Blumen Labyrinth

Den ganzen Abend wünschte Jaik sich nun schon das Jason klar deutlich einforderte was er wollte. Jetzt tat er es und er konnte es ihm nicht geben. Im strammen Marsch Richtung Parkplatz, senkte Jaik den Blick auf seine nun leere Hand und schluckte. Er hatte Jason enttäuscht, dabei hatte er beschlossen ihn zukünftig vor Enttäuschungen zu bewahren. Allerdings stand nun die Sicherheit der Stadt auf dem Spiel. Ein Drache oder etwas ähnlich Verrücktes konnte gigantische Schäden in der Stadt anrichten. Er konnte nicht mit Jason einen schönen Abend verbringen, während seine Kameraden ihr Leben aufs Spiel setzen. Die Frage nach dem was Jaik wollte stellte sich überhaupt nicht. Er hatte keine Wahl.
„Ich willnicht das du nach Hause gehst, aber ich will dich auch in Sicherheit wissen.“ ,appellierte er an Jasons Vernunft. Er wusste wie schnell die Energie seines Freundes ihr Limit erreicht hatte. Es konnte ganz abrupt geschehen. „Wenn die Radare das Objekt jetzt gerade erfasst haben, heißt dass das wir uns gleich mit einer potentiell mordlustigen Riesenechse weit draußen über dem Atlantischen Ozean treffen. Ich will deine Fähigkeiten wirklich nicht unterschätzen, aber du hast keinerlei Kampferfahrung. Außerdem müsstest du deine wahre Identität offenbaren. Das ist mir einfach viel zu riskant.“ Er musste um jeden Preis verhindern das Jason auch nur die Nähe dieses Viehs kam. Das Risiko war der Preis den Jaik für seine Ausbildung bezahlt hatte. Er durfte nicht zulassen das Jason durch diesen Deal gefährdet wurde.
„Wir holen das nach, okay?“ Mit vorsichtiger Hoffnung verlangsamte er seinen Schritt kurz um Jasons Hand mit seiner anzustupsen. Vielleicht durfte er jetzt wieder seine Hand halten. Zumindest für den kurzen Augenblick indem die Kabelaffen seine Maschine für den Einsatz bewaffneten. „Ich wäre auch lieber bei dir geblieben.“

Jaik war wie erwartet kein Freund dieser Idee und brachte mehrere Gründe an, weshalb Jason jetzt besser einfach nach Hause gehen sollte. Eigentlich hätte Jason es erwarten müssen, trotzdem wurde ihm erst jetzt so richtig bewusst, dass sich hier ihre Wege für heute trennen würden. Betrübt seufzte er und begann damit sich langsam darauf einzustellen heute alleine daheim zu sitzen und irgendwann alleine ins Bett zu gehen.
"Okay.", bestätigte Jason, als Jaik vorschlug das Ganze auf ein anderes Mal zu verschieben.
Sein Blick war immer noch gesenkt und hob sich erst, als Jaiks Hand sanft seine strich. Er wollte wieder seine Hand nehmen, aber Jason verstand nicht ganz, wieso sie jetzt noch Händchen halten sollten, wenn er doch jetzt sowieso weg musste. Langsam senkte sich sein Blick wieder und huschte dann zur Seite.
"Naja, dann... hoffe ich mal ihr könnt dieses Vieh oder was auch immer das ist möglichst schnell vom Himmel holen.", meinte Jason und schaute dann erst mit ernstem Blick zu Jaik, "Wehe wenn anders herum. Ich habe am Ende der Woche eine Klausur, ich könnte nicht stundenlang an deinem Bett sitzen."

Jaik hatte bereits gefürchtet das Jason wütend war, doch als er ihm seine Hand verweigerte wurden seine Bedenken noch vervielfacht. Mit diesen Ausmaßen hatte er nicht gerechnet. Erschrocken legte sich seine Stirn in Falten. Jason war wirklich sauer und zwar auf ihn. So sauer das er mehr um seine Klausur fürchtete als um sein Wohlergehen. Es war alles so gut gelaufen, sein Plan hatte sich bewährt und nun war alles dahin.
„Jay...“ Hatte Jaik seine Chancen sich zu beweisen nun verspielt? Würde Jason nun zu dem Schluss kommen das er doch unterqualifiziert war um sein Partner zu sein? „Ich....“ Eine Idee musste her, wie er dieses verunglückte Date doch zu einem Happy End führen konnte. Schnell! Die Zeit saß ihm im Nacken! In einer halben Stunde musste er in der Luft sein und ein Aufklärungskommando anführen. Jaik durchwühlte hastig seine Jackentaschen. Ein paar unwichtige Papiere landeten auf dem Boden und wurden im Park zurück gelassen. Endlich fand er den Schlüsselbund, aber warum mussten diese Ringe nur so schrecklich eng sein? War ein Karabinerhaken nicht ein viel effektiveres System? Warum hatte er das nicht einkalkuliert? Wer hatte sich dieses bescheuerte Ringsystem überhaupt ausgedacht? Jemand der mit seinem Fingergeschick angeben wollte? Das war nämlich nötig wenn man schnell einen Schlüssel ablösen wollte. Einen Karabinerharken hätte er nur öffnen müssen. Er konnte doch unmöglich der Erste sein der in dieses Dilemma geriet!
Schließlich hatte er seinen Wohnungsschlüssel befreit, packte Jason an den Schultern und drehte ihn zu sich. Er sollte ihm in die Augen gucken. Jaik brauchte seine volle Aufmerksamkeit. Das hier war wichtig. Er hielt Jason den Schlüssel vor die Nase. „Falls...falls du mich heute Nacht noch sehen willst kannst du vorbei kommen.“ ,begründete er seine Verzweiflungstat. „Also du musst natürlich nicht, ich kann das verstehen wenn dir das zu spät wird. Nur wenn du möchtest...aber bitte sei' nicht mehr sauer.“

Jason hob seinen Blick wieder zu Jaik, als dieser anfing zu stammeln. Der Anblick seines Freundes gefiel Jason überhaupt nicht. Erschrocken riss er die Augen auf, als er sah wie geschockt Jaik dreinblickte. War das wegen dem, was er zuletzt gesagt hatte? Aber das war doch nur ein Scherz gewesen. Er wollte doch nur ausdrücken, dass er nicht wollte, dass Jaik etwas geschah. Jetzt scheltete sich Jason selbst dafür, dass er mal wieder einen nicht verständlichen Witz gebracht hatte. So langsam müsste er doch wissen, dass Jaik bei manchen Dingen keinen Spaß verstand.
Jaiks Panik und hastiges Herumkruschen in seinen Taschen machte Jasons schlechtes Gewissen nur noch stärker. Als Jaik ihm dann jedoch seinen Hausschlüssel vor die Nase hielt und ihm anbot heute Nacht noch vorbei zu kommen, sah Jason wieder Hoffnung. Er zögerte nicht und griff sofort nach dem Schlüssel.
"Aber natürlich will ich dich sehen. Du musst weg, das verstehe ich, auch wenn ich gerne den Rest des Abends mit dir verbracht hätte, aber... Ich würde gerne zumindest die Nacht mit dir verbringen.", antwortete Jason schnell und legte nun seine Arme um Jaiks Taille, während sein Gesicht sich dem von Jaik auch näherte, "Ich bin nicht sauer auf dich. Wenn, dann auf deinen Squad Leader, aber... Wenn wir uns später wieder sehen, ist das kein Problem für mich. Hauptsache du kommst sicher zurück."

Jaik kopierte Jasons Geste und zog ihn sanft zu sich hin. Der Pilot atmete erleichtert auf. Er war also nicht sauer. Er wusste zwar nicht wie das mit seinem Kommentar das er keine Lust hatte an seinem Krankenbett zu sitzen einher ging, aber das war sowieso irrelevant. Denn dazu würde es nicht kommen. Er würde diesem unregistrierten Objekt ordentlich die Leviten lesen und dann möglichst schnell zurück kehren, damit Jason nicht zu lange warten musste.
Er runzelte verwundert die Stirn als er hörte wen Jason für diese Unterbrechung verantwortlich machte. Seinen Squadron Leader und eine Schuldzuweisung in einem Zusammenhang zu bringen fiel ihm schwer. Mom arbeitete gründlich und war sehr auf Sicherheit bedacht. Für seinen Geschmack sogar ein wenig zu sehr. Schuldzuweisungen konnte Jaik eine Menge verteilen, an den potentiellen Drachen, denjenigen der gedacht das es eine gute Idee wäre Schlüssel an einem schwer zugänglichen Ring aufzubewahren, aber sicher nicht Mom.
"Mom ist nicht für die Störung verantwortlich. Es ist unsere Pflicht einzuschreiten. Wir üben die Manöver für solche Einsätze regelmäßig. Er nimmt das sehr ernst. Wenn das wirklich ein Drache ist, könnte er in kürzester Zeit die Stadt in Schutt und Asche legen." ,verteidigte Jaik seinen Vorgesetzten. Jason sollte nicht schlecht von ihm denken, dafür hatte er ihm zu viel zu verdanken.
"Auf Moms Urteil kann man sich verlassen. Jeder andere hätte mich aufgrund meines Alters für unwichtige Flüge eingeplant, aber er hat mein Potential erkannt. Er hat mich als Testpiloten vorgeschlagen. Diese Chance bekommen nur wenige." Deswegen vertraute Jaik seinem Urteil, weil Mom seinem Fähigkeiten vertraute. Er war der erste der an ihn geglaubt hatte. Der Flight Lieteunant zeigte sein selbstbewusstestes Lächeln. "Alleine schon das er mich heute auf die riskanteste Position setzt zeigt wie sehr er meinen Fähigkeiten vertraut." An der Spitze war er der erste der sich dem unbekannten Objekt näherte. Er war der Erste der dem Feind ins Auge blickte. Eine solche Position setzte Geschick und blitzschnelles Handeln voraus. Deswegen musste Jason sich keine Sorgen machen das ihm etwas passieren könnte. Weil er der Beste für den Job war.

Jason hatte einiges erwartet, aber das nicht. Jaik nahm nämlich seinen Squad Leader auf einmal sogar in Schutz und das so überzeugend, dass Jason zugeben musste etwas leichtfertig die Schuld verteilt zu haben. Verlegen lächelte er und versuchte daraufhin seine Aussage zurück zu nehmen. Jetzt kam er sich ziemlich bescheuert vor. Hoffentlich erzählte Jaik seinem Vorgesetzten nichts davon, wobei sich Jason da schon ziemlich sicher sein konnte. Jaik würde ihn niemals verraten, vor allem wenn es sich um eine eher kleine Sache handelte.
"Entschuldige, so... war das eigentlich nicht gemeint.", gab Jason zu und versuchte die Wogen zu glätten, "Ich hätte sagen sollen ich würde gerne jemandem die Schuld geben. Wenn wäre dann wahrscheinlich wirklich eher der Drache Schuld als dein Squad Leader."
Jasons Blick senkte sich auf den Schlüssel zu Jaiks Wohnung in seiner Hand. Dann hob er den Blick wieder und dieses Mal lag aufrichtige Sorge darin.
"Ich werde auf dich warten, okay? Bitte komm unversehrt wieder. Kein unnötiges Risiko, in Ordnung?", fragte Jason mit einem gewissen Flehen im Unterton.

Ob der Drache wirklich das kognitive Vermögen besaß die Konsequenzen seiner Handlungen zu überblicken und damit die Schuld zugewiesen werden konnte stand noch offen. Es gab die Anordnung drei Kommunikationsversuche zu starten bevor ein paranormales Wesen angegriffen wurde. Reichlich Zeit für einen Prankenhieb war also vorhanden.
„Wilco. Gib mir zwei Stunden, dann bin ich wieder bei dir!” Das war eine sehr optimistische Schätzung. Allerdings schien Jason Optimismus gerade sehr gut gebrauchen zu können, weswegen Jaik seinen gerne teilte. Sanft strich er mit der Spitze seiner Nase über den Flügel von Jasons. „Ich riskiere doch nicht das unser Flug ausfällt.” Jason hatte wirklich eine komische Art auszudrücken das er sich sorgte. Es war fast so komisch wie das Gefühl das sich jemand um ihn sorgte. Dennoch ließ er ihn ziehen. Das rechnete Jaik seinem Glühwürmchen hoch an. Er hasste es von den Ängsten anderer ausgebremst zu werden. Er kannte seine Kompetenzen schließlich am besten und war in der Lage sie einzuschätzen.
Jason bremste ihn gerade viel mehr mit seiner Nähe aus. Sein Atem auf seinem Gesicht lud zum Verweilen ein. Als dann auch noch im Hintergrund jemand im spöttischen Ton „Schwuchteln!” rief, grinste der Pilot und ließ ihre Lippen in einem sanften Kuss zueinander finden. Er liebte geistig Minderbemittelten vor Augen zu führen das er gegen ihre geistlosen Anschuldigungen immun war. Jason verdiente zumindest einen Kuss als Wiedergutmachung für das vermasselte Date, das ließ er sich nicht von jemanden nehmen der einen Standpunkt mit einem Horizont vom Radius Null verwechselte.

Jaik schien kurz über irgendetwas nachzudenken, doch dann bestätigte er Jasons Forderung und setzte circa zwei Stunden als Ziel fest. Jasons Wangen begannen automatisch rot zu werden, als Jaik sich ihm auch noch das letzte Stück näherte und seine Nase leicht Jasons Nase liebkosen ließ. Langsam begann sich Jasons Atem zu beschleunigen und ein leichtes Zittern erfasste seinen Oberkörper, als er Jaiks Atem auf seiner Haut spürte. Er war ihm in diesem Augenblick so unfassbar nah, dass Jason gar nicht anders konnte. Hier war er direkt in Jaiks Wirkungskreis und selbst ein spöttischer Ausruf von irgendwoher konnte ihn nicht davon abhalten Jaik zu küssen. In diesem Augenblick schien das alles zu sein, was ihm wichtig war. Natürlich versuchte das Ausblenden der Beleidigung nicht hunderprozentig, doch es half bei ihrem Kuss die Augen fest zu schließen und sich gänzlich auf Jaiks Nähe und ihren Kuss zu konzentrieren. Das leichte Zittern vor Erregung wurde allerdings trotzdem zu einem ängstlichen Zittern. Es flaute erst ab, als Jason seine Finger in Jaiks Oberbekleidung krallte und sich eng an ihn schmiegte. Als ihr Kuss schließlich zwangsläufig enden musste, ermahnte sich Jason jetzt bloß nicht die Augen von Jaik zu lassen, um nicht doch wieder ängstlich zu werden, weil jemand in der Nähe war und sie vielleicht sehen konnte.
"Ich ähm... Wie wär's, wenn du mich bei mir absetzt, ich hole mein Zeug zum Übernachten und das Eis und wir treffen uns dann bei dir?", schlug Jason mit zarter Stimme vor.

Gerne hätte Jaik Jason und den ungebetenen Zuschauer noch ein wenig weiter provoziert. Das hier war kein luftiger, schüchterner Kuss. Ganz besonders nicht von Jasons Seite aus. Der krallte sich regelrecht an ihm fest und machte es Jaik damit schwer die Verbindung zu trennen. Doch er musste, wenn er nicht wollte dass das Hietala-Hoffman-Phänomen hinter ihnen bald in Flammen stand.
Jaiks sorgsam ausgearbeiteter Zeitplan war nun rettungslos verloren, doch Jason bemühte sich die verpassten Moment noch einzuarbeiten. Das ausgerechnet das Eis auf seiner Liste stand wunderte ihn überhaupt nicht.
„Wilco.” ,raunte Jaik zärtlich und hauchte einen letzten Kuss auf Jasons Lippen, bevor er die Hand von seinem T-Shirt löste. Oder eher von Jasons Shirt, das er immer noch trug. Zumindest die letzten hundert Meter zum Wagen konnten sie noch als Händchen haltendes Pärchen zurück legen. „Ich mag übrigens am liebsten Salted Caramel.” Die Verabredung war nicht abgebrochen. Sie wurde nur kurz von einem Drachenkampf über dem Altantischen Ozean unterbrochen. Sein Geschwader hatte so einen Vorfall schon so oft geübt, das er zur Routine geworden war bevor er überhaupt eingetreten war. Jaik warf immer wieder ein Lächeln in Jasons Richtung um ihm zu zeigen das er keinerlei Bedenken hatte, Jason brauchte sie also auch nicht zu haben. Er hatte die Situation im Griff...und im Notfall gab es sicherlich einen Nekromanten in dieser Stadt.

Mit sanfter, zärtlicher Stimme bestätigte Jaik ihren Plan und setzte dann einen letzten Kuss auf Jasons Lippen. Dieser Teil gefiel Jason noch, doch als Jaik ihn daraufhin von sich losmachte, kehrte augenblicklich sein besorgter Blick zurück. Dieses Gefühl der Einsamkeit war bereits jetzt zu spüren, wie war es dann erst wirklich getrennt voneinander zu sein. Darüber wollte Jason gar nicht nachdenken. Viel lieber hielt er Jaiks Hand so fest er konnte, während sie zum Wagen liefen. Jaik verriet Jason, dass er vor allem die Eissorte Salted Caramel mochte. Immer wieder lächelte er zu Jason hinüber, den er damit allerdings nicht anstecken konnte. Dafür machte sich der junge Medizinstudent bereits jetzt viel zu viele Sorgen um das, was Jaik nun vorhatte. Jason versuchte seinen Mut zusammen zu kratzen und ein einigermaßen halbgares Lächeln zustande zu bringen. Er wollte Jaik auch nicht beunruhigen mit seiner Sorge.
"Ich werde welches auftreiben, sicher.", versprach Jason und überlegte, in welchem Laden es wohl solche Eissorten gab.
Zumindest ein wenig konnte ihn diese Überlegung von seinen Bedenken abbringen. Allerdings nur bis sie am Auto angekommen waren und Jason gezwungenermaßen wieder ins Hier und Jetzt zurückkommen musste.

Jaik konnte spüren wie Jason sich an seiner Hand regelrecht festklammerte. Das war eine Geste die nicht schwer zu interpretieren war. Auch seine Mundwinkel sahen nicht so aus als würden sie sich in ihrer derzeitigen Position wohl fühlen. Er wollte wirklich nicht das er ging. Aber es blieb Jaik keine andere Wahl. Er musste Jasons Hand loslassen. Er schloss ihm die Beifahrertür auf. Da Jaik zuvor nie Mitfahrer gehabt hatte, hatte er nie eine Notwendigkeit gesehen den Oldtimer mit einer Zentralverriegelung auszustatten.
„Beeil' dich lieber damit, sonst bin ich vielleicht sogar vor dir Zuhause.” ,forderte er Jason mit einem frechen Zwinkern heraus. Diese Vermutung war vielleicht ein bisschen realitätsfern, aber alles was Jason ein wenig Sicherheit gab war ihm im Moment willkommen.
„Ansonsten kannst du gerne meine Teleskope benutzen, während du wartest. Oder meine Konsolen. Außerdem habe ich einige sehr interessante Bücher. Tu' dir keinen Zwang an.” ,schlug Jaik eifrig vor während er auf dem Fahrersitz Platz nahm. In seiner Wohnung gab es einige interessante Dinge mit denen Jason sich anlenken konnte, sollte der Einsatz doch ein wenig länger dauern. Er wusste schließlich immer noch nicht womit er es gleich zu tun bekam, aber das sollte nicht Jasons Sorge sein.

Allmählich erreichten sie das Auto und Jaik sperrte für Jason die Beifahrertür auf. Jason bekam es sogar hin Jaiks Hand loszulassen, um ihn auf dem Fahrersitz Platz nehmen zu lassen und lachte sogar leicht, als Jaik meinte, dass er vielleicht sogar vor Jason zu Hause sein könnte. Das war zwar ein schöner Gedanke, doch sehr unwahrscheinlich, dachte sich Jason und nahm auf dem Beifahrersitz Platz. Wahrscheinlich würde der Einsatz sogar etwas länger dauern, vor allem wenn Jaik schon aufzählte, womit sich Jason alles ablenken konnte. Trotzdem würden Jasons Augen immer wieder zur Uhr wandern und jede Minute zählen, sobald die zwei Stunden Marke überschritten war.
"Ich werde es versuchen, aber vielleicht sagst du mir trotzdem Bescheid, wenn es doch länger dauert. Ihr kämpft da gegen sonstwas, da könnte auch sonstwas gefährliches passieren. Jedenfalls...", meinte Jason und begann seine Hände langsam zu Fäusten zu ballen, "... werde ich sehr froh sein, wenn du heil wieder landest."

Jaik streckte seine Hand zu Jason aus und legte sie auf seine Faust. Dabei ließ er ihn nicht einen Moment aus den Augen, als könnte er ihm seinen Optimismus mit seinem Blick aufdrängen. "Ich werde keine Möglichkeit haben mich bei dir zu melden. Ich kann keinen Kampfjet steuern und gleichzeitig ein Handy bedienen. Dann gehe ich ein wirklich nicht notwendiges Risiko ein. Wir halten natürlich Funkkontakt zum Tower, aber die werden damit beschäftigt sein Flugzeuge aus dem Gebiet fernzuhalten. Tut mir leid."
Er lächelte noch immer um Jason zu zeigen das er sich nicht den Kopf zerbrechen musste. Natürlich barg die Situation einige Risiken, die auch Jaik nicht aus den Augen ließ. Doch er wusste was er zu tun hatte. Das gab ihm Sicherheit. "Wenn alles fehlt schlägt habe ich einen Fallschirm. Aber ich bezweifle das so ein Objekt mit so viel Masse in der Lage ist mich zu erwischen und bewaffnet wird es wahrscheinlich auch nicht sein. Gib' mir zwei Stunden, maximal drei. Wir haben das alles durchgeplant, okay? Wir haben alle Risiken einkalkuliert und zum größten Teil ausgemerzt." Zumindest so gut wie man einen Einsatz gegen einen unbekannten Feind planen konnte. Er drückte Jasons Hand noch einmal fest, ehe er sie loslassen musste um den Motor zu starten. "Vertrau' mir einfach, okay?"

Jasons betrübt gesenkter Blick hob sich wieder und wanderte zu Jaik hinüber, als dieser ihm nun die Hand auflegte. Er wollte Jason die Angst nehmen, ihm vergewissern, dass er zurück kommen würde. Vielleicht mit ein wenig Verspätung, die zudem auch nicht angekündigt werden könnte, doch er würde kommen. Jason wusste auch gar nicht so recht, was folgen würde, wenn nicht. Wobei...
"Ich schwöre, wenn dir dieses Ding auch nur ein Haar krümmt und ihr es noch nicht erledigt habt, dann komme ich höchstpersönlich und schick das Vieh zur Hölle. Mir egal, wie viel Energie das verbraucht oder was dann mit mir passiert.", brummte Jason und warf Jaik nun einen Blick zu, der einerseits Entschlossenheit, andererseits Ärger bedeutete, "Wäre daher vielleicht besser, wenn ihr es erledigt und dir nichts passiert. Für uns beide... glaube ich."

Nun stellte Jason Jaiks Selbstbeherrschung sehr auf die Probe. Er runzelte entgeistert die Stirn. Nein, diese Vorstellung gefiel ihm überhaupt nicht. Es war doch niemanden geholfen wenn das Vieh sie beide erledigte. Die beste Reaktion auf diesen Plan war vermutlich ein ungläubiges Glucksen. Seine Hände verkrampften sich am Lenkrad. Das musste ein Witz sein, den er mal wieder nicht verstand. Etwas anderes akzeptierte er nicht. Jason war intelligent, er würde sich nicht aus Rachegedanken in Gefahr begeben....hoffentlich.
"Bitte nicht. Es wäre nicht in meinem Sinne wenn dir irgendetwas passiert." ,stellte er zur Sicherheit klar. “Wir packen das schon. Versuch' bitte nichts Unüberlegtes, in Ordnung? Kümmer' du dich lieber um das Eis.” Er wusste Jason jetzt unbedingt eine Ablenkung geben, noch mehr als zuvor. Nicht das er noch auf irgendwelche gefährlichen Ideen kam. Er zwinkerte erneut. Wie oft musste er noch zwinkern um Jason klar zu machen das er der Situation gewachsen war? "Ich erwarte mein Lieblingseis wenn ich fertig bin."