödinger musste lachen, doch dann plauderten sie einfach nur. Nicht mit allen Soldaten, die meisten grüßten ihn, fragten wie es ihm ginge und verschwanden dann auch wieder. Doch seine Eltern, seine großen Brüder, der Kerl der ihm Panzerfahren beibrachte, Doc und seine Nanny Leon blieben vor dem Computer sitzen. Er plauderte eine ganze Weile mit ihnen, erzählte ihnen alles, auch dass er einen Jungen kennengelernt hatte, mit dem er sich eigentlich hatte treffen wollen. Leon hielt Gott sei Dank dicht, was das kleine Geschenk anging. Aber so war der große muskulöse Private, verschwiegen und liebevoll. Gerade, als er sich anhörte, was auf dem Stützpunkt so los war, hörte er es klopfen. Er hob kurz die Hand zum Monitor und drehte die schwarzen Ohren nach hinten. Er hörte eine bekannte Stimme, die sich entschuldigte, sich erklärte, darum bat ihn reinzulassen.... Schrödinger grinste. „My, look at this, he's late. Way more than late, I guess he mixed up a.m. and p.m. Geeeez... Well, better late than never. I have to hang up, he finally arrived. Byeeeee, see you“ Er winkte noch mal in die Kamera und schaltete das Programm dann aus. Dann ging er zur Tür – und fasste eine kleine Idee, bevor er sie öffnete. Special Secretary Schrödinger ließ man nicht warten. Und so öffnete er die Tür mit einem recht angesäuerten und auch in gewisser Weise hoheitlichen Ausdruck auf dem Gesicht und lehnte mit gespitzten Ohren im Türrahmen. Er wollte ihn nur ein bisschen foppen und so tun, als wäre er wirklich sauer. In Wirklichkeit sah er das Ganze viel lockerer, aber das musste Iez ja nicht wissen. „You know, I loathe it to be kept waiting. And spare me the excuses, I've heard better ones. In fact, you kept me waiting the whole day for no reason and now you think I would forgive you so easily, ja?“ Der Blick des Katzenjungen fiel auf die Schachteln in Iezariels Hand und auf die Blumen. Es roch hier gerade verdächtigst gut nach Schokolade... „But weeeeeeeeell“ Schrödinger grinste breit und ließ die Ohren zucken. „I'm feeling quite generous today soooooo.... come in“ Er hielt die Tür auf und grinste Iez weiterhin an. Immerhin, er hatte Blumen und Pralinen mitgebracht. Kitschig, aber klassisch und irgendwie eine liebe Geste.
 28.09.13 23:59
vAnonymous
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Ich schlucke. Natürlich verstehe ich Schrödingers Reaktion. Ich hab ihn wirklich lang warten lassen und Ang war schon sehr panisch deswegen. Er meinte, dass wir uns nicht wundern bräuchten, wenn der kleine Catboy uns nicht mehr rein lassen würde. Aber ich hoffe einfach so sehr auf eine Chance, ihm beweisen zu können, dass ich das wirklich nicht wollte und vor hatte, pünktlich zu kommen. Und was ich auf keinen Fall vorhabe, ist, ihm zu erzählen, dass ich die Zeit, die er warten musste, mit einem anderen Jungen verbracht habe. Auch, wenn zwischen mir und Vico nichts gelaufen ist und auch mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit niemals etwas laufen wird, könnte der Junge ja doch etwas eifersüchtig werden, falls er mich genauso mag. Und ich will mich wirklich nicht mit ihm streiten, jedenfalls nicht ernsthaft. Ein bisschen ärgern, nun, das ist was anderes. Wie man auch so schön sagt, was sich liebt, das neckt sich. Und ich werde ihn noch necken, wenn wir uns ein bisschen näher gekommen sind und die Situation angebracht erscheint, aber jetzt ist es wohl besser, wenn ich erst einmal demütig bleibe und ihm zeige, dass es mir leid tut, dass ich ihn fast versetzt hätte und ich es nie wieder tun würde. Trotzdem scheint Ang der Meinung zu sein, das ich dafür zu ungeschickt bin und daraus macht er auch keinen Hehl. Maybe I should talk to him. You can go on, when he calmed down. Einen Moment lang würde ich ihm gerne sagen, dass er sich das sonstwohin stecken kann und ich das schon hinkriege, aber dann erinnere ich mich wieder daran, dass ich Schrödinger fast den Arm gebrochen hätte und diese Instinkte doch recht häufig hochkommen. Also gebe ich die Kontrolle ohne weiteren Widerstand ab. I guess, you’re right, lil’ bro. Even if I hate to admit that. I know. You’ll get used to it. Ich kann mir ein Grinsen nur verkneifen, weil ich weiß, dass Dev und ich Mist gebaut haben, so spät, wie wir dran sind. Und ich hoffe einfach nur, Schrödinger gnädig stimmen zu können, wenn ich es richtig angehe und ein solches Grinsen wäre hier wohl kontraproduktiv gewesen. Also setze ich ein demütiges Gesicht auf und blicke dem Katzenjungen ruhig in die Augen. „I guess, you’ve got Dev wrong. He did-“ Bevor ich meinen Satz beenden kann, fängt Schrödinger wieder an, zu reden und ich schließe sofort den Mund. Es ist vielleicht nicht unbedingt höflich, jemand anderem ins Wort zu fallen, aber noch unhöflicher ist es, einen halben Tag zu spät zu einer festen Verabredung zu kommen, weil man die Zeit vergessen hat. Das ist eigentlich ein Zeichen von Nichtachtung und ich weiß nicht, ob ich so wie er hätte reagieren können. Aber ich bin froh, dass er es kann und lächle ihn schief an, während ich rein komme. Zuerst stelle ich die Sachen an, bevor ich das von Dev gebastelte Geschenk nehme und Schrödinger reiche. „Dev made this by himself, we hope you like it.“ Ich werde ein bisschen rot, weil ich immer noch der Meinung bin, dass das so ziemlich das peinlichste Geschenk ist, dass ich je einem anderen gemacht habe, vor allem einen Jungen, den ich ehrlich und aufrichtig mag und bei dem ich hoffe, dass ich ihm nicht wie ein kompletter Idiot vorkomme. Und dieses Halsband mit Glöckchen dran, nun ja... Es ist vielleicht lustig, aber irgendwie auch seltsam, weil ich ihn damit ja irgendwie auch auf eine Stufe mit einer normalen Katze stelle. Und in dem Punkt sind ich und Dev uns auf jeden Fall einig: Schrödinger ist alles, aber keine normale Katze und das letzte, was wir beide wollen, ist ihn verärgern.
 01.10.13 18:37
vAnonymous
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Wie aussah, schlug seine Taktik voll an, Iezariel wirkte reichlich zerknirscht und devot, als Schrödinger so in der Tür stand. Der Special Secretary hatte sich in den Jahren im Militär gewisse Verhaltensweisen, Mimiken und Gestiken so gut angeeignet, dass er sie auf Befehl abrufen konnte. Er konnte genau den Ausdruck annehmen, der ihm gerade zum meisten Vorteil gereichte. In diesem Fall war das der Ausdruck eines reichen Jungen, den man auf seinen Nachtisch hatte warten lassen. Man konnte schon sagen, das Schrödinger ein verwöhntes Miststück war. Er war es gewohnt, Befehle zu erteilen und vor allem war er es gewohnt, dass diese Befehle zu seiner vollsten Zufriedenheit ausgeführt wurden. Dementsprechend machte er immer deutlich, wenn ein Befehl nicht zu seiner Zufriedenheit ausgeführt worden war. Und so machte er, nach außen hin, auch deutlich, dass es ihm kein bisschen gefiel, dass Iezariel ihn hatte so lange warten lassen. Und es schien so richtig schön anzuschlagen. Schrödinger genoss das devote Verhalten seiner Verabredung. Er war erst 15... aber 8 verdammte Jahre war er es gewesen, der so demütig hatte sein müssen. Und nun war er es, vor dem andere kuschten und er genoss dieses Gefühl jedes Mal aufs Neue. Er genoss das Gefühl von Macht... Aber nur einen Augenblick. Dann löste er auch die Situation wieder auf und bot Iezariel an, in sein Zimmer zu kommen. Wobei, was hieß anbieten, er befahl es regelrecht. Naja, er sagte ihm, er dürfe reinkommen. Und der hochgewachsene Junge machte es auch gleich. Schrödinger war ihm nie wirklich böse gewesen, er hatte nur stenkern wollen.
Und immerhin hatte er ihm Schokolade mitgebracht. Nur mit der Fischpastete seiner Mutter konnte man Schrödinger mehr aus der Reserve locken. Und dann war es auch noch so eine riesige Schachtel, zusammen mit einem niedlichen Schokoladenkätzchen. Das war ja schon zu schade zum Essen. Aber Schokolade.... ja doch, damit konnte man arbeiten. Und dann noch ein anderes Geschenk, sogar selbstgemacht? Der Catboy stellte die Ohren auf und legte mit einem neugierigen Blick den Kopf schief. „For me, miau? Aw, thanks. And he made it by himself, miau? Kinda cute, isn't it“ Jetzt war er aber mal neugierig und öffnete das kleine Päckchen – und zog ein Halsband mit Glöckchen daran heraus. Zuerst starrte er auf das kleine Accessoire, mit einer Mischung aus Fassungslosigkeit und totaler Verblüffung. Und dann lachte er schallend los, hielt sich sogar den Bauch und kriegte sich fast zehn Minuten lang nicht mehr ein. Schließlich wischte er sich eine Träne aus dem Augenwinkel und grinste Iezariel an. „That's the strangest present I've ever received from anyone, miau! And so fitting, miau!“ Er kicherte und legte sich das Halsband dann selbst an. „Nice, and you really did it yourself? It's nice... How do I look, miau?“ Schrödinger drehte sich einmal um sich selbst und ließ dabei das Glöckchen klingeln. Dann lächelte er wieder. „I've got something for you, too, miau. Well, I actually didn't made it all by myself but I developed it. Partly, miau“ Der Katzenjunge grinste wieder und huschte zu der Schublade. Doch bevor er sie öffnete, drehte er sich grinsend zu dem Jungen in seinem Zimmer um. „Ahhh, but you have to close your eyes, miau. Otherwise you would ruin the surprise, miau“ Der Catboy lächelte zuckersüß und verschränkte die Arme hinter dem Rücken.
 04.10.13 0:18
vAnonymous
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Wenigstens scheint Schrödinger nicht komplett zerknirscht zu sein, dass wir ihn so lange haben warten lassen. Er scheint sich über die Geschenke auch zu freuen und ziemlich neugierig wegen von Dev gebastelten Halsband zu sein. Aber trotzdem bin ich recht angespannt, als er das Päckchen öffnet. Zwar ist es mit einem schönen Band und das Glöckchen sieht auch sehr gut aus, aber trotzdem, es ist immer noch irgendwie kitschig und... in meinen Augen auch immer noch peinlich. Auch, wenn mein großer Strauß Blumen wahrscheinlich nicht weniger Peinlich ist. Schrödingers Reaktion verblüfft mich dann doch. Obwohl er am Anfang so fassungslos wirkt, wie ich es erwartet habe, bei so einem Geschenk, fängt er nach einem Moment an, schallend zu lachen. Offenbar scheint es doch kein so schlechtes Geschenk zu sein. „How did you know...?“ „I didn’t. I just thought, he would like it. And even, if he doesen’t, its still a very funny present.” Ich verdrehe die Augen. Nun, so ist Dev wahrscheinlich und es klappt auch oft. Vielleicht hat er einfach mehr Ahnung davon, wie man ein wirklich passendes Geschenk macht, weil er lockerer ist und sich nicht so viele Gedanken macht wie ich. Und das kann bei so was wahrscheinlich schon ne Menge ausmachen. Und so lehne ich mich an die Wand und warte erst einmal ab, bis Schrödinger aufgehört hat, zu lachen. Seufzend werfe ich einen Blick auf die Uhr, ich gebe ja zu, das Geschenk war wohl gut, aber so gut? Zumindest dauert es etwa 10 Minuten, bis Schrödinger sich wieder völlig eingekriegt hat. Und offenbar findet er das Geschenk wirklich passend und legt das Band auch sofort an. Und ich muss sagen: Es sieht gut an ihm aus, vielleicht ein bisschen seltsam, aber doch irgendwie passend. Und auch auf meine Lippen stiehlt sich langsam ein etwas ausgelasseneres Lächeln. Wieso immer so ernst sein. Gut, dann ist es vielleicht sogar eine Sünde, einen Jungen auf die Art zu mögen, aber niemand ist ohne Sünde und ich denke, so groß kann die Sünde der Liebe gar nicht sein. „I think, it suits you perfectly. Dev wants me to tell you, he made it to hear his lil' kitty when it moves.“ Ich lächle schief. Eigentlich finde ich, dass Dev mit diesem Satz zu weit geht, aber andererseits dachte ich das auch schon bei dem Geschenk an sich und das ist ja doch sehr viel besser rüber gekommen, als ich gedacht hätte. Also sollte ich mich vielleicht einfach zurück lehnen und ihn das machen lassen, dann funktioniert es wahrscheinlich schneller und auch besser. Als Schrödinger dann meint, er hätte auch ein Geschenk für uns, das er mit entwickelt hätte, werde ich doch ein bisschen rot. Er muss sich wirklich auf diese Verabredung gefreut haben, auch, wenn ich mir da am Anfang nicht sicher gewesen war. Einfach, weil er so viel von einer Katze hat und ich mir nicht sicher war, ob er nicht einfach sehr gern mit den Leuten in seiner Umgebung, also auch mit mir, spielt. Aber jetzt mache ich mir nicht mehr so viele Gedanken darum, ich will einfach nur den Abend – oder eher die Nacht – zusammen mit ihm genießen, immerhin ist es jetzt schon nach 0 Uhr. „This wasn’t nescessary, really. Thank you... Ich atme tief durch und schließe die Augen. Am liebsten würde ich sie sofort wieder öffnen, weil ich einfach furchtbar neugierig bin, was das für ein Geschenk sein könnte, das der Catboy mir machen will.
 04.10.13 1:42
vAnonymous
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Vielleicht war es taktlos gewesen, so lang und so laut über ein Geschenk zu lachen, dass seine Verabredung selbst gemacht hatte. Es war ja immerhin eine sehr liebe Geste und zeigte, dass Dev sich richtig Gedanken gemacht hatte. Okay, gerade ein Halsband war doch ziemlich komisch und wenn man es recht bedacht furchtbar ironisch. Aber allein, dass er eins selbst gemacht hatte, anstatt einfach ein hübsches zu kaufen, zeigte Schrödinger, dass der Junge sich richtig bemühte... man musste es ihm zu Gute halten und der Catboy legte sich sein Geschenk auch gleich an. Und brachte damit Ang, der eindeutig das Kommando hatte, zu einem ehrlichen und entspannten Lächeln. Schien, als käme der Junge allmählich mit dem Kater klar, der ihm ja erst gestern gesagt hatte, dass er die höchste Instanz in der US National Army war und sogar die Navy und die Airforce beeinflusste. Dem er erklärt hatte, indirekt, dass er mal ein Experiment der Nazis gewesen war. Und jetzt standen sie hier... und wieder musste Schrödinger prusten, tat das aber eher um die Röte auf seinen Wangen zu überdecken. „His lil' kitty? Oh well, my Leon better not get to know he said that. He's always so worried, you know, miau. I guess he would throw his weight about... He's so cute when he does that, miau“ Schrödinger spielter maunzend an dem Glöckchen, er mochte den hellen Klang und das fröhliche Geräusch sehr. Es war wirklich ein ziemlich durchdachtes Geschenk, die Ironie war wirklich reizend. Für sowas hatte der Katzenjunge ja einen Sinn.
Doch jetzt war er dran, Iezariel sein Geschenk zu geben. Ob es ihm so gefiel wie das Glöckchenhalsband Schrödinger gefallen hatte, konnte er nicht sagen. Dev allerdings schätzte er so ein, dass er daran Gefallen finden könnte... außerdem war die Peacemaker x Unica XIII ein Einzelstück! Ein Prototyp, der eigentlich hätte getestet werden müssen. Doch wenn Special Secretary Schrödinger etwas haben wollte, bekam er es. Auch in der Alphaphase II befindliche Waffen. „Don't spy!“ warnte er noch scherzend und öffnete die Schublade, als Iezariel die Augen geschlossen hatte. Von dort holte er die Handfeuerwaffe raus und ging dann wieder giggelnd zurück zu Iezariel. Nahm sein Handgelenk, zog die Hand nach vorn und legte die Waffe hinein. „Happy Valentines Day, miau. This is the Peacemaker x Unica XIII, a single piece. I thought someone like you needs something unique“ Der Catboy grinste und wartete die Reaktion ab.
 04.10.13 21:41
vAnonymous
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Ich muss schmunzeln, zwar erschien mir das Geschenk, das wir Schrödinger gemacht haben, mehr als einfach nur peinlich, aber ihm gefällt es offenbar und das ist das wichtigste. Und auch Devs Nachricht scheint ganz gut angekommen zu sein, auch, wenn der Catboy meint, dass jemand namens Leon das wohl besser nicht herausfinden sollte. Fragend hebe ich eine Augenbraue, insbesondere, weil er denjenigen als ’seinen’ Leon bezeichnet. „’Your’ Leon? Who’s that? Your boyfriend?” Ich werde ein bisschen rot, der Gedanke, dass Schrödinger jemanden haben könnte, versetzt mir einen Stich ins Herz. Natürlich, ich kenne ihn noch nicht lange und auch nicht besonders gut, aber ich mag ihn und ich hätte gedacht, dass er diese Gefühle auch ehrlich erwidert und in seiner Heimat niemand in der Hinsicht auf ihn wartet. Und vor allem frage ich mich, wieso er sich überhaupt mit mir treffen wollte, wenn dem so wäre.
Aber vielleicht sollte ich nicht unbedingt gleich vom schlimmsten ausgehen, nur, wegen einem Satz. Vielleicht klärt sich das auch noch auf und Leon könnte ja auch Schrödingers bester Freund oder so was sein. Und ich denke nicht, dass Schrödinger sich wirklich mit mir hätte treffen wollen, wenn es schon jemanden in seinem Leben gäbe. Und er hat ja auch offenbar ein Geschenk für mich und Dev vorbereitet und ich bin wirklich neugierig, was das sein wird. Ich halte die Augen fest verschlossen, während Schrödinger sich von mir entfernt und offenbar eine Schublade öffnet, wenn man nach den Geräuschen geht. Was er dort raus nimmt, kann ich nicht erahnen, aber irgendwie habe ich ein wirklich ungutes Gefühl, als Schrödinger kichernd zu mir zurück kommt und mir schließlich etwas aus kaltem Metall in die Hand drückt. Schon ohne die Erklärung des Catboys kann ich erahnen, was ich hier in der Hand halte und ich werde ein bisschen blass. Eine Pistole… Wie bitte kommt er auf die Idee, dass so was ein angemessenes Geschenk für mich wäre?? Andererseits… Dev freut sich bestimmt über so etwas und der übernimmt nun auch, ohne, dass ich mich groß dagegen wehren würde, unseren Körper.

Ein breites Grinsen stiehlt sich auf meine Lippen. Ich hätte nicht gedacht, dass Schrödinger mich gerade mal nach einem Tag so gut einschätzen könnte, dass er auf einen Schlag und sehr gut erkennen könnte, was ein mehr als nur angemessenes Geschenk für mich wäre. Ich zögere nicht lange, packe den kleinen Blondschopf und drücke ihn an meine Brust. „Awwww! You’re the cutest lil’ kitty I’ve ever met! That’s the best present in my entire life, thank you!“ Ich drücke ihn noch einen Moment, dann lasse ich Schrödinger los und untersuche die Waffe genauer. Viel Ahnung hab ich von so was nicht, aber eine Sache fällt mir sehr schnell auf: Die Pistole ist leer. Nun, damit war irgendwie zu rechnen, zumal ich an der Schule wohl kaum mit einer Waffe und scharfer Munition durch die Gegend laufen könnte. Trotzdem kann ich es mir nicht verkneifen, Schrödinger mit breitem Grinsen eine Frage zu stellen: „No bullets, huh? Do you think, I’d shoot the next person I meet, if it was loaded?“ Wahrscheinlich traut er mir das sogar zu. Und wenn dem so ist wahrscheinlich auch nicht ganz zu unrecht, immerhin bin ich ein ganz kleines bisschen Blutrünstig.
 17.10.13 12:20
vAnonymous
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Hach ja, der gute Leon, dem durch Telefon noch angehört hatte, wie er die Augenbrauen nach oben gezogen hatte, als Schrödinger ihn um die Peacemaker gebeten hatte. Aber er hatte auch brav dicht gehalten und nichts verraten. Was sein Leon jetzt wohl machte? Immerhin, er war ja auf all die Jahre sein Bodyguard und sein Sprachrohr gewesen. Er hatte den Rang eines Special Privates First Class bekommen und durfte damit einiges mehr als ein normaler Soldat. Er unterstand im Prinzip nur Schrödinger, den Generälen (und nicht mal denen, weil Schrödingers Befehl über dem der Generäle stand) und dem Präsidenten. Ob er sich wohl langweilte oder vielleicht ein paar Soldaten rumscheuchte? Iezariel jedenfalls schien das mit dem 'my Leon' falsch aufgefasst zu haben und wieder musste der Katzenjunge lachen. „Boyfriend? Nooooo, miau“ Leon und sein Freund... seine Nanny, sein Märchenonkel, sein allerliebster Bodyguard, aber nicht sein Freund! Das würde einfach nicht hinhauen. Er wusste, dass er auf Leons Treue zählen konnte... und dass er in den letzten Minuten seines Lebens bei ihm sein würde, dass Leon nie von seiner Seite weichen würde, wenn er es nicht müsste. Leon würde immer bei ihm bleiben... doch diese melancholischen Gedanken ließ Schrödinger nicht anmerken, er grinste weiterhin. „Noooo, Leon isn't my boyfriend, miau. Would I've accepted your invitation if I would've had a boyfriend at home, miau? Do you call me a traitor, miau? You're insulting me, miau“ Immer noch lachte Schrödinger, scherzte einfach nur. „Leon is my Nanny, miau. Mein Kindermädchen, miau. He's my bodyguard, my best friend, my big brawny Klondike Bar, he took care for me when I was younger and protects me and reads me bedtime stories, he does everything I want and gets me everything I want. He is way more and way less than a boyfriend. He's my Leon“ Ein breites Grinsend lag auf den Lippen des Special Secretary, als er so beschrieb, was Leon alles für ihn war. Leon war schon etwas besonderes, aber ein fester Freund war er nicht.

Was das Geschenk anging, hatte Schrödinger dann wohl aber genau richtig gelegen: Die XIII hatte voll eingeschlagen und so, wie Iezariel zu grinsen anfing, hatte wahrscheinlich auch Dev übernommen. Da fiel Schrödinger ein – die Schusswaffe war sicher ein gutes Geschenk, aber für Ang? Der sanfte, liebenswürdige Teil der beiden würde mit einer Knarre nicht viel anfangen können. Auch wenn Schrödinger sie ihm weniger wegen der Schusskraft geschenkt hatte, sondern eher, weil sie so einzigartig war. Das Projekt war eine Einzelaktion, man hatte die Waffe so konstruiert, dass die Kugeln auch auf weite Distanz noch ihr Ziel genau trafen, dass war das besondere an der doch eher kurzläufigen Waffe. Und jemand wie Iezariel brauchte einfach etwas besonderes und brauchte etwas, dass ebenso besonders war wie er. Doch noch bevor Schrödinger richtig reagieren konnte, wurde er von Dev fest gedrückt und er bedankte sich überschwänglich. „Meau!!“ Schrödinger blieb die Luft für eine Sekunde weg und ein etwas jammerndes Miauen kam von ihm, bevor Dev ihn wieder los ließ und er nach Luft schnappte. „No reason to suffocate me! They still need me, miau, and I wanted to live a few years longer, you see, mau“ Er war nicht wirklich sauer, aber er würde ungern ersticken. Das war doch ein ziemlich langsamer und schmerzhafter Tod, den er sich ersparen wollte. „I'd knew you would like it, miau. But for the bullets.... you want the plain truth or the beautiful lie, miau?“ Wieder lachte er und legte in einer niedlichen Geste den Kopf schief. Seine schwarzen Ohren zuckten, er verschränkte die Arme auf dem Rücken und beugte sich leicht nach vorn. Er wusste genau, wie knuddelig er dann aussah, schließlich hatte er sich genauso vor vielen hohen Militärs präsentiert, während er sich gleichzeitig skrupellos und kalt verhielt. Mindfuck.
 18.10.13 14:19
vAnonymous
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Vielleicht war ich doch ein kleines bisschen ruppig, als ich Schrödinger umarmt habe, aber was kann ich denn dafür, wenn er mir so ein süßes Geschenk macht? Eigentlich doch gar nichts, und ich mag den kleinen Catboy eben und finde es unheimlich süß, dass er mir ausgerechnet so ein Geschenk macht. Ich muss kichern und nicke, während er erklärt, dass er gern noch etwas länger leben würde, wer auch nicht? Ich kenne zumindest keinen, der unbedingt sterben will und das zu seinem erklärten Ziel gemacht hat. Und so kichere ich nur leise und tippe dem Catboy sanft auf die Nase. „I’m sorry. I didn’t mean to hurt you. But you’re just so sweet, I had to hug you with all my strength, you know?” Grinsend lege ich meine Arme erneut um Schrödinger, dieses mal jedoch um einiges sanfter und vorsichtiger. Ich will ihm schließlich auch nicht weh tun und ich kann mir vorstellen, dass ihm die Erinnerung an den verdrehten Arm auch noch in den Knochen steckt, immerhin vergisst man so was nicht von heute auf morgen. Aber vielleicht kann er sie verdrängen, wenn ich jetzt ein bisschen sanfter mit ihm umgehe.
Und dass er sich jetzt schon ne nicht ganz so positive Meinung über mich gebildet zu haben scheint, ist auch nicht unbedingt verwunderlich, ich schaffe es eigentlich selten, mich auf längere Zeit so zu verstellen, dass man nicht dahinter kommt, wer ich eigentlich bin und was ich tue. Und na ja, warum sollte ich mich vor der ungeschminkten Wahrheit fürchten. Also zucke ich einfach mit den Schultern und grinse Schrödinger mit gefletschten Zähnen an. „Do you think, I can’t stand the truth? Maybe it’s not as beautiful as the lie, but that’s something, I’m used to.” Ich kichere leise und kann in meinem inneren spüren, dass Ang sich schon wieder für mich schämt, weil ich solche Bemerkungen mache, aber das bin ich von ihm schon gewöhnt. Und er kriegt ja auch noch die Gelegenheit, seine ganzen schnulzigen Komplimente zu bringen, aber jetzt bin ich erst mal dran. Und es ist einfach nicht meine Art, mich die ganze Zeit nur einzuschleimen, selbst, wenn die Komplimente eigentlich ernst gemeint sind. So was kann ich nicht und ich bin mir auch ziemlich sicher, dass Schrödinger niemand ist, den man nur über blinde Komplimente für sich gewinnen kann.
Was bei weitem nicht heißt, das ich nicht genauso zärtlich sein kann, wie mein Bruder das könnte. Natürlich, es fällt mir schwerer als Ang, weil ich damit wider meiner Natur handle, aber wenn ich mir Mühe gebe, kann ich das genauso wie er. Und so ziehe ich den Catboy ein bisschen enger in meinen Griff und blicke ihm mit einem Lächeln in die Augen. Aber in dem Moment, in dem ich eine Hand an den Hinterkopf des Blondschopfes legen will, um ihn zu küssen, höre ich plötzlich Angs entrüstete Stimme in meinen Gedanken. „What are you up to do, Dev??” „Calm down! I just wanna kiss him, I’m not going to rape him, you fuckin’ Idiot!” Ich unterdrücke ein lautes Knurren. Jetzt bin ich wirklich sauer auf Ang, obwohl er meine Gedanken kennt, traut er mir immer noch zu, Schrödinger verletzen zu wollen. Und das tut weh, es tut weh, dass er mir nicht mal zutrauen kann, sanft zu jemandem zu sein, den ich ehrlich und aufrichtig mag. Aber das Lächeln ist mir nicht aus dem Gesicht gewichen und so flüstere ich Schrödinger leise zu: „I couldn’t like you that way, if you couldn’t tell me the truth, you know?“ Ich lege sanft die linke Hand an Schrödingers Hinterkopf und halte ihn so fest, damit er mir nicht nach hinten ausweichen kann. Dann schließe ich die Augen, lege den Kopf ein bisschen schief und drücke meine Lippen sanft auf seine. Ich schließe seine Unterlippe zwischen meinen beiden Lippen ein und knabbere sanft darauf herum. Dann gebe ich sie wieder frei und küsse Schrödinger erneut. Ich spalte mit der Zunge seine Lippen, hoffend, dass er diesen Kuss erwidert.
 19.10.13 2:17
vAnonymous
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Als Iezariel ihn auf die Nase tippte, rümpfte der Katzenjunge sie kurz. Eigentlich konnte er das nicht leiden, es ließ ihn sich immer wie ein kleines Kind fühlen. Sicher, er war erst 15, aber er war erwachsener als mancher ach so alte Herr. Nur körperlich noch nicht... und das war, wenn man es aus den richtigen Perspektiven betrachtete, auch ganz gut so. Immerhin, wenn er körperlich die Pubertät hinter sich gelassen hatte, dann... Aber daran sollte er jetzt nicht denken. Der Tag kam früh genug, auch der Tag, an dem er es Iezariel sagen müsste, wenn er ernst zwischen ihnen wurde. Jetzt hatten sie erstmal nur kleine Geschenke ausgetauscht und Schrödi war fast erdrückt worden. „With all your strength, miau? You still remember last night, miau? You nearly ripped my arm off, if you would hug me with all your strength, my spine possibly will break, miau. And I cling to my spine, you know, miau?“ Er wusste, dass Dev ihn nicht hatte verletzen wollen, über das Stadium waren sie hinaus. Nur über seine seltsamen Instinkte, die Dev immer mal wieder erwähnte, machte Schrödinger sich doch so seine Gedanken. Vielleicht hatte er tief in sich immer noch dieses Verlangen... auch wenn das für Schrödinger total unlogisch war! Sowas war kein Instinkt. Manche hatten den Drang, aber nicht wegen Instinkten, sondern wegen körperlichen und geistigen Missständen. Es ging doch schließlich jede Erhaltungsvernunft, wenn man den Drang hatte, alles zu verletzen, zu töten, zu foltern... Schrödinger wusste, warum er eine Neigung zu Folter und Grausamkeit hatte. Die Nazis hatten es ihm eingeimpft. Doch was es bei Dev war. Das konnte man vielleicht noch herausfinden, im Laufe der Zeit.
„Ah, well“ Die pure Wahrheit wollte er also haben, bitte sehr. „As I've already mentioned, you nearly ripped my arm off last night and you've told me about your instincts and I can count one and one together. Sooooo.... yes, I think you'd shoot the next person you meet, miau“ Der Katzenjunge grinste wieder und merkte so langsam, dass Dev ihn in eine Umarmung verwickelt hatte. Irgendwas daran gefiel Schrödinger nicht. Eigentlich war er im Grunde recht verschmust und liebesbedürftig, aber so eine Umarmung nahm ihn auch die Kontrolle über die Situation. Und er hasste es, die Kontrolle zu verlieren. Es war nicht so, dass er dieselbe Angst wie noch letzte Nacht hatte. Aber dass ihm die Ausweichmöglichkeiten genommen wurden, gefiel ihm keinen Meter. Er meinte auch, etwas in Devs Blick zu erkennen, als wäre er eine Sekunde lang abwesend. Sein Griff war fester geworden und unabsichtlich legten sich Schrödingers Ohren flach an den blonden Haarschopf. Es war nicht.... unangenehm, aber er konnte sich nicht mehr entscheiden. Keine Entscheidung zu haben setzte sich für ihn mit Gefahr, mit Schmerz gleich. Mit Gefangenschaft. Aber Devs beinahe zärtliche Worte standen im krassen Gegensatz zu dem, was in Schrödingers Gedanken gerade umherwirbelte. Und dann war das da, womit Schrödinger fast gerechnet hatte: ein Kuss, ein Knabbern an seiner Unterlippe... Und dann die warme Zunge von Dev. Es war nicht der Kuss, der Schrödinger zittern ließ. Es war die Tatsache, dass er nicht selbst entscheiden konnte, wann der Kuss abbrach. Devs Hand auf seinem Rücken und die an seinem Hinterkopf verhinderten ein Ausweichen. Aber irgendwie... war der Kuss auch ganz schön und auch wenn er sich im ersten Moment noch sträubte, Schrödinger gab bald nach und erwiderte den Kuss zögernd, unsicher. Doch immer noch kam in ihm die alte Angst hoch... Der glatte Katzenschwanz war wieder da, schlug nervös hin und her, aber so wirklich abbrechen lassen wollte Schrödinger den Kuss auch nicht...
 22.10.13 21:13
vAnonymous
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Ich finde, ein bisschen übertreibt Schrödinger schon. Es stimmt zwar, ich habe ihm mit einer enormen Kraft den Arm verdreht und um ein Haar gebrochen, aber wenn ich ihn hätte abreißen wollen, dann sähe das wahrscheinlich anders aus und er hätte jetzt zumindest eine gebrochene Schulter. Nein, so weit hatte ich mich zum Glück noch zurück halten können. Aber ich weiß nicht, wie lange das so bleiben wird und ob sich das nicht irgendwann noch ändert. Der Gedanke quält mich schon seit gestern Nacht, nachdem wir Schrödingers Zimmer verlassen hatten: Irgendwann wird es so schlimm sein, dass ich mich nicht mehr zurückhalten kann und dann.... dann könnte ich ihn verletzen, vielleicht auch töten. Und ich weiß eigentlich keinen Weg, wie ich mich dagegen wehren kann, außer daran zu üben. Trotzdem, in dem Fall übertreibt der Katzenjunge doch ein bisschen. „Don’t you think that you’re overreacting a bit? I know, I hurt you badly but if I wanted to rip your arm of, at least some of your bones would be broken now.” Normalerweise könnte ich darüber lachen aber jetzt… ist mir der Gedanke, dass es so weit hätte kommen können, mehr als zuwider. Um ein Haar hätte ich Schrödingers Arm gebrochen und ich wäre auch zu mehr fähig gewesen, viel mehr. Bei diesen Gedanken sehe ich ein grausames Bild vor mir... Ich, wie ich ihm mit all meiner Kraft die Knochen breche, ihn absichtlich verletze und umbringe. Und das schlimmste ist, dass es sogar möglich ist, dass ich mich irgendwann nicht mehr genug unter Kontrolle haben werde, um so etwas zu verhindern. Vielleicht werde ich ihn irgendwann schwerst verletzen, ja sogar umbringen, das kann ich jetzt noch nicht sicher sagen... Ich kann nur hoffen, dass ich mich irre.
Und so war es wahrscheinlich auch das beste, dass Schrödinger der Waffe keine Kugeln beigelegt hat, sonst würde ich damit vielleicht wirklich noch jemanden töten, wenn die Instinkte grade mal wieder überdurchschnittlich stark sind, das ist durchaus möglich. Ohne Kugeln wird das zum Glück schwer und der kleine Katzenjunge hat wahrscheinlich nicht ganz unrecht damit, mir keine Scharfe Munition mit der Waffe dazu zu geben. Und ich bin mir nicht sicher, ob es für normale Waffen so was wie Schreckschussmunition gibt, auch, wenn ich es mir durchaus vorstellen könnte. Und wenigstens solche hätte er mir mitgeben können, damit könnte ich niemanden verletzen, aber mir doch wenigstens mal den ein oder anderen Spaß erlauben können. Aber andererseits ist die Waffe ein Geschenk von Schrödinger und es wäre irgendwie unangebracht, sie für solche Scherze zu benutzen. Also seufze ich nur grinsend. „Maybe you’re right. I can’t control myself and I could hurt or kill anyone.” Auch, wenn das Grinsen immer noch auf meinem Gesicht steht, der Gedanke behagt mir selbst nicht wirklich. Ich habe zwar schon einmal einen Menschen getötet, aber das war mehr oder minder ein Unfall und sollte sich nicht wiederholen.
Viele würden wohl denken, dass ich wohl kaum der selbe Halbdämon sein kann, der sonst immer alles tut, um andere zu verletzen, als ich nun Schrödinger sanft und liebevoll küsse. Aber so ist es und als der Blonde meinen Kuss langsam erwidert, zögerlich, so, als würde er sich davor fürchten, lasse ich nach und nach meine Hand von seinem Hinterkopf über seinen Nacken und nach unten gleiten, die Augen geschlossen. In dem Moment, in dem meine Finger kaum merklich seinen Hals streifen, kommt in mir ein Drang hoch, den ich nur zu gut kenne... dieser Drang, andere zu verletzen oder auch zu töten. Und jetzt habe ich sein Genick unter meinen Fingern, es wäre der perfekte Moment um....
Erschrocken von mir selbst breche ich den Kuss ab, lasse den Catboy hastig los und nehme Abstand. Mein Atem geht heftig und stoßweise, ich... ich wollte ihn umbringen! Auch, wenn ich das sicher nicht bewusst entschieden habe, dieses... Etwas in mir hat verlangt, ihn umzubringen. Und das wird immer und immer wieder passieren, egal, wie sich das zwischen uns entwickelt. Mir ist jede Farbe aus dem Gesicht gewichen und ich spüre, dass ich zittere. Ich schließe kurz die Augen und atme ein paar mal tief durch, aber leider bewirkt das Genau das Gegenteil von dem, was ich beabsichtigt habe. Ich sehe nur mehr Bilder vor mir, wie ich Schrödinger jetzt verletzen und quälen könnte und mir wird übel. „I... I’m sorry. This wasn’t supposed to happen, but... I still feel the impulse to hurt or even kill you… M-m-maybe it’s better if you talk to Ang again…” Ich versuche nochmal, tief durchzuatmen, aber es funktioniert nicht. Mein Atem wird dadurch nicht langsamer, sondern schneller und mein Herz pocht so heftig, dass es weh tut. Wahrscheinlich ist es wirklich das beste, wenn Ang hier für mich übernimmt und ich mich zurück ziehe. Dann wäre Schrödinger in Sicherheit.
 23.10.13 8:39
vAnonymous
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Es gab einen Teil von Schrödinger, den Teil, der sich noch immer an die jahrelange Folter und die grausamen Experimente der Nazis erinnerte, die aus ihm eine Waffe hatten machen wollen. Ein Wesen, welches dem Führer schließlich den Sieg bringen sollte. Eine leibhaftige, zum Krieg einsetzbare Schrödingers Katze. Was sie geschafft hatten, war ein Katzenjunge, der durch Spiegel zu gehen vermochte, den man aber immer noch töten konnte. Und genau das hatten sie ausgenutzt, all diese Jahre. Seine panische Angst davor zu sterben. Sein Wissen darum, dass sie seinem Leben jederzeit ein Ende setzen konnten, hätten sie das gewollt. Sie hatten ihn mit dieser Angst dazu gebracht, gehorsam zu sein. Der Catboy erinnerte sich an jeden Elektroschock, an jedes Waterboarding, selbst an das Kneifen in seine empfindlichen Ohren. Er erinnerte sich nur zu gut daran, dass er nie die Sonne gesehen hatte. In Amerika hatten sie ihn an Sonne und Außenwelt erst gewöhnen müssen. Er erinnerte sich zu gut daran, dass sie ihn festgehalten, teils festgeschnallt hatten für die Experimente. Jedem Scherz, jeder Qual war die Fixierung voran gegangen. Man hatte ihm die Möglichkeiten zur Flucht genommen.
Und auch, wenn Iezariel, Dev, es nicht beabsichtigt hatte, er nahm ihm auch gerade jedwede Möglichkeit zur Flucht. Und genau das, dieser Entzug der Kontrolle, machte Schrödinger Angst. Er war es seit einigen Jahren gewohnt, dass er die Kontrolle über die Situation hatte, für jeden Militärischen Streich kannte er die Retourkutsche. Aber dafür... dafür hatte er keine Reaktion parat. Der Teil von ihm, der sich immer noch an die Nazis erinnerte, wollte den Kurs abbrechen lassen, sich durch den Spiegel flüchten, zurück nach Nevada in Leons Arme... Aber es gab auch einen anderen Teil, dem der Kuss gefiel, der auch ahnte, dass diese Umarmung nicht die Intention hatte, ihn gefangen zu nehmen. Sondern um Nähe zu geben, um Nähe zu vermitteln. Und diese beiden Gedanken stritten in seinem Kopf, während er und Dev sich küssten. Am Rande seines Bewusstseins merkte er noch, wie Dev die Hand von seinem Hinterkopf nahm und auf seinen Nacken legte. Aber so richtig in die Gegenwart zurück kam Schrödinger erst, als Iezariel sich plötzlich von ihm abstieß, ihn fast geschockt ansah. Zuerst vermutete der Secretary, dass Ang plötzlich wieder an das Kommando gekommen war. Und der andere hatte ja noch so seine Probleme mit homosexuellen Beziehungen. Doch auch Schrödinger machte instinktiv einige Schritte zurück, Richtung des großen Spiegels. Er hatte die Ohren wieder aufmerksam aufgestellt, seine Lippen kribbelten noch etwas. Und als Dev dann zu sprechen begann, spannte sich Schrödingers ganzer Körper an. Wieder meinte er, dass der Drang zu töten und zu verletzen ihm regelrecht befahl, Schrödinger etwas anzutun. Und doch, er hatte sich wehren können. „You know...miau...“, setzte der Katzenjunge an und überlegte einen Moment, während er immer noch unauffällig Richtung Spiegel ging. „You... you did manage to restrain your urge to hurt and to kill... I don't want to talk to your brother right now!“ Schrödinger sprach mit Überzeugung, straffte den Rücken und überwand wieder die letzten Schritte zwischen ihm und Dev. Ja, der Katzenschwanz blieb, die Angst auch. Aber jetzt musste er Special Secretary Schrödinger sein. Jetzt musste er leiten. Und das war etwas, das er aus dem Eff Eff beherrschte. „You stay! Right now, right here!“ Es hatte etwas komisches, wie der kleine Katzenjunge mit ernstem Gesicht zu dem großen Halbdämon aufsah und man dennoch genau wusste, wer jetzt am Drücker war. „And you will fight your urges! Did I made myself clear enough? You won't get anxious just because something inside you wants something you don't want to do! You can control yourself, you have the control, not your intincts! You are Dev, you are yourself and you are the only one who can fight. And you will fight, you are strong enough! So kiss me right now, do it! This is an order!“ Da stand der kleine Schrödinger, unschuldige 15, schuldig tausender Morde und verlangte von Dev, ihn jetzt zu küssen und seinen Instinkten gelinde gesagt den nackten Arsch hinzuhalten. Schrödinger hatte jeden seiner Instinkte im Griff. Er konnte durchaus auch nachgeben, aber er konnte sie genauso gut zurück halten. Und Dev konnte das auch, wenn er sich zusammen riss und endlich Eier in der Hose bewies!
 25.10.13 22:51
vAnonymous
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Ich kann nicht fassen, dass Schrödinger mich trotz der Tatsache, dass ich ihm eben das Genick brechen wollte, weiter sprechen will. Immerhin bin ich – so, wie ich gerade bin – eine große Gefahr für ihn und ich spüre auch, dass dieser Drang immer noch da ist. Dieser Durst nach heißem, roten Blut, das über meine Hände fließt... früher war mir das egal, aber... jetzt will ich das nicht mehr. Ich weiß, dass Mutter entsetzt wäre, wenn sie wüsste, dass ich immer wieder diesen Drang habe und er sogar einmal ein Menschenleben beendet hätte und ich weiß genauso, dass ich mich, jedes mal, wenn ich dem Drang nachgebe, auf eine Stufe mit meinem Vater setze. Und das will ich nicht, denn das bin nicht ich. Ich mag die dämonische Seite von uns beiden sein, aber trotzdem, ich bin genauso Iezariel wie Ang und ich habe den selben Ursprung. Und deswegen muss ich mich jetzt dagegen wehren. Trotzdem, ich... ich will Schrödinger nicht verletzen. „B-but what if I...“ Ich kann den Satz nicht beenden, meine Kehle schnürt sich zu und ich spüre, wie mir Tränen in die gelben Augen steigen. Ich habe Angst vor dem, was eben beinahe meine Hände geführt hat und weswegen ich mich von Schrödinger losgerissen habe. Aber gerade in dem Moment, in dem diese Panik und damit auch meine Instinkte Überhand zu nehmen scheinen, erhalte ich Unterstützung von einer unerwarteten Seite. Ang, der sonst immer zu viel Angst hatte, wenn diese Instinkte in mir durch kamen, berührt nun sanft meine Seele und beruhigt mich nach und nach wieder, ohne dabei die Kontrolle zu übernehmen. „It’s okay, brother. You’re more than these instincts. Calm down, I’m here and I will help you. Are you alright?” „I feel sick, Ang…” „I know, I can feel it. Calm down, I am by your side and I won’t leave you alone. You remember the times, mother sang us to sleep? Remember her songs, I guess, that will help.” Ich nicke kaum merklich und schließe zitternd die Augen. Natürlich erinnere ich mich an die Lieder, die Mutter uns in ihrer Heimatsprache vorgesungen hat, damals, als wir noch ein Kind und ganz und gar eins waren. Und Tatsächlich, es hilft, mein Atem geht langsam wieder ruhiger und auch mein Herz schlägt wieder langsamer und regelmäßiger.
Und so fällt es mir leichter, erneut die Arme um Schrödinger zu legen, auch, wenn dieser Drang immer noch da ist, diesmal ist es nicht das einzige, sondern da ist auch noch Ang, der mich unterstützt, so gut er nur irgendwie kann. Und seine Präsenz ist es auch, die diese Bilder, die eben noch in meinem Kopf auftauchten, unterdrückt und zurückhält. Ohne ihn... nun, ich würde mich nicht trauen, erneut den Mund zum Kuss zu öffnen und sanft auf Schrödingers zu setzen, fast spielend um Einlass zu bitten und ihn dabei sanft, ja liebevoll, hinter den Katzenohren zu kraulen. Nein, ich will ihn sicher nicht verletzen. Auch, wenn dieses Etwas in mir, dieser Dämon das verlangt, ich will ihm nichts tun und egal, wie stark der Drang wird, das werde ich auch niemals. Nicht, solange ich Ang an meiner Seite habe und weiß, dass er bei mir bleiben wird. Ich knabbere sanft an Schrödingers Lippe, streiche mit der linken Hand vorsichtig sein Haar zurück und löse dann meine Lippen wieder von seinen. Ich lege den Kopf schief und tippe ihm dann sanft auf die Nase. „I’ll do my best, to fight these instincst, I promise. I... just didn’t know, what to do... All my life, I never tried to resist those urges, I just gave in and attacked others. You are the first person I met, that seemed to be worth fighting against this.” „Except mother, maybe.” Ein Grinsen stiehlt sich auf mein Gesicht, Mutter wird immer an erster Stelle für mich stehen, egal wie Nahe ich und Schrödinger uns kommen, dessen bin ich mir sicher. Auch, wenn ich genauso sicher sein kann, dass sie mich niemals geliebt hat, sondern eben nur Ang. Aber wer kann ihr das schon verdenken, ich bin der Teil ihres Sohnes, der dem Mann ähnlich ist, der sie zutiefst verletzt und gedemütigt hat. Und auch, wenn sie noch so eine gute Person war, sie hatte ihre menschlichen Züge und das ist auch völlig normal. Aber wenn ich diesen Hass von ihr dauerhaft übernehme... dann mache ich mir, Ang und allen, die mir irgendwie nahe kommen wollen, das Leben zur absoluten Hölle, weil ein miteinander so nicht möglich ist. Nein, so, wie ich mein Leben bisher geführt habe, als Sklave meiner Instinkte und Fähigkeiten, so kann es nicht weiter gehen, so werde ich nicht leben können....
 27.10.13 18:45
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Schrödinger war nie dafür geschaffen worden, jemanden zu führen, nie dafür geschaffen worden, andere zu leiten. Und doch hatte er gegen seine Bestimmung handeln können. Gut, er war erst 8 gewesen, als der Krieg als verloren deklariert wurde und man ihn in diesen Tank gesteckt und eingefroren hatte. Aber sie hatten ihm dennoch gewisse Instinkte eingepflanzt, er hatte in den ersten Monate bei den Amerikanern immer wieder die Parolen der Nazis runter gerasselt. Obwohl er gleichzeitig riesige Angst vor allen Nazi-Symbolen gehabt hatte und immer noch hatte. Aber manches... es hatte gedauert, bis er auch die Gedanken nach Mord und Totschlag hatte unterdrücken können. Und er wusste, dass auch Dev das konnte. Schrödinger hatte es mit viel Unterstützung genauso hinbekommen und jetzt war er derjenige, der unterstützen musste. Vielleicht half ihm Ang auch dabei, er konnte es nur ahnen. Dieses Mal hatte er auch keine Angst, als Dev ihn wieder umarmte. Er erlaubte sich selbst einfach nicht, Angst zu haben. Und tatsächlich konnte Dev sich wieder zu einem Kuss durchringen, dieses Mal sogar mit Kraulen hinter den Ohren. Schrödinger schnurrte in den Kuss hinein, erwiderte ihn dieses mal ungleich souveräner. Vielleicht war es, weil er es jetzt war, der die Situation kontrollierte. Er hatte von Dev geküsst werden wollen und er hatte bekommen was er wollte. Als der Kuss wieder gelöst wurde und Dev ihn mit schiefgelegtem Kopf ansah, stellte Schrödinger beide Ohren auf. Es war schon witzig, wie gut er seinen Körper unter Kontrolle hatte, seine Ohren aber immer wieder anzeigen konnten, was in ihm vor sich ging. „What about yourself?“, fragte er dann schließlich nach einer kleinen Weile, als Dev geendet hatte. „Do you only exist to please others? Let me tell you out of my own experience, it's a dull life. And a frightening one... Don't you have an own free will? You are the only one to decide what to do. And don't you wanna fight your urges because of yourself? Okay, well, maybe I am a reason for it, because you....seem to appreciate me. But I shouldn't be the only reason. What if I won't... exist in your life anymore because of any reason? Would you stop to resist? Don't, Dev... It's not for me, not for your brother, not for anybody but yourself. You are way more than just those instincts. You have so much more to give, so much more to be. Don't live for others, live for your own sake... Tell me, do you really like it to hurt, to kill? Or is it just the instinct that tells you to like it?“ Oh wie gut kannte Schrödinger das! Genau so ein Gespräch hatte Doc einst mit ihm geführt. Doc, der so viel mehr als ein einfacher Wissenschaftler war. Er war Arzt, Forscher, Psychotherapeut, Pistazieneis süchtiger Metzger, ach alles war diese dürre, schlaksige Parodie auf alles, was man von einem Nerd denken konnte. Aber er hatte damals schon einige kluge Sachen zu Schrödinger gesagt.
 28.10.13 14:53
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