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Musikraum

vAnonymous
Gast

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Dieser Magier hatte eine mehr als nur gute Beobachtungsgabe. Vincent fragte sich, wer oder was ihn dazu gebracht hatte, sich diese anzueignen. Die Augen eines Falken bekam man nicht ohne triftigen Grund und das Misstrauen eines Koyoten hatte man nicht freiwillig. Wenn man in seiner Ausbildung schon in der Musik so auf technische Korrektheit und Perfektion gesetzt hatte, dann waren ihm mit Sicherheit dort auch diese beiden Attribute antrainiert worden. Nicht dass der Hohe sich darüber beschweren wollte. Gesundes Misstrauen und scharfe Augen hatten so manchen schon das Leben und den Ruf gerettet. Doch las der Dämon noch mehr, wenn er sich seine Aura besah. Das Aurenlesen beherrschte er vielleicht nicht so perfekt wie andere, doch gut genug, um selbst den unnahbarsten Charakter gut einschätzen zu können. Er las in Micael Aura, dass er viel entbehrt haben musste, um so zu werden, wie er war. Doch genau diese natürliche Distanz machte ihm Vincent sympathisch. Sie spielten noch fertig, bevor auch Vincent von den Harfensaiten abließ. Es war seltsam, die Titanklaue konnte Stein zerschneiden, doch die Saiten oder auch die Klaviertasten ließ sie unberührt. Wie auch Cerberus und sein Mantel hatte sie einen eigenen Willen entwickelt und war über die Jahrhunderte in Familienbesitz ein eigenständiges Wesen geworden.
"Hin und wieder? Wenn du so an diesem Hübschen hängst, dann sollst du sein Pate sein. Kümmere dich ruhig um ihn, an mir soll es nicht liegen. Du hast mir an technischem Geschick wohl einiges voraus" Warum sollte er es auch nicht tun? Er hatte deutliches Interesse an dem Prachtexemplar gezeigt und er kannte sich damit aus. Wem sonst sollte Vincent das alte Stück anvertrauen? Und ihm nahm er dabei Arbeit ab.
Ausgelastet war Vincent auch noch lange nicht. Doch das war er schon seit 35 Jahren nicht mehr. Zwar war er oft im Zwielicht gewesen, was ihn immer wieder ziemlich schlauchte, wenn er lange und tief genug drin war. Doch trotzdem, es war nichts im Vergleich zu einem ordentlich Adrenalinstoß bei einem Zweikampf. Er konnte Micael dahingehend also verstehen. Er hatte gespürt wieviel Kraft und Energie in dem Menschen steckte und vielleicht war es nicht schlecht, wenn er etwas davon nochmal abgab. "Wie du meinst" Außerdem würde beiden, vor allem dem reservierten Magier, die Distanz nicht schaden. Vincent hatte gemerkt, dass er dem Menschen gegenüber ziemlich offen geworden war. Er musste sich wieder etwas fangen. "Ich denke, das ich wohl auch noch einiges zu tun habe, bevor der Unterricht heute anfängt"
 20.05.10 21:42
Rasse
Magier

Beruf :
Lehrer

Gespielt von :
Mic

vMicael
Gefühlsanalphabet

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Der Magier beschloss, was den Flügel anging, ein weiteres Mal Freude zu zeigen und Vincents Angebot anzunehmen, jede Beschäftigung konnte er gebrauchen.
"Gut, sag mir ruhig bescheid, wenn irgendwas auffälig wird, sonst statte ich diesem Zimmer sicherlich häufiger mal einen Besuch ab, wenn sich nicht überall Schüler tummeln".
Noch immer wollte ihm der Gedanke nicht ganz behagen, vor Menschen Klavier zu spielen, erst recht nicht vor irgendwelchen naseweisen Gören.

Micael konnte bei Vincents Antwort die plötzlice Distanzierung in diesem Moment spüren.
Besser ist es so. Wir werden uns auf jeden Fall wieder unterhalten, aber das war jetzt erst einmal genug. Genug, was ich noch überdenken und einordnen muss. Auf jeden Fall gehört er zu den interessantesten Einträgen in meinem Notizbuch - wie hat er das eigentlich geschafft, dass wir jetzt hier sind und uns schon künstlich distanzieren müssen? Ich kenne Vincent kaum ein paar Stunden - doch wenigstens kann ich mich nun darüber freuen, direkt einen menschlichen Kontakt gefunden zu haben. Ist das ein gutes oder schlechtes Zeichen?

Wieder der Magier mit der vollkommenen Maske ging Micael doch noch einmal auf Vincent zu und sagte:
"Es freut mich wirklich, heute deine Bekanntschaft gemacht zu haben. Sobald du mal wieder Lust auf einen Trainingskampf hast, ich stehe zu deiner Verfügung".
Mit einem etwas süffisanten Grinsen fügte er hinzu: "Uns beiden wohl Stab- und Armbruch für die ersten Stunden".
Mit einem Nicken verabschiedete sich der scheue Mann von dem Dämon, der wohl schon recht nah daran war, sein Freund werden zu können. Respekt und Wertschätzung konnte man problemlos in ihm lesen, und das wollte er - auf keinen Fall wollte er Vincent das Gefühl geben, er bereue seine Öffnung ihm gegenüber, denn das tat er nicht. Auch wenn Abstand jetzt gut tun würde.
In seiner typischen Art, in einer Sekunde da und dann plötzlich weg zu sein, wie von Zauberhand, verließ er den Musiksaal.

tbc: Micaels Zimmer
 20.05.10 22:13
vAnonymous
Gast

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Irgendwie gab es Vincent eine tiefgehende Zufriedenheit, dem Magier eine kleine Freude gemacht haben zu können. Der Kerl war ihm wirklich sympathisch geworden, zumindestens etwas. In Bezug auf Menschen und andere denkende und vernunftbegabte Wesenheiten verließ er sich auf seine Instinkte und auf das Zwielicht. Bisher hatte es bei ihm weder Alarm geschlagen noch sonst welche Auffälligkeiten gezeigt. Nicht abgeneigt und nicht zugetan, genauso wie es sein sollte. Dennoch war der Magier äußerst interessant.
Als Micael ihm dann offen bekundete, dass ihn die Bekanntschaft freute, nickte er mit einem Lächeln, dass sogar seine kühlen Augen erreichte. "Die Freude ist ganz auf meiner Seite. Wollen wir hoffen, dass Gliedmaßen und Waffen ganz bleiben - und vor allem die Schüler" Letzteres unterstrich er mit einem Haifischgrinsen. Solange die Kinder ruhig blieben und Respekt und Anstand bewießen, hatten sie absolut nichts zu befürchten. Störenfriede waren dann eher diejenigen, die vor gewissen Strafen Angst haben sollten. Gerade die Katze wollte er zwar niemanden so schnell zumuten, aber wenn es nötig sein sollte...
Micael war schnell und leise verschwunden. So gesehen war der Mensch der perfekte Assassine. Lautlos und stark, dabei mit einer raubtierhaften Eleganz ausgestattet. Vincent hatte damals auf seinen Reisen im Nahen Osten mit deser Elite Bekanntschaft gemacht und die 5 Mörder mit seiner Klaue. Micael hatte etwas von ihnen.
Der Dämon blieb noch einige Zeit im Raum und testete das eine oder andere Instrument aus, war mehr als erstaunt, als er sogar Backpipes vorfand. Die kannte er noch aus seiner Heimat und konnte natürlich auch diese spielen. Doch als er sich grob umgesehen und alles soweit in seinem geistigen Lageplan eingeordnet hatte, brauchte er etwas Ruhe. Bis der Unterricht, sein Unterricht, begann, würden noch viele Stunden vergehen und ein wenig Entspannung konnte er vielleicht in der zweiten Zwielichtschicht finden. Diese einzigartige Grauzone, in die ihm niemand an dieser Schule nachfolgen würde. Sein Schatten gewann wir durch einen ungehörten Befehl an Volumen und im nächsten Moment verschlang er den Dämon. Von der Realitätsschicht in die zweite Schicht des Zwielichts einzutauchen war für ihn ein Klacks. Er würde einige Zeit darin bleiben und einfach nur ausspannen.

tbc: ????
 21.05.10 14:24
Rasse
Magier

Beruf :
Lehrer

Gespielt von :
Mic

vMicael
Gefühlsanalphabet

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come from: Der Waldweg

Micael strahlte vollständige Zufriedenheit aus, als er nun den Musikraum wieder betrat, glücklich wie schon lange nicht mehr. Und diese Emotion wollte er in Musik umsetzen - zumindest, wenn er hier niemanden störte, sonst würde er in sein Zimmer gehen, aber der Flügel hatte es ihm angetan.
Der Raum war leer, er schien Glück zu haben - noch einmal betrachtete er ihn genau, die verschiedenen Instrumente in den Schränken. Jedes hatte seine eigenen Reize für ihn, besonders fasziniert war er allerdings von den Streichinstrumenten - doch keines davon würde er sich zutrauen. Micael wusste genau, welch lange Jahre des Übens die eisten benötigten, und Misstönen gegenüber war er empfindlich.

Dann setzte er sich vor den Flügel und schloss kurz die Augen - er wünschte sich, sie würde nun hinter ihm stehen oder neben ihm sitzen, doch er musste geduldig sein. Sie hatte ihn schon spielen gesehen, die Einzige in seiner alten Heimat - ob es ihr gefiel, wusste er nicht. Doch das war auch nicht wichtig.

Mit einem Lächeln begann er zu spielen, vielleicht besser als zuvor in Vincents Anwesenheit, weil er allein war - er war entspannt und glücklich, besser konnte sein erster Tag hier eigentlich nicht laufen. Und in seiner Musik war das zu hören, sie schwebte über seinem Kopf und fügte sich vollkommen in das Bild des wunderschönen Tages, der draußen herrschte - selten war seine Musik sommerlich, doch heute barg er Bilder aus dem Wald und andere Erinnerungen in ihr.
Der gesamte Raum war gefüllt mit Musik.
 30.05.10 17:55
vAnonymous
Gast

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cf: Aufenthaltsraum der Lehrer

Sie verfolgte einige, noch relativ warme Spuren ihres Zwillings, doch die meisten verloren sich im nichts oder waren zu schwach, als das es lohnen würde, sie weiter zu verfolgen. Die letzte, wärmste und damit frischeste Spur führte sie zu einem der oberen Stockwerke der Schule. Ein bisschen verzweifelte sie schon, aber nur ein bisschen. Schließlich wusste sie, wen sie ihn nicht fand, würde er sie früher oder später finden. Er war stärker als Tosca, soviel stand fest, und da würde es für ihn ein leichtes sein, sie aufzuspüren.
Sie hörte auf dem Gang im zweiten Stock die wunderbare Klaviermusik, die aus einem der Räume kam. Vincents Spur wurde nach dorthin am stärksten, doch sie roch ihn nicht wirklich. Wer spielte denn dann so schön da drin? Die Dämonin ging etwas näher dran und lauschte erst, bevor sie ganz vorsichtig die Tür aufmachte und scheu hineinschaute. Ein Mann saß am Klavier und schien ganz versunken in die Melodie. Vincent war hier drin gewesen, sie spürte seine Präsenz. Aber jetzt war er weg. Der Mann am Klavier war wirklich gut, sehr gut. Er war ein Magier und kein schlechter. Seine Aura verriet ihn. Er war zusammen mit Vincent hier gewesen, auch das spürte sie. Sie kam ganz in den Raum und schloss die Tür wieder leise hinter sich. Neugierig hörte sie weiter zu, wie der Magier spielte. Mit den Instrumenten von heute kannte sie sich nicht unbedingt aus, aber ein Klavier erkannte sie schon.
 31.05.10 21:26
Rasse
Magier

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Lehrer

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Micael spürte, als sich eine recht starke Aura über den Gang näherte - im allerersten Moment vermutete er, dass es Vincent sein könnte, sie hatte eine gewisse Ähnlichkeit. Als das Wesen aber den Raum betrat, war ihm klar, dass er es nicht war.

Der Magier fragte sich still, seit wann es denn üblich war, Räume in denen ganz offenkundig jemand war, ohne jegliche Äußerung der Anwesenheit zu betreten. Aber er hatte gute Laune und in diesem Moment störte es ihn nicht so sehr, wie es ihn sonst gestört hätte.
Einen Moment spielte er weiter und ließ das Stück leise ausklingen, er wollte nicht abrupt abbrechen - dann wandte er sich um, damit er den Eindringling betrachten und begrüßen konnte.

Eine verdammt hübsche Frau in einem verdammt seltsamen Aufzug. War sie die Frau, die für das halbwilde Schülerpack hier Beruhigungsspritzen verteilte? Sie schien zu alt, um eine Schülerin zu sein, wirkte allerdigs auch viel zu jung, um zu lehren. Was trieb die Frau hier her? Ihre magische Ausstrahlung war interessant, wies einige Unregelmäßigkeiten auf - eine Dämonin schien sie zumindest zu sein, wie Vincent, sonst würden sich die Auren nicht so gleichen, dass sie auf die Entfernung beinahe zu verwechseln waren.

Höflich stand Micael auf, aufrecht nun deutlich größer als die Frau, schaute die Fremde mit einer recht freundlichen Miene an und begrüßte sie:
"Guten Tag. Suchen sie irgendetwas? Was führt sie bei diesem Wetter hierher?"

Körperlich wirkte die Frau verdammt zierlich und schwach, aber dass er das nicht unterschätzen durfte, wusste der Mann aus Erfahrung. Er kam nicht auf sie zu, dann konnte sie ihm nicht zur Gefahr werden und gleichzeitig würde sie sich weder bedrängt noch bedroht fühlen - weder seine Erscheinung noch seine magische Aura waren sonderlich vertrauenserweckend, das war ihm klar.
 31.05.10 22:01
vAnonymous
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Vielleicht hätte Tosca vorher anklopfen sollen. In Schottland damals konnte man in einem Haus ein und aus gehen, wie es einem beliebte. In der heutigen Welt war das etwas schwieriger. Türschlösser hatten den Planeten erobert. Klar, in fremde Zimmer ging man nicht rein, das war klar. Aber in so einen Raum, der offenbar zu Unterrichtszwecken geschaffen war, da fand sie es eigentlich nicht schlimm, wenn sie nicht anklopfte. Andererseits war die Dämonin eigentlich besser erzogen worden... naja, jetzt war es ohnehin egal, rückgängig machen konnte sie es ja nicht. Beim nächsten Mal würde sie wieder anklopfen. Oder es vergessen.
Der Mann ließ sich nicht weiter stören, er spielte weiter und ließ es ausklingen. Sie mochte das Spiel, es klang so nach Sommer, nach Blumen und nach frischem Wind. Eigentlich hätte er ruhig noch etwas weiterspielen können. Sie hätte es gern gehört.
Er hatte ein sehr interessantes Äußeres, blasse Haut, jedoch mit dem olivenen Unterton eines Südländers. Maskuline Züge und einen trainierten, drahtigen Körper. Er trieb wohl viel Sport. Andererseits war er eindeutig ein Magier und ein ziemlich starker dazu noch. Da verbrauchte man auch viel Energie, Tosca wusste das aus Erfahrung. Dante, ihr Vater, war immer spindeldürr gewesen und zum Ende seines Lebens hin war es auch Konstantin geworden.
"Guten Tag, mein Herr" Sie knickste wieder und ihr Lächeln war freundlich und erreichte auch ihre haselnussbraunen Augen. Sie wollte wenigstens jetzt höflich erscheinen. "Ich suche nicht nach etwas, aber nach jemanden. Vielleicht können Sie mir helfen. Ich heiße Tosca Valentine und suche meinen Zwillingsbruder Vincent, haben Sie ihn gesehen, mein Herr? Ich glaube er war vor kurzem hier" Wie ihr Gegenüber blieb sie eher auf Distanz, schließlich wollte sie ihm nicht zu nahe treten. Manche Leute mochten das nicht, also blieb sie wo sie war. "Es ist ein herrliches Wetter, nicht wahr? Aber er ist nicht draußen, er hält sich noch hier irgendwo auf... also, ich glaube das zumindestens" Sie strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr und wirkte ein bisschen schüchtern. Sie war es auch mehr oder weniger, mit Fremden war sie ein bisschen vorsichtig. Sie war völlig neu hier und das Gebäude war so riesig.
 31.05.10 22:32
Rasse
Magier

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In Micaels Gesicht leuchteten erst Überraschung und dann Interesse auf, als sie sagte, wer sie war. Vincent hatte in ihrem Gespräch irgendwann einmal eine Schwester erwähnt, im Zusammenhang mit dem Zeichnen, wie er sich zu erinnern glaubte. Und nun klärte sich auch die Ähnlichkeit der Auren vollends auf.

Ihr Knicks amüsierte ihn ein wenig, aber jetzt kam er ihr freundlich ein Stück entgegen.
"Ich hatte schon das Vergnügen, ihren Bruder kennenzulernen. Ich bin Micael, einer seiner Kollegen. Er war wirklich vor kurzem hier, wo er allerdings jetzt ist, weiß ich nicht. Weiß er nicht von ihrer Ankunft?".

Das typische Gespräch über das Wetter machte ihn lächeln - er schaute kurz aus den Festern und meinte: "Also ich warte schon den ganzen Tag auf das Gewitter".

Ob Tosca wohl hierbleiben wollte? Er fragte sich, wie Vincent und sie zueinander standen - hätte er gewusst, dass sie kam, müsste sie ihn sicher nicht suchen. Also warum hatte sie ihren Bruder nicht benachrichtigt? Aber solche Fragen stellte man nicht im dritten Satz, auch wenn Micael immer wieder zu derartigen Taktlosigkeiten neigte, Höflichkeit war nicht immer seine bevorzugte Weise der Kommunikation.

Der Magier nahm sich zusammen und fragte sie: "Planen sie, hier zu bleiben? Oder besuchen sie ihren Bruder nur?"
 31.05.10 23:02
vAnonymous
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Toscas Lächeln wurde zu einem breiten Strahlen, in dem sich eindeutig Freude widerspiegelte. Also war er tatsächlich hier! Und dieser Mann, Micael, hatte ihn bereits getroffen. Solange konnte es also nicht her sein. "Sie glauben gar nicht, wie sehr ich mich freue, das zu hören, mein Herr. Ich suche schon eine ganze Weile und nicht erst seit gestern. Oh, ich bin natürlich auch sehr erfreut, Ihre Bekanntschaft zu machen" Das Knicksen würde man ihr wohl nie abgewöhnen, sie hatte es als Mädchen ständig vor dem Spiegel geübt, bis sie es so gut konnte, wie ihre Mutter. Auch wenn sie es gerade erst getan hatte, sie knickste wieder. Auf die Frage lächelte sie allerdings verlegen. "Ich fürchte nein, es würde mich sehr wundern. Er wird nicht einmal wissen, dass es mich noch gibt." Ganz sicher war sie sich dessen nicht, aber wenn, dann hätte er sie schon längst gefunden. Woher sollte er auch wissen, dass sie dem 'Grab' entstiegen, entkommen war?
"Ach, das hier wird kein richtiges Gewitter" Hier schlug wieder die Jugend in Tosca durch. Sie musste manches eben besser wissen. Zwar merkte sie es schon, aber sie fand, das sie durchaus das Recht hatte, zu berichtigen. "In den Bergen, da gibt es richtige Gewitter. In Schottland, da wurde ich geboren, dort gibt es die gewaltigsten Gewitter der hiesigen Welt" Nichts ging über gesunden Patriotismus.
"Oh, sicher, dass können Sie ja nicht wissen, ich bin hier Lehrerin, in Kunst und Algebra. Ich bleibe also länger. Meinen Bruder nur besuchen..." Sie lächelte undurchsichtig und hier zeigte sich ihre Abstammung. Sie war eine Dämonin und so unschuldig und schwach sie wirkte, auch sie hatte den einen oder anderen Mord auf ihrer Kappe. "Ich könnte ihn gar nicht einfach so besuchen und dann wieder gehen, als wäre nichts gewesen. Wissen Sie, bei Zwillingen besteht allgemein eine sehr tiefe Verbindung und Dämonenzwillinge sind durch ihre Seltenheit noch stärker verbunden. Wenn ich wieder gehen würde, dann würde Vincent mir folgen, ganz gleich wohin. Und wenn er verschwinden würde, müsste ich ihm folgen. Und deshalb suche ich ihn jetzt auch - Dämonenzwillinge sollten nicht getrennt voneinander sein. Auf Dauer schlägt das auf's Gemüt" Ob Vincent sich sehr verändert hatte seit damals? War er verbittert geworden? Oder hatte er vielleicht gar völlig vergessen, wer er war... hatte er sie vergessen? Nein, dann wäre das Zwillingsband nicht mehr da. Allerdings waren viele Jahrunderte vergangen. "Naja, es ist kompliziert" Sie lächelte wieder freundlich und jetzt zeigte sich eher die etwas scheue, aber liebe Tosca. Vorhin war die reinblütige Dämonin durchgebrochen. "Jedenfalls bin ich schon sehr froh, einen Kollegen zu treffen, der Vincent gesehen hat, sogar kennengelernt. Allgemein einen netten Kollegen, diese Vampirin eben war total gruselig. Da schüttelt es einen ja. Was unterrichten Sie eigentlich?" Micael schien in Ordnung, eigentlich ganz nett. Zumindestens war er ein Mensch und ihr damit wesentlich sympathischer als die Vampirin, die war so kalt gewesen.
 31.05.10 23:44
Rasse
Magier

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Vincent hatte also geglaubt, seine Schwester sei tot - vermutlich würde er unglaublich glücklich sein, sobald er sie wiedersah. Es fiel Micael nicht schwer, sich die beiden gemeinsam vorzustellen, auch wenn die junge Frau ihrem Bruder nicht so sehr ähnelte.

Als sie dann Schottland ansprach, grinste er Tosca an: "Die schottischen Gewitter sind mir hinlänglich bekannt - die britischen Inseln sind...waren meine Heimat. Ich sehne mich wahnsinnig nach dem Wetter und der Landschaft, in der Wüste wäre ich fast eingegangen".
Das Thema Schottland öffnete ihn direkt ein wenig und gerade jetzt war er in Stimmung, sich den wundervollen, schnell ziehenden Wolken und den morgendlichen Nebelfeldern zu erinnern.

Kunst und Algebra, zwei Fächer, die für Micael ein völliges Rätsel darstellten - darauf ging er lieber nicht ein und sog stattdessen das ein, was sie über das Zwillingsband zwischen Dämonen sagte. Es war hochinteressant, solche Dinge zu erfahren. Zudem entging ihm auch die ambivalenz in Toscas Charakter nicht, die er allerdings mit dem Fakt, dass sie Dämonin war, erwartet hatte. Vincent hatte ihm gerade genug verraten.

Bei dem Wort nett im Zusammenhang mit ihm zog er die Augenbrauen hoch, seine Augen verrieten das Amusement in ihm.
"Eine Vampirkollegin habe ich noch nicht kennengelernt - allerdings habe ich den Eindruck gewonnen, dass zumindest möchtegern-gruselige Personen hier deutlich die Oberhand haben". Er grinste sie undurchdringlich an.
"Ich unterrichte Magie und Kampfkunst - ich warte noch auf die ersten Stunden, um zu entscheiden, ob ich das bereuen soll".
 01.06.10 21:46
vAnonymous
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Tosca legte den Kopf schräg und die langen braunen Haare fielen auf die Seite. Also doch ein Brite? Seltsam, er sah gar nicht so aus. Doch auf Aussehen sollte man ja nicht allzuviel geben. Vielleicht hatte er ja Eltern aus den südlichen Gefilden, genau wie sie. Ihr Vater war Italiener und ihr sah man es nicht an, sie kam eher nach ihrer Mutter. Also warum sollte er nicht auch so einen Elternteil haben? Oder beide? Und warum fragte sie sich das? War doch letzten Endes gar nicht wirklich relevant für den Menschen an sich, woher er kam und welche Gene er hatte. Er war so wie er war und fertig.
"Die Wüste?" Neugier strahlte in ihren Augen und machte sich auf ihrer Miene breit. "Mögen Sie denn keine Sonne?" Leute mit blasser Haut bekamen ja bekanntlich häufig Sonnenbrand, vielleicht hatte er damit auch Probleme. "Aber die Wüste stelle ich mir ganz interessant vor. Ich war noch nie dort, aber ich würde gern mal hin. Angeblich sollen beim Sonnenaufgang die Dünen in hundert Farben leuchten, das würde ich gern mal auf Papier bannen." Sie plapperte schon wieder viel zu viel. Sicher wollte er nicht gerne an die Zeit in der Wüste erinnert werden, wenn sie ihm so unangenehm war. "Gabh mo leisgeul, tut mir leid, ich bin ein bisschen unbeherrscht. Sie wollen bestimmt nicht darüber reden, wenn sie die Wüste nicht mögen." Sie lächelte verlegen und wieder zog sich eine zarte Röte über ihre Wangen.
Als sie in seinen Augen das Amusement sah, wurde das rot sogar noch tiefer, weil sie nicht ganz wusste, weshalb er so belustigt war. Hier schien es noch mehr Vampire und andere gruselige Wesen zu geben. Sie schauderte fast dabei, aber sicher waren hier auch Schüler dabei, die ein bisschen gruselig waren und da musste sie einfach durch. Vielleicht waren sie bei näherem Hinsehen gar nicht so übel, manche unter der Fassade vielleicht sogar ganz nett. Sie musste einfach ruhig bleiben und immer nach vorn sehen. Und niemals das Lächeln vergessen.
"Ich sehe schon, Sie scheinen ein sehr starker Magiekundiger zu sein. Ich bin noch nicht vielen Menschen begegnet bisher und eigentlich nur 5 Magiern, Sie eingeschlossen. Aber Sie sind der stärkste bisher" Sie lächelte freundlich und auch ein wenig neugierig. "Wieso glauben Sie denn, dass Sie es bereuen könnten? Was führt Sie denn in diesen Glauben?" Sie selbst freute sich auf die Stunden, auch wenn sie ganz schön nervös war. Schließlich war sie noch ziemlich jung, technisch betrachtet. Was sie wusste, wusste sie von Toten. Was auch kein Makel war, die Toten im Zwielicht waren mitunter ziemlich klug und manche sogar richtiggehend weise.
 01.06.10 22:18
Rasse
Magier

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Als sie ihn nach der Wüste fragte, dachte der Magier nicht zuerst über den Inhalt ihrer Frage nach, sondern darüber, dass ihm das Gesieze eindeutig nicht passte. Bei Tosca wirkte es auch irgendwie unnatürlich, sie schien eher die Person, die schnell sehr vertraulich war. Doch er stand wieder vor dem Problem, dass die Dämonin vermutlich deutlich älter als er war, auch wenn das nicht so wirkte. Außerdem wäre es wohl plump herübergekommen, jetzt schon das Du anzubieten, nur weil man das deutlich bevorzugte. Also schluckte er seine Überlegung herunter und antwortete auf ihre Frage:
"Nein, ich mag Sonne nicht sonderlich, zum einen aus Gewohnheit, zum anderen bräune ich schnell". Er sah sie recht freimütig an.
"Was die Schönheit der Wüste betrifft haben sie allerdings recht, der Sternenhimmel ist wohl nirgendwo schöner, die Nächte haben mir wirklich gefallen, wenn sie auch furchtbar kalt sind".

Als sie errötete, zuckte Micael innerlich zusammen. Schon wieder ein leicht errötendes weibliches Wesen - wie er mit sowas umzugehen hatte, wollte sich ihm bisher nicht auftun.
"Es gibt nichts, wofür sie sich entschuldigen müssen. Möchte ich nicht über etwas reden, erwähne ich es für gewöhnlich garnicht erst". Er versuchte ein aufmunterndes Lächeln.

Micael wusste es zu schätzen, dass sie sich zumindest Gedanken darüber machte, dass nicht jeder über alles reden wollte. Sie schien zudem recht aufgeschlossen, ihre Emotionen recht wenig verbergend, was ihn ziemlich schnell in Schwierigkeiten bringen könnte. Für sein Taktgefühl war er außerhalb der Musik eher nicht bekannt.

Ihre letzte Frage brachte seine Augen wieder zu dem vielsagenden Funkeln.
"Ich bin der Überzeugung, dass das Lehren verschwendete Zeit ist, wenn der Schüler keinen Wert darauf legt, zu lernen. Und ich hatte schon das Vergnügen mit dem ein oder anderen Schüler...".
Micael beschloss, dass er jetzt durchaus auch das Recht hatte, sie etwas zu fragen.
"Und warum wollen sie gerne lehren? Haben sie schon vorher unterrichtet?"
 01.06.10 23:28
vAnonymous
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Das Lächeln wurde wesentlich erleichteter, als er ihr die Unsicherheit etwas nahm, und ihre Röte verschwand. Manche Menschen wurden immer schnell empfindlich, wenn man sie auf Themen ansprach, über die sie nur ungern redeten. Er hier war wenigstens seinen Gesprächspartnern gegenüber fair und sprach nur Themen an, über die er auch reden mochte. Dann konnte man sich auch sicher sein, nicht gleich in das nächste Fettnäpfchen zu treten. Was der etwas extrovertierten Tosca ja schon oft genug passiert war. Sie erwiederte das aufmunternde Lächeln und strich sich wieder die Haare zurück. Kürzen würde sie die bestimmt nich, dazu war sie auf die Wallemähne viel zu stolz. Aber vielleicht wäre ein Haarband mal eine ganz praktische Lösung. "Das würd ich wirklich mal gerne sehen. Die Sterne sieht man in dieser Zeit so selten. Selbst an den schlimmsten Regentagen sah man den Nachthimmel in Schottland, aber heutzutage? Die Menschen haben die Natur so kaputt gemacht mit diesen Autos und den ganzen Fabriken. Früher ging es doch auch ohne" Da er ein Magier war, hatte sie erstaunlicherweise keine Probleme damit, über die Menschen und ihren Verlust zur Natur zu sprechen. Magier wussten meistens noch, woher sie kamen.
Seine Antwort auf ihre Frage ließ sie stutzen. Waren die Kinder hier denn so schlimm? Sicher, bei den Menschen gab es eine Menge schlimmer Burschen und eitler Mädchen, aber die hatte es immer gegeben. Waren die Kinder magischer Wesenheiten denn auch so wie die Menschen? Eigentlich galt Erziehung doch in der magischen Welt einiges. Zumindest hatte sie das geglaubt bisher. "Oh weh, steht es so schlecht? Das ist kein guter Start meine ich. Was bringt es denn, an einer Schule zu sein, wenn man nicht lernen möchte? Dann kann man doch gleich ein ungebildeter Trottel bleiben. Wer möchte denn so etwas?" Tosca schüttelte ungläubig den Kopf. Sie konnte sich das nicht wirklich glauben, geschweige denn verstehen. Was war nur aus der Welt geworden...
Als er ihr dann eine Frage stellte, zeigte sich wieder die übliche Freude und Heiterkeit in ihrem Gesicht. Sie setzte sich auf einen der Tische, strich sich den Rock glatt und ließ mädchenhaft die Beine baumeln. "Naja, einmal bin ich wegen Vincent hier her, versteht sich. Und unterrichtet habe ich schon, nur Menschen allerdings bisher. An einer Kunstakademie in London. Ich dachte, es wäre eine gute Idee, auch anderen außer den Menschen ein bisschen was beizubringen und da mein Bruder hier auch als Lehrkraft arbeitete, dachte ich, warum sollte ich das nicht auch machen? Ich würde so mit Vincent zusammen sein können und hätte gleichzeitig eine vornehme Arbeit, denn was kann vornehmer sein als das Amt einer Lehrmeisterin? Früher durften Frauen so etwas gar nicht, eine Errungenschaft der modernen Welt, die ich sehr schätze" Sie lachte glockenhell und sah dann wieder zu Micael. Sie redete im Vergleich zu ihm sicher viel, doch da es ihn nicht zu stören schien, fand sie es nicht weiter schlimm. "Sie wissen wahrscheinlich nicht, wie es im Mittelalter zuging, wie auch? Aber es war eine Zeit, in der es eine Frau sehr schwer haben konnte. Meine Mutter und ich, sicher auch meine kleine Schwester, hatten es besser, da mein Vater uns sehr achtete, besonders seine Frau. Und in einem kleinen Dorf war es nicht so schlimm, dort wurde die Frau noch wertgeschätzt. Aber in den Städten, herrje, fragen Sie nicht. Es war manchmal eine Schande, wie die Frauen behandelt wurden. Wir merkten es immer, wenn die Konvois der Händler durch das Land zogen" Manchmal war es zu sehr unschönen Szenen gekommen. Sie zuckte nur mit den Schultern und kicherte, als sie an einige Begebenheiten dachte. "Naja, mehr oder weniger zum Glück ist das ja jetzt vorbei. Jetzt darf man als Frau auch mal nein sagen, ohne gleich dafür gezüchtigt zu werden. Und man darf heute alles machen, was uns damals verboten wurde, weil es 'unschicklich' war" Sie redete darüber, als hätte sie sämtliche Entwicklungen selbst miterlebt, dabei war es für sie ein regelrechter Kulturschock gewesen, als sie im modernen London wiederbelebt wurde.
 02.06.10 0:14
Rasse
Magier

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Es amüsierte ihn, als sie über die alte Welt sprach, wie es wohl allen Älteren zueigen war, während sie eigentlich so völlig jung und ohne jegliche Altersallüren wirkte. Fast erinnerte sie ihn an ein kleines Mädchen, eines von der einigermaßen erzogenen Sorte, wie man kleine Kinder eben bändigen konnte, bei denen er immer nicht wusste, wie er mit ihrer Kindlichkeit umzugehen hatte. Gleichzeitig machte es dem Magier Spaß, da ihre erwachsenere Seite ja anscheinend nur hinter einer Ecke lauerte, um immer mal wieder hervorzubrechen und den Gesprächspartner zu überraschen.

"Ich kann mir kein Urteil über Vergangenes erlauben, ich kenne nichts anderes. Aber für die Menschen, die nicht mit magischen Fähigkeiten gesegnet sind, um ihr Leben zu erleichtern, sind diese zerstörerischen Kräfte gleichzeitig enorm wichtig für das Leben. Ich kann niemanden dafür verurteilen, nicht leben zu wollen wie im Mittelalter - schließlich genießen Nichtmagische nicht unsere Privilegien. Die verheerende Wirkung auf die Natur dabei ist für mich persönlich schlimm, auch wenn ich noch immer Plätze gefunden habe, die als unberührt gelten dürften. Doch die Natur gehört nur sich selbst und der Mensch ist Teil von ihr, darauf, dass sie sich nicht durch und mit ihm wandelt, können wir keinen Anspruch stellen".

Was hielt er ihr hier eigentlich für einen Vortrag? Tosca musste ihn für einen vollkommenen Idioten halten, dass er hier die Menschen verteidigte, doch er gehörte niemals zu den Ewig-Gestrigen und solche Aussagen kitzelten seinen Hang zum Diskutieren. Nun senkte er allerdings etwas reumütig den Blick - dabei merkte er wieder, dass er immer dazu neigte, Menschen anzustarren, wenn sie ihn interessierten. Entweder er sah sie nicht an, oder seine schwarzen Augen hielten ständig den Blick des Gegenübers. Noch ein Grund, warum viele Menschen nicht sonderlich gerne mit ihm sprachen.

"Entschuldigen sie, ich wollte jetzt nicht zu einer philosophischen Diskussion drängen".
Er redete selten so viel.

Das nächste Thema war ebenso eines, über das man schier endlos diskutieren konnte. Bevor er ihr antwortete, setzte er sich wieder auf den Hocker vor dem Flügel und schaute sie dann wieder unentwegt an.

"Man kann niemandem die Erkenntnis einprügeln, welchen Nutzen eine gewisse Bildung für ihn hat. Sie werden das sicher noch feststellen - aber gehen sie nicht mit der Erwartung in die Klasse, dass ein großer Teil hier ist, um Algebra zu lernen". Er grinste sie fast ein wenig spöttisch an.
"Ich muss sagen, dass Mathematik in meinem Leben bisher auch keine sonderliche Rolle gespielt hat, erst recht keine Algebra. Statistik vielleicht in Grundzügen. Also kann ich die Haltung der Schüler teils nachvollziehen, auch wenn es wenig amüsant ist, damit dann zu arbeiten".

Zu dem, was sie zur früheren Rolle der Frau sagte, konnte er nur nicken - er verkniff sich, beizufügen, dass es in den Kreisen, aus denen er hier hin geflüchtet war, auch heute teils noch schlimmer zuging. Erst recht, wenn die Frau keine magischen Fähigkeiten besaß. Dann wurde sie Ware und Fußabtreter, Sklave, meist wesentlich schlimmer behandelt als ihre männlichen Leidensgenossen.

Tosca hatte ein nettes Lachen und eine Stimme, der man gut zuhören konnte, also ließ er sie einfach ausreden, nahm das was sie sagte in sich auf und freute sich gleichzeitig über den hübschen Klang. Ob sie wohl singen konnte? Und genauso musikalisch war wie Vincent? Das wäre ein schönes Duett, zwei Dämonen mit einem Sinn für die schönen Künste, sicherlich ein Bild von Seltenheitswert.

"In dem Sinne können sie sich sicherlich über die heutigen Zeiten freuen. Auch wenn ich sicher bin, dass eine Dämonin sich ob nun im Mittelalter oder heute nicht von jedwedem männlichen Wesen für ihre Meinungsäußerungen züchtigen lässt".

Er sah sie an und hoffte mit einer bitteren Erinnerung im Hinterkopf, dass sie sich keine Ohrfeige einfach gefallen ließ. Seine Miene hatte sch etwas verdüstert, aber er riss sich zusammen und fragte wieder freundlich:
"Spielen sie auch ein Instrument?"
 02.06.10 16:48
vAnonymous
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Tosca sah man ihre 185 Jahre nicht wirklich an, geschweige denn, dass sie sich so benahm. Sie war noch jung und so es die Umstände wollten, würde sie das immer bleiben. Manchmal war es ganz nützlich, unsterblich zu sein. Und dazu noch ewige Jugend, das hatte etwas für sich.
An Micael schien wirklich ein Philosoph verloren gegangen zu sein, ein ziemlich kluger sogar. Sie mochte seine Einstellung und teilte sie auch. Wie gerne spazierte sie schließlich in dichten, undurchdringlichen Wäldern umher oder machte Spaziergänge auf einer mit Blumen übersähten Wiese. Sie war ein Frühlingskind, ein Mädchen der Blüten. Manchmal ähnelte sie eher einer Elfe als einem Dämon, aber als Höhere konnte sie sich das leisten. "Ich mag Philosophie, auch wenn ich zugeben muss, dass ich bestimmt nicht die beste Gesprächspartnerin dafür bin. Ich denke gerne über die Welt nach und ich bin eine große Freundin und Befürworterin der griechischen Philosophie von Aristoteles. Aber es wäre zuviel des Guten, wenn ich sage, dass ich mich mit Philosophie auskenne. Ich habe nur meine Meinung und die ist, dass die Menschen, besonders die Nichtmagischen, vergessen haben, woher sie kommen. Natürlich erleichtern sie sich das Leben durch die Technik und das ist ja auch schön, das zeigt doch, wie sehr sie sich Gedanken um sich machen und wie einzigartig ihre Gedanken sind. Was sie erschaffen und das in einem so kurzen Leben, das ist schon erstaunlich. Trotzdem vergessen sie, wem sie alles zu verdanken haben und wer ihnen das alles geschenkt hat. Sie zerstören ihre Umwelt - naja, irgendwann wird sie schon zurückschlagen. Aber in einem Punkt gab sie ihm deutlich Recht, die Nichtmagischen konnten sich ihr Leben ruhig versüßen durch die Technik. Manches fand sie ja auch richtig gut, das gab sie offen zu. Besonders in der Medizin hatte es gewaltige Fortschritte gegeben. Aber manches, wie eben Autos und Fariken konnte sie nicht ausstehen.
Sie lachte wieder, als er sie mehr oder minder warnte, dass die Schüler hier sicherlich nicht zum Algebra lernen waren. "Mathe, besonders Algebra, ist der Kunst sehr ähnlich, auch wenn man es nicht so genau sieht. Klar, es ist nicht ganz leicht, aber im Endeffekt ist Algebra die Kunst, mit Buchstaben zu rechnen und Gleichungen zu lösen, die einem das Leben unheimlich erleichtern können. Außerdem fördert sie das logische Denkvermögen und das Feingefühl für Rätsel." Sie konnte sich schon vorstellen, dass Algebra erstmal nicht besonders interessant klang, aber Tosca fand es wichtig. Sie würde sehen, auf welche Methoden die Kinder hier am bestenansprangen, aber das Beste war, es erstmal auf die freundliche, antiautoritäre Art zu versuchen.
Micael hatte es erfasst, eine Dämonin ließ sich so schnell nichts sagen, und vorschreiben erst recht nicht. Sie lachte wieder und sah ihn schelmisch an. "Man musste sich anpassen damals wie heute. Man kann nicht einfach jemanden das Herz aus der Brust reißen, nur weil er meint, die Frau schlechter behandeln zu müssen. Auch wenn das schon vorkam" Sie kicherte, sie selbst hatte das nicht gemacht, ihre Mutter dafür umso öfter. "Ich würde sagen, wenn es darauf ankommt, weiß ich mich zu wehren. " Mehr brauchte es ja nicht.
Sie streckte sich kräftig und schüttelte die Haare nach hinten. "Ich? Naja... nicht wirklich. Als kleines Mädchen hab ich mich mal an der Flöte versucht, aber mir fehlte wohl die Geduld dazu. Ich tanze und singe lieber und höre anderen zu, wenn sie spielen. Können Sie denn noch etwas anderes außer Klavier? Übrigens, die Melodie, die Sie vorhin gespielt haben, die hat mir sehr gefallen. Sie klang so nach Sommerblumen, als würde man über ein wildes Blütenfeld laufen. Spielen Sie gern?" Sie legte wieder den Kopf schräg und ließ ihre Beine baumeln.
 02.06.10 17:55
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