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Der Badesee

vAnonymous
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Alles ist geheim. Nichts ist geheim. Geheimnisse schützen sich selbst. Alle Geheimnisse sind offene Geheimnisse. Dieser Satz offenbart das Wesen aller Geheimnisse, er ist wahr, aber nicht mit 'normaler Logik' verstehbar. Wer versucht, den Widerspruch aufzulösen, wird sich die Zähne daran ausbeißen. Wer ihn aber einfach als wahr annimmt, für den öffnen sich Welten der Erkenntnis. Solche mit 'normaler Logik' nicht verstehbare Widersprüche gibt es nur deshalb, weil das Bewusstsein einiger Personen auf das 'Normale' begrenzt war. Manchmal fragte sich Raziel, ob auch er als Mensch mit verschlossenen Augen und verschlossenem Herz durch die Welt, die er nun kennen lernen wollte, gegangen war. Wer begrenzte Fragen stellt, bekommt im Endeffekt auch immer nur begrenzte Antworten. Man kann nichts dazu lernen, wenn man sein Herz vor der Außenwelt abschirmt. Wer aber Bewusstsein versteht, jenseits der Grenzen des Verstandes gehen kann, indem er das eigene Bewusstseins grenzenlos ausdehnt, bis er die Einheit allen Bewusstseins erkennt, für den lösen sich alle Widersprüche von selbst auf. Alles ist geheim. Für jeden ist das Wesen der anderen geheim, für Fische das Wesen der Vögel, für Vögel das Wesen der Katze, für die Katze das Wesen der Menschen und natürlich gilt das auch umgekehrt. Auch Raziel war da keine Ausnahme, er hatte oft lernen müssen, was es heißt andere zu verstehen. Auch jetzt musste er es wieder lernen, denn er verstand nicht, wie er Hinata so tief im Herzen hatte verletzten können. Warum hatte sich die junge Frau in den gefallenen Engel verliebt? Es hieß doch, dass man niemanden auf diesem Planeten einem anderen bevorzugen sollte und doch hatte das Herz mancher Lebewesen auf diesem Planeten anscheinend doch einen etwas anderen Plan. Obwohl manche Personen in ihrer Selbst-Überschätzung leicht anderer Meinung seien können, sind genau diesen nicht nur das Wesen der Minerale, der Pflanzen, der Tiere geheim, selbst ihr eigenes Wesen ist ihnen geheim. Wer kennt schon die Geheimnisse des Lebens, des Todes, des Schlafs, der Zyklen der Natur, der Gravitation, des Magnetismus, der Zeit, des Raumes, der Gedanken, des Universums. Selbst Dinge mit denen der Mensch ständig umgeht, sogar erfolgreich berechnet, sind bei genauem Hinsehen voller Geheimnisse - warum bewegt sich das Rad als Ganzes voran, obwohl mathematisch gesehen jeweils wenigstens ein Punkt, der momentane Drehpunkt, stillsteht? Nichts ist geheim. Niemand verbirgt etwas mit Absicht, alles liegt offen da. Die Natur zeigt freigiebig, wie alles funktioniert, sie beantwortet alle Fragen bereitwillig, nur die Fragen sind oft begrenzt. Wer an eine Tür klopft, weil er wissen will, dem wird aufgetan. Ja die Natur ist geradezu bestrebt, mit unendlicher Geduld alles immer und immer wieder neu zu offenbaren - Äon für Äon, Zyklus für Zyklus - damit Bewusstsein voranschreitet und endlich das Wesen der Dinge erkannt wird. Alle Geheimnisse sind offene Geheimnisse. Nirgends in der Natur gibt es Passwörter, Verbots-Schilder, Reglementierungen, Sanktionen. Nichts ist verborgen, alles ist offen. Jeder hat das Recht, alles zu wissen, alles zu verstehen - das Wesen aller Dinge ist offenes Geheimnis. Geheimnisse schützen sich selbst. Sie sind nur deshalb geschützt, weil das Bewusstsein sich selbst vor Überlastung schützen muss. Könnte man das Bewusstsein eines Menschen einem Affen überstülpen, würde man ihn durch Überlastung seiner energetischen Körper auf der Stelle töten. Könnte man das Bewusstsein eines Meisters wie dem Allmächtigen einem weniger bewussten Menschen überstülpen, würde auch dieser durch Überlastung seiner Energie-Körper sofort getötet, er würde den Licht-Schock und den damit verbundenen Hitze-Schock nicht überleben.
Raziel, oder auch Rain, lebte dieses Leben nun schon seit fast 120 Jahren. Er hatte vieles auf diesem Planeten beobachtet und wusste, dass alles dabei war einen neuen Weg einzuschlagen. Auch er war da keine Ausnahme. Seine Vergangenheit machte ihm das deutlich. Warum sonst, war er als einziger der Ansicht gewesen, dass man den Menschen vertrauen konnte und das man ihnen mit gutem Gewissen einige ihrer Geheimnisse offenbaren durfte? Und was hatten die Menschen getan? Sie hatten ihn einfach hinters Licht geführt. Hatten seine Gutherzigkeit ausgenutzt und deswegen hatte man ihn als Strafe aus dem Himmel verbannt. Als der gefallene Engel so nachdenklich auf den See hinausblickte, entdeckte er in der Mitte des Sees eine Silhouette. War da etwas ein Mensch? Das konnte doch unmöglich sein. Bei den Wasser Temperaturen und dann auch noch auf dem Bauch. Oder… Oh Gott, dass wollte er sich gar nicht vorstellen. Ertrank da etwa jemand? Schneller als man gucken konnte, zog sich der junge Mann die Schuhe und den Mantel aus. Mit schnellen Schritten erreichte der blonde Mann das Ufer und sprang mit einem Satz ins Wasser. So schnell er konnte erreichte er die Mitte des Sees und hievte sich die scheinbar leblose Gestalt auf den Rücken. Als er sich auf den Weg zum Ufer machte, schaute er für einen kurzen Augenblick auf die Person, die er grade aufgelesen hatte und bemerkte, dass diese wohl noch bei Bewusstsein war. „Geht es dir gut?“ Während der gefallene Engel auf eine Antwort des jungen Mannes wartete, machte er sich auf, wieder zum Ufer zu gelangen.
 12.05.12 19:48
vAnonymous
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Innerlich immer noch aufgewühlt machte die aufkommende Wut nun eher dem Gefühl der Traurigkeit und dem Zweifel platz...was hatte er falsch gemacht? Hatte er überhaupt etwas Falsches getan? Gut er kannte sich mit Liebe und Co. nicht aus das gab er ja gerne zu aber, bisher hatte er doch Cy nichts Böses getan, oder? Oder lag es einfach daran das er gerade nichts gemacht hatte, hätte er gleich auf den Kuss reagieren müssen? Er hatte ihn immerhin erwidert...oder war das falsch unter Umständen das Falsche gewesen? Sein Körper hatte irgendwie instinktiv reagiert, ohne zu überlegen oder an irgendwelche Konsequenzen zu denken. * Ob ich das gleich hätte klären sollen? Habe ich vielleicht vorhin auch zu überreagiert?*, fragte er sich verzweifelt...es war so schwer zu einem Thema sich Gedanken zu machen, dass eigentlich total unbekannt war. Wie gesagt, er hatte zwar Bücher gelesen, Romane und so was aber, selbst da wurde am Ende immer alles irgendwie gut...zumindest meistens. Sicher hatte er auch Stellen gelesen wo die Hauptperson 'abserviert' wurde und sich immer gefragt, wie konnte man sich darüber nur so aufregen? Aber jetzt wo er das selber fühlte, war es auf einmal ganz anders als, als dritte Person das mit zu erleben. Vorher hatte er nicht diese bohrenden Schmerz gekannt, der einem wie ein Stachel, ins Herz drang und so verdammt weh tat. Das bewies einfach nur, dass man aus Büchern eben doch nicht alles lernen konnte...leider in seinem Fall. Wieder seufzte er und ließ das in Form von weiteren Blubberblasen ins Wasser ab...zumindest konnte ihn das kühle nass, entspannen. Er beobachtete so ein, zwei Fische die rumschwammen...schon komisch das diese ihn anscheinend nicht unbedingt als Bedrohung ansahen. Aber andererseits auch kein Wunder, immerhin war er ja zum Teil auch irgendwie amphibisch...vielleicht auch, weil sie ihn noch nicht unbedingt kannten. Fisch war immerhin eine seiner Leibspeisen, dennoch schienen diese Unterwasserwesen ihn momentan nicht wirklich als Bedrohung zu sehen. Lag es daran das sie irgendwie spürte, dass er momentan keine Lust hatte ihnen hinter her zu jagen? Er hatte ja mal ab und an gelesen das Tiere oftmals Gefühle von Menschen spürten, dass Hunde zum Beispiel wenn ihr Herrchen traurig war, sich zu ihm setzten und sich ankuschelten. Ok...Hunde mit Fischen zu vergleichen war schon seltsam, immerhin bestand da aus biologischer Sicht ein genereller Unterschied. Aber konnte doch gut sein, da er auch ein Wasserwesen war...irgendwie zumindest, er musste bald mal wirklich in die Bibliothek und sich mal über seine Art erkundigen. Vorsichtig nahm er eine hand und streckte diese aus, hielt sie ganz ruhig und ließ sich weiterhin treiben. Die Fische begannen nun vorsichtig näher zu kommen, erst umkreisten sie ihn und dann konzentrierten sie sich auf seine Hand. Sie näherte sich, stupsten diese kurz an, schwammen wieder etwas weg und wiederholten dieses Spiel. Er musste ein wenig darüber lächeln...war klar das sie vorsichtig waren, so etwas hatte er schon oft bei solchen Tieren erlebt. Die einzige Ausnahme waren bei Schlangen, Echsen und sogar Fröschen, die hatten ihn immer irgendwie akzeptiert...vielleicht weil sie nicht reine Wasserkreaturen wie Fische waren? Seine Gedanken schweiften ab und er bemerkte nun ein kleines kitzeln an seiner Hand, aha nun begannen sie zwischen seinen Fingern durchzuschwimmen. Sogar an seiner Hand entlang...es wäre einfach gewesen sie nun zu fangen aber, unter Wasser waren Fische wesentlich stärker als an Land. Und wie gesagt wollte er es auch nicht...es entspannte ihn einfach.
Allerdings wurde er wider unruhiger als er die Bilder in seinem Kopf sah...er verdrängte sie oder versuchte es zumindest. Was war damals nur passiert? Er erinnerte sich nicht...aber er war sich sicher das es mit dieser einen Nacht zu tun hatte, damals als er noch klein war. Immer wieder versuchte er sich daran zu erinnern aber irgendwie wollte oder konnte sich sein Kopf das nicht, warum nur? Was war damals passiert...und warum waren diese Bilder immer so zerrissen? Wieder hörte er die Geräusche von Stimmen die erst irgendwas sagten, dann fluchten und am Ende schrien. Ein kalter Schauer breitete sich in dem Jungen aus...und gleichzeitig erinnerte ihn das wieder an etwas. Damals...da war auch etwas mit Kälte gewesen...und mit Wasser...oder? Verdammt wenn er sich doch nur erinnern könnte, nicht mal seine Familie hatte ihm damals gesagt was passiert war. Allerdings hatte er auch so vieles vergessen...er erinnerte sich nur das in den Sumpf geschlichen war und dann...dann war er am nächsten Morgen in seinem Bett aufgewacht. Er wurde aus den Erinnerungen gerissen als die Fische die bei ihm gewesen waren auf einmal aufgeregt weg schwammen. Nanu er hatte sich doch gar nicht großartig bewegt...dann bemerkte er etwas im Wasser was schnell auf ihn zu kam...sah aus wie ein Jemand in seinem Alter...vielleicht auch älter mit blonden Haaren. Aber bevor er irgendwie reagieren konnte, wurde er auch schon auf einen Rücken gehift und man schleppte ihn in Richtung Land. Verblüfft davon ließ er das erst mit sich machen, dann aber fand er nach ein paar Minuten, seine Sprache wider und begann etwas zu zappeln. Was sollte das denn?! Konnte man sich nicht mal mehr einfach im Wasser entspannen?! " Hey was soll der Quatsch? Ich kann selbser schwimmen.", sagte er immer noch etwas muffig wegen der Sache von vorhin, " Lass mich los, mir geht es gut."
 12.05.12 21:36
vAnonymous
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Engel gibt es ja zahlreiche, und die meisten von ihnen sind in ihrem Grundmuster kaum viel anders als die Menschen, die ja ursprünglich auch Engel sind, gefallene Engel, zur zeitweiligen Menschwerdung genötigt. Die meisten der Engel sind den Menschen ähnlich, nur eine kleine Anzahl ist wahrlich stark an Kräften und vermag dem Irdischen Verfall zu entkommen. Was aber ist ein Engel? Als Engel bezeichnet der wahre Gott und Schöpfer der Himmelreiche sowie aller Dinge, den wir in Christus kennen, alle jene Wesen, die sich bewusst im Geiste sind, all solche, die Anlagen wie Menschen haben oder darüber hinaus höhere. Doch gibt es auch Menschen, denen Engel als etwas völlig anderes erscheinen. Doch das ist nichts weiter als ein Irrtum. Die Engel gleichen den Menschen, sie sind einzig und allein reiner als die Menschen. Im Wesen aber sind auch die Menschen Engel geblieben; in ihrem Inneren ist der Engel erhalten, als welcher sie später, nach dem irdischen Sterben, in den Himmelswelten ewig weiterleben sollen. Das Grundlagenwissen zum Engel in ihnen – dem „inneren Engel" – ist so alt wie die Geschichte der Menschheit im Diesseits der Erdenwelt. In zahlreichen alten Schriften lassen sich mehr oder weniger deutliche Spuren davon erkennen, in indischem und persischen, babylonischen und ägyptischen, griechischen und römischen, gnostischen und christlichen – am klarsten bei Jovian, und auch in isaisbündischen Texten, wo diese Kenntnis des ewigen Seins klar beschrieben steht. Weniger klar und dennoch erkennbar ist das Wissen um den „inneren Egel", an ihr Ur-Ich, aber dies ist auch in mündlichen Überlieferungen zu bemerken – rund um die Welt. Das Wichtigste für die Menschen ist alledem jene Erkenntnis : Wenn es ihnen gelingt, den inneren Engel – ihr ureigenes, inneres Ich – in ihr Bewusstsein zu rufen, so gewinnen sie ungeahnte, geistige Kräfte schon während dieses Erdendaseins; und wenn sie einmal hinübergehen in das Jenseits, so werden sie sich dort bestens zurechtfinden. Freilich, „Engel" heißt keineswegs immer, „heilig". Es gibt schließlich auch gefallene Engel, wie viele von ihnen es auch sind, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. Das Bewusstsein des Engels in ihnen stellt also nur den ersten Schritt dar, dem der Weg zum reinen Engel des Lichts folgen muss; und das kann ein langer Weg sein. Doch ist er einmal beschritten, so haben diese Menschen schon eine Menge gewonnen! Sich darüber Gedanken zu machen, kann jedem von ihnen, jedem Mann und jeder Frau, von großen Nutzen sein, es vermag - uns über das Kleine und Niedrige zu erheben – ohne überheblich zu werden – und besser durch das Leben zu führen, auch und besonders in dieser Welt, als es sonst möglich wäre.
Ruhig atmend stand der blonde, junge Mann an dem Ufer des Sees und genoss die Stille um ihn herum. Mit jedem Atemzug wurde sein Gemüt ruhiger und auch seine Gedanken hörten auf in wilden Strömen zu kreisen. Es beruhigte ihn, dass er es wieder schaffte all die vielen Fragen in seinem Kopf zu sortieren. Trotzdem wollte er diese nicht unbeantwortet lassen und so atmete er kurz tief durch, ehe er die ganze vergangene Situation noch einmal vor seinem geistigen Auge abspielte. Warum hatte sich Hinata bloß in ihn verliebt? Oder war es vielleicht so, dass sie sich gar nicht in ihn verliebt hatte? Vielleicht hatte sie einfach eine sehr starke Bindung zu ihm aufgebaut, weil er sie damals und auch heute noch beschützt hatte. Er hatte sie aber immer nur wie eine jüngere Schwester gesehen und auch genauso hatte er sie geliebt. Das Hinata ihn zum Abschied geküsst hatte, fand der junge Engel nicht weiter schlimm. Es gab wesentlich schlimmeres und Rain wünschte seiner Freundin wirklich, dass sie eines Tages jemanden fand, der sie wirklich aus ganzem Herzen liebte und in den sie sich auch verlieben konnte. Auf den blassen Lippen des gefallenen Engels bildete sich ein Lächeln. Es freute ihn immer wenn andere ihr Glück finden konnten und Hinata war noch jung. Sie hatte ihr ganzes Leben noch vor ihr und Gott hielt schützend eine Hand über sie. Egal was sie dachte, sie würde nie alleine sein und auch wenn Rain vielleicht nicht körperlich in ihrer Nähe war, so konnte sie sich sicher sein, dass auch er sie nie alleine lassen würde. Seinen Gedankengang konnte Raziel nicht wirklich zu Ende führen, denn als er seinen Blick so über das stille Wasser des Sees leiten ließ, entdeckte er genau in der Mitte eben jenes etwas. Lange nachgedacht hatte er gar nicht, den er hatte einen Menschen erkennt. Schnell hatte er sich seine Schuhe und seinen Mantel ausgezogen und war in das Wasser gesprungen. Er konnte ja nicht einfach tatenlos zusehen wie jemand ertrank. Das war gegen seine Prinzipien und auch wenn er ein gefallener Engel war, er hatte immer noch seine Ehre. Kopfüber war der blonde Mann in das Wasser gesprungen, auch wenn die Kälte ihn erst etwas überrascht hatte, so hatte er sich schnell wieder gefangen und war mit schnellen Zügen zu dem jungen, wie er nun erkannte, Mann geschwommen. Bewegungslos trieb dieser einfach an der Wasseroberfläche mit dem Gesicht nach unten. Als er sich den jungen Mann auf den Rücken gehievt hatte, schwamm er wieder zurück zum Ufer, aber schon nach wenigen Minuten zappelte der Junge auf seinem Rücke rum und meinte, was das denn sollte und das er selber schwimmen könnte. Rain allerdings war nur erleichtert, nicht grimmig weil man so ruppig mit ihm umging, schließlich zählte nur das es dem Jungen gut ging und deswegen lächelte er einfach als er kurz unter tauchte und den Jungen so von seinem Rücken ließ. Als er wieder auftauchte, sah er den Jungen entschuldigend lächelnd an. „Tut mir Leid, aber ich dachte es würde jemand ertrinken und da kann ich nicht ruhigen Gewissens zu sehen. Ich bin dann nur froh das es dir gut geht.“ Rain hielt sich einfach mit leichten Bewegungen über Wasser.
 17.05.12 1:21
vAnonymous
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Hätte er nur mehr über sich und auch über solche Dinge wie Liebe gewusst...vielleicht hätte er vorher bemerkt das es nur ein Spielchen von dem Anderen gewesen wäre. Vielleicht auch wenn er seine Kräfte besser unter Kontrolle gehabt hätte, immerhin erinnerte er sich daran das dieser Schlangenjunge...Lilie war der Name, so was sogar riechen konnte. Immerhin hatte er sogar anhand seines Geruches festgestellt, dass er irgendwo mit Drachen und Schlangen verwandt war. Und sogar das er selber nervös gewesen war, hatte er gerochen, dass wäre wirklich gut gewesen wenn er so was auch schon könnte. Das einzige was bei ihm passierte, wenn er diese scharfen Sinne nutzte war, dass ihm von vielen Gerüchen übel wurde. Wie der Naga schon offensichtlich bemerkt hatte, dass er noch nicht gelernt habe bestimmte Sachen herauszufiltern. Da war es also nicht verwunderlich das b ei der Welle von Gerüchen, seine Sinne so überanstrengt waren, dass ihm schon sehr schnell flau im Magen wurde. Sicher würde er das noch lernen, irgendwann und irgendwie aber das brauchte vermutlich Zeit...viel Zeit. Dennoch er hätte sich gerne so einen siebten Sinn gewünscht der ihm schon vorher prophezeit hätte, dass alles nur eine Maskerade gewesen war. Und nun hatte er den Schlamassel, ein gebrochenes Herz, eine tobende Wut im Bauch und noch schlimmer...er hatte sein Versprechen nicht halten können. Denn nun fiel ihm ein, dass er seinem stummen Zimmerpartner ja gesagt hatte, dass er Jemanden kannte der ihm das Fliegen und so beibringen konnte. Doch das hatte er in seinem Zorn und Verletztheit einfach vergessen, als er Cyril eine Standpauke gehalten hatte und dann davon gerauscht war. Er haste es ein Versprechen nicht halten zu können, egal aus welchen Gründen es auch passierte. Immerhin hatte man ihn auch so erzogen, dass man ein Versprechen nicht leichtfertig geben sollte und es nur, im allerhöchsten Notfall es brechen sollte. Doch er hatte sich so von dem Gefühlschaos überwältigen lassen, dass er daran nicht mehr gedacht hätte. Andererseits konnte man ihm das wirklich zum Vorwurf machen? Er hielt es ja nicht ein aus irgendeiner bösen Absicht heraus, nur wusste er nicht wie er jetzt überhaupt zu dem schottischen Kollegen stand. Wie sollte das nun weiter gehen? Immerhin waren sie auf derselben Schule, in derselben Klasse, da konnte man sich nicht immer irgendwie aus dem Weg gehen. Zwangsläufig würde er also so oder so wieder auf ihn treffen...und alleine die Vorstellung daran bereitete ihm schon Bauchschmerzen. * Warum muss das auch immer mir passieren?*, dachte er traurig und sah wieder in die Tiefe des Sees hinab. Er war zwar nicht abergläubisch oder so...nur manchmal glaubte er das, dass Pech wie ein Kaugummi an ihm haftete. Na gut vielleicht war diese Ansicht ein wenig übertrieben...doch es war nicht selten gewesen, dass er so eine Blamage erlebt hatte. Vielleicht nicht unbedingt eine die so weh getan hatte, doch es war schon ab und an dazu gekommen. Manchmal war er das Opfer von Streichen geworden, die sich andere Schüler ausgedacht hatten, nur weil er eben strebsamer war in der Schule als sie. Was war denn daran schon schlimm wenn man sich anstrengte? Er schüttelte den Kopf hin und her, was leichte Wellenbewegungen im Wasser ergab, die an die Oberfläche vordrangen. Vielleicht sollte er erstmal versuchen sich zu entspannen und nicht so viel an die Vergangenheit denken, auch an die eben kürzlich erlebte nicht.
Doch es war sehr schwer sich zu entspannen wenn man immer noch Gefühlsmäßig so aufgewühlt war und dann noch diese Bilder in seinem Kopf auftauchten. Wenn er nur wüsste woher sie kamen...er hatte schon oft versucht sie zu entschlüsseln aber, jedes mal wenn er das tat reagierte sein Verstand und sein Körper fast zeitgleich. Sie sperrten sich förmlich dagegen und nicht selten war er in diesem Zustand frustriert und aggressiv. Selbst wenn er es nicht wollte, dann war da immer etwas wie ein roter Nebel vor seinen Augen, der ihm mehr oder weniger blind machte, vor Zorn. Natürlich hatte er ab und an Bücher darüber gelesen und es lief meistens darauf hinaus, dass es was war was besser nicht an die Oberfläche kommen sollte. Doch andererseits musste man sich früher oder später dem stellen, sonst würde das ewig an einem nagen und konnte schlimm enden. Er hatte schon oft daran gedacht vielleicht mal professionelle Hilfe deswegen zu konsultieren, doch wenn er dann behauptete er sei eine Hydra dann dürften zwei Dinge passieren. Entweder man würde ihn einweisen weil man glaubte er habe eine Schraube locker oder wenn man ihm glaubte, dann würde er nachher in einen Versuchslabor enden. Und weder das Eine noch das Andere klang irgendwie in einer Weise verlockend...das war sicher. Aus diesem Grund reagierte er auch so, als der Fremde ihn auf einmal packte, auf den Rücken hievte und ihn in Richtung Land brachte. Das Gefühlschaos und auch diese innere Frustration durch die seelische und körperliche Sperre regten ihn so auf, dass er so muffig reagiert hatte. Erst als der Junge ihn losgelassen hatte und sich bei ihm entschuldigte, konnte er ein-, zwei mal durchatmen und sich beruhigen. Dadurch kam er wieder zu klarem Verstand und ihm wurde bewusst wie unhöflich er reagiert hatte. Der Junge hatte es ja nur gut gemeint, immerhin hatte er geglaubt das Jemand ertrinken würde, nicht jeder wusste das der Rumäne unter Wasser atmen konnte. Erst jetzt konnte er Denjenigen auch genau sehen, ein junger Mann mit einer langen blonden Mähne und stechend roten Augen. Vom Alter her vermutete Val das er vielleicht genauso aber eher älter war, als er selber. Natürlich konnte er sich auch irren, noch wusste er ja nicht wer da vor ihm schwamm, dennoch sollte er wohl erstmal den Anstand haben und die tat von vorhin ausfuhren. " Schon ok...tut mir Leid falls ich eben ein wenig...harsch war, es lag nicht in meiner Absicht die irgendwie zu beleidigen oder dumm anzumachen.", sagte er in einem nun ruhigerem und entschuldigendem Ton, " Ich war nur gerade sehr tief in Gedanken versunken...und mit Dingen beschäftigt, sodass ich nicht mehr viel mitbekommen habe. Es muss wohl wirklich so ausgesehen haben, als ob ich am ertrinken sei..." Ja für Jemand Außenstehenden war das nicht immer leicht zu merken, wenn er so im Wasser lag und nachdachte. "Mein Name ist übrigens Valerian und wie darf ich meinen freundlichen Retter nennen?"
 17.05.12 17:43
vAnonymous
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Sanft lächelnd betrachtete der Engel mit den blonden Haaren, den jungen Mann, der sich nun für seinen etwas rauen Tonfall entschuldigte. Was war schon dabei gewesen? Man musste sich wirklich nicht wegen so etwas belanglosen bei einer anderen Person entschuldigen, auch wenn es immer von guten Absichten sprach. Es machte Raziel aber wirklich nichts aus, dass der Braunhaarige erst etwas überrascht reagiert hatte. Gut, wer hätte das nicht? Man rechnete auch nicht damit, von jemand anderem gerettet zu werden, wenn man sich doch noch nicht mal in Gefahr befand. Aber, der blonde Mann hatte es ja nicht besser gewusst. Er hatte nicht gewusst, dass der junge Mann, der sich nun bei ihm entschuldigte, gar nicht am ertrinken gewesen war. Es war seiner Persönlichkeit zu verdanken, dass er andere Menschen und Personen nicht im Stich lassen konnte, selbst, wenn er sich nicht einmal sicher war, ob sie wirklich in Gefahr waren. Die Situation grade, war ein sehr guter Beweis dafür gewesen. Zwar war Rain ein Gefallener und Ausgestoßener unter seinesgleichen, aber trotzdem versuchte er das Beste aus dieser Situation zu machen. Wie oft hatte er davon geträumt, einmal auf der Erde wandeln zu dürfen? Einfach nur leben zu können, damit er spüren konnte, was es hieß Gefühle zu haben oder zu merken, was es bedeutete eigene Entscheidungen treffen zu können. Vielleicht war Raziel nie wirklich wie andere Engel gewesen. Vielleicht war es sein Schicksal gewesen, irgendwann den Himmel zu verlassen und dieser Zeitpunkt war nun gekommen. Er konnte nicht mehr in den Himmel zurückkehren. Zumindest nicht zum jetzigen Zeitpunkt, doch zugleich konnte er auch noch keinen Grund vorweisen, weswegen er wird unbedingt zurück wollen würde. Jemand sagte einst zu ihm, dass Engel gar nicht so sehr anders waren, als die Menschen auf der Erde. Sie verhielten sich nur anders und standen über den Sterblichen. Doch Raziel hatte sich von den anderen immer abgehoben. Er sah nicht aus wie ein Engel und er dachte nicht wie einer. Natürlich wollte er immer das Wohl für die Allgemeinheit, aber selbst, wenn er es gekonnt hätte, hätte er nicht verhindern können, dass er irgendwann jemanden verletzte. So war es gekommen, dass Hinata ihm gegenüber Gefühle entwickelt hatte, die er nicht erwider konnte, nicht erwidern durfte. Einem Engel war es nicht gestattet, eine Person einer anderen vorzuziehen. Er musste allen gleich viel Liebe schenken und für ihn war Hinata schon seit Anbeginn ihrer Freundschaft wie eine kleine Schwester gewesen. Er hatte sie geliebt, aber nicht so wie sie ihn geliebt hatte. Er wollte sie vor jeglichem Leid bewahren und nun hatte sie ihm gesagt, dass sie ihn schützen wollte. Aber wovor? Was gab es schon auf dieser Welt, wovor sie ihn schützen musste? Selbst jetzt, wo er die Situation nochmal im Geiste Revue geschehen lies, konnte er ihre Worte nicht verstehen. Im Grunde genommen, hatte er aber auch keinen Grund mehr, sich weiter über ein vergangenes Ereignis Gedanken zu machen. Nun war er hier, vollkommen bekleidet, und schwamm in einem See, um einen vermeidlich Ertrinkenden zu retten. Nur das der Ertrinkende gar nicht ertrank. Und das er sich wohl über etwas Vergangenes Gedanken zu machen schien. Er wirkte verärgert, auch wenn er es versucht zu verbergen. Was wohl geschehen sein mochte? Natürlich konnte man sich jetzt viele Theorien zurecht legen, weswegen der junge Mann vor ihm Wut in sich verspürte und sie versuchte vor der Außenwelt zu verstecken, aber es gab zu viele Dinge und Situationen die einen Menschen unglücklich und wütend machen konnte, als dass man sich das Vorgefallene denken konnte. Außerdem machten Rain noch andere Sachen an dem Dunkelhaarige stutzig. Zwar hatte er es nur für den Bruchteil einer Sekunde gesehen, aber er meinte eine Verletzung an der Hand des jungen Mannes wahrgenommen zu haben. Vielleicht hing das eine mit dem anderen ja zusammen? Aber was mochte geschehen sein, dass der Braunhaarige wütend war und noch dazu eine verletzte Hand hatte? Was mochte da vorgefallen sein? Vielleicht würde es der junge Engel irgendwann erfahren, aber er sollte sich wohl auch erstmal in Richtung Ufer aufmachen. Dort könnte er sich, einschließlich seiner Sachen, dann erstmal trockenen lassen. Dennoch fand er, dass eine Entschuldigung in solch einer Situation nicht von Nöten war. Lächelnd schüttelte er den Kopf und betrachtete mit einem mitfühlenden Ausdruck in den Augen seinen Gegenüber. "Es gibt keinen Grund weswegen du dich entschuldigen müsstest. Du scheinst wütend, und noch dazu verletzte zu sein. Seelisch sowie Körperlich. Ich bin niemand der deswegen nachtragend ist, aber vielleicht sollten wir uns erstmal in Richtung Ufer begeben. Dort könnte ich auch meine Kleidung trocknen lassen." Anscheinend hatte Raziel mit seinen Vermutungen gar nicht mal so unrecht gehabt. Der junge Mann, sagte selber das er wohl tief in Gedanken versunken gewesen sei und sich mit eben jenen beschäftigt hatte. Er hatte wohl gar nicht bemerkt, dass es wohl so ausgesehen hatte, als ob er ertrinken würde. Anschließend verriet der Braunhaarige dem jungen Engel auch seinen Namen. Valerian. Ein wirklich schöner Name, wie Raziel fand. Soweit er sich entsinnen konnte, stammte dieser Name aus dem lateinischem und bedeutete so viel wie der Starke oder der Gesunde. Es gab nichts, was wertvoller war als die Gesundheit eines jeden Lebewesens. Und Stärke musste nicht immer vom Körper ausgehen. Es konnte sehr wohl aus seelische Stärke gemeint sein. Diese Art von Kraft konnte jemandem helfen, wieder über etwas hinwegzukommen und einen neuen Weg einzuschlagen. Vielleicht war es das, was Valerian jetzt vor sich sah. Er musste eine schmerzhafte Erfahrung hinter sich lassen, die ihn wütend gemacht hatte. Aber der blonde Engel wollte die Frage nach seinem eigenen Namen ja nicht unbeantwortet lassen, auch wenn er einen kurzen Augenblick darüber nachdachte wie er sich vorstellen sollte. Ob mit seinem Engelsnamen Raziel, oder seinem nun 'menschlichen' Namen Rain. Das Lächeln auf den blassen Lippen des blonden Mannes blieben, als er sich dazu entschloss, Valerian eine Antwort zu geben. "Mein eigentlicher Name ist Raziel, aber so nennt mich hier niemand. Du kannst mich gerne auch einfach Rain nennen." Langsam machte sich Raziel wieder auf den Weg, dass Ufer des Sees zu erreichen. Das Wasser war zwar im ersten Moment etwas kühl gewesen, aber dem jungen Engel war es wichtiger gewesen den 'Ertrinkenden' zu retten. Deswegen fiel ihm die Kälte des Wassers, auch erst in diesem Moment wieder ein. Als er auf Ufer angekommen war, stieg er einfach aus dem Wasser und setzte sich in das Gras, damit ihn die Sonne wärmen und trocknen konnte. Für einen kurzen Augenblick schloss er einfach entspannt die Augen während er darauf wartete das auch Valerian auf dem Wasser kam, oder zumindest an das Ufer kam.
 02.06.12 20:35
vAnonymous
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Natürlich wusste Val das der Blonde es nur gut gemeint hatte...dennoch war er in dem Moment einfach sehr gereizt gewesen, vor allem wegen das mit Cy. Der Drache der ihn wie ein Spielball benutzt und dann so fallen gelassen hatte und das auch noch, nach seiner Meinung nach, auf eine so beiläufige Art. Als wäre das nicht schlimm für ihn, so frei nach dem Motto: 'Hey so ist das Leben, warst eben nur ein Experiment für mich.' Wenn er sich das ins Gedächtnis zurückrief, kam ihm gleich wieder alles hoch und er fühlte wie sein inneres Gift regelrecht zu kochen anfing. Generell sollte Cyrill sich glücklich schätzen, dass Val sich nicht unkontrolliert, zumindest nicht in dem Zeitpunkt, verwandelt hatte. Denn dann wäre eine Giftdusche vermutlich nicht ausgeblieben und selbst seine Schuppen, konnten ihn davor bestimmt nicht schützen. Immerhin fraß sich das Gift schon durch Stein und sogar Eisen oder Stahl, wie durch warme Butter, also waren Drachenschuppen da keine Ausnahme...vermutete er mal. Das einzige Problem dann wäre gewesen, dass Cy vermutlich mit einem Feuerstrahl geantwortet hätte und das war für den Rumänen eindeutig ein Problem. Doch er hätte auch sein Gift dagegen schleudern können...was dann wohl passieren mochte? Es war zwar kein Wasser aber dennoch fast so flüssig, dass konnte auch löschend wirken...allerdings war und blieb es immer noch Gift. Wasser verdampfte wenn es auf zu heiße Sachen traf...aber wenn sein Gift das auch tat, was wenn es dann den umliegenden schaden würde? Denn auch wenn er immer noch wütend...sehr, sehr, sehr wütend auf den schottischen Drachenkollegen war, so wollte er nicht Unbeteiligte mit hinein ziehen. Das war nicht seine Art, dass war die Weise die solche Leute wie zum Beispiel diese arrogante Vampiresse benutzten. Er hatte es einfach nicht glauben wollen, als sie erzählt hatte, dass wegen ihr und einem Dämon, ein ganzes Dorf dran glauben musste. Widerlich und erbärmlich nannte er so was, Unschuldige mit reinziehen, die weder mit der Sache was zu tun noch den Streit angefangen hatten. Aber was erwartete man auch von Jemanden der von den Eltern beigebracht bekam, dass man was besseres war als alle Anderen? Kinder übernahmen eben auch die Fehler der Eltern, dass war nun mal leider so...auch er war dort keine Ausnahme. Dennoch mit Jemandes Gefühlswelt zu spielen, so wie der Schotte es getan hatte, dass war in Valerians Augen etwas abgrundtief verwerfliches. Keiner sollte das recht haben, so mit Jemanden umzugehen, weder Mensch, noch Drache noch irgendein anderes Lebewesen. Vielleicht reagierte er auch überempfindlich...aber es war nun mal die erste Erfahrung mit diesem Thema gewesen und dann so was. War es dann nicht normal so sauer zu sein? War er deswegen nicht zum See gegangen um sich eine Abkühlung zu verschaffen und das, im wahrsten Sinne des Wortes? Schwimmen hatte bei ihm immer ein gewisses...Abreagieren verursacht und gerade das wollte er ja. Gut das jetzt der Typ aufgetaucht war und fälschlicherweise annahm das er ertrank, damit hatte er ja nun wirklich nicht rechnen können. Und jetzt verspürte er auch das erste mal neben Wut, auch richtige Traurigkeit...das Gefühl einfach nur alleine und verlassen zu sein. Vielleicht gehörte das mit dazu? Aber den Tränen vor Jemand völlig Fremden freien lauf zu lassen...war das denn wirklich ok? Er wirkte ja schon sehr nett und freundlich, so fern man das vom ersten Eindruck her beurteilen konnte aber...was wenn er auch nur so tat? Den Ruf als Heulsuse wurde man nur schwerlich wieder los...das wusste er von seiner alten Schule, von anderen Mitschülern her. Zumal er damals auch ein nicht so ganz positives Image abbekommen hatte, zwar nicht als Heulsuse aber dafür als verschroben, Einzelgänger und Streber. Auch nicht grad das Beste wenn man noch so jung war, nicht selten war er dadurch zu einem Außenseiter geworden. Ok er wollte das jetzt nicht unbedingt zu sehr dramatisieren, damals hatte er dennoch Freunde gehabt die ebenfalls nicht sonderlich beliebt gewesen waren. Aber angenehm war es trotzdem nicht gewesen...er schluckte die Erinnerungen und die Traurigkeit herunter und versuchte sich davon zu befreien. Er sollte lieber aufpassen was der junge Mann ihm da sagte, sonst würde er noch als unhöflich gelten. Und was Manieren anging, seine Mutter hatte die ihm mehr oder weniger regelrecht eingebläut, nicht mit Gewalt aber mit entschiedener Schärfe. Vielleicht lag es daran das sie früher mal Lehrerin gewesen war...vielleicht auch einfach an ihrem Mutter Instinkten...wer wusste das schon.
Die Worte des Blonden ließen den Hydrajungen nun erstmal aus seiner Gedanklichen Starre wieder erwachen...und fast hätte er nachfragen müssen was er gesagt hatte. Gott das wäre ihm peinlich gewesen, nachher hätte der noch gedacht, dass er sich überhaupt nicht konzentrieren konnte. " Es war unhöflich...ich meine ja ich bin verletzt und wütend aber, ich sollte das nicht an dir auslassen. Ich meine...es war nett gemeint und ich habe gleich so unfreundlich reagiert, obwohl es mir anders beigebracht wurde.", begann er und lächelte nun ebenfalls entschuldigend und dennoch mit etwas Traurigkeit darin, " Ja vielleicht sollten wir das wohl besser machen. Ich kann es sehr lange im Wasser aushalten aber, dafür trage ich auch die richtigen Kleider. Tut mir wirklich Leid das du, wegen mir deine Sachen nass gemacht hast. Und mach dir keine Gedanken deswegen...das verheilt schnell...zumindest das eine. " Das letzte war eher gemurmelt als wirklich gesprochen, seine Hand würde vermutlich schnell wieder gesund sein...bei seiner Seele wusste er es nicht. Er hatte sich manches mal gewünscht das diese ebenfalls schnell wieder schlossen, wie bei Kratzern und dergleichen. Leider war dem aber nicht so...gut er wollte sich darüber jetzt auch nicht beschweren, jedes Wesen hatte Stärken und Schwächen. Ein wenig von den Gedanken ablenkend begann er Rain nachzuschwimmen...wobei er sein Tempo drosselte um gleichauf mit dem Jungen zu sein. Schwimmen konnte er teilweise besser als andere Sportsachen, seine Mutter hatte immer gesagt sie glaube manchmal er sei mehr Fisch als Mensch. Hätte sie ihn Jemals in seiner halb verwandelten Form gesehen, er hätte ihr zugestimmt. Während sie so schwammen erfuhr er auch den Namen von dem Blonden...Raziel...Raziel...warum kam ihm der Name vertraut vor? Er hatte ihn bestimmt schon mal in einem Buch gelesen, nur welchem? Zumindest war er Außergewöhnlich genug, dass er sich ihn gut merken konnte. Aber Rain klang auch sehr nett, also antwortete er: " Wie du möchtest, wen dir Rain lieber ist dann nenn ich dich auch so. Und du kannst auch einfach Val sagen, ist einfacher zu merken und gewohnter für mich." Rain kam vor ihm am Ufer an und setzte sich gleich erstmal in die Sonne zum trocknen...und er sah dabei nicht mal so übel aus. Moment, was war das gerade gewesen?! Er scheuchte diesen Gedanken sofort weg, dass war nun völlig Absurd so was nun zu denken. Er kam nun auch aus dem Wasser und ging erstmal zu dem Ort, wo er seine normalen Sachen deponiert hatte. Damit schlenderte er zurück zu seiner neuen Bekanntschaft und kramte erstmal ein Handtuch und seine Ersatzschwimmhose raus. Es war eine die zwar auch schon etwas älter aussah aber noch in einen vorzeigbarem Zustand, sie war in mehreren Blautönen verziert, mit Lotusblüten und anderen Wasserpflanzen darauf die weiß umrandet waren. Er hielt beides dem jungen Mann hin und drehte sich weg, einerseits weil es sich so gehörte wenn sich Jemand umzog und andererseits... Nun der freie Oberkörper war schon ein netter Blick und...verdammt er war rot angelaufen! " H...hier damit kannst du dich abtrocknen und...das anziehen wenn sie passt. Dann können deine Kleider besser trocknen...und du erkältest dich nicht."
 04.06.12 19:57
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Come from: DM Drogeriemarkt - gemeinsam mit Sophie


Sophie erzählte mir ein wenig davon, das ihr Training als Artistin ziemlich litt und sie deshalb davon nur träumen konnte, dass sie einmal in den Zirkus kam. "Schade, du hättest bestimmt eine tolle Artistin abgegeben", murmelte ich mehr vor mir her als wie ich es zu ihr sagte. Gern hätte ich ihr Mut zugesprochen und ihr geholfen, doch dafür kannte ich sie zu wenig.

Ich musste schlucken als sie meine Frage nach dieser Aiko damit beantwortete, dass es natürlich ihre Freundin war. Ich sah bereits meine Felle dahinschwimmen, denn wenn sie wirklich lesbisch war, hatte ich als Mann bei ihr eh nichts zu melden. Erleichtert atmete ich aus, als sie den Satz zuende sprach und sich herausstellte, dass es wohl "nur" ihre beste Freundin und gleichzeitig Zimmergenossin war. Wäre auch fruchtbar schade darum, wenn so eine hübsche Frau lesbisch wäre.

Mein Gesicht verzog sich schließlich zu einem Lächeln, als sie sagte, dass sie nichts gegen ein Kennenlernen hätte und mir auch sogleich Richtung Badesee folgte. Wir gingen also nebeneinander durch die Straßen und wenn ich ehrlich war hätte ich mich daran gewöhnen können, sie an meiner Seite zu haben. Sie schien eine sehr nette junge Frau zu sein. Bald entdeckte ich das Schild, was ich noch von eben in Erinnerung hatte und bog auch sogleich auf den Weg ein.

Nur wenige Minuten später erstreckte sich der Badesee in seiner ganzen Pracht vor uns. "Tada", ich machte eine theatralische Handbewegung, "da wären wir. Hier wird es doch mit Sicherheit für uns irgendwo ein ruhiges Plätzchen haben, wo wir uns ungestört unterhalten können." Noch während ich meine Vermutung aussprach, ließ ich meine Augen durch die Gegend schweifen und entdeckte ein Stück weiter eine Art kleine Bucht, die etwas geschützt hinter Sträuchern und Bäumen lag. "Genau richtig", murmelte ich und setzte mich in Bewegung. Sophie würde mir schon folgen, davon ging ich zumindest aus. Gern hätte ich sie wieder an die Hand genommen, doch ich wollte nicht aufdringlich wirken. Außerdem wusste ich ja nicht einmal, ob sie nicht einen Freund hatte.

Ich spazierte auf dieses kleine Stückchen Wiese, welches von Bäumen und Sträuchern umringt war. Das Wasser schwabbte genau bis an den Rand der Bucht, jedoch war es zu weit weg, um nass zu werden. Ein großer Ahornbaum sorgte für Schatten, was mir sehr gelegen kamm. Ich mochte zwar Sonnenschein, doch war ich keiner dieser Sonnenanbeter, die den ganzen Tag in der Sonne brutzeln konnten. Ich warf meinen Rucksack hinter mir und setzte mich auf die Wiese. Mit der Hand klopfte ich neben mich. "Na komm, setz dich doch", forderte ich die Blondine auf.


 20.06.12 11:13
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Bevor Raziel an dem See angekommen war, hatte er sich an ein Gespräch mit Gabriel erinnert. Der Erzengel war für ihn schon immer ein teurer Freund gewesen und er bereute es zutiefst, dass er ihn wohl eine lange Zeit nicht wiedersehen können wird. Raziel war schon immer jemand gewesen, der vieles auf der Welt in Frage stellte und alles hinter fragte. Er kannte die Menschen und die Seelen die in den Himmel aufstiegen, nur sein Herz behütete so viele Geheimnisse, dass er sich manchmal einfach mit jemanden austauschen musste um nicht den Verstand zu verlieren. Als Raziel sich an dieses Gespräch erinnerte, hatte er einfach nur dagestanden. Damals saßen die beiden Engel auf einer der goldenen Wiesen im Himmel, niemand sonst war bei ihnen. Raziel hatte die letzte Zeit so oft beobachtet, wie die Menschen nach einem schweren Schicksalsschlag wieder aufstanden und tapfer weiterkämpften, er fragte sich woher sie diese Kraft nahmen. Gabriel sagte ihm, dass man diese Kraft Hoffnung nennen würde. "Wenn die Hoffnung im Eigenen Herzen tief verwurzelt ist, dann ist weiterhin alles möglich. Hoffnung ist der Glaube an die ewige Ordnung hinter allen Dingen im Himmel und auf Erden, der Glaube daran, dass alles gut ist und dass in einer größeren Perspektive - der des Schöpfers - die Manifestation von Wundern übliche Ereignisse sind und es nur der Qualität der Liebe bedarf, sie hervor zu bringen. Einer, der Hoffung in seinem Herzen trägt, ist jemand, der das Vertrauen und die Unschuld der gereinigten Seele verkörpert." Hoffnung, also? Das sollte es sein, weswegen Menschen wieder aufstehen konnten, nachdem man sie verraten hatte? Raziel wusste, dass die Liebe jede Wunde heilen konnte, doch schon oft hatte er gesehen wie die Liebe solche Wunden auch hervorrufen hatte können. Der Engel, der die Geheimnisse der Menschheit in seinem Herzen trug befragte seinen Freund weiter. Was es mit der Liebe auf sich hatte? Warum die Menschen sie nicht mehr so zu schätzen wussten, wie früher und warum sich so viele von ihnen nur noch auf Geld und Macht konzentrierten. Außerdem fragte er Gabriel, warum die Liebe auch eine Strafe für den Menschen sein konnte. Denn eigentlich sollte die Liebe jeden Menschen mit Gott verbinden und die Seelen eines jeden Lebenwesen heilen, oder etwa nicht? Gabriel seufzte einfach nur und lächelte während er auf die weiten der goldenen Landschaft hinaus blickte. "Liebe ist Lebenskraft. Liebe ist das beherrschende Prinzip. Nur wenn der kostbare Diamant der Liebe im Herzen der Menschen strahlt, entstehen im Geist heilige und göttliche Gedanken über Gott. Mitgefühl und Liebe verschwinden immer mehr in der heutigen Welt. Ein prunkvoller Lebensstil ist an der Tagesordnung. Zeichen wahrer Liebe sind nicht aufzufinden. Jeder kann behaupten, daß er Gott liebt. Kaum einer von einer Million liebt Gott wirklich. Wirkliche Liebe sollte unberührt bleiben von Wohl und Wehe. Wenn man Gott in Zeiten der Not verspottet und ihn in einer glücklichen Situation preist, so kann das nicht wahre Liebe genannt werden. Liebe zu Gott hadert nicht in schweren Zeiten, noch freut sie sich übermäßig über Erfolg, sondern bleibt gelassen in allen Lebenslagen. Der Mensch sollte zur Verkörperung der Liebe werden. Wenn er von Liebe erfüllt ist, wird die ganze Welt in eine Welt der Liebe verwandelt. Solange er voll Haß ist, wird die Welt auch haßerfüllt erscheinen. Nur wenn die Liebe entsteht, kann man die Dualität von Gut und Böse transzendieren und die Freude über das Einssein mit dem Göttlichen erfahren. In alten Zeiten war das Herz der Menschen sanft und liebevoll. Obwohl die Liebe an sich sanft und mitfühlend ist, kann sie in bestimmten Situationen sehr streng sein. Der Grund dafür ist der, daß man manchmal auch aus Liebe strafen muß. Die harten Worte und die Strafe sind mit Liebe verbunden. Wenn es regnet, so fallen Wassertropfen zur Erde. Doch manchmal hagelt es auch. Die Hagelkörner sind hart, doch sind sie nur Wasser in fester Form. Genauso sind Sanftheit und Strafe unterschiedliche Ausdrucksformen der Liebe." Manchmal hatte Raziel diese Gespräch mit seinem alten Freund einfach gebraucht, denn so hatte er immer neue Dinge gelernt und deswegen war er wahrscheinlich auch zu einem solch ruhigen und mitfühlenden Engel geworden. Selbst als man ihn auf dem Himmel verbannt hatte, hatte er daran geglaubt das Gott auch ihn noch liebte und das er irgendwann noch eine zweite Chance bekommen würde. Außerdem glaubte er daran, dass es einen Grund gab, dass er nun hier auf der Erde war. Er hatte hier eine Aufgabe zu erfüllen, doch bei der Kraft Gottes, er wusste noch nicht welche das war.
Deswegen fand Raziel es auch wirklich nicht schlimm, dass sich der junge Mann etwas im Ton vergriffen hatte. Er hatte das ganze ja nicht als eine Art Beleidigung angesehen, er verstand das der junge Mann wohl durcheinander sein musste. Was war bloß vorgefallen? Der Engel verstand, dass Valerian wohl tief in seinem Herzen verletzt wurde und solche Wunden heilten leider Gottes meistens nicht von alleine. Es bedarf viel Zeit und Bemühung solch eine Wunde wieder zu schließen. Als er noch im Himmel gelebt hatte, hatte er sich oft darüber Gedanken gemacht, warum die Liebe einen verletzen konnte und woran man erkennen konnte, dass ein Mensch von der Liebe gezeichnet worden war. Valerian weißte eigentlich so die typischen Erkennungsmerkmale auf, die Raziel bei den verschiedensten Personen hatte beobachten können. Es war wahrscheinlich so, dass man nicht alle Menschen in einen Kreis sperren konnte, aber doch, es gab Ähnlichkeiten. ‚Liebeskummer‘ wünschte der Engel niemanden, denn er hatte schon viele Seelen gesehen, die sich während diesem Gefühl das Leben genommen hatte. Diese Seelen hatten es oft schwer im Himmel und wenn sich Raziel einer angenommen hatte, so hatte er sich so lange um diese Seele gekümmert, bis sie wieder lachen konnte. Er hatte selber erfahren, dass Liebeskummer nur durch die lange Zeit oder durch die Liebe selber wieder geheilt werden konnte. "Mach dir darüber keine Sorgen, mein junger Freund. Ich mag vielleicht nicht so aussehen, aber ich verstehe Personen aus meiner Umgebung recht schnell und jemand wie du, der grade verletzt worden war, hat mein vollstes Mitgefühl auf seiner Seite." Der blonde Mann lächelte den Braunhaarigen aufmunternd an und er erkannte die Traurigkeit in dem Blick des anderen. Es verletzt ihn, wenn andere Personen selber verletzt worden waren. Deswegen kamen diese Seelen doch nicht auf die Erde. Sie wollten nicht verletzt werden. Sie wollten die Kraft des Glaubens erfahren. "Ach, diese Sachen trocknen doch wieder. An nassen Sachen und etwas Wasser ist noch kein Mensch zu Grunde gegangen. Na ja, ich mache mir aber Gedanken. Wunden, körperliche wie seelische, brauchen ihre Zeit zum verheilen. Ein Herz, dass gebrochen wurde, kann nicht nur durch die Zeit wieder geheilt werden. Es braucht viel Liebe und Zuneigung, um ein solches Herz wieder zum schlagen zu bringen, meinst du nicht auch, Valerian?" Raziel lächelte den jungen Mann einfach noch einen kurzen Moment an, ehe er sich wieder in die Richtung des Ufers begab. Es hatte wirklich nichts dagegen etwas zu schwimmen und auch gegen das Wasser hatte er nichts, denn er wusste das Wasser eine große Heil- und Reinigungskraft besaß. Im körperlichen wie auch im geistigen Sinne, aber Raziel konnte nun ebenfalls krank werden. Früher hätte er sich darüber keine Gedanken machen brauchen, aber nun? Nun hatte sich ja einiges für ihn geändert. Valerian erklärte ihm, dass es ihm frei stehen würde, ihn auch einfach Val zu nennen. Bei solch einem netten Angebot, konnte der Engel doch nicht 'Nein' sagen und eigentlich sollte man in hier wohl auch eher Rain nenne, schließlich durfte er nicht mehr in den Himmel. "Ich nehme das Angebot mit Freuden an, Val. Du kannst mich auch einfach Rain nennen, dass ist passender für meine derzeitige Situation." Am Ufer angekommen, hatte sich der Blonde Mann erst einmal in das Gras gesetzt. Die Sonne strahlte an diesem Tag zum Glück etwas kräftiger und so sollte es wohl auch nicht all zu lange dauern, bis seine Kleider wieder trocken waren. Auch Val war schließlich am Ufer des Sees angekommen, aber dieser setzte sich nicht in das Gras sondern ging erst einmal zu seinen Sachen. Als er zu dem jungen Engel zurück kam, hatte er seine Schwimmhose und ein Handtuch in der Hand, und hielt es Raziel hin. Er lächelte. Eine sehr nette Geste des jungen Mannes und Raziel war nicht dazu geneigt, sie abzulehnen. Schließlich wollte er auch nicht unbedingt krank werden. Mit einem Lächeln auf den Lippen stand der blonde Engel auf und nahm sich beides von Val. "Danke schön, dass ist sehr liebenswürdig von dir. So werde ich sicherlich nicht krank." Er zog sich das nasse Hemd aus uns trocknete seinen Oberkörper und seine Arme ab. Schließlich zog er sich auch seine Hose aus und trocknete sich weit gehend ab, ehe er sich die Badehose anzog. Im Licht konnte man die beiden hellen Narben auf seinem Rücken sehen, aber ihn selber störte das weniger. Diese beiden Narben gehörte zu ihm und nicht viele konnte so gleich erkenne, was er war. "Wenn du magst, kannst du dich wieder umdrehen. Die Badehose passte mir und ich bin auch weitgehend wieder trocken."
 24.06.12 20:20
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Immer noch verletzt wich nun die Wut immer mehr und mehr...seltsam mochte es mit diesem Typen zusammen hängen? er hatte ja gehört das manche Leute eine beruhigende Ausstrahlung hatten, ob das auch hier der Grund war? Gut er wusste nichts über ihn, immerhin hatten sie sich gerade erst kennen gelernt aber dennoch, es konnte gut sein. Vielleicht auch weil der junge Rumäne das Bedürfnis hatte darüber zu sprechen aber, sollte er einen Fremden damit wirklich behelligen? Was wenn er ihn dadurch gleich in die Flucht schlug, nicht Jeder wollte an den Problemen anderer teil haben. Oder was wenn er das ausnutzen würde? Konnte ja auch gut sein das er nur so tat als ob er nett und freundlich war. Nach dem heutigen Erlebnis traute der Hydrajunge jedem alles zu...obwohl Rain nicht so rüber kam. Im Gegenteil er kam eher als aufrichtig, nett und hilfsbereit rüber und nicht als Jemand der nur auf seinen eigenen Vorteil aus war. Er war ja auch zu ihm gekommen, ohne eigenutz und hatte versucht ihn zu retten...auch wenn das nicht nötig gewesen war, eine noble Geste. Natürlich konnte er sich da irren, wer wusste das jetzt schon dafür kannte er ihn noch nicht lange genug doch auch sein Gefühl sagte ihm da was anderes. Konnten sich denn die Gefühle und der Kopf da wirklich gemeinsam und zur gleichen Zeit irren? Das was mit Cy passiert war, konnte man mit Fug und Recht als schlechtes Beispiel ansehen aber, deswegen musste das ja nicht für alle zählen. Dieses ganze hin und her ließ den jungen Sumpfdrachen sich die Haare raufen, er hasste es wenn er keine Entscheidung treffen konnte. Vertrauen oder nicht vertrauen, dass war hier der entscheidende Ansatz...ein wirkliches Dilemma in der Gefühlswelt von ihm, irgendwann musste er sich ja entscheiden. Nur war die Angst wieder verletzt zu werden noch sehr groß, er wüsste nicht wie er reagieren würde, wenn Rain das alles nur vorgespielt hatte. Er hatte es schon schwer gehabt, seine drachsischen Instinkte bei Cy unter Kontrolle halten zu können aber, noch einmal? Noch dazu waren sie hier im Wasser und genau das machte ihm noch mehr Sorgen, seine Dracheninstinkte waren dadurch noch stärker gereizt. Wasser war schon immer für den Siebzehnjährigen ein Ruhepol aber auch gleichzeitig, ein Ort der seine andere Seite ansprach und weckte. Vielleicht weil es in Sümpfen auch viel Wasser gab, wenn auch von anderer Qualität her als hier im See, denn Sumpfwasser war meistens dreckiger, aufgewühlter und schlammiger. Darin bestand auch die Gefahr an solchen Orten, man sah die tiefen Löcher nicht die sich auf dem Boden befanden. Und ehe man sich versah, versank man in den Gewässern, der schlammige Boden war noch dazu gefährlich da er einen mehr oder weniger festhielt. Nicht selten erzählte man sich in Legenden das eben solche unglücklichen Menschen die dort ihr Ende gefunden hatten, seit dem als Irrlichter dort ihr Leben fristeten. Verdammt dazu entweder manche aus dem Sumpf herauszuführen oder, sie eher noch hinein zu locken. Bei ihm war es aber immer ganz anders gewesen...er hatte irgendwie instinktiv immer den richtigen Weg, sowohl hinein als auch hinaus gefunden. Warum das so war...vermutlich weil er als Wasser- oder Sumpfdrache galt. Zumindest musste es damit zusammen hängen, eine andere Erklärung für ihn gab es nicht, es sei denn er hatte damals unverschämtes Glück gehabt. Natürlich das konnte auch eine Erklärung sein aber, an Dinge wie Glück, Zufall oder Schicksal zu glauben war nicht so Valerians Sache. Er vertraute lieber Fakten, schon seltsam das ausgerechnet von Jemanden zu hören der eigentlich das genaue Gegenteil verkörperte. Seine Art entstammte schließlich auch aus einer Legende, zumindest aus der menschlichen Sichtweise her. Aber wenn seine Art schon existierte, wie musste man dann erst die Geschichtsbücher neu schreiben? Wenn Legenden auf einmal wirkliche Realität wurden...da müsste so einiges in der menschlichen Geschichte neu erforscht und verändert werden. War nur die Frage waren die Menschen dazu überhaupt schon bereit? Sie fürchteten sich leider vor vielen Dingen und unbekannten Sachen und wenn sie erfuhren das es magische Wesen wirklich gab...das konnte auch nach hinten losgehen. Nachher würden sie diese wesen fangen, in Labore stecken und wer weiß was draus machen, die Geschichte hatte oft genug gezeigt wie Erfindungen die eigentlich helfen sollten, schnell zu Waffen umgewandelt worden waren. Natürlich gab es bestimmt auch positive Aspekte, bei ihm könnte seine starke und schnelle Regenerationskraft so manchem helfen, sogar Krankheiten waren bei ihm kaum gewesen. Und so mancher Mensch würde etwas drum geben, dass ihm ein neues Bein, ein neuer Arm oder so was wachsen würde und Val war der letzte der dann nicht half.
Abermals seufzte der junge Rumäne und versuchte diese Gedanken zusammen mit seiner Traurigkeit von sich abfallen zu lassen...aber es gelang ihm nicht so richtig. Vor allem letzteres, sein Herz wog immer noch schwer, immerhin war das seine allerste Erfahrung mit der Liebe gewesen. Zugegeben das es ein Junge war, damit hatte er natürlich selber nicht gerechnet, doch es war so gekommen. Und ja er hatte in Büchern gelesen wie Liebeskummer war und meistens hatte er nur gedacht, warum die Leute sich darüber so aufregen. Es gehörte doch zum Leben dazu hatte er dann meistens gedacht...aber nun hatte er diese schmerzvolle Erfahrung selbst machen müssen. Und nun wusste er auch das die Autoren nbei Liebeskummer nicht unbedingt zu dick aufgetragen hatten...es tat verdammt weh in der Seele. Noch immer fühlte er diesen eisigen Stich in seiner Brust, als ob ein stück Eis sich mitten hinein gebohrt hatte. Und nun kamen auch andere Fragen auf...als Beispiel ob er nicht Schuld gehabt hatte...hatte er vielleicht etwas falsch gemacht? Der erste Kuss war von Cy ausgegangen...aber der Zweite war von ihm gekommen...ob das einfach zu früh gewesen war? Hätte er vielleicht erstmal kleiner anfangen sollen? Er hatte nun mal vorher keinerlei Erfahrung darin gehabt aber...war das wirklich ein Grund so mit Jemanden zu spielen? "...es ist also so offensichtlich bei mir, wie? Ich war noch nie gut darin Gefühle zu verbergen, allem vorran wenn es sich um welche handelte die ich bisher noch nicht kannte. Aber ich will sie damit nicht unnötig belasten...", murmelte er und versuchte ebenfalls zu lächeln was aber nur spärlich klappte. " Schon aber beschwören wir es lieber nicht, bei mir halten Krankheiten meistens nicht lange an. Und außerdem würde meine Mutter mir was erzählen wenn sie wüsste, dass Jemand der mich rette wollte wegen mir krank wird.", sate er und versuchte ebenfalls zulächeln auch wenn es schwer war. Vor allem wegen dem Thema was Rain anschnitt, Val ließ sich kurz Zeit bis er sagte: "Kann gut sein...ich habe bisher keinerlei...Erfahrung mit so was...gehabt. Ich kannte bisher...nicht dieses Gefühl...Liebeskummer." Jetzt kamen doch ein paar Tränen aus seinen Augen, wobei der junge Drache kurz mit dem Gesicht abtauchte damit man es nicht sah. Es war eine Sache Jemanden davon zu erzählen aber eine völlig Andere vor Fremden zu weinen. Zumal Valerian die Erfahrung gemacht hatte das man aufpassen sollte nicht dann ein Image als Heulsuse zu bekommen. Denn das konnte dann schnell unangenehm werden und wurde auch oft ausgenutzt von Rowdys, Denjenigen fertig zu machen. Auch wenn Körperliche Wunden schnell heilten...Worte konnten manchmal genauso wenn nicht noch schlimmer weh tun. " Ok dann bleibt es bei Rain und Val.", meinte er und suchte dennoch in seinen Gedanken weiter. * Raziel...Raziel...ich weiß genau ich habe diesen Namen schon einmal gelesen. Irgendwas mit Geheimnisen...ja da war etwas mit Geheimnissen...und irgendeinem Buch oder so was...* Es wurmte ihn wenn er sich an etwas nicht erinnern konnte und es dennoch auf seiner Zunge lag. Natürlich hätte er einfach nachfragen können aber, dafür war Val was das anging zu ehrgeizig. Er würde erst dann nachfragen wenn ihm wirklich keinerlei Anhaltspunkt einfallen würde. Er dachte weiter darüber nach als sie schon aus dem Wasser gestiegen waren und er seiner neuen Zufallsbekanntschaft die Badehose und das Handtuch gegeben hatte. Allerdings viel es ihm schwer weiter daran festzuhalten als er sich umdrehte und rot angelaufen war. Der Oberkörper des Blonden war schon nett anzusehen...ob er auch mal kurz...? Er riskierte es wirklich einen kurzen Blick nach hinten zu werfen, kam aber nicht weiter als bis zum Rücken. Auch der sah gut aus...die Narben nahm er kaum wahr das das Muskelspiel ihn gerade ein klein wenig ablenkte. Sein eigener Gedanken ließ ihn blitzschnell wieder wegsehen und die Wangen sogar noch mehr rot anlaufen. Verdammt noch mal das war jetzt...unpassend...Rains Stimme ließ ihn kurz aufschrecken und er nickte schließlich. " O-ok dann...ich meine das...freut mich wenn...sie dir passt..." Er setzte sich neben den älter Aussehenden...wobei es ihm nur gelang schüchterne Blicke zu ihm rüber zu werfen. Im Gegensatz zu seinem Gegenüber allerdings blieb er lieber im Schatten sitzen und trocknete sich nicht wirklich ab...seine Haut würde das Wasser schnell aufnehmen. Zumal das gut tat, an warmen Tagen brauchte er das sonst reagierte sein Körper, wie gestern, mit unvorhergesehener Verwandlung. Er seufzte, lehnte sich zurück und sah auf seine Hand die er kurz in die Sonne heilt. Die Wunde war schon wieder komplett verschwunden und verheilt, als ob sie nie da gewesen wäre. Das Rain das auch sehen würde, dass hatte er natürlich völlig außer Acht gelassen.
 29.06.12 3:41
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» cf. DM-Drogerie

Ich lief erst schweigend neben Eisuke her. Der spontane Ausflug zu einem "schönen Ort" war nicht wirklich geplant gewesen und deswegen verwirrte er mich damit auch ziemlich. Ich wollte jedoch keinesfalls den Spiesser spielen und kam brav mit. Dass er mir sogar sagte, dass ich bestimmt eine gute Artistin abgegeben hätte, liess mich sogar kurz lächeln. Das waren noch Männer... Hatten eigentlich keine Ahnung wie gut man wirklich ist und dennoch gehen sie sofort vom Besten aus. Zwar kann ich nicht verstehen, warum er behauptet, dass ich das wirklich sein würde, aber es erfreute mich trotzdem. "Danke. Es hat hier ja auch eine Artistenhalle und Kiyory hat auch gesagt, wenn man fest dran glaubt und daran arbeitet, kann selbst das unmöglich scheinende noch wahr werden. Glaubst du das auch?" Vielleicht war ich wirklich ein wenig unsicher. Ich weiss zwar nicht, ob ich durch die Erinnerungen bedingt nochmals dorthin gehen würde, aber wenn ich es wirklich doch noch wollen würde?
Ich seufzte und blickte ihn an. Er schien ziemlich verwundert darüber zu sein, dass ich mit meiner besten Freundin hier war. Ich stupste ihn ein wenig spontan in die Seite uns grinste. "Hast du denn keinen besten Freund, von welchem du dir ganz fest wünschst, dass er hier wäre?", fragte ich ihn dann und wartete die Reaktion ab. Nun gut, ich habe mir ja nicht ausdrücklich gewünscht, dass Madame Chiba mir hierher folgen wird, aber selbstverständlich freut es mich, dass wir nun im gleichen Zimmer sind. Es war als wären wir nie voneinander getrennt gewesen und das Gefühl war irgendwie sehr schön. Vielleicht hilft sie mir ein wenig über die Traurigkeit hinwegzukommen, sie, die ja alle Gründe vollkommen kennt.

Ich liess mich weiterziehen. Bald erreichten wir wohl den besagten Ort, denn als wir von einem See standen, deutete Eisuke mit einer Handbewegung auf den See und kommentierte es nur mit "Tada". Ich lachte und schaute den schönen Ort an. "Schöner Ort. Ich glaub den muss ich mir auch merken, für die Zukunft. Diese Stadt öffnet ganz neue Ansichten von sich!" Lächelnd folgte ich Eisuke, welcher wohl einen Ort für uns gesichtet hatte. Er schien ein ziemlich guter Führer zu sein, er ging ziemlich zielstrebig auf eine Bucht zu und setzte sich dort unter einen Ahornbaum. Ich kannte ihn... Als er sich schon hingesetzt hatte, stand ich noch da und blickte in die Krone des Baumes hinauf. "Einen solchen hatten vor auch im Garten", erklärte ich meine Reaktion und verweilte mit dem Blicke noch ein wenig bei den Blättern, ehe ich meinen Kopf wieder senkte und seiner Aufforderung, dass ich mich setzten solle, nachkam. Ich setzte mich auf den Platz, auf welchen er mit der Hand geklopft hatte und zog meine Beine an. Reichlich schöne Aussicht bot das Plätzchen hier allemal! "Es scheint als wäre ich schon einmal hier gewesen. Wunderschön. Du hast ein Gespür für gute Orte, muss man dir lassen", sagte ich dann langsam, unwissend wie ich ein Gespräch hätte beginnen sollen. 
 06.07.12 10:36
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"Oh es gibt hier sogar eine Artistenhalle? Das wusste ich noch garnicht. Und dann bist du nicht dort, um zu trainieren?" Ich lächelte sie leicht verlegen an, denn klar war es mir lieber, wenn sie hier bei mir war, anstelle in einer muffigen Halle am Reck oder sonstwo rumzuturnen, aber wenn es ihr Wunsch war, eine gute Artistin zu werden, so hatte ich natürlich auch dafür Verständnis. "Man sollte immer an seine Träume glauben und hart dafür arbeiten, dann werden sie irgendwann auch wahr, daran glaub ich ganz fest", beantwortete ich ihre Frage. "War zumindest bei mir so", setzte ich noch hinzu, um meine Gedankengänge zu rechtfertigen.

Hm, hatte ich einen besten Freund, von dem ich mir wünschte, dass er hier wäre? Ich hatte bisher nur Inuri kennengelernt, sonst hatte ich keine Freunde. Wieder wurde ich etwas verlegen. "Naja, ich habe eigentlich nur einen Freund und den habe ich gestern erst kennengelernt, aber er ist ein prima Kerl." Mehr hatte ich dazu nicht zu sagen, ob ich Inuri schon als besten Freund bezeichnen konnte, wusste ich nicht, das würde sich wohl erst im Laufe der Zeit herausstellen.

Die kleine Bucht in der wir uns mittlerweile befanden schien Sophie zu gefallen. "Zufallstreffer, eigentlich bin ich in sowas eine Niete. Aber das Wort "Badesee" klang gut, ob der Ort wirklich schön ist, wusste ich vorher auch nicht, ich hatte es nur gehofft", gab ich offen zu und wurde leicht rot um die Nase. Ja, ich hatte mal wieder viel zu viele Schwächen, an denen ich noch arbeiten musste, aber manchmal klappte es auch einfach seinen Instinkten zu folgen.

Mein Blick glitt zu Sophie, die mit angewinklten Beinen und nachdenklichem Blick neben mir saß. Selbst wenn sie nicht ihr bezauberndes Lächeln hatte, war sie einfach nur wunderschön, doch wie sollte ich ihr das sagen, ohne ihr zu nahe zu treten. Schließlich kannten wir uns ja gerade erst. Vielleicht würde sich auf dem Ball eine Gelegenheit ergeben. Ich seufzte kurz. "Es ist mir eben in der Drogerie schon aufgefallen... naja, du schaust irgendwie ein wenig traurig... oder unglücklich aus, deswegen sagte ich auch, dass du vielleicht einen Freund gebrauchen könntest. Jemanden, der dir zuhört und für dich da ist... Also wenn dir irgendetwas auf der Seele liegt und dur reden möchtest, ich höre dir gerne zu."

Ich hoffte wirklich, dass ich jetzt nicht in ein Fettnäpfchen getreten war, denn das war eines meiner größten Talente.


 10.07.12 9:55
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Ich blickte ihn ein wenig von der Seite her an und kicherte. Besonders bei der Sache schien Eisuke tatsächlich nicht zu sein, ich fragte mich irgendwie wieso das so war. Aber es war eindeutig, dass doch genau das der Punkt war, wieso wir überhaupt auf die Artistik gekommen waren. "Ich hatte doch zuvor alle Orte aufgezählt, welche ich kenne und habe auch die Halle genannt. Daraufhin hast du mich doch gefragt, wie man auf Artistik kommen kann und ich hab's dir erzählt", meinte ich ruhig und deutete dies überhaupt nicht als Vorwurf, sondern einfach als kleines... Fettnäpfchen? Keine Ahnung wie man dem hier sagte. Dass Träume dann wahr werden, wenn man sie voll und ganz auslebt, haben mir auch schon mehrere Leute gesagt, unter Anderem auch der nette Kiyory aus dem Garten. Wenn es alle so meinen, dann würde es ja wohl so sein müssen, oder? Ich selber habe damit keine Erfahrungen gemacht. Bisher sind jegliche meiner Träume nicht wirklich wahr geworden, egal wie sehr ich sie 'ausgelebt' oder wie 'mutig' ich gewesen bin. Es schien so als würde rein gar nichts in meinem Leben flott laufen, wie ich es wollte. "Was war denn dein Traum?", fragte ich dann, weil es mich neugierig machte inwiefern sein Traum wahr geworden ist und wie er ihn ausgelebt hatte.
Ganz wie es aussah hatte Eisuke nicht wirklich viel Freunde. Als 'besten Freund' bezeichnete er bereits jemand, welchen er gestern kennengelernt hatte und ganz gegen meine Erwartungen nicht jemand von früher. Mich erstaunt das sehr, denn dort wo ich herkomme, hat jeder einen recht grossen Freundeskreis. Fast jeder geht mit fast jedem aus und versteht sich mit fast jedem ziemlich gut. Vielleicht auch der offensive Ruf der Amerikaner? Wenn Aiko nicht meine beste Freundin wäre, dann würde es halt irgendjemand anders sein, aber bestimmt hätte ich trotzdem jemand. "Ich habe heute auch eine sehr gute Freundin kennengelernt, eine aus meiner Klasse. Aber hast du denn von 'früher' gar niemand, mit welchem du dich verbunden fühlst? Das hat doch irgendwie jeder." Na gut, fast jeder. Vielleicht war er tatsächlich eine kleine Ausnahme, was dann wohl die Regel nicht bestätigen würde. Egal, ich denke schon wieder viel zu kompliziert.
Er meinte, dass es nur ein Zufall sei, dass der Ort hier so schön war. Ich antwortete mit einem zaghaften Lächeln, da ich nicht ganz wusste, was ich noch darauf sagen sollte. Der Ort war eben schön und das würde niemand ändern können, ob es nun Absicht oder Zufall war, er war schön. Und das war die Hauptsache! Und mit einem Mal hatte er etwas angeschnitten, was ich eigentlich nie aus dem Mund einer fast fremden Person hatte hören wollen. Anscheinend schien man es mir ziemlich gut anzumerken, dass ich nach wie vor ziemlich angeschlagen und alles andere als glücklich war. Ich konnte es doch nicht so gut verstecken, wie ich es eigentlich gehabt hätte. Ich stiess einen langsamen Seufzer aus und schüttelte den Kopf. "Ich hab' doch eigentlich einen..." Ich brach ab. Was wollte ich eben erzählen? Er war weg. Nicht mehr erreichbar. Also muss ich mich wohl korrigieren. "... nein, habe ich nicht. Aber das macht keinen Unterschied. Man hat mir etwas genommen, was mir sehr viel bedeutet hat - vielleicht zu viel - und das macht mich nun eben traurig. Das ist nicht relevant, das geht vorbei." Ich wollte ihn nicht mit meinen Problemen belasten. Er soll nichts davon erfahren, warum ich wirklich hierher gekommen bin und warum ich dies nun bitter bereue.
 12.07.12 1:53
vAnonymous
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Sophie wies mich mit einem Kichern darauf hin, dass sie mir doch bereits von der Artistenhalle erzählt hatte, wobei ich leicht rot anlief. Hatte sie mich doch tatsächlich dabei erwischt, wie ich meinen Gedanken nachhing und deswegen nicht genau nachgedacht hatte, was ich da sagte. Verlegen kratzte ich mir am Hinterkopf. "Du hast Recht. Tut mir leid, ich war gerade nicht ganz bei der Sache."

Eigentlich peinlich, wenn man sich anbot jemandem zuzuhören und dann mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt war. Ich versuchte meine eigenen Gedanken beiseite zu schieben und mich voll und ganz meiner Gesprächspartnerin zu widmen, damit mir weitere peinliches Situationen erspart blieben.

Als sie nach meinem Traum fragte, wusste ich ehrlich gesagt nicht, was ich antworten sollte. Zwar hatte ich ihr eben gesagt, dass sie mein Traum erfüllt hätte, doch würden wahrscheinlich automatisch Fragen über meine Vergangenheit kommen, wenn ich es ihr sagen würde. Doch wäre das so schlimm? Ich meine wir kannten uns noch nicht lange, doch wenn ich wollte, dass sie Vertrauen zu mir fasste, musste ich vielleicht mit gutem Beispiel voran gehen und mich ihr zuerst öffnen. "Mein Traum war ziemlich simpel, einfach ein Dach über dem Kopf zu haben und das habe ich jetzt hier an der Akademie."

Auch ihre nächste Frage, ob ich nicht einen Freund von früher hätte, würde unausweichlich meine Vergangenheit an den Tag bringen. Ich seufzte kurz. "Es gibt nur eine Person, die ich mir herwünschen würde und das wäre meine Schwester, ich vermisse sie sehr ... aber das ist nicht möglich." Mein Kopf sank leicht nach unten, so wie es eigentlich immer war, wenn ich an meine Schwester dachte. Doch es ging hier jetzt nicht um meine Probleme, sondern um Sophie. Also hob ich den Kopf wieder an und setzte ein Lächeln auf.

Dieses Mal hörte ich aufmerksam zu, als sie mir mehr oder weniger erklärte, warum sie so traurig aussah. Obwohl eine wirkliche Erklärung war es nicht, nur dass man ihr etwas genommen hatte, was sie schrecklich vermisste. Vielleicht war sie frisch getrennt von ihrem Freund und hing dieser Liebe hinterher, was gleichzeitig für mich bedeutete, dass es sowieso keinen Platz in ihrem Herzen für mich gab. Aber gut, was nicht ist, kann ja noch werden. Ich war kein Mensch, der schnell aufgab.

Doch gerade hatte ich ein kleines Problem, denn ich hatte keinen blassen Schimmer, wie ich mit der Situation umgehen sollte und hoffte, dass ich nun die richtigen Worte fand. Vorsichtig griff ich nach ihrer Hand und drückte sie kurz. "Es ist ok, wenn du nicht erzählen willst, was dich bedrückt, aber wenn ich dir irgendwie helfen kann, sag mir Bescheid."

Ich hoffte, dass das jetzt nicht falsch rüberkam, denn es war durchaus nett gemeint. Eigentlich versuchte ich gerade nur irgendwie für sie da zu sein, denn ich wusste wie es war, wenn man sich einsam und allein fühlte.

 22.07.12 14:49
vAnonymous
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Leichtsinnig glaubten viele Menschen daran, dass die Zeit die Macht dazu besaß, die Wunden die einem zugefügt wurden zu schließen und zu heilen. Doch solch eine Macht besitzt die Zeit nicht. Man lernt einfach nur, mit dem Schmerz, den die Wunde mit sich bringt zu leben. Man wird verletzt. Man blutet innerlich. Man leidet. Man quält sich mit nicht endenden Fragen und "was-wäre-wenn"-Möglichkeiten. Und alles bringt nichts mehr. Man gibt auf. Man will nicht mehr existieren. Nicht mehr leiden können. Und doch verstreichen die Sekunden. In denen man weiterlebt. Der Schmerz ist allgegenwärtig. Doch dadurch, dass er genau das ist, gewöhnt man sich mit der Zeit an ihn. Das lässt ihn keineswegs verschwinden - aber ertragen. Das muss man eh. Und je mehr Zeit verstreicht, desto einfacher wird es. Weil man sich nicht mehr daran erinnern kann, wie es ohne Schmerz war. Auf diese Weise hat sich irgendwann, wie bei einer offenen Wunde, eine Kruste gebildet. Man blutet nicht mehr frisch. Man fühlt den Schmerz nicht mehr so stark. Aber trotzdem ist er noch gegenwärtig. Man entfernt sich mit der Zeit nur von ihm. Als ob die dünne Kruste eine leichte Decke über die schlimmen Erinnerungen legt, damit man sie nicht mehr jeden Tag jede Minute und Sekunde sehen muss. Jetzt erblickt man sie vielleicht nur noch jeden zweiten Tag, wenn irgendetwas Altbekanntes die dünne Decke beiseite schiebt. Irgendwann dann ist die Kruste härter geworden. Man erinnert sich nur noch ab und zu an die Geschehnisse der Vergangenheit. Das gegenwärtige Leben hat einen wieder eingeholt und man ist abgelenkt. Aber der Schmerz, wenn man sich erinnert, ist der gleiche geblieben. Und nach ganz langer Zeit ist die schützende Kruste dann abgefallen. Zurück bleibt eine Narbe. Und diese bleibt für länger. Vielleicht auch für immer. Die Wunde ist jetzt zwar verschlossen, nicht aber die Gedanken. Man erinnert sich trotzdem noch genau daran, was passiert ist. Und dieser Schmerz der Erinnerungen bleibt für immer. Außer er wird von anderen, schönen Erinnerungen verdeckt. Aber wie es so schön heißt: Was uns nicht umbringt, macht uns stärker. Man lernt mit der Zeit auch mit dem Schmerz zu leben. Und vielleicht ist das die Heilung der Zeit: Die Gewöhnung an den Schmerz. Doch auch wenn diese Gewöhnung an den Schmerz hart klingen mag, gab es vielleicht irgendwo noch Hoffnung auf eine Hoffnung. Denn das Leben ging weiter, man lernte immer wieder neue Leute kennen und wie hatte es Raziel schon immer gesagt und gesagt bekommen? Bedingungslose Liebe ist das Heilmittel, dass die meisten Wunden verschwinden lässt oder sie zumindest soweit abschwächt, dass irgendwann einmal ein Schleier der Vergessenheit über ihnen liegt. "Nein, es ist keinesfalls offensichtlich, mein junger Freund. Du gibst dir die größte Mühe deine Gefühle zu verbergen, damit du anderen keinen Kummer bereitest." Mit einem warmen und mitfühlenden Lächeln blickte Raziel in Richtung des Himmels. Er verstand, warum sein neuer Freund seine Gefühle verbergen wollte, doch er war jemand der gerne mit anderen redete. Reden half meistens. "Du belastest mich keineswegs damit. Glaub mir, reden hilft den meisten Leuten in solchen Situationen und ich bin, wenn ich das so sagen darf, ein ziemlich guter Zuhörer." Der Engel sah das kurze Lächeln auf den Lippen des braunhaarigen, auch wenn es nur ein Lächeln war, zudem er sich wahrscheinlich gezwungen hatte. So würde es sicherlich nicht besser werden. Solche Gefühle in sich hineinzufressen oder sie gar ganz zu unterdrücken, war nicht das Beste was man tun konnte. Das Lächeln auf den Lippen des Engels blieb, als er hörte, dass die Mutter des jungen Mannes ihm wohl etwas vorhalten würde, wenn sein Retter krank werden würde. Nun gut, auch wen er kein wirklicher Retter war. Vielleicht konnte Raziel dem jungen Mann trotzdem noch behilflich sein und auch wenn es vielleicht nur war, indem er zuhörte. Dennoch, wahrscheinlich würde Val ihm wohl kaum etwas erzählen, schließlich war er so gesehen ein Fremder für den jungen Mann. Nun gut, es war vielleicht auch nicht jeder so aufgeschlossen wie der Engel und außerdem war diese Angelegenheit, die Rain dort zu sehen vermochte, keine angenehme zu sein. "Ich glaube zwar nicht, dass Krankheiten lange bei mir anhalten würden, aber du hast Recht. Man sollte es lieber nicht herausfordern, denn konnte sich das Schicksal auch sehr schnell gegen einen stellen." Ehrlich gesagt wusste Raziel auch gar nicht wie es war krank zu sein. Er hatte sein ganzes Leben im Himmel verbracht und dort war er nie irgendwie krank gewesen. Ob er es vielleicht hier auf der Erde werden würde? Jetzt wo er auch einen menschlichen Körper hatte? Wer konnte das schon sagen. Obwohl das sicherlich sehr interessant sein würde. Doch es schmerzte den Engel zu sehen, dass sich Tränen in den Augen des Braunhaarigen bildeten und er sie versuchte zu verstecken, indem er einfach untertauchte. Gefühle konnten schon etwas schmerzhaftes sein, vor allem solche, wie Valerian sie jetzt verspüren musste. Der Engel fragte sich wirklich, was vorgefallen war, dass es dem Braunhaarige jetzt so schlecht ging, dass er schon beim erwähnen dieses Themas tiefe Trauer verspürte. Raziel seufzte kurz und schwamm einfach weiter Richtung des Ufers. Als die nächsten Worte über seine Lippen kamen, schien es eher so, als würde er mit sich selber sprechen, als Val direkt anzusprechen. "Ich erinnere mich noch daran, als ich die Ehre hatte das erste mal Gefühle empfinden zu dürfen. Trauer, Wut, Liebe. Gefühle brauchen nicht immer etwas schönes sein, aber egal in welches Situation wir uns befinden, egal wie schmerzhaft sie sein mögen, wir wachsen an ihnen und irgendwann lernen wir mit ihnen umzugehen. Wenn wir traurig sind, hilft uns unser Körper indem wir Tränen vergießen. Vielleicht versuchen wir so einfach die negative Last auf unseren Schultern wegzuspülen, indem Sinne sollten Tränen nicht als etwas Niedriges angesehen werden." Rain und Val, dann sollte es einfach so bleiben. So würde sich der Engel so langsam auch an diesen Namen gewöhnen können. Eigentlich war sein richtiger Name ja Raziel, aber als er auf die Erde 'gefallen' war, hatte er seinen wahren Namen so gesehen abgelenkt und hatte sich einen neuen ausgedacht. Schließlich war er bei dem schlichten, aber relativ schönen Namen 'Rain' hängen geblieben. Auf irgendeine Art und Weiße passte dieser Name doch auch eigentlich sehr gut zu ihm. Er war wie der Regen, aus dem Himmel gefallen um auf der Erde seine Lektion zu lernen und vielleicht würde er irgendwann wieder in den Himmel zurückkehren dürfen, denn schließlich hatte sich ein Traum für ihn erfüllt. Er durfte endlich unter den Menschen leben und konnte sie kennen lernen. Natürlich hatte er sie oft und auch viel beobachtet, einfach weil er diese Denkensweise verstehen wollte. Er hatte einfach so vieles verstehen wollen, aber wenn nie unter den Menschen gelebt hatte, war das schwieriger als es aussah. Als die beiden am Ufer angekommen waren, war Val so nett gewesen und hatte ihm eine Badehose und ein Handtuch hingehalten und Rain hatte das Angebot nicht ausgeschlagen. Mit Freuden hatte er es angenommen und das die Badehose passte, war natürlich noch erfreulicher. Als er sich schließlich auf das Gras gesetzt hatte und Val gesagt hatte, dass er sich ruhig wieder umdrehen konnte und sich zu ihm setzten konnte, hatte dieser auch geantwortet. Zwar etwas stockend, aber da Rain nicht verstand wieso, befasste er sich auch nicht weiter damit. "So werde ich sicherlich nicht krank, also Danke schön." Eine Weile lang, schaute der blonde Engel einfach in den Himmel hinauf und genoss das warme Gefühl der Sonne auf seiner Haut. Dadurch, dass er sich mit dem Handtuch weitgehend abgetrocknet hatte, war er fast wieder ganz trocken, außer seine Haare. Aber was nun? Über was konnte man reden? Dass das Wetter gut war, war eindeutig, aber so wirklich wissen was er sagen sollte, tat der Engel jetzt auch nicht. Vielleicht sollte er erstmal die Stille walten lassen.
 23.07.12 21:13
vAnonymous
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Ob die Wunde wirklich heilen würde, da musste er wohl oder übel warten und sehen was draus wurde. Natürlich tat es immer noch sehr weh wenn er daran dachte wie sehr, Cy ihn verletzt hatte und noch dazu bei seiner ersten richtigen Erfahrung mit der Liebe. Vielleicht hätte es dann weniger weh getan, immerhin ließ Erfahrung in solchen Dingen das oftmals anders auf einen wirken. Vielleicht wäre das wirklich einfacher gewesen, wenn er schon mal so abfuhr kassiert hätte. Andererseits...vielleicht hätte es dann nur noch mehr weh getan, Erinnerungen konnten da sehr heikel sein. Natürlich brachte es jetzt nichts diese ganzen was wäre wenn Sachen durch zu gehen, ändern konnte er es ja eh nicht mehr. Es war nun einmal passiert, eine Erfahrung an der er reicher war auch wenn sie, ihm wirklich Schmerzen bereitete. Auch wenn die Wut auf Cyrill nun langsam der Traurigkeit platz machte...er würde es dennoch ihm heimzahlen. Noch immer bohrten sich da diese verdammte Erinnerungen in seinen Kopf, wie man seine Familie oft genug abwertend und mit Vorurteilen behandelt hatte. Es waren ebenfalls reiche Leute gewesen, die sich für was besseres hielten und meinten sie könnten sich einfach alles erlauben, genau in diese Kerbe hatte Cy reingeschlagen. Auch wenn Val nicht wusste das es unwissentlich geschehen war oder einfach nur nicht sehen wollte aber, es war passiert. Und genau das stachelte seine Wut am meisten mit an, da er sehr oft sich gewünscht hatte es solchen Leuten heim zu zahlen. Leider hatte er damals nie die Gelegenheit gehabt, wie auch? Wenn ein Zigeuner einen reichen Schnösel angriff, glaubte man eher diesem als ihnen. Hach ja die Macht des Geldes, die einem so manchen Weg erleichterte. Deswegen führte er immer noch teilweise schlechte Meinungen über reiche und Adlige, auch wenn Cy am Anfang nicht wie so einer gewirkt hatte. Diese Vampiresse hingegen...war da schon eher was in dieses Schema passte, arrogant, selbstgefällig und total überheblich. Wenn er an ihr Verhalten in den gestrigen Schulstunden dachte...da drehte sich ihm gleich der Magen um, da könnte er sogar in einem Grab rotieren wie eine Bohrmaschine. Dieses Gerede von wegen reinblütig und Co. einfach lächerlich und generell überholt, dass waren Sachen aus vergangen Zeiten. Immerhin hatte die menschliche Geschichte doch wohl zur genüge gezeigt, was so ein Verhalten schlimmsten Falls anrichten konnte. Aber anscheinend waren sowohl manche Menschen als auch manche übernatürlichen Wesen in dem Punkt, unbelehrbar. Da konnte man genauso gut mit einer Ziegelmauer reden, die wäre am Ende vielleicht einsichtiger. Er versuchte wieder die Gedanken die aufkamen zu verdrängen und seinem neuen...Bekannten konnte man wohl schon sagen, zu zuhören. "...stimmt ich will niemanden Umstande bereiten. Und vor allem keinen unbeteiligten mit hinein ziehen, so das der am Ende noch Probleme bekommt. Ich habe gelernt das man mit so was vielleicht besser alleine klar kommt...nicht gerade die beste Einstellung, was?", versuchte er irgendwie zu scherzen, " Oh...tja dann...wo soll ich da wohl anfangen? Ich glaube wir sollten vorher doch aus dem Wasser, da lässt es sich besser reden. Außerdem kann man sich am Ufer ein wenig besser entspannen...glaube ich zumindest." Er wollte nicht unbedingt zugeben das, dass Wasser zwar ihn oft beruhigte aber genauso wohl seine Drachen Gene anregte. Vor allem wenn er so aufgeregt war, konnte das vielleicht ins Auge gehen. Aber nun hatte er es Rain angeboten zu reden...und auch wenn er eigentlich lieber darüber weiter geschwiegen hätte, einen Rückzieher machen wollte er nicht. Er war kein Feigling...nun zumindest nicht in solchen Sachen, was solche Dinge wie Prügelei und Co. anging war was anderes. Seine Mutter hatte ihm wieder gepredigt das böses oder schlechtes, mit etwas guten vergelten sollte. Aber dennoch...dieses Gefühl der Rache umschlang sein Herz dennoch, wie eine Dornenranke. Zumal Cy es auch verdient hatte, er hatte mit seinen Gefühlen gespielt und da sollte er sehen, dass so etwas auch immer Konsequenzen hatte. Aber nun war es erstmal wichtiger Rain aus dem Wasser zu kriegen, damit er sich nicht doch etwas einfing. Auch wenn die nächsten Worte den Rumänen etwas verwirrten so das er fragte: " Oh das heißt du musst ein sehr gutes Immunsystem haben, was? Da haben wir zwei ja was gemeinsam, wie gesagt bei mir halten Krankheiten zum Glück auch nicht lange an. Aber riskieren sollten wir es lieber trotzdem nicht, dass ist wohl war. Oh...und ich sollte mich wohl bedanken für den Rettungsversuch...also danke." Auch wenn er nicht wirklich in Gefahr gewesen war, alleine der Gedanke zählte doch schon. Wer kam auch einem völlig Fremden einfach so zur Hilfe? Das war eine Eigenschaft die heute leider nicht mehr als Selbstverständlich galt, viele Leute hätten wohl gar nichts gemacht. Zivilcourage war heut zu tage eine sehr seltene Sache, leider musste man wohl sagen, viele schauten einfach weg wenn sie so etwas unangenehmes sahen. Allerdings war es für Val gerade nicht einfach sich auf dieses Thema zu konzentrieren, die Tränen bildeten sich immer wieder neu. Und immer wieder tauchte er unter, damit Rain es nicht sah, er wollte ihm wirklich keinerlei Probleme machen. Auch wenn er sagte da es nicht so war, dass er ihm gerne zuhören würde, für Val war das etwas unverständlich. Wer hörte sich schon gerne die Probleme anderer an, wenn man nicht wie Psychologen daran etwas verdiente? So jemanden gab es wirklich nur selten, vor allem hatte der junge Sumpfdrache noch niemals Jemanden mit so einer Einstellung kennen gelernt. Ob er ihm wirklich anvertrauen konnte was ihm so sehr auf dem Herzen lag? Die Antwort darauf erübrigte sich als Rain von eben jenen Gefühlen und Tränen sprach...jetzt schaffte es Val nicht mehr unter zutauchen und erste, warmen Tränen kamen aus seinen Augen ohne kühles nass. " Kann schon sein...ich...aber tut verdammt weh, vor allem weil...weil es meine aller erste Erfahrung mit...der Liebe war. Meine Mutter sagte immer: Tränen seien ein Fluss, der aus einen gebrochenem Herzen fließt...", sagte und schluchzte er ein wenig, " Auch wenn ich daran wachse...mir wäre es lieber, wäre mir das ersparrt geblieben. Oder...ich hätte schon früher mit so etwas...Erfahrung gehabt, dass es mich nicht...so aus heiterem Himmel...getroffen hätte. Und dann noch...diese Fragen...habe ich was falsch gemacht? Lag es an mir? Und dann noch das...das...es ein also...ich meine...ein Junge..." Er traute sich nicht den Satz wirklich zu beenden, wie auch? er hätte nie gedacht das er sich mal in einen anderen Jungen verlieben würde. Zumal er nicht wusste wie Rain darauf reagieren würde, nicht Jeder ging damit heutzutage solidarisch und akzeptabel um. Und er kannte den Blonden noch nicht lange genug um wirklich zu wissen, wie er darauf eingehen würde. Immerhin hatten sie sich gerade mal vor ein paar Stunden kennen gelernt und Val konnte keine Gedanken lesen, leider nicht. Dann hätte er Cys Spielchen wohl eher durchschaut und hätte auch vorher was dagegen unternehmen könnten, doch das war ihm nicht vergönnt gewesen. Als sie endlich aus dem Wasser raus kamen und er, ihm sein Handtuch und die Ersatzbadehose gegeben hatte, versuchte der Hydrajunge sich wieder ein zu kriegen. Die Tränen waren inzwischen ein wenig versiegt, auch weil er sie wieder unterdrückte aber, sein Atem war dennoch etwas schüttelhaft. Allerdings waren das wohl nur so 40% Traurigkeit, dass Andere kam eher durch Rains Anwesenheit und freiem Oberkörper. Er sah aber auch nicht übel aus...Moment, stopp, dass hatte er jetzt nicht wirklich gedacht oder? Ihm war gerade das Herz gebrochen worden und nun brachte der Junge neben ihm, schon so aus dem Konzept?! Als sie so schweigend nebeneinander saßen und keiner was sagte lugte er, vorsichtig zu dem Blonden rüber...er sah aber trotzdem schon sehr hübsch aus und auch so muskulös...attraktiv. Argh das konnte doch nicht wahr sein, was zum Kuckuck dachte er da gerade?! * Vorsicht du sabberst.* Sein eigener Gedanken ließ ihn schlucken...oder eher verschlucken denn er begann fürchterlich zu husten. Er versuchte sich wieder ein zu kriegen aber, so wirklich gelingen wollte es ihm nicht. Warum nur hatte sein eigener Gedanke gerade das ausgelöst...und generell...warum zum Teufel hatten er das gerade selber sich gedacht?!
 10.08.12 1:33
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