Jareths Zelt

Cf: Strand

Während er in Richtung Zeltplatz ging, bewegten sich seine Ohren wieder unablässig, als wären sie zwei Sattelitenempfänger. Manche mochten das als Macke von ihm betrachten, für den ehemaligen Assassinen war es einfach überlebenswichtig. Möglich, dass er mittlerweile etwas paranoid geworden war, aber lieber paranoid als tot.
Dennoch hingen seine Gedanken an dem Gespräch mit Akarusa. Er war überraschend ehrlich und offen gewesen, so hatte er nur wenigen erzählt, dass er oftmals über sein weißes Fell nachdachte. Zwar hatte er vergleichsweise wenig über sich erzählt, aber mit Kerr war das Gespräch beispielsweise völlig anders verlaufen. Ganz zu schweigen von der kurzen Begegnung mit Kazama und dem cholerischen Vampir, den er sicher noch ein bisschen weiter ärgern würde. Für Akarusa empfand er eine Art Sympathie, die ihm in den letzten Jahren selten untergekommen war. Und es tat ihm ehrlich leid, dass er sie ausgerechnet mit seiner ärgsten Konkurrentin verwechselt hatte. Und vor allem, dass er während ihres Gesprächs ständig an die Frau denken musste.
Schließlich erreichten sie sein Zelt und bevor er selbst reinging, sah er auf das Symbol über dem Zelteingang, dann über die Schulter zu ihr. „Komm rein, ich gestatte es“ Anders wäre sie nicht reingekommen.
Er betrat sein Zelt als erstes und ging zielstrebig auf den Schrank zu, um von dort ein alte Teekanne und einen Emailetopf zu holen. Er hatte Minzwasser aus Prinzip immer vorrätig und füllte den Topf damit, bevor er ihn auf seine Heizplatte stellte. Er hatte sein Standardzelt ein wenig umdekoriert, er fühlte sich in den warmen Orientfarben einfach wohler. „Dauert noch etwas, setz dich ruhig“ Guter Tee brauchte seine Zeit. Er stand wieder vor dem Schrank und überlegte, ob er zu klassischem Assam oder zu Granatapfel greifen sollte. Gemessen am Wetter wäre nach seinem Geschmack Assam wohl am besten, aber der war recht kräftig. Ohne sich weitere Gedanken zu machen, griff er zu dem Glas mit Granatapfeltee und zu seiner Yasminmischung. Kombination kam hier wohl am besten und es roch immer so aromatisch. Während er also die Mischung in die Kanne füllte, waren seine Ohren auf Akarusa gerichtet. „Kann ich dich nicht doch zu einem kleinen Duett überreden?“, fragte er wieder grinsend und mit wenig Ambition, eher als Scherz gemeint und um die Stimmung zu lockern.

Cf: Strand

Auf dem Weg zu seinem Zelt hatte sich Akarusa sehr oft umgesehen. Immerhin hatte sie ja noch nicht wirklich viel von dem Ort hier gesehen, außer dem Strand, dem Steg und ihrem Zelt. Im Grunde genommen fand sie das auch nicht schlimm, denn immerhin hatte sie schon neue Leute kennen gelernt. Was ihr dann aber doch aufgefallen war, war das Jareth auf dem Weg zu seinem Zelt doch etwas in Gedanken versunken schien. Übre was er wohl nachdachte? Wie so manch anderen konnte man ihm nicht ansehen worüber er nachdachte. Als sie so weiter drüber nachdachte, beobachtete sie wieder einmal seine Ohren, die ein Eigenleben zu haben schienen. Sie bewegten sich unwillkürlich in die verschiedensten Richtungen. Schließlich kam sie mit ihm an seinem Zelt an. Komm rein, ich gestatte es. Das hörte sich ja schon gut an. So brauchte sie ja wenigstens nicht gegen eine Barriere laufen und das war doch schon mal etwas gutes. Sie folgte ihm einfach in sein Zelt, als auch er dieses betrat. Neugierig schaute sie sich um. Das ganze Zelt schien eine warme Aura zu haben, was an den schönen Farbtönen hier lag und es war anders eingerichtet als ihres, was sie sich natürlich schon gedacht hatte. Außerdem gab es noch eine kleine Kochecke. Nachdem Jareth dann sagte das der Tee wohl noch etwas brauchte setzte sie sich und schaute sich einfach etwas weiter um. "Dein Zelt ist wirklich schön eingerichtet." Ihres fand sie nicht so schön. Jareth`s Zelt hatte einen persönlichen Touch. Einen leichte Geruch vom Tee konnte sie schon jetzt wahrnehmen. Nach einer Weile richteten sich seine Ohren wieder auf sie und er fragte, ob er sie nicht doch zu einem Duett überreden konnte. Akarusa lachte kurz. "Nein, frag mich doch in 5 Minuten nochmal, auch wenn ich denke das sich meine Meinung heute nicht mehr ändern wird." Sie war zwar stur, aber irgendwann würde selbst sie nachgeben, dass wusste sie jetzt schon, aber so leicht wollte sie es Jareth nicht machen, also hielt sie erst mal an ihrer Meinung fest und sang nicht mit ihm.

Der Geruch der Granatapfel-Yasmin-Mischung in seiner feinen Nase ließ ihn sofort ruhiger werden und sich sichtlich entspannen. Nicht zu weit, er war weiterhin aufmerksam, aber in seinem Zelt fühlte er sich einigermaßen sicher. So ziemlich der einzige Platz auf dem ganzen Ausflugsgelände, an dem er sich überhaupt sicher fühlen konnte. Nur ehemalige hochrangige Mitglieder der ägyptischen Assassinengilde kannten den Zauber, der um seine Schlafstätte lag und von denen existierten nicht mehr viele. Eigentlich würden nur Alim und Arif den Bannkreis wirklich knacken können.... Er musste an die Vorstellung seiner beiden Drillingsbrüder lächeln, während er nachsah, wie weit das Wasser war. Wie die Leute ihren Tee mit normalem Wasser aufbrühen konnten, musste er nicht verstehen, am Besten schmeckte ein Tee doch nur mit Minzwasser oder einem Ingweraufguss. Aber jeder hatte seine Vorlieben.
Als Akarusa meinte, sein Zelt sei schön eingerichtet, lächelte er wieder. „Danke, man versucht eben, es sich ein bisschen bequem zu machen. Es ist nicht wie im Harem des Schahs, aber man kann es aushalten“ Er zwinkerte auf die letzte Bemerkung hin, in einem Harem musste man höllisch aufpassen. So viele Frauen auf einmal, das konnte auch gefährlich werden. Jareth hatte gehört, dass schon mal ein Assassine sein Leben hatte lassen müssen, weil er in einem Harem abgestochen worden war. Deswegen merke: lege dich nie mit Haremsfrauen und Müttern an. Oder allgemein mit Frauen, dachte er noch grinsend, schüttelte dann aber den Kopf. „Freut mich, wenn es dir gefällt“
Er sollte in fünf Minuten noch mal fragen? „Du weißt, dass ich dich beim Wort nehme, hm?“, grinste er und meinte es auch ernst. „Ich mag eine gute Herausforderung, das hält den Geist frisch. Woher kommst du, Akarusa, dass du selbst die Bitte eines so charmanten Fuchses wie mir ausschlägst? Oder krieg ich dich mit Männchen machen dazu, mit mir zu singen?“, scherzte er und in seinen Augen blitzte es einen Moment amüsiert. Bis das Wasser kochte, dauerte es noch einige Minuten.

Akarusa legte eine Hand auf ihren Oberschenkel und spürte das Messer dort, wo sie es immer bei sich trug. Warum trug sie es eigentlich auch auf dem Ausflug bei sich? Vielleicht weil sie so ein Gefühl von Sicherheit hatte, eben dass was sie brauchte. Wenn sie sich zurück erinnerte, hatte sie immer ein Messer bei sich getragen, schon seit dem Vorfall der kurz nach ihrem 17. Geburtstag geschehen war. Ihr Vater hat ihr das Silbermesser an ihrem 17. Geburtstag mit einem lächeln im Gesicht geschenkt. Als sie sich das Messer damals genauer angesehen hatte, hatte sie entdeckt das dieses eine Gravur hatte und diese Gravur ging über die Klinge.
Genau dort stand ihr vollständiger Name. Sogar der Nachname, den sie nach dem Vorfall nie wieder ausgesprochen hatte. Aber hier konnte ihr doch eigentlich nichts passieren. Ihren Blick lies sie weiter durch das Zelt schweifen, während sie auch ihre Gedanken etwas schweifen lies. Auf seine Bemerkung hin nickte Akarusa einfach nur. "Ja, mir gefällt es. Die Farben haben eine harmonische und beruhigende Wirkung wie ich finde." Hätte sie das mal lieber mit den 5 Minuten nicht gesagt. Sie hatte das doch nur im übertragenden Sinne gemeint, aber trotzdem musste sie lächeln. "Du kannst mich gerne beim Wort nehmen, aber meine Antwort bleibt selbst in einer Stunde noch die selbe." Zumindestens hoffte sie das. Denn auch wenn sie sehr stur sein konnte, so war sie doch irgendwann zu überzeugen. Ich mag eine gute Herausforderung, das hält den Geist frisch. Woher kommst du, Akarusa, dass du selbst die Bitte eines so charmanten Fuchses wie mir aus schlägst? Oder krieg ich dich mit Männchen machen dazu, mit mir zu singen? Bei seiner letzten Bemerkung musste Akarusa amüsiert grinsen. Die Vorstellung war doch lustig. "Ich komme aus Irland, um genau zu sein aus der kleinen Stadt Lucan. Man hört ja immer wieder wie stur die Irländer sein können." Akarusa zuckte kurz amüsiert mit den Schultern. "Du kannst ja gerne versuchen mich weiter dazu zu überreden heute noch zu singen, aber das wird sicher nicht einfach."

Ein wenig Heimweh hatte Jareth über seine Lebensspanne schon gehabt, auch heute noch war er gerne in den arabischen Ländern unterwegs. Nach Ägypten war auch ab und zu wieder zurückgegangen, aber er hatte seine Heimat gemieden. Den Teil der Wüste, in dem er aufgewachsen war, den hatte er bewusst gemieden. Aber öfters hatten ihn seine Aufträge nach Kairo oder Luxor geführt, das waren nun mal Städte, in denen auch hohe Tiere residierten. Und die Sonne und die vertrauten Gerüche in den Straßen.... er müsste lügen, wenn er sagen müsste, dass er seine Heimat nicht vermisste. Er war nun mal Araber und ein Wüstenfuchs, er konnte und wollte seine Herkunft nicht verbergen. Und solange er sein Heimweh nicht zeigte... Es haben war eine Sache, es zeigen eine andere. Als Assassine hatte er gelernt, seine Gefühle zurück zu stecken, aber selbst sein Meister hatte ihn immer davor gewarnt, sie ganz abzulegen.
„Ich denke, der Tee wird dir gefallen. Wenn du schon meine Einrichtung so magst, die nur einen kleinen Teil von dem wiedergibt, was meine Mentalität und Heimat ausmacht“ Sie würde schon noch früh genug merken, dass sie es mit einem reinblütigen Araber zu tun hatte. Und was diese ausmachten, auch wenn der Fuchs sich recht sicher war, dass Akarusa schon den einen oder anderen Einblick bekommen hatte. Andersherum war sie aber auch für Jayjay ein interessanter Gesprächspartner, aus dem so schnell nichts zu bekommen war und der sein ganzes Können verlangte. Aber das hieß ja nicht, dass es unmöglich war. Für ihn, Jareth, den weißen Drillingsfuchs, war nichts unmöglich. Naja, fast nichts. Aber größtenteils. Deshalb grinste er nur schief und zog die Augenbraue nach oben. „Nun, da muss ich wohl in einer Stunde noch mal fragen“ meinte er nur darauf und goss das mittlerweile kochende Wasser auf die Teemischung. Schon zog sich ein traumhafter Geruch durch das Zelt und er seufzte wohlig auf, während er die Kanne zum Ziehen zur Seite stellte. Er freute sich schon auf den Geschmack, der dem Geruch folgen wollte, holte aber erstmal seine Gitarre aus der Ecke neben seinem Bett. Mit dem Instrument setzte er sich zu Akarusa an den Tisch. Und während er sie stimmte und ein paar Akkorde anstimmte, hörte er der Ausführungen seiner Gesprächspartnerin aufmerksam zu. Und wieder grinste er schief, als sie meinte, die Iren wären für ihre Sturheit bekannt. Der Wüstenfuchs musste sogar leise lachen. „Nun, ich komme aus Ägypten und die Araber sind für Stoik und einen Willen aus Diamant bekannt. Lass uns sehen, wie dieses Duell der Geister ausgehen wird. Und lass uns die Herausforderung annehmen, dieses Duell nicht in einen Streit ausarten zu lassen. Und ich denke, dass dir diese kleine Parodie hier sehr gefallen wird“ Mit diesen Worten spielte er schon die ersten Akkorde eines Songs an, den er sehr mochte und immer wieder gerne spielte.


https://www.youtube.com/watch?v=5RNjl7PEe8s

Ich denke, der Tee wird dir gefallen. Wenn du schon meine Einrichtung so magst, die nur einen kleinen Teil von dem wiedergibt, was meine Mentalität und Heimat ausmacht. Lächelnd nickte sie. Die Einrichtung gefiel ihr wirklich schon sehr und das schwach Aroma des Tees das schon in der Luft lag, gefiel ihr ebenfalls. "Was ist das denn für ein Tee?" Nun gut, jetzt war sie wirklich wieder neugierig. Wenn schon das schwache Aroma so gut roch, konnte der Tee nur besser schmecken. Damals, als sie noch bei ihrem Vater gelebt hatte, hatte sie auch oft Tee getrunken, aber keiner roch so gut wie dieser hier. Sie fragte sich wirklich was das für ein Tee, doch ein Teil des Geruches kam ihr bekannt vor. Nun, da muss ich wohl in einer Stunde noch mal fragen. In einer Stunde würde er noch mal fragen. Sie merkte das sie wohl diesen "Kampf" verlieren würden und dabei mochte sie es wirklich nicht vor anderen zu singen. Sie liebte die Musik und sie liebte es genauso anderen beim singen zuzuhören, aber sie selber wollte nie für andere singen.
Sie seufzte kurz. Sie war zwar nicht leicht zu überreden, aber irgendwann bekam selbst das dickste Eis einen Riss und brach in sich zusammen und genau das schien grade bei ihr zu passieren. Ihr stieg der Geruch des Tee´s in die Nase. Es war ein Geruch bei dem man sich leicht entspannen konnte. Nach einer kurzen Weile setzte sich Jareth dann zu ihr an den Tisch und das mit seine Gitarre. Nun, ich komme aus Ägypten und die Araber sind für Stoik und einen Willen aus Diamant bekannt. Lass uns sehen, wie dieses Duell der Geister ausgehen wird. Und lass uns die Herausforderung annehmen, dieses Duell nicht in einen Streit ausarten zu lassen. Und ich denke, dass dir diese kleine Parodie hier sehr gefallen wird. Das er einen Willen aus Diamant hatte, dass hatte sie schon früh gemerkt und sie wusste jetzt schon wer dieses Duell verlieren würde. Nämlich sie, denn so stur sie sein konnte, jetzt grade konnte sie diese Sturheit einfach nicht aufrecht erhalten. Aufmerksam hörte sie Jareth zu und unwillkürlich musste sie wieder lächeln. Er sang wirklich gut. An manchen Stellen des Liedes musste sie sogar kurz lachen, aber immer nur leise. Als Jareth das Lied zu ende gesungen hatte klatschte sie kurz lächelnd. "Wirklich schön, nur so langsam bereue ich es mit gekommen zu sein." Sie grinste ihn an. "Ich weiß nämlich jetzt schon wer dieses Duell verlieren wird." Auch wenn sie noch nicht so leicht aufgeben würde, wusste sie das sie wahrscheinlich doch noch singen würde und wenn sie singen würde, dann wüsste sie jetzt schon auf welches Lied ihre Wahl fallen würde.

Viele Touristen, die nach Ägypten kamen oder allgemein die arabischen Länder besuchten, berichteten nur von den starken Kaffees, die es dort gab. Es stimmte auch, doch war das eher in der Türkei beliebt. Jareth zum Beispiel war absolut kein Freund von Kaffee, er fand einfach nichts daran. Selbst der stärkste Assam war nicht halb so bitter wie Kaffee. Und so richtig wach machte der auch nicht, wie ihm immer nachgesagt wurde. Nein, er blieb beim Tee, damit fuhr man immer sicher. Und die Aromen waren wesentlich reichhaltiger als bei dieser schwarzen Brühe.
„Eine recht individuelle Mischung aus Granatapfel und einer speziellen Yasmin-Mischung, die ich mir mal aus Marokko mitgebracht habe. Sehr fein und differenziert im Geschmack, und jedes Mal anders. Nicht unbedingt traditionell, aber äußerst aromatisch und entspannend“ Aber man musste ja nicht zwanghaft an Traditionen hängen.
Jay konnte nicht verneinen, dass er auch ein wenig in Flirtlaune kam. Warum auch nicht? Akarusa war hübsch, klug und was ihn vor allem reizte, sie hatte ihm lange nicht so viel erzählt wie andere. Sie redete zwar viel und sicher hatte er das eine oder andere schon aus ihr herausgekitzelt, aber es gab noch einige wesentliche Punkte, die noch im Dunkeln lagen. Und das reizte ihn, wo er ohnehin schon recht gerne flirtete. Die richtige Taktik hatte er noch nicht, aber kommt Zeit, kommt Rat. Akarusa fühlte sich zumindest schon mal wohl in seinem temporären Domizil und damit hatte er schon mal einen Pluspunkt.
Während er sang, beobachtete er sie natürlich. Sie lächelte, lachte sogar ab und zu. Strike Er brachte andere gerne mit seiner Musik und seinen Texten zum Lachen, und besonders sie hörte er gerne lachen. Er konnte sich beim besten Willen auch nicht vorstellen, dass sie so schlecht sang, wie sie sagte. Ihr Lachen war melodisch, aber zurückhaltend und wenn sie das richtige Lied sang... Hieß es nicht eigentlich auch, dass Engel eine himmlische Stimme hatten. Er war ein wenig neugierig, ob das stimmte. Als sie ihm applaudierte, nachdem er geendet hatte, grinste er nur. Besonders, nachdem sie ihm gesagt hatte, sie bereue es langsam, mitgekommen zu sein. Das hieß, er war dabei, zu gewinnen. Wenn das mal kein Etappensieg auf ganzer Linie war! „Danke. Und ich hoffe doch, dass es nicht an mir liegt, dass du deine Entscheidung beginnst, zu bereuen“ Er wusste ganz genau, dass ihre Sturheit zu bröckeln begann. Jayjays angeborene Hartnäckigkeit zahlte sich also mal wieder aus. Wie die Engelsfrau ihm auch gleich bestätigte, was seinem Grinsen ein amüsiertes Augenfunkeln hinzufügte. „So? Hast du die Gabe der Vorhersehung erhalten? Dann teile deine Erkenntnis mit mir?“ Der Tee war mittlerweile durchgezogen, er stand als kurz auf, ließ die Kräutermischung abseien und goss den verbliebenen Tee in zwei Tassen. Eine stellte er mit der Warnung „Vorsicht, heiß“ vor Akarusa, die andere an seine Seite des Tisches. Dann setzte er sich wieder und nahm auch die Gitarre wieder zur Hand. „Ich bin nicht nur für Komik bekannt gewesen, als ich die Clubs in Amerika unsicher machte. Mein Repertoire umfasst auch ernsthafte und tiefgehende Musik“ Mit diesen Worten stimmte er ein Lied an, dass damals nicht besonders viele seiner Fans verstanden hatten, welches aber einen tiefen Sinn besaß und auf seinen persönlichen Erfahrungen und Gefühlen basierte. Musikalisch kein Meisterstück, aber lyrisch und emotional eine Schokoladentorte mit Schlagsahne: Schwer verdaulich aber schmackhaft.

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Akarusa genoss die schöne und angenehme Aura die die ganze Umgebung grade hatte. Das Aroma, welches sich weiter ausbreitete war wirklich sehr angenehm und so fragte sie sich nur noch mehr wie dieser Tee wohl schmecken würde. Sie selber hatte wirklich schon einige Teesorten probiert, aber eigentlich waren es nie irgendwelche besonderen gewesen. Es waren immer nur diese Standart Teesorten die man fast überall serviert bekam und irgendwann schmeckte dann auch der Tee nicht mehr. Auf seine Beschreibung des Tee´s hin nickte Akarusa lächelnd. Na das hörte
sich doch gut an, wenigstens nichts traditionelles. "Ich bin froh das es nichts traditionelles ist. Ehrlich gesagt habe ich genug traditionelle Teesorten probiert um irgendwann keine Lust mehr auf Standart Teesorten zu haben, aber so bin ich nur noch neugieriger wie diese Mischung schmecken wird. Hoffentlich so gut wie das Aroma duftet."
Das Lied, welches Jareth gesungen hatte gefiel ihr wirklich sehr. Wenn das so weiterging würde irh Sturheit wie eine Pyramide aus Karten in sich zusammen fallen und der leichte Wind der dazu gebraucht wurde, war schon aufgekommen. Das war gar keine gute Neuigkeit für sie, denn schließlich wollte sie doch nicht singen, aber irgendwo verlor sie dieses Gefühl grade. Sie würde sogar eigentlich, wenn sie es vor sich zugeben würde, für Jareth doch singen. So zu sagen als Danke schön für den Tee und auch für die tolle Musik. Sie musste zugeben das er ihr doch sehr sympahtisch war.
Danke. Und ich hoffe doch, dass es nicht an mir liegt, dass du deine Entscheidung beginnst, zu bereuen. Lächelnd schüttelte sie den Kopf, auch wenn es doch zum Teil an ihm lag. Mit seiner Art brachte er nämlich ihre Sturheit zum einstürtzen und das gefiel ihr gar nicht. "Nein, es liegt nicht an dir." Doch eigentlich lag es ja nur an ihm. "Es ist nur so das meine Sturheit grade wie ein Kartenhaus in sich zusammen bricht, also so gesehen, doch es liegt zum Teil an dir." Und jetzt hatte sie das was sie dachte auch noch zugegeben. Was war bloß los mit ihr? Sie redete zwar unheimlich gerne und gegen gute Musik und einen leckeren Tee hatte sie auch nichts, aber normaler Weiße konnte sie ihre Sturheit doch immer aufrecht erhalten. Sie fragte sich wirklich, warum sie das nicht bei Jareth schaffte. Entweder lag es wirklich daran das er einen Willen aus Diamant hatte oder es gab noch einen anderen Faktor, ein Faktor der ihr noch unbekannt war. So? Hast du die Gabe der Vorhersehung erhalten? Dann teile deine Erkenntnis mit mir. Die Gabe der Vorhersehung... Wenn sie die erhalten hätte, dann hätte sie sich gewünscht das, dass früher passiert wäre. Obwohl, selbst wenn sie gewusst hätte das sie wahrscheinlich noch singen musste, hätte sie die Einladung auf ein gutes Gespräch, einen guten Tee und schöne Musik nicht abgelehnt. "Leider habe ich diese Gabe nicht erhalten, aber ehrlich gesagt würde ich sie auch gar nicht haben wollen, denn was ist das Leben ohne Überraschungen, obwohl ich dann doch leider zugeben muss das ich eine für mich nicht so angenehme Befürchtung habe, nämlich das ich doch noch singen werde." Für einen kurzen Augenblick stand Jareth wieder auf und holte den Tee. Als die Tasse vor ihr stand, konnte sie das Aroma nur noch besser wahr nehmen und dieses Aroma war wirklich bezaubernd und entspannend. Auf seine Warnung hin nickte Akarusa einfach nur. Als er sich wieder setzte, hatte er auch schon wieder seine Gitarre in der Hand. Ich bin nicht nur für Komik bekannt gewesen, als ich die Clubs in Amerika unsicher machte. Mein Repertoire umfasst auch ernsthafte und tiefgehende Musik. Wieder hörte sie schweigend zu. Auch dieses Lied gefiel ihr. Es war ein wirklicher Kontrast zu dem ersten, welches er gesungen hatte, aber doch konnte sie nicht anders, als aufmerksam und schweigend zuzuhören. Während sie ihm zu hörte, nahm sie vorsichtig den Tee und nippte kurz um sich nicht zu verbrennen, aber schon das reichte um das Kartenhaus nun endgültig zum zusammen Sturz zu bringen. Vorsichtig stellte sie die Tasse wieder hin. Der Tee war wirklich einer der besten den sie je getrunken hatte. Als Jareth wieder das Lied beendet hatte lächelte sie. "Das Lied gefällt mir auch. Es ist zwar nicht lustig, aber teifgreifend. Ein Kontrast zu dem Lied was du als erstes gesungen hast und das, Plus der wirklich tolle Tee, haben das Kartenhaus nun endgültig zum einsturtz gebracht." Sie konnte es zwar wirklich nicht leiden zu verlieren, aber hier hatte sie eingesehen das sie wirklich keine Chance mehr hatte, also konnte sie auch aufgeben.

Jareth legte den Kopf in den Nacken und lachte schallend. Standard brauchte man bei ihm nicht zu erwarten, weder beim Tee noch bei irgendetwas anderem. In keiner Hinsicht entsprach der Wüstenfuchs dem Standard. Und immerhin freute sie sich darauf, hätte er den Assam genommen, wäre er vielleicht Gefahr gelaufen, sie zu enttäuschen. Woran dachte er nur wieder? Wieso dachte er daran, dass er sie enttäuschen konnte? Generell war ein eher ambitionierter Charakter, der die ihm gestellten Aufgaben so gut wie eben möglich absolvierte. Aber warum war es bei ihr anders? Warum setzte er alle ihm bekannten Tricks ein, um ihr einen wirklich guten Tee zu machen, damit sie sich wohlfühlte? Wahrscheinlich machte ihn die Aussicht auf Tee selbst ein bisschen weich, er musste aufpassen. „An Teesorten kann ich dir so gut wie alles bieten, ich habe für jeden Geschmack etwas da. Und wenn es keine Sorte per se ist, dann wird gemischt. Und das ist mir immer noch das Liebste, denn dann schmeckt der Tee immer anders“ Er hoffte wirklich, dass der Tee ihr schmeckte, riechen tat er wirklich fantastisch. Gerade die empfindliche Nase des Fuchses kam dabei völlig auf ihre Kosten.
Jayjay sang gerne, das konnte man nicht abstreiten. Er hatte ein umfassendes Liedrepertoire und auch seine instrumentalen Fähigkeiten konnten sich durchaus sehen lassen. Er beherrschte so manches Instrument und das sogar sehr gut. Aber sein erstes und nachwievor liebstes Instrument war die Gitarre. Zumal man sie auch relativ unkompliziert transportieren konnte und mit wenig Aufwand wunderbare Melodien zaubern konnte. Als sie dann meinte, es läge nicht an ihm, zog er grinsend und wissend die Augenbrauen in die Höhe. „Ach?“ Er konnte sich schon denken, dass seine kleinen, zugegeben leicht hinterhältigen Tricks und Kniffe langsam Wirkung zeigten. Einem Assassinen wie Jay entkam man nun mal nicht, wenn dieser einen einmal in seinem Fokus hatte. Er war hartnäckig und seine Hartnäckigkeit zahlte sich mal wieder aus. Wie sie auch gleich bestätigte. „Dann darf ich mich als Sieger wähnen?“ Sein Grinsen war durchaus als frech zu bezeichnen, wenn es auch lange nicht so bösartig war, wie es sein konnte. Er hatte es also mal wieder geschafft. Soviel zum Thema Sturheit der Iren.
„In die Zukunft sehen zu können ist eine sehr zweifelhafte Gabe, die sich viele wünschen und die, welche sie haben, verfluchen sie“ In der Gilde hatten sie einen alten, menschlichen Assassinen gehabt, der die Gabe besessen hatte, in die Zukunft zu sehen. Er war verrückt geworden. Bei ihr wollte er nicht, dass es soweit kam. Sie war ihm wirklich sehr sympathisch. Wieder sah er sie an, wenn er auch unter einem undefinierbaren Lächeln versteckte, dass er sie sich genauer ansah. Dieselben weißen Haare, dieselben roten Augen, sogar dieselben Gesichtszüge. Er würde sogar direkt darauf wetten, dass sie dieselbe Kleidergröße hatte. Aber der Ausdruck in ihren Augen war anders, ihre Stimme hatte eine andere Sprachmelodie, ihr Geruch war so völlig anders. Wie konnte er Akarusa nur mit einer der gefährlichsten Mörderinnen dieser und der vergangen Zeit verwechseln? Sie war so völlig anders als sie und dennoch war sie ihr so ähnlich. Dieser Zwiespalt verwirrte ihn mehr, als er es vor sich selbst eingestehen wollte. Normalerweise wusste er immer ganz genau, was er tat und was zu tun war, bei ihr war es... nun, noch hatte er die Situation im Griff. Aber wie lange blieb das noch so?
Er schüttelte leicht den Kopf, um wieder ins Gespräch einzusteigen. „Sieh an, bekomme ich also doch noch deine Stimme im Gesang zu hören? Es soll mir eine Ehre und eine Freude sein, wenn du dich doch noch dazu entschließt“ Er würde sie gerne singen hören. Auch, weil er sich davon überzeugen wollte, ob sie wirklich so schlecht sang, wie sie behauptet hatte. In seinen Augen sang niemand schlecht, es gab nur Musik, die nicht jeder mochte. Sein Dark Cabaret zählte da ja auch irgendwie dazu.
Er musste ehrlich lächeln, als sie auch dieses Lied mochte. Nicht viele verstanden den Sinn dahinter und das mussten sie nicht mal unbedingt. Aber die meisten mochten es auch nicht, es war ihnen einfach zu... düster. Ohne Witz, man musste zu sehr nachdenken, bei diesem Song. Seinen Fans hatte das nicht immer gefallen, aber die wenigen, die den Song verstanden und ihn immer noch mochten, die konnte er durchaus als wahre Fans bezeichnen. Aber ihm war es gleich, er hatte die Musik aus Spaß angefangen und wer sie mochte, der mochte sie eben. „Es freut mich, dass auch meine etwas unkonventionellere Musik Anklang bei dir findet. Viele verstehen ihn nicht, aber das muss man auch nicht. So wie ich der Meinung bin, dass man nicht alles in dieser Welt verstehen muss“ Er nahm nun seinerseits die Teetasse und nahm einen kräftigen Zug. Bis er geendet hatte, war der Tee soweit abgekühlt, dass er ihn ohne Verbrennungsgefahr trinken konnte. Und er hatte sich mal wieder selbst übertroffen. Als er absetzte, grinste er wieder, als sie meinte, dass er alles in allem ihr Kartenhaus zum Einsturz gebracht hatte. „Kapitulation durch technisches K.O.? Also darf ich mich der Ehre erfreuen, dich singen zu hören? Erlaubst du mir, dich zu begleiten?“ Sollte er das Lied kennen, würde er das ohne zu zögern tun.

Jeder Mensch hatte ja irgendwo schon mal etwas besonderes erlebt oder hatte auch etwas besonderes an sich, denn wenn man immer nur das Vorhersehbare und den Sandart vorgesetzt bekam, hatte man entweder irgendwann die Nase voll oder einfach keine Lust mehr. An Teesorten kann ich dir so gut wie alles bieten, ich habe für jeden Geschmack etwas da. Und wenn es keine Sorte per se ist, dann wird gemischt. Und das ist mir immer noch das Liebste, denn dann schmeckt der Tee immer anders. Das hörte sich doch gut an und schon der Tee jetzt schmeckte ihr sehr gut. So wie auch das Aroma sie entspannt hatte, tat es auch der Tee als sie ihn trank. "Sag das nicht zu laut, sonst wirst du mich wohl noch öfters sehen, weil ich einen guten Tee trinken möchte." Kurz musste sie lachen. Gegen einen guten Tee und ein nettes Gespräch hatte sie nichts, überhaupt nichts. Dann darf ich mich als Sieger wähnen? Wenn er das so sagte, wollte sie schon fast wieder den Kopf schütteln und gar nicht singen und auch schon wegen seines durch aus frechen Lächeln hätte sie einfach Nein gesagt. Aber anstatt das zu tun nickte sie seufzend. "Am liebsten würde ich jetzt ganz schnell verschwinden um nicht singen zu müssen." Und wir gerne sie das machen wollte, aber sie konnte einfach nicht. Sie hatte sich auf dieses Duell eingelassen und sie hatte verloren, also musste sie nun auch zu ihrem Wort stehen und für ihn singen. Also machte sie sich zumindestens schon mal Gedanken, welches Lied sie singen würde. Sie kannte schließlich einige die sie sehr gerne sang, wenn sie alleine war und sich da zu entscheiden war wirklich nicht einfach, aber schließlich entschied sie sich lächelnd für ein Lied das sie schon sehr oft gesungen hatte. In die Zukunft sehen zu können ist eine sehr zweifelhafte Gabe, die sich viele wünschen und die, welche sie haben, verfluchen sie. Akarusa konnte sich auch im besten Sinne nicht vorstellen das es gut war in die Zukunft sehen zu können. Man sagte zwar manchmal aus Spaß, das es ein Vorteil wäre wenn man die Zukunft kennen würde, aber wirklich gut stellte sie sich das nicht vor. Wenn man die Zukunft kannte, lag nichts mehr im Verborgenen. Es gab keine Gehemnisse meh rfür einen und man wusste selbst die schrecklichsten Dinge schon im Voraus und meistens konnte man dann nicht mal etwas dagegen tun. Man konnte nur zu sehen und das Leben versuchen so gut es ging zu leben, aber schon das stellte Akarusa sich schwer vor. "Ich kann mir auch gut vorstellen, warum die die sie haben sie auch verfluchen..." Aber so genau wollte sie auch gar nicht weiter drüber nachdenken. Sie war froh das sie diese Gabe nicht hatte und sie wünschte sich, dass das auch so blieb. Ihre reichte ihre Fähigkeit schon aus. Sieh an, bekomme ich also doch noch deine Stimme im Gesang zu hören? Es soll mir eine Ehre und eine Freude sein, wenn du dich doch noch dazu entschließt. Das sollte es ihm wirklich, den schließlich sang sie überhaupt nicht gerne vor anderen. Schließlich fand sie ja, dass sie nicht singen konnte. Sie sang auch nur weil sie dieses Duell ja verloren hatte, sonst würde sie wahrscheinlich weiter darauf bestehen das sie nicht singen brauchte, aber was sollte sie sagen? Sie hatte verloren und musste ihren Wetteinsatz nun auch einhalten. Kur seufzte sie und nickte dann lächelnd. "Ja, du wirst mich singen hören. Ich habe verloren und jetzt muss ich mein Wort einhalten." Es freut mich, dass auch meine etwas unkonventionellere Musik Anklang bei dir findet. Viele verstehen ihn nicht, aber das muss man auch nicht. So wie ich der Meinung bin, dass man nicht alles in dieser Welt verstehen muss. Jeder hatte seinen eigenen Geschmack, egal ob in der Musik oder bei anderen Sachen. Man konnte halt nicht allen es recht machen, auch wenn man es vielleicht versucht und auch dort musste man nicht alles verstehen. Viele hörten Musik einfach nur, damit ihnen nicht langweilig war, andere hingegen hörten Musik um auf den Text zu achten und so verteilten sich dann auch die Geschmäcker. Eigentlich gefiel ihr hingegen sehr vieles. Klar, auch sie hatte ihre Lieblingsmusik, aber sie lies sich gerne mal auf etwas neues ein. Deswegen hatte sie damals auch angefangen zu lernen wie man auf dem Klavier spielt. Ihr Vater hatte es ihr nach und nach beigebracht und sie hatte sich darauf eingelassen, einfach weil sie den Klang so schön fand. Inzwischen konnte sie selber sehr gut Klavier spielen, aber viel Gelegenheit hatte sie ja als Lehrerin nicht mehr dazu. Schade eigentlich, denn das hatte sie immer sehr gerne getan, auch um sich zu beruhigen. Kapitulation durch technisches K.O.? Das hörte sich ja wirklich nett ausgedrückt an. Warum konnte sie bei ihm bloß nicht ihre Sturheit durchsetzten, das war das was sie sich die ganze Zeit fragte. Aber im End Effekt war es egal, denn sie hatte aufgegeben und jetzt würde sie um das singen nicht mehr drum herum kommen. Einen stillen Augenblick überlegte sie welches Lied sie den singen würde und entschied sich schließlich für eins, das sie für immer an ihre Mutter binden sollte. Das Lied hatte damals einfach zu gut ihre Gefühle beschrieben und nun würde sie das erste Mal vor jemand anderem singen. "Ja, du wirst mich noch singen hören und du kannst dich wirklich glücklich schätzen den du wirst der einzige bleiben, der mich je singen gehört hat. Wenn du das Lied kennst kannst du gerne mit singen." Sie würde auf keinen Fall nochmal für irgendwenn anders singen, aber bei Jareth war es auch etwas anderes. Auch er trank jetzt von seinem Tee, was auch sie dazu veranlasste nochmal einen Schluck zu trinken ehe sie anfing zu singen. Sie war zwar die ganze Zeit dagegen gewesen zu singen, aber irgendwo wollte sie auch singen. Lächelnd schüttelte sie noch einmal den Kopf ehe sie kurz Luft holte und dann begann zu singen.

https://www.youtube.com/watch?v=1ukwH7TeLxQ

Gegen eine Wiederholung dieser Art hätte der Fuchs nun wirklich nichts einzuwenden. Seit er seine Familie verlassen hatte, beziehungsweise aus der Gilde ausgetreten war, hatte er mehr oder weniger alleine gelebt und niemanden an sich heran gelassen. Selbst Giacomo hatte nur das nötigste über den ehemaligen Assassinen gewusst, wenn er auch das wichtigste erkannt hatte: dass Jayjay verschwiegen war. Der später so berühmt gewordene Casanova hatte ihm alles anvertraut, Momente der Stärke, wie Momente der Schwäche hatte er mit ihm erlebt. In gewisser Weise dachte er noch heute in Freundschaft an den Venezianer zurück, er war auch der einzige Arbeitgeber, auf dessen Beerdigung er aus freien Stücken gegangen war. Er war ein komischer Kauz gewesen, aber einer der wenigen Menschen, bei denen er gerne gearbeitet hatte und ihn bis zum Schluss begleitet hatte. Immer im Schatten, immer ungesehen. Aber stets vorhanden, stets gegenwärtig, stets bereit. Auf eine verkorkste Art und Weise waren sie Freunde gewesen, aber diese merkwürdige Art der Beziehung hatte er nicht nur zur Giacomo gehabt. Nach ihm und vor ihm hatte es wenige Arbeitgeber gehabt, die Jareths Verschwiegenheit zu schätzen gewusst hatten und ihm oft wichtige Details aus deren Leben anvertraut.
Akarusa aber war keine Arbeitgeberin. Viel mehr eine Kollegin, sie könnte vielleicht auch eine Freundin werden. Die erste Freundin seit Jahrhunderten. Der Wüstenfuchs lebte nun einmal sehr zurückgezogen, blieb für sich. Aber sie... könnte es vielleicht schaffen, zu so etwas wie einer Freundin zu werden. „Und wer sagt dir, dass ich nicht genau dies bezwecke?“, überspielte er seine Gedanken mit einem intensiven Blickkontakt und einem breiten Grinsen.
Als das Gespräch dann wieder auf das Thema wahrsagen kam, hob er nur die Hand. „Der Moment soll nicht von solchen Gesprächen überschattet werden. Ich kannte einen Mann, der dieses konnte und er nahm kein würdevolles Ende. Ich denke nicht gerne an die Vergangenheit“ Er verriet hier wesentlich mehr über sich als sonst... was trieb ihn dazu?
Sie würde also wirklich singen, er hatte anscheinend tatsächlich gewonnen. Es freute ihn schon, zum einen, weil sich mal wieder bewiesen hatte,dass er nachwievor seinen Willen durchsetzen konnte. Zum anderen, weil er schon anhand ihrer normalen Sprachstimme gehört hatte, dass sie eigentlich viel Gesangspotenzial hatte. Oder zumindest haben musste. Sein Lächeln wurde ein wenig wärmer, seine Hand war schon auf halben Wege, ihre zu berühren, als er sie wieder zurückzog. Er musste endlich wieder zu seiner alten Form zurückfinden, sonst gab er noch seinen Selbstschutz auf. So sympathisch sie ihm ja war, das konnte er nicht riskieren. Dass es ihn allerdings ehrlich freute, dass er sie nun doch singen hören würde, das konnte er ruhig zeigen. In einem warmen Lächeln, das sogar seine Augen erreichte. Es war wirklich eine Ehre, sie Singen zu hören, wenn sie schon sagte, dass er der einzige sein würde, der es je hören würde. Er musste sich eingestehen, dass es kaum Momente in seinem langen Leben gegeben hatte, die ihn mit mehr Ehre erfüllt hatten. Immerhin... das war etwas einzigartiges. Er nickte daher und nahm schon die Gitarre in die Hand, denn er hatte in jedem Fall vor, sie zu begleiten. „Es wird mir eine große Ehre sein, Werteste“
Als sie begann, stieg er tatsächlich automatisch mit seiner Gitarre ein, schließlich kannte er das Lied. Aber er konnte mit jeder Note weniger verstehen, warum sie nicht singen wollte. Oder warum sie glaubte, nicht singen zu können. Ihre Stimme war wundervoll, klar, sauber und sie schaffte es, die Emotionen eines Liedes wirklich durchklingen zu lassen. Wer hatte ihr eingeredet, nicht singen zu können? Jareth selbst sang nicht mit, er spielte nur seine Gitarre. Aber dennoch... er war der Überzeugung, sie sang um vieles, um sehr vieles besser als er.
Sie endete und er konnte nicht anders, er klatschte langsam, aber ehrlich in die Hände. „Wer hat dir eingeredet, du könntest nicht singen? Derjenige war entweder ein Narr oder er wollte es dir böswillig einreden. Du hast eine bezaubernde Stimme, Akarusa, wenn ich das so sagen darf. Eine wirklich wunderbare Stimme und niemand kann etwas anderes behaupten, wenn er noch bei klarem Verstand ist“ Nach dem Hintergrund, weshalb sie gerade dieses Lied ausgesucht hatte, fragte er nicht. Das ging ihn herzlich wenig an und sicher wollte sie darüber auch nicht sprechen.

Und wer sagt dir, dass ich nicht genau dies bezwecke? Akarusa erwiderte den Blickkontakt von Jareth einfach und musste selbst kurz lachen. Wenn er das bezwecken wollte hatte er es geschafft. Wieder nahm sie einen Schluck des wirklich köstlichen Tee´s. "Tja, dann bin ich wohl blind in eine Falle getappt. Das ist aber gar nicht gut für mich" scherzte sie grinsend. Ein guter Tee, ein netter Gesprächspartner, so etwas hatte sie wirklich schon einige Zeit nicht mehr gehabt. Natürlich hatte sie sich mit einigen auch schon auf diesem Ausflug unterhalten, aber ein wirklich interessantes und auch zum Teil lustiges Gespräch wie dieses mit Jareth hatte sie dabei noch nicht gehabt. Sie mochte ihn inzwischen wirklich und das konnte sie nicht über jeden sagen den sie kannte. Als er dann wieder sprach, hörte sie ihm einfach schweigend zu. Der Moment soll nicht von solchen Gesprächen überschattet werden. Ich kannte einen Mann, der dieses konnte und er nahm kein würdevolles Ende. Ich denke nicht gerne an die Vergangenheit. Diesmal nickte Akarusa einfach nur. In dem waren sie sich gleich, auch sie dachte nicht gerne an die Vergangenheit, einfach weil es dort so schmerzvoll Momente gab und sie sich nicht ständig an diese erinnern möchte. Man sagt zwar immer das es hilft darüber zu reden, aber irgendwann glaubte man das einfach nicht mehr. Sie wollte das Thema nicht wieder aufgreifen, also sagte sie nicht mehr dazu. Es wird mir eine große Ehre sein, Werteste. Schon hatte er die Gitarre wieder in der Hand und Akarusa lächelte. Na ja, so schlimm würde es schon nicht werden für ihn zu singen. Als sie also anfing zu singen lächelte sie als Jareth mit der Gitarre einstieg. Es freute sie den so brauchte sie nicht ganz alleine singen. So konnte sie noch dem Klang der Gitarre zuhören. Wer hat dir eingeredet, du könntest nicht singen? Derjenige war entweder ein Narr oder er wollte es dir böswillig einreden. Du hast eine bezaubernde Stimme, Akarusa, wenn ich das so sagen darf. Eine wirklich wunderbare Stimme und niemand kann etwas anderes behaupten, wenn er noch bei klarem Verstand ist. Als sie das Lied dann zu Ende gesungen hatte und Jareth klatschte wurde sie zum ersten Mal seit unzähligen Jahren wieder etwas rot. Sie freute sich das Jareth fand, das sie eine bezaubernde Stimme hatte, auch wenn sie da immer noch etwas anderer Meinung war. "Als ich damals noch klein war habe ich sehr oft gesungen. Es machte mir Spaß aber nie hat mich jemand gehört. Meine Mutter hatte immer gesagt ich hätte eine wunderbare Stimme und eigentlich hatte ich ihr auch geglaubt, aber eines Tages hatten mich dann mehrere Kinder aus meiner alten Schule singen gehört und sie lachten über mich. Seit dem wollte ich einfach nicht mehr vor anderen singen, weil ich das Gefühl hatte schlecht singen zu können." Akarusa lächelte etwas traurig. Sie hatte seit dem nie wieder für jemanden gesungen und hatte es eigentlich auch nicht wieder vorgehabt, aber es hatte ihr Spaß gemacht für Jareth zu singen und dann auch noch zu hören das er ihre Stimme bezaubernd fand.

Natürlich wusste Jay um seine Wirkung auf andere, er konnte seine Flirtkünste auch geschickt einsetzen, um das zu bekommen, was er wollte. Was jetzt nicht immer nur der Körper seines Gegenübers war. Manchmal waren es einfach Informationen, ab und an hatte er auch schon geflirtet, weil er gewisse Personen ausgeliefert haben wollte. Jetzt... er flirtete schon ein bisschen. Was war auch auch schlimm daran? Akarusa war sehr hübsch und warum sollte er es sich nicht leisten können, ein bisschen zu flirten?
„Ganz recht“, grinste er daher nur frech, als sie meinte, sie wäre blind in eine Falle getappt. „Du bist mir blind ins offene Messer gelaufen. Strike!“ Er lachte, diese kleinen Scherze hatten was für sich. „Ich bin gut darin, Fallen aufzustellen, wer weiß, vielleicht hab ich dir schon die nächste gestellt?“ Er hob grinsend die Augenbrauen und wackelte wieder mit den weißen Ohren. Sie war ihm wirklich sehr sympathisch und er würde wetten, dass diese Sympathie auf Gegenseitigkeit beruhte. Charmant konnte Jareth immer sein, wenn er wollte.
Da wurde Akarusa doch tatsächlich rot – Strike two! Mitten ins Schwarze. Eine Frau zum Erröten zu bringen, das fiel ihm nicht allzu schwer, wenn die Frau mitspielte. Aber es war immer wieder ein kleines Triumphgefühl, auch wenn er sein Lob durchaus ernst gemeint hatte. Er fand wirklich, dass sie eine sehr schöne Stimme hatte, eine wunderbare Stimme, die in dem richtigen Ambiente sicher noch mehr zu Geltung kam. Sie hatte Emotion, sie traf die Töne, sie war einfach gut. Als sie dann erzählte, weshalb sie nicht mehr gerne sang, trank er schweigend seinen Tee, seine Ohren aufmerksam auf sie gerichtet. Kinder konnten so grausam sein... Er erinnerte sich noch gut daran, wie damals, als er noch frisch in der Ausbildung gewesen war... Es hatte einen Jungen gegeben, der an die Gilde mehr oder weniger verkauft worden war. Er hatte absolut keine Veranlagung zum Assassinen gehabt, seine Eltern hatten einfach das Geld gebraucht und ihrem Sohn eine anständige Ausbildung garantieren wollen. Aber der Bursche war mit keiner Seite seines Wesens ein Assassine gewesen. Er wurde von allen nur gehänselt, selbst Jareth und seine Brüder konnten sich davon nicht freisprechen. Sie hatten nicht aktiv mitgemacht, aber zugelassen, dass die anderen ihn ärgerten. Sie hatten nur daneben gestanden und den Jungen ignoriert. Eines Tages war er einfach verschwunden. Niemand hatte ihnen gesagt, was aus dem Kleinen geworden war. „Kinder...“ Er schüttelte den Kopf. „Denk nicht mehr daran. Sie haben deinen Gesang einfach nicht zu schätzen gewusst. Es waren Kinder“ Kurzentschlossen, was er später wahrscheinlich bereuen würde, nahm er ihre Hand und hauchte einen Handkuss darauf. „Du singst wunderbar. Ich würde mich freuen, das öfters hören zu dürfen, Akarusa. In deinem Gesang stecken Gefühle, steckt Leben. Von dir kann sich so mancher sogenannte 'Sänger' eine Scheibe abschneiden“ Er hatte so viele gesehen und leider auch gehört, die sich als Sänger bezeichnet hatten und von Musik so viel Ahnung hatten wie eine Küchenschabe von höherer Physik.

Sie musste unwillkürlich mit lachen als auch er lachte. Was für eine Falle. Sie bekam einen guten Tee, einen netten Gesprächspartner und tolle Musik geboten und das was sie bis jetzt machen musste war selber singen, aber selbst das hat sie nicht mal so gestört wie es sie bei anderen getan hätte und wenn er ihr wirklich schon die nächste Falle gestellt hatte, würde sie wohl nur abwarten können. "Na ja, was soll ich sagen? Da werde ich wohl auf die nächste Falle warte, wobei mir die erste doch recht gut gefallen hat. Ein sehr guter Tee, ein sehr netter Gesprächspartner und schöne Musik, also besser also eine schlimmere Falle kann ich mir wirklich nicht vorstellen." Grinsend sah sie ihn an. Es war klar das sie das mit der schlimmeren Falle nur ironisch meinte. Als er sie dann so ansah, mit wackelnden Ohren und hochgezogenen Augenbrauen musste sie wieder lachen. Das sah einfach komisch aus, aber eins musste sie ja zugeben, sie mochte Jareth jetzt schon. Nicht mit vielen konnte mein ein Gespräch führen das sowohl witzig, als auch ernst und interessant war. Dies Mischung hatte sie nur zu selten in einem Gespräch gehabt und so gefiel ihr dieses Gespräch nur noch mehr. Wenn ihr ein Gespräch zu ernst war, wurde es ihr irgendwann langweilig und so gab sie dann auch nur noch langweilige Antworten. Ihrer Meinung nach konnte man in so viele Gesprächen, die sie schon geführt hatte auch etwas Witz einbauen, nur leider erkannten das die wenigsten. Vielleicht sollte sie einfach auf ihn hören und nicht mehr daran denken was in der Vergangenheit war. Nicht ohne Grund wollte sie das ja auch schließlich nie mehr. Sie hatte ihre Vergangenheit tief in ihrem Gedächtnis verschlossen, aber in diesem Gespräch dachte sie so oft daran was damals passiert war. "Vielleicht hast du ja recht, aber es ist schwer die Vergangenheit ruhen zu lassen. Ich habe so lange daran geglaubt nicht singen zu können, dass es sich wohl schon irgendwo fest gefressen hat. So schnell werde ich diese Glauben wohl erst mal nicht mehr los." Als Jareth ihre Hand nahm und auf diese einen Handkuss hauchte, war sie kurz davor wieder rot zu werden. Was war bloß los mit ihr? Es war unzählige Jahre her gewesen das sie das letzte Mal rot geworden ist. Du singst wunderbar. Ich würde mich freuen, das öfters hören zu dürfen, Akarusa. In deinem Gesang stecken Gefühle, steckt Leben. Von dir kann sich so mancher sogenannte 'Sänger' eine Scheibe abschneiden. Eigentlich hatte sie ja wirklich nichts mehr dagegen für Jareth zu singen, also warum nicht? Gewonnen hatte er so oder so schon, schließlich hatte er sie schon singen gehört und anders würde sich ihre Stimme beim zweiten Mal dann auch nicht anhören also nickte sie lächelnd. "Vielleicht singe ich ja wirklich noch mal für dich. Schließlich verändert sich mein Gesang beim zweiten Mal ja nicht groß und du hast mich ja auch schon singen gehört, schlimmer kann es also nicht mehr werden." Das sich mal ein paar der sogenannten Sänger eine Scheibe von ihr abschneiden konnte, wollte sie dann doch nicht so wirklich glauben. Immer hin gab es auch wirklich gute Sänger und sie kannte ja dann auch nicht so viele von eben diesen.