Emmi & Zephar's Zimmer.

Zephy warf Baal einen flüchtigen Blick zu und seufzte. "So viel ich weiss, darf man nicht aussuchen, wo man reingesteckt wird. Aber selbst wenn, woher hätten wir wissen sollen, dass du genau in der Dritten bist?" Ach, egal. Der Unterricht für heute war sowieso vorüber und in der nächsten Woche konnten sie ja noch ausmachen, ob sie wirklich den Unterricht besuchen oder etwas anderes machen würden anstatt sinnlosem Herumsitzen in Klassen, wo man sowieso kein Schwein kennt. Und vorerst hiess es sowieso noch das Wochenende heil überleben! Das Valentinswochenende. Er liess sich ab und schaute aus einer recht kleinen Entfernung zu, wie sie nachdem sie seiner Attacke gekonnt ausgewichen hatte über Baal herfiel und ihn durchkitzelte. Ach, der Anblick war einfach wundervoll... Zwar kannte er sie kaum so, aber jetzt waren sie ja sowieso draussen aus dem schwarzen Loch, jetzt konnten sie alles machen, zu was sie Lust hatten und fähig waren! Zephar wusste, dass er nicht zu denjenigen gehörten, welche herumschrieen, wenn man sie irgendwie kitzelte, aber gleichzeitig wusste er auch, dass Emmi das gar nicht wissen konnte. So würde er einfach so tun, als würde es ihn stören, damit er ihr den Spass nicht sofort wieder verderben würde! Weiterhin schaute der Halbdämon zu, wie sich das Geschwisterpaar freundschaftlich stritt und am Ende sogar noch gegenseitig in die Schultern biss. Also ja, von seiner kindischen Art hatte Baal tatsächlich kein bisschen etwas in der Hölle zurückgelassen, merkte er je länger je mehr.
Irgendwann schienen sie keine Lust mehr zu haben und das Dämonenmädchen liess ihren Bruder wieder los, setzte sich ebenfalls aufs Sofa und holte für einige Momente ein wenig Luft, bevor sie dann nach den Zimmernummern fragte. Wieder folgte ein kurzer, scharfer Blick zu Baal. Natürlich wusste Zephar, dass er heute nicht mehr zu seinem Zimmer laufen würde. Nicht, weil er darauf tendiere, dass sie ihn bei sich schlafen liess, sondern... Ja, weil er selber auch hierhin gehört! Das Lächeln auf seinem Gesicht war ziemlich breit und zufrieden, als sie sich erkundigte. Genau das wollte er anfangs... Bevor sich Baal überhaupt zu Wort melden konnte, richtete sich der Rothaarige ein wenig auf dem Sofa auf und schaute sie an. "Keine Angst. Suchen musst du mich in meinem Zimmer sowieso nie." Ausser wir spielen Verstecken... Innerlich lachte er auf und rutschte gleichzeitig ein wenig näher an sie heran, sodass er seine freie Hand durch ihre langen, schwarzen Haare fahren lasen konnte. "Hier, die Zimmernummer", sagte er nach wie vor breit grinsend und schob ihr einen bereits beschrifteten Zettel hinüber. Sie würde wohl wissen, in welchem Zimmer sie selber war. Und bestimmt würde sie diese Nummer auch gleich wieder erkennen, sobald sie den Zettel auseinandergefaltet hatte. Innerlich freute er sich schon auf die Reaktion... Ob sie sich überhaupt freuen würde?
Zufrieden lehnte er sich in die Lehne zurück, als Emmi sich durch die Haare strich und bestätigte, dass sie eigentlich total müde sei und nun gern schlafen würde. Ein schneller Blick auf die Uhr verriet auch Zephy, dass er bereits sehr spät war und je länger je mehr machte sich auch die Müdigkeit in seinem Körper breit. Er gähnte einmal laut und hielt sich sogar brav die Hand vor den Mund, wie es sich anscheinend hier so gehörte. "Gute Idee. Wir können dann ja morgen weiterreden, wenn es dir passt." Er versuchte abzuwägen, ob es ihm lieber gewesen wäre, wenn Baal die Einladung mit dem Sofa annehmen würde oder ob er zurückginge. Es war schwer... Natürlich würde er gern mal etwas mit ihr alleine sein, aber andererseits wollte er ihren Bruder auch nicht wieder rausschmeissen. Ach, Baal würde selber entscheiden! "Kleiderschrank? SO viel hälst du also von mir? Vielen lieben Dank." Nein, er war nicht böse. Er kannte ihre neckische Art und natürlich hatte seine Aussage viel mehr Ironie drin, als man je von einem Wesen wie ihm erwartet hätte. Grinsend schaute er ihr nach, bis sie im Schlafzimmer verschwunden war. Doch bevor er sich auf in den 'Kleiderschrank' machte, warf er nochmals einen Blick über die Schultern zu Baal nach hinten und lächelte mehrdeutig. "Schlaf gut, Baal. Und bis irgendwann in ein paar Stunden!" Danach hatte er sich auch umgedreht und ging los, ebenfalls wieder zurück ins Schlafzimmer - zu all den Erdbeerduftkerzen, zu der Schokolade und zum dunklen Licht, alles wie sie es vorhin zurückgelassen hatten. Als er dort angekommen war, schloss er die Tür langsam hinter sich, bis sie ins Schloss fiel. Allein. Für einen kurzen Moment fragte er sich, ob er nun aus Jux in den Kleiderschrank steigen sollte, aber für solche Albernheiten war selbst er wiederum zu müde. Gähnend streckte er seine Hände in die Höhe und ging dann nur wenig später auf das Bett zu, wo sie bereits drin lag... Immerhin war es gross genug für zwei - in Zukunft musste er auch hier irgendwo schlafen. Nur wenig später hatte er sich neben sie gelegt. Er brauchte keine Decke, für Zephars Verhältnisse war es hier sowieso zu warm. Ohne gross zu überlegen legte er Emmi einen Arm um die Schulter und flüsterte leise: "Schlaf gut, Darling... Morgen wir alles wieder besser." Nach wie vor hatte der Höllendämon keine Ahnung, was wirklich los war, aber das war nicht massgebend im Moment. Er verweilte so lange in der gleichen Postion, bis sie eingeschlafen war... So lange schaute er ihr zu, bis er selber seine Gedanken irgendwie abschob und ebenfalls völlig zufrieden die Augen schloss, bis auch er eingeschlafen war......

Als sie aufwachte, war das erste was sie spürte zwei starke Arme um sie. Wie ein Schraubenstock hielten sie die Dämonin an die Brust des Halbdämons. Leise gähnte sie und sie streckte sich soweit es ging und so, dass sie ihn nicht weckte. Dann drehte sie sich zu ihm um und sie betrachtete ihn. Warum war er so lieb zu ihr? Und seit wann kuschelte er sich an andere Leute? Grinsend piekste sie ihm mehrfach in die Wange bis er aufwachte und sie aus dem Griff hinaus konnte. Sie lachte kurz. »Guten Morgen, Mr. Demon.«, sagte sie und huschte zu ihrem Kleiderschrank. Schnell zog sie ein paar Sachen hinaus und hielt diese vor Zephars Nase. »Sehen die gut aus? Ist zwar wieder ein wenig eintönig in schwarz gehalten, aber ich mag die "Farbe" nun mal.«, murmelte sie und zog noch ein Kleidungsstück heraus. [Klick] »Oh, oder lieber das hier! Glaubst du es ist noch zu kalt draußen?«, fragte sie ihn und wartete kurz auf seine Antwort, bis sie dann im Badezimmer verschwand und erst einmal eine schöne, heiße Dusche nahm. So könnte eigentlich jeder Morgen beginnen - ein wunderschöner Mann neben ihr und eine heiße Dusche am Morgen. Seufzend ließ sie das Wasser über den Kopf tröpfeln. Sie hoffte, dass sie diesen Idioten an Lehrer schnell aus dem Kopf bekommen konnte. Meistens ging das sehr schnell, doch irgendwie hatte sie das Gefühl.. solange dieser hier an der Schule war, könnte sie nie richtig Ruhe bekommen. Sie fluchte murmelnd und schnappte sich das Shampoo, welches sie sich in die Haare massierte. Den hast Du schneller aus dem Kopf als Dir lieb sein wird, Emmi - jetzt wo deine Brüder hier sind und vor allem deine Jugendliebe Zephar., sagte eine Stimme in ihrem Kopf und sie nickte nur. »Hoffentlich.«, kam es leise von ihr und sie wusch sich die Haare.
Mit einem Handtuch umwickelt kam sie wieder aus dem Bad und sie schaute zum Halbdämon. »Das Bad ist nun frei, Mister.«, meinte sie und grinste ihn an. Sie wollte ihn aus ihrem Zimmer scheuchen, damit sie sich in Ruhe umziehen konnte. Mit ihrem Blick folgte sie Zephar und betrachtete nebenbei seinen wohlgeformten Körper. Lachend wandte sie sich dann ab und zog sich um. Dann ging sie zum Wohnzimmer und betrachtete ihren noch immer schlafenden Bruder. Sie legte ihre Hand auf seine Stirn. Ihre Pupillen wurden schmal und die Iris leuchtend weiß. »Psst. Baal, ich geh gleich raus.. mit Zephar wahrscheinlich. Essen und Trinken gibt's im Kühlschrank, bedien dich sobald Du wach bist.«, sagte sie und nahm ihre Hand wieder weg. Ab und an war die Fähigkeit einer Succubi doch ganz nützlich. Dann huschte sie in die Küche.
Dort angekommen holte sie Aufback-Brötchen aus dem Schrank und warf diese in den Ofen. »8 Minuten~«, sagte sie und stellte einen der Wecker die auf der Theke standen. Dann holte sie den kalten Orangesaft, die Butter und Salami aus dem Kühlschrank. Aus dem Schrank holte sie noch Mehrfrucht-Marmelade hinaus und stellte diese auf die Insel. Sie blieb vor dem Ofen stehen und wartete darauf, dass sie die Brötchen rausholen konnte und endlich frühstücken konnte - Ihr Magen machte sich nämlich schon bemerkbar mit einem Grummeln, dass einem Wal-Gebrüll gleich kam. Grummelnd hockte sie sich vor den Ofen und betrachtete die Brötchen.
Nachdem nun alles auf dem Tisch stand - vor allem die Brötchen - fing sie an zu frühstücken und wunderte sich, dass Baal so fest schlief. Er war ja fast schlimmer als sie. Sie war die Schlafmütze der Familie, weswegen sie selbst so verwundert war, dass sie so früh wach war. Aber wahrscheinlich lag das daran, dass sie Besuch hatte - da war ihre innere Uhr immer auf früh eingestellt. Ihr Blick wanderte vom Brötchen zu Zephy und sie lächelte ihn an. Nachher musste sie ihn ein wenig ausfragen.
Als sie fertig mit dem Essen waren, machte sie sich auf den Weg um ihre Umhängetasche zu holen. »Wollen wir?«, fragte sie Zephar und huschte schnell zu Baal, dem sie einen sanften Kuss auf die Stirn gab. »Hab dich lieb, Bruderherz.«, sagte sie hauchend und hüpfte fröhlich davon - aus ihrem Zimmer. Die Tür schloss sie nicht ab, sie wollte nicht, dass Baal eingeschlossen war.. er sollte sie eigentlich gut genug kennen um zu wissen wo der Schlüssel zu ihrem Zimmer war und hoffentlich nachdem er gegangen war abschloss.
Sie tanzte durch die Flure. »Sag mal, ist heute nicht Valentinstag?« Und mit den Worten verließ sie das Gebäude.

tbc: Japanischer Garten

Nachdem er noch recht lange zugesehen hatte, wie sie am schlafen war, war trotz allem auch Zephar ausreichend müde und fiel bald in den tiefen Schlaf. Er war so vertieft, dass er gar nicht richtig mitbekommen hatte, wie sich der 'Schraubstock' um seinen Körper geschlungen hatte. Aber wenn er es gewusst hätte, hätte er mit Sicherheit noch viel besser geschlafen als ohnehin schon. Als er nämlich wieder aufwachte, geschah dies nicht dadurch, dass er das Gefühl hatte, er sei ausgeschlafen, sondern weil er ziemlich heftig ins Gesicht gepiekst wurde. Blinzelnd öffnete er die Augen und nuschelte ein verschlafenes: "Auu..", obwohl es beim besten Willen nicht weh tat. Seine Gedanken waren noch nicht ganz in der Realität angekommen. "Guten.. äh.. Morgen, Madame Demon", gab er zurück, als er den ganzen Witz hinter der Sache erst richtig verstanden hatte.
So. Keine Zeit mehr lange rumzuliegen! Mit einem Hopser schwang sich Zephar über die Bettkante auf die Seite und stand nun ebenfalls auf. Er hatte mit ihr im gleichen Bett geschlafen... Arm in Arm. Wow. Irgendwie musste er aufhören sich vorzeitig irgendwelche Hoffnungen machen zu wollen, das konnte ja genauso gut auch rein gar nichts bedeuten! "Ich glaube du kannst anziehen, was du willst, macht keine besonders grosse Rolle mehr aus", gab er dann während er über seine Beine strich zurück und wandte seinen Blick kurzerhand zum Kleiderschrank hin, welcher gestern ja noch fast zu seinem Bett hätte werden sollen. Ha ha. Er sprach den zweiten Satz, welchen er dazu noch sagen wollte lieber nicht mehr aus, sondern gähnte einmal herzhaft, als Emmi sofort im Bad verschwand. Na super. So hätte er eigentlich ja noch ein wenig liegen bleiben können, solange sie im Bad hockt, konnte er ja nicht viel machen. Grummelnd setzte er sich wieder aufs Bett und schaute das Kissen an. Mann, roch das gut hier drinnen. Nach Pralinen, nach guter Laune, nach frischem Morgen und nach Emmi! Eine solche Kombination könnte er tatsächlich einmal jeden Tag haben, dann wäre jeder Tag auch gesichert. Er verweilte so lange, bis sie wieder zurückkam..
"Vielen Dank, Madame. Ich eile, bin gleich wieder da!" Er warf einen kurzen, frech grinsenden Blick über seine Schultern zurück und verschwand dann kommentarlos im Bad. Er versuchte sich wirklich zu beeilen, die Zeit drängte, er wollte sie nicht warten lassen! Schnellstmöglich hatte Zephy sich ausgezogen und unter die Dusche mit dem heissen Wasser gestellt. Himmel, sogar hier roch es nach ihr! Manchmal war seine gute Nase ein Geschenk für ihn, ehrlich. Nachdem er vollständig fertig war und auch seine langen, roten Haare wieder vollständig getrocknet hatte, sahen sie aus wie ein rot schimmerndes Meer. Wellen, Länge. Schön irgendwie! Er lächelte sich kurz im Spiegel an und zog sich dann wieder an. Ready for take off - würde man dem nun sagen. Zufrieden ging er aus dem Bad und erkannte anhand des Gehörs, dass sich die Dämonin gerade in der Küche befinden musste. Sekunden später war er auch da und neben dem sonst so schönen Geruch, welchen er schon den ganzen Morgen verspürte, kam nun auch noch derjenige der Brötchen hinzu. "Riecht lecker... Lass es dir schmecken!" Mit diesen Worten hatte er nach einem flüchtigen Zwinkern ebenfalls reingebissen und liess den Geschmack auf der Zunge vergehen. Man würde es ihm fast nicht zutrauen, dass er gutes Essen über alles liebte!
So assen sie schweigend, aber doch irgendwie mit guter Laune ihr Frühstück auf, bis die Zeit langsam gekommen war. Moment, welche Zeit? Auf jeden Fall stand Emilie auf und forderte Zephar auf, ob sie nun gehen könnten. Dieser - nichtsahnend, was sie vorhatte - nickte nur kurz und schluckte den letzten Bissen herunter. Würden sie nun etwas rausgehen? Das wäre natürlich wunderschön! Und praktisch zugleich. "Klar. Wohin auch immer?" Zephar legte eine Betonung auf seine Worte, sodass sie eher als Frage herüberkam als als Aussage. Nun war er ebenfalls aufgestanden und trottete er hinterher, während sie sich von dem nach wie vor tief schlafenden Baal verabschiedete und ihm sagte, dass sie ihn lieb habe. Erst wollte Zephy auch noch was sagen, liess es dann aber, da sie plötzlich anmerkte, ob nicht heute Valentinstag sei.
Head Shoot... Aufpassen, dass er nicht rot werden würde! "So viel ich weiss ja. Wieso? Besuchst du deinen Lover oder wie?" Zephar versuchte so neutral wie möglich, ja fast ein wenig humorvoll zu klingen. Sie brauchte nicht zu wissen, wie sehr es ihn verletzen würde, wenn sie jetzt 'ja' sagen würde. Daraufhin hatte auch er das Gebäude verlassen...

» TBC: Japanischer Garten

Als ich aufwachte, waren Emmi und Zephar schon weg. Als ich auf die Uhr sah, wunderte ich mich, dass meine Schwester schon auf war, ich schlief meist nicht so lange, und auch jetzt war es erst halb elf. Okay, an Schultagen stand man immer früher auf, als das, aber es war Wochenende, und so wunderte ich mich darüber, dass Emmi schon aufgestanden war. Ich richtete mich auf, und sah mich um. Einen kurzen Moment später stand ich auf, und wollte mich grade auf den Weg zum Frühstück machen, als ich in einen Spiegel im Zimmer meiner Schwester sah. Nach ein paar Mal blinzeln stellte ich fest, dass ich schlimmer aussah, als ein ertrunkener Goldfisch, und das war nicht grade einfach! Meine Haare standen zu allen Seiten ab, mein T-Shirt war total zerknittert und verschlafen sah ich auch noch aus. Na toll. Ich beschloss, erstmal in meinem Zimmer vorbei zu schauen, bevor ich irgendwo anders hin gehen würde. Und danach frische Luft schnappen, das war doch eine gute Idee. Ich ging zu meinem Zimmer, zog mir frische Klamotten an, kämmte meine Haare, putzte meine Zähne und machte mich dann auf den Weg zum Schulhof. Vielleicht würde ich da ja ein paar Leute treffen, und wenn nicht, dann hatte ich immer noch das gute Wetter.

tbc.: Pausenhof