12. Zelt: Blist Francis, Raoul Francis, Mai Shizuka, Kazuya Kamenashi

cf: Die große Eiche



Es war ein lustiger Heimweg gewesen. Mit jedem Schritt, den der Blondschopf sich von seinem Bruder entfernte, besserte sich seine Laune ein wenig und die Tatsache, dass er hier einen süßen Jüngling an der wortwörtlichen Kette hatte, trug nur dazu bei. Er hatte Rins schwachen Protest bewusst ignoriert und ihn ungerührt hinter sich her gezogen, munter vor sich hin plappernd und sogar lauthals singend. Es interessierte ihn nicht, ob sein unfreiwilliger Begleiter ihm überhaupt zuhörte oder nicht, ob er die Leute weckte, an deren Zelten er laut palavernd vorbei zog- es munterte ihn einfach herzlich auf, dass Rin seinem Bruder Paroli geboten hatte. Ob das jetzt überhaupt was gebracht hatte, war zwar eine andere Frage, aber Blist fühlte sich dadurch natürlich mal wieder vollkommen in seinem Standpunkt unterstützt.
Laut über irgendeinen sinnlosen Witz seinerseits lachend betrat er sein Zelt, er warf nicht mal vorher einen Blick hinein, ob er eventuell jemanden aus dem Reich der Träume reißen würde. Wieso auch? Es interessierte ihn nicht. Seine Psyche war am heutigen Tage schließlich schon kräftig angeknackst worden, da durfte er auch ganz just mal nur an sich denken!
Wie der Zufall so wollte schien aber noch jeder seiner Zeltgenossen unterwegs zu sein- wahrscheinlich alle nachtaktiv. Er grinste Rin herausfordernd über die Schulter hinweg an und zog ihn zu einem der Betten. "Ein leeres Zelt, Plüschhandschellen... Na, was sagst du?" Er lachte anzüglich, doch aus seiner Stimme war deutlich herauszuhören, dass der Kommentar gerade nur als Scherz gemeint war. Trotzdem war er es, der sich auf dem Bett niederließ und den Blonden zu sich auf den Schoß zog, um dann leicht zur Seite zu kippen und sich so geschickt mit dem Blonden herumzurollen, dass sie beide ein wenig ...gekuschelt auf der Matratze lagen. Zufrieden grinsend streckte der Blondschopf den Kopf über die Schulter des Mischlings und lachte leise.
"Und nun wünsche ich dem Herren eine geruhsame Nacht." Er verfestigte den Griff um die schmale Taille und ließ Rin nur so viel Platz, dass er gerade atmen konnte.Sollte er zumindest können...
Egal. Gerade dachte Blist noch daran, dass er Rin umbringen würde, wenn er ihn wegen Bedürnissen wie dem Besuch einer Toilette wecken würde, da war er dann doch schon eingedämmert...

cf: Die große Eiche

Schon nach wenigen Minuten hatte der Junge jeglichen Protest aufgegeben und ließ sich einfach von Blist mitzerren - es hatte ohnehin keine Zweck.Am Ende würde er Rin noch rücksichtslos über den Boden schleifen,bevor er überhaupt nur daran dachte,stehen zu bleiben.Und da dieser Gedanke nicht gerade einladend war,lief der Kleine nun lieber 'freiwillig' mit - mehr oder weniger.
Den Blondschopf schien es ohnehin nicht zu kümmern,was seine Begleitperson tat,sagte oder überhaupt von der Sache hielt.Stattdessen trällerte dieser nur gut gelaunt vor sich hin und in dem Mischling kam allmählich wieder die Frage auf,was der Typ so intus hatte..
Fast schon mit einem Gefühl der Erleichterung stellte Rin fest,dass sie wieder auf die Zeltplätze zusteuerten und das Ganze womöglich eine Art 'Rettungsaktion' war.Denn der Gestaltenwandler hatte ganz offensichtlich keinen Nerv mehr auf seinen Bruder und so wollte er wohl auch dem Kleinen dessen Gegenwart ersparen.Naja..so ganz selbstlos war die Aktion nun auch nicht.Denn Blist hatte sichtlich seinen Spaß bei der Sache und seine Laune stieg wieder ins unermeßliche.Und ob ihn die Tatsache,dass sie ihr Weg wirklich ins Zelt führte und nicht in irgendeine Gasse,beruhigen sollte,wusste Rin auch nicht so recht. Denn - wie hätte es auch anders sein können - dort war ebenfalls keine Menschenseele.Sollte ihm jetzt mulmig zumute werden? Eigentlich hätten die Worte des Jungen ja dazu beitragen müssen..doch man erkannte deutlich,dass es sich dabei nur um einen harmlosen Scherz handelte.Selbst die Laune des Mischlings besserte sich allmählich,wobei er sich fragte,weshalb sein vorheriges Unbehagen ausgelöst wurde.Lag es nur an Raoul? Oder der Kombination von Raoul und Blist..womöglich spielten Zeit und Ort auch eine Rolle. Doch mit Blist alleine würde es wie zuvor am Strand sein und es würde beim harmlosen Rumalbern bleiben."Perfekt.." Scherzte er,da wurde der Kleine auch schon auf den Schoß des Jungen gezogen und schließlich so positioniert,dass die beiden in einer schön kuscheligen Stellung lagen.Löffelchen..
Doch es hatte den Anschein,als wolle der Blonde wirklich nur schlafen und nichts weiteres mit Rin anstellen.Eigentlich beruhigend der Gedanke,wenn er ihn nicht so festhalten würde..etwas zu fest sogar.Auch die ganze Nummer mit den Handschellen war nach seinem Geschmack etwas zu viel des Guten,aber okay.Man sprach hier immehin von Blist.Aber selbst so jemand wie er konnte im Schlaf friedlich wirken und Rin lächelte etwas,als er seinen gleichmäßigen Atem vernahm."Gute Nacht.." Murmelte er noch und schloß dann ebenfalls die Augen..

Es war ein wundervoller Traum, den der Blondschopf gerade durchlebte. Er lag in einem riesengroßen, aus Wolken bestehenden Bett, warm und fluffig eingelullt durch watteweiche Nebelschleier. Um ihn und sein kuschliges Lager herum hingen vier riesengroße Käfige, in jedem einzelnen ein tanzender Schönling.
Wohlig seufzend kuschelte er sich an den gutaussehenden Latino mit dem er das Bett teilte, strich den muskulösen Rücken des Mannes herunter, bis er seinen traumhaften Knackarsch erreichte, ein mal kräftig zupackte, um dann mit den Händen sanft über die seltsam schmale Hüfte in Richtung Bauchnabel zu streichen. Er roch den süßen Duft seines Körpers, spürte die fast schon verboten weiche Haut unter seinen Fingern...Kichernd wollte er gerade ein Stück in den kritischen Bereich herunterwandern... -als ihn plötzlich irgendetwas zurückhielt. Was zum...? Genervt versuchte er es erneut, doch es war ihm nicht möglich, seine Hand den nötigen Millimeter hinunter zu bewegen, damit er das gewünschte Objekt erreichte. Leise vor sich hin knurrend gab er schließlich auf, beschränkte sich darauf, den immer schmaler werdenden Körper möglichst eng an sich zu ziehen, die Wärme zu spüren, die von ihm ausging...
Wahrscheinlich würde in diesem Moment niemand gerne mit Rin den Platz tauschen, der schraubstockähnlich seinen Platz in Blists Armen gefunden hatte- von dem deutlich eine gewisse Regung ausging, die der Kleine höchstwahrscheinlich gut im unteren Hüftbereich spüren konnte. Dass Blist sich deutlich an ihn geräkelt und seine Hände -nur durch die Handschellen zurückgehalten- Millimeter über seinem besten Stück schwebten, machte Rins Situation eventuell auch nicht unbedingt besser...
Beschwippst kichernd vergrub er seine Nase in dem schmalen Nacken, noch immer halb in seiner Traumwelt, fest davon überzeugt, das Bett mit dem knackig braun gebrannten heißem Feger zu teilen...

Tbc: Wunderlandbar


Kazuya war mitten in der Nacht mit Karas Hilfe zu seinem Zelt gegangen, durch seine Blindheit war es ja völlig egal, wie dunkel oder hell es gerade war. Karas war zwar schon müde und an manchen Stellen war es eigentlich sogar für einen Raben zu dunkel... doch Kazuya sah natürlich nicht, wie die Augen seines Raben in der unbeobachteten Dunkelheit regelmäßig in einem cyanblauen Licht aufleuchteten. Wie hätte er es auch sehen können? Seine Blindheit sorgte dafür, dass Karas bei ihm sein konnte, ohne dass sein innerstes Geheimnis offenbart wurde.
Im Zelt angekommen führte der Vogel seinen Herren noch zu seinem Bett, wo Kazuya sich einfach nur noch reinfallen ließ, sich das Oberteil, die Schuhe und den Herrenrock auszog und dann gleich einschlief. Was weder er noch sonstwer sah, war, wie der Rabe sich erst umsah und dann langsam, aber stetig seine Gestalt veränderte. Für einige Minuten saß ein großer, schlanker Mann mit halblangen schwarzblauen Haaren auf der Bettkante des jungen Magiers und sah aus kobaltblauen Augen auf ihn hinunter. Der seltsame Mann beugte sich zu Kazuya hinunter, bis er nur wenige Zentimeter von seinem Gesicht entfernt war. Anstatt ihn jedoch zu küssen, wie man es vermuten könnte, legte er ihm eine Hand an die Stirn, und atmete einmal tief ein. Ein weißblauer Schleier zog sich von den Lippen des Magiers zu denen des Mannes, der mal ein Rabe gewesen war, der Schleier verschwand dann in der Kehle des Schwarzblauhaarigen. Nach dieser Aktion gab er Kazuya einen Kuss auf die Wange und verwandelte sich wieder zurück in den ungewöhnlich großen Raben, welcher auf die Bettkante am Kopfende flatterte und dort den Schnabel zwischen die Flügel steckte, um zu schlafen.

Von der nächtlichen Aktion dessen, was Kazuya für seinen Raben hielt, hatte der Magier nichts mitbekommen, als er am nächsten Morgen von dem Krächzen des Vogels geweckt wurde. Zwar drehte er sich noch einmal für ein paar Minuten grummelnd auf die Seite, aber Karas konnte eine echte Nervensäge sein, wenn er was wollte. Und im Moment wollte er raus. Also hopste er auf Kazuyas Schulter und zupfte ihn an den Haaren. „Du elende... ach man, kann ich nicht einmal ausschlafen? Du bist ja schlimmer als Daddy. Wer saufen kann, der kann auch arbeiten. Ich hab nicht mal gesoffen!“ Er sprach sehr leise, schließlich waren bestimmt noch andere im Zelt. Grummelnd stand er dennoch auf, nahm sich eins seiner Lieblingsoberteile aus dem Koffer, zog den schwarzen Herrenrock wieder an, heute aber zog er dazu seine Stiefel an. Da er überall Schildchen in Blindenschrift angebracht hatte, wusste er, was was war. „Na los, gehen wir ein bisschen zusammen, auf mein Junge“


tbc: Strand

Es glich beinahe einem Wunder,dass der Kleine es überhaupt geschafft hatte ein Auge zu zu tun.Mal ganz davon abgesehn,dass er vorherige Nacht mal eben so entführt worden war,könnte man ihn glatt für einen Gefangenen halten.Denn selbst wenn die Handschellen nicht wären,käme er sich wie in Fesseln gelegt vor - so fest umklammerte ihn der Junge. Naja,so war es zumindest schön kuschelig..also einfach das Beste aus der Situation machen und positiv denken.Außerdem konnte ihm ein schlafender Blist nix anhaben - ha,dachte er!
Die sanften Berührungen fühlten sich wunderbar auf der Haut an,keine Frage.Wie die warmen Finger dieses angenehme Prickeln auf dem Körper hinterließen..hm,träumte er? Die Grenze zwischen Realität und Traum schien immer mehr zu verschwimmen und er wusste nicht so recht,ob sein wahres Ich in den Genuss davon kam oder sich das Ganze lediglich in seinem Kopf abspielte.Doch es fühlte sich so unbeschreiblich real an..und für einen Traum wurde ihm auch ganz schön fest an den Allerwertesten gegriffen..
Rins Lider flatterten allmählich auf und er versuchte das verschwommene Bild vor seinen Augen irgendwo einzuordnen.Ein Zelt,nicht sein Zelt.Stimmt,da war ja was gewesen. Fast schon automatisch glitt sein Blick zur seiner Hand,als wolle er sich davon überzeugen,dass sein Hirn das gestrige Geschehen nur zusammen gesponnen hat.Doch das 'Beweisstück' war nicht zu übersehen - die pinken Plüschhandschellen.Noch immer vor Ort und Stelle und dafür verantwortlich,dass er an einer gewissen Person buchstäblich hing.Und diese wollte ihm nun unter die Gürtellinie..Ein Glück waren diese Teile mal nützlich und verhinderten ein weiteres Vorgehen. Aber nun wurde der Mischling noch fester an den anderen gedrückt und mit 'kuschelig' hatte das nichts mehr zu tun,viel mehr erinnerte das an eine Boa Constrictor.Und ganz nebenbei bemerkt:der Typ schlief! War ja im Schlaf fast noch gefährlicher als im wachen Zustand.
Plötzlich spürte der Blonde etwas an seiner Rückseite und sein Blick glitt zunächst verwirrt nach unten.Blists Arme hielten ihn noch immer umschlungen und auch dessen Beine waren da,wo sie hingehörten.. - Nein,oder?!
Um sich nun selbst von seiner leisen Vorahnung zu überzeugen,dreht sich Rin irgendwie umständlich herum,so dass er die Vorderseite des Jungen zu Gesicht bekam.Stellte sich bei den Handschellen und diesem Klammergriff gar nicht so einfach heraus..aber mit etwas Schwung würde es schon gehen.Upps,war wohl etwas zu viel des Guten. Denn das Bett war viel kleiner als gedacht und er hatte gar nicht realisiert,dass er so nah an der Kante lag.Da kam auch jeglicher Rettungsversuch zu spät und der Kleine plumpste hilflos zu Boden.Direkt gefolgt von Blist - 'gedankt' sei es seinem tollen Spielzeug.Da hatte es sich jetzt wohl ausgeträumt..
"Na,gut geschlafen?" Selbst nach diesem unsanften Weckdienst,konnte sich Rin den kleinen Spaß nicht nehmen,und so sah er mit einem frechen Grinsen zu der Beule in Blists Hose.Der hatte definitv mehr als nur gut geschlafen.Was er wohl geträumt hatte..

Es war grausam. Es war brutal, schmerzhaft und ohne einen Hauch von Gnade.
Warum war sein Schicksal so gemein? Konnte es ihm nicht einmal ein wenig Glück gönnen? Sein Traum hatte gerade den Punkt erreicht, in dem sich die in den Käfigen gehaltenen Schönheiten zur Melodie von 'I'm too sexy' von Right Said Fred räkelten, als er erst ein vorsichtiges Ziehen gefolgt von einem krachenden Aufprall auf dem Zeltboden vernahm.
Leise fluchend öffneten sich seine Augen einen Spalt, doch das einzige, was Blist sah, waren kleine gelbe Sternchen die vor seinen Augen tanzten und helle Flecken, die zu pulsieren schienen... Aber moment mal... Langsam klärte sich das Bild vor seinen Augen ein wenig und auch sein Körper schien langsam wieder in den Wachzustand zu geraten.
Das, worauf er lag, war nicht bloß der Zeltboden. Ein verschlafenes Grinsen zog sich durch sein Gesicht und Blist richtete sich soweit auf, wie es seine Handschellen zuließen, sodass er ein wenig schief und froschähnlich über Rin hockte und dabei eine Hand neben dem blonden Wuschelkopf abstützte.
Erst jetzt spürte er einen altbekannten Schmerz, der sich durch seinen Kopf zog, nur das dieser diesmal nichts mit dem Konsum von zu viel Lachen oder anderen Dingen zusammen hing. Der Gute hatte sich einfach nur ganz nett den Kopf gestoßen.
Auf Rins freche Frage antwortete der Blondschopf mit einem leisen Lachen und einen vielsagenden Blick zwischen seine Beine.
Er hatte durch den Aufprall und die nicht gerade zärtliche Weckmethode gar nicht registriert, dass sich sogar außerhalb seines Traumes etwas bei ihm geregt hatte- doch Blist sollte sowas schließlich nicht stören.
"Wie ein Engel...", hauchte er deshalb ohne eine Spur von Verlegenheit oder Unwohlsein und zwinkerte Rin herausfordernd durch seine Zotteln zu.
"Und du?"

Na das war doch mal ein Morgen,der es in sich hatte - mal ganz vom vorherigen Abend abgesehen.Da hatte der Kleine die Nacht mehr oder weniger gut überstanden und dann wurde man gleich mit solch Intimitäten geweckt.Doch diese hätten Rin noch lange nicht vom Bett gehauen,viel mehr war es 'das etwas',was er da an seinem Hinterstübchen spürte.Im Grunde was ganz normales und natürliches,was bei jedem männlichen Wesen vorkommen konnte.Trotzdem,im ersten Moment leicht erschreckend..vorallem wenn man diese eng umschlungene Situation bedachte. So führte also kein Weg daran vorbei,dass der Junge mitsamt dem anderen Blondschopf vom Bett flog und das erste guten Morgen gleich dem Boden galt.Wobei Blist vermutlich noch etwas sanfter gelandet war,denn dieser knallte schön auf den Mischling drauf..also jetzt war er definitiv wach.
Und auch Blist schien allmählich aus dem Land der Träume in die Realität zurückzukehren - bei ihm hätte es Rin noch nicht einmal verwundert,wenn er seelenruhig weitergeschlafen hätte.
Noch leicht verschlafen antwortete er dann auf die gestellte Frage und brachte den Blonden kurz zum Kichern."Bestimmt auch etwas himmlisches geträumt?" Scherzte dieser und berührte in einer flüchtigen Bewegung die Beule des Jungen.Wie ein Engel..er?! Wohl kaum. Es gab zwar Personen,die im schlafenden Zustand engelsgleich waren,doch dazu gehörte Blist mit Sicherheit nicht.Und das durfte er auch ruhig wissen.
"Naja..ich lebe noch." Entgegnete Rin daher mit einem unverschämten Grinsen und verpackte das Ganze so,als seie eine Nacht mit dem Gestaltenwandler die größte Tortur schlechthin.Zumindest unter diesen Umständen.."Machst du das immer so?" Andeutend hob er seine Hand und betrachtete nochmals skeptisch die Plüschhandschellen.Möglicherweise sah das Blist als etwas vollkommen Selbstverständliches an,jeden seiner Bettgesellen an sich zu 'binden'.Ganz gleich ob es beim harmlosen Kuscheln blieb oder tatsächlich mehr daraus werden sollte.Obwohl,in diesem Fall hatten die Handschellen Rin vor 'mehr' bewahrt..ob der Typ auch nur ahnte,was er im Schlaf alles anstellte?

Auch wenn er langsam zu sich kam, schien der Gestaltenwandler noch immer nicht ganz im Hier und Jetzt angekommen zu sein. Sein Kopf brummte von dem Sturz und seine Sicht war noch immer nicht zu hundert Prozent klar. Gut, vollkommen klar war sie seit er denken konnte nicht gewesen, aber das war auch kaum möglich, wenn einem permanent ein paar blonde Fransen vor den Augen herumbaumelten.
Wie auch immer, als Rin kurz die ausgeprägte Beule des Blonden berührte, brach dieser erstmal in herzliches Gelächter aus. Glückwunsch, damit waren er selbst und die nächsten drei Zelte schon mal wach.
"Nein, geträumt habe ich göttlich...", entgegnete er mit einem anzüglichen Lächeln und dachte zurück an den ganz bezaubernden Latino, die Tänzer und den absolut magischen Duft der von seiner Bettgesellschaft ausgegangen war. Ob der Geruch seinem realen oder erträumten Partner entsprang wusste er nicht. Konnte man Gerüche überhaupt träumen?
Über die Aussage, dass er noch lebe, musste der Junge erneut kichern und schüttelte die Wuschelmähne.
"Da bin ich aber froh, es wäre schade um dich gewesen..." Mit dem freien Zeigefinger stubste er dem jüngeren leicht auf die Nasenspitze. Ja, das wäre es wirklich. Er hatte Rin tatsächlich für seine kleinen Überraschungen ins Herz geschlossen und das kam normalerweise nicht sehr oft vor.
Er mochte diese leicht sarkastische Ader- und ganz besonders der Tritt in die Säcke seines Bruders hatte dem Jungen einen ganz besonderen Platz in Blists herzen verliehen! Ein wenig sentimental dachte er an das dumpfe Geräusch zurück und verfluchte sich dafür, dass er diese Szene nicht auf Video hatte. Raoul machte sowas zwar nie viel aus und Blist war auch froh, dass er sich nicht ernsthaft wehgetan hatte, doch es war einfach die Geste, die Rin seinem Bruder da geliefert hatte, die einmalig war. Mit dieser Erinnerung konnte er sich in Zukunft immer wieder aufheitern, wenn Raoul ihm wieder auf der Nase herumtanzte...!
In so rührselige Gedanken vertieft, bekam der Junge kaum mit, dass Rin ihm eine Frage gestellt hatte. Verwirrt blinzelnd warf er einen Blick auf die Handschellen, die er für einen Moment tatsächlich vergessen hatte, grinste den Blonden im nächsten Moment aber verschmitzt an.
"Normalerweise ist das nicht nötig...", entgegnete er mit einem Hauch von Selbstzufriedenheit. "...aber du warst ein harter Brocken!" Er kicherte und legte den Kopf leicht schief, den Jungen unter sich eindringlich betrachtend.
"Ich hoffe, es macht dir nichts aus, den Rest deines Lebens an mich gebunden zu sein?", meinte er scherzhaft und setzte sich jetzt mit einem Plumpsen neben Rin.