Der Pausenhof

Einstiegspost


Ich hatte beschlossen, dass ich einen Moment an der frischen Luft brauchen würde, deshalb hatte ich mich aus den Scharen der kichernden und schwärmenden Mädchen gestohlen und den Weg in Richtung Schulhof eingeschlagen. Die frische Luft tat gut und die Stille des fast leeren Schulhofs, die auf das laute Gequietsche traf, das noch immer in meinen Ohren widerhallte, hörte sich ein wenig dumpf, aber angenehm an.
Der Valentinstag machte mich immer ein bisschen traurig. Es kümmerten sich so oder so selten Jungs um mich, aber am Valentinstag wurde mir das irgendwie immer noch bewusster. Ich wäre auch gerne zum Valentinsball eingeladen worden, dann hätte ich vielleicht auch freudig quietschend den Mädchen aus meiner Klasse zustimmen können.
Ich spazierte in die Mitte des Schulhofs und ließ mich auf dem noch leicht warmen Steinboden nieder. Auch wenn es langsam dunkel wurde und die Sonne unterging, hatten die Platten noch die Wärme der Mittagshitze gespeichert. Ich grinste ein wenig doof vor mich hin, denn die ganze Situation war unsagbar ruhig und entspannend. Ich sollte öfter mal hier her kommen.

Einstiegspost

Endlich hatte ich mal Zeit in aller Ruhe mal spazieren zu gehen und das Gelände zu erkunden. Schließlich war ich neu hier und musste mich erst mal meiner Umgebung bewusst werden. Schließlich hatte ich keine Lust gleich an meinem ersten Tag zu spät zu kommen, nur weil ich den Raum nicht gefunden hatte. Egal...

Ich ging über den Pausenhof und sah mir jedes Gebäude einmal an. Es war schon Abend und langsam wurde es ein wenig kalt. Als ob die Temperatur mir etwas ausmachen würde, ich hatte schon schlimmeres überlebt... Erst unter dem Gefrierpunkt wurde es mir ungemütlich. Meine Schritte waren leise und bedächtig wie immer. Eine Gangart die ich mir angewöhnt hatte, damit mich niemand so schnell hörte und mich niemand ansprach. Als ich meine Augen wieder nach vorne richtete sah ich ein Mädchen auf dem Boden sitzen. Sofort fragte ich mich, was sie dort wohl allein machte und warum sie nicht bei ihren Freundinnen war. Ich überlegte einen Moment, doch mir fiel beim besten Willen keine Theorie ein. Ich zuckte mit den Schultern.

Vielleicht weiß sie ja etwas, was mir noch helfen könnte... Ich so als Neuling

Ich ging zu ihr und blieb etwa 2 Meter vor ihr stehen, setzte mich ebenfalls.

"Ein schöner Abend, oder?", fragte ich nach kurzer Zeit um ein Gespräch zu beginnen.

So tief in Gedanken versunken, hatte ich den jungen Mann gar nicht kommen gehört und war dementsprechend überrascht, als er sich neben mir nieder ließ.
Ich kannte es nicht, dass man mich einfach ansprach, meist war ich diejenige, die andere in ein Gespräch verwickelte, auch wenn ich oft merkte, dass ihnen meine Art ein bisschen auf den Geist ging. Deshalb blickte ich den weißhaarigen Jungen neben mir einen Augenblick überrascht an, ehe ich ihm ein herzliches Lächeln schenkte.
"Ja." Ich lehnte mich ein bisschen zurück. "Der Himmel sieht aus wie etwas zu Essen. Irgendetwas Fruchtiges, wovon man nicht genug bekommt, und unterschätzt, wie schnell man davon Bauchschmerzen bekommen kann." Ich musste lachen.
"Okay, das ergibt keinen Sinn, überhör's ruhig einfach."
Ich strich eine Falte auf meinem Rock glatt und schnippste ein Steinchen von meinem Schuh, ehe ich ihn genauer betrachtete.
"Bist du neu hier? Ich glaub nicht, dass ich dich hier schon mal gesehen hab!"
Die weißen Haare wären mir mit Sicherheit aufgefallen. Außerdem behielt ich Leute oft anhand ihrer Ausstrahlung im Kopf... der Junge hatte irgendetwas, was ich mir gemerkt hätte.
"Ich bin übrigens Olli. Und du?"

Das Lächeln beruhigte mich ungemein. Mehr als ich mir selbst zugeben wollte. Viele Leute begegneten mir mit Misstrauen oder einer gewissen Abscheu. Meist wegen meiner etwas kühleren Ausstrahlung, doch dieses junge Mädchen schien sich davon gar nicht beirren zu lassen. Es war angenehm, wenn auch etwas ungewohnt. Über ihren Kommentar mit den Wolken musste ich zustimmend schmunzeln, ließ es jedoch kommentarlos. Eine Strähne fiel mir ins Gesicht und ich wischte sie wieder an ihre richtige Stelle. Haare waren manchmal so nervig! Wieder wechselten meine Gedanken das Thema und ich musste sie stumm ermahnen bei der Sache zu bleiben. Ich Registrierte erst ein wenig spät, dass sie mich noch einmal ansprach und sich vorstellte.

"Ich bin Riku... Und ja, ich bin neu hier. Schön dich kennen zu lernen." Ich betrachtete sie aus dem Augenwinkel etwas genauer. Sie hatte schwarzes langes Haar und eine große Brille. Aber die Brille passte irgendwie zu ihr, wie ich fand. Ich musste feststellen, dass ich ebenfalls lächelte, aber es störte mich nicht. Irgendwie strahlte diese Olli etwas aus... Etwas so... befreites? Ich war mir nicht ganz sicher. Ich setzte mich in eine gemütlichere Position und streckte mich einmal.

"Bist du schon lange hier?", fragte ich, rein aus Neugierde.

Riku also. Das klang irgendwie japanisch, auch wenn es mir schwer fiel, die Nationalität des Jungen zu erkennen. Vielleicht auch, weil ihm immer wieder Strähnen ins Gesicht fielen. Mir war es auch lange so gegangen, bis ich die große Schere meiner Mama geklaut und mir einen komplett schiefen Pony geschnibbelt hatte. Danach die Male war ich dann zwar zum Friseur gegangen, die Ponyfrisur war aber bis heute geblieben.
"Freut mich auch, dich kennen zu lernen, Riku." Ich schenkte ihm mein breitestes Grinsen.
Der Hellhaarige schien ein netter Kerl zu sein und instinktiv beschloss ich, ihn zu mögen. Mir war klar, dass ich nicht ständig diese voreiligen Schlüsse ziehen sollte, doch es fiel mir stets schwer, jemandem mit Misstrauen gegenüber zu treten. Vor allem dann, wenn man freundlich zu mir war.
Auf seine Frage antwortete ich mit einem Schulterzucken.
"Es geht. Vielleicht ein halbes Jahr. Aber eher ein bisschen weniger."
Mir fiel etwas ein und ich drehte mich zu ihm.
"Wenn du neu bist... Hast du die Schule schon erkundigt? Wenn nicht, kann ich dich gerne ein bisschen herumführen, wenn du magst!" Bald würden wahrscheinlich zwar alle zum Ball gehen, aber eine Schule zeigte sich etwas leerer mit Sicherheit besser.

Ich freute mich noch immer, dass Olli so unbefangen war und keine Vorurteile gegen mich hatte. Es macht mich irgendwie... sicherer in meinem Auftreten. Obwohl ich ohnehin eigentlich immer ein sicheres Auftreten hatte, aber das spielte gerade keine Rolle. Wieder wischte ich mir eine Strähne aus dem Gesicht. Sie war mir sympathisch, aber das zeigte ich vorerst nicht. Ich war mir noch ein wenig unsicher und wollte nichts unüberlegtes tun, was ich später vielleicht bereuen konnte. Man weiß ja nie... Sie erzählte mir, dass sie schon etwas länger auf der Schule ist, aber es auch noch nicht so besonders lang war. Doch ein halbes Jahr genügte ihm, dass er davon überzeugt war, dass sie sich aus kannte. Plötzlich fragte sie mich, ob sie mir die Schule zeigen dürfe. Ich zog unmerklich eine Augenbraue in die Höhe.

Welch Ironie.... So was nennt man wohl Schicksal... Kann sie Gedanken lesen?

Ich grinste ein wenig und legte den Kopf in den Nacken. Ich schaute zum Himmel, an dem langsam die Sterne sichtbar wurden.

Jeder Stern... Eine andere Welt..., dachte ich. Ein merkwürdiges Gefühl zu wissen, dass man nur etwas ganz kleines von etwas viel größerem war. Diese Tatsache war mir schon lange bewusst... dennoch konnte ich mich an das Gefühl nicht gewöhnen, wenn es denn einmal da war. Nun lagen die Haare endlich so, dass sie mir nicht mehr im Gesicht herum hängen. Ich wartete etwas, bis ich ihre Frage beantwortete, ich dachte etwas nach. Irgendetwas hatte ich doch vergessen! Schon die ganze Zeit hab ich das Gefühl, dass ich etwas wichtiges vergessen habe, doch ich komme beim besten Willen einfach nicht darauf. Es ärgerte mich ein wenig und ich verzog ein wenig das Gesicht. Dann wandte ich mein Gesicht ein wenig zu ihr.

"Nein, in der Schule kenne ich mich noch gar nicht aus... Es wäre wirklich nett von dir, wenn du mir ein wenig etwas zeigen könntest... Aber sag mal... Ist heute irgendetwas? Ich bin die ganze Zeit am überlegen, ich habe irgendetwas vergessen... Doch ich komme nicht darauf. Irgendetwas wichtiges. Hast du vielleicht eine Ahnung?", antwortete ich dann. Ich bezweifelte, dass sie es wusste, dennoch konnte ich mir die Frage nicht verkneifen. Irgendetwas war genau heute...

Es war lustig, das Mienenspiel des jungen Mannes zu beobachten und ich fragte mich, was wohl in seinem Kopf vor sich ging. Vielleicht fiel ihm gerade ein, an welches Gericht mich der Himmel eben hätte erinnern können, doch wenn das der Fall war, sagte er es nicht.
Er ließ sich Zeit mit seiner Antwort, doch das störte mich nicht. Ich wollte niemanden zu etwas drängen und wenn er keine Lust hatte, oder die Schule schon besichtigt hatte, war das kein Problem für mich.
Seine Gedanken schienen jedoch in eine ganz andere Richtung zu gehen und in mir erwachte der kleine Verdacht, dass ich hier einen Träumer neben mir sitzen hatte. Aber da ich mich selbst zu dieser Sorte zählte, schmunzelte ich nur vor mich hin.

Nach einer Weile senkte er den Blick von Himmel wieder zu mir herab und seine Antwort zauberte ein Grinsen in mein Gesicht.
"Yeah, mach ich gerne!" Ich war ganz froh, dass er zugestimmt hatte. Er schien sich sogar über das Angebot gefreut zu haben. Es war ja auch nicht leicht, wenn man gerade neu an dieser Schule war.
Ich rupfte einen Grashalm aus der Rille zwischen zwei Steinplatten und wickelte ihn .mir abwesend um den Finger, während ich über seine nächste Frage nachdachte.
"Ich bin mir nicht sicher, aber es könnte sein, dass du den Valentinsball meinst, der heute statt findet... Der ist ein ganz besonderes Event heute." Mein Lächeln wurde ein wenig schief und ich drehte mich in Richtung Schulgebäude, von dem sich langsam aber sicher immer mehr Schüler und Schülerinnen entfernten

Ich klatschte mir die Hand vor die Stirn und seufztelaut auf. Natürlich! Heute warder Valentinsball, ich bin so ein Idiot! Wie konnte ich einen so wichtigen Tag nur vergessen? Aber naja, ich hatte ohnehin keine Begleitung, also war er für mich auch eigentlich uninteressant. Ich weiß noch, wie ich mit Kairi und Sora immer am Valentinstag zusammen an unserer Palme saß und den Sonnenuntergang beobachtet hatten. Eine schöne Erinnerung. Hoffentlich würde ich sie bald wieder sehen. Ein nun mehr trauriges Lächeln zeigte sich auf meinem Gesicht, irgendwo vermisste ich meine Heimat auch. Doch hier wurde ich ja schonmal von mindestens einer Person gut aufgenommen und das zählte!

"Stimmt, der Ball... Den hatte ich ganz vergessen, danke für dein Gedächtnis.", lachte ich etwas, dann bemerkte ich ihren Blick. Ich war schon glücklich, dass sie mich herum führen würde, doch dieser Blick machte mich etwas stutzig. Ob sie jemanden hatte? Aus ihrem Blick würde ich vermuten nein, oder sie hatte jemanden gehabt. Eigentlich ging es mich nichts an. Aber wenn sie mich in der Schule herum führen würde, dann würde sie auch nicht auf den Ball gehen, was bedeutete, dass sie niemanden hatte. Genauso wenig wie ich. Sollte ich sie fragen? Auch wenn wir uns erst seit ein paar Minuten kannten, irgendwie fühlte ich mich jetzt schon sehr mit ihr verbunden, als wäre sie schon eine gute Freundin von mir. Ein ganz eigenartiges Gefühl. Aber ich mochte es.

Meine Hand tat weh, denn ein Großteil meines Gewichtes lastete darauf, deswegen lehnte ich mich jetzt nach vorne. Eine eigentlich vollkommen irrsinnige Geste, wenn wir ohnehin gleich aufstehen würden, oder nicht? Ich nutzte den wenigen Schwung, denn ich durch das nach vorne verlagern hatte und stand auf. Mein Rücken tat ein wenig weh, aber das tat er auch irgendwie immer. Verdammtes Hohlkreuz. Ich sah die sich entfernenden Schüler. Dann drehte ich mich wieder zu ihr um und hielt ihr die Hand hin, eine Geste, die ich gerne und oft machte. Sie hatte etwas... was mir gefiel.

"Na dann wollen wir keine Zeit verlieren, oder?", fragte ich.

pp: Kazukis Zimmer
Nach dem Kazuki verschiedene Räume abgelaufen hatte und verschiedene Schüler gesehen hatte, auch wenn es nicht viele waren und die verschiedene Gänge gelaufen war, fand er endlich den riesigen Schulhof. Er schnappte nach Luft. 'Endlich wieder frei...'
Seine Kopfhörer hingen ihm um den Hals und er blickte in die Nacht rein. 'Was für ein wunderschöner Vollmond', Der Vollmond schien auf Kazuki herab und er genoss es. Es hatte etwas magisches an sich und zog ihn an. Nach einer Weile sah er sich um und konnte kaum jemanden erblicken. 'Wo bin ich hier gelandet? Ich will wieder in die Großstadt zurück', Kazuki war leicht genervt. Er konnte und wollte es nicht Wahrhaben, dass die Schule wie leergefegt war, er fühlte sich wie in einem Altenheim. Vielleicht hatte er aber auch nicht genug sich erkundigt gehabt oder die Schule abgesucht. Würde den heute eine Veranstaltung statt finden von der keine Ahnung hatte? Kazuki seufzte und machte ein paar Schritte. Als der Schulhof für ihn nun zu verlassen schien zog er seine Kopfhörer an und blickte die leeren Benke an.
Er fing ein Lied an zu singen und begab sich zu einer dieser Sitzbänke. Langsam kam er sich blöd und verarscht vor. Das war doch so gar nicht normal für junge Leute nicht irgendwo zusammen ab zu hängen.
Doch schon bald erblickte er zu seinem Glück ein Mädchen und einen Jungen. Vielleicht würden sie ja etwas wissen. Er erhoffte sich aber dennoch nicht einfach so plötzlich bei den beiden unangenehm rein zu platzen. Er vergas die Sitzbank und zog seine Kopfhörer ab. Seine Aufmerksamkeit war auf die beiden gerichtet. Er setzte sein bestes Lächeln auf bevor er dem Jungen auf die Schulter tippte und sprach. ''Hey mein Name ist Kazuki und ich bin Neu hier. Wisst ihr vielleicht wo alle hin sind?'', fragte er .

Ich drehte mich erschrocken um. Ich hatte den Jungen nicht bemerkt, zu sehr war ich auf den Himmel konzentriert gewesen. Er stellte sich sofort vor, was mich etwas stutzig machte. Diese Art der ersten Konversation kannte ich nicht... Aber es war eine erfrischende Abwechslung und ich würde darauf eingehen. Auch wenn ich Kazuki nicht wirklich helfen konnte. Ich war ja selbst noch ein Neuling hier, erst vor kurzem angekommen.

"Hey, Ich bin Riku. Wo alle ab geblieben sind weiß ich selbst nicht, da ich ebenfalls erst ganz neu hier bin. Aber ich habe erfahren, dass heute Valentinstag ist. Vielleicht ist hier irgendwo eine Veranstaltung oder so."

Ich zuckte etwas mit den Schultern.

"Sicher bin ich mir nicht.", fügte ich noch an. Dann suchte ich kurz einmal das Gelände ab, entdeckte aber niemanden. Es war schon etwas komisch, dass absolut keiner hier war. Ich kratzte mich etwas am Hinterkopf.

pp.: Badesee

Marija betrat vorsichtig den Schulhof, sie bemerkte kaum die Personen die nicht weit entfernt von ihr standen. Ihr war es wieder langweilig und sie schien wieder an dem Punkt angekommen zu sein, wo sie gestartet hatte. Und zwar sie war ganz alleine. Natürlich hatte sie eine ganz nette Bekanntschaft gemacht und dafür war sie auch sehr dankbar, aber dennoch wollte sie nicht, dass das ganze so endet. Sie wollte richtige Freunde haben mit denen man tausend Sachen unternehmen könnte. Sie setzte sich vorsichtig auf die Sitzbank, bevor sie Musik anfing zu hören. Ganz leise sang sie den japanischen Text mit. Sie fühlte sich wie am Boden zerstört, aber erhoffte sich sehr, dass es zu mindestens Nathan besser erging. Sie wusste nicht ob sie noch einmal im Leben diesen Valetinsball aufsuchen würde. Das war einfach wohl nichts für sie. Sie hatte noch nie einen Freund und wurde somit erst heute mit dieser Sache Kontaktiert. Natürlich würde ihre Karte noch Gelten, aber dennoch wollte sie einfach nicht mehr dahin.
Ein Blatt legte sich sanft auf ihr Schoss. ''Schicksal...'', murmelte sie und hob das kleine Blatt hoch bevor sie dieses wieder durch den Wind gleiten lies. Wie sehr sie sich wünschte so frei wie das Blatt zu sein und überall hin zu fliegen wohin sie wollte.
Sie seufzte und blickte den Vollmond an.

Valentinsball so war es also. Alle waren bei diesem Ball. Kazuki musste grinsen, weil er all die Jahre nicht wirklich etwas mit solchen Sachen wie Bälle vor allen Dingen Vallentinsbällen zu tun hatte. Der Junge hatte sich Riku vorgestellt und schien ziemlich nett zu sein. Kazuki hoffte sich ihn nicht überrempelt zu haben. Er war also auch Neu wie Kazuki.
''Schön dch kennen zu lernen...'', meinte Kazuki lächelnd.
''Das ist wirklich übel, dass hier keiner ist meiner Meinung nach, ich fühle mich hier wie im alten Heim, oder alle sind schon im Bett, was unmöglich wäre oder aber sie sind auf diesem Valetinsball, wie du schon sagtest... was machst du eigentlich hier?'', fragte Kazuki seine neue Bekanntschaft etwas interessiert, als er ein Lied erhörte. Seine Aufmerksamkeit war voll und ganz bei Riku, bis er klangvoll schöne Töne und weibliche Stimme erhört hatte. Er mochte diese Melodie auch wenn sie so ziemlich einfach erklang.
Die Stimme schien traurig und voller Leidenschaft zu sein. Kazuki war sich in Stimmzügen total sicher. Er lächelte. Er vermutet, dass diese Person von dem Valentinsball kam und dort kein Glück hatte, was ihm auch unheimlich Leid tat, aber würde sie nicht hier sein, würde er sie wohl nie kennen lernen. Er blickte in die Richtung des Mädchens. Er hatte keinen Ahnung ob Riku sie auch schon bemerkt hatte. Ihre roten Haare glitten den Wind entlang und sie hatte Blumen im Haar stecken. 'einmalig...', überlegte Kazuki.

Riku stimmte Kazuki nur stumm zu und wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, als er stutzte. Er hörte ein leise Stimme, die einen Text sang, den er verstand. Es war in seiner Muttersprache, japanisch. Er drehte sich zum Ursprung der Stimme um und sah ein Mädchen. Es machte einen traurigen Eindruck, so wie sie da auf der Bank saß. Er teilte die gleiche stumme Vermutung wie Kazuki, sie musste vom Valentinsball kommen, ohne Glück. Er kannte das Gefühl.

"Ich wollte... eigentlich die Schule besichtigen...", murmelte er zu Kazuki, doch seine Konzentration war noch immer auf das Mädchen gerichtet. Er riss sich von seinen Träumereien los und sah den Jungen neben ihn an.

"Da ich neu bin kenne ich noch gar nichts und wollte deswegen jemanden fragen, der sich hier vielleicht schon etwas auskennt. Aber das soll ein andern Mal geschehen.. Weißt du wer das Mädchen dort drüben ist?", fügte er jetzt etwas deutlicher an. Er war neugierig... Seine Augen musterten sie noch einmal.

Ich war ein wenig überrascht, als der neue Junge zu uns stieß und schenkte ihm ein freundliches Lächeln.
"Hallo.", grüßte ich flüchtig, ehe ich mich erhob und mir kleine Steinchen und ein wenig Staub vom Stoff meines Rocks strich. Auf Dauer war mir der Boden doch ein wenig unbequem geworden und ich hatte keine Lust mehr zu sitzen.
Es freute mich, dass die beiden Jungen sich gut verstanden und ich hörte ihnen mit halbem Ohr zu, ehe ich mich ein wenig in Richtung Schule wandte.
Mein Magen meldete sich und die Tafel Schokolade, die in meinem Zimmer auf mich wartete, schien nach mir zu schreien. Vielleicht sollte ich die beiden besser alleine lassen und sehen, wie ich den Abend verbringen würde.
Vielleicht noch ein kleiner Spaziergang nach der Schokosünde? Mal schauen. Langsam aber sicher bewegte ich mich in Richtung Schule.
"Ich geh' dann auch mal wieder!", rief ich Riku zu. "Vielleicht trifft man sich ja noch mal!" Auch dem anderen Jungen winkte ich kurz, ehe gut gelaunt in Richtung Schulgebäude schlenderte.

tbc: Schuldach

Kazuki wurde leicht rot. Sie war irgendwie niedlich. Schon komisch, dass sie nun ganz alleine hier saß. Kazuki warf noch einen kurzen Blick, der Gesellschaft zu, dem Mädchen, das plötzlich einfach so ging. ''bis... dann'', murmelte er auch wenn er Gedanklich ganz bei der Rot Haarigen war. Zwar verstand er kaum was von dem Text was sie sang, dennoch war es wunderschön. Er lächelte breit, ihre Stimme ließ in ihm Wärme aufgehen.
''Tut mir leid Riku ich bin selbst neu hier... würde auch gerne mehr über die Schule erfahren...'', er lächelte und bemerkte wie Rikus Aufmerksamkeit nun auch auf das Mädchen richtete. Ob Riku den Text dieses Wunderschönes Liedes verstand?
Seit wann war Kazuki das letzte mal mit seinen ganzen Gedanken voll und ganz bei einem fremden Mädchen welches er nicht kannte.
Ein Baumblatt landete vor Kazukis und Rikus Schulter, das war das Blatt welches sie durch den Wind gleiten ließ. Es funkelte auf und eine Träne lag drauf. 'Mein Gott... jemand hatte sie wohl wirklich sehr verletzt...', Kazuki ahnte nichts gutes. Er blickte wieder zu dem Mädchen, welches ihren Text immer lauter schien zu singen und klangvoller.
Doch dann riss Riku Kazuki plötzlich aus seinen Gedanken. Kazuki strich sich durch das Haar und wandte sich an Riku ''Nein.. außer dir kenne ich hier gar niemanden..ich vermute mal du kennst sie auch nicht, ansonsten hättest du nicht gefragt... Willst du sie ansprechen?'', er lächelte. Jemand von den beiden sollte sie ansprechen, Kazukis Meinung nach. Er konnte unmöglich so ein Mädchen ganz alleine sitzen zu lassen und noch dazu wenn sie so traurig war.
Wenn Riku nein sagen würde, würde Kazuki es tun. ''Oder sollen wir beide hin?'', fragte er dann Riku wieder.