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Aufenthaltsraum

vAnonymous
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Vincent war gebürtiger Schotte, ging man nach seinem Blut, war er zur Hälfte Italiener und zur Hälfte Franzose, er hatte mit den fernöstlichen Gebräuchen nie viel am Hut gehabt. Da er zwangsweise durch das Lehramt an dieser Schule in eins der fernöstlichen Länder reisen musste und zudem durch den Vietnam-Krieg in Asien zugegen gewesen war, hatte er sich ein wenig über die gröbsten Sitten informiert. Einige gingen durchaus mit seiner Auffassung von Moral und Anstand konform, über manche hatte er gelächelt und einige kamen ihm fast absurd vor. Aber wie schon erwähnt, er akzeptierte eine andere Kultur, wenn er in ihr lebte. Mit Kueilin würde er gut auskommen, der Mann kam ihm höflich und einigermaßen vorurteilsfrei vor, jedenfalls was seine Art betraf. Kazama konnte ihm erzählen, was er wollte: die Menschen würden früher oder später auch ihre Angst vor ihm verlieren. Vincents Familie war von Anfang an freundlich gegenüber den Menschen gestellt, und auch der Chaosdämon selbst würdigte sie. Auch wenn viele Kriegsopfer auf seine Schuld laden musste. „Dem kann ich nur zustimmen, da ich viel davon auch selbst miterlebt habe. Nun, wenn es Sie beruhigt, bin ich wohl auch nie auf eine konventionelle Schule gegangen“ Zu seiner Zeit war das einem Normalbürger kaum möglich gewesen, außer er wurde ein Mönch. Das Mittelalter hatte manchen Vorzug gehabt, aber es gab viele Errungenschaften der modernen Welt, die Vincent sehr zu schätzen wusste. „Das Alter gibt uns viele Erfahrungen mit und Bücher können uns ebenso viel lehren. Ich zweifele nicht daran, dass Sie den Jugendlichen hier noch viel beibringen können“ Auch wenn manche Schüler um vieles älter als der Chinese waren, es kam doch einzig auf den geistigen Stand der Dinge an. Und bei vielen Schülern war da noch eine ganze Menge Charakterarbeit zu leisten.
So, er hatte also eine Tochter, die offenbar magisch begabt war. In Vincents Augen gab es die Kombination 'magisch unbegabt' auch nicht. Selbst Menschen waren zur Magie im Stande, wenn es die richtige Art war. Früher, sehr viel früher, waren die Menschen auch zur Zwielichtmagie in der Lage gewesen, nach Erzählung seines Vaters jedenfalls. Wenn man sie richtig anleitete, konnten sie es immer noch, aber die meisten Menschen verstanden die inneren Strukturen des Zwielichts einfach nicht. Er nickte auf die Frage, ob Kueilin mal seinem Unterricht beiwohnen durfte. „Es wäre mir eine Ehre, wenn ich auch gestehen muss, dass die asiatische Musikkultur vorerst keine Rolle in meinem Unterricht spielen wird. Doch wenn Sie es wünschen, tun Sie sich keinen Zwang an“ So lange er Vincent nicht in seine Art, zu unterrichten und seinen Plan einmischte, konnte er ruhig im Unterricht bleiben.
Auch wenn der Mensch traditionsgemäß recht bescheiden war, der Tee roch wirklich verführerisch gut. „Ich komme aus Schottland, ein guter Whisky wird dort nach Tradition allerdings eher geschätzt. Doch gleicht sich das Prinzip, je mehr Erfahrung man in die Zubereitung stecken kann, desto mehr Aroma hat das Ergebnis aufzuweisen“ Tee war erst relativ spät in die schottischen Gefilden gekommen, auch wenn der Dämon einen guten Tee zu schätzen wusste. Genauso wie einen starken Kaffee, er war eigentlich nicht wählerisch. Hauptsache, es war nicht zu viel Zucker drin.
Der Mann stand auf, um noch einen Becher für Vincent zu holen. Die Zeit nutzte der Rotäugige, um den Menschen durch das Zwielicht zu betrachten. Er hatte wirklich eine starke Aura, die auf viel Kraft und charakterliche Stärke schließen ließ. Ein Mensch, wie man ihn so nicht allzu oft antraf. „Danke“, meinte der Dämon noch, als Kueilin ihm eingegossen hatte, nahm die Tasse aber nicht gleich. Er bleckte in einem leichten Grinsen die spitzen, kräftigen Fangzähne, als sein Kollege ihn fragte, ob er kein Mensch wäre. „Sehr amüsant, noch vor wenigen Augenblicken wurde ich von einem Artgenossen als ein halber Mensch bezeichnet. Doch ich kann mit Fug, Recht und Stolz behaupten, ein reinblütiger Dämon zu sein“ Er ließ es aus, dass er kein Höllendämon war, sondern aus einer Paralleldimension seine Kraft bezog. Das wäre zu kompliziert. „Es ist nichts falsches daran, die Nacht zum Schlaf zu nutzen und mit der Sonne aufzustehen. Doch wenn Ihr Wille so stark ist, wie ich glaube, werden sie sich daran über kurz oder lang gewöhnen“ Erst jetzt nahm der Schwarzhaarige die Tasse auf und trank einen Schluck. Der Geschmack stand dem Geruch in nichts nach. Er wusste schon, weshalb er so an den Menschen hing.
Brettspiele, da musste Vincent allerdings passen. Er selbst spielte ab und zu Schach, aber ein Experte war er nicht. Und die Spiele, die der Mensch ihm nannte, waren ihm so gut wie unbekannt. „Da kann ich Ihnen leider keine Auskunft geben. Ich empfehle eher, dass Sie sich da an die anderen Lehrer wenden und selbst nachfragen. Ich persönlich bin kein wirklich guter Spieler von Brettspielen“ Gegen Poker und ähnliche Kartenspiele hatte er nichts einzuwenden, ab und zu ein wenig zocken entspannte ihn fast so sehr wie körperliche Ertüchtigung und die Jagd.
 31.08.11 13:41
vAnonymous
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Kueilin kam aus dem Lächeln gar nicht mehr heraus. Valentine war also auch nie auf einer konventionellen Schule. Es war also nicht schlimm wenn man selbst nicht in einer Schule gewesen ist? Es beruhigte Kueilin ein wenig, auch wenn er auch so schon zuversichtlich war, dass er das recht gut hinbekommt.
Der andere Lehrer hörte mit dem Komplimente machen gar nicht mehr auf und Kueilin winkte etwas ab: „Weisheit kommt nicht alleine mit dem Alter. Nur ein geöffneter Geist kann Weisheit aufnehmen. Wie soll das kosmische Wissen sonst hineinkommen, wenn man immer zu hat?“ Er lachte laut auf. Kueilin war schon immer ein fröhlicher Mann gewesen. Und er versuchte jede seiner Ideen in ein Lachen zu packen. Denn Lachen ist der beste Lehrer.
„Ob ich ihnen etwas beibringen kann, werden wir sehen. Es gibt Dinge, die kann einem Niemand beibringen, die kann man nur von sich aus lernen. Eigenständiges Denken und Meinungsbildung. Das möchte ich erreichen“ Ja darauf freute er sich am Meisten. Diskussionen und gemeinsame Lösungsfindung. Interessanterweise freute er sich sogar am Meisten darauf Ethik zu behandeln und wünschte sich insgeheim, dass er noch länger einspringen müsse. Natürlich wusste auch er, dass er den Schülern Fakten und Wissen vermitteln musste. Doch wollte er es in Geschichten verpacken, so dass es besser im Gedächtnis bleiben würde. Außerdem hatte er so mehr Spaß dabei.
“ Das wäre sehr freundlich von ihnen. Wissen sie, Musik ist doch eine globale Sprache, auch wenn sich die Rhythmen oder Instrumente unterscheiden, so versteht doch jeder was Musik sagt. Egal ob es ein… Akkordeon oder eine mongolische zwei Seitengeige ist. Es gibt zwar Unterschiede, aber in der Musik gibt es keine Nationalität. Oder gibt es ein Lied, das nur Japaner singen können?“ Er lachte wieder laut und klopfte sich auf den Oberschenkel.
Schottischer Whiskey – Alleine bei dem Gedanken daran schmatzte er und meinte dann: “Whiskey, das ist wirklich ein guter Alkohol. Ich liebe Whiskey. Man kommt nur leider nicht so leicht an guten Whiskey, in diesem Teil der Erde.“ Wenn es nach Kueilin ging würde er jeden lauwarmen Sake liebend gerne gegen einen guten Whiskey oder Wodka tauschen. Jetzt wo Valentine das Thema angesprochen hatte bekam Kueilin eine ziemliche Lust auf Alkohol. Etwas enttäuscht blickte er auf die Tasse mit Tee und trank sie aus.
Der andere Lehrer bedankte sich höflich und bleckte seine Zähne. Kueilins Lächeln gefror für eine Sekunde, da er sich nicht ganz sicher war wie er dieses Verhalten deuten sollte. Als ihm aber klar wurde, dass es kein bedrohliches Lächeln war nahm das faltige Gesicht des Chinesen wieder ein freundliches Lächeln an. Angst hatte er keine, höchstens Angst sich nicht angemessen zu verhalten. Das änderte sich auch nicht als sich Valentine als Dämon zu erkennen gab. Dämon oder nicht, solange er freundlich war hatte Kueilin keine Probleme mit anderen Wesenheiten. Wie sollte er denn sonst auch unterrichten? Interessant war es auf jeden Fall, zumal Kueilin bislang nur Drachen kannte.
„Wissen sie, dass es eine Stadt am Jianze gibt, die nur für Dämonen gebaut wurde? Wundervoller Ort.“ Es war das einzige was dem alten Mann einfiel zum Thema Dämonen.
“Es wird kein großes Problem sein, ich muss ja nicht die ganze Nacht wach bleiben. Heute nur bis Mitternacht wenn ich alles richtig im Kopf habe?“ Er lächelte, der Dämon hatte ihm schon wieder ein Kompliment gemacht.
Etwas enttäuscht nahm der Kungfu-Lehrer die Aussage Valentines zur Kenntnis. In Valentine hätte er einen würdigen Gegner finden können, davon war er überzeugt. Während er sich durch den Bart strich meinte er: “Ach nicht können ist keine Ausrede. Ich kann es ihnen gerne beibringen wenn sie wollen. Nichtsdestotrotz würde ich mich gerne mit ihnen zu einem Glas Whiskey verabreden, wenn der Unterricht vorüber ist. Was meinen sie?“
Mit diesen Worten stand er auf und schulterte seine Tasche. „Ich verabschiede mich. Einen schönen Abend wünsche ich ihnen. Vielen Dank für das anregende Gespräch.“ Er verneigte sich höflich und lächelte ihn an.
Hoffentlich finde ich den Weg ohne Schwierigkeiten. Solche Gebäude sahen ja immer gleich aus.
Beherzt verließ der Chinese das Lehrerzimmer und machte sich auf die Suche nach dem Ethikraum.

~TBC: Ethikraum
 31.08.11 22:59
vAnonymous
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Für Geschichte hätte Vincent sich auch begeistern können, aber er hatten einen Großteil des letzten halben Jahrtausends damit zugebracht, in den Kriegen zu kämpfen, er hätte wohl ein falsches Bild vermittelt. Kueilin schien ihm eher dafür geeignet zu sein, er hatte einen Verstand aus Frieden und Einheit. Kosmisches Wissen, er benutzte große Worte, für einen Menschen. Aber er schien ihm schon ein bisschen fortgeschritten im Alter zu sein, was ihm wohl auch einen gewissen Wortschatz mitgab und die Erfahrung, ihn zur richtigen Zeit einzusetzen. Er konnte sagen was er wollte, das Alter spielte für die geistige Entwicklung einfach eine gewisse Rolle. „Durchaus“ erwiderte der alte Dämon daher einfach nur, gleichsam als Zustimmung, ohne seine Meinung und Gedanken laut zum Ausdruck zu bringen. Er hatte mit Jahren gelernt, zu sprechen, ohne etwas zu sagen.
„Da werden Sie einige Arbeit vor sich haben, werter Kollege, das kann ich Ihnen versichern. Es werden einige diesem Bestreben entgegensteuern, ich will nur gewarnt haben“ Gerade Kazama war einer der Kandidaten, die den freien Willen nicht schätzten und zu eliminieren versuchten. Mit ein wenig Glück blieben die Schüler und Kueilin davon verschont bleiben, nur leider hatte Chikage die unangenehme Eigenschaft, ein reißender und charismatischer Redner zu sein. Eigentlich konnte man froh sein, dass es Lehrer wie Mister Gao gab, der dem wenigstens entgegenwirken konnte. Es jedenfalls versuchte, das war eine Menge wert.
„Das ist mir durchaus bekannt“ Er würde kaum Musikunterricht geben, wenn es ihm nicht klar sein würde. „Nur neigen die Menschen in den meisten Fällen dazu, die Gewohnheit als die Wahrheit anzusehen. Sehen Sie es berechtigt als Vorteil eines sturen alten Mannes, Sie haben natürlich Recht. Es gibt kaum etwas so ausdrucksstarkes wie die Musik, sie ist die Sprache derer, die nicht sprechen können“ Es gab viele Lieder, die selbst dem alten Soldaten sehr zu Herzen gingen und seine Tötungshemmung vielleicht noch verstärkten. Genauso wie seine Schuldgefühle, wenn er sich auch nicht von ihnen übermannen ließ. Das war der Unterschied zwischen dem, der er war und dem, der ihn einst in den Krieg getrieben hatte.
Er musste wieder grinsen, als der Mann vor ihm erwähnte, dass Whisky ein guter Tropfen sei. Nun, wenn er gut gemacht war, natürlich. Vor allem aber musste er grinsen, als der Mann ein wenig enttäuscht auf seinen Tee hinab sah. So konnte man sich in jemandem täuschen, wer hätte gedacht, das der alte Mann einen guten Alkohol so zu schätzen wusste? Sehr nett. „Korrektur, die Menschen haben ein Problem damit. Abgesehen davon gibt es hier einen guten Pub, der zumindest originalen Irish Whisky serviert“ Vincent hatte kein besonders großes Problem damit, sich guten schottischen Whisky zu besorgen, wenn er es wollte. Er sollte sich hier wohl ein paar Flaschen auf Vorrat halten, wenn auch Kueilin einen guten Whisky zu schätzen wusste.
Es war schon ein etwas gruseliges Wolfsgrinsen, das Vincent da aufgesetzt hatte, aber er wollte den alten Mann nicht erschrecken. Es war viel mehr seine Art, sich zu offenbaren. Das typische, dämonische Wolfsgrinsen, dass für manche auch mit dem Tod oder dem Wahnsinn geendet hatte. Er hatte in diesem Fall weder das eine noch das andere vor, aber der Mensch schien sich auch nicht bedroht zu fühlen. Punkt für den Menschen. „Ich hörte davon, war jedoch selbst nie dort. Sagen wir, meine Familie ist nicht unbedingt beliebt unter meiner Art, wir haben nicht den besten Ruf unter den anderen Dämonen“ Quod erat demonstrandum.
„Nun, das sollte auch für einen ungeübten Geist zu schaffen sein“ Bis Mitternacht, wie nett.... Vincent sah jetzt schon, dass er selbst zu genug Schlaf kommen würde, es versprach zumindest, ein paar ruhige Tage zu werden. Wenn Chikage ihm nicht auf die Nerven fiel... „Eine gute Einstellung für einen Lehrer, zu gegebener Zeit werde ich darauf zurückkommen. Und es wird sich sicherlich ergeben, dass man mal ein Gläschen zusammen trinkt. Ich wünsche Erfolg für die erste Unterrichtsstunde“, verabschiedete er den Menschen und lehnte sich mit seinem Tee in den Händen zurück, um entspannt zu grollen und die Augen zu schließen. Er selbst hatte heute keinen Unterricht mehr, er konnte in aller Ruhe ausspannen. Und mit dem Tee, von dem er wieder einen Schluck nahm, gelang ihm das auch recht gut.
 01.09.11 20:08
vAnonymous
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Cf. EVENT

Atia wusste nicht genau, was sie machen sollte. Es wurde langsam spät und die Dämonin hatte beschlossen den Büchern ihre verdiente Ruhe zu gebe. Sollte es in ihren Heiligen Hallen Probleme geben würde sich ein Lehrer darum kümmern. Denn auch Atia brauchte einmal eine Pause. So hatte sie beschlossen die Bibliothek früh zu verlassen. Doch schlafen konnte die Frau mit den langen Seidenen Haaren nicht. Stattdessen hatte sie beschlossen das Lehrpersonal einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.
Der Aufenthaltsraum stieß ein Potpourri an Auren und Chakren auf. Schon von weiten erkannte man, dass dieser Raum ein Sammelplatz allen möglichen Geschlechts war und dass es die anwesenden nicht scherte, welch ein Individuum nun vor ihm stand. Nein im Gegensatz zu den Schülern, die sich lieber unter ihresgleichen gesellten waren die Lehrer, die weit mehr Lebenserfahrung aufwiesen, geselliger und offener für neues. Zu mindestens was die meisten anging. Atia brauchte nicht lange zu suchen. Sie fand sofort ein Objekt, dass interessant wirkte. Dort hinten in einen Sessel saß jemand, den sie schon persönlich getroffen hatte. Mit einer dampfenden Tasse Tee in der Hand schien er einfach nur entspannen zu wollen. Und genau dies vermittelte seine Aura auch. Dunkel und abweisen, sagte sie zu jedem, der zu nahe kam "Lass mich in Ruhe oder ich reiße dir deinen Kopf ab" Vielleicht war das nicht der genaue Wortlaut aber er brachte es auf den Punkt.
Die Dämonin lächelte kurz über ihre Brille hinweg. Einsam, verbissen, böse. Die Natur eines verstoßenen Wolfes, der nun unter Hunden lebte und versuchte sich anzupassen. Doch wie in jeder Tragödie war klar, dass der Wolfshund auf ewig von beiden Rudeln verstoßen war und alleine ums Überleben kämpfen musste. Die Familie Valentine traf nie auf große Zustimmung bei den Dämonen und genau dies musste auch Vincent durchgemacht haben.
Die Dämonin stand noch einige Meter weit von Vincent Valentine weg. Seine Präsenz ist deutlich spürbar doch für die alte Dämonin nichts neues. Ein Außenseiter, der als ein Nichts erklärt wurde und sich hoch gekämpft hat. Seine Macht zu mindestens war deutlich spürbar.
Gedankenverloren beobachtete die ihn, wie er den Tee trank und griff selbst nach einem Buch, dass gedankenlos auf den nächstbesten Tisch geknallt wurde und dann auch noch als Untersetzter benutzt wurde. Vincent Valentine WAR ein Interessanter Dämon und Atia wollte mehr über ihn raus finden.
 01.09.11 21:29
vAnonymous
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Vincent war jetzt wirklich einfach danach, sich zu entspannen und da sonst niemand im Raum anwesend war, konnte er sich wirklich einfach mit geschlossenen Augen zurücklehnen und seine Gedanken frei schweifen lassen. Ein wenig zurückdenken, an vergangene Zeiten, an Träume, die er damals noch gehabt hatte, Gesichter, deren Namen er schon lange vergessen hatte... er hatte viel erlebt in seinen Lebensjahren, vielleicht auch, weil er den Konflikt gesucht hatte. Wie viele Leben von Menschen und Anderswesen er auf dem Gewissen hatte, wusste er schon gar nicht mehr. Er hatte nie mitgezählt, aber er hatte einiges verzapft in den vergangenen Jahrhunderten. Er hatte morden wollen, töten, das Blut anderer sehen und mit bloßen Händen seinen Gegnern den Kopf abreißen. Er hatte nach dem Tod gelechzt, als seine Familie auf einen Schlag ausgelöscht worden war. Wie oft hatte er seinem inneren Dämon nachgegeben und Schrak ganze Städte auslöschen lassen? Auch wenn es keine Großstädte gewesen waren, es war ein herrliches Chaos gewesen... Vincent war von dem Todestag seiner Familie an ein Einzelgänger gewesen, hatte sich zurückgezogen und wie ein Adler seine Kreise allein gezogen. Selbst, als er diversen Armeen als Söldner beigetreten war, hatte er als ein Einzelkämpfer gehandelt und kaum jemand hatte es gewagt, ihm ernsthaft etwas sagen zu wollen. Später hatte er sich hochgearbeitet und war schlussendlich sogar ein hochrangiger Offizier gewesen. Es hatte eine gewisse Herausforderung dargestellt, einen ganzen Trupp von Menschen zu leiten, wenn man selbst nicht offenbaren durfte, dass man ein Dämon war. Es gab so einige Situationen, in denen er Gefahr gelaufen war, dass seine wahre Natur offenbart wurde. Ein paar Mal, als er noch jünger gewesen war, war es sogar so weit gekommen und er hatte allen, die von ihm als Dämon gewusst hatten, die Kehle aufgerissen. Nur die Menschen aus seinem Heimatdorf hatte er verschont, sie hatten schließlich nie etwas gesagt, seit es offiziell war, dass die Valentines eine Familie von Dämonen war. Alle anderen hatten in dem Moment den Tod gefunden, da sie Vincents wahre Natur gesehen hatten.
Nun, es waren einige gewesen, deren Leichen in diversen Flüssen, Wäldern und anderen Orten lagen, beziehungsweise gelegen hatten. Sie alle hatten seine Zähne oder seine Klaue zu spüren bekommen und damals hatte Vincent es genossen wie nichts anderes, denn er hatte seinen Opfern nie bewusst in die Augen gesehen. Er konnte sich an die meisten nicht einmal mehr erinnern, wenn er es versuchte, er hatte viele Gesichter einfach vergessen. Er war vielleicht doch menschlicher, als man meinen konnte. Als eine bekannte Aura den Raum betrat, öffnete Vincent nicht die Augen und zeigte auch sonst nicht, dass er Atia bemerkt hatte. Sie war die Bibliothekarin hier... warum hatte er sie eigentlich nicht schon früher erkannt? Sie war eine alte Dämonin und Vincent hatte schon das Vergnügen gehabt, ihr vor einiger Zeit zu begegnen. Bei dem Streit in der Bibliothek, in dem zwei Schüler meinten, einen auf Rambo und Terminator zu machen, war alles so drunter und drüber gegangen, dass er sie auf den ersten Blick gar nicht erkannt hatte. Jetzt, wo er ein wenig entspannter war, fiel es ihm natürlich leichter... Er zuckte nicht mal zusammen, als sie das Buch auf den Tisch knallte... Er trank sogar noch in aller Seelenruhe einen Schluck Tee, bevor er schließlich seine roten Augen halb öffnete. „Hat es einen Grund, dass du einen solchen Lärm veranstaltest, Atia? Ich habe dich gehört und dich gesehen, musst du den armen Tisch so missbrauchen?“ Er grinste leicht, es hatte ordentlich geknallt, als sie das Buch auf den Tisch gedroschen hatte. „Es freut mich natürlich, dich zu sehen, du hattest schon immer ein Händchen dafür, die Aufmerksamkeit auf dich zu ziehen“ Was nicht zuletzt an ihrem Aussehen lag, nach ihr drehte sich mancher Kopf um.
 02.09.11 14:19
vAnonymous
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Atia betrachtete Vincent kurz, nachdem er sie angesprochen hatte. Noch einmal blickte sie auf das vereinsamte Buch, dass sie liebevoll wegräumen wollte. Wahrscheinlich würde es morgen immer noch da liegen.
"Ich hatte den Verdacht sie wollten eher ihre Ruhe haben Mister Valentine. Ich hatte keineswegs die Absicht sie bei ihren Entspannungsübungen zu stören. Wer weiß, was sie heute noch so vor haben" meinte sie neckisch. Natürlich war ihr nicht entfallen, dass er unwillkürlich zum DU über gesprungen ist doch war Atia der Meinung dass bei einer Person, die sie bisher nur einmal getroffen hatte sich das DU nicht schicken würde.
Es sei denn natürlich, sie hätte ihn schon vorher kennen gelernt. Da war sie sich nun nicht ganz sicher. Seine Aura brannte sich doch normalerweise ins Gedächtnis. Natürlich hatte Atia schon ausgesprochen viele mächtige Dämonen getroffen. Allein während ihrer Zeit in den Blutgerichten von Atlantis.... Doch das ist eine andere Geschichte, die sie aus ihren Gedanken verbannen wollte. Vincent war zu Jung um die alten Methoden noch zu kennen. Nein damals konnte sie ihn nicht getroffen haben. Es nagte an ihr, dass sie sich wirklich nicht erinnerte. Dabei wurde ihr jedoch immer klarer, dass sie sich kannten. Von Früher.
Atia betrachtete das Buch. Hätte sie über ihn gelesen würde er sie nicht kennen. Also würde sie diesmal die Lösung nicht in einem Buch finden. Sie blickte auf und schob ihre Brille zurecht. Dann setzte sie erneut ein herzliches Lächeln auf und ließ sein Jugendliches aussehen auf sich wirken. Er war in Wahrheit doch so viel älter. Unglaublich....
"Nun denn. Wo ich schon hier bin... Ich hoffe ich störe sie nicht" Sagte sie und ging zu ihm hinüber und ließ sich auf den Sessel ihm gegenüber nieder. Sie überschlug die Beine und legte ihre Hände auf den lehnen ab. Ein wahrlich majestätisches Bild. Wie oft hatte sie diese Pose doch benutzt, um ihren Willen durch zu bekommen. Es flößte einfach Angst udn Respekt ein bei den Menschen.
 02.09.11 20:12
vAnonymous
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Von ihrer Anmut und Schönheit hatte sie nichts eingebüßt, seit er sie das letzte Mal gesehen hatte, wobei er die Begegnung in der Bibliothek ausschloss. Er war noch recht jung gewesen, ein Grünschnabel unter den Dämonen, als er sie das erste Mal gesehen hatte. Doch seine Augen waren damals bereits rot gewesen, seine Gestalt so hager und blass wie heute. Nur war er ein wenig erwachsener geworden, das war alle Veränderung, die mit ihm durchgegangen war. „Nein, du hast nicht gestört. Entspannt war ich bereits, keine Sorge, ich bin nicht mehr der Heißsporn von damals, der jede Störung als Bedrohung auffasst. Und ich hatte nicht besonders viel vor heute, ich wollte einfach die Ruhe genießen“ Nach der Begegnung mit Kazama brauchte er das auch, wenn er nicht dem nächstbesten den Kopf abreißen wollte.
Dieser arrogante Dämon schaffte es doch immer wieder, ihn fast bis zur Weißglut zu treiben. Mittlerweile hatte er sich immerhin so weit unter Kontrolle, dass er ihm nicht mehr an den Hals sprang und sein eigenes Leben aufs Spiel setzte. Kazama war mächtig, doch Vincent kam ihm an Kraft gleich und das wusste der Heerführer. Der Chaosdämon hatte gelernt, seine Ressourcen optimal zu nutzen und er hatte manchen Trick gelernt... er könnte es mit ihm aufnehmen. Aber jetzt wollte er nicht daran denken, Atia war ihm eine wesentlich angenehmere Gesellschaft, sie war eine Dämonin, mit der man sich gerne unterhielt. Sie war klug, hatte einen gewissen Witz und war eine der wenigen, die auf die Valentines nicht herabsahen wie auf räudige Hunde. Und allein das machte sie sympathisch.
„Wie kommst du auf die Idee, du würdest stören?“ Sie siezte ihn immer noch... sie hatte wohl vergessen, dass sie sich vor vielen Jahren schon einmal begegnet waren. Nun, das passierte schon einmal, wenn man so alt war wie sie. „Atia, hast du mich denn schon vergessen?“ Er grinste, sein typisches, dieses Mal leicht amüsiertes Wolfsgrinsen. „Wir sind uns in Athen begegnet, vor einigen hundert Jahren. Gewiss, ich war noch ein Jungspund, verglichen mit heute, aber so sehr kann ich mich doch nicht verändert haben?“ Oder hatte er sich mehr mehr verändert, als er selbst glaubte und dachte?
 03.09.11 20:16
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Vielleicht war ihr altes Gedächnis doch nichtmehr so gut, wie sie der meinung war. Doch nun, wo er ihr auf die Sprünge halt wurde sie sich ihm wieder bewusst. Er war jung und aufbrausend. Halt ein Dämon, der seine Grenzen und Fähigkeiten noch nicht kannte und nicht wusste, wie er seine überschüssige Energie loswerden sollte.
Doch er schien sich geändert zu haben. Seine Macht ist größer geworden und er scheint viel ruhiger und intelligenter als der Grünschnabel damals in Athen.
Atia lächelte. Inteligenz war schon immer ein wichtiger Charakter zur an Männern, zumindestens für die rosahaarige Dämonin. Es war schwer selbst eine unglaubliche Fülle an Wissen zu besiten und dann einen Mann kennen zu lernen der nicht einmal die Herrscher und Presidenten seines eigenen Landes aufzählen kann. Oder der nicht wusste, dass Englisch ursprünglisch aus England stammt und nciht erst von den Amerikanern erfunden wurde.
"nunja jetzt wo du es erwähnst erinnere ich mich an diesen mageren Jungen von damals. Es freut mich immer alte bekannte wieder zu treffen" meinte sie und blickte ihn genau an. "Es hat sich viel an dem Jungen von damals geändert..." erklärte sie ihre unwissenheit und strich ihre Haare zurück. "Vor allem scheinst du nun deine Kraf voll zu beherrschen und deine Innere Ruhe gefunden zu haben"
 06.09.11 21:27
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Wie hatte sich Vincent wohl im Vergleich zu damals verändert? Er selbst musste einen Moment nachdenken, sich zurück erinnern. Er hatte jünger ausgesehen, eben wie ein Jugendlicher, wie der unreife Dämon, der er gewesen war. Er hatte auf jeden Fall etwas kürzere Haare gehabt. Aber sie waren damals schon schwarz gewesen. Er wusste nicht, wann sie sich schwarz gefärbt hatten, er wusste auch nicht, warum. Er konnte nur vermuten, dass er sich unbewusst seinem Vater anpasste, der ja schwarze Haare gehabt hatte. Die roten Augen allerdings, die damals noch haselnussbraun gewesen waren, die waren ein Indiz dafür, dass er aus Lust getötet hatte. Nicht aus Hunger oder Notwehr, sondern aus der puren Lust am Mord heraus. Die hatte er sich nicht lange nach dem Mord an seinem Bruder geholt – es war wohl dieser Wachmann gewesen. Das erste, lebende, atmete, denkende Wesen, dass ihm nach dem Verlust der Familie über den Weg gelaufen war und dass Vincents damalige Mordlust zu spüren bekommen hatte. Und ihm waren viele gefolgt... er war heißblütig gewesen, hatte wahllos getötet. Den Armeen war er aus Blutgier beigetreten, weshalb man ihn überall mit einer Kusshand genommen hatte – vorausgesetzt, man konnte ihn bezahlen. Als er Atia das erste Mal begegnet war, hatte sie ihn noch genau so kennengelernt. Als einen jungen Dämon, der mit seinen Kräften noch nicht umgehen konnte. Zumindest nicht so, wie er es heute konnte. Heute beherrschte er alle Feinheiten und Tricks, die seine Kräfte mit sich brachten. Und er war ruhiger geworden, viel ruhiger. Er konnte nicht mehr töten, er wollte auch nicht mehr töten. Sein Blutdurst war befriedigt...
„Mager.... sicherlich“ Vincent war immer noch mager, seine Macht hatte einen Preis. Sie forderte ihren Tribut und zehrte an seinem Körper. Das war damals so, das war heute so und das würde bis ans Ende seiner Tage so sein. Dennoch lachte er leise und amüsiert. „Ich habe viel gelernt mit den Jahren, das stimmt wohl. Und es ist viel geschehen in den letzten Jahrhunderten, was mich geprägt und gelehrt hat. Ich bin nicht mehr der Heißsporn von damals, der nach Blut und Vergeltung lechzt. Ich habe gelernt, mit mir und meinen Fähigkeiten umzugehen, da hast du ganz recht. Ich bin mit mir im Gleichgewicht“ Und das würde auch Kazama zu spüren bekommen. „Ach... übrigens“ Ihm fiel da noch etwas ein, er hatte ja noch etwas von Atia. Er stellte seine Tasse Tee auf dem Tisch ab und griff in seinen Mantel. Er musste ein wenig kramen und suchen, dann zog er das alte und schwere Buch hervor. „Hier, ich hoffe, das hast du nicht vergessen. Die Kinder in der Bibliothek haben versucht, es dir zu entwenden. Ich hatte bisher noch keine Möglichkeit, es dir zurück zu geben, ich würde das gerne nachholen. Ich habe es durchgesehen... es ist auch nicht schlimmer als das Judasevangelium, die Höllenbibel oder ähnliche Bücher, die angeblich die Apokalypse einläuten sollen. Vollkommen ungefährlich für jemanden, der sich mit der Materie auskennt“ Für Unwissende könnte sie gefährlich werden... aber Atia war eine alte Dämonin, die schon wusste, die Bibliothek und ihre Werke davor zu schützen.
 08.09.11 12:55
vAnonymous
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Atia nahm dankend das Buch entgegen. Die tatsache, dass er rein geguckt hatte beunruhigte sie nicht weiter. Er war intelligent genug damit umgehen zu können.
Sie strich ihre Haare sanft nach hinten. Vielleicht sollte sie sich mal eine neue Frisur zu legen. Jetzt, wo die Hippiezeit und die Zeit der Lederriemchen um den Kopf vorbei war kam sie nicht drum herum sich gelegentlich die Haare aus dem Geischt zu streifen. Aber was solls. Es gab größere Probleme.
Erneut blickte sie ihn an. "Ja die beiden haben mir echt Sorgen bereitet, als sie dieses Buch klauen wollten." Die Dämonin überlegte kurz und lächelte. " Vielen Dank" brachte sie herraus und betrachtete das sanfte Gesicht des Dämons. Vielleicht verschreckte er mit diesem Gesicht viele Menschen doch Atia fand es sehr ansehnlich.
' er ist hübscher- nein attraktiver geworden, seit dem letzten mal. ' Doch bekannter weise werden das alle Männer mit dem Alter. Und ein so alter Mann konnte ja nur hübsch aussehen. Er hatte lang genug zeit. Und die Macht die von ihm ausging. Auch ein sehr erotischer Faktor..... für einfach gestrickte Frauen. Atia wurde davon schon lange nicht mehr angezogen. Früher, in Atlantis ... damals hat Macht ihr noch so viel bedeutet. Doch heute.... Heute ist sie nicht mehr als ein Maß zu Stärke ihrer Gegner obwohl diese dann meist dumm sind. So dumm, dass es für die Dämonin ein leichtes ist sie so zu manipulieren, dass sie tun was sie will.

(out: Sry hatte ziemlich stress )
 15.09.11 21:03
vAnonymous
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Die Künste des Baal.... wie viele Bücher hatte Vincent in seinem Leben schon gesehen und teilweise sogar gelesen, die einem ähnlichen Inhalt zu Grunde lagen? Die angeblich die Apokalypse, den Untergang dieser und der nächsten Welten herbeiführen sollten, die alle Welten ins finsterste Chaos stürzen sollten? Es waren unzählige Bücher und Schriftstücke gewesen, die er schon in den Händen gehalten hatte. Die meisten davon waren wirklich vollkommen harmlos gewesen, sie enthielten nicht mal Beschwöungsformeln oder sonstige Zauber, waren einfach nur reißerische Geschichten und Prophezeiungen. Das Buch, welches die beiden Jungs hatten unter allen Umständen entwenden wollen, war nicht ganz so harmlos gewesen. In den Händen des Falschen konnte es eine Menge Schaden anrichten, denn mancher Zauber und manche Beschwörung waren gefährlich. Nicht so gefährlich, dass sie gleich die Apokalypse auslösen würden, aber mächtig genug, um ganze Landstriche dem Erdboden gleich zu machen und hunderte, tausende Leben auszulöschen. Es war schon ganz gut so, dass Vincent den Jungs das Buch abgenommen hatte, wer wusste schon, was sonst passiert wäre?
Atia hatte weder an Eleganz noch an Schönheit abgenommen, man sah ihr die vergangenen Jahrhunderte nicht an. Vincent hatte sich wohl verändert. Sie war immer noch so anmutig und schön wie einst. Dämonen hatten meistens eine dunkle Anziehungskraft, wenn sie es wollten, aber Atia war wirklich eine Schönheit von einer alten Dämonin. Vincent fiel so was natürlich auf, er war auch nur ein Mann, aber nur, weil ihm eine hübsche Frau auffiel, hieß das noch lange nichts. Er hatte Respekt vor Atia, sie war schließlich genauso mächtig wie schön. „Kinder, was soll man machen? Wir waren alle einst jung, ungestüm, waren aus Prinzip gegen den Rest der Welt. Und Autoritäten bedeuteten uns genauso wenig. Sie werden ihre Lektion schon gelernt haben, wenn nicht“ Er grinste und entblößte dabei die kräftigen Fangzähne. „werde ich sie schon lehren, mit wem sie sich anlegen“ Vincent war mächtig, auch wenn er noch keine tausende von Jahren alt war. Er war mächtig, er zählte heute zu den mächtigsten seiner Art. Und das würden die Schüler schon zu spüren bekommen, wenn sie meinten, sich mit ihm anlegen zu müssen. „So, nun bist du an der Reihe. Wie ist es dir ergangen? Was verschlägt dich hier her, nach all den Jahrhunderten? Wie kamst du darauf, hier als Bibliothekarin anzuheuern? Die alte Liebe zu Wissen und Weisheit?“ Atia war wirklich eine wesentlich angenehmere Gesellschaft als Kazama. Sie war eine der wenigen Dämoninnen, mit denen er sich vernünftig unterhalten konnte, eine der wenigen, die einsahen, dass er trotz fehlender Herkunft aus der Unterwelt ein vollwertiger, reinblütiger Dämon war.
 20.09.11 23:01
vAnonymous
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Atia lächelte bei seiner Frage sanft. Wie Recht er doch hatte. "Ja, Ich liebe das Wissen und ich habe schon oft genug gesehen im Laufe der Jahrhunderte, dass Bibliotheken und Wissen zerstört wurden..." Sie schloss kurz zurück und dachte an brennende Bibliotheken und Universitäten. Sterbende Freigeister, die versuchten den lodernden Flammen zu entkommen und letzten endes nur in die Waffen des Feindes liefen. "Ich selbst habe früher als Anwältin geholfen die Wahrheit zu verschleiern und in meinem streben nach Macht alles daran gesetzt Wissen für andere unzugänglich zu machen"
"Ich will einen Ort schaffen, der für die Ewigkeit bestimmt ist. Einen Ort der Wahrheiten..." Kurz nickte sie zu dem Buch. "Und der Fantasien. DIese Schule bot sich an. Sie wird nicht so leicht gefunden und falls doch sorgt Ren dafür dass alles verdeckt bleibt." Erklärte sie mit ernster Mine und betrachtete den Dämon. Sie hatte sich im Laufe der Jahre um 180 Grad gedreht.
"Nun, wo das geklärt ist..." sagte sich schließlich und blickte etwas freundlicher. "Wie gefällt dir der Lehrerberuf? Hast du denn schon Lieblingsschüler?" fragte sie neckisch und blickte ihm in seine hübschen bösen Augen.
Alles in allem war sie dennoch eine Dämonin und er ein Dämon. Das böse lag ihnen, wenn auch schon seit Jahren aberkannt, im Blut und veranlagte sie ab und an zu Dämonischen Diensten. Doch meistens war es einfach nur die Freude einen Dämon zu treffen, der so war wie sie: Der Wissen verbreiten wollte und der seinen alten, dunklen Traditionen abschwor.
 24.09.11 10:29
vAnonymous
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Die Zerstörung von Bibliotheken, Universitäten, Orten, an denen der Geist sich traf und ergötzte an dem dort vorhandenen Wissen... wie oft hatte auch Vincent im Krieg gesehen, wie solche Stätten als erstes niedergebrannt wurden? Es war ein einfacher taktischer Schachzug. Vernichtete man das Wissen, vernichtete man ein Volk, so einfach war das. Ein dummes Volk war leichter in die Knie zu zwingen, leichter zu beherrschen. Er hatte es so oft erlebt und bis zu diesem einen schicksalsvollen Tag auch nie bereut. Er war gut dafür bezahlt worden, ganze Städte nieder zu brennen. Und wenn er daran dachte, welche Lust er am Mord und der Zerstörung gehabt hatte... er schüttelte fast unmerklich den Kopf. „Da sagst du etwas Wahres. Es sind wohl zu viele gewesen über die Zeit...“ Wie weit hatten die Kriege die Welt eigentlich in ihrer Entwicklung zurückgeworfen? Und an wie viel war er wohl schuld? Bis zu diesem einen Tag hatte er sich darum nie Gedanken gemacht und mittlerweile war er so weit mit sich im Reinen, dass er nicht mehr jedem Leben hinterher trauerte, dass er auf dem Gewissen. Das waren nämlich so einige und wenn er sich nur der Schuld hingeben würde, hätte er sein restliches Leben nur noch mehr verpasst. Es war schon schwierig genug, mit dem Brudermord klar zu kommen, noch heute verfolgte Vincent diese eine Nacht, in der er seine Familie verloren hatte. Aber seine Gedanken ließ er sich nicht anmerken, das war seine Sache. Er hörte ihr zu, was sie hierher trieb und er nickte langsam. Sie war wirklich nur auf der Suche nach Wissen und danach, dieses Wissen an andere weiter zu geben. Ein Ort des Wissens, der ewig währen sollte... mit der Ewigkeit hatte Vincent so seinen Clinch. In seinen Augen währte nichts ewig, nur der Himmel und die Erde. Und selbst die sahen zunehmend ihrer Zerstörung entgegen. „Ein edles Ziel, Atia, aber schwer zu erreichen. Sicher, diese Schule steht unter gutem Schutz und ich denke nicht, dass sie so schnell gefunden wird. Ren hat einige gute Arbeit geleistet und er wird sicher noch einige gute Arbeit leisten, aber... ich habe meine Bedenken, was die Ewigkeit angeht. Nichts währt ewig, auch du und ich nicht. Irgendwann finden auch wir unsere Meister und wenn es das Wissen ist, dass du so sehr liebst“ Denn auch zu viel Wissen konnte einem schnell über sein. Wer alles wusste, dem hielt das Leben keine Überraschungen mehr bereit. Und dann wurde man des Lebens schnell überdrüssig.
Er lächelte, als sie ihre Fragen an ihn zurück stellte. „Ich habe lange Zeit im Militär als Ausbilder gedient, daher fällt mir das Unterrichten als solches nicht schwer. Ich gebe das weiter, was ich weiß. Aber vielen Schülern mangelt es doch sehr an der nötigen Disziplin, daran werde ich wohl noch am meisten zu arbeiten haben. Da fehlen mir meine Soldaten doch noch ziemlich, die haben wenigstens auf jedes Wort geholt. Und Lieblingsschüler... ich hoffe, keinen bevorzugen zu müssen. Auch wenn ich manche recht gerne unterrichtet habe, wie ich zugeben muss. Die Nachtklassen erscheinen mir im Grunde ruhiger als die Tagklassen, aber mein endgültiges Urteil wird fallen, wenn ich genug Zeit und Möglichkeit hatte, beide Klassen in Augenschein zu nehmen. Hattest du schon Gelegenheit, andere Schüler als die beiden Krawallmacher in der Bibliothek kennen zu lernen?“ Es interessierte ihn, wie sie als Außenstehende über die Schüler dachte.
 26.09.11 21:01
vAnonymous
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Atia betrachtete Vincent lange, bevor sie wieder antwortete. DIeser Mann ist sehr vernünftig geworden. Was ist aus dem Taugenichts vor vielen Jahren geworden? Damals hatte sie ihn in Athen gesehen und war verwundert, was so ein Junger Dämon an einem solchen Platz zu suchen hatte. Athen war noch voller Spuren aus dem alten Atlantis doch sie glaubte kaum, dass er sich dafür interessierte.
Und heute. Ist er Lehrer an der Schule. Er hatte sich von Grund auf verändert und auch an seinem Aussehen hatte er einiges eingebüßt. Er war schon damals Hager und blass doch wenn Atia nicht alles täuschte so war er nun noch blasser und magerer. Oder täuschte sie sich. Seine Antwort gefiel ihr. Er versuchte wirklich alles richtig zu machen. Doch er würde bestimmt bei den Schülern auf seine Grenzen stoßen. Auch wenn er objektiv genug war keine Schüler zu bevorzugen so würde er irgendwann anfangen Schüler nicht zu mögen und im Unterbewusstsein wird sich dies verankern und die Schüler hätten keine Chance bei ihm.
Dann blickte sie ihm in die Augen. "Ja ich habe, darüber hinaus, schon so zwei drei Schüler kennen gelernt. Doch keine engere Bekanntschaft geschlossen. Auch ..." sie machte eine Pause und guckte verlegen auf die kleine Tischleuchte, die nicht unweit von ihr stand " auch habe ich noch wenig Bekanntschaft mir den Lehrern hier geschlossen. " Sie war einfach kein kontaktfreudiger Mensch und verschloss sich lieber in ihrem Zimmer anstatt sich mit irgendwelchen Menschen zu unterhalten, die ihr auch nicht mehr sagen konnten als sie schon wusste.
 18.10.11 20:45
vAnonymous
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Seine ersten Stunden hatte Vincent schon gehalten und es kam ihm zu Gute, dass er früher als Ausbilder im Militär gedient hatte. Zwar war es als Söldner nicht ganz einfach, an so eine Stelle zu kommen – aber als Dämon war es dafür umso leichter. Daher hatte er sich im 19. Jahrhundert einfach mal daran versucht, Soldaten ins harte Militärleben einzuführen und bis Vietnam hatte er es auch durchgezogen. Es hatte ihm einen gewissen Spaß gemacht, schließlich hatten noch Disziplin und Anstand gezählt und den durfte man ihnen notfalls auch mit Gewalt einbläuen. Sicher, gequält hatte er niemanden, wie es ihm manchmal sein innerer Dämon befohlen hatte, aber er hatte mehr als einen Soldaten durch den Schlamm kriechen lassen, weil er meinte, den aufmüpfigen Clown der Kompanie spielen zu müssen. Hier konnte er das wohl eher nicht machen, da würde ihm der Schulleiter aufs Dach steigen... obwohl, ein Versuch war es wert. Und wenn es Ruhe in die Klasse brachte... Nun, erstmal würde Vincent abwarten. Bisher waren seine ersten Stunden doch recht vernünftig verlaufen, es hatte keine Aufstände gegeben, die Schüler waren aufmerksam und lernwillig gewesen, wenn die Tagklasse, die er in Vertretung unterrichtet hatte, auch ein wenig lebendiger schien. Aber das konnte an der allgemeinen Stimmung gelegen haben, wie auch immer. Unzufrieden war er nicht, er würde noch abwarten, ob sich so etwas wie ein Lieblingsschüler heraus kristallisieren würde. Er glaubte das zwar eher nicht, aber man musste für alles offen sein. Dass Atia nicht unbedingt zu vielen Leuten Kontakt hatte, nun ja. „Man bleibt eben manchmal auch gerne einfach für dich. Aber was das Kollegium angeht, beklagen kann ich bisher nicht“ Kazama war ja kein Kollege. „Kurz bevor du reingekommen bist, aber ich mich noch angeregt mit einem etwas älteren Menschen unterhalten, wirklich recht erfrischend, muss ich zugeben. Und es gibt einen recht interessanten Schwarzmagier hier. Die Lehrerschaft ist also, soweit ich das jedenfalls beurteilen kann, eine amüsante Mischung, mit der man sich auch in unserem Alter und unserem Rang durchaus arrangieren kann“ Dämonen blieben ja allgemein gerne unter sich und Vincent hielt das nicht viel anders. Zwar war er einer der wenigen alten Reinblüter, die gegenüber anderen Rassen vergleichsweise wenige Vorurteile hatten, aber mit einem anderen Dämon sprach man eben immer noch am liebsten. Wenn es nicht gerade einer wie Kazama war... das würde wohl ein ewiges Streitthema bleiben. Allein bei dem Gedanken hörte er Schrak knurren. Laut knurren... er wurde unruhig, begann, an der geistigen Barriere zu Vincents Verstand zu rütteln und zu kratzen. Er wollte raus... Vincents Augen wurden einen Moment lang dunkler und er bekam Kopfschmerzen. Er hatte Schrak lange nicht mehr rausgelassen, er verlangte sein Recht... aber nicht heute, nicht jetzt. Sein Herzensbruder war manchmal eine Plage... „Atia, ich muss dich um Verzeihung bitten, aber ich brauche eine Luftveränderung. Mich packt die Unruhe und die will ungern in diesem Raum auslassen. Ich hoffe, man sieht sich wieder“ Er stand auf und widerstand dem Drang, die Tür einzuschlagen. Er musste einfach erstmal raus hier.

Tbc: Stadt – Dunkle Gasse
 21.10.11 15:57
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