Süßwaren- und Spielzeuggeschäft "Sweet 'n Fluffy"

pp: Duschkabinen

Tai hatte sich einfach von Shiro mitziehen lassen...waren seine Gedanken doch immer noch bei dem was in der Dusche passiert war. Er hatte Shiro einfach so...geküsst und Shiro hatte den Kuss auch noch erwidert?! War da vielleicht doch mehr als nur Bruderliebe zwischen ihnen? Sein Herz und sein Kopf waren immer noch in einem Zwist aus verschiedenen Ansichten gefangen, dass eine beharrte auf nein und das Andere auf ja. Aber auf was sollte er denn nun hören? Meistens hatte er immer mehr auf sein herz gehört und den Kopf mehr oder weniger ignoriert...aber konnte er das bei der momentanen Situation wirklich einfach so machen? Nargh...wenn er doch nur wüsste was richtig und was nun falsch war. Immer noch gingen sie schweigend nebeneinander und momentan war das Tai einerseits recht...aber andererseits auch wieder nicht. Er wusste nicht was er denn sagen sollte...was konnte man denn überhaupt jetzt dazu sagen? Er hatte es genossen das Shiro seinen Rücken geschrubbt hatte und er hatte es noch mehr genossen als die Beiden ihre Lippen vereint hatten...und doch war da immer noch Zweifel. Er sah kurz zu seinem kleinen Mondvogel und öffnete den mund um etwas zu sagen...aber wieder trauten sich keine Worte heraus. Wieder sah er weg und wurde rot...es war so schön gewesen...als sich ihre Lippen berührt hatten und er seinem Mondvogel nahe gekommen war...aber war es denn auch richtig?

Die Leute die sie passierten, nahm der Junge kaum wahr...zu sehr war er einfach noch in Gedanken versunken über sich und Shiro. Sein kribbelndes Gefühl war bisher nicht abgeklungen und irgendwie fand er so wunderschön. Er wollte es am liebsten festhalten, ewig bei sich tragen und auch niemals wieder hergeben. Moment...warum wollte er das denn auf einmal so schnell? Er hatte es doch erst vorhin kennengelernt und nun nahm es schon so viel Platz in seinem Herzen ein? War das normal...war das wirklich ganz normal für einen Jungen? * Hab ich mich doch...ich meine in Shiro...kann das sein...*, dachte er sich, * Und wenn er mich nicht so...mag? Wenn er mich nur als Bruder sieht...und nicht als...* Seine Gedanken wurden jäh beendet als sein kleiner Bruder nun seine Hand schnappte und ihn zu einem der Schaufenster zog. " Klar...wir können da gerne hingehen, wenn du das möchtest, kleiner Bruder.", sagte er lächelnd und wuschelte Shiro kurz durch die Haare und schwupps war er schon im Laden drin. Viele Stofftiere sahen sie nun aus gläsernen Augen an...er hatte nie ganz verstanden was Menschen daran so toll fanden. Wozu Tiere aus Stoff sich ansehen, wo es doch richtige, lebendige Tiere gab? Die waren doch viel interessanter...oder nicht? Bei den Süßigkeiten wurde aber auch Tai schwach...ja er mochte süßes schon. " Dir scheint es ja richtig zu gefallen, was kleiner Bruder?", grinste er und konnte sich nicht verkneifen es niedlich zu finden wie Shiro sich gerade aufführte. Den Stoffteddy sah er sich an und nickte nur dazu...und da war es wieder...dieses Gefühl was ihm so innerlich berührte. " Du kleiner Mondvogel...ich muss...noch etwas erledigen, ich bin aber gleich wieder da, ok?" Ja er brauchte jetzt mal kurz Zeit zum nachdenken...und das viel ihm schwer wenn Shiro die ganze Zeit um ihn rum war. Also wuschelte er seinem kleinen Bruder erneut durch die Haare und...gab ihm sogar noich einen kleinen Kuss auf die Wange und verschwand hochrot.

tbc: Das Waldstück

Dark kaute zufrieden an dem Brötchen, auf das er sich gerade dick Marmelade geschmiert hatte. Seine Drohung schien bei Naji Wirkung zu zeigen, wie es ihm schien. Ihm sollte es nur recht sein, dann wusste Naji wenigstens gleich, woran er war. Dark scherzte kein bisschen, was das anging, er beschützte Light, und jeder, der ihm wehtun wollte, bekam seine Klauen zu spüren. Auch Naji, wenn der Halbdämon ihm auch sehr sympathisch war und es ein wenig dauern würde, bis er bei ihm wirklich zu schlug. Aber die Drohung, oder besser das Versprechen war nur prophylaktisch, so nett war er ja immerhin gegenüber seines alten und doch ganz guten Bekannten. „Ignorieren? Wenn du das schaffst, will ich den Trick wissen“ Light zu ignorieren war selbst für Dark beinahe unmöglich und der kannte den Blonden nun wirklich eine ganze Weile. Light war eine Nervensäge allererster Güteklasse und das würde Naji noch zu spüren bekommen. Mal sehen, wie er damit klar kam, Dark versprach sich jedenfalls eine Menge Spaß von der ganzen Geschichte.
Während er so in aller Ruhe frühstückte und sich alles Süße, was sein Schrank hergab, schmecken ließ, spürte er schon, wie auch Light langsam in Fahrt kam und munter wurde. Bisher hatte sich sein Verstand eher noch zurückgezogen und ein wenig gedöst, aber je höher die Zuckerzufuhr wurde, desto wacher wurde auch sein Köpfchen. Und der Blondschopf hatte was in der Birne, dass merkte man spätestens, wenn man wusste, dass er ein Talent für Sprachen hatte. Dark ging das eher ab, aber Light lernte innerhalb kürzester Zeit eine neue Sprache und das so gut wie akzentfrei. Und auch so war der Blonde ziemlich schlau, wenn da nur nicht seine kindliche Ader wäre. Was Naji selbst noch zu seinem Neffen sagte, ließ er unkommentiert. Der Halbdämon hatte schon richtig erkannt, was er zu tun hatte und er würde das schon irgendwie hinbekommen. Auch ohne Darks Hilfe, auch wenn er große Lust gehabt hätte, Naji zu unterstützen. Aber er hatte es seiner anderen Seite nun mal versprochen. „Was du machen könntest? Na hör mal, Arbeit gibt es immer. Du kannst das Lager zum Beispiel bewachen, Light und ich fressen das sonst noch auf. Ansonsten steck ich dich natürlich auch in den Verkauf, ab und zu zumindest. Und ansonsten kannst du im Lager aushelfen und dafür sorgen, dass es im Laden einigermaßen vernünftig aussieht. Und ich bin sogar nett, ich denke darüber nach, dich nur halbtags oder halbnachts arbeiten zu lassen. Mal sehen“ Er grinste, eine Mischung aus frech und fies.
Als er schließlich aufgegessen hatte, stand er auf. „Iss ruhig weiter, ich geh nur eben ins Bad. Ich seh auch wie eine explodierte Polsterfabrik und so kann ich doch nicht unter die Leute“ Eitel war auch Dark, wenn auch sicher einen Tick weniger als seine blonde Seite. „Wenn du Ruhe brauchst, steht dir das Sofa zur Verfügung. Also dann, man sieht sich“ Dark verschwand im Badezimmer, wo er sich seiner morgendlichen Prozedur widmete.
Solange, bis er von unten Stimmen hörte. Es waren wohl Kunden im Laden, aber erst Mal machte er sich fertig. Light, du bist dran. Das ist dein Part, großer Junge Man hörte noch ein kindisches Kichern aus dem Bad, bevor ein gut gelaunter Blondschopf die Treppe hinunter hüpfte.
Ein Junge stand im Laden, ein anderer verließ ihn grade. Light grinste noch breiter, als er sah, dass der Junge einen der Teddybären in den Armen hielt und fröhlich vor sich hin kreischte. „Daaaaaark, sieh mal, der mag Stofftiere. Wie ich“ Dark rollte innerlich mit den Augen und wusste jetzt schon, dass es besser war, sich zurückzuhalten und dem Schicksal seinen Lauf zu lassen. Light kicherte wieder, nahm sich den Stoffhasen vom Tresen, auf dem die Kasse stand. Monsieur Lapin hatte die ganze Nacht auf dem Tresen gelegen, jetzt nahm er den grünen Plüschhasen und legte ihn sich wieder über den Arm, bevor er mit einem freundlichen wie fröhlichen Lächeln zu dem Jungen ging. „Der Teddy gefällt dir, ja? Magst du Stofftiere? Ich liiiieeeeebe Stofftiere, Teddybären haben so etwas beruhigendes, nicht wahr? Das ist Monsieu Lapin, mein allerliebster Freund, und ich bin Howl. Mir gehört der Laden. Und wer bist du?“ Er fand den Jungen jetzt schon toll und auch wenn er ihn mit seinen 1,92 eigentlich um vieles überragte, so waren die beiden geistig betrachtet definitiv auf Augenhöhe. Light lächelte weiter und war wieder in seiner Schokotorte-mit-rosa-Zuckerguss-Laune.

Immer noch den Teddy in der Hand, staunte er wie viele verschiedene Sachen es an süßem gab. Wenn das nicht der Himmel war, dann wusste er auch nicht mehr weiter. Dann auch noch die Stofftiere sortiert. Die sahen auch sehr gut gepflegt aus, der Besitzer verkaufte diese also nicht nur, sondern hatte auch eine Vorliebe für diese. Der Teddy in seiner Hand wirklich poliert aus, was ihn zum Lächeln brachte. Kurz strich er dem Bären über den Kopf bevor er sich zu seinem Bruder umdrehte und dieser ihn angrinste. „Hier ist es wirklich super! Wir kommen jetzt jeden Tag okay?“, kicherte er, hatte die angespannte Situation schon fast vergessen. Wenigstens konnte sie ohne zu stottern miteinander reden. War auch nicht schwer, wenn Shiro Kind sein durfte. Seinen Niichan funkelte er dann traurig an und machte riesengroße Kulleraugen, als dieser gehen wollte. Trotzdem lächelte Shiro danach wieder, denn Taima wollte wieder kommen. Er musste wieder lächeln als die warme Hand durch seine Haare fuhr. „Bis später Nii…“, sagte er ein wenig überrascht. //Er …. Taima hat… es schon wieder …getan…// „…chan“, beendet er als die Tür geradezu ging und er berührte mit seinen Fingern kurz die Stelle wo Taima ihm einen sanften Kuss gegeben hatte. Der kleine Mondvogel wurde wieder rot im Gesicht. „Genau wie eben… und es hat sich wieder gleich angefühlt… so schön…. Shiro! Bild dir nichts ein…Was… denkt er sich nur… mich einfach so zu… küssen… was sagst du?“, stotterte er und blickte den Teddy an. Dieser konnte ihm sicher nicht antworten.
Kichernd sah er sich die anderen Süßigkeiten und Stofftiere an. Es dauerte nicht lange, bis ein blonder und ziemlich großer Mann auf ihn zukam. Sicher der Besitzer. Trotz seines Lächelns hatte er ein bisschen Angst gehabt aber da sah er auch schon den Stoffhasen in dessen Arm. Er nickte zu seiner Frage und hielt den Teddy zu Howl hoch. „Der Teddy ist echt toll. Aber ich hab leider nicht genug Geld um ihn mir zu kaufen. Niichan kommt gleich und der kauft mir den bestimmt. Vielleicht kauft er mir auch nur süßes. Oder beides“, kicherte er glücklich. Für süßes hatte er sicher schon etwas bei, aber um sich die Stofftiere zu kaufen, da musste er erst mal schauen. Vor allem wenn jemand die Stofftiere dann sieht. Wenn die hier alle reagierten wie auf seiner alten Schule… könnte er sich hier nie wieder blicken lassen. „Ein Stoffhäscheeeeeen“, staunte er und seine Augen funkelten. Der gehörte wohl dem Besitzer war auch klar, den würde Shiro-kun nicht verkaufen. Er sah sich wieder im Laden um. „Mein Name ist Shiro. Wissen Sie zu Hause hab ich auch ein Stofftierchen. Fanty… ein Plüschtier-Elefant. Der würde sich sicher mit dem Teddy anfreunden“, sprach er und strich über den hellbraunen Bären in seinen Armen. Wieder war sein Blick auf den Hasen gerichtet. Der sah wirklich toll aus. Bestimmt hatte dieser einen extra Platz nur für sich. „So viele Sachen sind hier. Ich liebe süßes genauso wie Stofftiere auch wenn ich nur einen hab momentan.“

In vielen Fällen nahmen die beiden Seiten von Howl aufeinander Rücksicht, hatten allerdings beide ihren eigenen Kopf und gingen eine jede ihren eigenen Hobbys nach. Sie tolerierten das gegenseitig, zumindest bis zu einem gewissen Grad. Und im Moment war es an Dark, seine blonde Hälfte zu tolerieren. Light war nun mal ein Kind im Manne, er benahm sich wie ein Kind, redete teilweise wie eins und war so naiv wie ein kleiner Junge. Aber dafür hatte er ein unglaublich treues Herz und war ziemlich gewitzt, wenn er wollte. Irgendwo liebte Dark den Blonden, was vielleicht einfach daran lag, dass sie nur zwei recht extreme Seiten derselben Person waren. Andersherum genoss er im Prinzip völliges Vertrauen von Light, der zwar immer noch ein bisschen Angst vor Dark hatte, aber wusste, dass er ihm nie etwas tun würde. Dark war nun mal der erwachsene Teil von ihnen beiden, mit einem scharfen rationalen Verstand und gesundem Misstrauen in die Umgebung. Aber er war dafür auch grausam und liebte es, andere zu foltern. Jetzt spürte Light schon, dass er dem Jungen am liebsten den Hals umgedreht hätte, aber das würde Light nicht zulassen. Der Junge war so nett und er mochte Plüschtiere, das hieß doch auch, dass er öfter hier her kommen würde. Dark würde das bestimmt auch klar sein... Light schüttelte leicht den Kopf, um die Gedanken loszuwerden und lächelte den kleinen Jungen mit den violetten Haaren wieder an, als dieser ihm den Teddy hinhielt. Es war ein wirklich schönes Exemplar aus dem Regal, dass er sich gegriffen hatte und nicht ganz billig. Immerhin war es hochwertige Verarbeitung, darauf hatte Howl geachtet. Und schon sprach der Junge auch an, dass er ihn erst Mal nicht bezahlen konnte, sein Bruder würde das dann tun, wenn er wieder kam. „Ach, dann war der andere gerade dein Bruder? Das ist ja toll, ich hätte auch gerne einen Bruder. Aber ich bin ein Einzelkind, das ist echt doof. Dein Bruder muss ja echt nett sein, wenn er dir den kauft und dann noch Süßigkeiten dazu“ Er seufzte, Geschwister mussten etwas tolles sein. Light hatte Philipp völlig aus seinem Gedächtnis verbannt, für ihn gab es keinen kleinen Bruder. Nur Dark wusste noch, dass er mal einen kleinen Bruder gehabt hatte, aber er hatte ihn nach dem Massaker nicht mehr angesprochen. Light war geschockt und traumatisiert genug davon. „Na, wir können uns bestimmt auf einen Preis einigen...schenken darf ich dir ja leider nicht, dann flippt Dark noch aus und ich bekomme Ärger“ Dark grinste leise in seinem Hinterkopf, blieb aber stumm. Jetzt hatte Light das Sagen und das durfte er auch ruhig noch eine Weile haben.
Der Blonde quietschte fast vor Freude, als Shiro den abgegriffenen Stoffhasen so bewunderte. Seit frühester Kindheit schleppte Light mit sich herum und obwohl man das dem Hasen ansah und er auch den einen oder anderen Flicken hatte, sah er immer noch recht gut aus. Die hellblauen Augen des Gestaltwandlers strahlten wie der Himmel an einem Frühlingstag, er hatte da wohl einen Gleichgesinnten gefunden. „Freut mich, dich kennenzulernen, Shiro“ Das war aber ein niedlicher Name, aber der ganze Junge hatte was niedliches. „Wir werden uns bestimmt ganz toll verstehen, du und ich“ Er kicherte wieder, dann erzählte Shiro von Fanty und wieder strahlte der blonde Ladenbesitzer regelrecht. „Jaaaa, ich glaube auch, dass die sich ganz prima verstehen würden. Monsieur Lapin und Fanty müssen sich auch unbedingt kennenlernen, das nächste Mal musst du ihn unbedingt mitbringen, ich will ihn schließlich auch kennenlernen. Er muss ja superlieb sein“ Light war voll in seinem Element, freute sich wie ein Schnitzel und war einfach nur in quietschkugelbunter Laune. „Echt, du auch? Ich kann ohne Süßigkeiten und Stofftiere gar nicht mehr leben, ich liebe sie einfach nur. Deswegen hab ich den Laden ja auch aufgemacht, jetzt gehört das alles mir und ich kann es mit der ganzen Welt teilen“ Er dreht sich einmal mit ausgebreiteten Armen um sich selbst und lachte dabei, das es eine helle Freude war. „Welche Süßigkeiten magst du denn am liebsten? Ich hab hier alles da, dann kann ich einiges für dich zurücklegen, wenn ich weiß, dass du öfter kommst“ Shiro und Light würden sicher noch sehr gute Freunde werden, sie hatten ja das wichtigste schon gemeinsam. Und von allen Kunden, die Howl bisher gehabt hatte, war er ihm noch der Liebste.

Süßigkeiten und Stofftiere. Das waren Sachen, die der Junge schon immer gemocht hatte und eine halbe Ewigkeit mögen würde. Es war ein Symbol der Hoffnung für den Jungen, dass es in seinem Leben noch was Schönes geben könnte. Es war ein Zeichen der Hoffnung und die Erinnerung, das wir den Triumph in den Vergangenheit genießen. Denn der lila haarige hatte damals alles gegeben um sich nicht unterkriegen zu lassen. Mit 4 Jahren selbstständig geworden. Es wurde zwar nicht besser aber er ging nicht unter. Außerdem waren da noch Fanty und sein ganzer Schatz an süßem. Bunt. Ganz viele Bunte Bonbons, mit den verschiedensten Farben. Schon fast wie eine neue Welt für Shiro. Immer wieder wenn er zu Hause war, aß er Süßigkeiten und hatte sein Stofftier in der Hand, allerdings kannte niemand seinen Fanty. Er war gezwungen ihn zu verstecken aus Angst, es wäre unnormal. Vielleicht würde man ihn auslachen, akzeptieren so wie er war tat so oder so schon niemand. Also behielt er seinen Freund lieber für sich. Er konnte sich echt toll um ihn kümmern, denn Fanty war ziemlich geduldig wartete jeden Abend auf Shiro. Dann schrieben sie gemeinsam in sein Tagebuch, bis die beiden endlich schlafen gingen. Hoffentlich ging es ihm in der Schublade gut. Taima dürfte ihn nicht entdecken. Wo er wohl war? Wahrscheinlich etwas kaufen. Für Shiro? Bei dem Gedanken drehte er sich verlegen hin und her. „Niichan ist ganz lieb zu mir und wir können alles zusammen machen. Er ist genauso groß wie ich und er wuschelt mir immer durch die Haare. Dann erzählt er mir noch ganz viel über seine Herkunft. Eigentlich ist Taima nicht mein leiblicher Bruder… wir… er hat mich adoptiert… dann ist er ja doch mein Bruder…“, sprach er und wurde am Ende etwas rot. //Aber… wenn wir Geschwister sind… warum… küsst er mich? Warum… warum macht er das… Ist das… richtig so…? Wieso macht er es!?//, dachte er kurz und sah wieder zu dem Teddy. Der war einfach zu niedlich da musste er wieder kichern und den Bären enger an sich drücken. „Und ich bin mir gaaaanz sicher. Niichan kauft mir den Teddy bestimmt.“, kicherte er wieder. Natürlich sollte der Mann keinen Ärger bekommen, wer auch immer Dark war. Bestimmt ein Hauptchef der genau auf Howl achtete. „So eine Art Ober Boss oder? Ich hab schon richtig Angst. Vielleicht hab ich demnächst auch einen Boss. Ist Ihr Boss gemein?“, fraget er nach und blickte nach oben. Hoffentlich würde er keine Nackenbeschwerden haben, wenn er den Laden verließ. Falls das noch passieren würde. Shiro lächelte freundlich, hört zu was der größere sagte. Normalerweise waren ihm riesen nie geheuer aber heute hatte er auch keine Angst. „Natürlich ist er superlieb. Bestimmt möchte er sich mit allen hier anfreunden. Er wartet sicher zu Hause. Beim nächsten Mal bring ich ihn einfach mit. Dann hat Monsieur Lapin einen neuen Kumpel“, kicherte er und rannte zu dem nächsten Regal mit Stofftieren. Er sah sich einige an und rannte kichern in die nächste Ecke. „Süßigkeiten sind richtig lecker. Die mag ich am liebsten. Und Stofftiere mag ich genauso gerne. Ich und Fanty machen ganz viel zusammen. Wir lesen immer zusammen Bücher und liegen immer auf dem Bett. Am liebsten schläft er mit mir unter der Bettdecke. Och Niichan soll ganz schnell kommen. Wo er wohl jetzt sein mag? Vielleicht bringt er eine Überraschung mit!? Thihihihihi“. Er war schon ein bisschen neugierig. Er war einfach so gegangen und warum wusste keiner so genau. Darüber denken konnte Shiro kaum, denn er achtete mehr auf den Laden in dem er sich befand. Der lila haarige Japaner kramte seine Geldbörse heraus und zählte sein Geld. Seine Augen glitzerten. Als Howl ihn darauf ansprach, was er am liebsten hätte, zeigte er sofort auf ein Regal, das etwas weiter oben war. Ein großer runder, total bunter, Lolli. Er war nicht riesig aber auch nicht besonders klein. „Darf ich den kaufen? Bitte, bitte den möchte ich sooo gerne haben. Ich hab auch genug dabei okay? Bitte, bitte, Howl.“, flehte er den größeren an und versuchte selber an den Lolli ran zu kommen. Auf Zehenspitzen und immer noch bittend versuchte er diesen Lolli in seinen Besitz zu nehmen. Das Regal war allerdings viel zu hoch für ihn. Es war auch nie ein Stuhl in der Nähe wenn man ihn brauchte. „Und was ist mit dir? Kommst du da dran?“, fragte er den Teddy in seinen Händen während er diesen hochhielt.

Light fand das unheimlich spannend, was Shiro über den Jungen erzählte, der vorhin aus der Tür gegangen war. Der blonde Gestaltwandler hatte noch gesehen, dass er rote Haare gehabt hatte, was ihn eigentlich stutzig hätte machen sollen. Aber in seiner kindlichen Naivität hatte er darüber nicht weiter nachgedacht, jetzt erzählte der Junge, dass sein Bruder ihn also nur adoptiert hatte. Light musste eine Sekunde nachdenken, dann fiel ihm ein, dass Adoption hieß, dass Menschen, die nicht verwandt waren, plötzlich eine Familie waren. Er lächelte also weiterhin. „Da hast du aber ganz großes Glück gehabt, dass ein so netter Junge dich adoptiert hat. So ein Bruder muss ja echt was Tolles sein, ich hab ja keinen. Vielleicht adoptiert mich ja auch jemand, dann hab ich auch einen Bruder“ Light kicherte und lachte dann sogar, er hatte ja immerhin Dark, der ihm ein ja letztlich wie der große Bruder war, den er nie gehabt hatte. Die schwarzhaarige Seite des gebürtigen Franzosen hielt sich allerdings wirklich sehr zurück, die ganze Zeit über. Er blieb zwar wachsam, misstrauisch und machte sich seine eigenen Gedanken zu dem Jungen, sagte aber nichts und ließ Light lediglich wissen, dass er da war. Es war gleichzeitig beruhigend und beängstigend, beschützt und überwacht zur gleichen Zeit, wenn man es so wollte. Aber Light ließ sich davon nicht weiter von dem Gespräch ablenken, er freute sich, dass jemand wie Shiro in seinem Laden war. Der Junge drückte den Bären nur noch enger an sich und meinte, dass sein Bruder sicher den Teddy kaufen würde. „Wenn er so lieb ist, wie du sagst, dann macht der das bestimmt und vielleicht findet er ja auch was hier“ Dann wurde der Blonde nach Dark gefragt... einen Moment lang sah er nervös in eine Ecke des Raumes, als erwartete er, dass Dark dort stand und sein gefährliches Grinsen auf den Lippen trug. Der Schwarzhaarige in seinem Kopf nickte allerdings nur leicht und sagte ansonsten nichts weiter. Erleichtert wandte Light sich wieder dem Jungen zu. „Dark ist... mein Geschäftspartner. Und er ist immer so eeeernst, immer denkt er so viel nach. Und immer muss ich brav sein und vernünftig und erwachsen, er ist so eine Nörgeltante. Aber er passt dafür immer auf mich auf und tröstet mich, wenn ich traurig bin und er liebt Süßigkeiten genauso sehr wie ich. Dark ist nicht gemein, also zu mir nicht. Und auch sonst ist er.... na ja, er ist eigentlich nicht gemein. Ich mag ihn jedenfalls ganz doll“ War ja nur die Wahrheit, Dark war zwar grausam, was andere vielleicht mit gemein gleichgesetzt hätten, aber Light wusste ja, dass auch Dark gewisse Grenzen kannte. Sehr, sehr, sehr, sehr weitläufige Grenzen, aber er hatte sie.
Light war um einiges größer als der Junge, er war allgemein recht groß. Aber da er sich nicht wirklich seiner Größe entsprechend benahm, war das wohl nicht weiter wichtig. Und der Blonde freute sich wie... na ja, wie ein kleines Kind, dass Shiro seinen Fanty mitbringen wollte. „Hast du das gehört, Monsieur Lapin?“ Er warf den grünen Stoffhasen in die Luft, fing ihn wieder und drückte ihn fest, wobei ein Honigkuchenpferdgrinsen auf seinen Zügen lag. „Du bekommst einen neuen Freund, einen superlieben Freund. Da werde ich die beste heiße Schokolade machen und den besten Kuchen der Welt backen und dann werden wir uns alle an den Tisch setzen und ganz viel Spaß haben. Und wir holen Capitaine Ours, Général Chien, Baron Taurillon und alle anderen dazu, damit sie Fanty auch kennenlernen können. Und dann werden wir die besten Freunde überhaupt“ Light kicherte, endlich hatte er wohl so etwas wie einen Freund gefunden, der mit seinem Süßigkeiten- und Stofftiertick klar kam, sogar selbst einen hatte. „Monsieur Lapin machen auch alles zusammen, ich hab ihn schon super lange, er hat auch meine ganzen Reisen mitgemacht. Er war in Frankreich und Russland und in Japan und jetzt sind wir hier. Ich könnte ihn nie wieder hergeben“ Monsieur Lapin war der einzige Freund, den Howl über lange Zeit gehabt hatte und der ihm immer noch beistand. Auf das Stoffhäschen konnte man sich eben verlassen.
Shiro meinte schon, dass sein Bruder ihm vielleicht eine Überraschung mitbringen würde, Howl war schon ganz gespannt auf diesen Jungen, bestimmt war er genauso nett wie Shiro. „Ich finds toll, dass du Süßigkeiten und Stofftiere magst, ich dachte schon, ich bin der einzige auf der Welt“ Shiro fing dann an, von einem der Lollis in den oberen Regalen zu schwärmen und er bettelte regelrecht darum, ihn kaufen zu dürfen. Light kicherte wieder und Dark verdrehte die Augen und schüttelte geistig den Kopf. „Klar darfst du den haben. Wozu hab ich ihn wohl im Angebot?“ Er fand das echt superniedlich, wie Shiro sogar seinen Teddy hochhielt, ob der nicht ran kam. Kurzerhand machte Light ein paar Schritte auf den Kleineren zu, hob ihn hoch und setzte ihn sich auf die Schultern. Shiro war ja sehr leicht und Howl war kräftiger, als es den Anschein hatte. „Kommst du jetzt ran?“, grinste der Blonde fröhlich, Shiro war ein Federgewicht auf seinen Schultern, der trainierte Howl hatte gar keine Probleme damit, ihn eine Weile zu tragen.

Shiro sprach wie ein Wasserfall wenn er sich wohl fühlte. Außerdem sprach er auch noch von einer Person die er gerne mochte. Über Taima hatte er gerade etwas erzählt. Die beiden waren keine Brüder aber mochten sich wie welche. Obwohl man nicht wirklich wusste ob das so richtig war. Bis jetzt ging er davon aus, dass es Bruderliebe war. Vielleicht war das in der Dusche auch nur ein Ausrutscher!? Aber warum hatte er es dann gemacht? Und warum hatte Shiro es erwidert?? „Wahrscheinlich hab ich wirklich Glück gehabt. Manche mögen ihre Geschwister nicht, aber ich mag meinen Niichan. Eigentlich hab ich sogar zwei große Niichans. Den anderen nenne ich aber Niisan. Er ist groß und hat einen Raben. Ein Magier. Der kann sicher gaaaanz viel zaubern und weiß sicher ganz viel über die Welt. Alle großen wissen ganz viel. Vielleicht adoptiert Sie auch einmal eine Person, das denke ich auch. Wer will denn keinen Bruder haben? Die sind doch so toll und kümmern sich um einen. Mit Niisan hab ich noch nicht viel gemacht er ist sicher genauso nett wie Niichan… obwohl ich nicht so genau weiß ob Niichan mein Bruder sein kann... aber Sie finden ganz bestimmt einen.“, sprach er glücklich als er den Teddy streichelte und anblickte. Wieder sprach der Junge so viel auf einmal. Es war schon komisch wie offen er war, wenn er sich irgendwo wohl fühlte. Wahrscheinlich war es bei anderen Menschen auch so. Ob die anderen Wesen genauso waren wusste Shiro-kun leider nicht. Er wusste auch gar nicht viel über Wesen, war aber normal wenn einem seit der Geburt gesagt wird, das wären alles nur Märchen. Die Neugier kam in dem lila haarigen auf und er traute sich Howl eine Frage zu stellen. „Was für ein Wesen sind Sie?“. Shiro schloss aus, das er hier von Menschen umgeben war, weswegen er sofort fragte. Zu der Antwort des Besitzers nickte er nur. Taima mochte sicher auch süßes… jetzt ging es wieder um Taima!!! Das musste aufhören. Innerlich schüttelte der Kleine den Kopf und atmete tief durch. Shiro blinzelte vor sich hin und nickte eifrig, als Howl über diesen Dark erzählte. So wie es schien war er ein wenig streng, trotzdem ziemlich freundlich zu dem Mann. „Dann ist er doch so etwas wie ein Bruder oder nicht?", lächelte er und blickte auch nicht mehr auf den Teddy. Da ging es auch wieder um den Stoffhasen, der in die Luft geworfen wurde. Shiro warf den Bären auch in die Luft und drehte sich einmal als er diesem gefangen hatte. Lachend wie es sich verstand. „Eine richtige Teeparty. Mit Süßigkeiten und ganz viel Kakao… das wird sicher ganz lecker. Und dann ist auch noch Fanty dabei und all die anderen. Und ich bin auch dabei und Howl auch das wir ein riesen Spaß. Dann muss ich jeden Tag kommen damit Monsieur Lapin und Fanty auch jeden Tag spielen können.“, kicherte er glücklich und blickte dann zu dem Bären, knuddelte diesen ganz feste. „Und wenn Niichan kommt dann zeig ich dir mein Zimmer“, flüsterte er in dessen Ohr und kicherte danach. Monsieur Lapin schien schon ganz schön viel gereist zu sein, und Shiro konnte den Hasen nur bestaunen. Das glitzern in seinen Augen war wieder zu erkennen und er musterte den Hasen in Howl‘s Armen. „Das ist ein echt cooler Hase“, schwärmte er und lächelte den Besitzer freundlich an.
Der einzige auf der Welt. Das dachte der kleine Mondvogel auch immer. „Wissen Sie… Süßigkeiten mag ich einfach so aber Stofftiere die sind mir einfach total wichtig… vor allem mein Fanty. Wenn ich gewusst hätte dass es so viele Stofftiere hier gibt dann hätte ich ihn natürlich mitgenommen. Er wartet sicher auf mich und hofft, dass ich ihm ganz tolle Geschichten erzählen kann.“, kicherte Shiro, während er herumlief und sich noch mal alles ansah. Immer noch mit dem Bären in der Hand, als wäre er schon seins. Aber der Besitzer schien nicht viel dagegen zu haben. Auch hatte Howl nichts dagegen dem Jungen den Lolli zu verkaufen, was Shiro freute. Trotzdem gab es noch das Problem, das er nicht wusste wie er nun an die Sachen rankommen sollte. „Komm schon… noch ein Stückchen“, feuerte er den Teddy in seinen Händen an. Da wurde er auf einmal gepackt und sah den Lolli direkt vor seiner Nase. Er grinste. Das konnte doch nur heißen, dass man ihn hochgehoben hatte. Einen Blick nach unten gewagt nahm er auch das grinsen des Besitzers auf und musste herzlichst Lachen. „Awww… Ist der Lolli schön… So viele Farben“, bewunderte er den Lolli in seiner Hand und zeigte ihm den Teddy. Dann streichelte er den Bären sanft und meinte zu diesem: „Ist nicht so schlimm, das du es nicht geschafft hast ich hab es schließlich auch nicht geschafft.“

Dark hatte mit seinem feinen Sinn für die Gefühle anderer schon lange mitbekommen, dass dieser Junge, den Shiro Niichan nannte, mehr war, als nur ein guter Freund, zu dem er ein brüderliches Verhältnis teilte. Was die Menschenkenntnis anging, hatte die grausame Hälfte des Franzosen eindeutig den Vorteil. Er war es gewohnt, sein Gegenüber genauestens unter die Lupe zu nehmen, zu analysieren und abzuschätzen, wann der Zeitpunkt am günstigen war, jemandem das Blut aus den Adern zu quetschen. Light ging ganz anders auf die Leute zu, nämlich als die Naivität in Person, er mochte alle und jeden, die ein wenig nett zu ihm waren. Sicher, mit dieser Art hatte er vor allem die Frauenherzen auf seiner Seite, eine Frau konnte ihm schwer einen Wunsch abschlagen, wenn er sie mit den großen himmelblauen Kinderaugen ansah. Dark wusste das geschickt auszunutzen, Light spielte auch meist mit. Aber hier ließ er den Blonden ausnahmsweise mal in Ruhe. Er würde schon noch mitkriegen, was hier Sache war, wenn er mal sein Hirn einschalten würde. „Ach, einen großen Bruder auch? Du bist ja wirklich ein ganz schöner Glückspilz, gleich zwei Brüder“ Light wurde aber stutzig, als er davon sprach, der Niisan sei ein Magier... dann wusste der Junge also, dass es mehr gab, als nur Menschen? Selbst Dark bekam nun langsam ein wenig mehr Interesse an dem Jungen und das nicht in dem Sinne, dass er ihn in den Keller schleppen und ihm die Klauen in den jungen Leib rammen wollte. „Uhhhh ich mag Raben, das sind tolle Vögel. So groß und so klug. Und der kann echt zaubern? Das muss ja wahnsinnig spannend sein, so was könnt ich auch gerne“ Aber er konnte sich immerhin in einen großen Menschenvogel verwandeln, das war auch ziemlich cool. „Ach, bestimmt ist er nett, zu dir sind doch bestimmt alle nett, du bist doch so lieb und so freundlich, da kann man doch gar nicht anders, als nett zu dir zu sein. Naja, aber ich bin wohl schon viiiieeeeeel zu alt, um noch adoptiert zu werden, außerdem mögen eine ganze Menge Leute Dark nicht“ Ein wenig verständlich war das ja auch, liebevoll war er nur gegenüber Light und selbst der hatte oft genug mit seinen... gewissen Vorlieben zu kämpfen.
Dann stellte Shiro doch die Frage, was Howl für ein Wesen war. Der Blonde war unsicher, sah wieder in die Ecke und fragte sich, ob er ehrlich sein sollte. Besser gesagt, er fragte Dark. „Sollen wir es ihm sagen? Immerhin kennt er einen Magier....“ Dark zuckte innerlich mit den Schultern. Meinetwegen. Wenn er schreiend aus dem Laden rennt, soll es mir auch Recht sein... Light merkte, dass Shiro Dark auf den Keks ging, aber wenn der Schwarzhaarige sich mit Naji unterhalten konnte, der Light nur tierisch langweilte, konnte Light sich auch mit Shiro unterhalten. „Okay. Also... das nennt man Gestaltwandler, ich kann mich verwandeln. Soll ich es dir mal zeigen?“ Seine Augen leuchteten regelrecht, er zeigte gern, was er konnte. Und wenn dieser Shiro damit klar kam, dass Howl nicht ganz menschlich war, dann war doch alles soweit in Ordnung, oder?
Auf die Bemerkung des Jungen, dass Dark ja dann doch sowas wie ein Bruder war, legte er den Finger ans Kinn und sah nachdenklich nach oben. „Hm.... stimmt eigentlich auch wieder. Ja, stimmt, Dark ist wohl so was wie ein Bruder für mich. Klasse, dann muss mich ja niemand adoptieren“ grinste er schon wieder und sogar Dark gluckste leise. Und als Shiro auch zustimmte, so eine Teeparty steigen zu lassen, quietschte Howl schon fast wieder und drückte den Plüschhasen. „Dann haben wir jetzt einen neuen Freund, Monsieur Lapin und du hast einen neuen Spielkameraden, ist das nicht supermegatoll?“ Da würde Howl aber ganz große Geschütze auffahren müssen, wenn Shiro zur Teeparty vorbeikommen würde. Doch wozu hatte er denn die riesigen Lager an Schokolade und allem sonstigen Süßkram?
„Na, jetzt kannst du ihm ja eine ganz tolle Geschichte erzählen“ Aber Light verstand Shiro ziemlich gut, er hatte selbst eine ganze Kuscheltierarmee, die ihm zur Seite stand und niemand hörte ihm so gut zu wie seine Kuscheltiere. „Ich verstehe dich, geht mir mit Monsieur Lapin genauso, ich wüsste nicht, was ich ohne mein Häschen machen würde“ Wahrscheinlich würde er durchdrehen und zwar völlig.
Shiro war wirklich sehr leicht, Howl hatte absolut keine Probleme, ihn auf seinen Schultern zu tragen. Und der Kleine hatte den Lolli ja so unbedingt gewollt, da hatte er nicht widerstehen können. „Sag mal, isst du zu wenig? Du bist ganz schön leicht“ fragte er naiv und unschuldig, er fragte ja nur so. „Genau Teddy, mach dir keine Vorwürfe. Dafür hat man doch Freunde“ lächelte Howl weiterhin und behielt Shiro einfach auf seinen Schultern. „Magst du noch was aus den oberen Regalen?“ Wenn er ihn schon mal auf den Schultern hatte...

„Vielleicht…“, lachte er. So ein wirklicher Glückspilz war er eigentlich nicht, wenn er an die Vergangenheit dachte. Es ging ihm so schlecht, das er sich heute Morgen sogar das nehmen Leben wollte. Wenn Taima nicht gewesen wäre, dann hätte er keine Geschwister gehabt. Vielleicht war es auch Schicksal, das der Rotschopf in dem Moment gekommen war. Zu der Sache mit dem Raben lächelte er schief. Groß und Klug. Das mochte alles sein, aber bei Karas? Wahrscheinlich war es bei Karas nicht anders. Er hatte nicht so wirklich gefallen an Karas gefunden und wie es ausschaute war es andersherum genau dasselbe. Wenn Feinde sich einig waren, war das schon mal gut. Trotzdem möchte Shiro-kun sich nicht wirklich mit ihm verfeinden. Aber wenn dieses Federvieh anfängt dann wird Shiro auch zurückschlagen. „Also… der Rabe ist ganz okay. Und Niisan kann zaubern. Ich hab ihn letztens Meister genannt aber er meinte er wäre noch nicht so gut. Auf jeden Fall ist er supernett… und vielleicht würde er mir auch süßes kaufen“, kicherte er und knuddelte den Teddy wieder. Dann machte sogar Howl ihm Komplimente. Lieb und freundlich hatte der Mann gesagt. Ein bisschen verlegen wurde er rot und drehte sich weg. „Dankeschön“, murmelte er ein wenig lauter. Komplimente machen war einfacher als Komplimente bekommen. Dann ging es wieder um diesen anderen typen namens Dark. So viel Interesse hatte Shiro nicht an dem Mann allgemein eher daran ob dieser streng war oder nicht. „Ist der denn so schlimm dass man ihn nicht adoptieren würde?“, fragte er ein bisschen erstaunt. Aber das war doch kein Grund warum Howl nicht adoptiert werden konnte. Oder wollten sie zusammen bleiben? Vielleicht hatten sie sich geschworen zusammen adoptiert zu werden oder so etwas. Shiro wusste es nicht, trotzdem lächelte und er nickte freundlich, strich dem Bären wieder sanft über das Fell. Als wäre es schon seins, kicherte er vor sich hin und knuddelte diesen erneut. Dabei war er sich gar nicht sicher ob er wieder kommen würde. Trotzdem würde er sich freuen.
„M-Mit wem… reden Sie bitte? Ein Geist vielleicht?“, fragte er ein wenig neugierig. War hier eine unsichtbare Person? Sofort lief er durch den ganzen Raum und tastete jede Stelle ab wo nur ein Geist sein konnte, bei Ecken und Kanten, oben unten, hinter sich, vor sich, einfach überall. Doch er fand einfach nichts. Auch in dieser einen Ecke nicht wo Howl hin starrte. Jetzt begann er doch noch zu sprechen und Shiro blickte dem größeren in die Augen… diese glänzten aber nicht so schön wie die von seinem Niichan… wie kam er jetzt darauf? Wie aus einem Reflex sah er kurz in eine andere Richtung es sollte aber nicht abweisend aussehen. Dann hatte Howl auch schon zu Ende gesprochen. „G-Gestaltenwandler?“, wiederholte er und blinzelte. Seine Augen begannen zu glitzern. „Eeeeeeeehrlich? Oh Mano, Mano man! Jetzt hab ich keine Kamera dabei. Können wir das Foto noch irgendwie nachholen? Ich brauch nämlich Bilder von allen Rassen. Wissen Sie bei uns in der Schule wurde gesagt, es würde keine Wesen geben. Die Lügen alle. Heute habe ich Vampire, Donnervögel, Zauberer, Engel und Sie gesehen“, strahlte er und zappelte auf der Stelle damit der Mann sich auch ganz schnell verwandelte. „Bitte verwandeln Sie sich doch mal. Bitte, bitte, bitte…“
Shiro-kun musste Lachen. Jetzt musste er also wirklich niemanden adoptieren. „Haben Sie denn noch nie darüber nachgedacht? Ich meine sowie Sie von diesem Dark reden könntet ihr doch glatt Geschwister sein anstatt Kollegen oder so etwas.“, lächelte er den Typen an. Eine fette Tee Party würde jetzt sicher gut tun. Mit einem richtigen warmen Kakao. Das konnte sich der kleine Mondvogel super vorstellen. „Eine rieeeeeeeeesen Party mit allen Kuscheltieren hier im Laden.“, kicherte er und rannte im Laden herum. Nach einer Weile blieb er stehen und beobachtete die anderen Kuscheltiere. Ob Niichan ihm auch alle kaufen würde? „Fanty freut sich bestimmt schon auf die Geschichte. Der kann es sicher kaum erwarten. Er ist mir wirklich wichtig. Ich schaff es nie im Leben ohne ihn. Und ohne meine Brüder schaffe ich es auch nicht. Und du nicht ohne Darke oder?“, fragte er und legte den Kopf schief.
Die Vogelperspektive war zwar noch nicht erreicht aber er war schon ziemlich hoch. Noch nie hatte ihn jemand auf den Schultern getragen. Er lachte herzlich und sah nach unten. So hoch war das auch gar nicht, also musste er auch keine Angst haben. Während die beiden den Teddy aufmunterten, strich Shiro wieder sanft über sein Fell. Er sah sich wieder etwas um und musste grinsen als Howl eine Frage stellte. „Bin ich denn so leicht? Dabei esse ich doch so viel süßes.“, grinste er und sah ein wenig nach unten. Schnell blickte der lila haarige nach unten und schmunzelte, zeigte mit seinem Finger dann in die andere Ecke. „Da möchte ich noch was haben…bitte“, kicherte er. Den Teddy hielt er immer noch gut fest, damit auch nichts passierte.

Einst hatte Howl eine Familie gehabt. Einen Vater, eine treusorgende Mutter, sogar einen kleinen Bruder, den er sehr geliebt hatte... Doch sein Vater hatte ihn verprügelt für das, was Howl gewesen war. Dafür, dass er seine Kräfte angewendet hatte, genutzt hatte, weil es ihm Spaß gemacht hatte. Vielleicht hatte er Angst gehabt, vielleicht wollte er nur, dass sein Sohn...normal war. Aber vor der Prügel hatte Howl immer Angst gehabt, hatte immer gewollt, dass ihn endlich jemand davor beschützte. Er hatte nicht verstanden, warum sein Vater das tat und er wollte, dass es ihm jemand erklärte. Seine Mutter hatte es nie getan, sich nie zwischen ihren Sohn und ihren Ehemann geworfen. Und so musste Howl allein mit der Situation zurecht kommen – und hatte Dark erschaffen. Oder besser, hatte sich in Light und Dark aufgespalten. Und Dark hatte ihn immer beschützt, war dafür aber auch destruktiv, schon als Kind grausam und ohne Mitleid gewesen. Und er hatte als Jugendlicher schon den Tod seiner Eltern geplant. Ohne dass Light etwas davon mitbekommen hatte. Wenn Dark nicht wollte, dass der Blonde etwas mitbekam, bekam er es nicht mit. Erst die Leichen der Eltern hatte er wieder gesehen, wie Dark sie umgebracht hatte und bis heute wachte er manchmal nachts auf, weil er sie in seinen Träumen erschienen.
„Zaubern.... wirklich toll, das würde ich gerne mal sehen. Stellst du mir deinen Niisan auch mal vor? Ich würde ihn gerne kennenlernen, einen echten Magier habe ich noch nie getroffen“ Mit Anderswesen war es sowieso so eine Sache, sowohl Dark als auch Light erkannten magische Wesen nicht auf den ersten Blick. Dark hatte zwar ein bisschen Feingefühl, aber er konnte auch nur ahnen, wer Mensch war und wer nicht.
Ob Dark schlimm war... er war eben ein Teil von Howl. Ohne ihn wäre der gebürtige Franzose nicht komplett, er gehörte nun mal zum Gesamtbild des Howl Hauro Jenkins Pendragon. Light fand ihn nicht schlimm... er hatte ein bisschen Angst vor dem, was er manchmal dachte und was er tat, aber viel schlimmer fand er Leute, die kleine Tierbabys quälten. Und das machte selbst Dark nicht, weil er dann genau wusste, dass Light ihm die Hölle heiß machen würde. Wenn es um Tierbabys ging, konnte Light richtig aufdrehen und richtig aggressiv werden. „Ich finde ihn nicht schlimm“ zuckte er mit den Schultern. „Aber andere mögen ihn nicht, er hat... komische Hobbys. Und er ist seeeeeehr ehrlich, das mögen andere nicht. Aber wir sind ja schon groß, eigentlich muss uns ja niemand adoptieren“ Er kicherte wieder, die Vorstellung von einer richtigen Familie war eigentlich ganz süß, er könnte sich daran gewöhnen. Aber wer adoptierte schon einen verrückten Gestaltwandler? Wir brauchen keine Familie, Light. Wir haben uns und das reicht... Der Blonde seufzte leise, lächelte aber weiterhin.
„Ein Geist? Nein, mit Dark“ Geistig verpasste Dark ihm gerade eine saftige Ohrfeige, dass er das erwähnte. Jetzt hatte der Schwarzhaarige keine Lust sich zu zeigen, außerdem wollte er nicht, dass Light sich die einzige Möglichkeit verspielte, vielleicht einen Freund zu bekommen. Auch wenn Dark ihn nicht leiden konnte, dass hieß nicht, dass er wollte, dass Light keinen kleinen Freund hatte. Früher hatten die Kinder nicht mit ihm gespielt, weil sie ihn seltsam fanden. „Also... ähm... mit mir selbst, meinte ich. Ich denken manchmal laut“, rettete er sich ein bisschen unglücklich aus der Affäre und hoffte einfach mal, dass der Junge das glaubte. Im Prinzip war es nicht gelogen, Dark war ein Teil von ihm und er sprach eben mit diesem Teil. Also mit sich selbst.
Der Junge schien ja ganz fasziniert davon zu sein, dass Light ein Gestaltwandler war, wollte sogar Fotos machen. Light lachte, der Junge erinnerte ihn an sich selbst. Nur dass Light keine Fotos von anderen Wesen machte. Aber warum sollte er denn keine machen dürfen? Immerhin wusste er, dass es andere Wesen als Menschen gab und wenn er Fotos machte, um sich davon zu überzeuge, war das ja nicht so schlimm. „Klar kann man das nachholen, komm einfach vorbei, wenn du Zeit und die Kamera dabei hast. Mir haben sie in der Schule auch immer erzählt, dass es solche Wesen nicht gibt, aber ich wusste es ja immer schon besser. Du hast schon Vampire gesehen? Und Engel auch? Wow.... was sind denn eigentlich Donnervögel? Sind auch so was wie Gestaltwandler? Weil ich kann mich auch in einen riesigen Vogel verwandeln, sind die dann genauso?“ Er fand das spannend und auch Dark hörte stumm, aber aufmerksam zu, was der Junge so erzählte... er musste sich auch ein Bild von den Wesen machen, die es hier so gab. Je mehr er über diese Wesen wusste, desto besser war er vorbereitet... „Klar kann ich. Pass auf“ Ein bisschen konzentrieren musste Light sich, doch dann bildeten sich auf seiner Haut schwarze Federn, seine Füße verwandelten sich in riesige Greifvogelklauen, seine Fingernägel verlängerten sich zu Krallen und zwei gigantische Flügel wuchsen ihm aus dem Rücken. Nur ein paar Sekunden später stand ein riesiger Mensch-Vogel-Hybrid im Raum, selbst die Schwanzfedern fehlten nicht. Schwarzblaue Federn bedeckten den gesamten Körper, nur das Gesicht, das immer noch menschlich war, blieb davon verschont. Dafür hatte Light jetzt etwas dunklere Augen und spitze Reißzähne. „Na, ist das nichts?“, grinste er breit und ging ein wenig in die Hocke, die Hinterbeine knickten wegen der vogelähnlichen Anatomie leicht ein, die Klauen kratzten sacht über den Boden. Die großen Flügel lagen zusammengefaltet auf dem Rücken.
Der Kleine hatte es ziemlich gut erkannt, Light hatte Dark immer als so was wie einen großen Bruder gesehen. „Eigentlich hast du Recht... Du hast sogar ziemlich Recht. Wir sind wohl wirklich so was wie Geschwister“ Wieder kicherte Light, er fand das ziemlich lustig. Werden wir langsam gewitzt, petit? Du findest doch nicht etwa Gefallen an der Ironie, Kleiner? Wieder kicherte Light, schlimmer als ein kleiner Schuljunge, der gerade ein Mädchen im kurzen Rock gesehen hatte. „Jaaaaa, wir sind wohl so was wie Brüder... seeeeeeehhhhhr enge Brüder“ Er kam aus dem Kichern ja fast gar nicht mehr raus, er fand das tierisch lustig, und diesmal teilte Dark sogar seinen Humor. „Stimmt, ich könnte nicht leben ohne Dark. Wie soll ich sagen... mir würde etwas sehr, sehr wichtiges fehlen“ Ja, so war es ganz gut ausgedrückt. Dark und Light waren eigenständige Persönlichkeiten, mit einen Gedanken, Gefühlen und Wegen zu handeln, sie wussten voneinander und waren auch meistens Präsent. Nur zusammen waren sie Howl Hauro Jenkins Pendragon und niemand anders.
„Du bist super leicht, du wiegst ja fast gar nichts. Ich glaube, du musst mehr essen, sonst bist du irgendwann nur noch ein Bindfädchen“, scherzte Light, der Junge auf seinen Schultern war wirklich sehr leicht und wenn er hier öfter war, würde Light ihn am Ende noch füttern müssen. Er kicherte wieder, nicht jeder vertrug Süßigkeiten so einfach wie er. Er folgte dann brav der Richtung, in die der Junge gezeigt hatte. „Immer greif zu, du kannst es vertragen“ Light hatte das Kerlchen schon längst in sein Herz geschlossen und den Bären hätte er ihm am liebsten geschenkt. Aber Dark hätte ihm den Kopf abgerissen.

Kazuya? Shiro musste grinsen. Niisan würde ihm sicher nicht glauben, dass er außer Tai und ihm noch einen Fan hatte, trotzdem nickte er und meinte zu Howl: „Na klar sobald ich ihn sehe bringe ich ihn mal mit. Bestimmt wird er dir ganz tolle Tricks zeigen. Ich selbst habe Niisan noch nie zaubern sehen aber der kann das 100 pro“. Kazu würde wohl sagen, das der Kleine den Mund zu voll nahm doch er war nicht hier, also konnte Shiro es nicht wissen. Etwas kichernd blickte er dann kurz nach draußen. Wo sein anderer Bruder wohl war? Er war jetzt schon etwas länger weg. Ungefähr geschätzte 20 Minuten. Es ging ihm zwar gut, dennoch wollte er, das Taima da war… in seiner Nähe so wie er es die ganze Zeit über war. Nach der gestrigen Sache war er so gebunden an dem Donnervogel und hatte die ganze Zeit nur bei ihm gestanden. Es hatte sich einfach gut angefühlt. Heute Morgen hatte sie sich getrennt, doch das Schicksal schien es zu wollen, das die beiden sich wieder sahen, denn Taima war da… ausgerechnet als Shiro ihn brauchte. Der Junge mit dem roten Haar war irgendwie immer da… und jetzt… war er nicht da… ein komisches Gefühl kam in dem Jungen hoch. Schon fast wie ein Hund blickte er auf diese Tür, hoffend, das der gleich große durch diese Tür marschierte… sehnte er sich etwa nach ihm? Bei dem Gedanken musste er innerlich kräftig den Kopf schütteln //Quatsch! Ich will gar nicht, das er wieder da ist… ich muss nicht immer mit ihm zusammen sein.//, redete er sich wieder ein. Das machte er in letzter Zeit ziemlich oft, bemerkte er schnell. Noch eine kleine Sekunde blickte er zur Tür und dann wieder weg, zu Howl.
Zu diesem Dark konnte er selbst nicht viel sagen aber der Mann schien nichts gegen seinen Kumpel zu haben. Shiro lächelte und sah den Kerl noch genauer an. Der war ja wirklich groß. Ein wahrer riese, wortwörtlich. „Ist Dark genauso groß wie Sie?“, fragte er dann noch und musste ein bisschen Lachen. Der lila haarige war wirklich ein kleiner, aber es störte ihn heute nicht. Er fühlte sich einfach zu gut, dass es ihn stören könnte. Wieder blickte er den anderen an und lächelte. Dieser Dark und wer waren sicher gut miteinander befreundet. Shiro hatte noch nie eine Art beste Freunde, oder beste Freundin. Er hatte für so etwas nie Zeit gefunden und es wollte auch so keiner mit ihm spielen. Sie fanden ihn alle so anders. Was war nur anders an diesem Jungen? Vielleicht war er schwul… Bei dem Gedanken musste er kräftig husten und drehte sich um. //Vielleicht ist das so… die meisten Jungs aus der Klasse mochten keine schwulen… vielleicht bin ich auch… Blödsinn!!! Wie komm ich denn darauf? Ich bin weder verliebt noch schwul. Ich bin…. Ich bin… einfach ich!//. Das Wort kam ihm noch öfter in den Sinn und er konnte es immer wieder in seinem Kopf hören. Schließlich drehte er sich wieder um und tat so als wäre nichts passiert.
„Hmm“, sagte er einfach dazu und wartete auf die nächste Tat von Howl ab. Da war doch sicher etwas gewesen, so dämlich war Shiro nun auch nicht. Aber vielleicht war da auch wirklich nichts, der Kleine hatte ja auch keine einzige Spur gefunden also belies er es dabei, kicherte ein bisschen als er sich wieder so umsah. Ein wohliges Gefühl war im Magen des Mondvogels, sobald er wieder die ganzen Süßigkeiten und Stofftiere sah. Da hatte der größere auch schon gesagt er könne sich verwandeln und Shiro war ganz feste davon überzeugt, das er wieder kommen würde, allein schon um ein Foto zu haben war es Wert und er mochte den blond haarigen irgendwie ganz gerne. Da schien er auch schon in der Konzentrationsphase zu sein, als Shiro den Teddy ansah. „Gleich geht’s los Teddy, schau genau hin.“, flüsterte er und wartete dann ab. Es dauerte kaum da stand auf einmal eine schwarze Gestalt vor dem Jungen und er riss die Augen auf. Sicher hatte er Angst bekommen, das Teil war auch riesen groß gewesen. Er schloss kurz die Augen und klammerte sich an den Teddy. Kurz als er sich traute seine Seelenspiegel wieder zu öffnen blickten diese in das Gesicht von Howl. Er war ja noch da. Shiro musste lachen. Schließlich traute er sich auch wieder die Schritte vor zu gehen die er zurückgegangen war und bestaunte den Mann im dunklen Gefieder. „Oh du meine Güte! Ich muss uuuunbedingt ein Foto von Ihnen machen. Das sieht auf meiner Bilderwand bestimmt echt stark aus Niichan wird Augen machen wenn das da hängt. Sie sehen einfach Klasse aus, der Hammer“, fing er laut an zu kreischen und rannte vor Freude im Kreis. Das machte er oft wenn er kurz vorm durchdrehen war. Wahrscheinlich würde das hier öfters passieren wenn es immer so nette Leute gab wie Howl und seine Brüder.
„Ohne meine Geschwister wäre ich sicher auch ganz alleine. Ich verstehe gar nicht was die so toll an mir finden. Trotzdem freue ich mich, dass mich mal jemand mag. Genau wie ich und meine Geschwister. Mit meinem Niisan mit ich sehr eng verbunden und bei meinem Niichan auch“… //Vielleicht sogar mehr als das…//, kam es ihm gerade in den Sinn und er dachte eben an die Sache in der Dusche… wie deren beiden Lippen sich getroffen hatten. Er schüttelte kurz den Kopf und versuchte diese Gedanken wegzuschieben. Taima war nicht hier, es ging nicht um ihn sondern um Howl und Dark. Er schaffte es einfach nicht aufzuhören an den Rotschopf zu denken und wieder war sein Blick auf die Tür gefallen, wo sein Bruder gleich hinein kommen wollte. Er blickte dann wieder zu dem Bären in seiner Hand und lächelte, knuddelte diesen ganz feste kichernd.
„Dann komme ich eben jeden Tag und esse mich mit Süßigkeiten voll. Vielleicht klappt das dann und ich werde zu schwer für Sie“, lachte er und konnte schon fast gar nicht aufhören zu lachen. Diese Freude stieg in ihm auf, die er so selten in seinem Leben gespürt hatte. Als Howl sich dann auf dem Weg zum nächsten Regal machte, dachte er wieder darüber nach wieder Taima ihn getragen hatte. Oh Gott jetzt fing das schon wieder an. „Sagen Sie mal… gibt es manchmal Moment im Leben… wo der Bauch sich ganz leer anfühlt und er anfängt zu kribbeln? A-Also sind das dann Bauchschmerzen oder…“, fragte er mal ganz spontan. Vielleicht hatte er einfach nur Bauchschmerzen. Wenn er ausgerechnet an den Jungen dachte? Ist klar! Shiro nahm sich aus einer Dose noch ein bisschen süßes und wartete mit einem leicht roten Gesicht auf die Antwort. Hätte er doch einfach seinen Niichan in der Dusche gefragt. Warum sollte der Mann das denn Wissen? Blitzmerker. Hatte die Frage denn überhaupt etwas mit Taima zu tun. //Ich hab nur so gefragt! Nicht wegen ihm…//

Zauberer kannte Light nur vom Jahrmarkt und die konnten nur kleine Taschenspielertricks. Dark hatte ihm erklärt, dass die Zauberer auf Jahrmärkten nur geschickte Finger hatten und die Zuschauer geschickt ablenkten, damit sie nicht merkten, was hinter den Tricks steckte. Aber ein echter Magier, das war doch sicher etwas ganz anderes. „Ich freue mich schon, dann hol ich die besten meiner Kekse aus dem Lager... wenn ich sie bis dahin nicht schon längst selbst gegessen hab“, kicherte er wieder. Im Moment war er satt bis obenhin, aber das konnte ja ganz schnell anders werden. Und dann musste er sich zurückhalten, nicht den ganzen Laden aufzufressen.
Gestern Abend hatte Light sich gegenüber Cho noch gezeigt, hatte seinen Spaß mit ihr gehabt und... war ganz Dark gewesen. Im Moment wusste er nicht, ob Dark einfach zu müde war, um großartig das Kommando übernehmen zu wollen, oder ob er einfach wollte, dass auch Light endlich mit den Menschen klar kam, das war ihm eigentlich auch egal. Er wollte nicht, dass Dark diesen kleinen, netten Shiro vertrieb, Light verstand sich so gut mit ihm. Und Freunde brauchte er doch auch, er hatte ja nie richtige Freunde gehabt. Als Kind hatte man ihn seltsam gefunden, weil er Selbstgespräche führte. Als Jugendlicher war er den anderen zu kindisch gewesen und Dark war ihnen zu brutal. Und als Erwachsener... nun, er war komisch, anders, verrückt, das war nicht zu leugnen. Aber er kam zurecht damit und viele, die ihn kannten, wussten nicht mal von seiner Krankheit. Naji wusste es jetzt, weil Dark es ihm erklärt hatte. Aber Shiro bekam wohl nicht mit, wie es um Howls Geisteszustand bestellt war. Und das war vielleicht auch ganz gut so. „Ja, manche sagen sogar, wir sehen uns ähnlich – aber ich bin der Hübschere von uns beiden“ Er lachte wieder und sein Gesichtsausdruck war ein wenig verschmitzt. Wie oft willst du das noch aufrollen, Kleiner? Du bist nicht hübscher, du bist niedlicher und dir vertrauen die Leute gleich, wenn sie dich sehen. Das ist alles Light kicherte wieder und drückte seinen Stoffhasen. „Dark sieht das ganz anders, aber er weiß ganz genau, dass es so ist und er will mich nur ärgern“ Langsam kam er wieder in die alten Muster aus Russland, wo er gelernt hatte, anders von Dark zu reden, als wäre er nicht Howl. Damals hatte er das nach einiger Zeit ganz vernünftig hinbekommen, hier musste er erst wieder reinkommen. Nur die Selbstgespräche, das würde wohl immer so bleiben. Er war es zu sehr gewohnt.
Shiro schien zuerst ein bisschen Angst zu haben vor Howls Vogelgestalt, die auch wirklich Respekt einflößte. Howl selbst war nicht gerade klein, aber als Vogelhybrid war er noch etwas größer, durch die Flügel wirkte er auch gewaltiger. Die gigantischen Schwingen konnten ihn über weite Strecken tragen und sie waren so stark, dass er locker das vierfache seines Gewichts in die Luft heben und transportieren konnte. Er war stolz auf diese Gestalt, aber er wusste auch, dass Menschen so etwas nicht gewohnt waren und mit Angst reagierten. Aber dann wich die Angst der Faszination, Shiro kam wieder näher und bestaunte die Verwandlung. Light kicherte. „Du kannst gerne ein Foto machen, wenn du nächstes Mal wieder kommst. Deine Brüder werden bestimmt Augen machen, wenn sie das sehen... Bist du schon mal geflogen? Das ist großartig! Wenn man da oben ist, der Wind unter den Flügeln, die Sonne auf den Federn, es ist einfach klasse. Wenn du willst, nehm ich dich mal mit“, bot er an. Shiro war so ein Leichtgewicht, der würde gar nicht auffallen, wenn er ihn auf seinem Rücken mitnahm. Sicher würde er auf seine Flugkunststücke verzichten müssen, aber dafür würde Shiro sich bestimmt freuen. Die Federn raschelten leise, als Light sich kurz schüttelte und sie leicht aufrichtete.
Der Blick aus den himmelblauen Kinderaugen wurde weich, als Shiro so von seinen Brüdern erzählte. Geschwister waren etwas wunderbares und auch, wenn es nur adoptierte Brüder waren, es waren Brüder. Und wer würde den niedlichen Shiro nicht mit Freuden adoptieren? Howl fand ihn ja zu putzig, der Junge war wie er. Er liebte Süßigkeiten und Kuscheltiere.... Light hatte nie jemanden gefunden, der seine Interessen teilte. Jetzt schon. „Du bist du und wenn sie dich mögen, dann mögen sie dich. Du bist nett, freundlich, lieb und wer Kuscheltiere so lieb hat, der ist kein schlechter Mensch“, lächelte er. Er hätte ihm den Teddy wirklich gerne geschenkt... doch Dark stach ihm schon ungehalten im Hinterkopf, er war damit kein bisschen einverstanden. Immerhin war es hochwertige Ware, die man nicht einfach verschenkte.
„Mir wirst du sicher nicht zu schwer, da musst du ja den ganzen Laden aufessen“ Light war froh, dass Shiro sich hier anscheinend wohlfühlte, immerhin mochte er den kleinen Jungen und trug ihn gern auf seinen Schultern zum nächsten Regal. Die Frage überraschte ihn dann aber, dennoch mussten sowohl er als auch Dark breit grinsen. Für Dark war die Sache jetzt auch völlig klar, er hatte es doch gewusst. Light grinste einfach nur, weil er das Gefühl natürlich kannte. Er war selbst schon ein paar mal verknallt gewesen. „Solche Momente gibt es ganz oft im Leben. Du bist verliebt, Shiro“, grinste er weiter. „Das sind keine Bauchschmerzen, man sagt, dass man dann Schmetterlinge im Bauch hat. Die flattern dann herum und verursachen das Kribbeln. Du bist verknallt in jemanden, ganz sicher“ War ja richtig süß. Hach, Light erinnerte sich noch zu gut daran, wie er das letzte Mal in diese hübsche Russin verknallt war. „Wie ist sie denn so? Sie ist bestimmt so nett wie du und bestimmt auch super lieb. Wo hast du sie denn kennengelernt? Geht sie mit dir in eine Klasse?“ Jetzt war es an Light, zu quasseln wie ein Wasserfall.

Ein toller Gedanke wie der Zauberer Kazu hier den Zauberstab schwang und Kunststücke machte. Moment waren Kunststückchen nicht für Hunde? Und außerdem brauchte Niisan bestimmt keinen dämlichen Zauberstab er war sicher ein Experte. Wenn dieser Karas nur nicht wäre, der würde ihm sicher ärger bringen. Hoffentlich würden die beiden sich nicht raufen, denn Shiro wusste mittlerweile ganz genau, wie sehr Kazuya diesen schwarzen Raben brauchte. Außerdem hatte er den kleinen in die Familie aufgenommen, was er eigentlich gar nicht hätte tun müssen. Es war also nicht freundlich so schlecht über den Raben zu denken. „Kekse? Die Besten… aus dem Lager?“, funkelte er und sein Mund stand ganz weit offen. War er Tod? Denn hier fühlte er sich wie im Paradies. Eigentlich wäre es sicher lustig gewesen, wenn eine Fliege in seinen Mund gekommen wäre, aber in seiner Umgebung war keine zu entdecken.
Wieder lag das Interesse bei diesem Dark. Wenn er es richtig verstanden hatte war dieser Dark nun ein Kumpel von Howl, der ganz freundlich aber auch gemein sein konnte. Trotzdem hatten die beide sich gerne lieb. Und der eine war hübscher als der andere!? Grinsend beobachtete er das Kichern von dem größeren, strich dabei wieder über den Teddy. „Das kann ich leider nicht sagen, schließlich hab ich ihn nicht gesehen. Bestimmt seit ihr beide… genauso hübsch!?“, lachte er ein wenig und knuddelte wieder den Bären. Vielleicht war dieser Dark hübsch aber das lag nicht wirklich in Shiro-kun‘s Interesse, das herauszufinden. Es war nicht böse gemeint, aber die Wahrheit. Dennoch hatte der das Interesse nicht ganz verloren und es kam auch schon eine nächste Frage in seinen Sinn, als Howl über das ärgern sprach. „Das ist aber nicht nett! Ärgert Dark Sie oft? Ich mag das nicht…wenn man mich ärgert“, sagte er ein bisschen neugierig, auch etwas ängstlich. Nachher würde der andere noch kommen und ihn ärgern, davor hatte der kleine Mondvogel schon Angst. Aber er versuchte trotzdem zu lächeln, denn er wollte nicht wieder wie ein Weichei aussehen. Sein Blick fiel wieder auf diese Tür. Die Tür, wo gleich sein großer Bruder…. Nicht schon wieder!!! //Nein, ich sehne mich nicht nach ihm! Und ja, ich kann auch ohne ihn! Ja, es ist mir egal mit wem er unterwegs ist!!!//, dachte er sich, blickte wieder schnell von der Tür weg. Sein Blick war dann wieder voll und ganz für Howl konzentriert aber irgendwie wollte er nochmal auf die Tür blicken, tat es einfach nicht. Seine Gedanken wiederholten sich öfters in seinem Kopf und wer schüttelte innerlich den Kopf. Warum waren da immer diese Gedanken? Ob Taima auch gerade über ihn nachdachte… nicht schon…. Argh!!! Das konnte so einfach nicht weiter gehen. Aber was sollte der lila haarige dagegen machen? Jetzt ging es wieder um den rot haarigen. //Denk an Howl und denk an Dark!//. Die beiden hatten sich wohl wirklich gerne wenn Howl so offen und gutes über diesen erzählte. Vielleicht würde sich Shiro gerne mit dem anderen treffen wollen, aber nur, wenn dieser versprach ihn nicht zu ärgern.
Das dunkle Gefieder hatte den Jungen wirklich von den Socken gehauen und seine Augen funkelten wie die hellsten Sterne am Nachthimmel. Wenn man sich das vorstellte, sah es sicher schön aus, gefolgt von einem Dauerkreischen und herumgezappele. „Ich werde ganz bestimmt ein Foto machen. Wissen Sie, ich habe eine Bilderwand da hänge ich alle meine Bilder von den verschiedensten Wesen hin. Ich möchte gerne, dass die gaaaanz voll wird und versuche so viele Bilder wie möglich zu haben. So eins werde ich mir sicher nicht entgehen lassen!“. Wenigstens bekam der Teddy nichts ab und konnte einfach nur mit genießen. Alleine schon wegen dem Bild würde er wieder hier hinkommen, er fand es einfach so toll hier. Und da erinnerte er sich langsam, weswegen er den Laden überhaupt betreten hatte. Wegen dem Nebenjob. „Ehm… Howl?“, fragte er mal vorsichtig. Er war ziemlich nervös wenn er so Fragen stellte. Shiro war nämlich von der Sorte immer alles negativ zu sehen, er dachte schon über die Ablehnung nach dabei hatte er noch nicht mal gefragt. Da konnte man nichts machen, so war er eben. Dennoch versuchte er nicht albern auszusehen wenn er fragte. Nein, er spielte nur mit seinen Fingern herum und stotterte wie ein Volltrottel vor sich hin, aber es ähnelte keinem Idioten. „Ich wollte fragen… ob eh… naja ich eh… such einen kleinen Job und… ich dachte vielleicht… das ich… also bei… Ihnen… darf ich?“. War das jetzt ein vernünftiger Satz gewesen? Sicher würde der Mann noch ein bisschen rumpuzzeln müssen, aber die Frage war wohl nicht so unverständlich gewesen, schließlich kamen schon das Wort Job über seine Lippen und ich. Jetzt sah er dem dunkeln Vogel wieder ins Gesicht und versuchte zu Lächeln. Es war zwar nur ein ganz kleines aber man konnte es lächeln nennen. Jetzt blieb nur noch abwarten übrig und keine Angst bekommen. Wieder war Shiro ganz verlegen geworden. Nicht schon wieder so viel Lob, da konnte er nicht anders, als leicht rot um die Nase zu werden. Nett, freundlich, lieb.. das war wirklich zu viel. Er hätte vor Verlegenheit wegrennen können. „Aww Dankeschön“, flüsterte er leise und klammerte sich an dem Teddy fest, etwas anderes viel ihm gerade nicht ein. Was hätte er denn auch anderes machen sollen. Auch bei Taima hatte er so reagiert. Er wurde automatisch immer extrem verlegen wenn man ihn lobte. Meistens lobte man ihn dafür, wie er war. Wegen seiner Art. Viele fanden ihn niedlich, das wusste er jetzt. Wahrscheinlich würde es noch öfters vorkommen, dass irgendeine Person ihn loben würde wegen seiner Art.
Auf Howl Schultern war es nicht gerade unbequem und die Höhe störte den 17-jährigen noch weniger. Er wusste einfach, dass man ihn nicht fallen lassen würde. Vielleicht war das nicht wirklich gut aber Shiro vertraute den Leuten schnell Dinge an. Man musste nur freundlich sein und den Knackpunkt treffen. Bei dem Mann war es eben die Verbindung zu den Süßigkeiten und das gemeinsame kichern und Lachen. Hier würde Shiro sich wohl immer wohl fühlen. Er hatte sich kleine Kaugummis aus einer Dose genommen und die Dose wieder verschlossen. Kaugummis und einen Lolli. Für die Sachen hatte er noch Geld dabei, es wäre aber auch ein Weltwunder gewesen, wenn Shiro hier nichts gekauft hätte. „Den ganzen Laden? Hmm mal sehen ob ich das hinkriege.“, lachte er und vergaß dabei schon fast alle Sorgen die er in den letzten Tagen hatte.
Er hatte wirklich gefragt, warum er manchmal Bauchkribbeln hatte. Als Shiro nach unten blickte sah er sofort das ziemlich breite grinsen auf dem Gesicht des Mannes und er lief sofort Knallrot an. Was nun? Er wollte gerade etwas sagen, da fing Howl an. Ihm blieb schon fast der Atem stehen und sein Herz fing wieder an zu pochen. Während der Mann sprach kamen ihm die Bilder hoch… alles was mit Taima passiert war und wie sie sich immer ansahen… als der Donnervogel ihn geküsst hatte… die Sache in der Dusche… der Kuss eben auf die Wange… Shiro riss die Augen… „Was ich? N-nein das bin ich nicht… ich liebe Taima nicht!“, sagte er und vom Schock vergaß er doch glatt sich festzuhalten. Als er die Augen öffnete war er auf dem Boden gelandet. Unsanft. //Aua…//, dachte er in diesem Moment einfach. Shiro versuchte nicht wieder aufzustehen er war zu sehr auf die ganzen Bilder konzentriert. Shiro und Taima hatten sich geküsst… und Shiro hatte… er hatte genossen… die ganze Zeit bei Taimas Anwesenheit… hatte er Bauchkribbeln… Herzklopfen… aber sie waren doch Geschwister…. Es ging einfach nicht…. Es war nicht möglich… „… Ich bin sein Bruder… Taima… ich …. Ich….Er ist mein Bruder… Howl… ich…“ stotterte er vor sich hin. Den Teddy umarmte er und klammerte sich ganz fest an diesen. //Es stimmt also… alles was ich gedacht habe… nichts war Blödsinn… wir haben und geküsst… ich hab es…. Es war doch so schön… aber ich bin… doch sein… Brüderchen…//. Trotz dass sein Bauch kribbelte, er Knallrot im Gesicht war und ihm ganz warm wurde… spürte er noch genau wie die verschiedensten Gefühle in ihn hochkamen. Er merkte auch wie seine Augen sich mit Wasser füllten. Einmal wegen dem Schmerz, von dem Sturz… und wegen der Sache … die er nicht ändern konnte. //Ich liebe ihn…//

Howl nickte lächelnd, als er Shiros Gesicht sah. Er kannte das nur zu gut, er sah auch nicht viel anders aus, wenn es um Süßigkeiten ging. „Vielleicht back ich auch selbst welche, mal sehen, wie ich Zeit habe. Ich hab da ein ganz tolles Rezept aus England, da kommen meine Eltern nämlich her und meine Mum hat soooooo tolle Kekse und Kuchen gebacken und die Rezepte sind alle noch hier drin“ Er tippte sich an die Schläfe und grinste. Für den Moment war vergessen, dass Dark seine Eltern umgebracht hatte und dass sein Vater ihn seine ganze Kindheit über geschlagen hatte. Dark wusste es noch alles, aber er erinnerte Light nicht daran. Der Blonde brauchte ein wenig Unbeschwertheit in seinem Leben, wenn er ständig nur daran dachte, was passiert war, dann wurde er nur wieder traurig und bekam Angst. Nein, sollte er nur für einen Moment vergessen.
Aber zu der Sache, dass sie beide gleich hübsch waren, grinste der Schwarzhaarige wieder in seinem Hinterkopf. Évidemment, petit, ich hab es ja immer gesagt Light kicherte nur noch mehr, so locker hatte er lange nicht mehr über Dark geplaudert und auch lange nicht so mit ihm gelacht. „Ich bin hübscher, das sagen alle. Dark meint immer, ich bin nur niedlich, stimmt aber gar nicht“ Er streckte die Zunge raus, als ob Dark direkt vor ihm stehen würde. Der schüttelte glucksend den Kopf und beließ es dabei. Es brachte ohnehin nicht viel, mit dem Blonden zu streiten. Light war genau so stur wie Dark und außerdem artete es am Ende nur so aus, dass Light anfing, laut mir Dark zu sprechen. Und so lustig das gestern gewesen war. Dark gönnte es seiner anderen Seite, einen kleinen Freund zu haben. Er brauchte das nun mal.
„Ach, so oft auch nicht. Und er meint es nicht böse, er stenkert eben ein bisschen rum. So ist Dark nun mal“ Light zuckte mit den Schultern. „Hat man dich denn oft geärgert? Das ist dann gemein. Dark darf ein bisschen stenkern, aber andere ärgern einen dann immer bis zum Schluss. Das ist echt nicht nett.... mich hat man früher auch immer geärgert, aber dann hat Dark immer auf mich aufgepasst. Und wenn dich jetzt jemand ärgerst, kannst du immer her kommen und ich pass dann auf dich auf. Und deine Brüder passen bestimmt auch ganz toll auf dich auf, dafür hast du ja Brüder“ Light hatte den kleinen schon lange in sein Herz geschlossen, vielleicht, weil sie sich ein bisschen ähnelten. Er war aber auch zu süß...
Light war stolz auf seine Vogelgestalt, obwohl er es Dark zu verdanken hatte, dass er sie überhaupt nutzen konnte. Denn dieser hatte jahrelang heimlich geübt, sich zu verwandeln und er konnte es sogar nur partiell. Also nur teilweise, Light konnte es nur komplett. Aber Shiro war wohl beeindruckt genug davon. Probehalber streckte er einen Flügel etwas aus und war immer wieder selbst überrascht von der gewaltigen Spannweite. Die Federn glänzten in einem blauen Ton, wenn die Sonnenstrahlen auf sie trafen. Light war gerne in dieser Gestalt, auch wenn er diese nicht immer nutzen konnte oder durfte. Aber vor Shiro schien das kein Problem zu sein, er war ja regelrecht fasziniert davon. „Du musst mir mal ein paar Bilder zeigen, die du so geschossen hast. Ich würde mir die gerne mal ansehen. Und bestimmt wird deine Wand ganz schnell voll. Willst du mal Fotograf werden? Das ist bestimmt ein toller Beruf, man sieht so viel und lernt so viele tolle Leute kennen. Und du kannst dann bestimmt auch ganz viele neue Wesen kennenlernen“ Howl würde sich zwar auch nicht beschweren können, dass er niemandem kennenlernte, aber als Fotograf... na ja, weder Light noch Dark hatten ein Talent dafür. Light war nur in Handarbeitssachen künstlerisch begabt, Dark war eher ein Freund der klassischen Werke, ohne dass er selbst etwas in der Art konnte.
Gedankenverloren kratzte Light sich mit einer der hinteren Klauen hinterm Ohr, wobei er auf alle viere runtergehen musste. Er machte das schon ab und zu, wenn er in dieser Gestalt war, da war er mehr Tier als Mensch. Mit den Hinterklauen kam er dabei auch gut ran, flexibel wie er als 'The Bird' war. Er hörte allerdings zu, als Shiro etwas von einem Job stammelte. Job? Hier? Light sah zu erst ein wenig verwirrt auf. Naji war durch die Hintertür rausgegangen, Howl hatte vor einigen Minuten die Tür gehört. Er legte den Kopf schief, wobei die Kopffedern abstanden. „Ich weiß nicht, ob Dark was dagegen hat...“ Unsicher und nervös scharrte er mit den Krallen auf dem Boden, was ganz dekorative Kratzer hinterließ. Dark schien zu überlegen, er war ungewöhnlich still und Light begann, unruhig auf und ab zu laufen, allerdings weiterhin auf allen vieren, während die Federn leise raschelten und die Flügel auf dem Rücken gefaltet lagen. Hör schon auf Light, du zerkratzt den ganzen Boden. Meinetwegen kann er Nachmittags hier arbeiten. Naji kann dafür in der Früh ran. Aber der Kleine soll sich anstrengen! Wenn wir ihn bezahlen sollen, will ich auch Resultate sehen. Und wehe er flennt rum, wenn ich ihm mal Beine mache „Sei nicht zu gemein zu ihm, ich mag Shiro nämlich...“ Howl schüttelte sich einmal und verwandelte sich dann wieder in seine menschliche, normale Gestalt. Er lächelte Shiro an, als er wieder aufrecht stand. „Klar, du kannst nachmittags gerne hier arbeiten, Dark hat auch nichts dagegen. Und lass dich nicht zu sehr von ihm ärgern, er ist nur manchmal ein bisschen streng“ Er zwinkerte ihm zu. „Klasse, dann sehen wir uns ja jeden Nachmittag!“ Light freute sich tierisch darüber, wahrscheinlich würde er die Nachmittage eher damit verbringen, mit Shiro zu spielen.
Howl fand es einfach nur niedlich und amüsant gleichzeitig, dass Shiro ganz offensichtlich verknallt war. Aber dem Jungen selbst schien das noch gar nicht klar zu sein. Nun, bis jetzt jedenfalls, denn er begann, herum zu stottern und sagte Howl, dass er das nicht sei. Light kicherte, natürlich war Shiro verliebt. Doch plötzlich spürte er, wie der Kleinere von seinen Schultern rutschte und runter fiel. Ist Taima nicht ein Jungenname? Howl drehte sich um und ignorierte die Stimme in seinem Kopf. „Hey, ist dir was passiert? Alles okay?“ Er legte wieder den Kopf leicht schräg und sah ihn etwas besorgt an, als der Blonde sich zu dem Jungen runterbeugte. Der stotterte nur weiter, dass das doch nicht gänge, weil sie Brüder wären. Und dass er nicht verliebt war.... Howl bekam Mitleid mit ihm. Der kleine Kerl tat ihm so leid... Kurzerhand nahm er ihn einfach in die Arme. „Na na, ist doch schon gut. Nicht weinen. Man kann nun mal nicht lenken, in wen man sich verliebt. Das passiert einfach, das kann auch von jetzt auf gleich passieren. Und da ist es auch egal, ob das ein Junge oder ein Mädchen ist... es passiert einfach. Und außerdem... er hat dich doch nur adoptiert. Also ihr seid doch gar nicht leiblich verwandt. Ach komm, nicht weinen, Shiro. Vielleicht mag er dich ja genauso sehr, wie du ihn, hm?“ Light konnte es nicht haben, wenn Leute, die er mochte, traurig waren. Dark war da anders, aber er seufzte nur kurz und ließ den Blonden einfach machen.

Wie versteinert lächelte der kleine Mondvogel immer noch und seine Augen strahlten. Ein bisschen neidisch war er schon aber nicht negativ, denn Shiro könnte Howl deswegen nicht hassen. Er hätte einfach auch gerne eine Großmutter oder eine Mutter gehabt, die mit ihm Kekse gebacken hätte oder überhaupt solche Sachen tat. Seine Eltern hatten, wie sie es wortwörtlich immer wiederholten ‚besseres zu tun‘, meistens war es die Arbeit aber sie brachten nie das große Geld mit nach Hause. Der kleine hatte ziemlich wenig Spielzeug in seiner Kindheit gehabt. Vielleicht war auch so die Liebe zu allem süßen und Stofftieren gewachsen. Man konnte auch sagen, er wäre ein bisschen zurückgeblieben, was das Kind sein betraf aber das wäre wahrscheinlich zu hart da es bestimmt welche auf der Welt gab die ein weit größeres Problem hatten als Shiro. Dieser konnte auch nur grinsen, als Howl sich auf die Schläfe tippte. „Oh, Junge. Das wird bestimmt lecker“, kicherte er und wurde leicht rot. Die Röte der Freude.
Shiro fand es schon ein bisschen lustig wie der größere über seinen Kumpel sprach. Amüsant einfach zuzuhören. Einmal hatte er sogar das Gefühl gehabt, Howl würde Selbstgespräche führen, aber das war anscheinend nur eine Einbildung gewesen. „Ich bin hübscher, das sagen alle. Dark meint immer, ich bin nur niedlich, stimmt aber gar nicht“, sprach Howl woraufhin Shiro einfach nur noch grinsen konnte. „Ihr beide seit wirklich lustig! Und es ist sicher noch lustiger, wenn Dark anwesend ist.“, lachte er und knuddelte seinen Teddy in den Armen aber vorsichtig es war ja nicht seiner. Er fühlte sich so verdammt wohl hier, aber es wäre wohl noch schöner, wenn seine Geschwister hier wären. Andere Teenies würden sich nicht dafür interessieren aber der kleine war sowieso immer anders als die anderen Schüler gewesen. Vielleicht wurde er auch deswegen jedes Mal in der Schule geärgert. Aber Shiro war sich sicher, dass das ein Ende haben würde. Der kleine blickte den Teddy an und lächelte bei den Worten von Howl. „Ich wurde früher sehr oft geärgert, es war wirklich schlimm ich hab fast jeden Tag geweint. Aber Fanty hat mich zu Hause dann immer getröstet und war für mich da. Er kann zwar keinen Menschen ersetzen aber er ist wirklich ein guter Freund für mich. Jetzt passt mein Niichan auf mich auf, das hat er mir gesagt. Wissen Sie was er gesagt hat?“, sagte er und musste ein bisschen breiter Lächeln. Es war im Wald geschehen, als Taima ihn in die Arme genommen hatte.
Also diese Gestalt war doch wohl der Oberhammer! Natürlich musste der kleine Mondvogel ein Bild von dieser Person gemacht werden. „Meine Eltern wollten das nicht, aber… ich werde es trotzdem machen, auch wenn ich sie damit unglücklich mache. Dann wäre ich zumindest Quitt mit meinen Eltern“, sagte er und überlegte leicht bevor er eine Runde um Howl machte und diesen weiterhin mit großen, funkelnden Augen bestaunte. Er war wirklich ein richtiges Tier geworden und benahm sich auch ein kleines bisschen wie eins. „Können Sie eigentlich auch nur die Kleidung wechseln?“, fragte er neugierig. Es ärgerte ihn, keine Kamera bei sich haben zu können, aber daran konnte er nun mal auch nichts mehr ändern. Vielleicht hatte Shiro aber öfters die Möglichkeit Howl verwandelt zu sehen wenn er hier arbeiten konnte. Der Vogel zerkratzte schon fast den ganzen Boden während er überlegte und Shiro spielte noch mit seinen Fingern. Es dauerte nicht lange, da hatte der Mann schon eine Entscheidung getroffen. Vor ihm stand wieder der blonde Mann der ihn freundlich anlächelte und wohl bestätigte, das Shiro hier hinkommen konnte. Nachmittags hatte Shiro genug Zeit. Er strahlte, wortwörtlich und seine Augen funkelten. Er nickte eifrig bei jedem Wort, das aus dem Mund des größeren kam und blickte wie hypnotisiert zu ihm hinauf. „ARIIIIIIGATOOOO“, kreischte Shiro und war doch glatt in die Arme seines Gegenübers gesprungen. Jetzt war es auch noch bei Howl geschehen. Oh Gott, hoffentlich würde es bei Dark verschont bleiben. „Ich meine… ja Chef!“, sagte er schnell, als er zurücksprang und salutierte. Danach musste Shiro wieder kichern und seine röte war wieder da. Die Röte der Freude.
Die Augen des kleinen Jungen waren bestimmt schon etwas rot geworden. Als eine Träne über seine Wange kullerte war auch schon Howl da und fragte ob alles okay sei, worauf Shiro langsam den Kopf schüttelte. Er war einfach nur ehrlich und danach schloss er die Augen, öffnete sie wieder. Es war alles kein böser Albtraum, all das war wirklich passiert. „Ich… ich kann einfach nicht! Taima ist doch mein Bruder und er… nennt mich immer Brüderchen und… kleiner Mondvogel… er … ich bin nur sein kleiner Niichan… warum sollte Taima mich… in einen Jungen…“, fing er dann an zu weinen und wurde unterbrochen, als der größere ihn einfach in den Arm nahm. Es fühlte sich zwar anders an, als bei dem Donnervogel aber irgendwie trotzdem gut. Er blieb auch einfach so und hörte dem lieben blondhaarigen zu. Shiro wusste nicht mehr weiter… da war nämlich nicht nur die Sache mit dem verliebt sein. In einen Jungen! „Das heißt… ich bin in einen Jungen, also…“, murmelte er vor sich hin. Danach blickte er kurz zu Howl hoch und sah ihn ein bisschen verwirrt an. „Aber… aber alle sagen das doch immer. Ich soll doch heiraten, mit einem Mädchen und ein Kind bekommen und alle glücklich machen… vielleicht mag das alles ja sein, mit dem… lieben… Aber meine Eltern haben doch gesagt... und in der schule sagen sie es doch auch.“, schluchzte er wieder. Anscheinend musste Shiro erst mal noch ein bisschen mit seinen Gefühlen klar werden, es war alles so neu und er fühlte sich auf eine Weise, überfordert. Vielleicht war das auch normal aber der kleine konnte damit noch nicht wirklich umgehen. „Naja… Taima und ich haben uns… geküsst…“, flüsterte er auf Howl‘s Aussage und wurde wieder rot dabei. Trotzdem waren sie doch nur Geschwister. Da war nichts! Da konnte nichts sein! Oder doch? „Ich weiß nicht, was ich machen soll“.