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kleine Kapelle mit Friedhof

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Mic

vMarquise Ida
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Mühsam versuchte sie sich vorzustellen, was Yue ihr beschrieb - wahrscheinlich gelang es ihr nicht ganz, schließlich hatte sie keine Wahrnehmung, de etwas ähnliches erzeugen konnte. Dann musste sie lächeln - es war süß, wie rot er wurde, als er sie hübsch nannte. Ida erwischte sich selbst dabei, wie sie verlegen den Blick senkte - es war ein seltsames, seltenes Kompliment, denn es kam von jemandem, der sie ganz anders wahrnahm als fast alle anderen Menschen.
"Du musst dich nicht entschuldigen. Und danke. Meine Haare sind übrigens dunkelbraun, fast schwarz, meine Augen sind grau und meine Haut ist sehr weiß, durch meine Rasse". Sie lächelte leicht und war kurz stehen geblieben, um ihn anzusehen. Eigentlich war Ida eine kleine Abwandlung des Schneewittchen-Typus...sehr dunkle Haare, helle Augen und helle Haut, die Lippen rot. Eine Frau, die überall auffiel, erst recht, wenn sie sich in ihre geliebten langen Kleider wandete.

Ein halber Russe also...und er kicherte bei dem, was er zuletzt sagte. Wie süß - sie lächelte amüsiert und fragte ihn neugierig: "Kasatschok, davon habe ich noch nie gehört. Was ist das?".
Yue schien richtig aufgetaut zu sein und sich ein wenig wohler zu fühlen. Mit einem sanften Lächeln stellte sie fest: "Du stotterst ja garnicht mehr. Hast du dich also von dem Schock erholt?". Ihr Lächeln vertiefte sich, als sie daran dachte, dass er nicht einmal bei dem Kompliment gestottert hatte.

Ein bitterer Zug trat auf ihr Gesicht, als sie ihn seinen letzten Satz sagen hörte.
"Es ist jetzt so. Aber ich glaube nicht daran, dass irgendetwas passiert oder ist, weil es so sein soll. Zumindest kann ich mich nicht daran erinnern, etwas getan zu haben, wofür ich verdient hätte, das hier zu werden und zu erleben, was ich erlebt habe". Die Bitterkeit des Alters sprach aus ihrer Stimme, doch schnell fing sie sich wieder und sah ihn entschuldigend an.
"Verzeih, es steht mir nicht zu, über deine Meinung zu urteilen. Aber ich hoffe, dass du vielleicht irgendwann sehen kannst - es gibt hier schließlich viele Wesen, die mehr können als die herkömmliche Medizin. Vielleicht findest du hier ja jemanden, der dir helfen kann".
Nachdenklich wanderte sie dann weiter, hinein in die Kühle des Waldes, der langsam in Nadelwald überging und dichter wurde.
"Ich mag es, wie hier das Licht zwischen den Zweigen hindurchfällt und man Staub und kleine Mücken in der Luft sehen kann. Außerdem liebe ich den Geruch hier im Wald. Ist es bei dir eigentlich genauso wie bei vielen völlig Blinden, riechst, fühlst und hörst du besser als die meisten Normalen?", fragte sie ihn neugierig.
 09.11.10 23:56
vAnonymous
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Als Ary's Hand den alten Sarg berührte verhaarte sie eine Zeitlang. Iregendetwas ging von dem Gestein ab, irgendetwas das sie fesselte. Es war vergleichbar mit einer Art Ohnmacht, aus der sie sich nicht entwinden konnte. Szenen aus ihrer Vergangenheit spielten sich vor ihren Augen ab:
Sie war wieder ein kleines Mädchen das um ihren toten Hund weinte, stand in stolzer Haltung und mit gekreuzten Beinen in der Manege und zu guter Letzt wie sie von Florin umklammert wurde und einen starken Schwall Blut erbracht.

Es dauerte lange bis Ary sich lösen konnte, diese Gruft war ihr unheimlich. Ary schätze das Unheimliche und deswegen beschloss sie das Medaillon mitzunehmen das sie in einer Ecke gefunden hatte. Allerdings hing sie auch an ihren Unleben und machte sich schnell auf den Weg zurück über die alten Steinstufen. Chaze war inzwischen verschwunden, wie lange hatte sie sich denn in dieser Ohnmacht befunden?
Wie an der frischen Luft schlug der Untoten hart ins Gesicht, das sie fast zum straucheln brachte. Es war der strahlende Sonnenschein. Sogleich fühlte sich Ary schwach und stürzte sich tief in das Waldstück, die Leute auf dem Freidhof bemerkte sie nicht einmal.
Es war nur noch ein Knacken und Knirschen zu hören, als Ary einen Vogel den Kopf mit Knochen und Federn abbiss. Sie brauchte dringend Stärkung und konnte auf Kleinigkeiten keine Rücksicht nehmen. Nachdem sie die Schädeldeckel geknackt hatte und auf dem zähen Gehirn kaute, nahm sie einen weiteren Bissen. Da überkam sie plötzlich die Scham und sie bekamm Mitleid mit dem armen Tier. So weit war sie also schon? Was würde als nächstes kommen und wo sollte das enden?
Widerwillig ließ Ary den Vogel im Moss liegen und machte sich auf den Weg, irgendwohin.
Das Medaillon hielt sie immernoch fest umklammert.

tbc: Bibliothek
 10.11.10 10:44
vAnonymous
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Konstantin konnte sich vorstellen, dass sie damit nichts anfangen konnte. Wie denn auch, mit Echolot oder Sonarsystemen kannte sie sich wahrscheinlich auch nicht aus. Und es war schwierig, einem Sehenden zu beschreiben, wie ein Blinder seine Umgebung wahrnahm. Genauso schwer wie einem Blinden, einem völlig Blinden, zu beschreiben, wie ein Sehender die Welt wahrnahm. Na, damit waren sie ja wohl quitt.
Braune Haare, so dunkel wie Ebemholz, so stellte er es sich vor. Graue Augen - fand er ein wenig unpassend, aber von sowas hatte Konstantin soviel Ahnung wie ein Fischstäbchen. Und es kam ja auch weniger auf die Farbe an, als viel mehr auf den Ausdruck, den sie von sich gaben. Das war etwas, was Kostja ebenfalls verborgen blieb. Er konnte nie sehen, welchen Ausdruck die Augen seines Gegenübers hatten. Wenn er ein wenig genauer peilte, nahm er zwar sehr feine Nuancen im Gesichtsausdruck seines Gegenübers wahr, aber das war nicht dasselbe wie jemanden direkt in die Augen sehen zu können. Wie er sich die weiße Haut vorzustellen hatte, wusste er nicht recht, so bleich kannte er nur die Geishas aus den Teehäusern. Und die waren geschminkt gewesen. Aber vielleicht gab es sowas ja auch in Natur. Hatte sie nicht vorhin noch gesagt, sie sei eine Untote? Dann konnte er sich das schon eher erklären.
"Kasatschok?" Das verwunderte ihn ein wenig, dass sie den nicht kannte. Vorführen würde er den sicher nicht, da kam er sich lächerlich vor, so ganz ohne Partnerin. Und er konnte auch nur die Grundschritte mit ein paar Extras, zudem war er extrem schnell aus der Puste. Unsportlich eben. "Ein Volkstanz in Russland, so eine Mischung aus Breakdance, Stepp- und Rundtanz mit artistischen Einlagen. Kennst du Kosaken? Das waren Wehrbauern, die sich gegen die asiatischen Reiternomaden im 16. und 17. Jahrhundert verteidigen mussten. Von denen kommt das, es ist sowas wie ein Wettbewerb, wer die kühnsten Einlagen hinlegt, ohne sich die Knochen zu brechen. Ich kann aber nur die Grundsachen... ich bin nicht so gut" Wieder wurde er tiefrot, wahrscheinlich sah er aus wie eine überreife Tomate, besonders als sie ihn darauf ansprach, dass er nicht mehr stotterte. "Ja, scheint so", lächelte er zögernd. Der erste Schrecken war verflogen, auch wenn es ihn schon noch ein bisschen gruselte, wenn er daran dachte.
Er zuckte zurück, als er die plötzliche Bitterkeit in ihrer Stimme aufkam. Er hatte wohl was Falsches gesagt, was sie an etwas erinnert hatte, an das sie lieber nicht dachte. Sie war also genauso ungerne eine Untote wie er ein Giftdrache war. Er konnte sie verstehen - ihm wäre es auch lieber, er wäre in der Generation, die es übersprang. "N-Nein, mir t-tut es Leid. I-Ich wollte n-nicht... an i-irgendwas erinnern, w-was d-dir unangenehm ist" Da stotterte er auch schon wieder. Er würde es nie loswerden, besonders in solchen Situationen. Er war zu schüchtern für die Welt.
Er schüttelte den Kopf, als sie meinte, dass er vielleicht irgendwann wieder sehen könnte. "Ich kann ja sehen, nur nicht so wie andere. Ich habe die Hoffnung schon lange aufgegeben, jemals wieder richtig sehen zu können. Ich muss mich eben damit abfinden und hoffen, dass ich eines Tages nicht völlig erblinde" Er wusste, dann konnte er vergessen, je dieses Programm fertig zu stellen. Er war schon nur tagblind und wollte denen helfen, die es gänzlich waren. Aber wie sollte er das, wenn er eines Tages völlig blind wurde? Dann konnte er es vergessen.
Konstantin legte, um sich von diesem Gedanken abzulenken, seine Hand an den Stamm einer Buche. Die Rinde von denen war so schön glatt und manchmal sah man Eichhörnchen um sie herumhuschen. Kein Wunder, Bucheckern waren schon lecker. Wieder beschrieb sie ihm einiges, was sie sehen konnte. Sie war wirklich sehr nett und er konnte es sich gut vorstellen. Den Unterschied zwischen Liht und Schatten konnte er ja wahrnehmen, aber es war etwas anderes, gesagt zu bekommen, wie das Licht fiel. Manchmal tat es ihm weh, das alles nicht sehen zu können, aber etwas dagegen tun konnte er ohnehin nicht. Er kannte es ja nicht anders.
Ob seine anderen Sinne besser ausgebildet waren? Eigentlich schon, wenn er es genau nahm. "Mein Gehör ist um ein vielfaches besser, denke ich. Schließlich muss ich den Ultra- und Infraschall samt Echo ja irgendwie wahrnehmen. Ich vermute auch mal, dass ich besser fühlen kann, vielen Sehenden fällt es schwer, Blindenschrift korrekt zu dechriffrieren. Was den Geruchssinn angeht... glaub ich eher nicht. Vielleicht ein kleines bisschen, aber das gibt es ja sonst auch unter Menschen. Ich bin da auch nicht wirklich was Besonderes" Er war im allgemeinen nichts besonderes. Gut, ja, er war eine sehr seltene Drachenart, aber er konnte den Drachen ja nicht einmal kontrollieren. Nur gut, dass er vorhin nicht ausgebrochen war, sonst hätte Yue wahrscheinlich den schönen Friedhof in Schutt und Asche gelegt.
 10.11.10 17:33
Rasse
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Mic

vMarquise Ida
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Als ihr die bitteren Worte herausgerutscht waren fing er wieder an zu stottern - intuitiv legte sie die Hand beruhigend auf seinen Arm und sagte freundlich: "Hey, du hast nichts falsch gemacht". Sie musste wohl ein wenig aufpassen, wie sie mit ihm umsprang - er schien so furchtbar schnell verschüchtert, Selbstvertrauen war anscheinend ein Fremdwort für Yue.

Sie lächelte leicht, als er sagte, er müsse sich damit abfinden.
"Weißt du, ich habe Zeiten miterlebt, in denen sich Menschen mit einer einfachen Infektion abfinden mussten und daran zugrunde gegangen sind. Und dann, innerhalb von wenigen Jahren, kam die Erfindung und Verbreitung von Antibiotika. Erst recht weiß ich, was Magie bewirken kann. Man darf sich niemals mit den Gegebenheiten und sich selbst abfinden - natürlich kommst du so auch zurecht, doch dir fehlt etwas, das du vielleicht haben könntest. An deiner Stelle würde ich suchen, nicht mich damit abfinden". Noch war die Untote nicht so alt, dass sie von Lethargie erfasst und von der Sinnlosigkeit des Lebens überzeugt gewesen wäre. Sie glaubte noch daran, dass es einen Sinn hatte, etwas ändern zu wollen, selbst wenn es nicht gelang. Es war eine Frage der Einstellung.
Langsam schlenderte sie zwischen den Bäumen hindurch und fühlte das weiche Bett aus Laub und Nadeln unter ihren Füßen.
"Du...was für ein Wesen bist du eigentlich, wenn ich dich fragen darf? Du scheinst ja weder Vampir noch Untoter, wenn dein Geruchssinn dem menschlichen entspricht". Nun, Vampir, Werwolf oder Untoter hätte sie auch problemlos erkannt. Was konnte er dann sein? Ein Dämon? Das passte irgendwie absolut nicht zu seinem Auftreten.

Dann fiel ihr plötzlich etwas ein, das sie schon fast wieder vergessen hatte.
"Yue, weißt du schon von dem Ausflug heute nachmittag? Ich werd wohl noch in die Stadt gehen, noch ein paar Sachen besorgen - hast du dir die Stadt schon angesehen?".
 11.11.10 16:50
vAnonymous
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Sofort zuckte Yues Arm zurück, als er ihre Hand darauf spürte. Körperliche Nähe von Fremden war etwas, dass ihm einfach unangenehm war. Selbst von Tao hatte er sie nur äußerst bedingt akzeptiert, nur seine Mutter hatte da keinerlei Einschränkungen. Als der Magier vor ein paar Stunden seine Hand an Yues Schläfe gelegt hatte, war das was anderes, da war es nötig gewesen, war ja im Prinzip wie mit Arztbesuchen. Aber sonst... Sie hatte das ja nicht gewusst, er machte ihr da keine Vorwürfe. Kostja war einfach scheu. Wieder lächelte er zögernd, ging allerdings ein kleines bisschen auf Abstand. Nicht viel, aber merklich.
Sicher, viele Menschen in der Vergangenheit waren an Krankheiten verstorben, die man heute behandeln konnte und es hatte wohl immer Hoffnung gegeben auf Verbesserung der Medizin. Irgendwann war man sicher auch in der Lage, Krebs, Aids und ähnliches zu heilen. Aber das mit Yues Augen... er hatte da wirklich jede Hoffnung verloren, weil niemand wusste, woran es eigentlich lag. Oder zumindest wollte es ihm niemand sagen. Tatsache war, dass er sich nur aus seinem bisschen Wissen in Biologie und Physik zusammenreimen konnte, woran es lag, aber die wirklichen Gründe kannte er nicht. Mit menschlicher Medizin war ihm nicht zu helfen gewesen und obwohl im das Gespräch mit Sanchez-Sensei über Tränke ein wenig Hoffnung gemacht hatte, wirklich daran glauben tat er nicht. "Das... ist kompliziert", antwortete er leise, schüchtern und mit einer leichten Röte auf den Wangen. "Ich weiß nichtmal, warum es so ist, wie es ist" Magie, dieses Wort, immer wieder tauchte es in seinem Leben auf, aber er verstand nicht, was diese Magie ihm bringen sollte. Wie sollte man denn die Krankheit heilen, wenn man ihren Ursprung nicht kannte? Das konnte auch Magie nicht. "Es ist ja nett von dir, dass du sowas sagst, aber ich kann so auch leben. Ich kenne es ja nicht anders. Es wird schon gehen...andere Menschen sind völlig blind oder taub, denen geht es viel schlechter als mir. Ich glaub einfach nicht mehr daran" Etwas in seinem Inneren gab der Marquise allerdings lautstark recht. Sie hatte ja auch Recht. Wunder gab es ja immer wieder, irgendwo wusste Konstantin das auch. Aber er war es nicht gewohnt, dass man sich um ihn kümmerte, abgesehen von seiner Mutter. Und selbst sie hatte höllisch damit aufpassen müssen, wenn sie nicht Schelte oder schlimmeres von Bao kassieren wollte. Er war es nicht wert, dass man wegen ihm gleich ganze Geschütze auffuhr.
Wieder die Frage nach seiner Rasse, die früher oder später ihm jeder an dieser Schule stellen würde, der es nicht von vornherein wusste. "Ein Drache. Ja ich weiß, klingt seltsam, hm?" Ob sie ihm das glaubte? Wer vermutete hinter dem zerbrechlichen Halbrussen schon einen Giftdrachen? Er glaubte es ja selbst nicht so ganz und hoffte jeden Moment, alles wäre nur ein böser Traum... ein verdammt realistischer, langer und böser Traum.
Die Stadt kannte er allerdings noch nicht, er hatte die Zeit noch nicht gefunden, aber von dem Schulausflug wusste er. Die Zettel waren schwer zu übersehen gewesen, als er noch vor Sonnenaufgang sein Zimmer gesucht hatte. So ein Neongelb fiel sogar ihm im Dunkeln auf. "Von dem Ausflug weiß ich, ja. Aber die Stadt kenne ich nicht - ich k-kan d-dich begleiten, w-wenn d-du möchtest" Obwohl Ida ihm beim allerbesten Willen nicht vorkam wie eine Frau, die männlichen Geleitschutz, schon gar nicht solchen wie Yue, nötig hatte, es war einfach unhöflich, eine dame nicht zu begleiten. Das war nun wirklich eine der obersten Etiquettenregeln.
 11.11.10 17:33
Rasse
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Mic

vMarquise Ida
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Er zuckte zurück, als sie seinen Arm berührte. "Verzeih", murmelte sie mit einem leichten Lächeln und trat zurück. Sie hatte ihn nicht bedrängen wollen, für sie war es normal, Körüerkontakt zu anderen zu suchen, außer sie befand sich in einem formelleren Kontext. Aber anscheinend war der Junge auch scheu, was Berührungen anging. Ida wunderte sich ein wenig über ihn - sie hatte seltsam jemand so schüchternes getroffen, erst recht keinen Jungen, der so war.

Ein vielsagender Ausdruck kam auf ihr Gesicht, als sie ihm antwortete: "Ich sage das nicht aus Nettigkeit. Ich sage das, weil ich daran glaube, dass man mit Willen fast alles schaffen kann und sich niemals mit dem Zweitbesten zufrieden geben sollte".
Eigentlich war es das Prinzip ihres Lebens gewesen - sie hatte immer danach gehandelt und niemals aufgegeben. Und sie konnte es schlecht ertragen, wenn andere eine solche Einstellung wie Yue an den Tag legten, erst recht in seinem Alter. Meine Güte, er war hier an einer Schule, die ihm jede Möglichkeit bot, um gerade soetwas zu ändern - wenn er sich an die richtigen Personen wandte würde ihm schon jemand helfen können. Doch wahrscheinlich hatte er auch noch zu wenig Verständnis für Magie, um zu wissen, dass Tagblindheit eigentlich kein Problem darstellen sollte - schließlich bot das nochmal eine bessere Voraussetzung als völlige Blindheit, oder nicht? Sie selbst war keine Magierin und konnte auch keine Magie wirken, doch sie hatte in ihrem Leben so einige Magier und auch Heiler kennengelernt - sie konnte sich kaum vorstellen, dass es für sie unmöglich gewesen wäre, bei den Dingen, die sie ansonsten vollbracht hatten.

Als er ihr verriet, dass er ein Drache sei, lachte sie leise. "Du hast Recht, das hätte ich eher nicht vermutet. Aber stille Wasser sind tief... ich habe noch nie zuvor jemanden getroffen, der sich in einen Drachen verwandeln kann".
Sie versuchte sich vorzustellen, wie aus dem sanften Jungen ein mächtiger Drache wurde - es gelang ihr nicht. Er schien so lieb zu sein....ein so zerstörerisches Wesen wollte einfach nicht dazu passen.
"Dann kann ich ja froh sein, dass du dich eben nicht verwandelt hast", murmelte sie mit ernster Stimme. Er hätte sie umgebracht - erst recht, wenn er unerfahren war und sich nicht beherrschen konnte. Denn Ida war zwar stark, doch gegen einen Drachen hatte sie keinerlei Chance, außer zu rennen so schnell sie nur konnte.

Er bot ihr stotternd an, sie in die Stadt zu begleiten, und wieder lachte sie leise und warm.
"Du kannst mich gerne begleiten, wenn du das möchtest, Yue. Aber fühl dich nicht verpflichtet". Sie würde sich wirklich freuen, wenn er mitkam - er war eine nette Gesellschaft und völlig unaufdringlich, was sie sehr zu schätzen wusste. Außerdem war er selbst für die alte Untote eine Person, wie man sie selten nur traf.
Leichter Wind strich zwischen den Stämmen hindurch, während sie dir Richtung der Stadt einschlug.
 11.11.10 19:07
vAnonymous
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Willen... wenn er ihren Willen hätte, dann wäre sein innerer Drache schon lange kein Problem für ihn. Und dann hätte er sich schon vor Jahren gegen seinen Vater aufgelehnt. Hätte seine Sachen gepackt und wäre gegangen. Mit Jelena zurück nach Russland gegangen. Vielleicht hätte er auch, sobald er von seinem Drachen erfahren hätte, gelernt ihn zu kontrollieren und wäre gleich gegen Bao angetreten. Was wäre nicht alles möglich, wenn er nur genug Willen und Mut besitzen würde. Es war alles so verdammt verzwickt... und alles war einfach nur unmöglich, jeden Gedanken, der mit Rebellion gegen seinen Vater zu tun hatte, verwarf der Junge sofort wieder. Es hatte ja ohnehin keinen Sinn. Er konnte sich nicht gegen seinen eigenen Vater stellen. Er hatte ihn doch aufgezogen... Er hatte ihn ERzogen. Er hatte ihn nach seinen Wünschen geformt... Aber er hatte seiner Mutter und ihm ein Dach über dem Kopf gegeben, ein relativ luxuriöses Leben ermöglicht und solange sie beide sich still verhielten und taten, was man ihnen sagte, fehlte es ihnen an nichts. Eigener Wille war da unerwünscht. "Bastarde sollten sich mit dem zufrieden geben, was sie bekommen", murmelte er leise, fast unhörbar und er vermied es, sie anzusehen, geschweige denn sie anzupeilen.
Stille Wasser sind tief - oh ja, und wie tief. Das Gespräch entwickelte sich langsam in eine Richtung, die ihm nicht gefiel. Er wollte nich an die Vergangenheit denken, nicht diese Bilder wieder im Kopf haben, die ihn ohnehin schon in seinen Albträumen heimsuchten. "Wer redet denn von können" Er wurde mit jedem Wort immer leiser und undeutlicher, sagte aber nur die Wahrheit. Können hieß für ihn, es willentlich zu beherrschen. Sich jederzeit in einen Drachen zu verwandeln, wie es Jelena und Bao konnten. Wie es Daniel und Keiji konnten. Und wie er es lernen sollte. Obwohl er nichts als Angst vor diesem gigantischen Mörder in sich verspürte. Immer noch vermied er es, sie anzusehen, während ihm einige violette Haarsträhnen, die sich aus dem Pferdeschwanz gelöst hatten, ins Gesicht hingen. "Du wärst innerhalb der ersten Sekunden tot gewesen... alles andere in der Umgebung auch" Er schluckte und schüttelte den Kopf heftig, als die Bilder wiederkamen. Nicht daran denken, nicht zurückdenken, nach vorne sehen, vergessen, verdrängen. Er hätte alles getan, wenn nur diese Bilder endlich weggehen würden. Wenn er endlich vergessen könnte.
Er wollte auf andere Gedanken kommen, da kam ihm ein Stadtausflug sehr gelegen. Auch wenn Schaufensterbummel mit ihm einigermaßen sinnfrei waren, da Glas zu sehr den Schall reflektierte, als dass er sehen konnte, was dahinter war. Aber die Gebäude interessierten ihn und vielleicht gab es ja Läden, die nützlich für ihn waren. Ihm gefiel es außerdem, wie sie ihn Yue nannte. Sie beherrschte die Sprache wirklich, er mochte das. Er hatte mit Mädchen oder Frauen bisher nicht viel zu schaffen gehabt, aber die meisten konnten unheimlich sanft sprechen. "Ich würde dich gerne begleiten" Vielleicht beschrieb sie ihm ja, wie alles aussah, wie die Farben wirkten. Er lebte eben doch ein wenig eingeschränkt. Aber er fühlte sich einigermaßen wohl in ihrer Gegenwart, sie schnatterte nicht wild drauflos, wie manche Mädchen das taten und trat trotzdem sehr selbstbewusst auf. Also folgte er ihr erstmal, da er nicht recht wusste, wo die Stadt lag.

tbc: Stadtstraße
 11.11.10 19:58
Rasse
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Mic

vMarquise Ida
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Sie hörte seinen gemurmelten Satz und blieb stehen, ein warmer, trauriger Blick in ihren Augen, den er ohnehin nicht sehen konnte. Bastard... sie konnte nur vermuten, aus was für einer Familie er kam, wenn er dieses Wort benutzte. Ida kannte sie doch, die Bastardkinder, die Ausgestoßenen in den adeligen Familien. Sie gehörte zu dieser Welt, dieser Art von Denken. Yue tat ihr leid, furchtbar leid. Nicht so sehr für seine Position, sondern für das, was aus ihm geworden war, wenn er solche Dinge sagte.
"Wer bist du denn? Bastard? Oder Yue?". In ihrer leisen Stimme schwang die Traurigkeit und die Wärme mit - das Gespräch hatte plötzlich eine seltsame Richtung genommen und sie wusste, dass sie eigentlich kein Recht dazu hatte, so schnell so weit in seine Privatsphäre einzudringen. Es war sein Leben - sie bereute ihre Äußerungen erst recht, als sie seine Reaktion sah, während sie über seine Gabe sprachen.

Er sah aus, als würde er sich an etwas schreckliches erinnern - nun, sie hätte es sich denken sollen, als sie so unüberlegt seine Gabe ansprach.
"Naja, tot bin ich ja ohnehin schon", sagte sie neckisch und leicht, fügte dann aber mit einem Murmeln hinzu: "Trotzdem danke, dass du dich nicht verwandelt hast. Ob du es nun bewusst steuern kannst oder nicht. Ich habe dir schließlich genug Angst eingejagt, um das herauszufordern". Dann lachte sie leise. "Technisch gesehen hättest du nicht einmal einen Mord begangen. Das hat ja schon jemand anderes erledigt". Da war nichts trauriges darin, wie sie das sagte - sie fand es auf eine seltsame Weise lustig, daran zu denken.

Sie ging gemeinsam mit ihm in Richtung Stadt, Ida erzählte ihm hin und wieder von den Dingen, die sie sah, den Blumen, Bäumen, den Farben und Wolken am Himmel und später leise von den Menschen, an denen sie vorbeiliefen. Sie hatte Spaß daran, denn es brachte sie dazu, genau wahrzunehmen, was um sie herum war.

tbc: Stadtstraße
 11.11.10 21:05
v

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