Shinon's Zimmer

"Bei mir war auch meine Mutter der Mensch, Mein Vater der Dämon... Mit den Namen der beiden wirst du wohl nichts anfangen können. Wir waren eine wohl eher unbedeutende Familie.", antwortete ich ihm auf seine erste Frage. Er selbst nannte mir die Namen seiner Eltern, also fügte ich hinzu: "Wenn du die Namen meiner Eltern wissen möchtest, kannst du das ruhig sagen..."
Zeriol Raiko... Ich war mir nicht sicher, vielleicht hatte ich den Namen schon mal gehört... Hatte mein Vater nicht einmal meiner Mutter etwas über ihn erzählt? Der Name von Shinon`s Mutter sagte mir so gar nichts. Aber sein Vater...?
Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als er mich fragte, wie alt ich war. Eine ziemlich direkte Frage. Damit hätte ich jetzt nicht gerechnet.
"Nun, ich bin... Ich bin 507 Jahre alt.", sagte ich. Wie lange war ich nicht mehr nach meinem Alter gefragt worden! Wahrscheinlich hätte ich irgendwann vergessen, wie alt ich war. Allerdings hätte das auch noch hundert Jahre gedauert.
Jetzt wo er mich auf mein Alter ansprach musterte ich ihn noch einmal. Er sah tatsächlich etwas jünger aus als ich. Wirklich, nicht viel.
Ich zögerte damit ihn zu fragen, wie alt er denn war. Aber ich tat es dann doch.

Eine unbedeutende Familie. Shinon musterte wieder die Kleidung Takeos. Das könnte hinkommen. Das er die Namen nicht auch gesagt hatte, kam ihm aber doch seltsam vor. Naja, wenigstens hatte er ihm angeboten sie zu nennen. Aber was waren sie denn für ihn von Belang? Er schüttelte leicht den Kopf. "Nein, du brauchst mir die Namen nicht zu nennen." Da er sie nicht sofort genannt hatte, wollte er sie wahrscheinlich auch nicht preisgeben.
"Ich.. weiß nicht so genau, wie alt ich bin. Schätzungsweise 400 bis 500 Jahre.", sagte er langsam, "Irgendwas dazwischen. Ich habe irgendwann aufgehört zu zählen, als mir klar wurde, dass das alles nicht an meinem Aussehen ändern würde. Heute denke ich, das war falsch von mir, aber jetzt lässt sich ja nichts mehr ändern. Naja, wahrscheinlich ist das Alter auch nicht wirklich von Bedutung" 507 Jahre, das war wahrscheinlich auch älter als er. Nicht nur wahrscheinlich, hundertprozentig. Das heißt, das Aussehen hängt doch vom Alter ab? Er dachte darüber nach. Vielleicht; aber wenn dann, dann so gering, dass es auch kaum was ausmachte.
Jedenfalls wollte er noch mehr über den Jungen herausfinden. "Sag mal", er deutete auf die beiden Dolche an Takeos Gürtel, "Die sind doch nicht nur zur Zierde da, oder", er lächelte mit seinen makellos weißen Zähnen, "Kennst du dich auch noch mit anderen Waffen aus?" Er betrachtete wieder den durchtrainierten Körper und die muskellösen Arme. Was für eine Frage. Die hätte er sich auch selbst beantworten können, aber so würde das Gespräch weiter gehen.

"Ok.", ich zuckte mit den Schultern. Die Namen waren eh egal. Er schien auf seine Eltern recht stolz zu sein. Und Shinon schien aus einer eher reichen Familie zu kommen. Naja, zumindest wohlhabend.
400 - 500 Jahre... Shinon wusste also nicht wie alt er war. Interessant. Aber ich hatte ja auch erst nachdenken müssen. 500 Jahre sind halt schon was. Oder auch 400. So ein großer Unterschied war es ja nicht. Nur 100 Jahre...
"Naja, ich glaub schon dass das Alter mit dem Aussehen zu tun hat. Ich altere ziemlich langsam. Als ich noch etwas jünger war, ging es schneller. Aber dann wurde ich älter, und alterte langsamer. Ich weiß nicht, ob es bei jedem Halbdämon so ist, aber ich schätze mal schon. Ich denke, das ist auch der Grund, warum wir so lange leben. ich würde sogar sagen, wir sind noch ziemlich jung, wenn man auch nach dem Aussehen geht. Allerdings hast du Recht. Es ist unwichtig."
Wow. Ich war selber ein bisschen erstaunt. Ich hatte die ganze Zeit über nicht so viel gesagt, und dann plötzlich quasselte ich halbe Romane... Naja, was für mich ein halber Roman war, war für andere wohl Alltag. Nun, für mich halt nicht.
Ich lächelte, als Shinon mich nach meinen Dolchen fragte.
"Nein, die sind nicht `nur zur Zierde´. Dafür sind sie dann doch ein bisschen zu scharf.", sagte ich, "Ich habe gelernt mit anderen Waffen umzugehen. Nicht mit so neumodischen wie Pistolen oder so, sondern mit normalen Schwertern und so. Aber mit Dolchen war ich immer am besten. Kannst du kämpfen?"

Als Takeo sprach, hörte Shinon ihm zu und schaute ihn nur an. So ähnlich war es bei ihm auch gelaufen. Aber lange leben? Er hatte eher das Gefühl, dass er nicht eines natürlichen Todes sterben konnte. Ein Mensch lebte höchstens eine Generation sprich hundert Jahre lang. Ein Dämon unendlich, außer wenn man ihn tötete. Und bei Halbdämonen? Auf jeden Fall lange. Wie lange, würde er irgendwann erkennen, wenn er starb.
Shinon bemerkte Takeos Lächeln, als er ihn über seine Waffen ansprach. Perfekt, ein Thema genau ins Schwarze getroffen. Er konnte mit Schwertern umgehen? Sehr gut. Dann konnte er vielleicht irgendwann mit ihm üben. "Natürlich kann ich kämpfen", antwortete er auf die Rückfrage Takeos. Hatte dieser etwa bezweifelt, dass er sich nicht wehren konnte? Falls ja, müsste er ihm gewiss einmal eine Lektion erteilen. "Ich kämpfe hauptsächlich mit meinem Schwert, aber ich kann auch mit so gut wie allen anderen Waffen umgehen. Auch Pistolen kenne ich, aber ich benutz sie nicht gerne. Sie passen nicht zu mir und fühlen sich falsch in meiner Hand an.", ging er auf Takeos Argument ein. Dann sagte er noch mit seinem leicht arroganten Blick: "Es gibt kaum eine Waffe die ich nicht beherrsche." So, das sollte diesem Jungen klarmachen, dass er nicht hilflos war, falls er es gedacht hatte.

Ich sah Shinon an. Es wunderte mich kaum, dass er mit einem Schwert umgehen konnte. Es hätte mich schon eher gewundert, wenn er nicht kämpfen könnte. Es passte zu ihm.
Als er sagte, er könnte mit fast jeder Waffe kämpfen, wirkte er ein wenig arrogant.
Naja, vielleicht war er auch eingeschnappt, weil er die Frage möglischerweise so verstanden hatte, dass ich dachte er könnte nicht kämpfen. Oder so...
"Kann ich dein Schwert einmal sehen?", fragte ich Shinon, ein wenig neugierig, aber auch gespannt. und vor allem interessiert. Ich war gespannt mit welcher Art von Schwert er kämpfte. Kurzschwert, Langschwert, Breitschwert, Zweihänder, Eineinhalbhänder, oder was es sonst noch gab. Vielleicht ja auch mit einem japanischem Schwert, was ich aber eher nicht glaubte.
"Vielleicht können wir ja auch irgendwann mal die Klingen kreuzen?", fragte ich, denn ich würde gerne wissen, wie gut er war. So wie Shinon davon sprach, war er wohl ganz gut. und auch wenn ich ihm noch nicht vertraute, so glaubte ich ihm doch.

Shinon erwiderte Takeos Blick mit seinen blauen Augen ein wenig herausfordernd.
Seine Stimmung hob sich jedoch, als Takeo nach seinem Schwert fragte. Sein Schwert war sein größter Stolz. Es war ein schöner aber auch tödlicher Anblick. Er lächelte. "Natürlich darfst du es sehen. Ich werde es eben holen gehen", er stand auf und begab sich in Richtung seines großen Schrankes, dabei antwortete er auf die zweite Frage "Gerne, ein Übungskampf ist immer gut. Vorallendingen, da ich noch nie mit einen anderen Halbdämonen die Klingen gekreutzt habe." Shinon fand die Idee wirklich außerordentlich gut. Und es würde sicher Spaß machen, sich mit diesem Jungen zu duellieren, denn dieser sah schon gefährlich aus, auch wenn diese Tatsache ihn nicht beeindruckte.
Er öffnete den Schrank und zog ein Samttuch weg. Darunter kam erst seine Schwertscheide zum Vorschein, in der sein Schwert steckte. Er zog dieses heraus und begutachtete es kurz. Ein goldener Griff mit einem Rubin in der Mitte und einem Smaragt am Ende, eine silbernes langes Heft, welches in der aufgehenden Sonne die durchs Fenster scheinte, glänzte. Diese Waffe war sein. Einerseitz zeigte sie die Feinheit und ein wenig Prunk, aber noch viel mehr Eleganz und wer auch immer den Fehler machte, ihn auf ein Todesduell herauszufordern würde dessen Tödlichkeit kennenlernen. Diese Klinge brauchte man nicht zu schärfen. Sie war blieb scharf - ein uralter und seltener Zauber, der auf diese Waffe gesprochen war. Dieses Schwert war ein wenig länger als ein 'normales', aber gehörte noch lange nicht zur Kategorie Einanhalbhänder. Er nahm den Griff in die Rechte - seine führende - Hand und wie immer fühlte das Schwert sich an, als sei es perfekt für ihn gemacht. Diese Klinge hatte sein Vater ihm geschenkt, als sie sich zum ersten Mal trafen und er ihn in die Dämonenwelt mitnahm. Seitdem hatte er die Technik gemeistert.
Er kehrte mit der Waffe zu Takeo zurück und reichte sie ihm - er glaubte nicht, dass dieser ihn Töten wolle, denn dazu hatte er ja mit seinen Dolchen schon die ganze Zeit Zeit gehabt. Außerdem hielt er sein Gegen über für aufrichtig.

"Ich habe schon länger nicht mehr gekämpft, also wäre ein Übungskampf wohl mal wieder ganz praktisch."
Ich beobachtete ihn ganz genau, während er sein Schwert holte. Ich registrierte, dass er das Schwert mit der rechten Hand nahm, also war er wohl Rechtshänder.
Als er wieder vor mir stand, und mir die Waffe reichte, nahm ich sie. Ich hielt sie vor mich. ich war mir jetzt ziemlich sicher, dass Shinon aus einer wohlhabenden Familie kam. Das Schwert war prächtig. Auch ein wenig protzig. Es war eher lang, aber ich ging davon aus, dass man es trotzdem nur mit einer Hand führte. Der Griff war aus Gold, und Edelsteine waren daran befestigt. Ich lies einen Finger der linken Hand an der Klinge entlang gleiten, während ich das Schwert mit der Rechten festhielt. Die Klinge war scharf. Ein einzelner Bluttropfen lief meinen Finger herunter. Das störte mich nicht wirklich. Das Schwert hatte kein Blut an sich.
Ich ging davon aus, dass das Schwert extrem tödlich war. Schwer war es nicht. Zumindest nicht so schwer, wie ich erwartet hatte. Ich staunte. Schön und tödlich.
"Es ist schön...", flüsterte ich vor mich hin, und fügte hinzu: "Und tödlich!"
Das war wieder eher an mich gerichtet, als an Shinon.

Shinon registrierte jede Bewegung die Takeo tat. Er hatte das Gefühl, dass Takeo ihn vielleicht als einen verwöhnten Weichling hielt, so wie er anfangs das Schwert betrachtete. Alleine schon dieser Gedanke war verheerend. Er hatte lange genug in Armut gelebt, um Geld und Konsumgüter schätzen zu lernen und um hart zu werden. Naja, es stimmte schon, dass sein Schwert etwas prächtig wirkt, dachte er, aber wenn Takeo einmal wirklich protzige Schwerter sehen würde, dann würde er seines schon fast als unauffällig abtun. Unauffällige war es zwar nicht direkt, aber er hielt es für eine wunderbare Waffe.
Takeo ging augenscheinlich mit wissendem Blick über die Klinge, und Shinon hielt ihn nicht zurück als er die Klinge mit dem Finger berührte. Das war sein Problem, er würde die Schärfe dadurch kennenlernen und merken, dass es nicht nur zur Zierde dient.
Als er anscheind gedankenverloren die Komplimente flüsterte, huschte ein zufriedenes Lächeln über sein Gesicht. Ja, stimmte er ihm in Gedanken zu. Es war wunderschön und extrem tödlich - vorallendingen in seiner Hand. Aber das würde Takeo ja noch kennen lernen, wenn sie einmal miteinander trainierten.
Nachdem er Takeo noch eine kurze Zeit das Schwert begutachten ließ - er schien wirklich zu wissen, was wichtig war - streckte er seine Hand wieder nach dem Schwert aus.

"Mh...", machte ich, und gab ihm das Schwert zurück. Er hätte eigentlich nicht mal die Hand ausstrecken brauchen, ich hätte es ihm schon gegeben. Es war wirklich ein schönes Schwert.
"Wo her hast du dieses Schwert?", fragte ich Shinon dann. Ich beugte mich ein wenig vor. Es war bestimmt nicht billig gewesen. Es hatte eine gute Qualität, und so wie es aussah...
"Um nochmal auf den Trainingskampf zurück zu kommen... Wann können wir uns mal treffen?", jetzt, wo ich dieses Schwert gesehen hatte, wollte ich auch gerne wissen, wie Shinon kämpfte. Ich war mir immer noch ziemlich sicher, dass er gut sein würde. Er er schien mir nicht wie einer, der viel laberte, und nichts konnte. Und ich konnte, wie schon gesagt, auch mal wieder ein Kämpfchen vertragen. Außerdem würde ich Shinon dann vielleicht ein wenig besser kennen lernen, und ihn einschätzen können. Ich war neugierig, wie er so war. Noch mehr als am Anfang.

Shinon nahm das Schwert wieder an sich und setzte sich wieder neben Takeo auf das Sofa. Dort steckte er es wieder in die Scheide, ließ es aber auf seinen Knien liegen.
"Dieses Schwert..", begann er nachdenklich. Wie lang hatte er es denn schon genau? Seit sein Vater ihn mit in die Dämonenwelt genommen hatte. Das war schon lange her. Ohne es zu merken schüttelte er leicht den Kopf, das war ein Tag gewesen, der sein Leben verändert hatte. "Mein Vater hat es mir geschenkt, als er mich fand, und nachdem ich akzeptierte, dass ich ein Dämon.. ein Halbdämon war. Er sagte damals, ich würde es in der Hölle brauchen um mich zu beweisen. Er wusste anscheinend damals schon um mein Talent.. Jedenfalls, seit dem trage ich es fast immer bei mir. Auch wenn es in der Menschenwelt nicht mehr 'zeitgemäß' ist, wie du ja wahrscheinlich selbst weißt, ist das in der Dämonenwelt ganz anders", er lächelte kurz "Es hat mir gewiss einige Male schon meine Haut gerettet."
Shinon nickte kurz. Das war das meiste gewesen, natürlich in Kurzfassung. Er würde Takeo gewiss nicht sein ganzes Leben mit den kleinsten Details vor die Füße legen. Sie kannten sich ja erst seit eben. Seltsam, dachte er als ihm dieser Gedanke kam. Sie kannten sich wirklich nicht lange, und doch wusste dieser andere Halbdämon schon ein wenig von ihm. Erstaunlich. Aber er war auch ein netter Kerl, wenn auch.. ein wenig still. Takeo hatte bisher weniger über sich erzählt als er selbst. Ein Mann weniger Worte, wie er selbst. Aber ein bisschen mehr würde er schon aus ihm herauslocken können.
"Ein Kampf", überlegte Shinon nun, "Jedenfalls gewiss nicht jetzt. Wir sollten eigentlich beide bald wieder schlafen gehen, somit sollten wir dies nicht jetzt tun. Vielleicht morgen nach dem Unterricht oder so. Wenn es dann spontan doch nicht geht", er zuckte leicht mit den Schultern, "Dann bleibt uns in den nächsten Tagen immer noch genug Zeit." Er schaute in Richtung seines Bettes. Da er eben schon kurz geschlafen hatte, war er noch nicht sonderlich müde, er würde noch etwas mit Takeo hier sitzen können. Aber spätestens in einer Stunde sollten sie sich wieder hinlegen, damit sie ausgeschlafen für den am Abend stattfindenden Unterricht waren.

Ich lächelte.
"Ich wollte eh noch ein wenig schlafen. Außerdem werde ich langsam müde, und ich möchte nicht mitten im Unterricht einschlafen.", Es war ein gutes Stichwort gewesen. Ich wäre zwar so oder so schlafen gegangen, aber so musste ich mir nicht überlegen, wie man es am besten sagte, oder so.
Den Teil zu Shinon`s Geschichte, er wirkte noch recht wach, dachte ich mir lieber. Ich wusste auch nicht, was ich dazu sagen sollte.
Es hatte anscheinend ein wenig gedauert, bis er akzeptiert hatte, dass er ein Halbdämon war. Und der Vater fand ihn? Er hatte also zumindest nicht sein komplettes Leben mit ihm verbracht. Nun, jetzt hatte ich schon wieder ein wenig mehr von ihm erfahren. Ich schätzte, dass wir jetzt ungefähr gleichviel über den jeweils anderen wussten. Na, vielleicht nicht ganz.
Ja, Shinon hatte Recht. In der Dämonenwelt war es anders als hier. Wir beide gingen hier wohl als ein wenig "Mittelalterlich" durch. Auch wenn ich schon mehrere Jahre hier lebte, so war ich doch kein Mensch. Dagegen konnte ich ja auch nichts tun. Und ich wollte es auch gar nicht.
"Es war mir eine Freude dich kennen zu lernen", sagte ich, während ich aufstand, "Ich denke wir werden uns wohl heute Nacht wiedersehen. Auf Wiedersehen, Shinon..."
Ich öffnete die Tür, ging hinaus und schloss sie hinter mir.

tbc: Takeo`s Zimmer

Shinon nickte, als Takeo sagte, er wolle schlafen gehen. Es war schon so gut wie Mittag, er hätte nichts anderes erwartet. Er stand ebenfalls auf, legte sein Schwert neben die Bücher auf den Tisch und antwortete "Ganz meinerseits. Bis heute Nacht". Er schaute Takeo zu, wie er den Raum verlies. Es war ein interessantes Gespräch gewesen. Er könnte sich gut vorstellen, noch einmal mit dem anderen Halbdämon eine Unterhaltung zu führen.
Er ging zum Fenster und schloss die Vorhänge wieder, da er sonst bezweifelte einzuschlafen. Dann wandte er sich um, nahm sein Schwert wieder an sich und legte es wieder in den Schrank. Nach einer kleinen Reinigung zog er sich wieder sein Schlafgewand an, schlüpfte unter die Decke und schloss langsam die Augen. Eigentlich hatte er bezweifelt schnell einzuschlafen, da er so vielen neuen Stoff zum nachdenken hatte, aber dann nickte er doch recht schnell ein.

Shinon machte die Augen auf. Er hatte gut geschlafen und fühlte sich ziehmlich ausgeruht. Er richtete sich auf und ließ seinen Blick durchs Zimmer schweifen. Es hatte sich nichts verändert. Außer, dass es wahrscheinlich draußen dunkel war. Er stand auf, ging zum Fenter um seine Vermutung zu überprüfen. Es stimmte. Bald müsste der Unterricht anfangen, und er sollte es am Besten nicht verpassen. Mit seinen Augen suchte er eine Uhr. Schon 19:30 Uhr. Er sollte sich beeilen. Er ging ins Bad, wusch sich gründlich. Dann ging er zu seinem Schrank und zog sich um. Danach betrachtete er sich kurz im Spiegel. Ein sehr dunkler blauer Umhang und Hose und ein blasses dunkel blau für sein Oberteil. Shinon war zufrieden mit seinem Auftreten. Schließlich holte er noch sein Schwert hervor und befestigte es an seinem Gürtel. Nun war er komplett. Dann überlegte er, was er tun sollte. Er hatte gerade keine Lust in der Kantine zu essen. Ein wenig hatte er immer in seinem Schrank. Er aß wenig und schnell für seine Verhältnisse, dann putzte er sich seine Zähne. Er öffnete sein Fenster auf Kipp um zu lüften, dann verließ er mit großen Schritten den Raum. Noch eine viertel Stunde bis zum Unterricht.

tbc: Heilkunderaum

pp: Der Gang zu den Zimmern (Nachtschüler)

Genauso schnell wie der Halbdämon ins Zimmer gekommen war, hatte er auch die Tür hinter sich geschlossen. Leise, wie es sich ziehmte. Mit schnellen Schritten war er bei seinem Bett und setzte sich mit geradem Rücken. Er musste einmal durchatmen. Seine Gedanken kreisten plötzlich und ihm wurde schwindelig. Warum auf einmal?! War er so müde? Nein er hatte schon mit weniger Schlaf auskommen müssen. Vielleicht der Blutverlust? Naja so viel war das auch nicht gewesen und er hatte schon viel schlimmeres durchmachen müssen. Wie in einer Trance stand er wieder auf und schritt zum Schrank. Schnell entledigte er sich seiner Kleidung und holte sich einen schwarzen Schlafanzug heraus. Anstatt wie normal die Sachen einzusorteiern schmiss er die gebrauchte Kleidung einfach auf den Boden des Schrankes. Er zog sich den Schlafanzug an. Plötzlich überkam ihm ein erneuter Schwindelanfall und er fand sich gegen den Schrank gelehnt wieder. Er nahm sein Schwert in die Hand, ging zum Bett und ließ sich kraftlos fallen. Warum gerade jetzt? Vor einem Moment war es ihm noch gut gegangen. Vielleicht würde ja Schlaf helfen.. Schlaf.. Nein! Mit seiner letzten Kraft erhob er sich wieder und verschwand in dem kleinen Badezimmer. Dort spritze er sich mit kaltem Wasser einmal ins Gesicht. Für kurze Zeit löste sich der Nebelschleier der seine Sicht verschlechterte. Diese Zeit nutzte der Halbdämon um sich die Zähne zu putzen. Wichtig war das. Schließlich sollten sie so makellos weiß bleiben wie zuvor. Sein Blick wanderte zum Spiegel vor ihm. Eigentlich sah er nicht anders aus als sonst. Nur kleine Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn, die förmlich brannte. Verdammt! Zum Teufel nochmal, warum wurde er jetzt krank! Er war doch sonst eher resistent gegen Krankheiten. Er verzog sein Gesicht und berührte Ushios Tuch, welches noch immer um sein Hals geschlungen war. Langsam ging er zurück in sein Zimmer und schloss die Vorhänge. Angenehme Dunkelheit überkam das Zimmer und Shinon ließ sich auf sein Bett fallen. Er griff nach seinem Schwert und legte sich flach aufs Bett. Gleich würde es besser sein... Er schloss die Augen und versuchte einzuschlafen.

Die Tür erreichend klopfte Ushio auch schon daran. Ihr Zeitgefühl sagte ihr das sie nicht lange geschlafen hatte, ie hoffte doch das Shinon noch wach war oder das sie ihn wach kriegen würde. Den irgendetwas stimmte anscheinend nicht mit ihm. Doch sie konnte sich erst ein Bild davon machen wenn sie ihn gesehen hatte. Ob er noch wach ist? Ich hoffe es doch, wen ich ihn un aufwecke wird der arme Kerl ja sonst noch was von mir denken. Schwer genug hatte er es ja heute so wieso schon, ob ich die Tür einfach auf machen sollte? Auch wenn es sich nicht schickt ist es doch ein Notfall, aber wer soll das dann bezahlen? Und ohne eine Zimmertür braucht er heute nicht mit gehen auf den Ausflug. Sie ließ es bleiben Dinge kaputt zu machen war nciht ihre Art und sie wollte auch keinen schlechten eindruck hinter lassen. Also wartete das Mädchen einfach geduldig ab.