Der Strand

Rune war noch in Gedanken an die stets dümmlich, naiv dreinblickenden Zahnwale und wie gut er diesen Gemütszustand gerade nachvollziehen konnte versunken als Richard ihn auf einmal nach einem Lied fragte. Das alles fügte sich gerade in so bekannten Mustern zusammen das der Cyborg sofort wusste wovon die Rede war und grinsen musste.
Natürlich waren ihm die rezitierten Zeilen vom letzten Mal ständig durch den Kopf geschossen und nachdem sie mehrfach in seinen Gedanken als Dauerschleife gelaufen waren hatte er sich auch endlich daran erinnert wieso diese Zeilen ihm so bekannt vorkamen. Manchmal hatte es eben doch einen Vorteil wenn man ständig mit seinem kleinen Bruder Kinderfilme schaute...und sie dann auch noch selbst mochte.
Aber daran dachte Rune jetzt natürlich nicht. Er dachte eigentlich überhaupt nichts mehr. Seine ganze Wahrnehmung war darauf fokussiert Richards musikalischer Darbietung zu lauschen. Er dachte nicht einmal daran seinen Mund zu schließen als er seiner sanften Stimme zuhörte. Es war wie das nächtliche Rauschen des Windes am Fenster der einem versicherte: Du bist nicht allein. Hier draußen ist eine Welt voller Schönheit. War das fair das sein Liebster jetzt auch noch tatsächlich eine wunderschöne Singstimme hatte? Dieser Mann plante doch ihn vollkommen um den Verstand zu bringen mit seiner verträumten, wundervollen Art! Und dann wurde er auch noch von ihm geküsst! Durfte ein Moment überhaupt so perfekt sein?
Doch anstatt misstrauisch zu werden, anstatt Scham für das Folgende zu empfinden grinste Rune einfach nur und stimmte mit einem verzauberten Grinsen mit ein. „Do they know? Where do unicorns go? Where winged horses fly?“ Dafür das er heute eigentlich schon den ganzen Tag einen Plan in der Jackentasche mit sich führte um Richard zu beweisen das er durchaus zu besseren musikalischen Leistungen fähig war als zu einem betrunkenen Ständchen im Pub und sich dennoch den ganzen Tag vor dem letzten Schritt genierte kamen ihm die Verse überraschend leicht von den Lippen. Er ließ sich einfach von der Stimmung anstecken und versuchte sein Grinsen im Zaum zu halten. „Narwhales lost at sea, and never seen again.“
Dann schlich sich doch ein Lachen über seine Lippen. Ein Lachen darüber wie verflucht romantisch diese Situation gerade war. „Kennst du das wenn man ständig genervt von irgendwelchen Liebespärchen ist und sich fragt was sie genommen haben müssen? Und dann gehört man auf einmal selbst zu ihnen.“ Runes anhaltendes Lachen zeigte das er kein bisschen traurig über diesen Umstand war. Eher amüsiert...und verdammt glücklich.
Er legte den Kopf leicht schräg und ließ seine Fingerspitzen über Richards Handrücken an seiner Wange tanzen. „Und dann kommen die auch noch ständig auch so bescheuerte Ideen wie nachts im Meer schwimmen zu gehen.“ Rune biss sich aufgeregt auf die Unterlippe. Sie hatten heute Nacht schließlich schon weitaus riskantere Dinge getan, warum sollte er es also nicht ausnutzen das seine übliche Vorsicht eine kleine Pause eingelegt hatte? „Hast du Lust, Måneskin?“

Offenbar hatte Richard mit seiner kleinen, musikalischen Einstimmung genau Runes Herz getroffen, denn als Richard ihn auf die Stirn küsste, setzte Rune das Lied fort und ließ Richard für einen Moment tatsächlich etwas erstaunt zu ihm hinunter blicken. Das hatte ja fast schon zu perfekt geklappt und sofort wurde Richard rot im Gesicht. Doch nach diesem kurzen Moment der positiven Überraschung kehrte sein Lächeln sofort wieder zurück auf seine Lippen. Es war ein einmalig zauberhafter Moment, als sie beide ähnlich wie in der Originalversion den nächsten Vers zweistimmig sangen:
„Narwhales lost at sea, and never seen again.“
Noch schöner war es jedoch danach über diesen kitschigen Moment zusammen zu lachen. Richard legte seine Stirn mit einem lauten Seufzen an Runes Stirn. Sie waren so zwei hoffnungslose Fälle. Rune schien das genau so zu sehen. Er sprach Richard direkt aus der Seele, dass dieser einfach nur noch lachen und am Ende wieder seufzen musste.
"Mich hat es eigentlich immer eher traurig gestimmt, weil ich sie beneidet habe und mir sicher war niemals so etwas jemals mit jemandem zu erleben.", entgegnete Richard und seufzte über sein eigenes bescheuertes Verhalten.
Als Richard Runes Fingerspitzen auf seinem Handrücken spürte, kribbelte es auf seinem ganzen Oberkörper. Das berühmte romantische Knistern? Er wagte es trotzdem nicht die Stirn von Rune zu nehmen. Das änderte sich jedoch prompt, als Rune andeutete, dass manche auf die Idee kamen bei Nacht im Meer schwimmen zu gehen. Ein wenig belustigt herablassend über diese Stümper mit ihren gewagten Ideen nahm Richard seinen Kopf zurück und schaute Rune ungläubig an. Ja, sehr romantisch, dachte er mit äußerst sarkastischer Stimme und lachte.
Das Lachen verstummte allerdings jäh und auch sein amüsiertes Lächeln verschwand, als Rune tatsächlich vorschlug schwimmen zu gehen. Richards Augenbrauen wanderten nach oben und er biss sich nachdenklich auf die Unterlippe. Er schaute an Rune vorbei zum fast schwarzen Meer und dann ein Stückchen den Strand entlang. Ja, hier ging man im Sommer zwar schwimmen, aber Richard war nie scharf darauf gewesen hier zu baden. Aus verschiedenen Gründen.
"Ähm... wir werden erfrieren und außerdem weiß ich nicht, ob das ganze immer noch so sexy wäre wie in deiner Vorstellung, wenn ich mit Algen am Schwanz aus dem Wasser komme.", gab Richard zu und lachte unsicher auf, "Aber..."
Wenn sie sowieso schon gerade auf dem kriminellen Pfad unterwegs waren, konnten sie auch gleich was anderes machen. Die Frage war nur, ob es vom Romantiklevel her ungefähr an ein nächtliches Bad am Meer ran kam. Während Richard gerade über seine verrückte Idee nachdachte, hallten Runes letzte Worte durch seinen Kopf und zum ersten Mal störte ihn das Wort Måneskin. Er überhörte Runes gelegentliche Einwürfe auf Norwegisch normalerweise, aber dieses Wort war ihm ziemlich neu und es kam doch recht häufig mittlerweile.
"Ich... hätte da einen alternativen Vorschlag, der ... auch nicht ganz legal ist. Aber...", begann Richard mit einem leichten Lächeln, das nun etwas frecher wurde, "...vorher verrätst du mir, was dieser neue Kosename bedeutet, den du mir jetzt neuerdings ständig gibst."

Hvar i helvete sollte er diesen Moment später von seinen Träumen unterscheiden? Es war so unglaublich schön, Rune fühlte sich so leicht und von innen erwärmt das er die Gänsehaut auf seinen Armen überhaupt nicht spürte. Er spürte nur den wohligen Schauer der seine Wirbelsäule herunter rauschte, zumindest dort wo sich bei ihm noch Haut befand.
Rune hatte bei dem Anblick von Pärchen die mitten in der Nacht am Strand gegenseitig in ihren Blicken ertranken meistens das Bedürfnis verspürt sie mit Sand zu bewerfen....oder mit Steinen. Es hatte solche und solche Tage gegeben. Vielleicht war der Ursprung für diesen Wunsch wahrscheinlich der Gleiche wie das was Richard nun zu gab gewesen. Nur das Rune diese Eifersucht nicht zugelassen hatte und sich stattdessen lieber ihre blutenden Köpfe vorgestellt hatte. Umgesetzt hatte er diese Pläne natürlich nie.
Rune hielt mit seinen Streicheleinheiten inne und umklammerte Richards Hand stattdessen als er zugab das er solche hirnverbrannte Idioten immer beneidet hatte. Runes Blick blieb dabei unverändert weich und sagte deutlich: „Jetzt bin ich da, für dich verbrenne ich mein Gehirn gerne. Zumindest zulange wir zusammen sind.“ Es war so schön und Rune war vollkommen davon überzeugt das sich nie daran etwas ändern würde, egal was er sagte.
Bis er etwas sagte das Richard tatsächlich dazu brachte ihn ungläubig anzusehen. So war das in seiner Vorstellung aber nicht abgelaufen! Oh oh, war es schon zu spät um zu behaupten das er high war? Sie hatten ja nur den ganzen Tagt zusammen verbracht....okay die Ausrede konnte er also vergessen. Jævla skit!
Dann begründete Richard seinen Blick und Rune öffnete schon den Mund um zu protestieren das Logik hier gerade einen Platz hatte. Dann merkte er das sein Liebster durchaus Recht hatte und schloss seinen Mund indem er leicht beleidigt seine Unterlippe vorschob. Manno, dabei hatte ihm die Vorstellung so gefallen das er sogar eine Erkältung dafür riskiert hätte. Er sah auch die Algen als kein Problem. Das war Natur pur! Und in Kombination mit Richards nacktem Körper stellte er sich das durchaus anregend vor. Runes Zunge löste seine Unterlippe ab als er sich vorstellte wie das Meereswasser wie Diamanten aus seinen Haaren auf seine blasse Haut tropfte. Runes Atem stockte kurz bei dem Gedanken daran. Richard hatte eigentlich selbst Schuld wenn wer nicht auf seinen Vorschlag einging und Rune jetzt mit seiner Phantasie vorlieb nehmen musste! Herregud, was spon' sich sein Kopf da eigentlich gerade zurecht?
Richard schaffte es seine Aufmerksamkeit zurück zu erlangen als er vorschlug etwas anderes zu machen, etwas illegales! „Etwas wofür ich dich eigentlich fest nehmen müsste?“ Rune biss sich auf die Unterlippe und strich mit seiner freien Hand sanft über Richards nackte Brust. Jetzt war er neugierig. Allerdings ließ sich die Bedingung dafür Runes Hand innehalten, seine Augen groß werden, seine Lippen in seinen Mund verschwinden und seine Wangen rot werden. Er wollte wissen was der Kosename den Rune nun schon öfters vor sich hergesäuselt hatte bedeutete. Dabei hatte er sich nie viel dabei gedacht. Es bedeutete genau das was ihn beim Anblick von Richard so häufig in den Sinn kam. Mondlicht! Für ihn war er das mystische Mondlicht das die unnachahmliche Schönheit der nächtlichen Natur offenbarte. Jetzt fiel Rune allerdings auch auf wie kitschig das war. Sollte Kosenamen unter Männern so kitschig sein? Passte etwas Lustiges, Neckisches nicht viel besser?
Betont lässig hob der Cyborg seine Schultern. „Das heißt „Mondkalb“ weil du so ein verdammt süßer Träumer bist.“ Rune grinste um zu beweisen was für ein großer Spaßvogel er doch war, er bewies damit aber vorallem wie verlegen er war als er Richards die „Anschuldigungen“ die er ihn schon mehrfach an den Kopf geknallt hatte zurück gab.
Rune reckte sein Kinn um Richard wieder so nahe zu kommen das sich ihre Nasenspitzen fast berührten, ein vorfreudiges Lächeln verdrängte das schüchterne Grinsen. „Also, was hast du vor?“

Rune schien nicht so ganz einverstanden damit, dass Richard in keinster Weise bereit war in das versiffte Brackwasser zu springen, um sich dann auch noch eine Erkältung oder etwas schlimmeres zu holen. Dafür opferte er ganz gerne ein bisschen der Romantik, die hier gerade sowieso Hochkonjunktur hatte bei ihnen.
„Etwas wofür ich dich eigentlich fest nehmen müsste?“, fragte Rune dann doch interessiert und ließ seine Hand über Richards nackte Brust streichen, dass es eine Gänsehaut darauf zeichnete.
Richards freches Grinsen wurde zu einem zufriedenen Lächeln und sein Blick bekam etwas Verführerisches. Rune sah so süß aus, während Richard ihn darauf ansprach, was dieser Kosename bedeutete. Das Verführerische verschwand jedoch sogleich wieder aus Richards Blick, als Rune ihm lässig sagte, dass es Mondkalb bedeutete, aus dem Grund weil er ein verdammt süßer Träumer war. Unzufrieden senkten sich Richards Mundwinkel und er zog die Stirn kraus.
"Hm... ach so.", antwortete er nur und ließ sich auch nicht von Runes breitem Grinsen ermutigen wieder zu lächeln.
Nicht einmal als Rune ihm wieder ganz nah kam, kehrte Richards Lächeln zurück, auch wenn er nun immerhin nicht mehr ganz so ernst wie eben wirkte, als Rune ihn darauf ansprach, was genau er denn nun vor hätte. Für einen Moment überdachte Richard seinen Plan noch einmal, aber er wollte sich von so einer Kleinigkeit wie diesem schrägen Kosenamen nicht den Abend kaputt machen lassen, auch wenn es sicher noch etwas dauern würde bis sein Lächeln wieder in voller Stärke zurück kehren würde.
"Wenn es dir um's Schwimmen ging: Ich weiß wie man unbemerkt zum Freibadbecken kommt ohne direkt jetzt einbrechen zu müssen. Wenn es dir um Romantik ging: Ich habe die Schlüssel für die Eishalle, aber eigentlich darf man da nicht ohne Aufsicht rein."

Wenn eine bemüht witzige Bemerkung ein Lächeln auslöschte konnte man ziemlich sicher davon ausgehen das diese Mission auf voller Linie gescheitert war. Beinahe hätte Rune das Gesicht verzogen und die Luft zischend eingezogen. Auf einmal wünschte er sich doch das er bei der kitschigen Wahrheit geblieben wäre. Das wäre sehr viel besser gewesen als diese sagenhafte Bruchlandung! Aber jetzt war zu spät die Situation noch irgendwie zu retten. Großartig. Er hatte Richard enttäuscht und sah die Auswirkungen davon jetzt immer noch deutlich. Er sollte sich etwas überlegen um das wieder gut zu machen und das am besten auch noch ohne gleich die nächste Katastrophe herauf zu beschwören.
Er hoffte das Richards Antwort die herbei gesehnte Ablenkung bringen würde und tatsächlich lag ihm kurz die Frage auf der Zunge weshalb Richard wusste wie man unbemerkt nachts zum Freibad gelangte. Einbruch hin oder her, da steckte eine Geschichte hinter und die interessierte ihn. Allerdings lange nicht so sehr wie der zweite Vorschlag. Die Eishalle, das was Richard so begeisterte. Eine Faszination die Rune unbedingt besser verstehen wollte. Er wollte wissen was seinen Liebsten interessierte. Außerdem gefielen ihm die Worte „Keine Aufsicht“. Die hatten sie zwar hier auch nicht, aber das war definitiv eine Art von Regelüberschreitung die ihn reizte...unnötige Regeln verletzte der ruhige Norweger eigentlich ziemlich gerne.
„Ich kann mir vorstellen das die Eishalle nachts sowieso am schönsten ist.“ Wie so vieles...was ihn wieder auf ein anderes Thema brachte. Er wollte Richards Lächeln wieder haben. Sein richtiges Lächeln. Das was er mit seinem dämlichen Witz verscheucht hatte! Rune versuchte seine Schüchternheit hinter zusammen gekniffenen Zähnen auszuatmen und schaute kurz betreten zu Boden. Nicht minder schuldbewusst und peinlich berührt lachte er als er den Blick wieder hob. Wie ein scheues Reh das sich nicht entscheiden konnte ob es von den herannahenden Scheinwerfern fasziniert oder erschreckt sein sollte schaute Rune Richard an. „Skjerp meg, habe ich gerade schon wieder das englische Wort für Kalb verwechselt? Wenn man sich einmal falsch eingeprägt hat...“ ,nuschelte der Cyborg und ärgerte sich sehr darüber das rote Wangen einen nicht wirklich selbstbewusster aussehen ließen. Das schlechte Gewissen das auf diese kleine Ausrede folgte verlangte nun absolute Ehrlichkeit von ihm. „Måneskin heißt Mondlicht weil...weil... kennst du das wenn etwas bei Tageslicht schön ist aber die wirklich atemberaubende Pracht sich erst nachts entfaltet? Wie dieser Strand, der Sumpf, das Meer, sogar die Stadt ist nachts schöner. So...so fühle ich mich wenn ich bei dir bin. Die Welt war vorher schon schön, aber die Beleuchtung ist anders und die Farben.“ Rune lachte unsicher. Warum verflüchtigten sich die Worte immer das wenn man sie am meisten benötigte? Sie waren wie Kugelschreiber! „Außerdem schimmern deine Haare wie das Mondlicht....und...ähm...ach man ich dachte immer ich wäre nur high so drauf!“ Nun klang Runes Lachen tatsächlich wieder wirklich amüsiert, so wie er sich gerade anstellte konnte man auch einfach nur lachen. Das war wohl doch besser als sich weiter zu ärgern!

Rune entschied sich für die Eishalle und sogleich wanderten Richards Mundwinkel wieder leicht nach oben, blieben allerdings recht weit unten im Vergleich zu vorher.
"Das stimmt, deswegen habe ich mir irgendwann mal den Schlüssel organisiert. Eigentlich geht Cerice auch um die Zeit trainieren, daher ist das noch okay, aber alleine dürfte ich eigentlich nicht rein, zwecks Versicherung und so.", meinte Richard und lächelte etwas verlegen.
Sein Blick ging gleich darauf wieder zu Rune, den irgendwas zu beschäftigen schien. Eine unangenehme Stille breitete sich in der folgenden Pause aus, die Richard fast ein wenig Angst machte. Er wollte schon seine Stimme erheben und Rune fragen, was denn auf einmal los war, da rückte dieser es bereits von alleine heraus. Richard wusste nicht, ob er lachen oder schuldbewusst zu Boden schauen sollte. Offenbar hatte er Rune wohl ein wenig mit seiner Reaktion zu der Übersetzung seines neuen Kosenamens verschreckt.
Doch obwohl Rune jetzt stark zurück ruderte und sich bei seiner Erklärung fast schon sprachlich überschlug, konnte Richard ihm nicht so wirklich abkaufen, was er da erzählte. Trotzdem war der Anblick äußerst amüsant, sodass er einfach lachen musste.
"Rune, schon in Ordnung, du kannst mich ruhig Mondkalb nennen, das stört mich nicht. Ich hatte nur... etwas anderes erwartet, mehr nicht.", gab Richard zu und lachte verlegen.
Dann drückte er Rune einen Kuss auf die Stirn und drückte Rune an sich.
"Du bist so süß, aber du musst wirklich nicht lügen wegen dem Kosenamen, ich nehme dir das wirklich nicht übel. Ich finde es klingt schön.", hauchte Richard Rune auf die Stirn und lächelte ihn dann liebevoll an, "Komm, ich zeig dir noch etwas, das bei Mondlicht schön schimmert."

So so, die Versicherung könnte also Schwierigkeiten machen und Rune wusste ganz aus eigener Erfahrung auch genau wie schnell es auf dem Eis zu Verletzungen kommen konnte. Zum Glück war er in der heutigen Nacht sehr viel risikobereiter als sonst. Zumindest würde er es bestimmt wieder sein wenn er ein gewisses Missverständnis aus dem Weg geräumt hatte.
Richard zog es nämlich vor lieber seine kleine Vertuschungslüge zu glauben als die kitschige Wahrheit. Es wäre natürlich sehr viel weniger peinlich gewesen wenn er gleich damit herausgerückt hätte und den Kuss den Richard auf seine Stirn platzierte bewertete er als nicht verdient weswegen er als Reaktion die Unterlippe vorschob. Über die Bezeichnung süß sah Rune deswegen dieses Mal großzügigerweise hinweg. Offenbar wollte sein Liebster ihn sogar einen Fluchtweg bieten und vom Thema ablenken indem er verschlug ihm etwas zu zeigen das auch schön im Mondlicht schimmerte. Aber so einfach war das nicht.
„Meinst du den Hohlkopf den du dir als Freund ausgesucht hast? Ja, das Mondlicht lässt so ziemlich alles schöner aussehen, aber gilt das auch für dämliche Trottel?“ Der Cyborg streckte die Zunge heraus um zu zeigen das den von Richard angebotenen Fluchtweg nicht annahm. Dann lachte Rune allerdings wieder ziemlich verlegen und seine erröteten Wangen erhellten seine immer noch trotzigen Gesichtszüge. „Es heißt wirklich Mondlicht, das kannst du gerne überprüfen. Es ist nur so...kitschig. Weil ich jetzt jedes Mal wenn ich das Mondlicht sehe an deine Augen denken muss... Ich kenne das einfach nicht so extrem.“ Es folgte ein peinlich berührtes Grinsen, wenn Richard nur wüsste wobei er noch alles an ihn denken musste... Entschlossen sammelte Rune Richards Hände von seiner Wange und seinem Rücken ein, verflechtete sie mit seinen eigenen Fingern und drückte sanft zu. Dabei ließ er nicht einen Moment seinen Blick mit seinem beschämten Grinsen von seinem Gegenüber. „Komm, bevor ich noch anfange dir Gedichte über das Mondlicht vorzusülzen.“ Er reckte das Kinn und hauchte Richard einen Kuss auf die Unterlippe. Diese Berührung verscheuchte die Scham und die Freude kehrte zurück. „Und ich möchte unbedingt wissen was dich am Eislauf so fasziniert.“ Zärtlich stupste Rune mit seiner Nasenspitze die von Richard an. „Måneskin.“

Ungewöhnlich frech entgegnete Rune, dass das wohl ja nicht er Trottel sein konnte. Richard machte bereits den Mund auf, um etwas zu sagen, hielt dann jedoch inne und schüttelte dann mit einem leicht verwirrten Lachen den Kopf. Er war absolut überfragt woher denn das jetzt auf einmal gekommen war. Sein Mund schien, als wolle er etwas sagen und es sich jede Sekunde dann doch wieder anders überlegen, während er mit einem Lächeln Rune perplex anschaute. Dieser versuchte Richard davon zu überzeugen, dass der neue Kosename tatsächlich Mondlicht bedeutete und dass er ihn vor allem deswegen ausgesucht hatte, weil er bei Richards hellblauen Augen wohl stark an das Mondlicht erinnert wurde.
Jetzt lachte Richard und schlug sich die Hände vors Gesicht. Rune hatte jedoch andere Pläne damit und nahm sie in seine. Immer noch leicht lachend gab Richard seine Hände her und gluckste immer noch leicht, während er mit einem breiten Grinsen zu Rune schaute.
„Komm, bevor ich noch anfange dir Gedichte über das Mondlicht vorzusülzen.“, meinte Rune daraufhin und hauchte Richard einen Kuss auf die immer noch grinsenden Lippen, „Und ich möchte unbedingt wissen, was dich am Eislauf so fasziniert.“, fügte Rune hinzu und stupste seine Nase an die von Richard, dass dieser auf einmal auch noch zusätzlich rot anlief.
Als Rune ihn daraufhin wieder Måneskin nannte, ging Richards Blick kurz schelmisch grinsend zur Seite, bevor er auf einmal nach vorne preschte, die Arme um Rune schlang und ihn in alt bekannter Manier über seine Schultern warf. Dieses Mal lachte er allerdings dabei, während er seinen Liebsten Richtung Treppe trug.
"Als ob du dich da so leicht heraus reden kannst.", sprach Richard und gab ein gespielt verächtliches Auflachen von sich, "Für das Mondkalb wirst du definitiv noch deine Strafe bekommen."
Er lachte noch einmal, dieses Mal etwas böser. Das Lachen wandelte sich allerdings schnell, da ihn sein eigenes mieses Schauspiel so belustigte. Als er Rune oben angekommen neben dem Wagen absetzte, hatte er sich wieder beruhigt, grinste allerdings immer noch belustigt. Fast wäre er ohne seine Oberbekleidung in den Wagen gestiegen, dann fiel sein Blick allerdings auf den im Bild der Küste unpassenden Kleiderhaufen und er erinnerte sich wieder. Wieder lachte er, allerdings dieses Mal über seine eigene Vergesslichkeit. Vielleicht aber auch darüber, dass dem wohl nur so war, weil er bis über beide Ohren verliebt war und schon froh sein musste nicht zu vergessen wie man Auto fuhr.
"Oh Mann, die hätte ich fast vergessen.", meinte er halblaut, als er schnellen Schrittes und leicht lachend mit den Kleidungsstücken zum Wagen zurück trottete, "Irgendwann würde ich noch meinen Kopf vergessen, wenn er nicht angeschraubt wäre. Und alles nur wegen dir!"
Schnell zog er sich Hemd und Weste an, parkte das Jackett auf dem Rücksitz und setzte sich in den Wagen. Er steckte den Schlüssel ins Schloss und band sich dann schnell die Krawatte, bevor er den Motor anließ und mit einem leichten Lachen und Kopfschütteln den Wagen aus der Parklücke manövrierte.
"Na wenigstens habe ich noch nicht den Weg zur Eishalle vergessen.", meinte er leicht lachend und trat aufs Gas.

tbc: Eishalle

Wirklich überzeugt sah Richard nicht aus und so langsam fand Rune sich mit dem Gedanken ab das er ihn wohl in dem Glauben lassen musste. Dann sollte er doch denken das es Mondkalb bedeutete, er wurde bestimmt deswegen nicht damit aufhören ihn so zu nennen. Dafür passte der Kosename einfach zu gut zu seinem Mondprinzen, dachte der Norweger trotzig.
Froh darüber das er das gerade nicht laut gesagt hatte lächelte der Cyborg versöhnlich. Vergebens, denn sein Liebster zog es vor ihn wieder einmal des Bodens unter seinen Füßen zu berauben und ihn mit einer Strafe zu drohen.
„Oho, jetzt hab ich aber Angst!“ ,kicherte der Cyborg und tat damit kund wie sehr er sich schon auf die Strafe freute. Er kannte seinen Richard inzwischen gut genug um nicht auf seine hinterhältige Maskerade herein zu fallen. Das Kichern hielt sich wahrend Rune kopfüber und fernab von jeglicher Körperspannung von Richards Schulter baumelte.
Plötzlich wurde er rot als er seinen Blick noch einmal über den Strand wandern ließ und bei der aufgewühlten Stelle im Sand ankam wo sie... Rune fing wieder an zu grinsen. Er dachte daran wie sich Richards Stöhnen mit dem Rauschen des Meeres vermischt hatte und biss sich auf die Unterlippe wahrend er sich in Erinnerung rief dass das wirklich passiert war.
Rune war gerade dabei einzusteigen als Richard noch etwas einfiel. Belustigt beobachtete er wie sein Liebster seine Kleidung einsammelte. Ja, wenn er nicht so ungewöhnlich schnell frieren wurde wä re ihm das wahrscheinlich auch passiert. Das Richard ihm dann auch noch die Schuld daran gab ärgerte Rune so überhaupt nicht, stattdessen kicherte der Cyborg und druckte Richard einen raschen Kuss auf die Wange als er wieder auf dem Fahrersitz Platz nahm. „Von mir kannst du nicht erwarten das ich dich an so etwas erinnere. Mir geht’s da genauso wie dir.“ ,gluckste er und streckte neckisch die Zunge heraus.
Rune warf noch einen letzten zufriedenen Blick zu der kleinen Dahlie, deren weiße Blute in der Dunkelheit leuchtete und sich sanft in der Meeresbrise wiegte. Der verträumte Ausdruck blieb unverändert in seinem Gesicht als er sich wieder Richard zu wandte und er zärtlich seine Finger auf seine Hand legte. Dieses Mal wurde Rune seine Hand garantiert nicht loslassen.

16. April - 19:30 - Blaugrüne Haare und goldene Augen

Mikaya ging den Strand entlang, eigentlich hatte sie ihre Aufgaben für den Laden bereits erfüllt, entschied sich aber trotzdem noch Totoria bei ihren zu helfen, und das bedeutete Muscheln sammeln. Wofür Logix und Rorolina diese brauchten wusste Mikaya zwar nicht, aber wenn Logy sagte das er etwas brauchte war das meist so.
"Wie kann es sein das man hier keine einzige Muschel findet? Das ist ein Strand! EIN STRAND!" fluchte sie vor sich hin während sie weiter den Sand nach Muscheln absuchte. Entweder war Totori bereits hier gewesen oder jemand anderes hatte alle Muscheln mitgenommen.
Langsam begannen Mika aber auch die Füsse zu schmerzen weswegen sie sich entschied eine Pause einzulegen.
Mit einem Seufzer liess sie sich in den Sand fallen und lauschte dem rauschen des Meeres, sie mochte es den Klängen der Wellen zu lauschen, deswegen hatte sie sich auch so eine App besorgt die sowohl Lagerfeuer knistern, Regengeräusche wie auch Meeresrauschen abspielte. Es half ihr zudem einzuschlafen, wobei Mikaya dafür eigentlich keine Hilfe benötigte, zumindest nach einer vernünftigen Mahlzeit nicht.
Durch die Klänge des Meeres driftete Mikaya dann auch bald in einen leichten Schlaf ab, klar musste sie eigentlich weiter nach Muscheln suchen, aber es war gerade so schön einfach nur hier zu liegen und nichts zu tun.

Eigentlich hatte sich Quna mit Tykiari am Strand verabredet, diese verspätete sich jedoch weil sie sich mit ihrer älteren Schwester verquatscht habe. Also nutzte Quna die Zeit um schon etwas am Strand entlang zu laufen.
Es war friedlich hier um diese Zeit, eben perfekt für einen romantischen Spaziergang zu zweit. Doch schon bald spürte die, gerade blauhaarige, etwas das ihr gar nicht gefiel. "Dieser Drache ist... hier?" flüsterte sie zu sich selbst. Sie kannte diese Aura, obwohl sie diesmal etwas anders schien, stärker, aber auch ruhiger. Quna verstand nicht so ganz wieso sie dies spürte und nur bei bestimmten Wesen. Sie konnte es damals bei dem anderen Drachen im Labor spüren, bei eben diesem und dem anderen Drachen der damals in Osaka war und bei ihrer Schwester Kasuka.
Quna wusste das Tykiari jederzeit ankommen könnte und das es dumm war in eine Konfrontation zu rennen, aber sie hatte noch eine Rechnung mit diesem Vieh offen und deswegen begab sie sich schnellen Schrittes in die Richtung der Aura. Es dauerte eine weile bis sie ihr Ziel, oder eben was sie für dieses hielt, im Sand liegend erblickte.
Das Mädchen war anders, älter, andere Haarfarbe. Aber definitiv der Drache der damals fast Tykiari getötet hätte.
Eine weile blieb Quna einfach etwas entfernt stehen bevor sie sich näherte, erst Wortlos und dann, ihre Waffen bereits gezogen, machte sie das Untier auf sich aufmerksam.
"Hab ich dich, nach all den Jahren, also gefunden." Quna hatte es schon lange auf dieses Exemplar abgesehen, ihr wurde nur Verboten nach Osaka zurück zu gehen um nach ihr zu suchen, dass sich ihre Beute nach Cadysa verirrt hatte kam ihr daher nur gelegen.

Mikaya genoss die Ruhe die sie hier fand, es war kaum jemand hier und wenn dann lauschten auch diese den Klängen der Wellen. Doch ruhig sollte es, zumindest für Mikaya, nicht bleiben. Sie hörte die schnellen Schritte die durch den Sand stampften und auch dass diese, einige Meter entfernt, zum stehen kamen, dachte aber nicht dass es sie zu stören hatte bis.
Der Geruch. Der bekannte Geruch den sie vor Jahren das letzte mal in der Nase hatte, kurz bevor sie mit Katyna zusammen aus Osaka abhauen musste.
Wieder zerbrach sich Mikaya den Kopf woher sie den Geruch kannte, wieso er ihr so vertraut war, sie wusste dass es sich bei dem Geruch um die Drachenjägerin handelte der sie damals schwor sie zu fressen wenn sie Katyna etwas tat.
Mikaya öffnete die Augen als die Jägerin sie ansprach, entweder hatte die Dame so etwas wie Ehre oder sie war einfach nur Strohdumm.
Mikaya raffte sich auf, sah noch einmal auf Meer hinaus bevor sie sich umdrehte.
"Hmmh, heisst dass das ich jetzt mit Suchen dran bin? Wie weit muss ich zählen? 10? 20? 30? Versteckst du dich in dieser Stadt oder muss ich die ganze Welt absuchen?" Mikaya versuchte die Jägerin zu verwirren, sie war sich dem Ernst der Lage durchaus bewusst, wusste genau die andere könnte jederzeit angreifen, die Waffen hatte sie immerhin schon gezückt.
Doch Mikaya wollte nicht kämpfen und das zeigte sich in ihrer Haltung. Mikaya machte keine Regungen selbst zu irgendwelchen Waffen zu greifen, gut musste sie nicht da ihre Klauen ja nur 'ausgefahren' werden mussten.
Mikaya sah das Mädchen an und wartete auf eine Reaktion, entweder einen dummen Spruch oder eben einen Angriff.
Mikaya hegte immerhin noch immer kein Interesse an einem Kampf, besonders weil sie wohl Unterliegen würde, zu sehr war sie von den Gedanken in ihrem Kopf verwirrt.
Wer war dieses Mädchen? Wieso roch sie so vertraut obwohl Mikaya sie erst zum zweiten mal traf?
Mikaya wollte Antworten, doch glaubte sie nicht diese zu bekommen.

Ihre Beute stand auf, Quna hatte irgendwie erwartet das sich der Drache sofort verwandelte und Angriff. Umso verwunderter war sie als diese noch kurz auf das Meer hinaus blickte bevor sie sich umdrehte und einen dummen Kommentar abgab. Dachte sie etwa das sei ein Spiel? Versuchte sie lustig zu sein? Quna wusste nicht ob sie sich beleidigt fühlen sollte oder ob dieses Exemplar einfach keinen Sinn für Gefahr hatte. "Wir spielen nicht Verstecken du Ungeheuer!" brach es aus Quna heraus die sich entschied dass sie sich beleidigt fühlen sollte da dieser Drache sie einfach nicht ernst nahm. "Damals in Osaka bist du entkommen weil... es wichtigeres als dich gab, aber diesmal kommst du nicht davon! Du wirst dafür gerade stehen was du damals Angerichtet hast!" Quna wusste das es damals keine Toten gab und nur wenige wirklich schwer verletzte, aber trotzdem hätte dieses Vieh fast Tykiari getötet.
Doch dann fiel es Quna auf, die Haltung der anderen war keineswegs gelassen, eher war sie bereit jederzeit auszuweichen, jedoch nicht anzugreifen. Doch statt das Quna es wahrnahm wie es war, das die andere nicht Kämpfen wollte, fühlte sich Quna jetzt noch weniger ernst genommen.
"Was ist falsch mit dir! Nimm mich gefälligst ernst!" Quna warf eine ihrer Kettenklingen nach dem Mädchen, eher als 'Weckruf' da sie absichtlich so warf das die andere, sollte sie sich nicht bewegen, vielleicht einen leichten Schnitt ab bekam oder eben nicht wenn sie den Kopf leicht zur Seite neigte. Quna verstand immer noch nicht wieso die andere sie nicht Angriff oder versuchte zu flüchten, damals hatte sie es immerhin eine weile mit ihr aufgenommen bevor sie Tykiari bemerkt hatte und diese beschützen musste, und so viel stärker war ihre Aura nun auch wieder nicht.

Kurz erkannte Mikaya einen Anflug der Verwunderung auf dem Gesicht der Jägerin der jedoch, nach Mikaya's Worten, einem Wütenden wich. Nein, Mikaya dachte ja auch nicht das sie Verstecke spielten, sie war sich im klaren dass sie damals Fehler gemacht hatte und an eben diese wurde wie nun auch sogleich erinnert. "Ich... habe keine Entschuldigung dafür was damals war." Mikaya sah ihre eigene Inkompetenz sich zu kontrollieren nicht als Entschuldigung an. Sie sah es als ihr eigenes Verschulden das die Mischung aus Prismal und Gift-Drache, so wie ihre unterdrückten Erinnerungen damals, wie auch heute noch manchmal, ihre Drachenform 'verzerrten' und sie die Kontrolle über ihr Handeln verlor wenn dies passierte. Und darum verstand sie die Wut der anderen nur zu gut. Mikaya wusste nicht ob es damals wirklich kaum Verletzte gab oder ob Katyna sie nur beschützen wollte. Doch Mikaya wollte es nicht wissen, vielleicht war es selbstsüchtig, aber sie wusste nicht ob sie mit der Schuld leben könnte. "Es tut mir wirklich leid..." Ein Teil von Mikaya wünschte sich dass diese Situation niemals gekommen wäre. Sie hatte dieses Kapitel ihres Lebens hinter sich gelassen und ihre Lehre daraus gezogen, sie wollte nicht mehr daran erinnert werden, und doch wusste sie dass das hier nur richtig war, es war nur Fair für all diejenigen die damals leiden mussten, auf welche weise auch immer, wenn Mikaya jetzt zur Rechenschaft gezogen wurde.
Mikaya's defensive Haltung schien die andere nur noch wütender zu machen da sie sich wohl nicht ernst genommen fühlte und Mikaya eine ihrer Ketten-Klingen entgegen warf die Mikaya's wange streifte und einen leichten Schnitt verursachte aus dem eine kleine Menge Blut floss.
"Du verstehst mich Falsch, ich nehme dich ernst. Ich habe nur keinen Grund mich zu wehren. Du hast recht das ich dafür gerade stehen muss was damals passierte. Ich hatte nur gehofft dass das nicht mein Leben kostete." Mikaya hatte zwar keine Absicht zu Kämpfen, sich selbst verteidigen sollte es dennoch problematisch werden war eine andere Sache.
Doch noch immer bewegte sich Mikaya kein Stück, zum einen weil sie, wie sie gerade sagte, keine Absicht hatte zu kämpfen, zum anderen weil sie nun auch noch versuchte die Tränen zurückzuhalten die ihr bei der Erinnerung an ihre früheren Fehler kamen. Sie bereute das immerhin alles, verstand aber noch immer nicht so ganz wie sie mit diesen Gefühlen umzugehen hatte.

"Dann bist du wenigstens einsichtiger als deine Artgenossen!" Quna's Wut machte sie ganz klar Blind dafür dass die andere die Dinge bereute die damals passiert waren, auch wenn es ganz klar auf deren Gesicht erkennbar war.
Quna zog ihre Klinge zurück und machte sich schon bereit diese erneut zu werfen, diesmal direkt auf das Mädchen als sich diese entschuldigte.
Die Worte liessen Quna inne halten. Sie bemerkte den Schmerz in der Stimme der Drachin und konnte keinerlei Lüge in dem gesprochenen erkennen. Es war neu für sie, bisher hatten die meisten Drachen die sie getroffen hatte, ihre Taten nicht bereut und sich sogar darüber amüsiert das andere Leiden mussten.
Quna zögerte noch eine Weile bevor sie das Mädchen vor sich ansah. "Wenn es dir Leid tut, wieso hast du es dann gemacht?" Quna wollte den Grund kennen. Wieso hatte dieser Drache dann in einer Stadt voller Menschen randaliert? Quna war mit der Situation leicht überfordert.
Quna wartete auf eine Antwort und beobachtete die geringe Menge Blut die dem Mädchen über die Wange floss, ihre Worte lenkte die Aufmerksamkeit der blauhaarigen dann aber wieder in das Gesicht der Drachin. Quna schwieg, sie hatte seit Jahren geplant dieses Mädchen zu töten. Sobald sie konnte wollte sie nach ihr Suchen. Und nun musste sie sich überlegen ob all die Jahre des Hasses vielleicht unberechtigt waren. Vielleicht gab es einen Grund für die Taten der Drachin und sie sagte dass sie das damals bereute.
Unweigerlich musste sich Quna überlegen wieviele Drachen sie getötet hatte die es vielleicht auch bereuten, sie hatte immerhin nicht alle in eine Konversation verwickelt, einige hatten auch keine menschliche Gestalt. Sie schüttelte den Kopf, es brachte nichts darüber nachzudenken, sie tat es immerhin für die Allgemeinheit, zum Schutz derer die sich nicht wehren konnten.