Süßwaren- und Spielzeuggeschäft "Sweet 'n Fluffy"

Ein einzier Tropfen des blutroten Weines lief ihr an ihren Lippen hinab, doch warum sollte sie eine solche Gelegenheit nicht nutzen? Sie hob ihren Finger an ihre Lippen, strich über diese und behielt Dark dabei im Blick. Wie weit konnte sie ihn wohl reizen, bis er nach gab? Kurz fiel ihr Blick auf den blutroten Tropfen an ihrem Finger, ehe sie diesen mit ihrer Zunge genüsslich ableckte. Ein schon fast hinterlistiges Grinsen breitet sich auf ihren Lippen aus, auf das, was sie aus Darks Mund vernahm. Er sollte nur versuchen sie zu Fressen, mit Haut und Haaren, denn wenn es so weiter ging, würde sie diesem dunklen Charm erliegen. "Fressen? Bis jetzt wurde ich höchstens vernascht... Aber so süß bin ich doch gar nicht, ich würde eher sagen, dass ich eine Gefahr für mich bin." Eine ebenso dunkle, wie warme Versuchung der man nur widerstehen konnte, wenn man einen starken Willen hatte und wenn Zephyr nicht grade etwas getrunken hatte. Oder einfach auf ein kleines Spielchen aus war. Hier trafen grade beide Komponenten aufeinander. Sie war betrunken und wollte spielen und viel länger konnte sie der Versuchung, die vor ihr stand, auch nicht mehr widerstehen. Was sollte sie bloß in einem Augenblick wie diesem tun? Manchmal wünschte sie sich in Momenten wie diesen doch, dass Azura an ihrer Seite war. Denn schlauen Vogel konnte sie eigentlich immer um Rat fragen und das sie schon weg war, hieß eigentlich nichts gutes. Sie vertraute dem Ladenbesitzer nicht, wahrscheinlich nicht mal ansatzweise und wenn Zephyr morgen erst nach Hause kommen würde, dann würde das wohl keinen besonders guten Eindruck machen. Andererseits, es war nur ein Vogel und das dämonische Hexlein konnte tun und machen was sie wollte.
Eigentlich, nachdem was man so aus dem guten, alten Russland hörte, sollte man meinen das die gebürtige Russin trinkfest war, aber das traf auf sie nun einmal nicht zu. Wie man hier schon beeindruckend sehen konnte, war sie nach einem Glas Wein betrunken und wusste nur noch schleierhaft was sie tat. Das sie dabei auch grade mit jemandem flirtete, der ihr vorher seine Klauen in den Hals gerammt hatte, war ihr schlicht weg einfach nur noch egal geworden. Nun gut, im Gegensatz hatte sie ihm ja auch ihre Fingernägel in den Hals gebohrt... Na ja, dass das Thema nun auf ihre Rasse gefallen war, dagegen hatte sie nicht wirklich viel. Sollte er doch versuchen zu erraten was sie war. Sie verschränkte ihre Arme, lächelte herausfordernd und trat einen Schritt zurück. "Wenn das so ist, bist du bei mir an der richtigen Adresse. Versuch ruhig zu erraten, was ich bin, du wirst es ja doch nicht schaffen, mein Kleiner..."
Dass ihr Oberteil nun völlig versaut war, war für die junge Hexe inzwischen nur nebensächlich geworden. Natürlich hatte sie den roten Fleck noch vor Augen und sie spürte auch noch, wie der feuchte Stoff an ihrem Busen klebte, aber dort stand ein gut aussehender, dunkelhaariger Mann vor ihr, der definitiv mit ihr flirtete. Was hatte da dann wohl grade in ihrem Kopf Vorrang? Nicht der Rotweinfleck auf ihrem Oberteil. Doch, selbst wenn der Alkohol inzwischen ihre Gedanken erreicht hatte und diese zu verschwommen begannen, wollte sie sich nicht so leicht geschlagen geben. Sie wollte keine Trophäe in seinem Sammler Schrank werden, denn sie wusste, dass Dark dieses Spielchen nur auf eine Nacht beschränken wollte. Es war ihm mit ihr nicht ernst, und so wollte die Dunkelhaarige auch nur für eine Nacht ihren Spaß. Sie war nun diejenige die mit ihm spielte, ihn anzog weiter zu gehen, als er eigentlich vor hatte. Als sein Lächeln wieder charmant wurde, fast wie süßer Honig, und er sein Glas abstellte wurde Zephyr aufmerksam. Sehr aufmerksam, denn der Mann setzte einen Fuß vor den anderen und kam auf sie zu, legte ihr eine Hand auf die Hüfte und eine an ihr Kinn. Sie musste zu ihm aufsehen, denn selbst mit ihren Absätzen, die schon nicht grade kurz waren, war er noch mehr als einen Kopf größer als sie. Aus irgendeinem Grund, ob nun Alkohol oder körperlich Nähe, schrie ihre Libido schon fast danach, dass sie ihre Lippen auf die seinen drückte, aber noch widerstand sie der Versuchung. Noch wollte sie etwas spielen und den Halbfranzosen dazu bringen, denn ersten Schritt zu machen. Seine Argumentation jedoch war gut, schon fast zu verlockend, als dass sie noch weiter widerstehen konnte. "Ich muss sagen, dass sind wirklich gute Argumente. Aber der nach Hause weg ist nicht weit... und mir würde schon nichts passieren, ich kann doch schließlich auf mich aufpassen... Aber die Zugabe, vielleicht würde sie mir fehlen... Aber woher weiß ich, dass es sich lohnt, nur für diese Zugabe zu bleiben?" Die gebürtige Russin war gespannt, was Dark nun machen wollte. Seine Argumentation war gut, und auch wenn sie schon Alkohol, oder besser gesagt ein Glas Wein intus hatte, wusste sie noch zu einem kleinen Teil was sie tat.

Die Kleine trieb es aber ziemlich weit mit ihm, sie reizte ihn ja wirklich bis aufs äußerste. Und Dark hatte das unbestimmte Gefühl, sie wollte genau das bezwecken, trotz oder gerade wegen ihres Promillewertes wusste sie ganz genau, was sie tat. Und sie wusste auch, dass Dark sie schon fast gierig ansah. Der Gestaltwandler zog sie ja jetzt schon förmlich mit seinen Blicken aus und sie wusste das, dieses kleine Biest... Dark stand auf Biester, auch wenn er sein Faible für die typischen Opfer hatte, die viel jammerten und ihn anbettelten, ihn zu verschonen, auch daran hatte er seine Freude. Aber diese Biester... die sich wehrten und wie Katzen die Krallen ausfuhren, die hatten ihren ganz eigenen Reiz, und eins mit einem so scharfen Fahrgestell war ihm noch nicht oft unter die Finger gekommen. Die würde er sich angeln, koste es was es wolle. Und am besten noch heute Nacht. „Vernaschen... ist das nicht ein wenig kindisch? Wir sind doch erwachsen... Und als Erwachsener spielt man doch so gern mit der Gefahr, besonders ich.... Ich liebe das Spiel mit der Gefahr und das hier sieht mir doch gleich schwer nach einem Spiel mit dem Feuer aus... Was passiert, wenn man Zucker in der Pfanne erhitzt? Es wird Karamell draus... süßes und kochend heißes Karamell...“ Der Vergleich mit Süßigkeiten war etwas, dass Howl schon seit frühester Kindheit brachte. Und war Zephyr nicht auf ihre Art wie heißes Karamell? Man konnte sich schnell daran verbrennen, aber es war so unheimlich süß, dass man eine verbrannte Zunge gern in Kauf nimmt.
Aber langsam hatte er wohl auch eine gute Strategie gefunden, um sie rum zu kriegen, der Wein war nur ein Mittel zum Zweck gewesen. Obwohl man meinen könnte, dass sie, wo sie doch aus Russland kam, ein wenig mehr Alkohol vertragen sollte. Aber wie Dark aus eigener Erfahrung wusste, das kam nicht aufs Volk an, sondern auf den Zustand der Leber. Ihre hatte sich wohl verabschiedet, der Alkohol hatte sich den Umweg gespart und war direkt vom zentralen Nervensystem ins Gehirn gekrochen. Und hatte dort die Synapsen lahmgelegt. Sollte ihm nur recht sein, sie beschwerte sich ja nicht mal über den großen Fleck auf ihrem Oberteil – der im Übrigen und ganz nebenbei auch ganz nette Einblicke gewährte, bei dem Dark sich über die Lippen leckte. Wirklich eine hübsche Maus... Und wenn er sie so anfasste und direkt vor ihr stand, war sie ja fast noch hübscher. Wenn er nicht auf seine Reputation wenigstens einen winzigen Bruchteil achtgeben müsste, würde er sie hier und jetzt noch vernaschen. Aber unten im Laden war das wohl ein wenig... nun ja, es wäre wohl kaum angebracht. Sagte ein gesuchter Mörder und einer, der schon in finsteren Seitengassen sich seine Frauen geschnappt hatte, schon klar. Finde den Fehler. Aber so was machte er nun nicht wirklich... er würde sie schon noch nach oben ins Bett bekommen. Immerhin hatte er sie schon mal ziemlich im Griff, die Hand, die noch an ihrer Hüfte geruht hatte, ging ein bisschen auf Wanderschaft, über ihren Rücken und an ihr Gesäß. Gut ausgestattet, keine Frage. Immerhin kein Hungerhaken Dark stand sowieso eher auf die Frauen, die auch was zu zeigen hatten. Mit diesen Model-Zombies brauchte man ihm nicht zu kommen. Zephyr war schon in seinem Beuteschema... und dann noch das Geheimnis um ihre Art, welches er zu lüften gedachte. Sie war alles in einem zum anbeißen... Und er beugte sich ein wenig vor, um seine Zunge an ihrem Hals entlangfahren zu lassen. Sie schmeckte auch nur unheimlich gut... Seine andere Hand strich ihr über die Schulter. „Tja, wo findet man schon so jemanden wie mich, hm? Ich kann so süß wie Schokolade sein... aber ich gehe nicht auf die Hüften... Mein Bett ist warm und... ich bin nicht zu verachten. Und was ist schlimmer: die Ungewissheit, was hätte sein können oder eine Nacht, die du nie wieder vergessen wirst?“ Er knabberte ihr am Ohrläppchen, allein die Vorstellung von ihr in seinem Bett...

Was machte die junge, dämonische Hexe hier eigentlich genau? Sie wusste, dass sie hier ein Spiel mit dem Feuer wagte, aber, auch wenn sie um die Gefahr wusste, wollte sie keinesfalls auf dieses Spielchen verzichten. Schließlich war sie nun schon so weit gegangen und das hieß, dass es nun auch kein zurück mehr gab. Sie würde diese Nacht ganz sicher nicht mehr nach Hause kommen und so wie sich Azura verhalten hatte, hatte der schlaue Vogel genau das geahnt. Es war manchmal schon wirklich merkwürdig, wie gut der weiße Vogel die Hexe inzwischen kannte. Der Alkoholpegel lies ihren sonst so messerscharfen Verstand aussetzten, zumindest weitgehend. Schließlich wusste sie trotzdem noch ganz genau was sie tat. Sie wusste wie sehr sie den Ladenbesitzer reizte und lange würde das Spielchen hier wohl auch nicht mehr weitergehen. Zumindest nicht in dieser Hinsicht. »Stimmt, wird sind erwachsen. Nun ja, zumindest weitgehend, würde ich sagen und auch nicht jeder Erwachsener spielt, meiner Meinung, gerne mit der Gefahr... Ich kenne einige Leute die schon gut und gerne auf meine Bekanntschaft hätten verzichten können und so wie ich dich einschätzen... gilt das selbe für dich, nicht wahr? Vielleicht, wird das ganze hier doch noch sehr interessant und vielleicht... werden wir am nächsten Tag beide auf diese Bekanntschaft verzichten können...« Die Dunkelhaarige fuhr sich mit ihrem Finger über ihre Lippe und verbannte somit den Rest des blutroten Weines von ebenjener. Der Vergleich mit süßem Karamell war Dark wirklich gut gelungen. Er hatte eindeutig ein Talent dafür, etwas mit Süßigkeiten zu vergleichen. Als sie dann jedoch so vor ihm stand, zu ihm aufblicken musste und seinen Körper an ihrem spürte, setzt auch ihr restlicher Verstand aus und ihre Sicht begann zu verschleiern. Es war, wie ein Traum, aus dem man nicht aufwachen konnte, selbst wenn mann wollte. Ein wunderschöner Alptraum, um genau zu sein. Seine Augen fesselten die junge Hexe. Diese Augen, dieses Dunkelblau, dass sie eigentlich warnte weiterzugehen, denn sie konnte die Gefahr, die von ihm ausging, schließlich genau spüren. Selbst der Weinfleck, der dafür sorgte, dass sich der Stoff ihrer Kleidung über ihre Haut spannte, kümmerte sie nicht im Geringsten so sehr, wie es eigentlich hätte sein sollen. Sie spürte wie die Hand, die noch an ihrer Hüfte gelegen hatte, ein bisschen auf Wanderschaft ging. Über ihren Rücken und schließlich an ihr Gesäß. Sie schnalzte für einen Augenblick mit der Zunge und zog beide Augenbrauen hoch. Dennoch, verweilte sie an Ort und stelle. »Und? Gefällt dir was du spürst?« Nun ja, im nüchternen Zustand hätte sie die Hand auf ihrem Gesäß wohl doch gestört, aber so, drehte sie das Blatt einfach um. Oder zumindest hatte sie genau das noch vor. Sie würde sich auf das Spiel einlassen, denn sprichwörtlich gesehen, hatte Dark sie in der Hand. Als er sich jedoch zu ihr beugte und sie schließlich wieder einmal an diesem Abend, seine Zunge auf ihrer Haut spürte, konnte sie nicht anders, als den Kopf etwas zur Seite zu neigen. Sie hatte einfach keine Kontrolle mehr über sich. Ein kleiner Teil ihres Bewusstseins, der aber schon dabei war seine Sachen zu packen, verfluchte sie immer wieder aufs Neue das sie so töricht war und die Einladung auf ein Glas Wein angenommen hatte. Doch genau dieser Teil ihres Bewusstsein, der sie davon abgehalten hatte, mit dem attraktiven Mann nach oben in seine Wohnung zu gehen, verschwand nun in den Urlaub. »Wirklich verlockend, denn wo gibt es schon so etwas Süßes wie Schokolade, dass aber nicht auf die Hüften geht? Was wünscht sich eine Frau denn mehr?« Als sie dann auch noch spürte, wie Dark an ihrem Ohrläppchen knabberte, konnte sie nicht verhindern das ihr Herzschlag sich beschleunigte und ihr Widerstand in sich zusammenfiel. In diesem Moment kam sie sich nicht wie eine dämonische Hexe vor, nein, eher wie ein kleines Mädchen, dass einfach keinen freien Willen mehr hatte. Ach verflucht nochmal, wenn ich raus bekomme wer den Alkohol erfunden hat, dann sind alle Nachfahren die von demjenigen noch leben auf der Stelle tot! Sagt der Teil in ihr, der genau wusste wie der Abend enden würde. Der andere Teil, der sich grade ehe vorkam wie ein kleines Mädchen jedoch sagte etwas völlig anderes. »Vielleicht... ist es ja doch keine gute Idee zu dieser Zeit noch raus zugehen... Vielleicht... ist es doch besser wenn ich hier bleibe... nur für diese Nacht...« Und damit konnte dieser fatale Fehler dann auch beginnen...

Spiel, Satz, Sieg! Dark schaffte es doch immer wieder, das zu bekommen, was er wollte. Er war definitiv der verruchtere Part des Gestaltwandlers, den man Howl nannte. Die meisten kannten nur die blonde, kindliche Seite des Mannes. Light konnte viel besser mit Menschen umgehen, die meisten fanden ihn einfach nur süß und wollten ihn ein bisschen bemuttern. Es gab andere Typen Mensch, die ihn wiederum eher nervig fanden und ihn dann entweder ignorierten oder auch... Sie hatten in ihrer Kindheit viel Prügel einstecken müssen. Die Menschheit konnte so grausam sein, dass hatten beide schon zu spüren bekommen. Dark hatte sich meistens für Light geprügelt. Wann Howl angefangen hatte, seine Seele zu spalten, das konnte heute keiner mehr genau sagen. Es war kurz vor dem Schuleingang gewesen, es war aber nicht von heute auf Morgen geschehen. Aber im Vergleich zu manch anderem mit ihrem Problem war es noch schnell gegangen. Und da waren sie nun heute. Alle nannten sie Howl und nur wenige unterschieden zwischen Dark und Light, die meisten lernten ja auch nur eine der beiden Seiten kennen. Nur sehr wenige kannten beide Seiten des Gestaltwandlers und Zephyr zählte jetzt dazu. Er hatte sie am Haken, der Alkohol entfaltete seine volle Wirkung bei ihr. Es war doch immer gut, einen ordentlichen Wein im Haus zu haben, dafür war er doch immer wieder gut. Als Franzose wusste man eben, wie man eine Frau ins Bett bekam, Dark hatte das fast perfektioniert. Light war da anders, ein unschuldiges Kind, auch wenn er schon seinen Spaß mit Frauen gehabt hatte. Er war einfach neugierig gewesen, was Dark da immer machte und tja, eins kam zum anderen. Dark war allerdings der Offensive von ihnen, er sprach die Frauen an. War ja hier letztlich nicht anders gewesen. Und er hatte sein Ziel erreicht, er grinste, als Zephyr ihn fragte, ob ihm denn gefiel, was er da so in den Händen hatte. „Bisher ja... Aber es ist mir noch zu wenig, vielleicht will ich mehr?“ Von wegen vielleicht, er WOLLTE mehr. Und als er sie schließlich wirklich so weit hatte, dass sie mit nach oben kam, zögerte er nicht lange: er zog sie dicht an sich und küsste sie leidenschaftlich, während er sie in Richtung Treppe drängte und sie auf diese Art in sein Schlafzimmer brachte. Sie schien wirklich den letzten Rest Hemmungen verloren zu haben und dass es noch eine wilde Nacht werden durfte, war so ziemlich klar.
Es endete auch so, wie Dark es sich vorgestellt hatte. Sie war wirklich eine Hübsche und im Bett... nun, der Gentleman genießt und schweigt. Letztlich lagen sie nebeneinander in dem großen Bett, dass Howl sein Eigen nannte und er normalerweise mit der Übermacht von Lights Kuscheltieren teilte. Und jetzt lag er, zufrieden mit sich und der Welt, neben einer hübschen Frau ohne Klamotten und hatte die Augen geschlossen. Dark? Hm? Light meldete sich, aber er klang müde. Er wollte wahrscheinlich einfach die Nähe seines Seelenbruders spüren. Ich mag sie... machst du jetzt mit ihr, was du mit allen Frauen machst, wenn du Spaß hattest? Dark seufzte in Gedanken auf. Sein kleiner Bruder, immer um andere besorgt. Aber das er sie mochte und noch ein bisschen Zeit mit ihr verbringen wollte, das spürte er. Mal sehen, ma petit. Mal sehen. Schlaf jetzt, ist schon spät und wir müssen früh raus. Gute Nacht, Light Es würde den Blonden nicht wirklich beruhigen, aber Dark wusste in der Tat nicht, was er noch weiter tun würde. Und er war außerdem müde, er wollte schlafen. Dark? Hm? Je t'aime bien, Dark Das ließ Dark in der Dunkelheit schmunzeln. Je t'aime aussi. Träum süß, ma petit Manchmal hatte Light vor Dark Angst, aber eigentlich herrschte eine gewisse Zärtlichkeit zwischen den beiden. Jedenfalls gab der Blonde dann Ruhe und auch Dark schlief langsam ein.

Träume, so süß und gefährlich wie heißer Caramel. So gut, wie in dieser Nacht hatte die dämonische Hexe wohl schon lange nicht mehr geschlafen. Nun gut, sie konnte vielleicht nicht grade behaupten, dass sie lange geschlafen hatte, aber immerhin hatte sie ruhig und friedlich geschlafen. Und obwohl es noch recht früh war, fühlte sie sich erholt. Vielleicht stimmte also doch etwas an dem Gerücht, dass man von Wein keinen Kater bekam. Zephyr wusste ja schließlich wie anfällig sie für Alkohol war. Schon nach einem Bier war sie betrunken und konnte sich am nächsten Tag meistens an nichts mehr erinnern. Doch dieses Mal konnte sie sich an alles, aber auch an wirklich alles erinnern und sie wollte die Augen erst gar nicht öffnen. Was hatte sie sich dabei bloß gedacht, hier zu bleiben und ein Spielchen mit dem Teufel zu treiben? Wäre sie Azura bloß mal gefolgt, oder hätte sie sich zumindest nicht dazu überreden lassen mit Dark in seine Wohnung zu gehen. Die Dunkelhaarige seufzte kurz und zählte innerlich bis zehn, ehe sie sich durch die Haare fuhr und langsam die Augen öffnete. Alles schien so ruhig und friedlich. Na ja, wie der Schein doch trügen konnte. Leise, zumindest so leise sie konnte setzte sich die Hexe auf und wagte es sich erstmal um zu sehen. Wo zum teufel war sie hier bloß gelandet? Schon das Zimmer alleine war... verrückt. Zwar konnte sich die junge Hexe an fast alles erinnern, aber da es recht dunkel gewesen war auch nicht an alles. Die Decke zog sie sich bis über ihren Busen und verdeckte so ihren gesamten Körper. Na, wer schlief denn da ganz friedlich neben ihr? Der Ladenbesitzer mit den Schwarzen Haaren konnte ja richtig liebenswürdig aussehen, wenn er so schlief. Schade nur, dass Zephyr gar nicht danach war, ihn einfach so schlafen zu lassen. Schließlich hatte er es darauf abgesehen gehabt, mit ihr im Bett zu landen und der hätte nicht aufgegeben, bis sie nachgegeben hätte. Und schließlich, zu ihrem Bedauern, hat sie das ja sogar. Nur an eines kann sie sich beim besten Willen nicht erinnern. Wo waren ihre Klamotten? Und ihr Dolch? Oder ihre Schuhe! Hätte sie doch wenigstens ihre Schuhe, oder den Dolch bei sich, dann hätte die Dark doch noch viel... fantasievoller wecken können, aber so. Was blieb ihr denn noch viel übrig? Sie würde ihren kleinen Freund ganz sanft wecken. Mit einer Hand hielt sie sich die Decke über ihrem Busen zusammen, ehe sie mit ihrer anderen Hand schon fast zärtlich durch Darks Haare fuhr. Für einen kurzen Augenblick schien alles friedlich, ehe sie ihm mit all ihrer Kraft in die Seite trat und ihn so aus dem Bett beförderte. "Dobroe utro!" Das Russische Guten Morgen, war nichts weiter als ein Zischen ihrer Seits. Wo zum Teufel waren ihre Klamotten! Sie wollte hier nicht noch länger bleiben als nötig. Sie wollte dem Typen nicht mal nochmal über den Weg laufen und den Laden würde sie für die nächsten dreitausend Jahre auf jeden Fall auch meiden. Ihr Blick huschte noch ein weiteres Mal durch das Zimmer, ehe sie sich etwas zu der Bettkante wagte, an der sie den Schwarzhaarigen aus dem Bett befördert hatte. "Wo sind meine Sachen und sei froh das ich dich so zärtlich geweckt habe, Dark!" Oh ja, dass würde noch eine wundervolle Diskussion geben, aber bleiben würde sie hier nicht. Und wenn sie ihm die Decke klauen musste und mit dieser bekleidet durch die Straßen gehen musste, dass war ihr mindestens genauso egal wie die 20.000 Weltuntergänge die die Menschen schon vorher gesagt hatten. Wenn nicht sogar noch mehr. Was hatte sie an dem Typen den letzten Abend bloß gefunden? Bei Gott, sie würde diesen Teil der Stadt nicht nur die nächsten dreitausend Jahre meiden. Sie würde ihn ihr ganzes Leben meiden und ihr nächstes auch noch.

Eigentlich hatte Howl verdammt gut geschlafen. Wie es nun mal so war, wenn man Nachts seinen Spaß gehabt hatte, Männer schliefen danach wie die Babys. Und Dark war definitiv einer von der Sorte, die schliefen, wenn es Spaß gemacht hatte. Oder er entsorgte die Frauen... beziehungsweise hatte noch auf andere Art Spaß mit ihnen und entsorgte sie dann, in dem Fall war er einfach nur eingeschlafen. Und es war ein ruhiger Schlaf gewesen, ausnahmsweise hatte Light keine Albträume gehabt. Leider hatte die blonde Hälfte des Gestaltwandlers sie des Öfteren und Dark musste sie für ihn abfangen. Er liebte seinen Seelenbruder, mehr als alles andere. Er zeigte es nur auf etwas andere Weise, aber ihm weh tun könnte er nie. Und dass er seine Albträume auf sich lud und dadurch teilweise Nächtelang nicht schlafen konnte, war für ihn einfach... selbstverständlich. Die Frau, die er letzte Nacht in seine Wohnung mitgenommen hatte, mochte ihn für einen psychopathischen Spinner halten und sie hatte damit auf völlig recht, Dark war ein psychopathischer Spinner. Aber er hatte auch seine guten, fast schon sanften Seiten, die nur Light kannte. Vielleicht konnte er ihn nicht in den Arm nehmen, mit ihm Fußball spielen oder manche anderen Dinge tun, die ein großer Bruder tat. Aber er konnte ihn beschützen, für ihn da sein und ihn einfach so lieben, wie er war, mit all seinen Macken, kleinen Marotten und seinen Fehlern. Denn Light tat dasselbe bei ihm. Diese Frau würde es nie verstehen... warum sollte sie auch. Er schlief noch friedlich, als er einen Tritt in seiner Seite spürte und unsanft aus dem Bett gekickt wurde. „Zut...alors!“ Was war das denn, bedankte man sich so für eine Liebesnacht mit einem Franzosen? Das gezischte 'Guten Morgen' klang verdammt sauer und Dark sah einen Moment lang genauso stocksauer zu der Frau, die ihn getreten hatte, auf. Wie konnte sie es wagen! Das hatte noch keine Frau getan und vor allem überlebt! Dieses Weib.... hatte eine Menge Feuer im Blut, da sag nochmal einer, die russischen Frauen wären kalt wie sibirische Winter. Diese hier war schon eher ein kleines Biest, ein richtiges Teufelsweib. Und das brachte ihn eher dazu, schief zu grinsen. „Bonjour, ma cher, gut geschlafen? Welcher Mann wünscht sich denn nicht, so geweckt zu werden?“ Warum den Tiger nicht noch ein bisschen reizen? Dark spielte nun mal gerne mit der Gefahr und Light schlief anscheinend noch mehr oder weniger, der gute Junge. Als sie ihn dann nach ihren Klamotten fragte, streckte er sich erstmal genüsslich und grinste weiter vor sich hin. „Och... die waren völlig ruiniert, solche Weinflecken kriegt man nie wieder raus, glaub das mal. Da hab ich sie doch in meiner unendlichen Güte gleich mal entsorgt... so gefällst du mir übrigens gleich wesentlich besser. Die haben doch nur gestört...“ Wahrscheinlich lagen die Klamotten eher noch irgendwo unter dem Bett oder sonstwo, er konnte sich nicht wirklich daran erinnern, die weggeworfen zu haben. Was nicht hieß, dass er es nicht getan hatte. Aber noch immer grinste er, das durfte noch lustig werden. [b]

Was glaubte dieser eingebildete, arrogante, dunkelhaarige, nicht grade schlecht aussehender Ladenbesitzer eigentlich, wer er war so mit ihr zu reden, nachdem was er letzte Nacht mit ihr gemacht hatte? Und jetzt auch noch das mit ihren Klamotten! Heilige Marie Mutter Gottes! Das konnte doch alles nur ein schlechter Witz sein. Diesem vorlauten Burschen musste mal unbedingt jemand zeigen, dass die Welt nicht ihm gehört und das er nicht alles machen durfte, was er wollte. Er war wirklich schlimmer als jedes kleine Kind. Außerdem, was hatte ihr kleiner Spielkamerad denn? Sie hatte ihn doch wirklich liebevoll und zärtlich geweckt. Sie konnte doch nichts dafür, wenn er das nicht zu schätzen wusste. Dabei hatte sie ihm doch so zärtlich durch die dunklen, seidigen Haare gestrichen. Was zum Teufel dachte sie da eigentlich! An diesem Typen gab es nicht, aber auch wirklich rein gar nichts, was ihr gefallen würde! Der Blick, der Dark ihr zuwarf, quittierte sie nur mit einem müden Lächeln. Sie war ebenso sauer, wie er es sein konnte und wenn er unbedingt ihre Wut auf sich ziehen wollte, nun gut, sollte er nur machen. Er würde schon noch sehen, was es hieß, sich eine dämonische Hexe zum Feind zu machen. Ein kurzes Knurren war aus ihrer Kehle zu vernehmen, ehe sie mit einem schneidenden Unterton antwortete. "Du fragst mich, ob ich gut geschlafen habe? Na ja, hätte ich etwas mehr Ruhe und ein wenig mehr Schlaf gehabt, vielleicht, aber so muss ich leider sagen, dass ich schon wesentlich besser geschlafen habe! Wenn du willst gebe ich dir auch noch einen Guten Morgen Kuss, Schatz" Nun wurde hier jemand aber ziemlich zynisch. Er sollte sie nur weiter reizen und provozieren, am Ende würde er sehen was er davon hatte. Als sie dann jedoch auch noch erfuhr, was mit ihren Sachen passiert war, konnte sie sich ein genervtes Aufstöhnen jedoch nicht verkneifen. Toll! Jetzt musste sie wirklich mit einer Decke bekleidet irgendwie nach Hause kommen! Weinflecken, aha? Das war es also gewesen, an dass sie sich nicht erinnern konnte oder wollte. Sie hatte Wein getrunken! Nach dieser Nacht würde sie definitiv nie wieder auch nur einen Tropfen Alkohol anrühren. Egal in welcher Form, ob als Wein, Bier oder in Schokolade verfeinert. Nie wieder! Man sah doch, dass dabei nichts gutes raus kam. Ein pseudo freundliches Lächeln bildete sich auf den Lippen der Dunkelhaarigen ehe sie mit der Decke um ihren Körper geschlungen vom Bett kletterte und sich vor Dark hinhockte. Jeder, der noch mehr als eine funktionstüchtige Gehirnzelle hatte, würde nun den Rückzug antreten. So wie sie Dark einschätzte und ihn kennen gelernt hatte, würde er jedoch bleiben und weiterhin mit ihr spielen. Wer war sie denn? Hieß sie Barbie, hatte blonde Haare und ließ sich als Püppchen missbrauchen? Sicherlich nicht. In der dämonischen Hexe steckte der Teufel höchstpersönlich. "Ach, wirklich? Gefalle ich dir so besser? Schade aber auch, dass du mir so gar nicht gefällst. Und das mit meinen Sachen... Die gefielen mit eigentlich sogar sehr gut, aber ich weiß doch das du mit deinen minderbemittelten Gehirnzellen so etwas nicht zu schätzen weißt. Ich danke dir einfach einmal dafür, dass du so nett warst sie zu entsorgen." Sie hob ihre freie Hand und strich ihm schon fast zärtlich mit ihren Fingernägeln über die Wange und den Hals, ehe sie eben jene wieder zurück zog. Für einen kurzen Moment lächelte sie einfach nur freundlich, ehe sie ihm mit all ihrer Kraft, ihre Faust in die Magengrube schlug. So und nun... sollte ich entweder bleiben und wahrscheinlich ein Spielchen mit dem Feuer wagen, oder einfach ganz schnell, ganz weit weg rennen...

Das war doch mal eine Frau nach seinem Geschmack, die hatte Feuer im Blut und den Tod in den Hüften. Und so weit er sich erinnern konnte, und das war doch noch einiges, war sie im Bett auch nicht schlecht. Da war er gerade mal den zweiten Tag hier und hatte schon eine Frau rumbekommen. Ja, doch, nennen wir es mal frecherweise rumbekommen, auch wenn er ein bisschen geschummelt hatte. Der schwarzhaarige Brit-Franzose hatte gleich gesehen, dass sie vollkommen gegen das Klischee ziemlich schnell auf Alkohol reagierte. Da hatte es sich doch gelohnt, den guten Bordeaux aus dem Schrank zu holen, die Nacht war doch sehr angenehm gewesen. Kurz, aber angenehm, nur das Wecken hätte sanfter sein können. Das würde wohl doch einen blauen Fleck geben, es zwickte ganz ordentlich. Nur gut, dass sie die hohen Schuhe von gestern nicht angehabt hatte, sonst hätte Dark wohl jetzt eine angeknackste Rippe gehabt. Mit ihm konnte man's ja machen – wenn man irgendwann Gleiches abhalten konnte. Dark rührte nur Unschuldige und Kinder nicht an. Und die ersteren fanden sich in dieser Welt doch zu selten. Vor Frauen hatte er noch nie Halt gemacht, wenn sie ihm auf den Keks gingen, wurden sie kurzerhand einen Kopf kürzer gemacht. Bei der hier würde das schwieriger werden, zumal er die Stadt noch nicht kannte und nicht wüsste, wohin er die Leiche dauerhaft entsorgen könnte. Mal ganz abgesehen davon, dass diese Frau, dass Zephyr kein einfacher Mensch war. Im Gegenteil, sie schien wie Howl eher etwas besonderes zu sein, irgendein magisches Wesen... Und außerdem war sie ziemlich wehrhaft, wie er gestern und diesen Morgen hatte feststellen dürfen. Nein, die war nicht so leicht um die Ecke zu bringen. Aber spaßig dürfte es dennoch werden. Er grinste immer noch, er fand es einfach nur tierisch komisch. „Ich habe das unbestimmte Gefühl, ein Guten-Morgen-Kuss von dir artet in einen Pferdekuss aus, non? Wenn du jeden deiner Männer so aufweckst, brauchst du dich nicht zu wundern, wenn du irgendwann als alte Jungfer stirbst... Obwohl, ich korrigiere mich, Jungfrau bist du spätestens nach der Nacht nicht mehr“ Und dann gieße man Öl ins Feuer und warte ab, was passiert. Und damit hatte er gerade einen ganzen Kanister Benzin über einem ohnehin schon brennenden Feuer ausgeschüttet. Yay, es konnte doch nur besser werden. Immerhin, Madame kamen ja sogar vom Bett herunter. Och schade, mit Decke, ohne das Ding bot sie sicher einen weitaus besseren Anblick. So was prüdes, also wirklich. Aber dieses Lächeln, die Art dieses Lächelns, oha, das kannte er von sich. Was hatte denn das hübsche Püppchen jetzt vor? Nur gut, dass sein Seelenbruder immer noch mehr oder schlief, der hätte ihm sonst gesagt, er sollte wegrennen. Aber so blieb er sitzen, immer noch das schiefe Grinsen im Gesicht. Also wirklich, musste er sich beleidigen lassen? Minderbemittelte Gehirnzellen, mit Verlaub, Dark war ein Genie! Grausam, sadistisch, blutdurstig, aber ein Genie. Immehin hatten die Bullen ihn immer noch nicht erwischt. Das sollte erstmal einer schaffen. „Komm schon, den Anblick bekommt nicht jede Frau am Morgen danach. Den solltest du dir besser einprägen. Und die minderbemittelten Gehirnzellen verbitte ich mir doch, Schneckchen“ Okay, jetzt bedankte sie sich auch noch, da lag doch irgendwo der Hase im Pfeffer. Und den Pfefferhasen bekam er auch gleich serviert. Sie strich ihm erst fast zärtlich über Wange und Hals und rammte ihm dann die Faust in den Magen, dass selbst der doch eher abgehärtete Dark keuchend vornüber sackte. Da hörte man doch die Engel singen – und klasse, sie hatte es geschafft, Light zu wecken, der völlig erschrocken kreuz und quer in seinem Verstand herum schwirrte. „Ach, beruhig dich mal wieder und leg dich noch mal hin“, knurrte Dark etwas unwirsch, Zephyr dagegen grinste er schon wieder an. „Ich steh auf Frauen, die ihre Meinung vertreten können, Zuckerpuppe. Pass nur auf, ich verliebe mich gleich noch in dich“ Ha ha, Witz, erscheine, wir haben dich umstellt.

Noch nie, wirklich noch nie in ihrem Leben war Zephyr gleichzeitig mit einem so unguten Gefühl und einer so großen Wut im Magen aufgewacht, wie an diesem Morgen. Dark hatte es sich verdient, so sanft von ihr geweckt zu werden. Sie fasst ihn ja grade mal mit Samthandschuhen an und beschweren tat sich der Schwarzhaarige ja auch nicht. Außerdem hätte er auch gar keinen Grund dazu gehabt. Wenn es hier jemanden gegeben hätte, der sich beschweren dürfte, dann wäre das die dämonische Hexe gewesen. Außerdem musste er ja auch nicht gleich mitbekommen, dass sie noch einen leichten Kater von dem Abend zuvor hatte. Gut, sie hatte zwar nur ein Glas Wein getrunken, aber das reichte bei ihr schon um sie vollständig auszuknocken. Was hatte sie sich auch dabei gedacht, auf seine Einladung einzugehen? Sie wusste doch wie anfällig sie gegen Alkohol war. Allerdings ging in diesem Augenblick aber auch noch etwas anderes auf die Nerven, als ihre eigene Dummheit vom vorigen Abend und das war dieses unverschämte Grinsen auf den Lippen des anderen. Na, der würde sich noch wundern, wenn die dämonische Hexe mit ihm fertig war. Da konnte er grinsen so viel er wollte, alles würde sich die Dunkelhaarige auch nicht gefallen lassen. Schließlich hatte er seinen Spaß ja vorige Nacht gehabt. Außer das sie dieses befriedigte Gefühl hatte, konnte sie sich aber auch an fast nichts erinnern. Immerhin wusste Dark nicht mit wem er sich hier angelegt hatte. Nun gut, sie musste es ihm ja lassen, sie wusste auch nicht mit wem sie sich hier anlegte, aber so war Zephyr nun mal. Sie lies sich eben auch nicht alles gefallen. Würde sie sich alles gefallen lassen, wäre sie auch sicherlich keine Lehrerin geworden. Bei diesen kleinen Blagen musste man durchgreifen können, sonst tanzten die kleinen einem noch auf der Nase rum. Solche Lehrer hatte die Hexe auch schon gesehen, und bei Gott, so war sie ganz sicher nicht. Als sie jedoch vernahm, welche Wörter sich da aus dem Mund des Ladenbesitzers schlichen, knurrte sie sauer. Oh, er legte sich hier definitiv mit der falschen an. Ihre silbernen Augen begannen wieder einmal blau zu schimmern, einfach weil sie immer wütender wurde. "Bei dir sicherlich, du hast es dir grade zu verdient, dass ich dich noch mit Samthandschuhen anfasse, Schatz. Außerdem wecke ich sicherlich nicht jeden Mann so. Dir stand das Privileg offen, freu dich. So sanft wurde von mir noch niemand geweckt. Meine anderen Liebhaber verführe ich morgens glatt noch ein weiteres Mal, also, Jungfrau war ich auch nicht mehr. Schade für dich. Und außerdem..." Nun grinste die Dunkelhaarige wieder. "Steck dir dein Grinsen sonst wohin, ich hatte schon bessere Kerle im Bett als dich." Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein, oder wie war das? Na, was Dark konnte, konnte die Dunkelhaarige doch schon lange. Das hier würde sicherlich kein schönes Ende nehmen, aber einfach so abhauen wollte Zephyr auch nicht. Wer war sie denn? Eine einfache, kleine Menschenfrau die sich selber nicht wehren konnte? Sie konnte sich daran erinnern, dass sie schon am vorigen Abend bewiesen hatte, dass sie sich sicherlich nicht kampflos geschlagen geben würde. Na ja, und schlussendlich hatte das ganze ein eher unerfreuliches Ende für sie genommen! Na toll, da war sie grade mal einige Wochen in dieser Stadt und dann das! Nein, sie hatte ja auch nicht besseres zu tun als mit einem Fremden die Kissen zu teilen! Und wo zum Teufel waren ihre Klamotten!! "Oh, dieses Anblick, dieses Gesicht werde ich mir sicherlich in mein Gedächtnis brennen. Dich werde ich so schnell nicht vergessen, schade eigentlich, denn von der Nacht zuvor, weiß ich doch auch so gut wie nichts. Glaub mir, irgendwann bekommst du alles zurück und das wird weniger erfreulich für dich." Na ja, was er davon hatte, dass er sie so 'verführt' hatte, wusste er ja jetzt und ihre Faust war ganz sicherlich nicht angenehm. Und das er so keuchend vornüber sackte, war schon fast Musik in ihren Ohren. Obwohl Dark der Schlag aber wohl doch weh tat, grinste der Dunkelhaarige schon wieder. Was, in Teufels Namen, lief bei diesem Kerl verkehrt! Ihre Meinung vertreten, ja dass konnte die Dunkelhaarige sehr gut, letzteres aber... "Oh Gott, alles nur das nicht. Das wäre ja noch schlimmer als jeder vorstellbare Alptraum." Ja, so in etwas sah das dann aus. Wenn der sich in sie verlieben würde... Nein, dass WOLLTE sich Zephyr nicht einmal vorstellen.

Na also wirklich, jetzt wurde man aber beleidigend, hatte er das verdient? Er war ein verdammt guter Liebhaber, so viel stand doch wohl fest. Immerhin war er Franzose, die galten ja wohl als die Meister der Verführung, es gab eine Praktik, die nur nach ihnen benannt worden war und mit Verlaub, er war auch darin ziemlich gut. Bisher hatte sich noch keine Frau beschwert, dass er schlecht im Bett gewesen war. Obwohl man dazu sagen musste, dass er einige Frauen auch sauber auseinandergenommen und verschwinden lassen hatte. Hach ja, man vermisste Moskau fast, dort war es ein Kinderspiel gewesen, Leichen verschwinden zu lassen und wenn man mal ab und zu eine fand, konnte man nur schwer bis gar nicht nachweisen, dass es die Tat begangen hatte. Er hatte ein so gutes Leben in Moskau gehabt, auch Light hatte sich wohlgefühlt. Kein Wunder, mit diesen himmelblauen Kinderaugen bekam er alle herum, insbesondere Frauen lagen dem Blonden regelrecht zu Füßen. Dark punktete eher mit dunklem Charme. Auch dem verfielen einige, bei Zephyr hatte das wohl eher nicht funktioniert. Aber sie war auch kein Mensch, auch wenn er immer noch keine Ahnung hatte, was sie denn nun genau war. „Aw, Cherié, das hab ich nicht verdient. Wie willst du denn wissen, ob ich nicht besser als deine anderen Liebhaber war? Ich sehe es dir an, du kannst dich an absolut nichts erinnern, auch nicht an die letzte Nacht. Also kannst du als letzte beurteilen, ob ich nicht der großartigste Liebhaber aller Zeiten war. Wie schade, dass du Alkohol so wenig verträgst, sonst hättest du die Erinnerung wenigstens noch genießen können“ Das Blau seiner Augen verdunkelte sich noch, funkelte einen Moment. „Ich dagegen kann mich ausgezeichnet an die letzte Nacht erinnern“ Sein Stimme war ein dunkles Raunen, sein Grinsen wurde zähnefletschend. „Und du bist ziemlich abgegangen, Schneckchen“
Sie gab sogar noch selbst zu, dass sie sich an nichts erinnern konnte, Spiel, Satz und Sieg. Check and Mate. Und da sag noch mal einer, Alkohol wäre böse – war er vielleicht auch, Dark lieferte er gerade nur ein paar Vorlagen für einige Spitzen. „Ach ma trésor, jetzt sei nicht so garstig. Und was meinst du, wie viele mir schon Rache geschworen haben, hm? Und was glaubst du, wie viele haben überlebt? Ich sag es dir, nicht einer“ Aber einen ordentlichen Rumms hatte sie, der Schlag hatte ordentlich gesessen. Und das schlimmste war, jetzt war Light auch wach, machte einen riesigen Aufstand und drängte sich in den Vordergrund. Eigentlich hatte Darque gehoffen, dass sein kleiner Seelenbruder sich noch ein wenig zurückhalten würde, vielleicht noch ein wenig schlafen, aber nein, Miss Haudrauf musste ihn ja unbedingt wecken. Geistig versuchte Dark, seinen kleinen Bruder zu beruhigen, was ihn für einen Moment ein wenig abwesend daher blicken ließ. Shhhhht, shshsh, ist ja alles gut, mon petit, ist ja gut. Beruhig dich wieder, schlaf noch ein bisschen, lass das die Erwachsenen regeln. Die tut dir aber weh, ich mag das nicht und ich bin wach und ich will nicht wieder schlafen gehen. Außerdem müssen wir noch arbeiten heute! Stimmt, daran hatte Dark gar nicht mehr gedacht. Sie mussten wirklich noch raus. Und so grinste er Zephyr wieder an, auf ihre vorherige Aussage ging er gar nicht erst ein. „Schneckchen, so leid es mir tut, ich muss dann wohl Au Revoir sagen, wir haben noch zu tun und ich muss mich erstmal erholen von deinem... sanften Wecken. Au revoir, ma cherié, wir werden uns wiedersehen“ Und mit diesen Worten begannen die schwarzen Haare sich blond zu färben, die Augenfarbe wurde heller und eine Mischung aus Verlegenheit und seichter Furcht trat auf das Gesicht des Gestaltwandlers. Light war jetzt wieder am Drücker. „Entschuldigung... Das...ähm... deine Klamotten liegen hier bestimmt irgendwo rum, bestimmt unter dem Bett oder so, Dark hat die nicht weggeworfen, glaub ich nicht“ Glaube, Liebe, Tod „Ähm... also wenn du sie nicht findest, dann kannst du dir auch was aus aus unserem Schrank nehmen. Links hängen Dark seine Sachen, rechts meine. Also... du, ich muss auch los, du kannst hier noch frühstücken, wenn du magst und das Bad ist den Gang runter und dann links“ Etwas verlegen rappelte Light sich auf, ging zu seinem Schrank, nahm sich ein paar Klamotten raus und huschte dann ins Bad. Er brauchte nur eine halbe Stunde, vergleichsweise wenig für den eitlen Gestaltwandler. Essen würde er dann am Stand. Bevor er ging, steckte er seinen blonden Kopf noch mal durch die Tür seines Schlafzimmers. „Dark... Dark ist nicht böse. Wirklich nicht. Aber ich bin ihm auch sauer, also ist das schon okay“ Dann lief er schnell nach unten und zu seinem Stand, er war bestimmt schon viel zu spät.

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