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Kirschbaum Allee

Rasse
Halbdämon

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vSinja Mihaitou
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Ich lächelte bei seiner Aussage. Ja, ich wusste, worauf er anspielte. Aber es war wahrscheinlich besser, wenn nicht jeder wusste, was man war. Kazuya hatte ja gewissermaßen das Glück, dass man es ihm nicht ansah. Ich dagegen fiel mit meinen weißen Haaren sofort auf, davon zu schweigen, dass ich niemals zu dünne Kleider oder rückenfreie Sachen tragen durfte. Aber damit hatte ich gelernt umzugehen, es war nicht allzu schwer, manch anderem sah man durch Katzenohren oder einen Schwanz ja auch sofort an, dass er kein Mensch sein konnte und solche Sachen ließen sich nicht ganz so leicht kaschieren wie ein paar dunkelblaue Zeichnungen auf dem Rücken. Aber mir wurde auch bewusst, dass wir beide unsere Fähigkeiten von unseren Vätern zu haben schienen. Nur mit dem Unterschied, dass Kazuya seinen Vater kannte. Ich wusste noch nicht einmal seinen Namen, von seinem Aussehen ganz zu schweigen. “Ich hab auch von meinem Vater das…nun, geerbt.“, sagte ich und sprach ein wenig leiser, als ich es sonst tat. Das Thema Familie war für mich eben noch immer sehr heikel. Zu seiner Aussage nickte ich und lächelte. “Das wäre schade, da muss ich wohl Karas besonders dankbar sein. Und deinem Vater auch.“, ich lächelte erst Kazuya und dann Karas an. Es wäre wirklich schade, wenn ich ihn nie kennengelernt hätte, aber mir fiel auch auf, wie doof ich das formuliert hatte. Hoffentlich verstand er es nicht falsch. Zusammen mit diesem Gedanken wurde ich leicht rot und blickte auf den Boden. Ich muss mich wirklich zusammenreißen, was ist denn nur los?, dachte ich und tadelte mich innerlich selbst, während ich Kazuya zusah, wie er Karas kraulte. Als der junge Magier nun anmerkte, dass er sonst ruhiger war, lächelte ich. Es sah süß aus, wie er rot wurde und verlegen grinste und schon wieder schalt ich mich für den Gedanken. Das war wirklich nicht mehr normal mit mir, was mir so in den Sinn kam. “Das geht schon in Ordnung. Ich …nun, so schwer es vorzustellen ist, bin sonst auch schweigsamer.“, nun lächelte ich verlegen und sah auf den Boden, wurde schon wieder rot. Ich war schon ruhig, wie man feststellte, aber sonst war ich noch ruhiger. Ich sparte auch Ja oder Nein sonst, nickte oder schüttelte nur den Kopf. Aber irgendwie ging das gerade nicht und es kam mir auch gar nicht in den Sinn. Aber trotzdem war es für mich seltsam, dass ich in seiner Nähe so gesprächig war. Von meinen ganzen Gedanken mal zu schweigen, aber ich glaubte, dass ich langsam mitbekam, warum ich andauernd rot wurde. Ein abwegiger Gedanken, aber vielleicht…
“Ja, das stimmt schon.“, ich lächelte und sah ihn an. “Fächertanz? Wow, das klingt toll.“, ich lächelte ihn an. Tima hatte in ihren jungen Jahren auch eine Zeit lang Fächertanz betrieben und einmal hatte sie es mir sogar vorgemacht. Es sah einfach wundervoll aus, so fand ich. Es war mir egal, dass es eigentlich eher eine Sportart war, die Frauen ausführten. Jeder konnte tun, was er wollte und was ihm Spaß machte. Ich bewunderte Kazuya eher dafür, sich genau deswegen zu trauen, es zu praktizieren und sich nicht dafür schämte oder versteckte. Aber er war ja so oder etwas Besonderes fand ich. Mit seiner Aussage, dass wir uns in einer Allee befanden, hatte er Recht. Als er nun aber davon sprach, dass er sich an die Kirschbäume erinnern konnte, sah ich ihn etwas verwirrt an. Ich hatte bisher angenommen, dass er schon blind geboren wurde, auf einen Unfall oder eine Krankheit hatte ich nie geschlossen. “Oh…ich hab gedacht, dass…nun ja, du schon immer blind warst. Aber es ist doch gut, wenn man sich an sie erinnert. Sie vermitteln…Frieden, Ruhe.“ Verdammt, und ich sprach ihn auch noch darauf an! Das musste doch keine gute Erinnerung für ihn sein. Ich sah ihn an, ohrfeigte mich innerlich und lächelte dann doch bei dem Gedanken daran, dass er wenigstens etwas in Erinnerung hatte, die Welt gesehen hatte und nicht völlig unwissend war. Mein Lächeln verschwand nicht, als er wieder sprach. Seinen Versprecher nahm ich ihm nicht übel, ich drückte mich manchmal auch etwas falsch aus und ich wusste ja schon, wie er es im Endeffekt meinte. Auch wenn seine jetzige Aussage auch wieder etwas falsch gedeutete werden konnte, wurde ich nur leicht rot und meinte:“Ja, das würde mich freuen.“ Und das meinte ich ehrlich. Auch wenn der Umstand, dass er zu einem Maid-Café kommen würde, wo ich aushalf, etwas ungewöhnlich war, freute es mich, dass er kommen wollte. Es war einfach…allein der Gedanke, dass er mich besuchen würde, ließ mich lächeln. Als ich meine Hobbies aufzählte, sah ich ihn an und lächelte ebenfalls, als ich sein Lächeln und den schief gelegten Kopf bemerkte. “Ja, zwei Katana, echte.“, ich lächelte schüchtern. “Nun, ich hab sie seit nun etwas sieben Jahren. Sie waren ein Geschenk was ich einmal bekommen hatte. Seitdem trage ich sie eigentlich immer mit mir herum.“, ich hatte schon befürchtet, dass er das dämlich finden würde. Ein Mädchen mit zwei Katana, manche fanden das unangemessen. Umso mehr freute ich mich, dass er meine Begeisterung für diese Waffen zu teilen schien. Meine Gegenfrage beantwortete er auch und als er anmerkte, dass wir das Singen gemeinsam hatten, wurde ich wieder leicht rot. Was war denn nur los? Sonst ließ mich doch sogut wie alles kalt und bei so einer einfachen Aussage von ihm wurde ich rot, wirklich, was war das nur? “Gitarre? Das ist ein schönes Instrument. Und das Singen haben wir wohl wirklich gemeinsam.“, noch immer lächelte ich schüchtern. “Ich lese eigentlich alles, was mir zwischen die Finger kommt. Besonders gerne Fantasy-Romane..nun, das erklärt sich ja.“, ich lachte leicht und blickte zu den Kirschbäumen empor. Jedoch hörte ihn ihm weiter aufmerksam zu. “Fächertanz klingt wunderbar, ich habe einmal eine kleine Aufführung gesehen. Es sieht wunderschön aus finde ich.“, sagte ich und meinte es auch ernst. “Bojutsu? Wie lange denn schon?“, meinte ich und richtete meinen Blick wieder auf ihn. Ich konnte mir früher nie vorstellen, wie man sich mit einem einfachen Stab verteidigen oder gar kämpfen sollte. Aber es klang faszinierend. Ich musterte den Stab. “Ja, ich verstehe schon. Das ist ja dann praktisch, also, dass du mit ihm auch gleich trainieren kannst.“, meinte ich und lächelte.
 02.05.12 20:59
vAnonymous
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Kazuya fiel aus, dass sie leiser wurde, als es auf das Thema Familie kam, sie hatte offenbar keine so schöne Kindheit gehabt wie er. Denn er hatte eine wirklich schöne Kindheit gehabt, sogar nach dem Unfall. Sein Vater hatte alles getan, um ihm ein relativ normales Leben zu ermöglichen, er hatte immer an ihn geglaubt und ihn auch bei den Dingen unterstützt, die er nicht so prickelnd gefunden hatte. Aber bei Sinja.... er wollte es nicht weiter vertiefen, eigentlich, aber andererseits wollte er sie auch trösten, nur fehlten ihm mal wieder die Worte dazu. „Klingt so, als... würdest du nicht so viel auf deinen Vater halten. Ich persönlich glaube, dass wir Kinder immer unseren eigenen Weg gehen, klar kriegen wir das eine oder andere von unseren Eltern mit. Aber am Ende sind wir wir und niemand sonst. Und vielleicht hast du das, was du bist, von deinem Vater mitbekommen, aber die, die du bist, das bist du selbst“ Hatte er heute eine Ladung Glückskekse zum Frühstück gegessen oder war gestern der Geist irgendeines japanischen Philosophen über ihn gekommen? Er hatte ja wieder einen Trip heute. Aber irgendwie wollte er sie einfach trösten, damit sie nicht mehr so traurig war oder gar nicht erst traurig wurde. Auch wenn er es wahrscheinlich ein bisschen holprig anging, aber er versuchte es. Er mochte Sinja einfach, sie war nett, freundlich, ihm einfach mehr als sympathisch. Auf ihre nächsten Worte wurde er sogar wieder leicht rot, das war... irgendwie süß von ihr. Woran dachte er denn schon wieder? Ob es ihr genauso ging und sie sich genau so... ungewöhnlich fühlte in seiner Gegenwart? Und was zum Geier hatte er heute gegessen, dass er solche Gedanken hatte? Fakt war, er fühlte sich wohl in ihrer Gegenwart und wollte, dass sie sich auch wohlfühlte. Er lächelte also wieder etwas verlegen und fuhr sich durch die schwarzen Haare. „Na jaaaa...“ Wie meinte sie das eigentlich? „Also Karas ist hier, von daher... Aber eigentlich...ähm... Ich weiß nicht was ich sagen soll“, gestand der Japaner schließlich und einen Moment lang wurde er wahrscheinlich wirklich knallrot, bevor er sich an einige Atemtechniken aus seinem Training erinnerte, und die Röte eindämmen konnte. Bei allen Göttern und Geistern, was war los mit ihm? Eigentlich hatte er dieses Bauchkribbeln nur wenn... Heilige Marmelade, er war doch wohl nicht gerade dabei... Von wegen dabei, mittendrin. „Oh, weißt du, man hört es an deinem Tonfall und deiner Stimme, dass du nicht viel redest. Aber ich find das in Ordnung, manchmal muss man nichts sagen, da ist die Stille das bessere“ Und schon wieder Philosophie für Anfänger, war das vielleicht zu angeberisch? Er wollte nicht, dass Sinja ihn gleich für einen Besserwisser hielt, wirklich nicht, er war ja auch keiner.
Er grinste eher noch freudig, als sie den Fächertanz als toll betitelte. „Ja, das ist es auch, ich machs schon ein paar Jahre und bin glaub ich nicht schlecht. Auch wenn alle immer etwas seltsam reagieren, wenn man sowas als Junge macht, ist ja schon eher was für Frauen. Aber ich halte von diesem Schubladendenken nicht viel. Man sollte machen, was einem Spaß macht und das Tanzen macht mir Spaß“ Er sagte da nur die Wahrheit, er hasste es, wenn Menschen einen einfach in Schubladen steckten, ohne wirklich nach den Hintergründen zu fragen. Man war doch nicht automatisch ein minderwertigerer Mensch, nur weil man etwas tat, was nicht dem 'typischen' Schema F entsprach. Kazuya hatte eins gelernt in seinem Leben: Man sollte immer tun, was einem gefällt. Und was andere dazu sagten, war egal. Kazu nahm es Sinja nicht übel, dass sie dachte, er wäre schon von Geburt an blind gewesen, mancher glaubte das, weil er so sicher damit umging. Er lächelte also einfach, auch wenn es seine Augen nicht erreichte. Es war keine schöne Geschichte, aber man konnte sie nicht ändern. „Kein Problem, das denken viele, aber ich bin mit acht Jahren blind geworden, Unfall“ Warum sollte sie es auch nicht wissen, wenn das Thema schon darauf fiel? „Ja, finde ich auch. Es ist immer schön, wenn die Kirschen blühen, es macht einen irgendwie glücklich“ Sie hatten sogar dieselbe Meinung über Kirschbäume... Sie erinnerten Kazuya nicht an seinen Unfall, auch wenn man das meinen könnte. Sie erinnerten ihn an den Spaß, den er damals gehabt hatte, an den schönen Tag, an die Sonne. Er hatte gelernt, sein Leben zu leben und sich nicht ständig von allem unterkriegen zu lassen. Auch wenn er manchmal seine melancholischen Phasen hatte, aber die waren seltener geworden in letzter Zeit.
Mit den Hobbys hatten sie wohl einiges gemeinsam. Dass sie mit Katanas umgehen konnte, fand er einfach nur faszinierend, nicht viele Mädchen trauten sich den Kampf mit den Schwertern zu. „Echt Wahnsinn, darf ich mal sehen? Also... ich meine, mit den Händen. Darf ich mal halten? Klingt besser...“ Klang es wirklich. Er konnte mit den Händen sehen, wenn man es so wollte. Als Blinder entwickelte man einen empfindlichen Tastsinn, man musste sich ja irgendwie zurechtfinden. Auch wenn Kazuya immer noch Karas hatte, der sich mal wieder einen Spaß draus machte, ihm an den Haaren zu knabbern. Er hörte ihr weiter zu, als sie weiter aufzählte, er konnte gar nicht anders, als die ganze Zeit zu lächeln, während er ihre Stimme hörte. Sie hatte eine so schöne Stimme... Und wieder kam das Thema aufs Tanzen. „Ich kann nicht sagen, wie es aussieht, aber ich weiß, wie es sich anfühlt. Und die Grundschritte sind eigentlich gar nicht so schwer, die Herausforderung ist es, in einer Gruppe synchron zu tanzen. Aber Spaß macht es trotzdem unheimlich viel. Wenn du willst, ich kann dir was zeigen und eigentlich ist es nicht so schwer“ Der Fächertanz war sein Ersatz für den Eiskunstlauf, beides war Sport für die Show, Sport, um andere zu begeistern. Und beides war anstrengender, als mal glauben wollte. „Das Bojutsu mach ich so gesehen seit 8 Jahren, als Karas und ich langsam den Bogen raus hatten, wie wir als Team zusammen arbeiten konnten, wie Blinder und Blindenhund. Jaaaa, schon gut, Vogel“ Karas hatte unwillig geknurrt, er mochte Hunde nicht besonders. Was man ja auch irgendwo verstehen konnte, er war ein Vogel und Hunde jagten Vögel gerne mal. „Wenigstens eine, die es versteht, die meisten finden es einfach seltsam“ Na ja, ein bisschen Show musste sein, er lies den Stab einmal über sein Handgelenk wirbeln, warf ihn ein Stück nach oben und fing ihn sicher wieder. Vielleicht war das wirklich ein bisschen angeberisch und ja, er wollte sie vielleicht auch ein kleines bisschen beeindrucken.
 07.05.12 15:35
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vSinja Mihaitou
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Für mich war Familie nie ein Thema gewesen, über das ich gerne nachdachte. Es stimmte mich nachdenklich und, wenn ich ehrlich war, auch etwas traurig, dass ich weder meine Mutter noch meinen Vater kannte. Wenn ich daran dachte, dass ich eine Schwester besaß, besserte das die Lage auch nicht weiter, ich kann auch sie nicht. Es gab kein Leuchten in meinen Augen, wenn ich an meine Familie dachte, nur eine Leere, die mein Herz angriff. Ich hatte mich immer ohne die Hilfe von Verwandten durchgeboxt, eigentlich hatte nur Tima mir geholfen, daher fehlte mir eigentlich auch nichts, sollte es nicht, aber trotzdem tat es manchmal eben noch weh. “Nun, auf meinen Vater halten ist nicht ganz richtig. Eigentlich kann ich gar nichts von ihm halten, da ich ihn nicht kenne. Ich wuchs in einem Heim auf, weil meine Mutter mich anscheinend nicht wollte. Und es stimmt schon, dass ich das, was ich bin, wohl von meinem Vater auf den Weg bekommen habe aber du hast recht, wir sind wir. Niemand kann uns vorschreiben, wer wir sein sollen.“, ich lächelte ihn leicht an. “Danke.“, meinte ich noch immer lächelnd und sah ihn an. Dass er versucht hatte, mich zu trösten, fand ich sehr lieb von ihm und irgendwie süß. Sonst hatte es nie jemanden wirklich interessiert, wie es mir ging und als ich eben nur mit der Stimme leiser geworden war, hatte er es bemerkt und mich getröstet. Das war irgendwie ungewohnt aber ich war ihm dankbar dafür, es fühlte sich gut an.
“Nun, ich freue mich einfach, dich kennengelernt zu haben…und mh, das hatte ich wohl etwas ungelenk gesagt, entschuldige.“, meinte ich und musste grinsen, als ich sah, wie er rot wurde. Er sah dann schon süß aus. Aber was dachte ich denn schonwieder? Das war ja kaum mit mir und meinen Gedanken auszuhalten, wirklich. Hoffentlich bekam ich mich auch wieder in den Griff, obwohl es nicht danach aussah…
“Ja, Schweigen ist manchmal besser, aber ich bin bisher schweigend durchs Leben gegangen um es mal so zu sagen…und ich denke, dass ich doch etwas zu schweighaft war.“, ich strich mir eine Strähne hinters Ohr und lächelte verlegen. Ja, Schweigen war bisher größtenteils meine Kommunikation mit anderen gewesen, aber das schien sich schon zu ändern, besonders in Kazuyas Gegenwart. Auf seine Aussage hin schmunzelte ich. “Ich finde, es gibt eigentlich nichts, was eher Frauen und eher Männer machen sollten. Wie du sagst, was einem Spaß macht, danach sollte man gehen. Und wenn dir das Tanzen Spaß macht, dann solltest du eben das tun, dagegen sollte niemand etwas haben, das zu tun, was man gerne macht, finde ich jedenfalls.“, ich sah zum Boden. Nun, das dachte ich, aber leider hatte man gegen das, was ich getan hatte, immer etwas gesagt. Das lag weniger daran, dass es vielleicht für Männer typisch war, als eher daran, dass die Menschen mich nicht gemocht hatten; für sie war ich anders und anders war böse. Zumindest dachten sie so, das war auch Schubladendenken irgendwie. Vielleicht war ich deshalb dafür, nicht gleich Vorurteile zu haben oder zu sagen, dass sich etwas für jemanden nicht ziemte, dass er das nicht durfte, weil angeblich das falsche Geschlecht oder das falsche Aussehen dafür hatte. Man sollte einfach jeden das tun lassen, was ihm gefiel und sich nicht beschweren. Außerdem war ich mir sicher, dass Kazuya gut im Fächertanz war, weshalb sollte er also damit aufhören? Ich hatte wirklich gedacht, dass Kazuya von Geburt an blind war. Einfach, weil er sich so sicher bewegte und…nun, manch einer, der erst nach einem Unfall oder einer Krankheit blind geworden war, jammerte auch sozusagen. Kazuya war da anders, er lebte einfach damit und beschwerte sich nicht, ich bewunderte ihn dafür. Aber ich fand es auch unangebracht, nun zu sagen, dass es mir Leid täte. Ich meine, es war nun einmal geschehen und ich glaubte eher weniger, dass er noch Mitleidsbekundungen haben wollte. Daher nickte ich einfach und sah ihn an. Acht Jahre hatte er die Welt gesehen, immerhin eine Zeit lang. Wer niemals die Welt sah, der hatte schon einen Nachteil, wie ich fand. Aber trotzdem interessierte es mich schon, was genau passiert war. Und wieder einmal war mein Mundwerk schneller als mein Verstand. “Darf ich erfahren, was das für ein Unfall war? …ich meine, wenn es dir nichts ausmachte, meine ich…“, und doof formuliert war es dazu. Ich meinte eher, wenn er nicht darüber reden wollte, wäre das auch okay. Aber nun, ich musste einfach einmal mehr hoffen, dass er mich verstand.
“Kirschblüten sind wirklich kleine Wunderwesen auf ihre Art und Weise. Sie heitern uns auf…einfach so, sie beruhigen uns und wunderschön sind sie dazu.“, meinte ich leicht lächelnd und blickte zu den Kronen der Bäume empor. Erst jetzt fiel mir auf, dass meine Stimme aufgetaut war. Jetzt, wo es um die Kirschblüten ging, war der neutrale Ton einen leichten, warmen Klang übergegangen und ich wunderte mich selbst etwas, wie fröhlich meine Stimme klingen konnte. Jedoch freute mich die Tatsache, auch ohne mich darauf zu konzentrieren nicht so teilnahmslos zu klingen, einfach „normal“ zu sprechen. Anscheinend hatte Kazuya wirklich eine besondere Wirkung auf mich…
Für mich waren die Katana so wichtig, wie es für andere Mädchen vielleicht ihre Wimperntusche war. Es war selbstverständlich, sie mit mir herumzutragen und ich hatte auch keine Angst davor, mich einmal zu schneiden oder beim Training zu verletzen, auch weil das eher selten vorkam, da ich geübt im Umgang mit den scharfen Waffen war. Sie waren ein Teil von mir geworden, ich hatte sie früh bekommen und beinahe jede freie Minute mit dem Training verbracht, es war schon schwer für mich, sich vorzustellen, dass ich sie plötzlich nicht mehr hätte. Als Kazuya nun fragte, ob er die Katana berühren dürfte, war ich etwas überrascht jedoch freute ich mich auch, dass er so reagierte und nicht etwas abweisend, auch wenn ich das eh nicht erwartet hätte, ich fand ihn einfach nett. “Natürlich, wenn du möchtest.“, meinte ich lächelnd und nahm eines der Schwerter am Griff, zog es hervor und hielt den Griff zu Kazuya, sodass er es nehmen könnte, wenn er die Hand ausstreckte. Als ich den jungen Magier lächeln sah, konnte ich nicht anders, als sein Lächeln zu erwidern. Obwohl ich in seiner Gegenwart ja eh schon ununterbrochen am Lächeln war, wie mir auffiel. Aber…er hatte einfach so eine Wirkung auf mich, dass ich gar nicht anders konnte. Ich weiß auch nicht, es war einfach so. Ich war etwas überrascht als er meinte, er könnte mir ein paar Schritte zeigen, doch ich strahlte. “Nun, dann denke ich, so wie es sich anfühlt sieht es auch aus. Ich finde es einfach beeindruckend und schön. Und ehm, ich würde mich freuen, wenn du mir ein paar Schritte einmal zeigen kannst.“, meinte ich und wurde leicht rot. Was war denn dabei, sich ein paar Grundschritte zeigen zu lassen? Ich wusste wirklich nicht, was mit mir los war, andauernd wurde ich rot, ohne Grund dazu, wie es aussah! Aber ich merkte langsam, dass es wirklich an dem jungen Japaner liegen musste, und ich hatte eine eindeutigen Verdacht, warum…aber ich konnte doch nicht…oder?
“Also hilft dir Karas auch beim Bojutsu? Das ist wirklich außergewöhnlich…aber er scheint ja so oder etwas ganz Besonderes zu sein, so wie du. Ihr passt einfach perfekt zusammen.“, ich schmunzelte und besah mir Karas, der sich bei der Aussage über den Hund aufgeregt hatte. Er war noch immer so eindrucksvoll wie damals am Strand, der liebenswürdige Rabe. Es passte irgendwie nicht aber bei Karas schien diese Bezeichnung zu stimmen. Ich legte den Kopf leicht schief. “Nun, ich finde es nicht seltsam, es ist wirklich eher praktisch, finde ich. Aber hm, das hatte ich ja schon gesagt.“, ich wurde wieder etwas rot vor Verlegenheit. Hach, was war das nur? Jedoch sah ich schon beeindruckt zu, als Kazuya diese Geste mit dem Stab machte. Das musste man auch erst einmal können.
 30.05.12 22:38
vAnonymous
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Sinja war ein Waisenkind, so lagen die Dinge also... und ihren leiblichen Vater hatte sie nie kennengelernt, das erklärte natürlich eine ganze Menge. Es stimmte eben doch, urteile nie über einen Menschen, bevor du seine Geschichte nicht kennst. Zwar kannte Kazuya auch Leute, die mit ihren Eltern trotz eines intakten Familienhauses nicht klar kamen. Aber bei Waisenkindern war das natürlich dennoch etwas anderes. Nur konnte sich Kazuya nicht erklären, wieso ihre Mutter sie abgegeben hatte, nur weil... sie eben war, was sie war. Das machte doch keine andere Person aus ihr. Sein Vater hatte ihn doch auch nicht verstoßen, nur weil er blind war. „Find ich aber sehr anständig von dir, trotzdem nicht schlecht über ihn zu reden. Oder deine Mutter. Ehrlich, so was findet man gar nicht mehr so häufig. Immerhin gehst du deinen eigenen Weg und ich bin mir ziemlich sicher, dass es der richtige ist. Du schlägst ihn immerhin ein. Und nichts zu danken, ich hab doch nichts gemacht“ Sie war wirklich einfach nett. Wo fand man denn heutzutage noch ehrliche und aufrichtige Leute? Gut, Sinja hatte ihm sicher noch nicht alles erzählt, was es zu erzählen geben konnte. Aber Kazuya war überzeugt davon, dass sie so ehrlich und aufrichtig war, wie sie bis jetzt wirkte. Wenn sie etwas sagte, war es die Wahrheit. Blindheit hatte einen Vorteil: das feine Gehör. Wenn jemand log, hörte der junge Magier es an der Stimme. Es sei denn, man war ein eiskalter Hund – aber so war Sinja mit Sicherheit nicht, sie war einfach... nett. Liebenswert. Und warum kam ihm eigentlich gerade der Begriff in den Sinn?
„Damit haben wir wohl wieder den Ausgleich, wenn es darum geht, etwas ungelenk auszudrücken“, lockerte der Japaner die Stimmung ein bisschen auf, obwohl das so unbedingt nötig gewesen wäre, er und Sinja verstanden sich sehr gut. Und er wollte es nicht so im Raum stehen lassen. Und sein Lächeln wurde ein bisschen verlegener. „Und ich freu mich auch, dich kennengelernt zu haben“ Wirklich schüchtern war Kazuya eigentlich nicht, aber das war einfach eine Situation, in der er so noch nicht gewesen war. Schon allein, weil Karas ihr gegenüber erstaunlich gelassen reagierte, das passierte nicht immer.
Dass sie lieber schwieg als zu sprechen, könnte man darauf schieben, dass sie ein wenig schüchtern war. Ob sie zu viel geschwiegen hatte, konnte Kazuya nicht sagen, er kannte sie ja noch nicht so lange. Ihm gegenüber war sie immer relativ offen gewesen, sie hatte auch eine sehr angenehme Stimme. Er hörte sie gerne reden, vielleicht war dass der Grund, dass sie so viel sprach. Auf ihre nächste Aussage musste er aber wieder lächeln, es erreichte sogar seine trüben Augen. „Da sind wir einer Meinung, klasse. Es gibt schon zu viele Klischees und Schemata, in die man rein gedrückt wird. Da gibt es ein ziemlich cooles Lied von Helloween, die kommen aus Deutschland, eine Metal Band. Die hatten 1988 von genau dem Thema gesungen, ziemlich politisch und sozialkritisch. Na ja, was ich sagen will, es bringt doch nichts außer Frust, wenn man nur das tut, was von einem erwartet wird, nur weil es alle machen. Man sollte versuchen, sich selbst treu zu bleiben, so gut man kann“ Manchmal fiel das schwer und manche waren auch damit zufrieden, wenn sie das taten, was die klassische Rollenvorstellung erwartete. Kazuya war einfach er selbst. Früher war es Eiskunstlauf gewesen, heute eben das Tanzen. Oder auch die Musik, er drückte sich eben aus. Und dass ihm ein großer schwarzer Vogel auf der Schulter saß, war neben seiner Art sich zu kleiden genauso ein Ausdruck seines eigenen Willens.
Eigentlich war es nur gerecht, wenn sie erfuhr, wie der Unfall damals abgelaufen war. Kazuya konnte sich nicht mehr ganz an alles erinnern, Freund hatten ihm die Erinnerungslücken gefüllt. Karas knarzte leise und schmiegte sich an seine Wange. „Es war ein Autounfall, während des Hanami. Ich hab mit Freunden auf einem Parkplatz Verstecken gespielt. Ich hatte mich hinter einem Auto versteckt und bin losgelaufen, ohne richtig nach zu sehen. Und dann war da dieser Wagen... ich weiß noch, er war grün-metallic. Ein Mazda... schon krass, daran erinnere ich mich noch... Er hat mich angefahren und dann einfach liegen gelassen. Danach weiß ich nur noch, dass ich im Krankenhaus aufgewacht bin und... nichts mehr sehen konnte“ Heute konnte er über den Unfall und seine Folgen reden, ohne gleich zu weinen. Früher war er wochenlang deprimiert deswegen gewesen. Dank seines Vaters und Karas hatte er wieder Lebensmut gefunden. „Deswegen erinnere ich mich wahrscheinlich noch an die Kirschblüten, weil es zum Kirschblütenfest passiert ist. Ich war glücklich an dem Tag. Gut, ich hatte da diesen Unfall, aber das war ja nicht alles. Und wenn ich heute so zurückdenke, dann denk ich eben nicht nur an den Mazda, ich denke auch dran, dass ich Spaß hatte. Und dass alle fröhlich waren. Und das macht es sehr viel besser“ Das stimmte auch, er dachte eben nicht nur daran, wie das Auto auf ihn zugerast kam. Er dachte an die rosa Blüten, daran, wie alle gelacht und gescherzt hatten, an die Picknicks. Und er dachte an seine Eltern, seine Mutter und seinen Vater, der letzte Tag, an dem er sie noch gesehen hatte. Und das war etwas, was er hoffentlich nie vergessen würde.
Aber richtig happy machte sie ihn dann, als sie ihm wirklich erlaubte, eines der Schwerter mal 'zu sehen'. Er hatte nur einmal ein echtes Katana in der Hand gehalten und das war auch das Schwert eines Freundes gewesen, nicht mal ein echtes. Es war nicht geschärft. Und jetzt ein Original, einfach abgefahren. Vorsichtig streckte er die Hand aus, während er auf Karas Reaktion wartete. Und prompt fühlte er den Schnabel des Vogel an seiner Wange, der ihn ein bisschen piekste und seine Hand so zielgenau zu dem Griff führte. Man könnte meinen, dass er sah, aber eigentlich war es nur ein sehr sensibel abgestimmtes Zusammenspiel zwischen den beiden. Aber das Katana in seiner Hand, es fühlte sich irre an, langsam und mit gegebener Vorsicht strich er über das Heft und die Klinge und konnte dabei gar nicht anders, als in einer Tour zu grinsen. Das war so dermaßen abgefahren. Sein Vater würde die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, wenn Kazuya mit Kenjutsu ankommen würde, schon allein wegen der scharfen Waffen. Die waren ja wirklich nicht zu unterschätzen, schon noch bei ihm. Er würde wohl auch nie mit scharfen Schwerter kämpfen oder trainieren, das war ihm ja selbst zu gefährlich. Aber er lächelte dennoch breit, als er das Schwert in den Händen hielt. „Das ist wirklich Wahnsinn, dass du mit so was umgehen kannst, einfach Wahnsinn. Das fühlt sich wertvoll an, das hat man nicht alle Tage in der Hand“ Mit einer respektvollen Verbeugung übergab er das Schwert zurück an Sinja. Respekt verdiente das Mädchen seiner Meinung nach doppelt und dreifach. Unterschätzen sollte man sie mal nicht, wenn sie mit so was umgehen konnte. Und sie schaffte es sogar, ein noch breiteres Lächeln auf sein Gesicht zu zaubern, als sie meinte, sie würde sich freuen, was zu sehen. Natürlich freute ihn das, wenn er ihr was zeigen durfte, was er gut konnte, mit dem er schon aufgetreten war.
„Karas hilft mir bei so ziemlich allem im Leben, also auch beim Bojutsu. Ohne ihn wäre es wohl wesentlich schwerer, er ist schon ein ganz besonderer Vogel... Eh, Dankeschön. Eigentlich... bin ich nur der ganz normale Magier von nebenan“ Oder er versuchte es zumindest. Dass er was besonderes sein sollte... Es war nicht so, dass er das noch nie gehört hatte, auch von Mädchen hatte er das schon gehört. Es war ja auch nicht so, dass er noch nie eine Beziehung gehabt hatte. Im Gegenteil, er hatte schon so einige Beziehungen hinter sich. Aber das hier war... schon etwas anderes, zumal eigentlich noch nichts wirklich gelaufen war. Sie schlichen eigentlich beide noch um den heißen Brei herum. Und er wollte ihr ja noch was zeigen, warum also nicht gleich? Die Fächer hatte er schließlich wie immer am Gürtel, die gehörten bei ihm zum Inventar. Also legte er den Stab erstmal beiseite, an den Rand des Weges. Und er nahm die beiden Fächer von der Halterung am Gürtel und ließ sie aufschnappen. Es waren eher helle Fächer mit Sonnenaufgangsmotiv, ungewöhnlich für Kazu, der sonst eher dunkle Kleidung bevorzugte. „Weißt du, wenn es um den Fächertanz geht“, fing er an und hielt ihr lächelnd einen seiner Fächer hin. Wenn schon, denn schon. „da kommt es nur auf die innere Balance und den Rhythmus an. Darauf, dass man sich fallen lässt, einfach treiben lassen. Das ist eigentlich der ganze Witz. Ach ja und die Schrittfolgen“ grinste er im Scherz. „Aber die sind echt einfach, zumindest die Grundbewegungen. Geishas haben so was früher sehr oft gemacht, um die Gäste zu unterhalten. Wir sind sogar schon mal in Tokyo aufgetreten mit unserer Tanzgruppe, einfach riesig“ Kazuya begeisterte sich für Fächertanz wie andere Männer in seinem Alter für Fußball.
 31.05.12 13:14
Rasse
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Ich erinnere mich noch an Träume, die ich manchmal im Waisenheim hatte. Eine Sommerwiese. Eine Frau und ein Mann, beide lachend. Und dann sahen sie in meine Richtung und plötzlich sah ich, wie ich dort lief, auch lachend, der Mann hob mich hoch, drehte sich mit mir und wir alle lachten. Eine fröhliche Familie. Mutter, Vater, Kind. Nicht mehr und nicht weniger. Aber dieser eigentlich so fröhliche Traum war für mich immer ein Albtraum gewesen. Wenn ich aufgewacht war, spürte ich, wie mir Tränen die Wangen herunterliefen. Es war nicht nur schwer gewesen, zu ertragen, dass meine Mutter mich ausgesetzt hatte, es war viel mehr schwer gewesen, mit den ganzen Kommentaren darüber zu leben. Keiner der Erzieher hatte einen Hehl daraus gemacht, mir unter die Nase zu reiben, dass meine Eltern nicht tot waren, sondern dass sie mich nicht wollten. Und das hatte wehgetan. Weil sie recht hatten, wie ich feststellen musste. Aber trotzdem hatte ich gelernt damit umzugehen. Vielleicht auch nur, weil ich letztendlich abgehauen war. Ich war weggelaufen vor der Wahrheit, vor den Menschen, die mich schikanierten, weil ich anders war, die mich sogar schlugen, obwohl ich nichts falsch gemacht hatte. In ihren Augen war alles, was ich tat, falsch. “Sie wollte dich nicht. Sie ist nicht tot, sie lebt, ohne dich. Weil sie dich ganz einfach nicht WOLLTE. Verstehst du? Du bist böse. Sieh dich an!“ Es ist grausam, wie man mit Worten verletzt werden kann. Und wie genau die Menschen das wissen und ausnutzen. Ich sah auf den Boden, als ich ihre Stimmen von damals wieder hörte und mir still selbst darauf antwortete. Früher, als ich noch nicht über all das schweigen und es ignorieren konnte, hatte ich oft darüber geweint. Geweint, wenn mir ihre Worte einfielen, wenn sie sie mir entgegenwarfen. Aber heute sah ich einfach zu Boden und schwieg beharrlich. Oder ich ging, floh wieder vor meinen Problemen und Gedanken, obwohl das nicht ging. Aber gerade, als ich wieder in Gedanken abzudriften drohte, sprach Kazuya und ich hob den Kopf und sah ihn an. Ja, ich ging meinen Weg und ja, egal was sie mir angetan hatten, über meine Eltern hatte ich nie ein schlechtes Wort verlauten lassen. Vielleicht weil sie doch eigentlich nur meine Eltern waren, die Leute, die ich mir an meiner Seite immer gewünscht hatte. Aber ich war meinen Weg allein gegangen und hatte mich ganz gut durchgeschlagen, sonst würde ich jetzt nicht vor Kazuya stehen. “Über sie schlecht zu reden, würde es alles ja nicht ändern. Und letztendlich weiß ich nicht, ob die Leute im Heim recht hatten. Vielleicht hat meine Mutter mich ausgesetzt, weil sie mich nicht wollte, weil ich eben anders aussehe, aber vielleicht hatte sie auch keine andere Wahl. Ich finde, ehe ich nicht die Wahrheit weiß, sollte ich nicht denken, mir ein Urteil über meine Mutter oder gar über meinen Vater machen zu können., ich schüttelte leicht den Kopf. Das war meine Meinung. Woher sollte ich wissen, dass sie das alle nicht nur gesagt hatten, um mich fertig zu machen? Vielleicht hatte meine Mutter einfach keine Wahl gehabt. “Ich hoffe, dass es der richtige ist., sagte ich dann lächelnd. “Mh, doch, mein Dank war nötig, du hast sehr wohl etwas gemacht. Und…nun, du weißt bestimmt, was ich meine.“, noch immer musste ich lächeln, aber dieses Mal schüchtern. Er hatte sehr wohl etwas getan. Etwas, was keiner sonst gemacht hatte. Dafür war ich ihm wirklich dankbar.
Als Kazuya nun davon redete, dass wir einen Ausgleich hatten, schmunzelte ich. Jedoch wurde ich zu meinem Leidwesen wieder rot, als er meinte, sich auch zu freuen, sie getroffen zu haben. Indirekt war es schon ein Vorteil für mich, dass Kazuya das nicht sah, was hätte er denn denken sollen? Aber es war einfach…ich weiß auch nicht, ich fühlte mich bei ihm so anders. Nicht im negativen Sinne, es war einfach angenehm, mit ihm zu reden, in seiner Nähe zu sein und…nun ja, ich hatte so etwas noch nie wirklich gefühlt. Aber ich versuchte einfach, das zu ignorieren, wer sagte denn, dass er dasselbe empfand? Er mochte mich vielleicht, er war nett zu mir, aber sonst? Irgendwo hoffte ich es aber dazu hätte ich erst einmal sagen müssen, was eigentlich mit mir los war. Und auch wenn ich eine Ahnung hatte, wirklich wahrhaben wollte ich es nicht beziehungsweise konnte ich es nicht. Es war neu. Aber…es war auch schön. Jedoch versuchte ich sogut es ging diesen Gedanken zu verschieben, als wir weiterredeten. Das Lied kannte ich leider nicht, aber nichtsdestotrotz waren wir uns einig. Jeder sollte tun, was er wollte, egal ob es nun ins Bild der Gesellschaft oder von sonstwem passte oder nicht. Daher nickte ich und meinte: “Ja, es ist schön, dass wir uns da einig sind. Man sollte einfach man selbst sein und mehr nicht, ob es den anderen nun gefällt oder nicht. Sonst ist man ja nur unglücklich, wenn man in einer Rolle lebt, die man eigentlich gar nicht will.“ Man sah Kazuya auch ein wenig an, dass er seinen eigenen Willen zum Ausdruck brachte. Seine Kleidung zeugte davon, ebenso der Fächertanz. Aber ich mochte ihn und irgendwie mochte ich es auch, dass er einfach er selbst war. Ich selbst hatte mit meinen Katana ja auch nicht gerade etwas zum Hobby, was jedes andere Mädchen auch tat. Ich kannte sogar einige, die etwas dagegen hatten, dass ein Mädchen im Umgang mit den scharfen Waffen bewandert war. Aber nun, das war eben etwas, was mit Spaß machte, also tat ich es, egal was die anderen dachten. Das waren einfach wir selbst, jeder hatte etwas, was ihn einzigartig machte, was ihm Freude bereitete, und genau das sollte jeder auch tun und zeigen dürfen.
Ich fühlte mich etwa so, als wär ich in das größte Fettnäpfchen getreten, was ich jemals gesehen hatte. Aber ich konnte meine Worte nicht rückgängig machen und, wenn ich ehrlich war, da ich schon etwas neugierig war, wollte ich das auch nicht. Ich hoffte nur, dass ich keinen wunden Punkt getroffen hatte. Also schwieg ich und hörte aufmerksam zu, als er sprach. Ich fand es bewundernswert, dass er sagt, er erinnere sich nicht nur an den Unfall, sondern auch an den Spaß. Das war bestimmt nicht leicht für ihn, das hatte damals bestimmt alles geändert, trotzdem schien er so stark zu sein, um darüber reden zu können, ohne traurig zu werden. Ich sah ihm in die Augen und versuchte mir vorzustellen, wie sie wohl damals förmlich geleuchtet haben mussten, als er Verstecken gespielt hatte. Es war ein Schicksalsschlag und auch wenn ich einige selbst erlebt habe, Kazuya hatte wohl den größeren. “Das…ist außergewöhnlich…ich meine, ich bewundere dich dafür. Ehrlich. Du hast so viel Gutes in dir, du…nun, du erinnerst dich an die Freude. Nicht an die Trauer. Das…ist besonders Kazuya, wirklich.“, ich konnte es nicht wirklich in Worte fassen, ich fand einfach, dass es ein heikles Thema war. Aber ich bewunderte ihn dafür, dass er an dieser Situation auch etwas Positives finden konnte beziehungsweise, dass er sich daran erinnerte, wie er fröhlich war, nicht, wie das Auto auf ihn zukam. Trotzdem stimmte es mich ein wenig traurig, dass so einem herzensguten Menschen, oder Magier, wie Kazuya so etwas zugestoßen ist. Und noch trauriger machte es mich, dass das Auto einfach weitergefahren war. Aber die Reaktion von ihm, überraschte mich umso mehr, sie stimmte mich sogar fröhlich. Und wieder einmal musste ich daran denken, was ich vor einiger Zeit herausgefunden hatte. Über mich und meine Fähigkeiten. Unbewusst sah ich zu den Baumkronen. Vielleicht würde ich Kazuya einmal davon erzählen, und vielleicht, ganz vielleicht nur, durfte ich ihm auch zeigen, was ich konnte. Aber dafür war es zu früh, oder um es anders zu sagen, dazu war ich nicht bereit. Ich musste erst selbst damit zurechtkommen, was ich konnte, ehe ich anderen davon erzählte. Lächelnd sah ich dann zu, wie Kazuya mit Karas Hilfe das Katana nahm. Als er grinste, schmunzelte ich nur noch mehr und beobachtete ihn dabei. Ich fand, dass Katana etwas Wundervolles waren. Natürlich, es waren Waffen, eigentlich an sich etwas Böses, aber dennoch hatte ich gefallen an ihnen gefunden, nicht nur, weil ich sie in der Vergangenheit leider oft benutzen musste. Dass dem jungen Japaner das Katana anscheinend auch gefiel, freute mich umso mehr.“Nun, du kannst mit deinen Fächern und dem Stab umgehen und ich mit den Katana, jeder muss doch etwas können nicht? Sie bedeuten mir wirklich viel, ich bin quasi mit ihnen aufgewachsen, ich hab sie schon sehr lange. Für mich sind sie überaus wertvoll.“, leicht zuckte ich mit den Schultern und lächelte weiter, während ich ihn ansah. Eigentlich lächelte ich in seiner Nähe ununterbrochen, wie mir auffiel. Ich nahm das Schwert vorsichtig wieder an mich, als er es mit einer Verbeugung zurückgab und steckte es zurück in die Scheide. Etwas stolz war ich schon, besonders wegen seiner Geste, aber Kazuya konnte schließlich auch Bojutsu und Fächertanz. Jeder hatte sein Gebiet und jedem gebührte dafür Respekt.
Ich betrachtete lächelnd Karas, als Kazuya über ihn sprach. Er war wirklich etwas Besonderes, so wieder Magier auch. Sie waren einfach einzigartig und das war gut so. Noch immer faszinierte mich der Rabe. “Karas ist wirklich einzigartig.“, mein Blick wanderte zu Kazuya “Nun, aber ich finde schon, dass du Besonders bist. Ich weiß nicht, ich…nun…“, ich ließ den Satz ins Leere laufen. Ja, ich? Ich wusste selbst nicht, was ich eigentlich sagen wollte. Kazuya war der, der mein Schweigen und meine Kälte einfach so weggezaubert hatte, obwohl ich weniger glaubte, dass er wirklich Magie anwendete. Oder…nun, eine andere, simplere und viel bekanntere Magie vielleicht. Aber ich wusste nicht, ob es wirklich das war, oder nur Sympathie. Nein, es war mehr als das. Freundschaft? Ich verwirrte mich mit dem Herumgetappe nur selbst. Aber es war einfach so, dass ich mich in Kazuyas Nähe anders fühlte, freier und gleichzeitig so, als würde ich geborgen sein. Fallen lassen und doch nicht fallen. Kompliziert. Aber dieses Bauchkribbeln…konnte es wirklich sein? Irgendwo wusste ich es ja schon lange. Seit ich ihm am Strand begegnet war. War das wirklich erst gestern gewesen? Aber…nun, aussprechen oder es überhaupt ansprechen, das konnte ich nicht. Ich wollte es auch irgendwie nicht. Dieses wissende Schweigen war angenehm, sicher. Und wer sagte mir denn, dass ich nicht nur sponn oder er vielleicht ganz anders empfand? Ich musste abwarten und mehr oder weniger Tee trinken dabei.
Ich sah ihn an und hörte aufmerksam zu, als er die Fächer hervorholte und zu sprechen begann. Vorsichtig nahm ich ihm den Fächer ab, den er mir hinhielt und lauschte dann weiter seinen Worten. Ich streifte dabei leicht seine Finger und es fühlte sich seltsam vertraut und angenehm an, aber ich konzentrierte mich weiter auf seine Erklärung und schaute zu ihm. Wenn ich daran dachte, dass ein Fächer wohl eher zu mir passen sollte als ein Katana, ich aber jenen eigentlich noch nie wirklich genutzt hatte, weder an heißen Tagen noch zum Tanz oder so etwas, war das schon ungewöhnlich. Aber all das zählte gerade nicht. Ich lächelte, als der Japaner grinste. Innere Balance, Rhythmus und Schrittfolgen., wiederholte ich leise in Gedanken für mich selbst. Seine Erklärung, sich einfach fallen zu lassen, treiben lassen, klang interessant und ich stellte mir vor, wie schön es sein musste. Einfach treiben lassen. Ich lächelte, als er erzählte, dass Geishas das zur Unterhaltung getan hatten und er schon einmal mit seiner Tanzgruppe und Tokyo aufgetreten war, das klang wirklich riesig. Er konnte wirklich stolz auf sich sein, ich war sicher, dass er gut war. Ganz ehrlich, und allein wenn ich ihn davon reden hörte, diese Begeisterung, bewunderte ich ihn. “Das klingt echt toll. Ich finde Fächertanz total faszinierend. Er sieht so elegant und anmutig aus, einfach wunderschön.“, ich besah mir leicht lächelnd den Fächer in meiner Hand. “Und ich bewundere dich dafür, dass du diese Kunst beherrschst.“ Das tat ich wirklich, auch wenn ich wieder etwas rot wurde, weil ich das Bewundern auch in eine andere Richtung auslegte. Ich sollte meine Gedanken unter Kontrolle bekommen. Aber Fächertanz war wirklich wundervoll. Und das Kazuya sich so dafür begeistern konnte, war nur umso schöner. Es zeigte mir einmal mehr, wie besonders dieser Junge war. Und das war er wirklich.
 04.07.12 0:19
vAnonymous
Gast

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Natürlich war Kazuya immer noch traurig über diesen Unfall und fragte sich manchmal, was in dem Fahrer von dem Wagen damals vor sich gegangen war. Was ihn dazu veranlasst hatte, den Jungen damals liegen zu lassen, anstatt auszusteigen und zu helfen. Ob er wohl noch manchmal daran dachte, dass er mal ein Kind angefahren hatte? Und wenn Kazuya ehrlich sein sollte, er hätte den Kerl hassen können und er hätte sogar allen Grund dazu gehabt, das zu tun. Und dennoch tat er es nicht. Vielleicht hatte er es mal getan, konnte schon sein. In der Phase, als er tief depressiv über den Verlust seines Augenlichts geworden war, da hatte er ihn vielleicht gehasst, das wäre möglich. Jetzt, na ja, jetzt hielt er an einem alten Grundsatz fest und der lautete, dass man niemanden hassen sollte, den man nicht kannte. Und Kazuya kannte den Mann nicht. Also durfte und konnte er ihn auch nicht hassen. Und wahrscheinlich würde er ihn sowieso nie treffen. Außerdem konnte er es auch nicht mehr rückgängig machen, er würde blind bleiben. Die Ärzte hatten die Schäden an seinen Augen damals für irreparabel erklärt, also musste er ja ohnehin damit leben. Er hatte ja schließlich Karas, der ihm seine Augen lieh. Als sie ihn so lobte, es klang für ihn jedenfalls wie ein Lob, wurde er wieder rot und grinste verlegen. Wie sollte er denn darauf reagieren? Etwas Besonderes sollte seine Einstellung also sein, na ja, konnte schon sein, dass es was besonderes war, wie er dachte und handelte. Aber dass er so viel Gutes in sich haben sollte, das war doch... schon ein Zacken mehr. „Danke.... wirklich, Danke, das hört man nicht jeden Tag. Die meisten sind eher froh, dass ich es nicht so tragisch nehme. Andere fragen sich, ob ich mich damit nicht selbst belüge und geben dann irgendwelche Ratschläge und so Zeug. Aber... ich kann es ja ohnehin nicht ändern. Die Schäden sind nicht mehr zu heilen, haben damals die Ärzte gesagt. Also warum sollte ich die ganze Zeit nur traurig sein?“ Er lächelte wieder, lachte sogar ein bisschen. „Es gibt viel zu viel auf der Welt, über das man sich freuen kann. Und an dem Tag gab es auch anderes, an das man denken kann. Trübsal blasen bringt mir da rein gar nichts. Klar, ich habe viel verloren, aber genauso viel hab ich wieder gewonnen. Du siehst, kein Grund, sich zu beschweren“ Nicht wirklich jedenfalls. Wie zur Bestätigung krähte Karas lauthals ein “Ja, ja“ und putzte sich das Gefieder. Der schwarze Vogel wusste doch immer wieder, seinen Senf passend dazu zu geben.
Es war vielleicht etwas ungewöhnlich, dass ein Mädchen wie Sinja mit Katanas rumlief und damit auch umgehen konnte. Aber mit dem ungewöhnlichen kannte Kazuya sich aus, er liebte das Ungewöhnliche und es machte ihn ja letzten Endes auch aus. Er war ein Magier, affin zu Wind und Wasser, das war das Erste. Er kleidete sich ziemlich eigen, sehr dunkel und nicht selten mit langen Herrenröcken und er trug sogar ab und an Plateaustiefel. Heute zwar nur schwarze Stahlkappenstiefel, also noch relativ normal, aber das Prinzip war klar. Und das Dritte, er war blind und kam trotzdem fast so gut zurecht wie ein Sehender, dank eines großen Raben, der ihm auf der Schulter hockte und kleine, aber sehr differenzierte Hinweise gab. Katanas waren etwas so faszinierendes, er war unheimlich dankbar, dass Sinja ihn das sehen ließ. Na ja, was bei ihm halt sehen hieß. Aber das die Schwerter für sie wertvoll waren, konnte er sich vorstellen, wenn sie schon damit aufgewachsen war. „Wir haben alle unsere Talente, stimmt schon. Aber ich finds echt genial, Katana sind schon was tolles und dann noch damit umgehen zu können – also mit dir anlegen werd ich mich schon mal nicht“ Er lachte wieder, er scherzte gerne in ihrer Gegenwart. Vielleicht, um sie einfach zum Lachen zu bringen, er wollte sie so gern noch mal lachen hören.
Karas schwoll vor Stolz gleich wieder das Gefieder an, zumindest hatte Kazuya das Gefühl. Der Rabe wusste immer ganz genau, wenn es um ihn ging und dann wurde er aufmerksam. Ein Lob erkannte er dabei schon fast, bevor es zuende gesprochen war. Und er war ja auch etwas besonderes, grinsend kraulte Kazuya ihm durchs Gefieder. Doch das Grinsen wurde zu einem doch sehr überraschten Gesichtsausdruck, als sie meinte, er wäre genauso was besonderes. „Also... also das... danke, das hör ich auch nicht jeden Tag. Na ja, zumindest nicht so... Ich weiß gar nicht, was ich da noch sagen soll“ Da war es wieder, die verlegene Röte auf seinen Wangen. Und der schwarze Karas hatte nichts besseres zu tun, als ihm ins Ohr zu krähen und ihn spielerisch an den Haaren zu ziehen.
Aber als er ihr etwas aus dem Fächertanz zeigen sollte, da war er wieder ganz in seinem Element, das war etwas, was er wirklich gut konnte und das trotz seines Handicaps. Und jetzt konnte er Sinja ein bisschen was zeigen. Eigentlich war er hochnevös, ein bisschen wollte er sie ja auch beeindrucken – na ja, er war eben auch nur ein Junge. Und wenn man für ein Mädchen ein bisschen was übrig hatte, in seinem Leben eher ein bisschen viel, dann wollte man es auch beeindrucken. Also ließ er seinen eigenen Fächer mit einer kurzen, aber schwungvollen Bewegung aufschnappen. „Das kann jeder lernen, ehrlich, man braucht nur ein bisschen Taktgefühl. Aber... trotzdem Danke. Also die Grundbewegungen sind wirklich leicht, nimm den Fächer einfach in die Hand und lass den aufschnappen. Unten am Gelenk hältst du ihn dann mit der ganzen Hand und lässt ihn einfach locker aus dem Handgelenk wie ein Halbmond im Halbkreis nach unten schwingen. Ganz gleichmäßig, ich zeigs dir“ Er machte es ihr auch vor, etwas langsamer als es üblich war, damit sie es auch richtig sah. Zwar konnte er selbst nicht sehen, ob sie es ihm richtig nach machte, aber er vermutete mal, dass sie das meistern würde. „Es hat schon was sehr beruhigendes, ein bisschen wie meditieren. Die Bewegungen sind immer sehr fließend, passen zusammen“ Er bewegte seinen Körper wie eine Welle und schloss für einen Moment die Augen. Er hatte einen eher geschmeidigen Körper und dass er früher mal Eiskunstläufer war, kam ihm beim Fächertanz auch zur Hilfe.
 15.07.12 16:18
Rasse
Halbdämon

Beruf :
Dies & Das

vSinja Mihaitou
Mitglied

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Es war wirklich einfach nur bewundernswert, wie Kazuya über den Unfall dachte. Um es mal etwas blöd zu sagen, ich hätte vielleicht nicht so reagiert. Immerhin hatte der Fahrer dem Jungen etwas genommen, und er würde es nie wieder bekommen, und wenn dieses Etwas das Augenlicht war, dann war Kazuyas Einstellung wirklich einfach…toll. Dass er nicht den Mut verloren hatte und dass er heute vor mir stand und nicht traurig an den Tag zurückdachte, sondern sich an den Spaß erinnerte, das machte ihn zu einem Vorbild, wirklich. Und deshalb meinte ich es auch ganz ehrlich. Kazuya war nun einmal etwas Besonderes, er trug so viel Gutes in sich und nun, das war einfach bewundernswert, anders konnte ich es nicht sagen. Gut, vielleicht steckte ich noch mehr dahinter, als für die anderen nun hörbar war, aber ich meinte es so oder ehrlich und doch nur das zählte. Dass er mit Karas so als ein Team arbeitete, dass es zuerst gar nicht auffielt, dass Kazuya blind war, musste bestimmt lange gedauert haben aber es bewies auch einmal mehr, was für ein tolles Team die beiden bildeten. Und dafür sollten sie auch Anerkennung bekommen. Ich meine, Karas war ein Rabe, ihn auf so eine Art ‚Blindenhund‘ abzurichten war bestimmt schwerer gewesen, als bei einem echten Hund. Aber im Enddefekt könnte ich mir auch nichts anderes als Karas an Kazuyas Seite denken. Da war einfach der Rabe und nun, etwas anderes wollte mir nicht in den Kopf. Sie schienen einfach perfekt zu passen. So lächelte ich nun auch wieder, als er sagte, was es denn bringen sollte, wenn er nur traurig war. Ich konnte nicht sagen, wie sehr ich ihn wirklich für diese Einstellung bewunderte. Aber ich war auch gleichzeitig froh, dass er gerade so war, dass er nicht traurig umherlief sondern das Leben eben weiter lebte. “Gibt dir das Leben Zitronen, mach einfach Limonade daraus.“, das Spruch, den mir Tima mal gesagt hatte, hörte ich nun wieder in meinen Gedanken als Kazuya meinte, er habe viel verloren aber auch gewonnen. Ja, dieser Junge hatte den Spruch wirklich beim Wort genommen und einfach das Beste daraus gemacht. “Ich denke, du brauchst keine Ratschläge, du machst das schon gut so…also, naja, du weißt, was ich meine. Und du hast schon Recht, es bringt ja nichts, wenn man einfach nur traurig ist, man würde dadurch sein Leben verpassen. Trotzdem bist du ganz besonders, Kazuya, ehrlich.“, ich lächelte ihn an, sah in seine Augen, die mich nicht sehen konnten. Und wenn ich ehrlich bin, fiel mir jetzt erst auf, dass er wohl seit langer Zeit der erste war, bei dem ich das tat. Normalerweise sah ich ungerne Leute an und erst recht sah ich ihnen nicht in die Augen. Vielleicht aus Angst, dass sie in meinen etwas sehen konnten oder ich in ihren, irgendwelchen Hass, den ich gewöhnt sein sollte. Aber um ehrlich zu sein, wenn ich in Kazuyas Augen sah, konnte ich beinahe spüren, dass er den Mut, die Freude am Leben, nicht verloren hatte. Mein Blick fiel auf Karas als dieser auch sprach und ich grinste kurz. Er war wirklich ein intelligenter Rabe. Und ich denke, sein kleiner Kommentar trug noch mehr zu meiner Faszination auf ihn bei. Raben war tolle Geschöpfe, das hatte ich schon immer geglaubt, aber seit ich Karas kannte, gewann dieser Gedanke bei mir immer mehr an Bedeutung, nicht nur, weil er mit Kazuya unterwegs war.
Die Katana waren für mich schon etwas sehr Wichtiges. Im Heim waren sie quasi die einzigen Freunde gewesen, so seltsam das nun klang. Wenn andere Kinder miteinander gespielt hatten durfte ich natürlich nicht mitmachen, ich war anders und böse und was sie mir nicht alles angehängt und nachgesagt hatten, also hatte ich heimlich schon als kleines Mädchen mit ihnen trainiert. Statt Puppen und Kinderwagen hatte ich zwei Klingen. Klar, anfangs hatte ich mich sehr oft verletzt, aber mit der Zeit lernte ich eben den Umgang mit den Waffen und ich liebte das Training. Auch als ich abgehauen war, übte ich täglich weiter, auch bei Tima hatte ich das Training nicht vernachlässigt und hier würde ich wahrscheinlich auch weiter üben. Es war ungewöhnlich, aber für mich waren die Katana nicht wegzudenken. So wie vielleicht das Bojutsu und der Fächertanz bei Kazuya nicht wegzudenken waren. Wir alle waren doch auf unsere Weise anders, seltsam, ungewöhnlich und talentiert. Ich lächelte deshalb als ich sah, wir glücklich Kazuya war, als ich ihm die Katana zeigte. Ein wenig Stolz war ich schon. Als er scherzte, dass er sich nicht mit mir anlegen würde, lachte ich wirklich. So selten ich lachte, ich tat es doch ab und zu und in Kazuyas Nähe war ich so unbefangen, dass mir im ersten Moment gar nicht auffiel, dass ich das tat, was ich gedacht hatte, dass ich mir abgewöhnt hatte. “Stimmt, in Anbetracht der beiden ist es eher eine schlecht Idee, sich mit mir anzulegen.“, ich schüttelte noch immer lachend den Kopf. “Aber ich würde nicht jeden gleich einen Kopf kürzer machen, nur weil er etwas sagt. So gefährlich bin ich dann doch nicht.“, ich grinste leicht. Es war wirklich eher eine Seltenheit, dass ich die Katana zu mehr als dem bloßen Abschrecken zog. Einen wirklichen Kampf verhinderte ich soweit es eben ging. Es waren immerhin scharfe Waffen, die man nicht unterschätzen sollte.
Ich glaube, dass Karas genau mitbekam, dass ich ihn lobte, zumindest kam es mir so vor. Aber dafür fiel mir auch auf, wie überrascht Kazuya aussah, als ich sagte, dass auch er etwas Besonderes war. Für mich war er das eben. Und nun, ich legte es vielleicht auch in andere Wege aus aber…egal, das tat jetzt wirklich nichts zur Sache und ich sollte meine Gedanken unter Kontrolle bekommen. Ich lächelte, als er rot wurde und Karas ihm dann auch noch ins Ohr krähte und an den Haaren zog. Das Bild war wirklich einfach wundervoll. Und um ehrlich zu sein gefiele es mir, wie Kazuya verlegen rot wurde. Und natürlich wurde ich bei diesem Gedanken auch prompt rot und blickte verlegen zu Boden. Es war ein Reflex, obgleich Kazuya es nicht sah, vielleicht würde Karas mich ja verraten, wenn er die Röte sah, wer weiß?
Nun beobachtete ich Kazuya als er den Fächer aufschnappen ließ und anfing zu sprechen. Dass es jeder lernen konnte, mochte vielleicht stimmen, nichtsdestotrotz hatte Kazuya meine Faszination und Bewunderung dafür, dass er diese Kunst beherrschte. Es lag vielleicht auch daran, dass gerade ich es nicht konnte und nur ein paar Mal zugesehen hatte, wenn Tima geübt hatte. Auch sie hatte einst Fächertanz gemacht, hatte sie erzählt. Bei Kazuya sah es so elegant und anmutig aus, als er den Fächer so bewegte und ehrlich gesagt auch ein wenig leicht. So ließ ich meinen Fächer ebenso aufschnappen, nicht annähernd so schwungvoll wie er allerdings und versuchte die Bewegung nachzumachen. Es war relativ leicht mit Kazuyas Anweisung und seiner Vorführung, aber ich war mit trotzdem sicher, dass er es deutlich besser macht als ich. Kein Wunder, er hatte Übung darin, während ich das zum ersten Mal machte. Nun sprach er weiter und ich konzentrierte mich auf die Bewegung. Es stimmte schon, es hatte etwas Beruhigendes an sich, etwas Entspannendes auch irgendwie. Ich sah, dass Kazuya die Augen schloss und lächelte leicht. “Ja, es ist wirklich beruhigend, ein wenig entspannend.“, das merkte man auch an meiner Stimme, die etwas leiser war als sonst und leicht verträumt klang.
 27.07.12 1:49
vAnonymous
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Kazuya hatte sicher die eine oder andere Besonderheit an sich, daran zweifelte er nicht wirklich. Immerhin, er war blind und fand sich dennoch genauso gut zurecht wie ein Sehender. Dank Karas musste man sagen und es gab viele Dinge, die ihm ein Sehender voraus hatte. Allein das Lesen. Sofern ein Buch oder sonst etwas zu Lesendes nicht in Blindenschrift geschrieben war, konnte er freilich nicht lesen. Aber das bekam man in den Griff, viele halfen einem da sehr. Manche hatten Mitleid, aber damit kam Kazuya eigentlich zurecht. Nur übertriebenes Mitleid konnte er nicht haben, warum denn auch, er lebte doch schließlich noch und es war ein sehr gutes Leben. Nur weil man blind war, war man nicht gleich hilflos. Und er doch gleich dreimal nicht. Daher lächelte er, auch wenn er sich nicht sicher sein konnte, dass er Sinja wirklich ansah. Er wusste auch nicht, wie das Mädchen vor ihm aussah. Aber auf das Äußere gab er ohnehin nicht besonders viel Wert – weshalb sollte er auch? Gut, auf sein eigenes Aussehen achtete er schon, aber das hatte andere Gründe. Er fand einfach, dass auch ein Blinder darauf achten konnte, wie er aussah. Deswegen war er auch gepierct. Deswegen und weil er der Welt klar machen wollte, dass er genauso leben konnte wie jeder andere. Von dem Zungenpiercing war sein Vater nie begeistert gewesen, aber er hatte es nun mal. „Wir haben alle irgendwas besonderes an uns, würde ich mal sagen. Karas wird sonst nicht so schnell mit Fremden warm, er ist eher skeptisch. Dich mochte er sofort, das will mal was heißen. Ich staune wirklich über ihn, er ist sofort auf dich zugeflogen, als er dich gesehen hat. Das macht er sonst nie, der hat sich echt einen Narren an dir gefressen. Mir sagt das eine ganze Menge. Und du kannst mit den Katanas umgehen, das kann nun wirklich nicht jeder. Das erfordert eine Menge körperliche und geistige Beherrschung. Ich glaube nicht, dass ich das könnte, selbst wenn ich sehen könnte. Du hast wirklich meinen vollsten Respekt, Sinja“ Er lächelte immer noch, leise, warm und für ihn ungewöhnlich tief. Dieses Mädchen war für ihn etwas ganz Besonderes und das lag nicht nur daran, dass sie nicht ganz menschlich war. Es war ihre ganze Art, die Tatsache, dass sie mit zwei scharfen Schwertern umgehen konnte, ohne leichtsinnig zu werden. „Weißt du, man sagt immer, der wahre Geist eines Kämpfers offenbart in den Dingen, die er nicht tut. Also jedenfalls hat das mein Bojutsu-Sensei das immer gesagt. Gefährlichkeit offenbart sich nicht in der Tatsache, dass man jeden köpft, der einem dumm kommt. Oder in meinem Fall ihm eins verpasst. Egal, welche Waffe man benutzt, man sollte sie immer nur zur Verteidigung einsetzen. Das ist meine Meinung. In unserer Bojutsu-Gruppe hatten wir nicht viele Mädchen und wenn die meisten einen mit so einem Stab sehen, denken sie gleich, man wäre agressiv. Ist dir sicher auch schon passiert, dass die Leute gleich Angst hatten, hm? Das ist nicht der Geist von Kampfkünstlern. Wir wissen zwar, wie unsere Waffen benutzt werden und wir können es auch. Aber wir tun es nicht bei erstbester Gelegenheit. Ich glaube wirklich nicht, dass du deine Schwerter ohne triftigen Grund erheben würdest. Aber ich glaube, du würdest es tun, wenn du dich verteidigen müsstest oder wenn jemand in Gefahr wäre, der sich nicht selbst verteidigen würde. Und ich glaube, dass sich dann besser niemand mit dir anlegen sollte“ Immer noch lächelte der junge Magier. Er konnte Stürme heraufbeschwören, wenn es sein musste. Er könnte, das hatte sein Vater ihm erzählt, riesige Flutwellen erschaffen, wenn seine Kräfte sich vollständig entwickelt hätten. Theoretisch könnte er zwei Elemente bis zur Meisterschaft beherrschen, da er zu ihnen affin war. Aber er würde es nie tun, um anderen zu schaden. So war er nicht erzogen worden.
Kazuya merkte, auch ohne sehen zu können, dass Sinja lange nicht so leicht fiel wie ihm, den Fächer gleichmäßig zu bewegen. Seine Lehrerin im Fächertanz hatte das Tanzen oft mit dem Zusammenspiel der Elemente verglichen. Der Wind, der über die Bäume strich, der Fluss, der sich im Flussbett seinen Weg schuf, Schnee, der auf das Feld fiel. Allerdings war Kazuya sich nicht ganz sicher, ob Sinja viel mit diesen Metaphern anfangen konnte. Er war einen Moment lang etwas unsicher, spielte mit der Zungenspitze an seinem Lippenpiercing herum und überlegte. Dann hatte er eine Idee... die allerdings vielleicht doch ein bisschen gewagt war. „Sinja? Ich will mal was ausprobieren, so hat mir meine Lehrerin das Tanzen beigebracht“ Karas schien schon ganz genau zu wissen, was zu tun war, mit Schnabelstubsern, Haare ziehen und leisen Krächzern führte er Kazuya sicher und geschickt direkt hinter Sinja. „Darf ich?“ Seine Stimme war leise, dunkel, aber warm, als er Sinja flüsternd um Erlaubnis fragte und seine Hand auf ihre legte. Sanft, fast schon vorsichtig, umschloss er ihre Hand, die den Fächer immer noch festhielt, korrigierte ein wenig die Haltung und stand Arm an Arm hinter ihr. „Es ist wirklich ganz einfach. Es kommt alles aus dem Handgelenk. Einfach locker aus dem Handgelenk schwingen lassen. Du kannst es. Meine Lehrerin hat gesagt, in uns allen fließt Wasser und nichts ist so fließend wie Wasser, wir müssen es nur lernen zu nutzen“ Wieder vollführte er die Bewegung, zog dabei aber sanft ihre Hand mit und demonstrierte es ihr so. „Eigentlich ist es so einfacher, oder? Dann merkst du besser, wie es geht. Die Bewegungen im Fächertanz sind fließend und klar, wie Quellwasser“ Er registrierte ihren Geruch... so richtig konnte er ihn nicht definieren, sie roch aber einfach... angenehm. Es war nicht dieser typische Geruch nach Blumenwiese oder Sommerfeldern, es war eher... es erinnerte ihn an einen Herbstwald. Und an die angenehmen Tage im letzten Sonnenschein, wenn geerntet wurde. Er lächelte immer noch sanft – musste allerdings den Drang, sie einfach zu umarmen, unterdrücken. Das wäre nun wirklich etwas... verfrüht gewesen. Zumal er doch um einiges größer war als sie.
 19.08.12 14:52
vAnonymous
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cf: Tsukimura - Wohngebiet - Stadtstraße

Eine grüne Echse - eine Raku - landete mitten auf der Allee. Sie achtete zwar darauf, dass niemand in der Nähe war, dass sie niemanden störte oder auf sich Aufmerksam machte, doch manchmal ließ es sich vielleicht nicht vermeiden. Sie verwandelte sich so schnell wi enur möglich zurück, ihr blondes Haar ließ sie ins Gesich thängen. Schließlich brauchte niemand ihr Gesicht zu sehen. Die Tränen, die in ihren silbrig-grünen Augen schimmerten. Langsam ließ sie sich auf den Boden sinken, zog ihre Beine an und starrte auf die gegenüberliegende Seite der Straße. Sie würde am liebsten schreien, toben oder sonst irgendetwas tun. Ihre Wut auslassen, doch sie zügelte sich. Sie rechnete schon damit, dass ihre Art Date am Abend flachfallen würde. Am liebsten würde si egar nich tzum Ball gehen, doch vielleicht war es doch sinnvoll. Ablenkung. Aber wenn Roy ab sofort ihre Gesellschaft meiden würde könnte sie es verstehen. Sie hatte ihn belogen. Belogen...
Arya blickte zum Himmel auf, zur Sonne di edurch die Blätter spitzte. Und verfluchte zum erstem Mal wirklich ihr Dasein. Ihre...Besonderheit.
 01.09.12 18:46
vAnonymous
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vom Wald

Während Fantine so über den Wald geflogen war, fand sie, dass es doch noch nicht so spät war. Im Wald natürlich war es schnell finster geworden durch die vielen Schatten, die die Bäume warfen, doch hier war der Sonnenuntergang wunderschön. Vorallem in dieser Kirschbaum-Allee.
Fantine war hier schon öfter gewesen, doch nie während der Dämmerung. Die Bäume hier hatten - besonders wegen der Farbe der Blüten - irgendwie etwas beruhigendes. Hier konnte man bestimmt ein Buch gut zu Ende lesen. Das wollte sie heute unbedingt noch schaffen.
Vorsichtig, damit sie niemand in ihrer Engelsgestalt sehen konnte, landete sie hinter ein paar hohen Büschen nicht weit entfernt. Bevor sie jedoch hervor kam, sah sie einen Drachen landen. Erschrocken ging sie ein paar Schritte zurück, doch dann sah sie, wie sich das Wesen verwandelte - in ein Mädchen. Zögernd kam Fantine hervor, sie wollte eigentlich vorbeigehen, so als wäre nichts gewesen, um ihr Buch zu lesen. Doch dann bemerkte sie, wie die junge Frau ziemlich traurig war. Oder wütend. Verzweifelt. Fantine konnte es nicht genau deuten. Jedenfalls sah sie nicht sehr glücklich aus.
Ähm, Pardon. Zögernd kam das Mädchen näher. Kann... kann ich Ihnen vielleicht irgendwie helfen?
 02.09.12 14:24
vAnonymous
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Arya hatte nichts von dem Mädchen bemerkt, hatte schweigend vor sich hingebrütet. Hatte nachgedacht, sich ausgemalt wie wohl di enächste Begegnung mit Roy ablaufen würde. Doch als sie dann schließlich angesprochen wurde schreckte sie hoch, sah auf.
"Mir? Helfen?"
Arya schnaubte, seufzte dann.
"Mir ist nicht mehr zu helfen. Es sei denn du kannst die Zeit zurückdrehen."
Sie fuhr sich mit der Hand durchs Haar, musterte dann die Blondine vor sich. Eigentlich hatte sie für sich allein herumsitzen wollen, aber vielleicht war Ablenkung nicht ganz so verkehrt. Ihre Gedanken würden sowieso in die immer gleiche Richtung abdriften - in die sie ncih tabdriften sollten.
"Ich bin Arya Duánor."
Sie bemühte sich um ein Lächeln, was ihr zumindest zum Teil gelang.
 03.09.12 17:10
vAnonymous
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Fantine überlegte kurz, dann lies sie sich neben dem Mädchen auf den Boden sinken. Beschämt blickte sie nach unten. Nein, kann ich leider nicht. Aber ich wünschte, ich könnte es. Sie dachte an die frühere Zeit zurück, als sie Olivier begegnet war. Und als er wieder verschwand. Sie musste sich zusammenreißen, nicht auch zu weinen anzufangen.
Fantine zwang sich auch zu einem Lächeln. Fantine, Fantine Lamarque. Ihr seid ein Drache, nicht wahr?, fragte sie. Neugier blitzte in ihren Augen auf und das Mädchen wartete ungeduldig auf eine Antwort.
Natürlich interessierte sie auch, warum Arya so deprimiert war, doch wollte sie sich nicht in deren Angelegenheit einmischen. Wahrscheinlich wollte sie darüber sowieso nicht reden - sie kannte sie ja auch nicht.
 03.09.12 22:42
vAnonymous
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Arya drehte sich ein Stück herum, dass die das Mädchen direkt ansah. Sie gab sich größte Mühe ihre Gefühlte - ihre Traurigkeit - zu verstecken. Sie hatte ja auch irgendwie schon jahrelange Übung im Versteckspiel. Zwar eher andere Dinge betreffend, aber so komplett anders konnte es ja nicht sein.
"Ein...ungewöhnlicher Name. Aber was ist hier schon normal?"
Sie grinste leicht, dann nickte sie auf Fantines Frage hin.
"Ja, bin ich. Um genau zu sein eine Raku. Und...sag bitte du."
Sie lächelte, kam sich dann ein bisschen unhöflich vor, weil sie sofort zum du übergegeangen war. Aber vielleicht lag es auch irgendwie an ihrem Alter, das man ihr nicht ansah. Und dieser Gedanke brachte sie dann wieder zu ihrem Problem zurück, doch sie drängte die Gedanken in den Hintergrund. Sie hatte es selbst ruiniert und vielleicht könnte sie es ja wieder irgendwie gradebiegen. Aber wenn sie sich jetzt Gedanken darübe rmacte...das änderte ja doch nichts.
 05.09.12 19:59
vAnonymous
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Fantine zuckte lächelnd mit den Schultern, wegen ihres Namens. Da wo ich herkomme nicht. Aber Sie haben Recht. Das Mädchen erinnerte sich daran, wie sie zur Moon Academy gekommen war. Schon über ein Jahr her. Oder wie sie ein Engel geworden war... bis zu diesem Tag hatte sie an Elfen und Hexen nicht geglaubt gehabt. Wie sich alles geändert hatte....
Fantine nickte. Sie hatte gelernt, jeden - egal wie alt er oder sie war - mit Sie anzusprechen. Nun war es ihr eben zur Gewohnheit geworden.
Okay. Ähm aber... was ist genau ein Raku? Ich habe gar nicht gewusst, dass es verschiedene Drachenrassen gibt.Sie war wirklich neugierig. Eigentlich hätte sie gedacht, es sähen alle Dracen gleich aus - also vom Körperbau. Die einen meinetwegen grün, die anderen vielleicht blau oder rot. Wie sie auf so etwas kommen konnte, machte sie jetzt stutzig. Engel gibt es auch verschiedene, oder Elfen. Warum sollte es bei Drachen nicht so sein?
 07.09.12 16:38
vAnonymous
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"Jedes Gebiet hat so seine Eigenheiten...Und Namen gehören nunmal dazu."
Sie schloss kurz die Augen. Die Namen ihrer Eltern würden hier wohl auch als ungewöhnlcih gelten. Ihrer war...schon etwas normaler. Wobei normal ja sowieso ein sehr dehnbarer Begriff war.
"Eine Raku? Nunjaaaaaa..."
Arya stockte kurz. Es gab so vieles, was sie hätte sagen können. Und so vieles, was sie nciht sagen wollte. Was niemand auße rihr wissen musste. Aber jede Kleinigkeit könnte ihr irgendwann zum Verhängnis werden. Siehe die Situation in der Stadt, mit diesem anderen Magier. Der vielleicht gar keiner war. Behaupten konnte man ja vieles.
"Raku sind Drachen...besondere Drachen. Wir sind kleiner, wendigen. Können fliegen, aber kein Feuer speien. Dafür sind wir auch nicht durch Feuer umzubringen. Wir können uns Verbrennungen zuziehen, aber sterben werden wir nciht daran. Weder in Raku- noch in Menschengestalt. Und...jede Raku stammt von Odysseus und Circe ab."
 09.09.12 12:26
v

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