Shinon's Zimmer

Shinon betrat sein Zimmer, und schloss leise die Tür hinter sich. Wieder fand er, dass sein Zimmer einfach perfekt war, genau nach seinen Vorstellungen. Oh ja, und das weiche Bett sah verlockend aus, da er ja schon die ganze Nacht wach war. Seit er in der Hölle gelebt hatte, hatte er sich auch die Gewohnheiten der Nachtwesen angepasst und schlief tagsüber. Früher war das einmal anders gewesen, dachte er lächelnd. Shinon mochte beides gerne, die schöne helle Sonne, die warm über die haut streifte, aber genauso auch die schwarze Dunkelheit, die verführerisch auf ihn wirkte.
Er ging zu seinem großen Schrank und öffnete ihn. Er suchte sich einen Schlafanzug raus, in schwarz natürlich, und zog sich um.
Danach ließ er sich auf das Bett fallen und brauchte nicht lange um einzuschlafen.

Plötzlich, aus Gründen die er nicht kannte, schug Shinon die Augen auf und war sofort hellwach. Das konnte doch nicht sein, dachte er verwirrt. Naja, da er nun schon einmal wach war, auch wenn es gerade mal Morgens war, konnte er ebensogut für ne Stunde rausgehen, denn er fühlte sich nicht in der Lage sofort wieder einzuschlafen.
Shinon stand auf, streckte sich und ging zu seinem Schrank. Er zog sich an, dunkelblaue, fast schwarze Kleidung und wusch sich kurz.
Dann öffnete er die Tür.

tbc: Der Gang zu den Zimmern

pp: Gang zu den Zimmern, Nachtklasse

Ich betrat das Zimmer. Mein erster Eindruck war: Es war groß. Dann sah ich mich ein bisschen um. Als mein Blick zu dem Schreibtischstuhl wanderten, zuckten mein Mundwinkel nach oben. Nun, Schreibtischstuhl passte nicht ganz, es war eher ein kleiner Thron!
Meiner Meinung nach sagte das Zimmer ziemlich wenig über seinen Besitzer aus, fast nichts, außer vielleicht, dass er ordentlich war. Zumindest sah Shinon`s Zimmer recht ordentlich aus.
Ich ging ein wenig weiter in den Raum, da ich Shinon nicht im Weg sein wollte, und drehte mich dann zu ihm um.
"Ein schönes Zimmer", sagte ich mehr zu mir selbst, als zu meinem neuem Bekannten, und meinte es absolut ehrlich. Es war schön. Naja, meiner Meinung nach. Am besten gefiel mir das Sofa. Der Stuhl hatte auch was, allerdings war der nicht so ganz mein Ding.

pp: Der Gang zu den Zimmern

Shinon betrat hinter Takeo das Zimmer und schloss die Tür leise hinter sich.
In mir drin musste ich ein wenig schmunzeln, als ich Takeos Blick auf meine Einrichtung insbesondere meinen geliebten Schreibtischstuhl folgte. Naja, dieser war schon ein klein wenig protzig, aber so etwas war ja auch vor mehreren hundert Jahren 'in' gewesen, und da ich nicht wusste, wie alt Takeo nun war, akzeptierte ich seinen Blick.
Als er dann sagte, dass sein Zimmer schön war, musste Shinon automatisch kurz grinsen. Er hatte also recht gehabt. Takeo hatte keinen schlechten Geschmack. Schonmal was gutes fürs erste.
"Möchtest du dich nicht setzen?" forderte er sein Gegenüber auf und deutete auf das Sofa und ging selbst darauf zu. Er sah, dass auf dem Sofatisch noch ein paar Bücher lagen, beachtete sie aber nicht weiter, es waren nur nichtssagende Bände gewesen. Gute Bücher waren meist schwer zu finden.
Shinon ließ sich auf das Sofa fallen, während er jedoch darauf achtete, dass er sich nicht auf seinen Umhang setzte. Er schaute zu Takeo.

"Möchtest du dich nicht setzen?", forderte Shinon mich auf. Und ich setzte mich hin - natürlich nicht auf meinen Umhang!
Vor dem Sofa stand ein kleiner Tisch, auf dem ein paar Bücher lagen. Eines davon hatte ich schon mal gelesen... Es war nicht unbedingt spannend gewesen. Ein anderes Buch sah vielversprechender aus. Es trug den Titel "Geheimnisse der Halbdämonen". Ich sah erst das Buch an, danach Shinon. Ich war tatsächlich ein wenig überrascht.
Mit einem etwas überraschtem Ausdruck auf dem Gesicht fragte ich ihn:
"Du interessierst dich für... Halbdämonen?"
Ob er sich wohl wirklich für Dämonen...Naja, Halbdämonen interessierte?

Shinon folgte dem Blick Takeos. Sein Ausdruck nahm ein überraschten Ausdruck an, als er die Titel zu lesen schien. Mit ungerührtem Gesicht nahm er dessen Frage über seine Interesse an Halbdämonen auf.
"Ja. Ich habe das Schicksal selbst einer zu sein." Das Schicksal. Ja, genau so war es gewesen. Seine Bestimmung. Wie konnte es sonst anders sein, dass er, er, der früher eigentlich nur ein Mensch sein wollte, so plötzlich aus seinem Leben gerissen worden war? Alleine die Gedanken an damals ließen Shinon innerlich erschaudern.
Er hatte es akzeptiert anders zu sein. Er würde nicht weiter über eine Frage hinausdenken, die nicht seinem Schicksal entsprach. Außerdem war es garnicht so schlecht, in der Hölle war es ihm gut bekommen, auch wenn er manche der arroganten Dämonen, die sich für etwas besseres gehalten hatten am liebsten ermordet hätte. Er hatte akzeptiert nicht dorthin zu gehören, aber auch nicht auf die Erde. Er war zweigepalten. Aber das war okay, denn jetzt hatte er hier ja ein neues Leben vor sich. Hier, würden die Licht sowie die Schattenvölker gemeinsam leben. Ein guter Gedanke.
Diese Überlegungen hatten nur einen kurzen Augenblick eingefordert. Er sprach weiter:
"In den Büchern dort", er nickte mit dem Kopf in die Richting, "steht meistens nur Unsinn, oder Dinge, die ich schon weiß. Was mich wirklich interessiert sind meine Kräfte. Die sind schließlich anders als die de Dämonen. Und bei denen gibt es ja schon sehr viele Unterschiede." Er wartete ab, was Takeo sagen würde.

Ein... Halbdämon. Noch einer. Bisher war ich noch nicht so vielen meiner Art begegnet. Nun, fast keinem. Ein etwas ungläubiger Blick trat in mein Gesicht, und ich starrte ihn kurz an, dann wandte ich meinen Blick wieder den Büchern zu.
Ich schnaubte.
"Wenn ein Wesen über uns schreibt, was noch nie einem Halbdämon oder so begegnet ist, kann man davon ausgehen, dass irgendein Schwachsinn dabei rauskommt. Und das ist nicht nur bei uns so.", und in Gedanken fügt ich noch hinzu: Wir werden zum Beispiel meistens ziemlich fies dargestellt...
Dann lehnte ich mich zurück. Ich wusste nun zumindest schon etwas mehr über Shinon. Zwar nicht viel, aber es reichte für den Anfang.

Shinon registrierte den ungläubigen Blick Takeos kurz.
Interessanter war dagegen die Tatsache, dass er anscheinend auch ein Halbdämon war. Zumindest würde jeder, der wenigstens ein wenig intelligenz besaß das 'uns' in derm Sinne interpretiert. Wahrlich interessant. Er beugte sich leicht vor.
"Ja. Natürlich. Es gibt viele Bücher die 'Schwachsinn'", er betonte das Wort, welches Takeo eben so abfällig geäußert hatte, "enthalten. Aber es gibt auch interessante Bücher. Leider ist in dem Bereich der Halbdämonen, wie man uns", dieses Wort betonte er ebenfalls um klar zu machen, dass er verstanden hatte, "nennt. Aber ich denke, dass es gewiss genug Halbdämonen gab, die ihr Wissen aufgeschrieben haben. Nur sind das, denke ich, keine Berühmtheiten gewesen. Weshalb sich daraus ergibt, dass diese Bücher selten sein müssen. Man kann meistens schon an den ersten Seiten sehen, ob der Autor Ahnung hat. Nun ja, meistens habe ich selbst die Bände trotzdem gelesen, was solls."
Shinon machte kurze Pause und lehnte sich wieder zurück in das weiche Polster. Er schaute Takeo an. Sich über Bücher zu unterhalten war in Ordnung, aber er jetzt, wo er wusste, dass sein Gegenüber dasselbe Schicksal ereilt hatte, interessierte dieser ihn viel mehr. Er hatte sich noch nie mit einem anderen Halbdämonen unterhalten. Hatte dieser Takeo auch unbekannte Kräfte, vondenen er nicht wusste was sie waren? Und wie war seine Geschichte? War er in der Menschenwelt oder in der der Dämonen aufgewachsen? Und wie alt war er? Shinon sah aus wie 17 und war schon mindestens 500 Jahre alt. Takeo schien noch etwas älter vom Aussehen, wenn auch nicht viel. Guter Geschmack und Halbdämon, dachte er belustigt, auch wenn sein Gesicht keine Regung zuließ. Was würde wohl als nächstes kommen?

Was die Autoren anging stimmte ich Shinon zu. Auch dass es Bücher gab, wo die Wahrheit schwarz auf weiß gedruckt war. Also nickte ich bloß.
Es musste nicht unbedingt von einem Dämonen geschrieben worden sein, auch Menschen wussten manchmal mehr als man dachte... Soweit ich gehört hatte, waren auch auf dieser Schule Menschen vorhanden. Da ich nun mal in einer Welt voller Menschen aufgewachsen war, störte mich das nicht.
Was mir eher Sorgen machte, war, ob die Dämonen die Halbdämonen verachteten oder nicht, und insgesamt was mit den Menschen auf dieser Schule so los war... So der Zusammen halt, und das Soziale Verhalten der Anderen den Anderen gegenüber. Auch auf die anderen Rassen war ich gespannt. Ich würde hier wahrscheinlich eine Menge lernen, und neue Dinge kennen lernen.
Ich war gespannt wie es hier würden werde, was wir hier lernen würden, mit wem ich mich anfreunden würde, und mit wem nicht. Was für Rassen hier so rum wanderten. Auch auf den Unterricht. Wahrscheinlich würde ich hier viel lernen, nicht nur durch den Unterricht. Auch durch den Kontakt zu Wesen denen ich noch nie begegnet war.
"Ich bin gespannt, wie es auf dieser Schule so wird. Und wie andere Wesen so sind. Bisher hatte ich eigentlich nur etwas mit Menschen und Dämonen zu tun.", verriet ich Shinon, "Mit Halbdämonen eher weniger..."
Ich schmunzelte. Ob er mir wohl etwas über uns Halbdämonen verraten konnte? Was ich noch nicht wusste?

"Hmm. Ja, ich bin auch gespannt, was mich hier erwarten wird.", meinte Shinon. Ein anderer Halbdämon wäre schon interessant. Es gab ja nicht so viele. Er selbst war auch kaum einem begegnet. Dann räusperte er sich, denn er musste doch mehr sagen, um ein Gespräch in die richtige Richtung zu bringen: Mal sehen, was er aus diesem Takeo über die Halbdämonen erfuhr. "Bei mir ist es ähnlich", sagte er, "geboren in der Menschenwelt, wo ich ausschließlich mit Menschen zu tun hatte. Dann kam die Welt der Dämonen bzw. der Hölle. Dort hatte ich mich mit Dämonen abgegeben, dort wo ich wohnte gab es wenig andere Rassen." Er machte eine Pause. War das schon genug? Nein. Damit hatte er nur einen Kommentar zu Takeos Aussage getroffen. Thema Rassen.. Was wusste er denn sonst noch?
"Als ich hier ankam, bin ich als erstes in der Bibliothek gewesen. Dort habe ich eine Vampirin kennengelernt.. Sie war seltsam. Und sie konnte Gedanken lesen", er bekam unwillkürlich ein komisches Gefühl als er an die kurze Begegnung dachte. ER hatte (wenn auch nur kurz) seine Kontrolle über seine Mimik verloren. Das geschah sehr selten. Es fröstelte ihn ein wenig. Er hatte nicht gewusst, dass Vampire solch mächtige Gaben haben konnten.
"Es war das erste Mal, dass ich jemandem mit solch mächtigen Fähigkeiten begegnet bin." Mächtig. Ja, dass war das richtige Wort. Unheimlich mächtig. Neben den Fähigkeiten dieses Mädchens sahen die seinen geradezu lächerlich aus. Niemand sollte die Gabe haben, zu wissen, was das Gegenüber denkt. Seine 'Fähigkeiten', er würde sie eigentlich noch nicht einmals so bezeichnen, fand er dagegen nutzlos, vorallem, weil er sie nicht genau konnte und noch nicht zu nutzen wusste. Noch nicht. Er würde sie irgendwann kennen und sie unter Kontrolle bringen. Dazu war er ja hier. Leider hatte er aus den ganzen Büchern nichts über seine Fähigkeit herausfinden können.. War es vielleicht so, dass jeder Halbdämon eine andere Kraft hatte? Und somit niemand seine Kraft kennen konnte? Nein. Es musste irgendwo des Rätsels Lösung geben. Da war er sich sicher. Takeo.. hatte er auch Kräfte? Nicht alle Halbdämonen besaßen welche, so viel hatte er schon aus Büchern gelernt.

"Ich habe davon gehört, dass es Leute geben soll, die in die Gedanken anderer schauen können, allerdings bin ich noch nie einem begegnet.", erwiderte ich auf Shinon`s Vampir Geschichte, "Und, wenn ich ehrlich bin, bin ich auch recht froh darüber. Auch wenn es manchmal wahrscheinlich ganz praktisch ist...
Ich weiß, dass es Halbdämonen mit Gaben gibt, habe meine aber noch nicht entdeckt. Vielleicht hab ich auch einfach keine, wer weiß?", ich zuckte mit den Schultern, "Hast du Fähigkeiten?"
Dann erst ging ich auf Shinon`s Geschichte ein.
"Nun, ich bin auch in der Menschenwelt groß geworden. Nach einigen Jahren sind wir in die Dämonenwelt gezogen. Dort war ich eigentlich auch eher mit Dämonen zusammen. Naja. Und irgendwann hab ich dann beschlossen in diese Welt hier zurückzukehren..."
Ja, das müsste alles gewesen sein. Das war meine ganze Geschiche - in Kurzform. ich ging davon aus, das Shinon mir nicht seine ganze Geschichte erzählte, aber meine war kurz und unbedeutend. Nichts besonderes halt.

Shinon dachte kurz über Takeos Geschichte nach. Seine Familie war mit ihm aus der Menschenwelt weggezogen? Solch ein sanftes Schicksal war ihm leider nicht wiederfahren. Aber er würde es ihm gewiss nicht alles erzählen. Schließlich kannte Shinon Takeo erst seit gerade eben. Auch wenn er ihm sympatisch vorkam, war das noch lange kein Grund, ihm seine Lebensgeschichte vor Füßen zu legen. Dasselbe vermutete er auch bei Takeos Geschichte. Auch wenn sie nur kurz war, so sagte sie doch mehr aus als seine zwei Sätze. Aber gewiss steckte auch noch mehr dahinter. Vielleicht würden sie sich irgendwann besser kennelernen, wer weiß? Dann würde er ihm gewiss mehr erzählen. Aber jetzt noch nicht. Das war klar.
Dann war er sich dem nächsten Thema bewusst, mit dem Takeo ihn konfrontierte. Seltsam, er hatte eben noch über seine Fähigkeiten nachgedacht und schon sprach Takeo diese an. Da Takeo aber gesagt hatte, er hätte bisher noch keine Gaben, schloss Shinon automatisch das Gedanken lesen aus. Es war nur ein harmloser Zufall. Sehr merkwürdig, dass er sofort daran gedacht hatte. Er schüttelte leicht den Kopf, wie um die Gedanken zu ordnen.
Dann antwortete er Takeo: "Ja, ich habe eine gewisse Kraft", er verzichtete absichtlich darauf sie Fahigkeiten oder Gabe zu nennen, "aber ich kenne sie selbst kaum und weiß nicht sehr genau damit anzufangen", sagte er dann knapp. Wie sollte er ihm denn etwas über eine Kraft sagen, die er selbst nicht genau kannte? Nun okay, das war nicht ganz die Wahrheit. Er kannte seine Gabe auf gewisserweise schon, schließlich kam sie immerwieder, seit jenen Tagen.. Aber nur wenn er in einer gewissen Gefühlslage war. Also, stimmte es schon, dass er sonst nichts damit anfangen konnte.
Er stützte den Kopf auf die Hand und musterte Takeo noch einmal. Keine Gaben? Schade. Was sollte er darauf antworten? "Ich weiß, dass es Halbdämonen gibt, die Gaben haben", antwortete er langsam, "Ich weiß auch, dass es welche gibt die keine solcher Kräfte besitzen. Falls du zu letzeren gehörst, ist das nicht schlimm, denn es gibt fast genauso viele mit wie ohne Kräfte.", ein guter und nichtssagender Satz. Er lächelte leicht "Ich denke, das hämgt davon ab, wie sehr man nach der dämonischen oder menschlichen Seite kommt. Es ist glaub ich, genetisch bedingt." Er schaute Takeo an und achtete genau auf jede Regung. Was würde er dazu sagen? Er bezweifelte, dass er davon nichts gewusst hatte.

Meine Miene war absolut ausdruckslos. Natürlich wusste ich, dass nicht jeder Halbdämon merkwürdige Dinge anstellen konnte, und selbst wenn ich das nicht konnte, war das nicht so schlimm. Ich hatte mein ganzes bisheriges Leben ohne sowas gelernt, und auch wenn es manchmal, wie schon gesagt, ganz nützlich sein konnte, so konnte man doch auch ohne bestimmte Kräfte leben. Ich war der beste Beweis. Und wenn es sein musste, dann würde ich auch noch den Rest meines Lebens - wie lange es auch noch dauern würde - so weiterleben.
Shinon wusste nichts mit seiner Kraft anzufangen? Nun, sowas sollte es geben.
Shinon sagte nicht viel. Dabei wollte ich ja eigentlich etwas über ihn herausfinden. Erst recht jetzt, wo sich herausgestellt hatte, das er ebenfalls ein Halbdämon war. Mir fiel einfach nichts ein, was ich sagen oder fragen oder antworten konnte.
Dann fiel mir auf, dass ich auch nicht soo viel redete.
Und dann fragte ich etwas ganz banales, was ich aber keinesfalls bereute.
"Was mich interessieren würde... Ist deine Mutter oder dein Vater ein Dämon?"

Den Themenwechsel nahm Shinon kommentarlos hin. Er verstand sofort, als er Takeos ausdruckslose Miene sah, dass dieser anscheinend nicht gerne über das Thema sprechen wollte. Nun, er würde ihn gewiss nicht dazu zwingen. Obwohl, Takeo hatte das Thema doch angeschnitten? Vielleicht wollte Takeo auch nicht weiter nachhaken, weil er sich so kurz gegeben hatte? Naja, er hatte ja eigentlich recht viel gesagt.
Er blinzelte bei als er die Frage vernahm.
Seine Familie? Wieso war sie für ihn für Interesse? Spielte es etwa eine Rolle, welcher Elternteil die dämonischen Anlagen besaß? Aber, was sollte er schon verlieren, wenn er etwas über sie erzählte. Es war schließlich kein Geheimnis. Er richtete sich stolz im Sofa auf. "Mein Vater ist Zeriol Raiko. Ein Dämon.", vielleicht hatte er den Namen schonmal gehört, vielleicht auch nicht. Sein Vater war hochrangig, aber doch keine Berühmtheit. Wahrscheinlich würde der Name diesem Halbdämon nichts nützen. Schade eigentlich. "Meine Mutter hieß Marine.. Eine Menschenfrau." Das würde Takeos Frage zur genügen beantworten. Ein kleiner Stich im Herzen rührte sich, als er den Namen seiner Mutter aussprach. Sie war wegen ihm gestorben.. Um auf andere Gedanken zu kommen, veränderte seine Sitzposition. Manchmal ist es echt schwierig mit einer Person, die man noch nicht kennt, ein Gespräch zu führen, dachte er. Wie einfach es wäre, würde er ihm schon vertrauen können. Aber das würde wenn dann vermutlich noch Wochen dauern.
Also besann er sich, eine Rückfrage zu stellen: "Und wie sieht es bei dir aus?" Eigentlich würde es keine Rolle spielen, aber vielleicht würde er ihm etwas interessantes zu berichten wissen. Es fand es schade, dass Takeo nicht allzuviel redete. Desto mehr man sprach, desto mehr Möglichkeiten hatte der Partner zu reden. Das konnte man auch umgekehrt sehen. Doch was sollte er fragen, was nicht allzu direkt war? Ihn würde dessen Alter interessieren.. "Würdest du mir vielleicht dein wahres Alter verraten? Entschuldige bitte, falls es etwas plötzlich kommt, aber ich bin auch älter als ich aussehe. Und da ich vom Aussehen her schätze, dass du etwas älter bist als ich, müsste das auch in den Jahren so sein.. Falls du nicht antworten möchtest, werde ich das akzeptieren". Ja, das war zwar direkt, aber er hatte sich direkt entschuldigt, was ihm seinen Stolz behalten würde. Irgendwie musste ja langsam ein vernümpftiges Gespräch in Gange kommen.