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Das Zimmer von Schrödinger

vAnonymous
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 26.09.11 23:18
vAnonymous
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Na ja... es war nicht die Army. Sein Zimmer in der Army war kleiner gewesen und er hatte kein eigenes Bade- und Wohnzimmer gehabt. Das hatte er sich mit ein paar Soldaten geteilt, die wiederum ihre eigenen Stuben gehabt hatten. Schrödinger hatte mehr ein Kinderzimmer gehabt, mit jeder Menge Spielzeug. Jetzt war es wohl an der Zeit, dass er ein bisschen mehr seinem Alter entsprach... Aber schön war die kleine Wohnung schon. Der Katzenjunge saß auf dem Bett und sah sich um. Er hatte den großen Spiegel an der Decke schon mit einem Grinsen bemerkt – ein herrlicher Platz, um jemandem einen Streich zu spielen. Und gegen einen Streich konnte ja niemand was haben, oder? Ihm schwirrten immer noch die Worte seines Ziehvaters im Kopf rum, dass er hier war, um Freunde zu finden und mit Gleichaltrigen zu spielen. Genau genommen spielte Schrödinger eigentlich immer mit anderen... nur waren seine Spiele nicht ganz dem entsprechend, was im Allgemeinen als Spiel durchging. Er hatte... so seine Methoden und er hatte schon begriffen, dass diese Methoden außerhalb des Militärs nicht so wirklich akzeptiert wurden. Im Militär, da war er ein großer Fisch gewesen, aber hier... „Maaaaaaaauuuuuuu“ Ein mehr jammerndes Maunzen erschallte in der leeren Wohnung, während der Catboy seine Ohren ein bisschen resignierend hängen ließ. Hier durfte er nicht so sein wie auf dem Stützpunkt oder allgemein bei der Army. Da war er gelobt worden, wenn er Terroristen oder andere militärische Gefangene zum Reden gebracht hatte oder wenn er einfach eine Strategie ausgearbeitet hatte, mit der man einen Schachzug gewinnen konnte. Hier.. na ja, hier würde er das nicht machen können. Oder besser, er durfte es eigentlich nicht. Er würde schon sehen, was er hier so konnte und was nicht. Er grinste als schon wieder und hob einen Spiegel auf, der neben dem Bett lag. Ein Abschiedsgeschenk von Leon, er hatte denselben Spiegel in seiner Stube hängen. Zwar war ihm unter allen Umständen verboten worden, seine Kräfte einzusetzen, um nach Nevada zurück zu kehren, aber es war irgendwie süß von Leon. Schrödinger liebte Spiegel und ihm einen zum Abschied zu schenken und denselben bei sich aufzuhängen, das war doch irgendwie lieb. Schrödinger strich langsam mit seiner behandschuhten Hand über die Spiegelfläche und lächelte sein Spiegelbild an. Er würde ja zurück kommen dürfen, wenn er seinen Abschluss gemacht hatte. Und dazwischen durfte er seiner Adoptivfamilie ja schreiben, also alles einigermaßen erträglich. Und wenn ihm hier einer dumm kam, würde er Schrödinger schon kennenlernen und einen Moment lang zog sich ein etwas hinterhältiges Grinsen über seine Lippen, bevor er den Spiegel auf das Kopfkissen legte. Müde war er kein bisschen, er war viel zu aufgeregt. Neue Umgebung, neue Leute, neues Spielzeug... er hopste von seinem Bett runter und lief ins Wohnzimmer – wo er allerdings gegen ein Wollknäuel trat, dass wohl beim Auspacken aus dem Koffer raus gefallen sein musste. Und sofort stellte der Special Secretary die Ohren auf, seine Augen begannen zu glänzen und langsam ging er auf alle Viere runter und pirschte sich an seine 'Beute' heran. Mit einem freudigen „Miau!“ sprang er auf das Wollknäuel drauf und spielte damit, als würde eine normale Katze da herum hopsen. In Schrödinger waren die Katzengene stark vertreten und er liebte es, mit solchen Wollknäueln zu spielen. Innerhalb weniger Minuten hatte er sich eigentlich schon hoffnungslos verheddert und spielte immer maunzend noch weiter.
 27.09.11 12:59
vAnonymous
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[First Post]

Ich habe mich hoffnungslos verlaufen. Und mit hoffnungslos meine ich absolut hoffnungslos, ich weiß gar nicht mehr, wo ich bin und hoffe, hier einen netten Schüler zu finden, der mir vielleicht weiter helfen kann. Ich bin erst vor wenigen Minuten auf dem Schulgelände angekommen und weiß schon gar nicht mehr, wo ich eigentlich hin muss, ich weiß nicht, wo ich Unterricht habe, in welcher Klasse ich bin, wann der Unterricht beginnt und und und. Ich weiß eigentlich so gut wie gar nichts und dazu kommt noch, dass ich bisher extreme Hemmungen hatte, jemanden zu fragen, weil mein Japanisch noch grottenschlecht ist und ich mich fast etwas schäme. Um genau zu sein habe ich Angst, dass man mich nicht mal versteht und ich überhaupt nicht klarkommen werde. Und ich hab auch schon auf dem Flughafen gemerkt, dass mein Japanisch wohl echt dürftig ist, der Mann am Schalter hat mich gebeten, mein Anliegen auf Englisch zu wiederholen, weil er mich wirklich überhaupt nicht verstanden hatte und na ja, seit dem hab ich nur noch Englisch gesprochen. Ich weiß, ich muss die Sprache sprechen, um sie zu beherrschen, aber was bringt es, wenn man mich kein bisschen versteht. Ich klopfe an eine der Türen und beginne, noch bevor ich sie auch nur aufgemacht habe, zu sprechen: >>Entschuldigung, können mir helfen Sie? Ich habe Ahnung keine, wo ich gehen sollte hin.<< In meinen eigenen Ohren klingt dieser Satz falsch und irgendwie seltsam, aber ich kann es bei Gott nicht besser. Nein, wirklich nicht, ich bin etwas rot geworden, weil ich nicht wissen will, was für einen Eindruck der oder die andere jetzt von mir hat. Ich stoße seufzend die Tür auf und sehe in den Raum, vor mir liegt ein Junge mit großen Katzenohren auf dem Boden, der sich hoffnungslos in einem Wollknäuel verhäddert zu haben scheint. Mir klappt die Kinnlade runter und ich mache einen Schritt zurück, einfach, weil ich ziemlich verwirrt bin und mich frage, was er für ein Wesen ist. Ein Tiermensch vielleicht, oder ein Wesen, das die Gestalt verändern kann. Wobei ich wegen dem Wollknäuel doch verstärkt auf Tiermensch tippe, schließlich lieben es Katzen, mit solchen Sachen zu spielen. Ich brauche einige Momente, um mich zu fassen. Das erste, was mir auffällt, ist, dass der Junge eine amerikanische Uniform trägt, heißt, er kommt wahrscheinlich aus den USA und das bedeutet, dass Englisch wahrscheinlich auch seine Muttersprache ist. Ich atme erleichtert auf, jemand, mit dem ich mich auf Englisch unterhalten kann und der mich dann auch wirklich verstehen wird, sehr gut. Das zweite, was mir auffällt, ist, dass dieser Katzenjunge vielleicht ein kleines Problem haben und Hilfe gebrauchen könnte, weswegen ich noch einen Schritt auf ihn zumache. >>Erm.... May I help you? Seems to me like you're in trouble.<< Ich versuche, ein Lächeln aufs Gesicht zu bringen, aber ich wirke lediglich extrem verwirrt und perplex. Na ja, wie soll ich auch anders reagieren, wenn die erste Person, die ich hier treffe, so etwas ist.
 27.09.11 17:17
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Schrödinger war schon durch und durch eigenartig. Er hatte ohne jedes Gefühl von Moral oder Gnade dafür gesorgt, dass hunderte Menschen den Tod fanden und er hatte ohne jeden Gedanken an Privatsphäre seine Fähigkeiten eingesetzt, um andere auszuspionieren und die Ergebnisse seiner Spionage dazu zu benutzen, andere zu erpressen. Ob nun Militärs oder sonst wen... er fand immer irgendein schmutziges Geheimnis, dass er für seine Zwecke benutzen konnte. Er war intelligenter als mancher Wissenschaftler, sein IQ war einer der höchsten seit Menschengedenken und er war eines der höchsten Tiere im Militär. Er hatte schon erlebt, dass alte Veteranen und hohe Generäle geschluckt hatten, als er nur den Raum betreten hatte. Man hatte Angst vor ihm – und er spielte hier mit einem Wollknäuel, als gäbe es die Army, die ganzen Kleinkriege und all den anderen Kram, in dem er seine Finger mit im Spiel gehabt hatte, gar nicht. Als wäre er einfach eine verspielte kleine Katze, was er im Prinzip auch war. Er war immer noch ein Kind, zumal er nie so etwas wie ein gute Kindheit gehabt hatte. Er hatte acht Lebensjahre in einem Labor verbracht, als ein Versuchsobjekt, dass nie mehr gewesen war, als eine erfolgreiche Genmanipulation. Er hatte acht Jahre keine Sonne gesehen, nie etwas anderes als die Wissenschaftler gesehen, die an ihm herum experimentiert hatten. Und den Schwarzmagier... oh er hatte Angst vor diesem Schwarzmagier gehabt, er wusste, was für Schmerzen seine Rituale ihm gebracht hatten. Die Rituale waren eigentlich das schlimmste an seiner... Kindheit gewesen. Aber davon war jetzt gar nichts zu spüren, der kleine Katzenjunge spielte mit einer kindlichen Lebensfreude mit diesem Wollknäuel, verhedderte sich immer mehr in den Fäden und miaute dennoch freudig vor sich hin. Eben ein kleines naives Kindchen, das kein Wässerchen trüben konnte. Genauso, wie er sich vor Fremden auch gab. Sie sollten ihn ruhig alle für einen kleinen, dummen Jungen halten... er hatte sein Wollknäuel, seine Welt war in bester Ordnung.
Dann hörte er es an der Tür klopfen und er hielt einen Moment lang in seinem Spiel inne, um die Ohren zu spitzen. Da stand wohl jemand vor seinem Zimmer – und fragte ihn in grauenhaftem Japanisch, ob Schrödi ihm helfen könnte, den richtigen Weg zu finden. Zuerst grinste der Katzenjunge nur, als der Kerl dann schließlich rein kam, lachte er lauthals. Er fand seine Ausdrucksweise einfach nur tierisch lustig. Schrödinger selbst hatte nie Probleme damit gehabt, eine fremde Sprache zu lernen. Er hatte nur ein paar Wochen gebraucht, um Englisch zu lernen und heute lernte er schon seine zwölfte Sprache. Er fand es immer lustig, wenn andere Probleme mit Sprachen hatten, die er im Schlaf konnte. Er besah sich den Jungen... unordentliche, braune und kurze Haare, etwas dünn aber dafür auch groß. Wahrscheinlich einfach einer der schlaksigen Sorte. Von Schrödinger sagten auch alle, dass er mal schlaksig sein würde wenn er mal größer sein würde. Schrödi selbst glaubte eher, dass er nicht viel größer werden würde... sonst würde ja sein ganzer Bonus dahin sein. Er kicherte immer noch, als der Junge dann auf Englisch fragte, ob er ihm nicht helfen könne. Er trug einen schwarzen, langen Mantel... er dürfte vielleicht noch ganz interessant werden. Und Schrödinger könnte vielleicht wirklich ein kleines bisschen Hilfe brauchen, er war hoffnungslos in den Wollschnüren verstrickt. „Yaaaaaaa, would be sooooo kind of you, miau“ Mit großen, unschuldigen Augen sah er zu dem Jungen hoch und lächelte ihn freundlich an. „Your Japanese is really bad, you know, miau? It's hard to understand you, miau“ Immer noch hatte er einen zuckersüßen Gesichtsausdruck aufgesetzt und tat einfach so, als hätte er das nur gesagt, weil er in seiner kindlichen Naivität einfach ehrlich war. „I'm Schrödinger and you? Who are you, miau?“ Er würde wahrscheinlich einen eher komischen Eindruck machen, wie er da in den Wollfäden hing und zu dem Jungen aufsah.
 27.09.11 18:25
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Dass Lachen des anderen gibt meinem Selbstbewusstsein nicht gerade einen Schub, im Gegenteil, ich werde knallrot, es war schon schwer genug für mich, überhaupt wo zu klopfen, weil ich eben so schlecht Japanisch spreche und jetzt noch ausgelacht zu werden, tut weh. ich weiß ja, dass es in den Ohren des anderen lustig geklungen haben muss, aber das ist doch kein Grund, mir das unter die Nase zu reiben, wo ich ja schon ohne das genug Probleme damit habe, mich an die neue Sprache zu gewöhnen. Mein passiver Wortschatz ist ganz in Ordnung, aber viele Kanjis kenne ich nicht und auch mein aktiver Wortschatz lässt noch sehr zu wünschen übrig. Wenn ich spreche, dann kommt so was raus, was ja wirklich ziemlich schräg klingen muss, kein Wunder, wenn man grade mal vier Wochen lang angefangen hat, zu lernen. Ich habe teilweise mit Weißer Magier ein bisschen nachgeholfen und auch regelmäßig Vokabeln und Grammatik gepaukt und das auch stundenlang, aber vier Wochen sind einfach eine viel zu kurze Zeit, um eine neue Sprache zu lernen und das schlägt sich offenbar viel zu deutlich in meinen Worten nieder. Dabei ist es eigentlich ein Wunder, dass ich es überhaupt geschafft habe, mir was von der Sprache anzueignen, denn auch, wenn Mums Tod jetzt fast 2 Jahre zurück liegt, hat sich für mich noch nicht so viel geändert und ich habe Probleme, mich auf Dinge zu konzentrieren. Immer, wenn ich mich in etwas vertiefe, sehe ich ihr Gesicht vor mir, so wunderschön und frei, wie es war, als sie noch lebte und dann fühle ich mich wieder so kaputt. Aber grade wegen Mum hab ich mich so dabei angestrengt, die neue Sprache zu lernen, weil ich weiß, dass sie wollen würde, dass ich meinen Weg finde und es schaffe, auch so zu bestehen, wie ich das will. Ich hab es nur wegen der Erinnerung an sie geschafft, diese Sprache halbwegs zu meistern. Hach ja, Mum, ich muss schon wieder an sie denken, an ihr liebenswürdiges Lächeln, an die Art, wie sie das wundervolle blonde Haar trug, an die hellblauen Augen und an die Berührung ihrer zarten Haut und ihre liebevolle Stimme. Mum war echt alles für mich gewesen und sie hätte auch alles für mich getan. In mir krampft sich alles zusammen, ich hab sie verloren, das weiß ich ja, aber trotzdem tut es weh, dass ich sie nie wieder sehen werde und ich muss nun einmal immer an sie denken. Ich schlucke und schüttle den Kopf, wissend, dass sie wollen würde, dass ich einfach glücklich werde und nicht die ganze Zeit an sie denken muss.
Der Junge gibt jedenfalls zu, dass er wirklich Hilfe gebrauchen könnte, aber das hätte ich auch so gesehen, schließlich hat der Junge sich wirklich ziemlich in der Wolle verhäddert. Ich seufze und gehe zu ihm. >>Okay, hold a second. I'll need a few moments for this spell.<< Ich schließe die Augen und erinnere mich an die magischen Worte, die Mutter mich mit so großer Sorgfalt gelehrt hat. Diese magische Sprache, die so komplex und seltsam ist, hat mir früher so Probleme gemacht, wie Japanisch sie mir jetzt macht. >>Iaoe nakanae meldis kedor leodis.<< Es ist ein einfacher Spruch, der ein Messer aus weißer Magie ruft, das etwa drei Minuten besteht, ehe es sich auflöst. Eine Fingerübung und sehr nützlich in manchen Situationen, wobei ich jetzt nicht zum Kämpfen meine. Ich gehe neben dem kleinen Katzenjungen in die Hocke und beginne, die Wollfäden zu durchtrennen. Den Armen kann man ja nicht in der blöden Situation da sitzen lassen. Bei der Bemerkung, dass mein Japanisch wirklich mies ist, werde ich knallrot. Es ist mir ja schon etwas peinlich, aber er hat ja recht, mein Japanisch ist für den Arsch, wie Dev es ausdrücken würde. Ich kratze mich verlegen am Hinterkopf. >>I know and I'm still learning. I began as I decided to go to the Moon Academy and that was four weeks ago.<< Dann stellt der Junge sich vor, Schrödinger, ein deutscher Name, ziemlich eindeutig. Na ja, solange er gut genug Englisch spricht, dass man sich darauf verständigen kann. >>My name's Iezariel, but please call me Ang. Nice to meet you, Schrödinger.<< Ang, der Spitzname, der mich seit der Teilung meiner Seele begleitet, solange es die Lichtmagie ist, die aus mir spricht. Ich mag diesen Spitznamen, es ist nichts anderes als eine Abkürzung für Angel und ein Engel bin ich ja als diese Seele. Dev dagegen ist ein wahrer Dämon, weswegen auch sein Spitzname passt.
 28.09.11 22:46
vAnonymous
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Früher, auf dem Stützpunkt in Nevada, hatte Schrödinger mehr als einmal für großes Gelächter gesorgt, wenn er wieder mit Wollknäueln gespielt und sich vollkommen verheddert hatte. Manchmal hatten sich die Soldaten einen Spaß gemacht und extra im Gemeinschaftsraum oder im Speisesaal solche Knäuel herum rollen lassen, nur um Schrödinger dazu zu bringen, damit zu spielen und sich dann in den Fäden zu verstricken. Natürlich hatten sie ihn dann auch wieder raus geholt, so fair waren sie immer gewesen. Und obwohl man später gewusst hatte, wie intelligent der kleine Schrödinger war und vor allem wie gnadenlos er sein konnte, hatten sie nie damit aufgehört. Vielleicht auch gerade deswegen, weil sie wissen wollten, ob ihr Schrödi immer noch das sweet little kitten war. Gegenüber seiner Familie und seinen Freunden war Schro natürlich das kleine süße Kätzchen, half wo er konnte und war verspielt und anschmiegsam. Doch er hatte auch eine ganz andere Seite, die man zu fürchten hatte. Die man auch besser fürchten sollte, wenn man weiterleben wollte. Doch wer ihn das erste Mal kennenlernte und Schrödinger mit Sympathie begegnete, der bekam den Eindruck eines süßen kleinen Miezekätzchens, das man einfach lieb haben musste. Bisher war ihm der fremde Junge nicht dumm gekommen, also konnte er die Niedliches-Kätzchen-Nummer noch eine Weile abziehen.
Der Junge kam zu dem völlig verstrickten Schrödinger und meinte, er würde einen Zauberspruch benutzen wollen. „Miau?“ Also das war neu... Das war doch kein Schwarzmagier?! Schrödinger ließ es sich nicht anmerken, aber einen Moment lang wallte Angst in ihm hoch. Aber ein Schwarzmagier hätte ihm kaum geholfen, also war alles in Ordnung. Dennoch hörte der Katzenjunge mit Interesse zu, als der Fremde in einer ihm unbekannten Sprache etwas sagte und ein … Messer aus Licht? erschien. Es erinnerte ihn an Latein, aber nur entfernt... es hatte Züge von Hebräisch und den harten Unterton der arabischen Sprachen, vielleicht noch altes Koptisch. Aber so ganz einordnen konnte auch der sprachbegabte Schrödinger es nicht. Der Junge begann langsam, sein ernsthaftes Interesse zu wecken, Magie konnte man also auch anders einsetzen. Als er sich dann neben ihm niederkniete und die Wollfäden durchschnitt, schüttelte Schrödi sich erst einmal und strahlte den Jungen dann glücklich an. „Thank yooooouuuuuuuu, thankyouthankyouthankyou, miau“ Mit einem fast klischeehaft typischen Katzenbuckel rieb er sich an dem anderen Jungen, wobei er laut schnurrte. Er war eben eine Katze und schmuste genauso gerne. Dass er eigentlich soziopathisch war, zumindest in den Anfängen steckte, merkte man in solchen Momenten kein bisschen. Er ging immer offen auf Fremde zu, kuschelte schnell und gerne und vor allem schnurrte er so laut, dass man ihm unter keinen Umständen abgenommen hätte, dass er die Uniform nicht nur aus Spaß trug. Schrödinger sah natürlich, dass der Junge rot anlief, als er meinte, dass er noch nicht lange Japanisch lernte, gerade vier Wochen. Schrödi hatte auch gut ein Vierteljahr gebraucht, bis er Japanisch lesen, schreiben und fast akzentfrei sprechen konnte. Das war schon eine recht komplizierte Sprache, musste er zugeben. „Miau, four weeks, you're quite good for this short time, miau. I needed three months to learn, miau. And my uncle wasn't half as good as you after four weeks, miau. You'll learn, it's not that difficult, miau“ Fand Schrödinger, aber er hatte auch selbst Hindi, Arabisch und Hebräisch gelernt... er war wohl kein Maß der Dinge. Aber der Junge brauchte doch nun wirklich nicht rot zu werden, sowas musste einem nicht peinlich sein. Es gab hunderte Sprachen, die auch Schrödi nicht verstand und über sein Türkisch würde wohl jeder lachen, der die Sprache konnte. „Besides, miau, I'm still learning Turkish and I'm sure, I'm sounding soooooooooo terrible, miau. You would laugh too, miau“ Obwohl er bezweifelte, dass der Junge Türkisch konnte. Aber Überraschungen gab es ja immer wieder, warum also nicht? Iezariel... das klang ein wenig nach einem jiddischen Engelsnamen, passend dazu war sein Spitzname also Ang. Schrödinger bekam wieder große, glitzernde Augen und naiv-neugierig sah er zu Iezariel, oder eben Ang, hoch. Er war eben ziemlich klein, er musste zu fast allen Leuten auf der Welt aufsehen. Körperlich, verstand sich. „Ang? You mean like Angel, miau? Like they call me Kitty, miau?“ Jetzt war eigentlich nur die Frage, ob er wirklich ein Engel war oder ob er den Namen nur wegen einer sehr gläubigen Familie diesen Namen bekommen hatte. Andererseits war es doch Blasphemie, sein Kind nach einem Boten Gottes zu benennen. „Miau, you can call me Kitty too. At least, I am a Kitten, miau. Or you call me Schrödi, most of my friends are calling me Schrödi, miau, or Schro, miau. Aw, so many nicknames, just for me, miau“ Er kicherte und schmiegte sich weiterhin schnurrend an Ang. „Where are you from, Ang, miau? Your name sounds Hebrew, kind of Jewish, miau, but your English has a clear british accent, miau“ Wäre eigentlich ganz lustig, wenn der Junge aus Israel kommen würde. Aber sein Englisch ließ eher auf britische Herkunft schließen, aber er konnte auch aus einer der jüdischen englischen Familien kommen.
 29.09.11 14:33
vAnonymous
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Der Junge schaut etwas verwundert, als ich sage, dass ich einen Zauberspruch verwenden will. Na ja, ist ja auch nicht das allernormalste auf der Welt, vielleicht ist der kleine noch nie in seinem Leben auf Magier getroffen, kann ja durchaus sein. Vor allem, weil es ja eigentlich zurecht geheim gehalten werden sollte, dass es Leute mit solchen Kräften gibt. Die magisch begabten könnten in Versuchslabors geraten und ihre Kräfte für alles mögliche Verwerfliche einsetzen müssen und das will ich auf gar keinen Fall. Ich will meine Kräfte für gutes einsetzen, um anderen zu helfen und an ihrer Seite zu sein, nicht, um sie zu verletzen. Und deswegen habe ich mir auch geschworen, meine magischen Kräfte stets nur einzusetzen, um zu helfen und andere zu unterstützen, so, wie ich jetzt diesen Katzenjungen aus seiner doch sehr misslichen Lage befreie. Dev hätte... nein, ich will gar nicht überlegen, was mein Bruder mit dieser unschuldigen Seele gemacht hätte. Ich will nicht wissen, wie er sich verhalten hätte, weil ich weiß, dass es unleugbar grausam gewesen wäre. Ich kann ihn meistens wenigstens ein bisschen zurückhalten, wenn ich ihn erinnere, dass Mum auch gefoltert wurde und sie uns mit diesem unglaublichen Grauen in der Stimme davon erzählt hatte, mit Tränen in den Augen und diesem zittern in der Stimme, das sie so viel älter wirken lies, als sie gewesen war. Darauf zumindest reagiert mein Bruder noch und hält sich zurück, seine Liebe zu Mum ist das einzige, was ich gegen ihn in der Hand habe, nichts sonst hält ihn von dem Unsinn, den er manchmal verzapfen will, ab, nichts sonst kann irgendwie verhindern, dass er sich daneben benimmt und anderen weh tut, wirklich nichts. Nachdem ich den Jungen befreit habe, bedankt er sich ziemlich überschwänglich und schmust sich an mich wie eine Katze. Na ja... ist er ja auch ziemlich offensichtlich in gewisser Hinsicht. Das ist jetzt so ziemlich der letzte Beweis, den ich brauche, um zu glauben, dass diese Ohren echt sind. Ich strecke die Hand aus, zögere dann aber doch nochmal. Es könnte sein, dass der Junge es als Beleidigung auffasst, wenn man ihn auch wie eine Katze behandelt, aber ich denke mal, dass er nichts dagegen hat, also fahre ich vorsichtig mit den Fingern durch sein strubbeliges blondes Haar und kraule ihn schließlich hinter den braunen Katzenohren, es fühlt sich... wirklich so an, als würde ich eine Katze streicheln. >>You're welcome. I couldn't leave you alone in a situation like this.<< Ich könnte niemanden in so einer misslichen Situation alleine lassen, ich hab zu oft gesehen, dass sich niemand um Leute in Problemen kümmert und so will ich nicht werden. Und der Junge brauchte ja wirklich Hilfe, wie er da lag, völlig verheddert in den Wollfäden und nicht in der Lage, sich selbst noch irgendwie zu befreien. Bis ihn wer gefunden hätte, wäre er vielleicht fast verdurstet gewesen und wenn es dann noch so ein Arsch wie Dev gewesen wäre, gute Nacht. Nein, so was wollte ich einfach nicht, schon gar nicht, wenn ich nur ein bisschen zaubern und ein paar Fäden durchtrennen musste. Außerdem hatte sich der Junge ja auch vielleicht etwas abgeschnürt und grade dann ist es wichtig, die Fäden schnell zu lockern, sonst stirbt das unversorgte Fleisch ab und das kann wirklich gefährlich werden. Der Junge sagt, dass ich für vier Wochen schon relativ gut Japanisch spreche. Gut, ich habe auch die letzten Tage lang nichts anderes gemacht, als Vokabeln gepaukt, mir die Grammatik eingeprägt und die Kanjis gelernt, natürlich bin ich nicht mehr absolut schlecht in Japanisch, aber es lässt noch zu Wünschen übrig. Na gut, aber es sind ja auch erst vier Wochen und dafür hab ich mich ja auch wirklich tapfer geschlagen. Daniel hatte aus Spaß mit mir gelernt und er war immer kurz vorm Verzweifeln, wenn er Fehler gemacht hatte und wieder nachschauen musste, was die richtige Vokabel gewesen war. Ich hatte es da ein bisschen leichter gehabt, nicht nur, weil ich generell nicht ganz so aufgedreht bin, sondern auch, weil ich mich mit Magie zum Lernen gezwungen hatte. Es hatte mich stark erschöpft, manipulative Magie ist schon fast fortgeschritten, nur die Selbstmanipulation gilt noch als Grundlage, weil es leichter ist, wenn man weiß, wo die Probleme liegen und wie man sie beheben kann. Der Junge sagt, er würde türkisch lernen und selbst noch ziemlich schlecht klingen und dass ich lachen würde, wenn ich hören würde, wie er Türkisch spricht. Ich muss kichern, schließlich spreche ich kein Wort Türkisch, also wie sollte ich das beurteilen. >>I don't think so. I don't speak Turkish, so I can't say whether your Turkish sounds terrible or not.<< Ich kratze mich lächelnd am Hinterkopf, Schrödinger ist doch ein netter Kerl und wenigstens lacht er mich nicht aus, weil mein Japanisch so mies ist, kurz hat er es zwar gemacht, aber er tut es nicht mehr und das hilft meinem Selbstvertrauen wenigstens wieder auf die Beine. Bei der Aufzählung von Schrödingers Spitznamen klappt mir die Kinnlade runter, so viele, ich habe 2 und die auch nur, weil ich zwei verschiedene Persönlichkeiten habe, aber Schrödinger scheint ja wirklich dutzende zu haben. Wahrscheinlich kommt man bei so einem Aussehen auch zu mehr Spitznamen, als wenn man zwei Persönlichkeiten hat, von denen eben eine die eines Engels und eine die eines Dämons ist. Aber ich denke, ich werde den Jungen erst einmal Schrödinger nennen, ich kenne ihn ja kaum. >>I think, I'll call you Schrödinger. We know each other for maybe four minutes and I don't think we two are close enough for a nickname. I just aked you to call me Ang because my brother's in this body too and it's not just a nickname but also my name.<< Schrödinger fragt mich, woher ich komme, er sagt, dass mein Name eher jüdisch klingt, mein Englisch aber auf einen Briten schließen lässt. Allerdings interessiert mich auch, woher Schrödinger kommt, ich würde auf Amerika oder Deutschland tippen, aber manchmal ist Fragen besser als Raten. >>I was born in the United Kingdom. My mother was an angel, so she gave me the name Iezariel, which sonds a bit jewish. In our language it means 'born from sorrow'. If I look at you, I'd say you come from America, but your name sounds german. May I know where you come from, Schrödinger?<< 'Aus Leid geboren'... die Bedeutung meines wirklichen Namens lässt mich erschaudern, sie wird mich immer an das erinnern, was meiner Mutter angetan wurde, durch diesen Namen werde ich mich nie davon befreien... es niemals vergessen können.
 30.09.11 14:41
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Magie... die besten Erfahrungen hatte der kleine Katzenjunge damit nicht gemacht. Er war durch Wissenschaft erschaffen worden, zumindest so, wie er heute war. Seine Fähigkeiten hatte er allerdings bekommen, weil ein schwarzer Magier seltsam grausame Rituale ausgeführt hatte... immer und immer wieder. Schrödinger, den man damals nur nüchtern als Nummer Sieben bezeichnet hatte, hatte definitiv keine schönen Erinnerungen an seine Kindheit... Es war vor allem die Ungewissheit gewesen, was sie als nächstes mit ihm vorhatten, was am nächsten Tag passierte, immer nicht zu wissen, ob man überlebte, was sie mit einem taten. Das war fast noch das Schlimmste von allem gewesen. Auch, als sie ihm für einen Probegang ein komisches Halsband umgelegt hatten. Niemand hatte ihm gesagt, was es mit diesem Halsband auf sich gehabt hatte und nächtelang hatte Schrödinger nicht geschlafen, bis man es ihm wieder abgenommen hatte. Er hatte nur noch raus gehört, dass es nicht funktioniert hatte und man wohl ein paar Schaltkreise noch überprüfen musste. Heute wusste er, dass es wahrscheinlich ein Schockhalsband hätte sein sollen, um ihn unter Kontrolle zu halten. Damit er nicht abhaute, sollte man ihm wirklich die Fähigkeit zum Teleport geben. Aber sie hatten ihn auch so unter Kontrolle... noch heute hatte Schrödinger Angst vor ihnen, auch wenn die alle schon längst tot waren. Er hatte auch einen klaren Hass gegen alles Nazi-Symbole und bei Rassismus bekam er das blanke Kotzen. Was für einen Sinn hatte der denn auch? Mochte er auch sonst weder moralisch noch gnädig sein, bei Rassismus stellten sich ihm die Nackenhaare auf.
Na ja, jetzt sollte er sich erstmal auf den Jungen vor sich konzentrieren. Er nutzte zwar Magie, aber eine andere Art als die ihm bekannte. Er holte ihn aus den Wollfäden raus, in die er sich verheddert hatte und streichelte ihn sogar hinter den Ohren. Schrödinger liebte es, wenn man ihn hinter den Ohren kraulte und er schnurrte nur noch lauter, schmiegte sich in die Hand, die ihn kraulte. „Perhaps I could've get out by myself, but it would have take much muuuuuuch longer, miau. It was reeeaaaally nice of you to help me getting out, miau. That's the downside of those balls of whool, I always get entangled in them, maiu. But I just loooooove them, miau, I can't resist to play with them, miau“ Er war manchmal wirklich mehr Katze als Mensch und sein Ziel, einfach nur als ein niedlicher kleiner Bursche zu wirken, hatte er wohl erreicht. Im Endeffekt war er ja auch nicht bösartig, er konnte schon sehr lieb sein, wenn er wollte. Aber... die meisten kamen gar nicht so tief zu ihm durch, dass sie den wahren, unsicheren und einfach nur liebebedürftigen Schrödinger kennenlernten. Sie wurden meistens von Schrödingers Art, andere zu manipulieren und sie ins offene Messer laufen zu lassen, abgeschreckt. Manchen machte der Katzenjunge auch Angst und wenn er ehrlich war, genoss er das Gefühl auch, wenn man sich vor ihm fürchtete. Aber es gab noch eine andere Wahrheit und die war, dass Schrödinger auch jemanden brauchte, bei dem er sich festhalten konnte, mit dem er über alles reden konnte. Aber wer hörte sich schon die Ängste und Sorgen einer kleinen Katze an, die einen auch noch gerade erst hatte auflaufen lassen? Niemand, so sah es nämlich aus. Früher hatte er Leon gehabt und wenn es wirklich arg wurde, dann konnte er den noch anrufen oder ihm eine Mail schreiben. So, und das bekam er schon hin. Sicher würde er sich hier 'Freunde' suchen und mit ihnen spielen, aber wirklich verstehen würde ihn niemand. Und das hatte sein Adoptivvater nicht verlangt, also war alles im Grünen. In das Kichern seines Gesprächspartners stimmte er einfach mit ein, er sprach also wirklich kein Türkisch. Hätte ihn auch gewundert. „Turkish is easier than japanese, it's more.... logical, miau. More like maths, miau. It has no exeptions, it's always the same, miau. Hindi and Arabic was much more difficult, miau. And Cantonese, that's a difficult language, miau. I'm sure, you could learn Turkish too, if you'll try, miau. I can help you, we could learn together, miau“ Er würde Iezariel auch mit Japanisch helfen, er beherrschte schließlich beide Sprachen. Er grinste den Jungen immer noch strahlend an, offenbar war der überrascht, dass Schrödinger so viele Spitznamen hatte. Dabei hatte der Katzenjunge noch ein paar mehr, allerdings waren manche nicht besonders schmeichelhaft. Einen hasste er sogar, aber den musste er ja nicht ausplaudern. „Surprised, miau?“, fragte er belustigt, er fand den Gesichtsausdruck des Jungen einfach nur lustig. Dass er ihn weiter Schrödinger nennen wollte anstand einen der angebotenen Spitznamen zu verwenden, daraufhin legte der Katzenjunge den Kopf fragend schief. „Everyone's calling me Schrödi, miau. Even those, who don't know me for so long, miau, I don't care, miau“ Was dann aber folgte, ließ ihn die Ohren spitzen und einen Moment hatte er einen Blick in den violetten Augen, der verriet, dass hinter dem Blondschopf viel mehr steckte, als er den Eindruck machte. Sein Bruder steckte in diesem Körper... Multiple Persönlichkeitsstörung? Er hatte davon gelesen, aber einen zu treffen, der wirklich damit zu tun hatte, das war für ihn wesentlich interessanter. Man sah ihm sein Interesse einen Moment lang an, bevor er zu einem fragend-neugierigen Gesichtsausdruck wechselte und mit den Ohren wackelte, während er ihn anlächelte. „Oh, you have a brother, miau? In this body, miau? How is that working, miau? May I meet him, miau? I would really like to meet him, miau“ Zwei Personen in einem Körper mit unterschiedlichen Namen, das war doch mal was neues. So schnell würde Schrödinger wohl nicht langweilig werden mit dem Jungen, er hatte seinen ersten 'Spielgefährten' schon einmal gefunden. Und es wurde sogar noch besser, als er ihm erklärte, wo er herkam und warum er diesen Namen hatte. Seine Mutter war also ein Engel... es gab sie also wirklich. Schrödinger hatte ja, trotz seines Lebens unter normalen Menschen, immer gewusst, dass es andere geben musste und als er auf dieses Internat gegangen war, hatte sich sein Verdacht bestätigt. Und jetzt redete er mit einem Jungen, dessen Mutter ein leibhaftiger Engel war! Das wurde ja besser und besser. „A reeeaaal angel, miau? Like my mum told me they exist, miau?“ Seine Adoptivmutter war ja Christin gewesen und hatte ihm manchmal von den Engeln erzählt. Sein Name hatte allerdings eine recht traurige Bedeutung... und sicher hatte er ihn nicht ganz umsonst bekommen. Und Schrödinger war gewillt, herauszufinden, warum er ihn bekommen hatte. Auf die Frage nach seiner Heimat log Schrödinger allerdings, ohne sich diese Lüge anmerken zu lassen. Und es war auch nicht vollständig gelogen, wenn man auf seine Wortwahl achtete. „My home is in Nevada, in the United States, miau. So yeah, I'm from North America, miau. I was named after a great german physicist, Erwin Schrödinger, miau. He made... eeehm... What was that again, miau....“ Er legte einen Finger ans Kinn und sah angestrengt an die Decke, als müsste er nachdenken. Natürlich wusste er, für was dieser Schrödinger berühmt geworden war, aber woher sollte ein 15jähriger Junge schon von Quantenphysik gehört haben? „Ehm... my dad told me something about this, miau, what was it...miau... something with a cat and a box, miau.... Oh yes, miau! He made a theory about quantum physics, miau. You put a cat in a box, so you can't see, what the cat is doing, miau. And then... miau...ehm... you build some kind of construction, miau... okay, I'm at my wits' end, miau. I don't know how it ends... miau“ Er seufzte ein bisschen resigniert und ließ die Ohren hängen. „He told me a thousand times and I still don't know, miau“ Er tat so, als würde ihm das furchtbar leid tun, dass er es nicht erklären konnte, warum er Schrödinger hieß. Dabei war das Experiment so einfach und der Grund, warum er Schrödinger ist, genauso simpel.
 30.09.11 17:07
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Ich habe den Jungen ganz vorsichtig befreit, dabei hätte ich das Messer genauso gut schwingen können wie ein Wilder, weil es niemanden verletzen kann, es wirkt zwar wie eine Waffe, aber eigentlich ist dieses Messer nur dafür konzipiert, tote Materie zu zerteilen, kein lebendes Fleisch, ich könnte den Jungen damit nicht mal verletzen, wenn ich wollte und ich will es ohnehin nicht. Ich wurde von meiner Mutter immer gelehrt, jedes Leben zu achten, ob es nun das eines Menschen oder das eines Tieres ist. Und auch leben, das man als keines davon einordnen kann, ist in meinen Augen zu achten, Dev sieht das zwar etwas anders, aber den hat auch keiner gefragt. Dev ist meine dunkle Seite, die ich am liebsten einfach für immer in mir verschließen würde, er hat schon zu viel Schmerz und Leid verursacht, dass ich ihn am liebsten ganz vergessen würde. Im Gegensatz zu mir benutzt er seine Magie, um anderen weh zu tun und das kann ich nicht ertragen, genauso, wie ich es nicht gutheiße, dass Dev trinkt und das dann meist auch nicht grade wenig. Ein paar mal schon hatte ich die Nachwirkungen ausbaden müssen und es ging mir in dieser Zeit dann immer wirklich mies. Und das nicht nur wegen dem Kater, nein, wenn Dev betrunken ist, dann legt er sich mit Kerlen an, die drei bis vier Köpfe größer als wir beide sind und zettelt eine Prügelei an, die er nicht gewinnen kann. Mein 'Bruder' ist noch um einiges aggressiver, wenn er sich betrunken hat und wenn er mal die Kontrolle hat, tut er das leider viel zu oft. Ich habe wirklich Angst davor, wieder durch ihn Ärger zu kriegen, oft genug kam es schon zu dieser Situation, die mir doch sehr blöd vorkam. Ich stand da und wusste nicht mal, was Dev eigentlich angestellt hatte und war deshalb auch nicht in der Lage, irgendwas dagegen zu sagen. Mittlerweile kann ich wenigstens verhindern, dass mein Bruder meinen Verstand ausschaltet, aber ein bisschen blöd komme ich mir trotzdem vor, wenn man mich wegen Dingen zusammenscheißt, die ich gar nicht getan habe. Der Rektor an meiner alten Schule hatte das auf die traumatische Erfahrung geschoben, dass ich meine Mutter verloren hatte und nun niemanden mehr hatte, weil ja niemand außer mir selbst was über meinen mysteriösen Vater wusste und mir war das auch sehr recht. Ich wollte nicht, dass die Leute erfuhren, wieso ich nicht bei beiden meinen Eltern aufgewachsen bin und meine Mutter hatte schließlich vor allen, die nach meinem Vater gefragt hatten, behauptet, er sei bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Der Rektor war der Meinung gewesen, dass man mir helfen müsste und hatte dann dafür gesorgt, dass ich ein Gespräch mit einem Therapeuten bekomme, aber viel geholfen hatte das natürlich nicht, es hatte nur dazu geführt, dass Dev es als Beleidigung auffasste und beinahe ausgerastet wäre. Mit diesem Kerl in einem Körper zu leben, das ist schon eine sehr schwere Aufgabe für mich. Das einzige, mit dem ich ihn in Schach halten kann, ist die Bemerkung, dass Mum es gar nicht gerne gesehen hätte, hätten wir so was gedreht. Das hält ihn meistens etwas zurück, er hat Mum geliebt, auch, wenn er das nicht zugibt, auch, wenn er der harte, herzlose Dämon sein will, der er niemals sein wird. Er mag so wirken, ein Sadist und ein Arsch sein, aber ich hab das Gefühl, mein 'Bruder' ist eigentlich gar nicht so anders als ich, nur, dass seine Seele eben die ist, die mit der schwarzen Magie verbunden ist. Er ist ein Teil von Iezariels Seele und das heißt, dass er gar nicht so schrecklich sein kann, wie er sich gibt, dass er gar kein solcher Arsch sein kann, wie er vorgibt, zu sein.
Der Junge kommt mir mehr und mehr wie ein harmloses, liebenswertes kleines Kätzchen vor, das einfach liebesbedürftig ist und keiner Fliege was zuleide tun kann, so, wie er sich an meine Hand schmiegt, laut schnurrend. Ich lächle sanft und entspannt wie lange nicht mehr, kraule den deutlich kleineren Jungen einfach hinter den schwarzen Ohren und lasse das Messer aus Licht aus der anderen Hand gleiten, ehe ich ihn damit sanft am Hals kraule. Er wirkt süß, einfach kindlich, unschuldig und schutzbedürftig. Mir wird warm um mein empfindliches Herz, ich wünschte, ich könnte Wochen so da sitzen, den kleinen einfach Streicheln und alles um mich herum vergessen. Seine Haut ist warm und so glatt, es ist nicht das selbe, wie wenn man durch Katzenfell streicht, aber es ist einfach ein schönes Gefühl und ich sehe ihn irgendwie nicht als halbmenschlich, sondern eher halbtierisch, also so, dass der tierische Teil überwiegt, nicht der menschliche. Der Junge sagt, dass er sich immer wieder in den Wollknäulen verheddert, aber dass er eben einfach nicht widerstehen kann. Ich lächle, aber ich hab da auch so ein kleines Bedenken, das kann nämlich verdammt gefährlich enden. >>I understand what you want to say. But nevertheless, be careful, otherwise you could strangle yourself.<< Ich sehe den Jungen mit gerunzelter Stirn an, ich will ihm nicht den Spaß verderben oder etwas in der Richtung, ich will nur sichergehen, dass er sich nicht selbst weh tut. Schließlich könnte sich wirklich mal die Wolle um seinen Hals wickeln und ihm die Luft abzuschnüren und wenn er dann Pech hat und niemand rein kommt, dann ist es aus mit dem fröhlich grinsenden Kätzchen, dass sich so an mich schmiegt und schnurrt wie eine Nähmaschine. Er ist wirklich niedlich und so unglaublich unschuldig, ich würde ihn noch glatt auf meinen Schoß lassen oder einen Faden vor seinem Gesicht baumeln lassen, um ihn zum Spielen zu bringen. Dev in meinem inneren denkt etwas anders von diesem kleinen Jungen und das lässt er mich auch spüren, das lässt er mich nur allzu deutlich spüren. Ich spüre ein Stechen in meiner Brust, ein unangenehmes, heftiges Stechen und ich schließe die Augen, mein Bruder will spielen, ich weiß es... und ich kann es nicht gut heißen, er hat es schon immer geliebt, andere zu quälen und jetzt will er es wieder tun, mit unseren Händen. Er versucht, mich mit Gewalt zu unterdrücken, obwohl ich grade glücklich bin, glücklich und stärker, als wenn die Wut mich überkommt. Let me play pleeease.... I wanna play now... Lil' brother, I can't resist it, please let me play. Ich greife mir an den Kopf, Dev ist echt drauf getrimmt, diesem Jungen weh zu tun, wahrscheinlich, weil es ihm nicht passt, dass ich mich wohl fühle, wenn ich bei diesem Jungen bin. Er mochte es noch nie, wenn es mir gut ging, wirklich nie. Aber ich kann... ich kann ihn einfach nicht mit diesem Jungen, der so niedlich wirkt, spielen lassen. So leise, wie ich kann, flüstere ich: >>You won't.... I don't want you to play with him, Dev... I don't want to see him woundet becaue of your cruel games. Mother didn't want us to hurt others. She wouldn't like what you're up to right now, brother.<< Ich hoffe, dass das Dev zurück auf den Teppich bringt, dass es ihn beruhigt und er sich wieder einkriegt, ich weiß ja, dass da dieser angeborene Blutdurst bei ihm ist, aber trotzdem kann ich es einfach nicht billigen, ich kann nicht billigen, dass mein dämonischer Bruder einen so liebenswerten Jungen quälen und vielleicht sogar töten will. Ich weiß, dass Dev Blut trinkt, wenn er die Möglichkeit bekommt und ich weiß, dass er es bei diesem Jungen auf jeden Fall tun würde. Mir dreht sich bei dem Gedanken schon der Magen um, weil ich es einfach nicht verstehen kann, wie man so etwas... lustig finden kann. Der Junge lenkt mich glücklicherweise von Dev und seinem Versuch, mich zu verdrängen, um ihm weh zu tun, ab, als er sagt, dass Türkisch gar nicht so schwer ist und ich es bestimmt lernen könnte, wenn ich es versuchen würde und dass wir ja zusammen lernen könnten. Ich muss lachen und wuschel Schrödinger durch das kurze blonde Haar. Türkisch lernen, ich weiß nicht, ob ich dazu wirklich im Stande wäre, ich habe nie gelernt, andere Sprachen zu sprechen und Japanisch ist eine echte Herausforderung für mich, ich bringe nur was zu Stande, weil ich mich die ganze Zeit nur darauf konzentriere, da mir nun mal völlig klar ist, dass ich die nächsten Jahre nichts außer Japanisch sprechen werde, außer vielleicht mit Schrödinger, welcher ja selbst sehr gut Englisch spricht. Ich muss doch japanisch lernen, damit ich mich verständigen kann, aber eigentlich... würde ich weiß Gott lieber Englisch sprechen, weil es für mich nun mal leichter ist. >>Yes, we could, but... It's hard enough to learn Japanese. I'm not good at learning languages and it's very hard for me to speak something as different from English as Japanese. And I think, Turkish's maybe like Japanese just to different.<< Ich kratze mich verlegen am Hinterkopf, Japanisch ist wirklich schon schwer genug und ich würde es wenn möglich gerne bei einer Fremdsprache, in der ich schon meine kleinen Probleme habe, belassen. Wobei diese Probleme wohl auch nicht grade die allerkleinsten sind, sonst hätte der Katzenjunge nicht gesagt, dass es schwer wäre, mich zu verstehen. Na ja, für mich ist es umgekehrt auch sehr schwer, Japanisch zu verstehen, weil ich es einfach nicht gut beherrsche. Gut genug, um meistens zu kapieren, was man zu mir sagt, aber zu schlecht, um es immer richtig zu erfassen. Die Frage, ob ich überrascht bin, weil er so viele Spitznamen hat, die hätte Schrödinger sich echt sparen können, man hat es doch gemerkt, dass ich ein bisschen überrascht bin, ich kenne wirklich niemanden, der so viele verschiedene Spitznamen hat, ich hab ja nicht mal wirklich einen. Ang und Dev sind schon lange nicht mehr unsere Spitznamen, sondern unsere wirklichen Namen. Wir sehen es mittlerweile so, dass Iezariel starb, als das Siegel brach, also sind wir beide nicht Iezariel, wir stecken nur in seinem Körper. Ich nicke zögerlich, wieso sollte ich Schrödinger auch anlügen, ich bin höllisch überrascht. Na ja, dass ich ihn Schrödi nennen soll, ich weiß nicht... das klingt einfach so vertraut, als würden wir uns schon ein Jahr oder so kennen, nicht erst ein paar Minuten. >>That may be, but I don't want to call people by their nicknames if I'm not close to them. Maybe I'll call you Schrödi someday, but not now.<< Es ist mir einfach irgendwie unangenehm, Leute bei Spitznamen zu nennen, wenn ich sie kein bisschen kenne. Dass ich es zulasse, dass Schrödinger mich Ang und nicht Iezariel nennt, liegt auch nur daran, dass ich ja keinen wirklichen Spitznamen habe. Aber wenn ich versuche, es ihm zu erklären, wird er mich sehr wahrscheinlich für verrückt halten und auslachen. Aber er wirkt mehr... überrascht und interessiert, als ich meinen 'Bruder' erwähne. Und er will ihn treffen, wobei ich schlucken muss. Ich spüre, wie mir sämtliches Blut aus dem Kopf weicht, als ich vor mir sehe, was Dev mit ihm tun will. Er hat die Bilder klar vor Augen und mir wird richtig schlecht bei dem Gedanken, dass er das vielleicht wirklich tun wird, wenn ich die Kontrolle verliere. Ich schließe die Augen und versuche, mich zu beruhigen, ich werde die Kontrolle nicht verlieren, egal, wie sehr er versucht, meinen Willen zu brechen, aber ich muss Schrödinger auf jeden Fall davor warnen, dass Dev solche Gedanken hat. >>I don't think, you really want to meat him. My name is Ang because I act like an angel, but he's called Dev and he uses demonic force and magic to hurt and torture others. I can feel what he's feeling and I know his thoughts. It makes me feel sick to know what he actually wants to do. Aw, don't believe the words of my stupid lil' brother. He's just lying. I don't wanna hurt ya, ya an interesting little kitty. I kinda like ya.<< Ich schlucke, es hätte gar nicht so weit gehen dürfen, dass Dev meine Worte beeinflusst, das hätte nicht passieren dürfen und es macht mir Angst, ich weiche zurück, wissend, dass Dev den Jungen immer noch quälen will, auch, wenn er etwas anderes sagt. Mir wird schwindlig, ich kann einfach nicht glauben, dass... dass Dev anfängt, eine solche Kontrolle über diesen Körper auszuüben. Ich seufze. >>Erm... please don't interrupt us now, Schrödinger. I have to start a serious discussion with my brother now, he seems to like you, but you can't trust him, Dev is a liar.<< Ich seufze und benutze einen manipulativen Zauber, den nur die besten der besten, sprich Erzengel, auf andere anwenden können, während es unglaublich leicht ist, den Zauber auf sich selbst zu sprechen. Es ist eine Magie, die uns zwingt, genau das zu sagen, was wir denken. Ich kann sie jederzeit aufheben, während Dev nicht in der Lage ist, sich dagegen zu wehren, er kann sie einfach nicht kontrollieren, weil es keine schwarze Magie ist. Und ich denke, Schrödinger sollte wirklich wissen, was Dev wirklich darüber denkt. >>How can you dare to... to speak like that in front of Schrödinger? He doesn't know us! Do you know, how emberassing it is, if your own brother talks like this! I know it, 'cause I know your feelings. Lil' brother, there's no reason to be emberassed. Ya totally overreact, Ang. Tha... That's not true! I don't overreact! I know what you want to do! I know that you want to use your black magic to torture him! Just stop it! I won't let you do anything like this! You're just as cute as this kitty, lil' brother. Ya feel like throwing up and ya still wanna protect this lil' kitty. Just let your mind flow, that'll be better for ya. Sooner or later I'll break your spirit and that's gonna hurt ya really badly. Give up and nothing will happen to ya. I don't mind what will happen to me! Leave us alone!<< Ich sehe Schrödinger wieder an, nachdem ich den Zauber gebrochen und Dev so wieder den Mund verboten habe. Ich sehe betreten zu Boden. >>Sorry... I just thought, it would be better if you know what my brother is thinking right now. He just likes it to torture others with his magic. That's the reason, why I don't want you to meet him. Our father is a demon and it's just normal that he wants to kill. It's instinctive because of our blood.<< Ich seufze, ich weiß nicht, ob es gut ist, so viel über mich preiszugeben, weil ich Schrödinger ja kaum kenne, aber nachdem Dev ihn so bedroht hat, denke ich, sollte er auch wissen, warum Dev unhd ich zusammen in diesem Körper stecken, obwohl wir so verschieden sind. Bei der Frage, ob Engel wirklich existieren, nicke ich lächelnd. >>Of course they exist. My mother was one of them and you wouldn't believe, how beautiful she was. But... she died two years ago.<< Ich blicke wieder betreten zu Boden, ich fühle mich einfach so schrecklich, wenn ich an Mutters Tod denken muss und ich spüre, dass auch Dev die Erinnerungen nahe gehen, aber das ist mir egal, der soll sich ruhig mal betreten fühlen, nachdem er so mit Schrödinger gesprochen hat, geschieht ihm grade recht. Schrödinger kommt also aus Amerika und ist nach einem deutschen Physiker benannt. Den Namen habe ich schön mal gehört und ich weiß auch, was es mit dem Gedankenexperiment "Schrödingers Katze" auf sich hat. Ich finde es irgendwie pietätlos, einen Katzenmenschen Schrödinger zu nennen, aber vielleicht sollte das auch nur ein blöder Witz sein. >>Seems like we both are punished with strange names, huh?<< Ich grinse und kratze mich verlegen am Hinterkopf, es ist ein schlechter Witz, denn es sind blöde Namen. Mein Name, der "Aus Leid geboren" bedeutet und dann noch Schrödingers, der nun wirklich pietätloser nicht sein könnte.
 01.10.11 22:20
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Kraulen, kaum etwas genoss Schrödinger so sehr, wie gekrault zu werden. Es mochte an seinen Katzengenen liegen, dass er es besonders hinter den schwarzen Ohren, im Nacken oder unterm Kinn gekrault wurde. Vielleicht lag es auch daran, dass er als Kind nie so etwas wie Nähe bekommen hatte. Vielleicht Schläge oder wenn sie ihn zu den Experimenten geschleppt hatten... aber gestreichelt oder gar gekrault hatte ihn niemand, bis er zu den Amerikanern gekommen war. Da hatte er zwar ein bisschen gebraucht, aber als sein Bodyguard ihn damals das erste Mal hinter den Ohren gekrault hatte, war ihm das erste Mal auch aufgefallen, dass er schnurren konnte. Und wie er schnurren konnte, wenn ihn jemand an den richtigen Stellen kraulte. Er war dabei so laut, dass man ihn teilweise in einem anderen Zimmer hören konnte, durch die geschlossene Tür und drei Zentimeter Stahlbeton. Na ja, fast, aber es war ein schöner Vergleich und passend auch. Und immer noch schmiegte er sich in die Hand, die ihn kraulte, legte sogar den Kopf noch ein wenig zur Seite, um mehr Platz zum Streicheln zu lassen. War ja sogar richtig süß, dass Ang sich Sorgen machte, weil Schrödinger sich eines Tages in den Wollfäden erwürgen könnte. Klar bestand die Gefahr, die bestand immer, aber Schrödinger winkte grinsend ab. „That has never happen and I'm sure, it will never happen, miau. I have to play with them, miau, they're so.....miaaaaauuuuu. Only toymice are better, miau, but they make those lovely squeaks, miau“ Mit echten Mäusen spielte Schrödinger allerdings nicht... was wohl einfach daran lag, dass er nie eine solche echte Maus zum Spielen gehabt hatte. War vielleicht auch besser so, sonst würde er noch wie eine echte Katze auf Mäusejagd gehen. So hatte er seine Spielzeugmäuse und Bällchen und was es nicht so alles gab, um eine Katze glücklich zu machen. Er spielte natürlich auch mit normalem Spielzeug für Menschenkinder, er war auch ein begeisterter Spieler von Brett- und Kartenspielen. Aber am glücklichsten machte man den kleinen Katzenjungen damit, wenn man ihm eine Spielzeugmaus vor die Hände warf und ihn dann ungestört spielen ließ. Er war schon ein durch und durch seltsamer Charakter... gnadenlos, aber verspielt wie ein Welpe.
Als Ang sich an den Kopf griff, dachte Schrödinger erst, er habe Kopfschmerzen, er verzog auch so eigenartig das Gesicht. Als habe er Schmerzen, der Militärberater kannte diese Anzeichen. Aber dann murmelte er etwas und selbst Schrödi mit seinem feinen Gehör musste die Ohren spitzen und genau hinhören, wenn er verstehen wollte, was Ang da murmelte. Offenbar unterhielt er sich mit seiner anderen Seite... der Junge wurde von Minute zu Minute interessanter für den Katzenjungen. Zumal er irgendwas von Spielen erwähnte. Grausamen Spielen, die Schrödinger offenbar verletzen könnten. Und das Dev, so hieß die andere Seite wohl, so etwas anscheinend öfter tat. Zwei wirklich vollkommen unterschiedliche Persönlichkeiten, die allerdings voneinander wussten... so etwas gab es bei Multipler Persönlichkeitsstörung nicht unbedingt häufig. Er hatte zumindest von noch keinem Fall gelesen, immer nur von solchen, wo die betreffenden Personen sich nicht erinnern konnten, was die anderen Seiten getan hatten. Die beiden wussten voneinander, also war es keine klassische Multiple Persönlichkeitsstörung. Schrödinger hatte hier nicht nur einen neuen Spielkameraden gefunden – Iezariel, oder Ang, wie er sich nannte, war fast ein Studienobjekt, wenn Schrödinger dieses Wort und seine Bedeutung nicht zu wider wären. Aber er war in jedem Fall jemand, der für Schrödinger von mehr Interesse war, als nur für ein paar Spiele. Er stellte etwas dar, von dem Schrödinger bisher nur gelesen hatte und für ihn hieß das eine neue Erfahrung.
Er fand aber schnell in seine alte Rolle zurück, kicherte, als Ang ihm durch die blonden Haare wuschelte. Dass er nicht besonders gut darin war, Sprachen zu lernen, das hatte Schrödinger schon verstanden. Der Katzenjunge hatte damit weniger Probleme gehabt, aber er hatte auch veränderte Gehirnzellen... bei ihm war das eine andere Geschichte. Er lächelte freundlich und schmiegte sich wieder schnurrend an den Anderen. „Then I help you with learning Japanese, okay, miau? I can do, miau, no problem, miau. I learn languages quite quick, miau, and you'll see, it's noct that difficult, miau“ Er konnte ja sowohl Englisch als auch Japanisch und noch neun weitere Sprachen, die er aus verschiedensten Gründen gelernt hatte. Wie weit er hier mit seinem Türkisch vorankommen würde, das würde sich zeigen. Aber Ang half er gerne, hier brauchte er ja Japanisch. Und außerdem hatte so Gelegenheit, den Jungen besser kennen zu lernen und vielleicht seine Schwachstellen raus zu finden. Abwarten... einfach abwarten. Es war schon völlig in Ordnung, wenn er ihn nicht mit einem Spitznamen ansprechen wollte, es gab solche und solche und Schrödi nickte eben einfach nur. „Okay, miau. Then you call me Schrödi, whenever you want, miau. And when you do so, we're friends, yes, miau?“ Es war schon okay, wenn Ang das nicht wollte, die meisten, die Schrödinger kannte, hatten ihm von Anfang an einen Spitznamen gegeben. Schrödi, Schro, Kitty, Kätzchen, es gab verschiedene und wer ihn mochte, der nannte ihn eben, wie er wollte und mochte. Aber es gab auch andere.
Als er dann gesagt hatte, dass er den Bruder von Ang mal treffen wollte und Ang darauf hin die Augen schloss und sich anscheinend konzentrierte, spitzte er wieder die Ohren und er beobachtete, was weiter mit dem Jungen vorging. Erst, als die Aufmerksamkeit wieder auf ihm lag, legte er neugierig den Kopf schief und hörte zu, was Ang erzählte. Dämonische Kräfte und Magie? Meinte er damit etwa... schwarze Magie? Schrödinger spannte sich an, das gefiel ihm nicht... Dev schien schwarze Magie zu beherrschen, so wie Ang weiße Magie benutzte. Und mit schwarzer Magie... damit verband er Schmerzen. Und wenn Ang schon schlecht wurde bei den Dingen, die Dev sich vorstellte... „Mau...“ Die Stimme, die dann von Iezariel kam, war nicht die von Ang... Dev sprach jetzt also mit ihm. Er hatte eine andere Betonung drauf als Ang, aber seine Worte... Angs Reaktion darauf sagte alles und so langsam bekam Schrödinger Angst. Schwarze Magie war eine der wenigen Dinge, die er fürchtete. Er könnte jetzt der Special Secretary sein... genauso handeln, Dev zeigen, dass er genauso spielen konnte. Aber dann übernahm dieser noch völlig die Kontrolle und dann... Das Fell an Schrödingers Ohren sträubte sich und aus seiner Kehle drang dieser dunkle, brummende Laut, der für knurrende Katzen typisch war. Als Ang meinte, er müsste eine ernste Unterhaltung mit Dev führen und dann noch erwähnte, dass er ein Lügner sei, nickte er. „You doesn't need to say... I can hear it, miau...“ Ein Lügner konnte einen anderen Lügner schließlich am besten entlarven. Dem Gespräch der beiden, er fand es einfach nicht richtig, sie als einen zu bezeichnen, lauschte er interessiert, aber auch mit Angst im Nacken. Schwarze Magie, das Wort fiel wieder. Und Dev schien genau wie der Schwarzmagier von damals zu sein. Schrödinger war physisch nicht besonders stark... er konnte Dev nur geistig das Wasser reichen. Und ob das reichte? Er maunzte leise und ein wenig fiepend und legte die Ohren an, während die beiden sich unterhielten. Die Erinnerungen kamen wieder...
Erst, als Ang sich wieder ihm zu wandte, wurde er aus seinen Gedanken gerissen und stellte die Ohren wieder auf. Ihm war noch kein Katzenschwanz gewachsen... offenbar war er aber hart an der Grenze dazu gewesen, denn er hatte schon angefangen, nervös ein paar Schrittchen zurück zu weichen. „I... I know this...maunz... the torture caused by... black magic, miau. I... I didn't know that... that demons exist, miau, and that they're so.... cruel. Like humans, mau...“ Er war indirekt am Tod von tausenden beteiligt gewesen und sprach von der Grausamkeit... Aber er kannte die Grausamkeit von Folter nur zu gut, weshalb... er es auch einsetzte. Psychische Folter, wie oft hatte er damit Militärgefangene zum Reden gebracht? Aber schwarze Magie... davor hatte er heute noch Horror.
Er schüttelte heftig den Kopf, um die Erinnerungen loszuwerden. Das konnte er nicht gebrauchen. Ang hatte ihm einiges bereits erzählt, aber es gab etwas, dass Schrödinger davon abhielt, nach einer echten Schwäche zu suchen. Vielleicht die liebe Art von Ang, vielleicht die Tatsache, dass Dev Schwarzmagier, oder besser, die dämonische Seite zu sein schien. Er suchte noch nicht aktiv nach einer Schwäche, obwohl eine so klar wie Kloßbrühe war: seine Mutter. Vor zwei Jahren gestorben und ein wunderschöner Engel. Aber er hatte irgendwie nicht das Bedürfnis, das auszunutzen, warum auch immer. „Ah... I've just read and heard of angels, but I believe that she must have been very beautiful, miau. All angels are beautiful, aren't they, miau? I'm sorry for your loss... miau. Must have been hard to lose your mother, miau“ Schrödinger hatte nur eine Adoptivmutter... seine richtige Mutter hatte er nie kennengelernt, wusste nichts von ihr. Und er wollte nichts von ihr wissen, sie war mit Sicherheit tot und sie hatte ihn verkauft. Verkauft an skrupellose Nazis. „Oh, I won't say that it's a punishment, miau, to be named after a great scientist, miau. A long time, I was just 'Object Seven' and had no real name, miau. I think Schrödinger suits me quite well, doesn't it, miau? Maybe Cheshire would've been better, miau, some people say I'm a Cheshire Cat, don't know, if it's true, miau. What do you say, miau, am I like the Cheshire Cat out of the Wonderland, miau?“ Wie um seinen Satz zu unterstreichen, grinste er breit.
 03.10.11 23:19
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Schrödinger ist einfach nur niedlich und er erinnert mich an den Kinderwunsch, eine Katze zu besitzen. Als ich älter geworden war, hatte ich den verworfen, weil es einfach nicht schön für die Katze gewesen wäre, wir hatten keine große Wohnung und keinen großen Garten, das hatte ich später eingesehen und mich damit begnügt, manchmal die Katzen auf der Straße ein bisschen zu streicheln, mehr nicht. Ich hatte Tiere überhaupt geliebt, aber meine Katzenfanatik scheint daher zu rühren, dass meine Mutter mich, als ich noch kleiner war, halbtags zu einer alten Frau mit etwa fünfzig Katzen gegeben hatte. Sie hatte diese Katzen geliebt und als ihre eigenen Kinder bezeichnet und auch ich hatte angefangen, diese Tiere so zu schätzen und zu lieben, wie sie das tat. Irgendwann konnte ich sie alle unterscheiden, an winzigen Anzeichen, die mir teilweise erst überhaupt nicht aufgefallen war. Zwei hatten sich sogar nur in der Art unterschieden, wie sie sich putzten, aber schon daran konnte ich sie deutlich auseinander halten und wusste, welche welchen Namen trug. Kurz, bevor ich alt genug war, um in die Schule zu gehen, hatte es Junge gegeben und die Frau hatte es mir überlassen, die vier winzigen Kätzchen zu taufen, was ich mit Freuden getan hatte. Und seit diesem Tag liebe ich Katzen wie keine anderen Tiere. Und Schrödinger verhält sich wirklich sehr wie eine kleine, unschuldige Katze, die einfach nur lieb gehabt werden will und ich streichle ihn auch nur zu gerne. Ich fahre mit den Fingern durch sein blondes Haar und kraule ihn sanft hinter den Ohren, während ich mich nur schwer beherrschen kann, mir ihm dabei auch zu reden wie mit einer Katze. Ich hab das früher so oft gemacht, dass das schon ein bisschen angewohnt ist, aber er ist ja wirklich keine richtige Katze, sondern höchstens zur Hälfte eine. Und das könnte er wirklich als Erniedrigung auffassen, wenn ich mit ihm rede wie mit einem kleinen Kätzchen, es wäre wirklich reiflich komisch und ich muss bei dem Gedanken fast selbst lachen, jemanden wie diesen Jungen wie eine richtige Katze zu behandeln. Na gut, streicheln lässt er sich wohl sehr gerne und er scheint es auch als sehr angenehm zu empfinden, so laut, wie er schnurrt. Früher hatte ich das immer mit einer alten Nähmaschine verglichen, die dieses typische Geräusch macht, das dem Schnurren nun wirklich sehr ähnlich ist, aber mittlerweile vergleiche ich das Schnurren mit nichts mehr, weil es einfach keinen vergleichbaren Laut gibt, der so beruhigend auf mich wirkt. Ich lächle, als Schrödinger sagt, dass das nie passiert ist und nie passieren wird. Ich persönlich bin mir da nicht so sicher, es kann immer was passieren. >>But you should be carefull. If it happens, you'd be in big trouble and if noone finds you, you'd die.<< Ich blicke Schrödinger mit gerunzelter Stirn an, während ich ihm durchs Haar streiche und ihn auch weiter am Hals kraule, es kann ja wirklich passieren und egal, wie sicher er sich ist, dass es nicht passieren wird, es kann immer was durch nen blöden Zufall schief gehen. Und wenn das passiert und dann niemand kommt, dann hat Schrödinger wirklich ein ernstes Problem, das ihn vielleicht sogar das Leben kosten wird. Nur ein bisschen Pech und er beendet mit diesen Spielchen sein Leben. Und das wäre wohl wirklich ein ziemlicher Verlust, der Junge ist schließlich wirklich sehr nett und scheint trotzdem so einiges zu verstehen. Ich hoffe, dass er wenigstens etwas vorsichtiger werden wird und sich nicht zu sehr in diesen Wollfäden verwickelt, wenn er mit einem Wollknäuel spielt.
Dass Dev so stark versucht, mich zu übernehmen, passt mir überhaupt nicht. Er will Schrödinger verletzen und er versucht wirklich mit aller Macht, mich zu übernehmen und dazu zu bringen, loszulassen. Ich will das einfach nicht zulassen, weil er Schrödinger echt verletzen würde, vielleicht sogar töten. Ich will das einfach nicht, ich will nicht, dass Dev andere verletzt oder tötet und deswegen kann ich ihn auch einfach nicht ans Steuer lassen. Er würde Schrödinger quälen und dann kann ich mich um ihn kümmern, so gut es eben geht, dabei hasse ich es, Verletzte zu sehen, es tut weh, zu sehen, was Leute einander antun, aber noch mehr tut es weh, zu wissen, dass mein eigener Bruder diesen kleinen, niedlichen Jungen quälen und foltern will. Ich kann doch nicht zulassen, dass mein Bruder so etwas tut, ein paar mal hatte ich es gesehen und das reicht mir wirklich, mir war schlecht geworden, als ich die Wunden gesehen hatte, die er anderen zugefügt hatte. Sie waren schwer gewesen und hatten stark geblutet, aber das seltsamste waren die schwarzen Verfärbungen an den Wundrändern gewesen, es war keine Nekrose gewesen, sondern die schwarze Magie, die sich in den Wunden festgesetzt hatte und das ist noch ein Grund, warum ich nicht zulassen will, dass Dev sich an Schrödinger 'vergnügt', er würde vielleicht durch diese schwarze Magie schwerer verletzt werde, als das mit einem Menschen passiert, schließlich weiß ich nicht, wie sein nichtmenschlicher Körper auf solche Magie reagiert.
Nachdem ich es geschafft habe, Dev zu unterdrücken, konzentriere ich mich wieder auf Schrödinger, welcher mir anbietet, mir zu helfen, um japanisch zu lernen, wofür ich ihm auch sehr dankbar bin. Ich hatte immer meine Probleme und mit Hilfe zu lernen ist häufig deutlich leichter, als etwas allein zu lernen. Da Schrödinger schon Japanisch spricht, kann er mir auch meine Fehler zeigen und mir sagen, was ich falsch mache, das gab es zuhause nicht, niemand, den ich kannte, beherrschte Japanisch und so konnte ich es mir nur selbst beibringen, was ja nicht ganz so gut geklappt hat. Na gut, für vier Wochen vielleicht schon, ich verstehe andere ganz gut, wenn sie Japanisch sprechen, aber selbst spreche ich kaum ein Wort Japanisch, mache häufig Fehler und vergesse wichtige Vokabeln immer wieder. Ich hasse das eigentlich, weil ich mir sonst ziemlich viel merken kann, aber wenn es an Sprachen geht, dann mache ich nur Fehler und zwar ziemlich viele. Ich kann das Periodensystem auswendig und jemandem sofort sagen, wo welches Element steht, dazu kann ich noch die Stoffeigenschaften der meisten Elemente auswendig, aber wenn es an eine Fremdsprache geht, kann jeder noch so gute Lehrer an mir verzweifeln, weil ich einfach nichts auf die Reihe bringe. Ein Jahr lang habe ich Französisch gelernt, und ich kann nur einen einzigen Satz auf Französisch sagen, weil ich den so oft im Unterricht gesagt hatte, weil dort französisch gesprochen wurde: 'Je ne vous comprends pas.', was bedeutet 'Ich verstehe Sie nicht.'. Sonst kann ich wirklich kein bisschen Französisch mehr, meine Mutter fand das irgendwie erheiternd, weil ich eigentlich ja nicht wirklich blöd bin, sondern nur nicht so gut darin bin, andere Sprachen zu entziffern. Ich lächle Schrödinger an und kratze mich verlegen am Hinterkopf. >>Thank you. I think, I'll need a lot of help. I understand much, but speaking is a serious problem.<< Vor allem, wenn die Grammatik so anders ist als die englische, Japanisch war für mich vor vier Wochen, als ich mir alles zum Lernen besorgt hatte, ein Buch mit sieben Siegeln. Jetzt geht es ja schon etwas besser, aber bis ich Japanisch fehlerfrei spreche, muss noch eine lange Zeit verstreichen, so ist es nun einmal. Und wenn es so weit ist, mach ich drei Kreuze. Ich nicke, als Schrödinger sagt, dass wir Freunde sind, sobald ich ihm einen Spitznamen gebe. Irgendwie hoffe ich, dass wir sehr bald Freunde sein werden, nicht wegen dem Spitznamen, sondern, weil er mir wirklich ganz nett erscheint. Ich will einfach öfter mit ihm reden und Spaß mit ihm haben, deswegen hoffe ich, dass wir schnell gute Freunde werden und dann auch Sachen miteinander unternehmen. Treffen werden wir uns ja so oder so öfter, weil er mir mit Japanisch helfen wird, also habe ich wirklich Glück, denn so werden wir einander bestimmt auch näher kennen lernen.
Schrödinger scheint selbst zu merken, dass Dev kein angenehmer Zeitgenosse ist, als dieser spricht und darüber bin ich froh, weil es Dev nur noch mehr anstachelt, wenn ihn wer kennen lernen will, dann wehrt er sich noch mehr gegen mich und tut mir richtig weh, um meinen Willen zu brechen, er foltert mich dann so, wie unser Vater Mum gefoltert hatte und tut mir höllisch weh. Trotzdem wehre ich mich dann noch wie verrückt gegen ihn, einfach, damit ich nicht zulassen muss, dass Dev auch noch anderen weh tut. Er hat schon genug Leid verursacht und jetzt will ich das einfach nicht mehr, ich will nicht, dass mein Bruder anderen aus Spaß Schmerzen bereitet, das macht mir Angst, weil wir eigentlich immer noch eins sind und ich also in gewisser Hinsicht so verabscheuungswürdig wie er bin. Weil ich in gewisser Hinsicht immer noch genauso ein Teil seiner Seele bin, wie er einer von meiner ist. Wir nennen uns zwar Brüder, aber eigentlich ist er ein verdammter Dämon und ich bin ein Engel, wir sind so unterschiedlich, wie man nur irgendwie sein kann, er liebt es, zu foltern, mir wird schlecht bei dem Gedanken, er liebt es, anderen weh zu tun, ich versuche, zu helfen, wo ich nur irgendwie kann. Wir sind verdammt unterschiedlich und doch auch irgendwie eins und ich kann mich nicht damit rausreden, dass er es war, der den Mist verzapft hat, denn ich hätte ihn aufhalten und das verhindern müssen, auch, wenn es verdammt schwer ist. Es ist schwer, den seelisch stärkeren Dämon in mir in Schach zu halten, wenn er wirklich raus will, es ist sogar fast unmöglich, aber ich mobilisiere jedes mal meine gesamte Willenskraft, um ihn halbwegs zurückzuhalten und zu verhindern, dass er anderen weh tut. Und ich bin wirklich froh, dass Schrödinger selbst merkt, was für ein verdammtes Arschloch und was für ein Lügner er doch ist. Dev liebt es, zu lügen und andere so in seinen Bann zu ziehen, es ist seine Natur, dafür kann er nicht wirklich was, aber er könnte wenigstens versuchen, diesen Drang, anderen weh zu tun, etwas zu unterdrücken, um Mums letzten Willen zu erfüllen, aber nicht mal ihr zuliebe hält er sich so weit zurück. Nicht mal Mum zuliebe will Dev damit aufhören, ich kann es nicht verstehen, ich kann ihn nicht verstehen. Er hat Mum doch genauso geliebt, wie ich das getan habe, er war es doch, der in ihren letzten Sekunden bei ihr war und sie weinend im Arm hielt. Eigentlich ist da auch ein großes Herz, aber es wird durch Devs natürliche Grausamkeit verborgen. Ich habe irgendwie das Gefühl, dass er eigentlich nur einsam ist und jemanden braucht, der ihn liebt. Und den findet er bei mir nicht, weil ich so entsetzt von seiner Bosheit bin.
Das Gespräch zwischen uns beiden scheint Schrödinger Angst gemacht zu haben, denn er ist zurückgewichen, ganz offensichtlich ist da was in seiner Vergangenheit passiert, was mit schwarzer Magie zusammenhängt, denn er sagt, dass er weiß, wie sich Folter durch schwarze Magie anfühlt, ich hoffe nur, dass Dev das nicht als Aufforderung sieht und stärke meinen seelischen Schild noch weiter, damit er bloß nicht die Kontrolle übernimmt, um Schrödinger zu verletzen. Unsere Mum wurde auch mit schwarzer Magie gefoltert, von unserem eigenen Vater und das ist der Grund, warum ich den Kerl hasse wie keinen zweiten, er hat meine Mutter fast zu Tode gefoltert und er ist daran Schuld, dass Dev existiert. Er ist der, der dafür verantwortlich ist, dass es diese verdammte Bestie in mir gibt. >>Humans are not as cruel as demons. My father tortured my mother many days, he injured her so hard that she nearly died. And then he healed her, just to hurt her again and again, I couldn't believe what my mother told me, but I can't believe, she'd lie to me. It must be the truth. And... our father... did even more...<< Ich schlucke und erinnere mich an das tränenüberströmte Gesicht meiner Mutter, während sie mir alles erzählt hatte, ich erinnere mich an ihre Angst vor der Vergangenheit, vor dem, was passiert war. Sie hatte Angst, dass unser Vater wiederkommen und alles noch einmal tun könnte, sie hatte so panische Angst gehabt und so sehr geweint.
Mum war alles gewesen, was ich gehabt hatte, sie war die gewesen, die sich um mich gekümmert hatte und das, obwohl sie so furchtbar krank gewesen war. Sie hatte die Schmerzen ertragen und war bei mir geblieben, um ein bisschen für mich zu sorgen und an meiner Seite zu bleiben. Sie hatte von meiner Angst davor, allein zu sein, gewusst, und war deswegen trotz ihrer schweren Krankheit geblieben und hatte sich um mich gesorgt. Sie hatte nur selten an sich gedacht und das hatte mir Sorge bereitet. Natürlich hatte es weh getan, als sie gestorben war, aber es war besser gewesen, sie war endlich von den Schmerzen erlöst worden. >>It was very hard to lose her... but I think, it was better for her. She was very ill and when she died she suffered for nearly two years.<< Ich sehe zu Boden, ich weiß, dass nach Mums Tod wenigstens ihre Schmerzen ein Ende hatten und deswegen akzeptiere ich es auch, sie verloren zu haben. Und ich bin nach wie vor der Meinung, dass Schrödingers Name etwas pietätlos ist. Als er fragt, ob Cheshire Cat vielleicht eher passen würde, muss ich lachen und nicke dann. >>Yes, I think, you're just like this cat. I didn't read the book or watched one of the films, but I heard a bit about thee Cheshire Cat.<< Ich schlucke, als mir plötzlich kalt wird, Dev hat meine plötzliche Unachtsamkeit genutzt, um mich zu verdrängen, ohne, dass ich es merke. Ich kann Schrödinger nicht einmal warnen, ehe ich verdrängt werde.

Ich grinse, ich bin frei, endlich frei, zu tun und zu lassen, was auch immer ich will. Das Grinsen wird ein bisschen gehässig, als ich Schrödinger anblicke. >>Now we can play, lil' kitty. My brother won't interrupt, I've hurt him reeaally badly. What do ya wanna play?<< Ich rufe Finsternis hervor, einer der wenigen Zauber, die ich beherrsche.
 08.10.11 12:08
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Ob Schrödinger jetzt mehr Mensch oder mehr Katze war, darüber schieden sich die Geister. Wahrscheinlich würde Ang ihn jetzt eher für mehr Katze halten, so wie er sich an ihn schmiegte und schnurrte, dass man es noch drei Zimmer weiter hörte. Er war auch gerne ein Katzenmensch, es brachte ihm eine Menge Vorteile. Die Ohren nur als ein Beispiel genannt, er hatte das scharfe Gehör einer normalen Katze, wenn er auch gelernt hatte, es zurück zu fahren, damit er nicht immer so empfindlich auf Geräusche reagierte. Man lernte so was meist von selbst, er hatte es zumindest von selbst gelernt. Andererseits lernte er meistens selbst, was er lernen wollte, er war wirklich kein Maß der Dinge bei solchen Angelegenheiten. Aber ein Katzenmensch zu sein hatte für ihn wirklich eine Menge Vorteile. So unterschätzten die Leute einen auch oft und er konnte unbemerkt das tun, was Katzen gerne taten: Beobachten, analysieren und herausfinden, wie man jemanden am besten hintergehen und aufs Kreuz legen konnte. Schrödinger war zu vielen Teilen eine Katze und zu anderen, wichtigen Teilen ein Mensch. Er selbst würde sich als eine wirklich ausgewogene Mischung bezeichnen, bei der er nach eigenem Gutdünken die Zutaten variierte und der Situation anpasste. Im Moment fuhr er auf der Süßes-Kätzchen-Schiene und das offenbar auch mit Erfolg. Er wurde gekrault, Teilerfolg eins, und der ihm recht schüchtern vorkommende Junge baute nach und nach Distanz zu ihm ab, Teilerfolg zwei. Schrödinger bekam immer, was er wolle, wenn er es wollte. Doch bei dem Jungen würde er sich ein bisschen Zeit lassen... Er sollte hier ja Freunde finden und vielleicht konnte Ang ja ein Freund werden... Hach ja. Freundschaft, Schrödinger kannte bedingungslose Freundschaft, natürlich. Er war unter Soldaten aufgewachsen, zumindest die letzten acht Jahre. Acht wunderbare Jahre... wie sollte hier jemand geduldig genug sein, um den wahren, den echten Schrödinger kennenzulernen? Echte Freundschaft, jemand, dem er sich anvertrauen konnte, der ihn verstehen konnte, das zu finden dürfte schwer werden. Jetzt hatte er zumindest jemanden gefunden, der ihn streichelte und an seiner geliebten Stelle hinter den Ohren kraulte. Er liebte es da einfach, da kam dann die Katze in ihm durch. Und Ang machte sich wirklich eine Menge Sorgen um den Katzenjungen, dass er sich verheddern und ersticken könnte, weil niemand ihm half. Also war ja wirklich fast süß, dafür, dass er ihn kaum bis gar nicht kannte. „Naaawwwww, you're too worried about me, miau. Kittens always get out of trouble, miau. And I'm the kitten of kittens, miau“ Von seinen Wollknäueln brachte Schrödinger auch die Gefahr eines Erstickungstodes nicht ab. Er liebte diese Dinger einfach viel zu sehr und so böse er manchen auch erscheinen mochte, er verzieh alles und jedem, wenn er ein Wollknäuel sah und damit spielen konnte.
Die Beziehung zwischen diesen beiden Persönlichkeiten war ihm noch nicht ganz klar, sicher war ihm nur, dass Ang eine gewisse Angst vor dieser anderen Persönlichkeit zu haben schien. Die beiden waren unterschiedlich, soviel stand ebenfalls fest, wahrscheinlich so was wie die weiße und die schwarze Persönlichkeit. Jekyll und Hyde... fast schon komisch, aber die Angst von Ang schien ihm zu real, um darüber Witze zu machen. Vielleicht würde er diese andere Seite schneller kennenlernen, als ihm lieb sein konnte. Fürs erste beschäftigte er sich mit Ang, der 'weißen' Seite. Schrödinger hatte nicht wirklich ein Problem damit, ihn so zu bezeichnen, es war doch nun wirklich offensichtlich. „It's always like that, miau. Understanding a foreign language is always easier than speaking it, miau. Because your brain is comparing the words you hear with those words you know, miau, and it finds similarities, miau, so you can make sense of a sentence, miau. My teacher for French and Swedish told me so, miau“ Er hatte manche Sprache mit Hilfe gelernt, weil der eine oder andere Mann auf dem Stützpunkt eine der europäischen Sprachen beherrscht hatte, aus diversen Gründen. Und Schrödinger wusste, wann er Hilfe annehmen konnte.
Damals hätte er auch Hilfe gebrauchen können... damals, als seine ganze Welt aus einem kalten, kahlen Zimmer, einem Gang ohne Fenster und einem großen Raum mit Stahlwänden und einem kalten Tisch aus Eisen bestanden hatte. Er war sich in dieser Zeit nie wie ein Lebewesen vorgekommen. Er war... er war ein Experiment gewesen, nie hatte ihm jemand etwas anderes gesagt. Das Zimmer, in dem man ihn den größten Teil des Tages über eingesperrt hatte, war mit einem kalten weißen Licht beleuchtet gewesen, einmal am Tag wurde es für ein paar Stunden blauviolett geworden. Heute wusste er, dass sie ihn auch UV-Strahlung ausgesetzt hatten, damit er später, wenn sie ihn im Krieg draußen einsetzen wollten, keinen Schock im Sonnenlicht bekam. Schrödinges Kindheit war kalt gewesen, geprägt von Angst, Schlägen und Strafen. Und schwarzer Magie... Folter, Experimenten, schwarzmagische Rituale. Der Katzenjunge erinnerte sich nur zu gut an die Schmerzen, die er jedes Mal nach diesen Ritualen an ihm gehabt hatte. Und an das emotionslose Gesicht des Magiers, der ihn in den komischen Kreisen angekettet hatte, Formeln in einer seltsamen Sprache gesprochen hatte, ihn sogar verbrannt hatte. Brandmarke hatte er es genannt, doch nachdem klar geworden war, dass auch die Brandmarken nichts gebracht hatten, hatten sie ihn geheilt, ebenfalls mit schwarzer Magie... einer seltsamen Art von Schwarzer Magie, die zwar die oberflächlichen Wunden heilte, aber einen tiefen inneren Schmerz zurückließ. Er kannte das Gefühl, von schwarzer Magie gequält zu werden, in der Hinsicht konnte ihn eigentlich nichts mehr wirklich schocken. Er hatte als Kind Schmerzen ertragen, an denen die anderen 'Versuchsobjekte', wie sie lieblos genannt wurden, zerbrochen waren. Daher schüttelte Schrödinger leicht den Kopf, als Ang meinte, Dämonen wären grausamer als Menschen. „Humans can be as cruel as demons, miau... Believe me, miau. Your father was... at least like... them, miau. Better to say him, miau... There are humans who love to torture the weak for their own purposes, miau...“ Schrödinger verriet zu viel über sich, er musste sich zurückhalten. Es musste ja nicht gleich die ganze Schule wissen, wie es ihm ergangen war. Sie bekamen dann nur den falschen Eindruck von ihm. Es brauchte niemanden zu interessieren, was er durchgemacht hatte und er würde sich einfach auf die Zunge beißen, wenn das Thema wieder aufkam. „I would be veeeery sad, if my Mum would die, miau.... But I guess it's really better to die than suffer for a long time, miau. Suffering isn't really a life, miau“ Und wer wusste das besser als er? Er hatte gelitten und ein Leben war es freilich nicht gewesen. Aber jetzt war er Special Secretary Schrödinger und er war, wie sagte Paul es so gerne: their little sunshine. Er war eben ihr kleines Kittycat, in Nevada hatten ihn alle gemocht. Es hatten auch alle mit ihm gespielt, wenn er ihnen nur gehörig auf den Keks gegangen war. Und dass da auch ab und an der Begriff Cheshire Cat, Grinsekatze, gefallen war, da kam man nicht drum herum. Und sogar Ang fand, dass er wie die Cheshire Cat war, was ihn nur kichern ließ.
Bis eine Veränderung mit Ang vorging. Sein Gesichtsausdruck änderte sich, wurde zu einem fiesen Grinsen und diese Stimme... einen Moment lang legte Schrödinger die Ohren flach an den blonden Haarschopf und spannte sich auch ein wenig an. Er überlegte fieberhaft und schnell hatte er auch einen Weg gefunden. Gut, ob es der beste oder passendste war, darüber ließ sich streiten. Aber er würde hier nicht das hilflose Kätzchen abgeben. Der Kerl wollte spielen? Gut, man lasse die Spiele beginnen. Schros Ohren stellten sich wieder auf und ein gefährlich ruhiges Lächeln zeigte sich auf seinen Lippen, während sich das Violett in seinen Augen zu intensivieren schien. Es wurde dunkel in seinem Zimmer, eine Dunkelheit, die von Dev auszugehen schien. „You need darkness to play, yeah? Isn't this quite... sneaky, huh? To hide in the dark?“ In einem körperlichen Zweikampf war Schrödi der Unterlegene, ganz klar. Er musste also seine Trümpfe ausspielen: die Spiegel. „Do you really need it so badly to scare little kids by befogging them? How cowardly... I expected more than just a bit of darkness. Disappointing, indeed“ Sicher war es riskant, solche Sprüche zu bringen. Aber was war das Leben ohne Risiko? Entweder ging er darauf ein, löste die Finsternis auf und wurde wütend genug, dass Schrödinger seine Wut für einen Sieg ausnutzen konnte. Oder aber er tat es nicht, doch auch dann hatte der Secretary einen Plan in der Hinterhand. Schrödinger spielte mit dem Feuer, doch wozu trug er schließlich Handschuhe? Der nächste Spiegel, der groß genug war, dass er durchgehen konnte, stand ein paar Schritte hinter ihm. „C'mon, you can do better. Show me something to fear. Oh wait... can you at least do more than summoning darkness? It's hard for me to believe, miau“ Immer noch lag ein sehr ruhiges Lächeln auf seinem Gesicht, seine Stimme war gelassen, seine Haltung entspannt, aber herausfordernd. Wenn dieser Dev so war, wie der Magier damals, würde er das schon spüren... er hatte es acht Jahre überlebt, er würde auch das überleben.
 09.10.11 20:32
vAnonymous
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Ich bleibe dabei, der Junge ist weit zu leichtsinnig, ich hab schon mal ne Katze gesehen, die fast beim Spielen mit einem Wollknäuel durch ihre eigene Spiellust erwürgt worden wäre und das arme Tier tat mir wirklich leid, sie hatte als ich sie gesehen hatte, nur noch ganz schwach gezittert und erstickt gefiept, ich war damals noch ein kleiner Junge gewesen und bei der Frau, die fast so etwas wie eine Großmutter für mich war, gewesen, solange Mum arbeiten musste und diese Frau hatte so viele Katzen gehabt, mit denen ich so gerne gespielt hatte, dafür gab es Bindfäden, Wollknäule und ähnliches, allerdings auch ziemlich raffinierte, selbstgemachte Spielzeuge, mit denen man die Katzen auf Trap halten konnte. Und was für kluge Tiere das gewesen waren, sie hatten einen aus ihren klugen Augen beobachtet und man wusste nie, was sie jetzt planten und was ihr nächster Schritt sein sollte. Ich hatte diesen Tieren misstraut, auch, wenn ich wusste, dass sie keinen Grund hatten, mir böses zu tun. Da war etwas in ihrem klugen Blick gewesen, der mir Angst machte und mich erschaudern lies, es war dämonisch gewesen, fast etwas bösartig. Katzen sind und bleiben nun mal eigentlich erbarmungslose Jäger, die ganz schnell von der liebenswerten, süßen kleinen Hauskatze zum grausamen Folterknecht werden können, allerdings meistens nur für Mäuse. Und ich kann mir auch gut vorstellen, dass auch Schrödinger diesen Charakterzug hat, dass auch er eigentlich ein eiskalter Killer sein kann, wenn er es nur will. Er ist halb Tier und bei einer Katze bin ich da lieber vorsichtig und vielleicht wäre es besser, wenn ich etwas weniger vertraulich wäre, aber andererseits ist Schrödinger einfach ziemlich süß, wenn er sich anschmust und so wie jede Katze kann er damit dafür sorgen, dass jegliches Misstrauen von mir abfällt und ich jede Frage über mich beantworten würde, nur, dass Katzen eben keine Fragen stellen, dieser Junge kann das sehr wohl und ich habe irgendwie auch das Gefühl, dass er das noch tun wird, früher oder später. Ich lächle sanft, auch, wenn ich mir irgendwie Sorgen mache, dass ihm wirklich mal was passieren könnte, ich streiche ihm sanft durchs Haar, nehme ihn sogar leicht in den Arm und kraule ihn weiter hinter den Ohren, weil das einfach ein schönes Gefühl ist, fast wie damals, als ich noch zwischen Katzen gesessen und mit ihnen gespielt hatte, während ich schon etwas auf Mum gewartet habe, weil ich nun mal auch Zeit mit ihr verbringen wollte. Und auch, wenn Schrödinger sagt, dass Katzen immer aus Ärger rauskommen, wäre ich mir da an seiner Stelle nicht ganz so sicher, weil es eben immer passieren kann, dass etwas extrem blöd läuft und man einfach nur Pech hat. Und in dem Fall sollte wohl jemand da sein, der ihm aus der Patsche helfen kann, sonst hat er wirklich ein großes Problem, kann ich mir vorstellen. Ich seufze, eigentlich will ich dem kleinen ja nichts vorschreiben, aber andererseits mache ich mir ernsthafte Sorgen um ihn, weil er nun mal so leichtsinnig ist. Jedoch denke ich wirklich nicht, dass meine Warnung irgendwas verändern könnte, er scheint wie besessen von diesen Wollknäueln zu sein. >>If you think so. I won't stop you, it's your decision.<< Ich lächle freundlich und versuche zumindest, mir die Sorge nicht mehr ansehen zu lassen, aber ein bisschen merkt man es wohl schon noch, ich kann das einfach nicht von jetzt auf gleich abschalten. Ich mache mir eigentlich um viel zu viele Dinge Sorgen und ich bin eigentlich schon fast überbesorgt, aber ich kann es nicht ändern, ich mag nicht, wenn es anderen nicht gut geht, ich muss dann jedes mal an Mums Tod denken und das tat einfach so furchtbar weh, ich will nie wieder mitansehen müssen, wie jemandem was passiert und deswegen bin ich einfach etwas besorgter, als vielleicht gut ist.
Ich hoffe wirklich, dass Schrödinger mir etwas mit dem Problem, dass mein Japanisch so mies ist, helfen kann, ich brauche die Sprache einfach, ich kann ja wohl schlecht die ganze Zeit im Unterricht Englisch sprechen und außerdem würde ich andere Schüler nicht besonders gut verstehen, weil ich eben ihre Sprache nicht beherrsche, ich beherrsche nun mal nur Englisch und die Grundzüge des Japanischen, weil ich in England groß geworden bin und nie dachte, dass ich mal in Japan auf die Schule gehen würde. Ich war ja ein relativ normaler Junge gewesen, selbst, wenn ich ein Halbengel war, der mit gewissen Probleme, die mit diesem Erbe verbunden sind, zu kämpfen hat, aber ich war halbwegs normal gewesen und ich hatte auch nie damit gerechnet, dass Mum mich so verlassen und meine Seele zerreißen würde, nur, um mich zu schützen, vor meiner eigenen gefährlichen und schmerzhaften Blutmischung, die doch sehr unangenehm ist und mir verdammte Probleme bereitet, wenn das Siegel schwach ist. Manchmal bin ich schwach, habe Fieberschübe und liege wie tot auf dem Bett, weil meine und Devs Seelen sich nahe sind und das Siegel so furchtbar schwach ist, dann will ich einfach, dass ich bewusstlos werde und das aufhört. Aber meistens liege ich einfach nur weiter so da, bei Bewusstsein und furchtbar geschwächt, nicht in der Lage, noch etwas zu tun. Ich hatte einfach nicht damit gerechnet, dass es so kommen könnte und dass ich deswegen auf eine japanische Schule gehen würde, in der Hoffnung, all diese Probleme in den Griff zu kriegen und wieder alles ein bisschen abzuschwächen. Ich bin geschwächt worden durch das alles, was in den letzten Jahren passiert ist und ich hoffe, hier zu lernen, mit dem Siegel umzugehen, aber dafür muss ich erst mal Japanisch lernen, um die Lehrer überhaupt verstehen zu können und ohne Hilfe wird mir das wohl wirklich nicht gelingen, ich bin Schrödinger dankbar, weil er angeboten hat, mir zu helfen, mit der Hilfe einer Person, die das wirklich alles schon beherrscht, zu lernen, ist sicher wesentlich leichter, als alleine zu lernen, nur, mit diesen Lehrbüchern. Natürlich gehts nicht ohne solche Übungen, aber genauso muss ich lernen, zu sprechen und das lerne ich nur in der Praxis und bisher hatte ich einfach niemanden, der mit mir übte. Ich nicke auf Schrödingers Worte hin, dass es immer so ist, dass man mehr versteht, als man selbst sagen kann, weil das Gehirn nun mal die schon bekannten Wörter in den Sätzen mit den neuen kombiniert und so leichter versteht, was gemeint ist. Aber selbst etwas zu sagen, ist sehr viel schwerer, es ist unmöglich, von Anfang an alles richtig zu machen, weil man nun mal erst einmal lernen muss, um die Sprache kennen zu lernen und sich mit der neuen, vielleicht völlig anderen Grammatik vertraut zu machen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendjemand... irgendetwas so grausam und eiskalt wie mein Vater sein kann, der Mum gefoltert und ihrer Unschuld beraubt hat, der ihr einfach alles genommen und sie so zum Weinen gebracht hat, ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendjemand so eiskalt, so bösartig und so furchteinflößend werden könnte, wie dieser Kerl mit diesen grausam kalten Augen, die mir so panische Angst einjagen und mich so wütend machen. Aber gleichzeitig kommt mir Yezabell, meine verfluchte Halbschwester, noch schlimmer vor, diese Succubus, die auf Mums Grab gespuckt hatte. Mein Vater hatte ihr zumindest im Tod Respekt entgegen gebracht, zumindest im Tode hatte er sie geehrt und ihr einen Ring aufs Grab gelegt. Klar, das hatte nichts rückgängig gemacht, aber es hatte gezeigt, dass er sie nicht ganz verachtet hatte, dass da Respekt gewesen war, auch, wenn er sie gequält und zum Weinen gebracht hatte, es hatte einfach deutlich gemacht, dass da nicht nur Hass und Verachtung waren und das hatte mich zumindest mal etwas milde gestimmt. Das Wissen, dass er nicht so eiskalt ist, wie er sich gibt, dass da noch Respekt für andere ist, hat mich einfach ein bisschen beruhigt. Klar macht es nicht wieder gut, was er meiner Mutter angetan hat, es entschuldigt nicht, dass er sie gefoltert und gequält hat, aber es zeigt deutlich, dass er nicht nur so grausam war, dass hinter diesem Monster mehr steckt, als er vielleicht zeigen will. >>I just... can't believe that anyone could be as cruel as this demon, who tortured my mother this badly until she nearly died. I can't imagine a human doing things like that, killing with a smile on the face, I can't imagine humans torturing others until they don't want to live anymore. My mum wanted to die, she wished to kill herself, but she didn't... she didn't because of me.<< Ich blicke zu Boden, ich war wirklich alles gewesen, was meine Mutter noch vorm Tod trennte. Wie oft hörte ich sie im Schlaf flüstern, dass es alles enden sollte und dass alles verschwinden sollte, dass es aufhören sollte und sie wirklich nicht mehr könnte. Sie hatte im Schlaf immer wieder geschrien und geweint, bis ich sie wachgerüttelt und tröstend im Arm gehalten hatte. Stunden lang hatte Mum sich bei mir ausgeweint und mir immer wieder erzählt, was für schreckliche Dinge er ihr angetan hatte. Ich hatte es hingenommen, schließlich war es meine Mutter gewesen, die da gesessen hatte, ich hatte akzeptiert, dass sie keinen anderen hatte, mit dem sie darüber sprechen konnte und ich hatte versucht, die Last von ihr zu nehmen, ich hatte versucht, sie ein bisschen zu beruhigen und einen Teil dieser schweren Last auf mich zu nehmen, die meine kranke Mutter zum Weinen brachte und ihr den Schlaf raubte. Sie hatte jedes bisschen Ruhe gebraucht, so krank, wie sie damals schon gewesen war, so schlecht, wie es ihr damals schon ging, wenn sie immer wieder zusammenbrach und Blut hervorhustete, sich an mir festhielt und es nur noch mit meiner Hilfe ins Bett schaffte. Sie hatte sich so krampfhaft am Leben festgeklammert und das nur wegen mir, sie war nur wegen mir am Leben geblieben und hatte sich für mich aufgeopfert. >>It really wasn't a life anymore, the pain killed her and the memories killed her inside, she wanted to die because of the things which happened to her.... because of the pain the disease brought.<< Ich schlucke, das war das schlimmste gewesen, dass Mum wirklich nur noch lebte, um zu sterben und niemand ihr helfen konnte, die Ärzte nicht und auch ich nicht, niemand hatte was tun können, sie war schon zu schwach gewesen... so schwach, wie ich es jetzt bin.

Mit dem Kätzchen zu spielen, könnte interessant werden, vor allem, weil er sich nicht einschüchtern lässt und offenbar ebenso mit mir spielen will, wie ich mit ihm. Das macht das ganze noch lustiger und unterhaltsamer, weil ich so eben eine Herausforderung habe, aber dieses Kätzchen wird schon noch merken, wo der Hammer hängt und dass er gegen mich als Gegner keine Chance hat. Er denkt vielleicht, dass ich nicht so stark wäre, wie ich tue und gut, das mag vielleicht sogar stimmen, aber Ang ist nicht der einzige, der ein Messer rufen kann, auch, wenn meine Variante deutlich mehr Kraft verbraucht, mich also folglich auch ermüdet und erschöpft, so sehr, dass ich kaum noch laufen kann, aber damit soll sich Ang dann rumschlagen, ich will jetzt spielen und das auch ordentlich, ich will diesen Jungen verletzen, sehen, wie sein roter Lebenssaft den Boden benetzt. Dass ich diese Instinkte, diesen Willen, zu töten, an mir eigentlich hasse, das weiß nicht einmal Ang, wir teilen uns den Körper und die Gedanken, aber ich habe es geschafft, solche Gedanken vor ihm zurückzuhalten, indem ich eine Möglichkeit entwickelt habe, im Unterbewusstsein bewusste Gedanken zu denken, denn in dieses kann mein Bruder nicht hineinblicken. Es sind Instinkte, die mich da immer übernehmen und dafür sorgen, dass ich Spaß an dieser Scheiße habe, aber ich hasse es, ich hasse es einfach nur, weil Mum es so gehasst hat. Und doch kichere ich leise, als Schrödinger fragt, ob es nicht ziemlich hinterhältig wäre, sich im Dunkeln zu verstecken. >>Of course it's sneaky, but that's the way I live. I'm a sneaky little demon, ya know? Let's play my games, lil' kitty.<< Ich kichere wieder und rufe das Messer, zu dem sich nun ein Teil der Finsternis verdichtet, man sieht den Schweiß, der sich dabei auf meiner Stirn bildet und in dicken Tropfen über meine Haut perlt. Zaubern kostet mich viel Kraft, selbst, wenn es nur so ein eigentlich leichter Zauber ist. Ang ruft sein Messer durch die magischen Worte mit solcher Leichtigkeit, aber ich brauche jede Menge Kraft, um das zu tun, vielleicht auch, weil man damit andere verletzen kann. In den Schatten sieht man dieses Messer kaum, das nun in meinen Schlanken Fingern liegt, aber doch könnte es durchaus sein, dass der Katzenjunge die seltsame Verdichtung der Finsternis bemerkt. Das Grinsen auf meinem Gesicht wird zu einem kühlen Lächeln, ruhig, beherrscht und bedrohlich, ein Lächeln, das Ang Angst macht, wenn er es sich vorstellt, weil es zeigt, dass ich mich absolut unter Kontrolle habe und doch solche Dinge tue, Dinge, die ich wegen dem, was Mum widerfahren ist, eigentlich selbst verabscheue. Aber meine Instinkte und das Siegel haben meine Seele zerfressen, ich kann nur hassen... oder? Aber wieso wird mir dann so warm ums Herz, als ich die Worte meines Gegenübers höre, klar, sie zeugen nicht von Herzlichkeit, und doch finde ich sie einfach nur noch herzerwärmend, ich fühle mich leicht und da ist noch was, dieser Wille, diesen Jungen vor mir selbst zu schützen, vor meinen Instinkten. Ich löse das Messer wieder auf, um gar nicht erst auf die Idee zu kommen, es gegen diesen Jungen einzusetzen und ihn vielleicht zu verwunden. >>I just love it to see others shaking in fear and I wanted to see ya like this, but ya can believe me. I don't wanna harm ya anymore.<< Nun kichere ich wieder, aber es ist nicht dieses kalte Kichern, das zeigt, dass ich es genieße, ihn zu bedrohen, es ist mehr ein belustigtes und etwas geheimnisvolles Kichern, das nicht durchblicken lässt, was ich denke und was ich tun will. Dabei weiß ich ganz genau, was ich jetzt tun werde und ich weiß, dass Ang sich dafür in Grund und Boden schämen wird, ich weiß, wie sehr er sich dafür schämen wird und wie seltsam ihm das vorkommen wird. Ich packe Schrödinger am Kragen und ziehe ihn zu mir, ganz nah, bis sein Gesicht direkt vor meinem ist. Und meine Stimme ist nur noch ein Flüstern, als ich noch einige Worte spreche, ehe ich mein Vorhaben verwirkliche. I could do so much more, if I'd wanna harm ya, but never I'd hurt anyone, I love, Cheshire Cat.<< Ich grinse, dann küsse ich ihn auf den Mund, ganz sanft und mit Zunge. Seine Katzenzunge fühlt sich rau an, während meine darüber streicht, ich genieße das Gefühl und ich genieße es, Schrödinger zu küssen und wenigstens einmal jemanden meine Liebe spüren zu lassen. Wenigstens für diese paar Momente eben nicht allein zu sein und jemanden zu haben, auch, wenn ich nicht mal weiß, ob er es erwiedert.
 13.10.11 2:41
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Jetzt wurde es interessant... Schrödinger hatte schon vorhin mitbekommen, das Dev vollkommen anders war als Ang. Schon als Ang ihn vor seiner anderen Seite gewarnt hatte, war ihm etwas merkwürdig vorgekommen. Bei einer dissoziativen Persönlichkeitsstörung dieser Art war es ungewöhnlich, dass die jeweiligen Persönlichkeiten voneinander wussten, sogar miteinander kommunizierten. Eins war recht sicher, Dev war der Dominantere und Stärkere von beiden. Dafür hatte Ang ihn erstaunlich lange zurückhalten können, Dev hatte eher die Unaufmerksamkeit des Ruhigeren ausgenutzt. Als Dev kurz gesprochen hatte, fühlte sich Schrödinger sehr an seine Vergangenheit erinnert, an den Magier und an die Qualen, die er ausgestanden hatte. Und auch überlebt hatte. Und er erinnerte ihn daran, dass er mehr war, als nur ein kleines Kätzchen, dass sich in sein Kuschelkörbchen verzog, wenn es eng wurde. Er fuhr seine Krallen aus und wehrte sich. Vielleicht war er körperlich nicht wirklich dazu in der Lage, aber er hatte seinen Kopf nicht umsonst, er ließ seine Intelligenz nicht ungenutzt. Und das würde Dev noch zu spüren bekommen. Und er würde zu spüren bekommen, dass Schrödinger zu seiner ganz eigenen Magie im Stande war. In der Spiegelwelt hatte er den Heimvorteil, dort würde Dev ihn niemals besiegen können. Wenn Schrödinger ihn durch den Spiegel ziehen könnte... aber auch so wäre er in der Spiegelwelt sicher vor Dev, egal was er vorhatte. Das war zumindest sein Fluchtplan, falls es zu gefährlich für seine Gesundheit werden würde. Doch vorerst wollte er sehen, ob die große Klappe des Dämons auch Taten nach sich zog. Schrödinger schob auch seine anderen Sinne etwas höher, er hat gelernt, seine Nase und sein Gehör nicht 24 Stunden am Tag auf voller Leistung laufen zu lassen. Er war sonst ständig überreizt und so drehte er seine scharfen Katzensinne auf ein menschliches Niveau. Aber jetzt könnten ihm seine Ohren und seine Nase helfen, mit diesem Kerl fertig zu werden. Immer noch ließ er sich keinen seiner Gedanken, auch die unterschwellige Angst nicht anmerken, immer noch lag das gelassene, etwas hinterlistige Lächeln auf seinen Zügen. „So why are you still hesitant to start? Don't be shy, let the games begin, coward“ Spielen, damit kannte Schrödinger sich aus, er würde mitspielen. So lange, bis er wusste, wie er den Spieß zu seinen Gunsten umdrehen konnte. Bisher hatte er eher einen Fluchtplan, auch wenn er ungefähr wusste, wie er vorgehen würde. Gut, magietechnisch war er im Nachteil. Irgendwas machte Dev... Schrödinger erkannte nicht besonders viel, aber er roch und sah den Schweiß, der Dev auf die Stirn trat. Was immer er machte, es strengte ihn an und er hielt etwas in der Hand. Es gab nicht viele Möglichkeiten und nach dem, was Schrödinger schon bei Ang gesehen hatte, tippte er auf einen ähnlichen Zauber, vielleicht ein Messer aus Dunkelheit... Aber mit Waffen kam er nicht weit. Wenn er Schrödinger töten würde, würde das nur eine Menge Aufmerksamkeit erregen. So dumm war er nicht... und wenn er ihn verletzte, hatte er dasselbe Problem: Schrödi hatte kein Problem damit, ihn zu verpetzen.
Dann veränderte sich Devs Geruch und Schrödinger wich zurück. Ihm kam dieser Geruch bekannt vor, er konnte ihn nur im ersten Moment nicht einsortieren. Er löste auch den Zauber auf, es schien irgendwie eine gewisse Spannung zu verlieren, die im Raum geschwebt hatte. Schrödingers Ohren zuckten, doch er fand schnell zu seiner alten Form zurück. Doch sein Lächeln hatte sich verändert, es verhieß nichts gutes. Entweder war auch der Dämon seinem Charme verfallen, wie es allen früher oder später erging, oder er hatte eingesehen, dass man Schrödinger nicht so leicht einschüchtern konnte. Allerdings stellte er Schrödinger jetzt vor ein Problem: der Katzenjunge wusste nicht, was Dev jetzt vorhatte... griff er jetzt nur auf seine Magie zurück, um ihn wie damals der Magier zu foltern? Seine Worte allerdings überraschten ihn, ließen ihn aber recht triumphal grinsen. „So? That's it? I'm gutted, I can't understand, why Ang is so scared of a little brat like you. You give up just like that? Oh dear, are you Germany in the Second World War?“ Dass er sein eigenes Heimatland so verunglimpfte, machte Schrödinger rein gar nichts aus, er verband keine schönen Erinnerungen mit Deutschland. Das Kichern von Dev wurde undurchsichtiger und noch bevor Schrödinger sich einen Reim darauf machen konnte, hatte dieser ihn am Kragen gepackt und dicht zu sich ran gezogen. Nett, was hatte er denn jetzt vor? Schrödinger durchwalken? Bitte, sollte er es doch versuchen! Doch was er sagte, stand in ziemlichem Gegensatz zu seinen Taten und Schrödingers Grinsen gefror ihm im Gesicht. „What are you talking abo...“ Schrödinger konnte seinen Satz nicht mal vollenden, als Dev ihm die Lippen mit einem Kuss verschloss und Schrödinger auch noch mit Zunge küsste. Der Catboy zog scharf die Luft ein, das Fell an seinen Ohren stellte sich auf und augenblicklich spannte er sich an, als er die warme Zunge des Anderen in seinem Mund spürte. Was sollte das denn jetzt? In einer Sekunde wollte er ihm noch sonst was antun, im nächsten Moment küsste er ihn. Schrödingers Augen waren weit aufgerissen und er spürte, wie ihm der schwarze Katzenschwanz wuchs. Er hatte Angst – Folter, Verletzung, Gewalt, all das kannte er, hatte er erwartet, selbst Beleidigungen oder Unsicherheit ihm gegenüber. Aber einen Kuss, noch dazu einen so sanften, damit hatte er nicht gerechnet. Und es verstörte ihn zutiefst, machte ihm Angst, weil er Dev jetzt einfach nicht mehr einschätzen konnte, was wollte er? Warum küsste er ihn, noch dazu mit Zunge? Schrödinger hatte noch nie jemanden geküsst, nicht auf diese Weise... er fing an zu zittern. Er verstörte ihn, wenn Leute nicht so reagierten, wie er es gewohnt war und erwartet hatte. Er war viel zu geschockt, um irgendwie zu reagieren, auch wenn er zugeben musste, dass ihm nur die Tat von Dev an sich Angst machte. Nicht der Kuss selbst... den Kuss hätte er fast genossen, hätte er ihn kommen sehen. So zitterte er vor Angst und Anspannung, wenn er auch äußerst zögerlich nachgab und erwiderte.
 13.10.11 20:33
vAnonymous
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Schrödinger ist wirklich ein interessantes Spielzeug, so, wie eben auch eine echte Katze, gibt er nicht sofort auf oder zieht sich zurück, sondern überlegt, wie er mich besiegen könnte. Ich merke es, ich habe schon mal gesehen, wie jemand mich und seine Chancen abgeschätzt hatte und dieses kleine Kätzchen verhält sich doch ziemlich ähnlich wie der Kerl damals, der sich allen ernstes mit mir angelegt und Streit mit mir gesucht hatte, er hatte versucht, seine Chancen genau abzuschätzen und mich so zu erledigen.... und ich muss zu meiner Schande gestehen, dass er es geschafft hatte, ich war betrunken gewesen und mein Gleichgewichtssinn war eh schon im Arsch gewesen und als der Kerl mir einmal hart in den Magen geschlagen hatte, war ich zusammengeklappt, hatte mich zusammengekrümmt und gekotzt, ich war wehrlos gewesen. Aber diesmal ist es anders, diesmal bin ich nüchtern und kann spielen, diesmal sind meine Chancen besser als die dieses Kätzchens, diesmal wird der Dämon in mir wirklich hervorkommen und sich austoben können. Auch, wenn mir bei dem Gedanken eigentlich so schlecht wie auch Ang wird, auch, wenn mir bei dem Gedanken, dass ich so werden kann, fast die Galle hochkommt, habe ich doch Spaß daran, es ist lustig, anderen weh zu tun und ich weiß, dass dieser Wille, dieses Verlangen, andere leiden zu sehen, mit meinem dämonischen Erbe zusammenhängt, mit dem Blut, dass durch unseren gelinde gesagt beschissenen Vater durch meine Adern fließt, mit jedem mal, bei dem sich unser Herzmuskel zusammenzieht, hindurch gepumpt wird und diesen Körper mit Sauerstoff und Nährstoffen, allerdings auch mit diesem Hormon, das recht ähnlich wie Testosteron und Adrenalin zusammen wirkt mit dem unterschied, dass es einfach hundert mal stärker wirkt und dazu noch einen enormen Blutdurst hervorruft, wenn das durch meine Adern fließt, will ich töten, ich will dann anderen weh tun und ich bin nicht glücklich, solange ich das nicht kann. Ich will dann Blut trinken und nur dieses Zeug kann mich dann auch wieder zur Vernunft bringen, ich liebe es, so zu spielen und so zu kämpfen, weil das eigentlich meine Natur, aber da ist auch die Liebe zu Mum und dieses Gefühl der Zugehörigkeit zu ihrer Art, auch, wenn ich die dämonische Seite bin. Ich fühle irgendwie noch mit Ang und dann bin ich entsetzt von mir selbst, auch, wenn nicht mal er davon wissen darf, nicht einmal meine andere Hälfte, die mal vor gar nicht so langer Zeit noch eins mit mir gewesen war, bis dieses Siegel kam, sollte wissen, dass ich meinen Blutdurst hasse. Und zwar, weil das nichts ändert und weil ich hoffe, dass ich es auch eines Tages schaffe, mich selbst davon zu überzeugen, dass diese verdammten Instinkte meiner Natur entsprechen und ich mir keine Vorwürfe deswegen machen muss, dass ich einfach so bin und das auch keiner ändern kann, wirklich niemand. Ich finde es einfach nur amüsant, dass Schrödinger mich auch noch auffordert, die Spiele beginnen zu lassen und dass ich nicht länger zögern soll. Ich habe nie gezögert, ich habe nur überlegt. >>I didn't hesitate at all, believe me. And I guess ya'll wish this games never startet, when they're over.<< Ich kichere und lächle Schrödinger kühl an, während ich dieses gefährliche Messer rufe, mit dem ich schon mehr als einen aufgeschlitzt und schwer verwundet habe, ich habe mehr als nur einem auf die Art und Weise weh getan und ich hatte es jedes mal genossen, ich hatte es so genossen, wie unser Dad, als er unsere Mutter gequält und ihr Schmerzen bereitet hatte und das ist es, was ich so daran hasse, wenn meine Instinkte übernehmen, dass ich dann eben nicht mehr ich selbst bin und dass ich allen weh tue, die in meiner Nähe sind. Dass ich mich auf eine Ebene mit diesem Scheusal herablasse und es eigentlich schon fast imitiere. Das Messer zu rufen kostet mich klar Kraft, aber das hält mich wirklich nicht davon ab, kein bisschen, es ist normal, dass ich danach erschöpft bin, aber ich mag es nun mal, zu spielen und ich hatte nie andere Spielzeuge, außer Ang und der... ist so zerstört, dass ich all meine Macht aufbringe, um meine Instinkte bei ihm zurückzuhalten und ihn wenigstens vor dem allergröbsten zu schützen.
Und nun gibt es noch jemanden, den ich wirklich mit aller Kraft davor Schützen will, weil er mir von einem Moment auf den anderen wichtig geworden ist und den ich von einem Moment auf den anderen so sehr schätze, dass ich einfach verhindern will, dass ihm was passiert, vor allem durch mich. Dass ich das Messer verschwinden lasse, ist ein sehr sicheres Zeichen dafür, dass ich erst mal ein bisschen ratlos bin, weil ich das nicht gewohnt bin, weil ich es nicht gewohnt bin, solche Sympathie für einen anderen, noch dazu jemanden, den ich als Opfer auserkoren habe, zu empfinden. Ich bin verwirrt und auch etwas ratlos, lege mir einen neuen Plan zurück, auch, wenn ich noch nicht ganz sicher bin, was ich bitte tun soll, ich habe ein bisschen Angst vor mir selbst, hab dann aber einen Entschluss gefasst, nämlich, einfach zu zeigen, dass ich ihn schützen will, vor mir selbst und dem, was ich tun will. Ich unterdrücke diesen Blutdurst, der in mir tobt und mich zerfrisst, unterdrücke diese kühle Wut und den lodernden Hass, der instinktiv alles in mir übernimmt, normalerweise zumindest. Das letzte mal hab ich mir diese Mühe bei Mums Tod gemacht. Und jetzt mache ich sie mir auch für diesen interessanten kleinen Katzenjungen, weil ich ihm einfach nicht weh tun will und ich weiß sogar ganz genau, warum das so ist und warum ich das tun will. Ich muss lachen, als er sagt, dass er nicht verstehen könnte, warum Ang mich fürchtet, wo ich doch so schnell aufgebe und dann diese Frage, ob ich Deutschland im zweiten Weltkrieg wäre. >>Oh my lovely lil' kitty, ya don't know me at all, do ya? If I'd give up, ya'd get hurt. I'm fightin' a battle I actually can't win right now and I'm doin' this just for ya. My instincts are strong and I wanna see ya bleedin', but I'm fightin' against it to protect ya, lil' kitty.<< Ich entspanne mich, auch, wenn in meinem Inneren nach wie vor dieser Kampf zwischen Instinkt und Verstand herrscht, ein Kampf, den ich eigentlich nur verlieren kann, weil dieser Instinkt und dieser Tötungswille so stark sind, ich kann das nur bedingt unterdrücken und früher oder später werde ich wieder angreifen, ihm wieder weh tun und ihn wieder attackieren, egal, was ich tue, um das zu verhindern. Ich könnte höchstens meine sehr bescheidenen Kenntnisse der Siegelmagie nutzen, um ein weiteres Siegel über mich zu sprechen, mit dem ich meine Natur versiegeln kann, aber solange ich keinen Lehrer finde, der mir das beibringen kann, ist leider auch die Wahrscheinlichkeit hoch, dass ich das Siegel, das mich und Ang voneinander trennt, breche oder zumindest einmal schwäche. Na ja, jetzt gibt es wichtigeres, als über dieses Thema nachzudenken, das ich ja eh nicht ändern kann, ich kann nichts ändern, also sollte ich jetzt erst mal die Zeit mit dem Kätzchen genießen und mir etwas Spaß mit ihm gönnen. Und ich will ihm ja wirklich nichts tun, ich liebe ihn einfach und das will ich ihm auch einfach sagen. Und weil jemand wie ich grade für diese wunderbare, ach so wichtige Sache nur so wenige Worte habe, versuche ich auch nicht, viel zu sagen, sondern ziehe Schrödinger einfach an mich, sage ihm kurz, wie wunderbar und fremd ich mich wegen ihm fühle, so verängstigt und doch glücklich und dann küsse ich ihn, benutze einfach die International überall verstandene Möglichkeit, zu sagen "Ich liebe dich" und küsse ihn auf die Lippen, ehe ich meine Zunge sanft in seinen Mund schiebe, ich habe noch nie jemanden so geküsst, wie auch, ich habe schließlich noch nie geliebt, Schrödinger ist der erste, der nicht meine Familie ist und den ich liebe und so ist das ist so gesehen auch mein erster Kuss. Ich genieße es, den Geschmack seines Speichels auf meiner Zunge, seine rauhe Zunge und seine Lippen an meinen. Ich spüre, dass er zittert, aber ich versuche, diese Tatsache zu ignorieren, ebenso, wie dass er den Kuss erst einmal nicht erwidert, er scheint nicht damit gerechnet zu haben, dass ich ihn plötzlich an mich ran ziehe und dann einfach sanft und liebend auf den Mund küsse, mit Zunge. Es tut mir leid, wenn ich ihm damit Angst mache, aber ich kann diesen Kuss nicht unterbrechen, dafür genieße ich das Gefühl viel zu sehr, ich wurde noch nie geliebt, gefürchtet und gehasst ja, aber nie geliebt und ich habe auch nie jemanden außer Mum, welche mich damals ein Monster nannte, diese Liebe spüren lassen. Und als Schrödinger den Kuss dann, wenn auch unglaublich zögerlich, erwidert, hebe ich die linke Hand und kraule ihn zuerst ganz sanft hinter den schwarzen Ohren, wo er es bei Ang so genossen zu haben scheint, ehe ich die Hand langsam tiefer seinen Kopf und dann auch seinen Hals und dann seinen Rücken hinab gleiten lasse, während ich ihn immer noch weiter kraule und mit meiner Zunge auch immer noch die seine umspiele. Erst, als die schlanken, ach so geschickten Finger auf seinem Rücken liegen, da lasse ich seinen Kragen los und drücke ihn nun mit beiden Armen an ihn, während ich den Kuss so lange wie möglich ziehe. Ich habe die Augen geschlossen und atme langsam durch die Nase ein und aus, ganz regelmäßig und ruhig, während ich es einfach genieße, dem, an den ich soeben mein Herz verloren habe, so nahe zu sein.
 14.10.11 2:42
v

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