Der kleine Park

Kaum zu glauben aber wahr..es hatte ihn tatsächlich jemand befreit.Und das,noch bevor ihn jemand in dieser misslichen Lage sehen konnte oder gar die Nacht herein gebrochen war.Auch wenn es seine Zeit gebraucht hat,so hatte ihn schließlich doch jemand gefunden und diese Person erbarmte sich auch noch dazu,ihm zu helfen - ohne ihn zuvor ausgelacht zu haben! Aber warum eigentlich? Man konnte nun wahrlich nicht behaupten,dass dieser Anblick nicht zum Schreien komisch wäre.Fehlten diesem Mann denn jegliche Emotionen? Konnte er nicht lachen? Womöglich war er ja jemand,von der gefühlskalten Sorte.Aber andernfalls hätte er dem Jungen wohl kaum geholfen,oder? Völlig herzlos konnte er somit bestimmt nicht sein.Alec begutachtete ihn etwas misstrauisch..es könnte ja auch sein,dass er sich extra für ihn zusammenriss? Vielleicht gab es wirklich noch so nette Menschen..seine hilfsbereite Geste war eigentlich ein gutes Zeichen dafür.Was es auch war,jedenfalls war er nun befreit und das zählte.Wie lange er wohl an diesem Baum gefesselt war? Waren es nur Minuten oder wirklich Stunden? Ihm kam es wie eine Ewigkeit vor..doch auf das Zeitgefühl von Menschen war nun einmal kein Verlass.So verflog die Zeit in schönen Momenten wie im Fluge,während sie in langweiligen und unangenhemen Situationen still zu stehen schien.
Auch wenn es sein Gegenüber nicht für notwendig hielt,so brachte ihm Alec trotzdem einen kleinen Dank entgegen.Er selbst war nicht der Typ,der dies gerne tat - im Gegenteil.Eigentlich hasste er es,auf die Hilfe anderer angewiesen zu sein und so etwas wie Dankbarkeit offen zu zeigen.Doch in diesem Augenblick hielt es sogar der Gestaltenwandler für angebracht.Selbst wenn es der Mann als etwas selbsverständliches ansah zu helfen,so teilte nicht jeder seine Ansichten und hätte so gehandelt.Ja,in der heutigen Zeit war dies wahrlich eine Seltenheit geworden.Man konnte wohl nur von Glück reden,dass ihn ausgerechnet so eine gutmütige Person gefunden hatte.
Schweigend lauschte der Junge seinen Worten.Er konnte sich in der Tat nur schwer vorstellen,dass der Typ auch nur den Hauch einer Ahnung hatte,wie er sich fühlte.Wie groß war auch schon die Wahrscheinlichkeit,dass er jemals in einer vergleichbaren Situation gewesen war.Er als..Lehrer?! Womöglich auch noch von dieser Academy..Doch darauf würde Alec später nochmals zurück kommen.Jedenfalls erklärte sein Beruf auch dieses Verhalten.Er als Pädagoge,wurde sicher des öfteren mit solchen Situation konfrontiert und war nur zu gut mit ihnen vertraut.Deshalb wohl auch seine Hilfsbereitschaft.So weit war ja alles schön und gut..doch was wollte er eigentlich mit dieser Predigt erreichen?! Der Hass auf dieses Mädchen war immer noch da..so leicht würde dieser auch nicht verschwinden.Auch wenn Alec zugeben musste,dass an den Worten was dran war..Natürlich wollte diese Kiki genau das mit ihrer Aktion erreichen,dabei kannte sie den Jungen noch nicht einmal.Offensichtlich machte sie sich einfach einen Spaß daraus,wildfremden Leuten eins auszuwischen.Ein Verhalten,welches man einfach nicht nachvollziehen konnte..umso größer war der Zorn und die Mühe,sich nach diesem Erlebnis zu beruhigen.Doch die einfühlsame Art des Mannes und seine Worten,trugen langsam aber sicher dazu bei. "Mag sein.." Meinte er schließlich etwas ruhiger und sah nun nachdenklich zu Boden.Er sollte kämpfen und trotz alldem sein Lächeln zeigen? Wie oft hatte man ihm das schon gesagt.Denn lächeln oder gar lachen sah man den Jungen kaum.In der Hinsicht gehörte er wohl oder übel zu den Personen,bei denen das einer Seltenheit glich.Im Moment war er auch zu aufgebracht,um nur an eine Versöhnung mit dieser 'Hexe' zu denken.Er wusste auch nicht,ob er sich beherrschen konnte,wenn er sie in naher Zukunft noch einmal sehen würde.Doch vielleicht..würde er sich seine 'Rachepläne' irgendwann aus dem Kopf schlagen und einsehen,wie sinnlos so etwas eigentlich war.
Als ihm der Mann einen Bonbon anbot,glitt sein Blick missmutig zwischen der Süßigkeit und dem Gesicht seines Gegenübers hin und her.War das sein Ernst?! Alec war zwar nicht der Größte und sah für sein Alter noch recht jung aus,aber er war immerhin schon 16,verdammt! Der Kerl sollte ihn gefälligst nicht wie ein Kleinkind behandeln! Wo käme er denn dahin,wenn er das Teil auch noch annehmen würde.Leicht beleidigt drehte er den Kopf weg,was allerdings nur eine Ablehnung gegenüber der Süßigkeit war.Gegen das Gespräch hatte er nichts einzuwenden..es wäre vermutlich ganz gut,mit jemanden darüber zu reden.Die Person war eine Lehrkraft,wem sollte er sonst vetrauen,wenn nicht so jemanden? Zudem versicherte er ihm mehr als eindrucksvoll seine Schweigsamkeit zu dem Thema.Alec seufzte kurz und überlegte,wie er wohl am Besten anfangen sollte."Ich sollte bei einer..Hausaufgabe helfen.." Begann er schließlich und mied den Blick seines Gegenübers.Beim Erzählen kam er sich gleich noch dümmer vor und schüttelte beim Gedanken an diese 'Hausaufgabe' nur innerlich den Kopf.Was für ein Vollidiot er doch war.."Jedenfalls brauchte sie wohl ein Foto von einem Gefangenen.Also sollte ich mich kurz an diesen Baum fesseln lassen,sie würde ein Bild machen und das wär es dann gewesen.Und dann..kam alles doch ganz anders." Ja,das Resultat seiner Hilfsbereitschaft hatte der Lehrer schließlich mit eigenen Augen gesehen.Im Gegensatz zum Gestaltenwandler,hatte sie nämlich ihren Spaß und letzen endes auch einige herrliche Schnappschüsse gehabt."Dabei kenne ich dieses Mädchen noch nicht einmal." Fügte Alec noch murmelnd hinzu und berührte flüchtig seine Wange,auf der sich die vorherige Ohrfeige noch immer leicht abzeichnete.Auf gewisse Weise war es ihm auch peinlich,dass er von einem Mädchen so ausgetrickst worden war.Doch da konnte man wohl nichts machen..der Mann wusste jedenfalls nun über alles bescheid.
"Sie meinten,Sie wären Lehrer.." Griff er schließlich nach einiger Zeit wieder auf und sah ihn nun auch direkt an."Nicht zufällig an der Moon Academy?" Gut,es wäre schon wirklich ein großer Zufall,wenn dies tatsächlich der Fall wäre.Doch das konnte man erst wissen,nachdem man sich erkundigt hatte.

Alex lag mit seiner Vermutung nicht ganz Falsch. Tatsächlich hatte Sai mit sicherheit nicht so viele Gefühle wie ein anderes Wesen. Besser gesagt er wollte sie nicht unbedingt präsentieren. Das lag daran das er früher keine Freunde hatte. Dadurch lernte er nie richtig mit den Gefühlen welche ein ganzes Leben kontrollieren konnten umzugehen. Kein Wunder war er daher eher Ruhig. Es gab aber auch einen anderen Grund warum er nicht lachte. Sein Verstand war schneller als sein Mund. Ausserdem was war an dieser Situation Lustig? Zugegeben es war amüsant, aber um ehrlich zu sein war es eher Traurig. Ein Wesen einfach so an einen Baum zu fesseln weil man gerade nichts besseres zu tun hatte war schwach. Wie dem auch sei, Sai war und blieb ein seltsamer Vogel. Doch seine Art hatte doch auch was gutes, so vergass man ihn nicht so schnell. Wobei es gab Leute welche ihn möglichst ignorierten. Der junge Engel wusste ganz genau das er nicht normal war. Aber wer war schon normal? Jeder war anders. Jeder war etwas ganz besonderes. Der Junge musste nicht sprechen der Blick alleine war Antwort genug. Anscheinend konnte er nicht glauben das Sai wusste wie er sich fühlte. Dem war aber nunmal so. Zugegeben, an einem Baum war er noch nie gefesselt. Doch als er noch ein Kind war und auf der Strasse lebte da seine ganze Familie umgebracht wurde hatte er oft mit anderen Kindern zu tun welche stärker waren als er. Bekanntlich konnte man das Leben auf der Strasse nicht als Leben bezeichnen. Es war eher eine Hölle, ein Kampf ums überleben. Jeder schaute für sich, alle anderen konnten gerne verhungern. Da Sai damals recht klein und schwach war, war er ein super Opfer. Zwar war auch er ein frecher Kerl doch er legte sich ungerne mit anderen Strassenkindern an. Um genau zu sein kannte er nur das Gefühl der Ernidrigung, doch genau dieses Gefühl fühlte der Junge sicher auch. Sai sagte nicht viel zu seinem Blick, war mit sicherheit besser so. Ungerne wollte er den Jungen nun belehren. Viele Schüler dachten immer das Lehrer ganz ganz brave Leute waren. Das sie immer die stärksten sein wollten, gar die Schüler als Nichts bezeichneten. Sai war nicht so einer. Mit sicherheit waren alle Lehrer auf der Moon Academy in Ordnung. Der Engel selbst hörte den Jungen Leute gerne zu. Gerne half er ihnen bei den Hausaufgaben oder bei Problemen. Man konnte ihn eher als Freund ansehen, als Bruder. Gut möglich das es an seinem alter lag das er so eine Einstellung hatte. Er fuhr mit der rechten Hand über den Schal welcher als Zierte diente. Die Süssigkeit wollte er nicht annehmen, dies zeigte er ihm klar und deutlich. Daher steckte er das Bonbon zurück in seine Hosentasche und seufzte kurz. Es war kein entäuschtes seufzen aber er wusste das der Junge anscheinend kein offenes Wesen war. Doch der Lehrer gab nie auf. Er wollte das Vertrauen des Jungen gewinnen. Natürlich ging er alles ruhig an, es hatte keinen Sinn ihn zu drängen oder was auch immer. Als er schliesslich anfing die Geschichte zu erzählen, lächelte Sai. Er war froh das er ihm alles erzählen wollte oder wenigstens einen kleinen Teil davon. Aufmerksam hörte er ihm zu. Dann fuhr er sich mit der rechten Hand durch die Haare und schüttelte den Kopf. Das Mädchen konnte man wahrhaftig als Biest bezeichnen. Was ging in so einem Wesen nur vor? Er konnte es einfach nicht verstehen. Gerne wollte er mit dem Mädchen sprechen doch das wäre mit sicherheit nicht richtig. Die Schülerin würde sich nur noch mehr lustig über ihn machen. Er musste das alleine schaffen es sei den er wollte das Sai ihm dabei half. Vorsichtig legte er eine Hand auf seine Schulter und blickte ihm dabei in die Augen. "Diese Schülerin scheint ein richtiger Drache zu sein, ich kann nicht verstehen was sie daran lustig findet. Ich selbst konnte darüber nicht lachen. Möglicherweise weil ich schneller Denke als mein Mund sich bewegen kann. So etwas ist traurig. Glaube mir ich verstehe das du sauer bist und möchte daher ungerne eine lange Rede schwingen. Wichtig ist nur das du weisst das du dich wehren solltest. Ich bin zwar ein Lehrer aber in meinen Augen solltest du ihr ebenfalls einen Streich spielen. Mag sein das mich die anderen Lehrer für verrückt halten, doch sie hat es nicht anders verdient. Ich möchte mit dem Mädchen nicht sprechen da ich glaube das du das ganze alleine regeln solltest. Ich bin mir sicher das du das kannst" Er zog seine Hand zurück und nickte anschliessend. "Ja das bin ich, mein Name ist Hajime Saitou ich unterricht Sport und Kunst an der Moon Academy. Du kannst mich ruhig duzen, finde ich angenehmer. Sag, dürfte ich deinen Namen erfahren?" Sai wollte von jedem Schüler geduzt werden. Natürlich mussten sie nicht sie konnten auch die höffliche Form anwenden. Doch wie gesagt, er war jung und von daher war er nicht all zu kompliziert.

Der Mann war in der Tat etwas seltsam.Nicht nur,dass er bei diesem Anblick keinerlei Gefühlsregungen zu haben schien,nein.Er setzte sich auch noch so für eine völlig wildfremde Person ein und bot,ohne weiteres wenn und aber,seine Hilfe sofort an,als wäre es das Selbstverständlichste auf der Welt.Dabei konnte man wahrlich nicht behaupten,dass es das war.Wie viele hätten denn schon genauso gehandelt? Wohl die wenigsten - wenn überhaupt. Die meisten wären vermutlich nur lachend vorbei gegangen und waren sich für eine helfende Hand zu schade.Für einige Schnappschüsse..allerdings nicht.Was hatte diese Kiki überhaupt nur mit den Fotos vor? Als wenn es nicht schon schlimm genug wäre,dass diese Bilder nur existierten und womöglich in ihrem privaten Fotoalbum landeten..doch was wäre,wenn sie auch noch andere zu Gesicht bekamen? Wenn sie ihre Drohung tatsächlich wahr machte und die halbe Schule davon Wind bekam..Alec wollte sich das Ganze erst gar nicht ausmalen.Im Grunde war er da auch völlig machtlos und konnte einfach nur das Beste hoffen.Das Schlimmste hatte er ja mehr oder weniger überstanden und war endlich aus dieser beschämenden Situation befreit worden.Dabei war der Fremde so nett und zuvorkommend,dass es fast schon wieder unheimlich war.Und auch wenn die Sache mit dem Bonbon nur eine weitere,freundliche Geste war,so lehnte sie der Junge doch ab.Auf gewisse Weise fühlte er sich dadurch,in Hinblick auf sein Äußeres,etwas angegriffen.Er wollte ernst genommen werden..man sollte ihn nicht wie ein Kind behandeln.Wurde er in der Vergangenheit doch des öfteren wegen seiner Körpergröße aufgezogen und nicht für voll genommen.Dabei besaß er mit Sicherheit mehr Verstand,als so manch riesiger Muskelprotz.
Der Lehrer schien ihm seine Entscheidung jedenfalls nicht zu verübeln und steckte die Süßigkeit kommentarlos wieder ein.Denn auch wenn es Alec etwas Überwindung kostete,so erzählte er ihm auch so die ganze Geschichte.Oder besser gesagt,die verkürzte Zusammenfassung.Man musste ja nicht unnötig ins Detail gehen - es war ja auch schon so,mehr als nur peinlich. Die darauf folgende Reaktion des Älteren verdeutlichte eigentlich allzu gut,was er von der ganzen Sache hielt.Jede vernünftige Person konnte auch nicht anders,als über solch ein Verhalten nur den Kopf zu schütteln.Doch dann legte er dem Gestaltenwandler behutsam eine Hand auf die Schulter und redete erneut auf ihn ein.Was er ihm da allerdings sagte,ließ den Jungen glatt ungläubig und völlig verwirrt drein gucken.Er sollte sich wehren..und das nicht mit Worten.Nein,ein Lehrer..ein Lehrer riet ihm doch tatsächlich dazu,sich zu rächen und ihr ebenfalls einen Streich zu spielen?! War das sein voller Ernst? Hatte der überhaupt noch eine Lehrerlaubnis?! Alec hatte zwar selbst schon mit dem Gedanken gespielt,doch dass ausgerechnet so jemand sein Vohrhaben befürwortete...damit hätte er sicherlich nicht gerechnet.Unerwartet,ja..doch keinesfalls negativ. "Ja,wahrscheinlich sollte ich das tun.." Stimmte er schließlich zu und auf seine Lippen stahl sich ein kleines Grinsen.Er hatte ohnehin nicht vor gehabt,bei dieser Angelegenheit einen Lehrer um Hilfe zu bitten.Nein,damit würde er sich nur noch mehr zum Gespött machen.Doch wie sollte er das anstellen? Bei solchen Sachen war er nun einmal kein Experte wie dieses Mädchen.Er überlegte kurz..sollte er wirklich..? "Aber ehrlich gesagt,habe ich darin nicht viel Erfahrung..Sie wüssten nicht vielleicht etwas?" Ja,Alec hatte es tatsächlich getan.Er hatte ihn um einen Rat für einen Streich gefragt..einen Lehrer.Jemand,der ihn in Zukunft unterrichten würde,wohl gemerkt. Doch schließlich kam der Vorschlag von ihm..und möglicherweise hatte er in seinem Lehramt so einige Erfahrungen gesammelt,was Streiche betrifft.
Erstaunlicherweise lag der Junge auch mit seiner Vermutung richtig und der Mann unterrichtete,wie es der Zufall so wollte, an seiner neuen Schule.Saitou Hajime war sein Name und er wäre für Sport und Kunst zuständig.Beim ersten Fach verzog sich das Gesicht des Jüngeren leicht..er war unsportlich wie sonst was und hasste es einfach nur.Sein Motto:Sport ist Mord..ganz klar! Doch beim nächsten genannten Fach,hellte sich seine Miene etwas auf und er war ein wenig überrasch.Ein Lehrer der Sport und Kunst unterrichtete? Das hatte man selten."Ungewöhnliche Kombination." Bemerkte er an und konnte sich nicht so recht erklären,wie man etwas so unterschiedliches lehren konnte.Denn er selbst verabscheute Sport,während er Kunst mehr als nur liebte.Ja,er war ein kleiner Kunstliebhaber.Ganz gleich ob es sich dabei um bildende Kunst oder Musik handelte..der Bereich war breit gefächert. Dass er seinen Lehrer allerdings duzen sollte..das hatte er bisher auch noch nicht erlebt.War er aus seinem Elternhaus doch immer einen höflichen Umgang gewohnt und auch sonst brachte man Autoritäten den nötigen Respekt entgegen.Wenn man diese jedoch duzte,ging ein Teil davon verloren und alles bekam mehr etwas kumpelhaftes."Freut mich Si-.. Dich kennen zu lernen." Noch etwas gewöhnungsbedürftig,doch wenn es Saitou lieber war,würde sich der Junge um diese Umgangsform bemühen."Alec..Alec Cambridge." Entgegnete er im Anschluss auf seine Frage und seine Herkunft war bei diesem Namen nur zu leicht zu erschließen.Ebenso wie es sich bei Saitou um einen gebührtigen Japaner handelte,wenn sich der Gestaltenwandler nicht irrte.Doch dieser Lehrer war auf eine Weise anders,als die anderen.Jedenfalls nicht so,wie man sich eine Lehrkraft vorstellen würde.Sicherlich war er wegen seiner gutmütigen Art bei den Schülern nur mehr als beliebt.Ob alle Lehrer hier so waren?

Sai fragte sich oft warum die Welt sich im Laufe der Zeit so verändert hatte. Doch eine Antwort erhielt er nie. Wer wusste das schon? Keiner. Daher hatte er nur eine Wahl, er musste seiner Meinung glauben. Seinen Gedanken. Die Wesen auf dieser Welt vertrauten keinem mehr. Sie hatten Angst, angst verletzt zu werden. Doch diese Angst war nicht einfach so da, nein, es hatte natürlich Gründe warum alle solch ein unangenehmes Gefühl in sich trugen. Nach und nach blickten die Wesen weg, sie hörten anderen gar nicht mehr zu. Das Interesse war nicht mehr da. Gut möglich das im Laufe der Zeit zu viele Dinge passiert waren. Kriege zum Beispiel. Durch diese ging das Vertrauen verloren. Ein Wort das heut zu tage selten jemand in den Mund nahm. Es gab auch Wesen welche zeigen wollten das sie die besten waren. Sie suchten sich Opfer aus und fügten diesen Seelische Schmerzen zu. Wie dem auch sei. Sai war sich sicher, das die Kriege, die Gerüchte über die verschiedenen Rassen und das Mobing schuld daran waren das die Wesen sich meist aus dem Weg gingen und Helfen nicht mehr als normal ansahen sondern als etwas seltsames oder gar fremdes. Zum Glück wusste Sai nicht das die Schülerin von ihrem Opfer Fotos gemacht hatte. Der junge Lehrer wäre mit sicherheit nicht begeistert davon gewesen. Noch schlimmer er wäre sauer gewesen. Die junge Dame wollte anscheinend zeigen das sie stark war, doch leider war dem nicht so. Sie war schwach, ein schwaches Wesen das andere dazu braucht sich besser zu fühlen. Wie grausam. Nunja, er war Lehrer an dieser Schule, die Kleine war daher möglicherweise sogar in einer seiner Klassen. Was durchaus gut wäre. Nicht etwa weil sie dann mehr Spass hatten nein, so konnte er sie des besseren belehren. Wobei seine Worte mit sicherheit an ihr abprallen würden. Mit der rechten Hand fuhr er sich über den weichen Schal und horchte auf als der Junge ihm eine Frage stellte. ...Sie wüssten nicht vielleicht etwas? Auf den Lippen des Lehrers konnte man ein sanftes Lächeln erkennen. Sollte er ihm wirklich eine Antwort geben? Nunja er war selber Schuld immerhin gab er ihm die Erlaubnis. Er schloss kurz seine Augen und fuhr sich mit der Hand über die Stirn. Dann öfnette er seine Augen wieder um den Jungen in die Augen zu blicken. "Ich sagte ich helfe dir, Diese Worte nehme ich nicht zurück. Jedoch, bevor ich dir helfe möchte ich noch etwas erwähnen. Mag sein das ich ein Lehrer bin, eine Person welche euch schützen muss , euch und die Regeln dieser Schule. Doch es wäre falsch dir die kleine Rache zu verbieten. Ich gebe zu Rache ist eigentlich nicht der richtige Weg, doch verdient hat es die junge Dame mit sicherheit. Es wäre unfair zu sagen das du brav in einer Ecke sitzen sollst. Du musst ihr zeigen das du mehr Wert bist als ein Spielzeug. Jedoch nicht mit solchen Mittel welche sie benutzt hat. Binde sie also bitte an keinen Baum und zieh ihr die Hosen aus. Leider habe ich ebenfalls kaum Erfahrungen was solche Sachen angehen." Er dachte kurz nach und sprach dann weiter. " Ich kenne nur einen Streich , diesen solltest du aber nicht in einem Klassenzimmer machen. Man kann bei einem Wasserhahnen das untere Teil abschrauben, dort wo ein Sieb befestigt ist. Kipp etwas Tinte rein, wenn sie sich die Hände Waschen möchte kommt kein Wasser sondern Tinte. Frag mich aber nicht warum sie sich die Hände waschen sollte. Schenk ihr Schockolade oder was auch immer. Nach diesem Streich solltest du aber mit ihr reden. Okay? Ach und noch was, psst ich habe dir nicht geholfen. Er lächelte erneut und nickte anschliessend. "Ja das ist wahr, es ist eine ziemlich seltsame kombination aber wie du vielleicht bemerkt hast bin ich selbst auch ziemlich eigen" Es gab aber noch einen anderen Grund warum er diese zwei Fächer mochte. Sport war sein hobby und die Kunst auch. Also warum sollte man diese zwei Fächer dann nicht unterrichten? Für Sport musste man kein Genie sein und für Kunst eigentlich auch nicht. Das hiess aber nicht das Sai blöd oder was auch immer war, jedoch dachte er nicht gerne zu viel nach. "Freut mich dich kennen zu lernen Alec"

Was dachte sich Alec eigentlich? Wie konnte er Saitou ernsthaft diese Frage stellen?! Er hatte es hier mit einem Lehrer zu tun.Einem Lehrer an seiner Schule,jemanden der ihn unterrichten würde.Als ob ihn so eine Autorität auch noch Tipps für seinen 'Rachezug' geben würde..aber immerhin hatte er auch die Idee mit dem Streich gehabt,nicht? Also war es womöglich gar nicht soo abwegig,dass er dem Schüler weiterhalf.Und tatsächlich.Nach anfänglichem,inneren Hadern,entschloss er sich schließlich dazu.Auch wenn der Junge seinen Ohren zunächst nicht glauben konnte,so horchte er doch auf und lauschte den Worten des Älteren genau.Dieser bestätigte auch nochmals,dass er sein 'Angebot' nicht zurück nehmen würde und dem Gestaltenwandler trotz alldem helfen würde.Selbst wenn Rache der falsche Weg wäre und man eine andere Lösung finden sollte..eben das übliche Lehrergeschwafel.Doch wo käme man dahin,wenn jeder so etwas gutheißen würde? Es glich ja beinahe einem Wunder,dass Saitou dies seinem Schüler überhaupt nur genehmigte und ihm auch noch hilfreiche Tipps gab.Auch wenn er ihm deutlich davon abriet,auf den gleichen Streich zurückzugreifen,welcher ihm widerfahren war..Alec nickte nur,er hatte das ohnehin nicht vorgehabt.Warum sollte er sich auch auf dieses Niveau herablassen?Auf das Niveau von dieser Kiki..Nein,das hatte er beim besten Willen nicht im Sinn. Seine Hoffnung schwand fast,als der Engel zugab,dass er in diesem Gebiet ebenfalls kaum Erfahrung hatte.Doch nach einer kurzen Denkpause,schien ihm doch noch etwas einzufallen und er begann mit dem Erzählen.Aufmerksam lauschte der Junge seinen Worten und war schon gespannt darauf,was für einen Streich er anzubieten hatte..Ein ziemlich harmloser,wie sich daraufhin heraus stellte.Er sollte also etwas Tinte in einen Wasserhahn kippen und das Mädchen würde - im wahrsten Sinne des Wortes - ihr blaues Wunder erleben? Aber sonst? Was würde sie schon groß davon tragen,außer blaue Hände? Vielleicht waren die Erwartungen des Schülers auch viel hoch..Sai war immerhin noch ein Lehrer.Selbst wenn er einen fieseren Streich gekannt hätte,hätte er diesen wohl kaum verraten.Naja,womöglich würde Alec ja wirklich auf diesen Vorschlag zurückgreifen.Auch wenn er das Mädchen irgendwie anders zum Hände waschen bringen musste - als ob er ihr Schokolade schenken würde..so weit käme es ja noch! Doch dem Lehrer schien es ohnehin weniger um den Streich zu gehen..viel mehr wollte er,dass der Junge mit seiner Peinigerin sprach.Und wahrscheinlich wäre das auch das Vernünftigste,doch würde es überhaupt funktionieren? Mal ganz davon abgesehen,dass Alec gar nicht wusste,ob er so dringend mit ihr reden wollte..wie gut standen denn die Chancen auf einen Erfolg? Konnte man so,auch nur irgendetwas,bei der Hexe bewirken? Die Zweifel waren groß,doch man würde schon sehen,was die Zukunft bringen würde.Und auch wenn der Vorschlag nicht die erhofften Erwartungen des Jungen erfüllte,so kam es doch ganz allein auf die helfende Geste des Mannes an.Der Gedanke zählte ja,nicht? Vor allem der letzte Satz,zauberte Alec ein mildes und so seltenes Lächeln auf die Lippen.Er nickte nur.Ja,dieser Lehrer war wirklich anders.Natürlich würde er ihn nicht anschwärzen.
"Das stimmt allerdings.." Bestätigte er nochmals die eigene Feststellung des Engels.Aber etwas 'eigen' oder 'seltsam' zu sein,war nich zwingend etwas Negatives.Vor allem nicht in diesem Fall,im Gegenteil.Wie angenehm das Leben doch wäre,wenn das ganze Lehrpersonal so wäre.Und um ehrlich zu sein,freute er sich schon auf den Unterricht mit Sai - sofern es kein Sport war.Sein Blick glitt etwas umher.In den Farben der untergehenden Sonne,erschien der Park noch ein Stück schöner..Moment mal!Sonnenuntergang?! Hastig kramte der Junge seine Taschenuhr hervor und riskierte einen schnellen Blick darauf.Schon 20:09 Uhr?! "Verdammt,ich muss los!" Er war beinahe schon aufgesprungen und hoffte nur,dass er es noch rechtzeitig schaffen würde.Gleich am ersten Tag zu spät zu kommen..er wollte sich doch keinen Ärger einheimsen.Sicherlich würde diese Art von Gespräch nicht als Entschuldigung reichen..auch wenn es mit einem Lehrer war."Hat mich gefreut.Und nochmals..danke." Die letzten Worte hatte er fast kaum hörbar gemurmelt,ehe er sich auch schon abwandte und mit hastigen Schritte davon lief.Sie würden sich bestimmt wiedersehen,spätestens im Unterricht.

tbc: Academy/Haus der Tagesschüler

pp: Caféteria

Anaya hatte kein genaues Ziel, als sie die Caféteria verlassen hatte stand sie ziemlich planlos am Gang. Hmm, toll wenn man keine Ahnung hat..Ne Führung wäre nett gewesen..Sie ging los, einfach wohin sie ihre Füße trugen. Das war sie gewohnt, so war sie schließlich hier her gekommen und so war sie schon bis auf die letzten 2 Jahre durch Amerika gereist.Es war spannend gewesen,sie hatte soviel erlebt, allein die Wesen die sie alle kennengelernt hatte waren Erfahrung genug für ein ganzes Leben.Die meisten waren nett gewesen, doch meist durch schlechte Erfahrungen in ihrem Leben abweisend und negativ gewesen. Es schauderte sie als sie daran dachte was sie alles gehört hatte. Zum Glück hatte sie eine halbwegs schöne Kindheit gehabt..Sie war zwar oft allein gewesen, aber sie wurde geliebt. Wahrscheinlich war sie deshalb so aufbrausen geworden, weil sie Aufmerksamkeit wollte, und ja - auch heute noch hatte sie meist ein Problem wenn sie nicht im Mittelpunkt stand.
Ihre Füße trugen sie aus der Academy raus. Der Himmel war voller Sterne und dem strahlenden Halbmond. Sie seufzte, der Mond war das wohl schönste was sie kannte, so vollkommen und wandelbar. Auch wenn man ihn nicht immer sah, er war immer da und bewachte den Nachhimmel. Verträumt blieb sie stehen und himmelte den Mond an.. "Wie wunderschön.." staunte sie. Sie sah sich um, sie stand nun auf dem Hof. Das Gelände musste riesig sein, hoffentlich fand sie dann auch wieder zurück. Sie machte sich auf und folgte einem Schild "Park". Hmm das hört sich doch nett an Sie ging los, doch konnte sie nur schwer den Blick vom Mond abwenden. Desto weiter sie von der Academy weg kam desto entspannter und alleine fühlte sie sich. Die Nacht füllte sie aus, sie war voller Lebensfreude und überschwänglich wie sie war musste sie dieser Freude Kund tun. Sie begann sich zu bewegen, es war eine Mischung aus Ballett und Kampfkunst, oh wie sie es liebte sich harmonisch und doch potenziell tödlich bewegte. Sie stockte als ihr ein Junge mit hastigen Schritten entgegen kam, er wirkte ziemlich nachdenklich, hoffentlich hatte er sie nicht bemerkt. Sie musste kichern Was der sich sonst wohl denkt? und ging in normalen Tempo weiter. Nun entdeckte sie einen jungen Mann, ob er sie wohl auch beim "Tanzen" gesehen hatte. Hmm es war ihr eigentlich egal,sollten doch alle denken was sie wollen. Sie war genug alleine, sie beschloss doch wieder Gesellschaft zu suchen und ging selbstbewusst und lächelnd auf den jungen Mann zu. "Genießen Sie auch die Nacht?" fragte sie höflich.

Sai blickte dem Jungen hinterher. Er war noch immer der Meinung das Alec solch eine Strafe nicht verdient hatte. Als Engel erkannte man sofort ob jemand eine gute oder eine schlechte Seele in sich trug. Wobei Gut und Böse meist nahe beieinander lagen .Man konnte kein Wesen als böse Bezeichnen und kein Wesen als gut. Beide Seiten waren vorhanden. Es gab kein Lebewesen welches wirklich Rein war. Böse Worte kitzelten jedem einmal auf der Zunge. Sollte jemand das Gegenteil behaupten so lügte dieser jemand. Man durfte oder musste manchmal sogar die böse, die schwarze Seite zeigen. Das war normal. Die Sorgen durfte man nicht im Herzen behalten. Es gab Momente da mussten sie einfach raus, egal wie. Wenn jemand dies nicht tat, so verletzte er seine Seele. Diese wäre schwach, so schwach das man keinen Sinn im Leben mehr erkennen konnte . Wie dem auch sei, auch hier hatte jeder seine eigene Meinung was auch gut so war. Wäre doch sonst langweilig. Mit der rechten Hand fuhr sich der Engel durch die Haare. Kurz blickte er auf seine Uhr, anscheinend lief die Zeit heute schneller als sonst. Mit dem finger fuhr er über seine Uhr, auf seinen Lippen bildete sich ein Lächeln. Langsam blickte er in den Himmel. Die Sterne lächelten ihn an. Seine Augen musterten jeden noch so kleinen Stern welcher den sonst so dunklen Himmel erleuchtete. So etwas machte er gerne, seine Gedanken konnte er so ohne Probleme ordnen. Der latainische Namen für Stern lautete Stella. Von einem Buch wusste er auch, das ein Stern in der Astronomie eine Massereiche, selbstleuchtende, Glaskugel war. Sterne waren weit entfernte kleine Sonnen. Daher bestanden sie auch aus heissem Plasma. Geniessen sie auch die Nacht?" Der junge Lehrer blickte sofort zu der jungen Dame welche vor ihm stand. Erneut konnte man auf seinen Lippen ein Lächeln erkennen. "Ja, das tue ich" Meinte er schliesslich sanft. Die junge Dame hatte wunderschöne Augen. Sie erstrahlten in einem dunkel Lila. Auch sonst machte das Mädchen einen netten Eindruck. Seine rechte Hand legte er kurz auf seinen Schal welcher als zierde diente. "Anscheinend geniessen wir Beide die Nacht, witzig,wir kennen uns kaum und doch haben wir bereits etwas gemeinsam" Er schwieg kurz ehe er weiter sprach. Mein Name ist übrigens Hajime Saitou, aber nenn mich ruhig Sai, ich bin gerne unkompliziert.Das war er tatsächlich. Er mochte komplizierte Leute auf anhieb nicht. Gut möglich das es nette Leute unter den Komplizierten gab aber die Harmonie wäre ganz einfach nicht da. Anders gesagt, die Beiden hätten nichts gemeinsam. Streit wäre die Folge. Etwas das er ganz und gar nicht gebrauchen konnte. Jedenfalls nicht an dieser Schule. Hier wollte er sein Glück finden und ganz sicher keinen Ägrer. Ärger hatte er in seinem Leben genug. Als Strassenkind wurde man vom Pech verfolgt. Es war keine schöne Zeit, Sai hatte oft blaue Flecken oder eine blutige Nase weil er zu neugierig war. Der Hunger machte ihn zu einem Menschen welcher keinen Respekt vor anderen hatte. Er wollte auf gut deutsch gesagt seinen Arsch retten. Die anderen konnten gerne sterben aber er, er wollte überleben, egal wie. Natürlich dachte er heut zu Tage anders. Doch damals war er noch jung und unerfahren. Klar, das Wort unerfahren konnte man nicht als Entschuldigung ansehen, jedoch trug es dazu bei das er so war, wie er war. Frech und egoistisch. Zwei Worte welche er in seinem neuen Leben verabscheute.

Wow das war mal ne freundliche Begrüßung. Anaya fühlte sich auf Anhieb wohl. "Oh ja, ich liebe die Nacht und den Mond..Doch die Sonne ist genauso toll" sie seufzte verträumt "Beide so verschieden und doch beide wunderschön". Sie blickte wieder zum Mond. Einfach faszinierend. Sie hatte diesen Anblick in New York sosehr vermisst. Und ihre Eltern hatten nie verstanden wie eine ungestüme Person wie Anaya so ruhig wurde beim Anblick des Mondes. Sie wandte den Blick wieder ab und musterte den jungen Mann, sein Anblick war nicht minder schön. Und er duzte sie, das war herrlich. Sie war solche Förmlichkeiten wie ein Siezen nicht gewohnt, schon als sie ein Kind war verstand sie nie warum sie Erwachsene anders ansprechen sollte - sie waren ja alle nur Bewohner dieser Erde..

"Freut mich dich kennen zu lernen, Sai. Ich heiße Anaya". Sie hatte keinen Spitznamen, und sie liebte ihren Namen. Er hatte keine bestimmte Bedeutung und doch war er etwas besonderes. Ihre Großmutter hatte ihr diesen Namen gegeben, noch bevor sich Anayas Eltern einen Namen überlegt hatten. Ihre Großmutter war eine tolle Frau, sie war immer ein Vorbild für Anaya. Sie sprühte nur voller Energie und doch war sie derartig geerdet dass sie nicht so überdreht war wie Anaya. Sogar jetzt, während sie mit einem attraktiven jungen Mann redete, der ihr ganz klar gefiel, tippte sie eine Melodie in ihrem Kopf mit der Fußspitze auf den Grasboden. Sie hatte eine Hand lässig an ihrer Hüfte abgestützt und mit der anderen fuhr sie sich durchs Haar, das machte sie immer wenn sie etwas nervös war, auch wenn sie es nie zugeben würde. "Bist du auch Lehrer an der Academy?" sie hielt den Kopf leicht schief und hing an Sais Lippen. Was er wohl unterrichtete? Er sah sportlich aus, gerade richtig. Er war kein aufgeblasener Muskelprotz, wie sie es viel zu oft in new york gesehen hatte. Feine definierte Muskeln, so war es genau richtig.

Auch Sai war ein Freund des Mondes. Sogar er hatte Mühe zu erklären warum das so war. Möglicherweise gab es gar keine Erklärung. Dies war bei vielen Dingen so. Nicht immer konnte man eine Lösung finden, gar Worte welche ein klares Bild herstellten. Sicher war nur, dass der Mond eine besondere Anziehung hatte und das für alle Lebewesen welche auf dieser Welt lebten. Einige konnten ihn sogar fühlen, andere kaum. Aber er war immer da, er hatte einen seltsamen Einfluss. Manche konnten nicht mehr gut schlafen, andere wurden nervös. Es war einfach alles anders wenn er seine volle Pracht zeigte. Natürlich konnte man nicht beweisen ob wirklich der Mond schuld daran war das einige Wesen nicht mehr, wie soll man es nennen, normal waren. Dass sie sich seltsam verhielten. Nun ja, einen kleinen Beweis gab es dennoch. Die Wölfe heulten den Mond an, beinahe so als wäre er ihr Herrscher. Tiere lügten nicht, sie spielten uns auch nie etwas vor. Sie nutzten ihre Gefühle. In ihrem Kopf herrschte nicht der Gedanke dass der Mond einen Einfluss aufs Leben hatte. Gut möglich das die Wölfe den Mond auch als Beschützer ansahen. Er schenkte ihnen Licht in der dunklen Nacht und zeigte ihnen vielleicht auch den Weg. Was auch immer es war, der Mond war etwas das wunderschön war und gleichzeitig mysteriös. "All diese Dinge finden viele Wesen schön, wahrscheinlich weil sie unerreichbar für uns sind. Traurig, aber dennoch gut. Die Sonne und der Mond werden nicht von Lebewesen bewohnt, daher sind sie auch nicht beschmutzt. Verzeihung das ich so deutlich spreche aber in meinen Augen wird unsere Welt nicht sonderlich gut behandelt. Mag sein das meine Worte seltsam klingen doch es ist leider so. Sie schenkt uns Wasser, Nahrung, ein Platz zum Leben. Was geben wir ihr? Nichts. Jedenfalls nicht alle, ich möchte ungerne alle Lebewesen in einen Topf schiessen. Zugegeben viel können wir auch nicht ändern. Wir brauchen Nahrung, ja, aber wir müssen keine Wälder fällen oder was auch immer" Der junge Lehrer verspürte einen Hass auf die Wesen welche einfach so einen ganzen Wald zerstörten. Auf Wesen welche keinen Respekt zeigten. Er hörte als Engel wie die Welt weinte, wie sie nach Hilfe schrie. Aber nicht nur er könnte diese Anzeichen sehen oder fühlen, auch andere. Es war nicht schwer. Man musste einfach nur seine Augen öffnen das war alles. Man durfte sie nicht immer schliessen man musste genau hinsehen. Erst dann fühlte man den Schmerz. Wie dem auch sei, er wollte der jungen Dame keine Rede halten. Seine Gedanken wurden Gott sei Dank auch unterbrochen als sich die junge Dame vorstellte. "Anaya, schöner Name" Meinte er schliesslich und lächelte sie an. Behutsam lehnte er sich an einen Baum. Anschliessend nickte er. "Ja das bin ich. Ich Unterricht Sport und Kunst an dieser Schule." Lange blickte er die hübsche junge Dame an. Gesehen hatte er sie hier noch nie. Wahrscheinlich war sie neu an dieser Schule. Kein Wunder, immer mehr Schüler besuchten diese Schule, daher brauchte man auch mehr Lehrer. "Du bist neu an dieser Schule nicht wahr? Ich hoffe du findest dich hier zu Recht, die Schule ist immerhin ziemlich gross. Ich kann mich nicht daran erinnern das man mir die Schule gezeigt hat als ich hier angefangen habe.“

Sie blickte verträumt zum Mond als er sprach, wie recht er hatte.. "Das stimmt..Ich glaube es ist diese..hmm..Vollkommenheit und Unerreichbarkeit, die die Menschen fasziniert. Aber das ist gut so.." sie lachte, doch es hörte sich eher traurig als glücklich an. "wenn die Menschen den Mond und die Sonne bewohnen würden, wären sie schon lange nicht mehr so schön...die Frage ist nur noch wie lange die Erde das aushaltet.." Sie wirkte betrübt, sie hasste es wie die meisten Menschen mit der Erde umgingen. Sie gab uns so viel, Rohstoffe, ein Zuhause,.. und doch trat die Menschheit sie mit Füßen.. Allerdings lag es in der Natur von Tieren alles zu nützen..Nur regelte sich das dann auch von selbst in dem dann mal wieder eine halbe Spezies ausstarb. Der Mensch wäre wohl kein großer Verlust gewesen. Von allen Menschen die Anaya kannte war der Mensch der undankbarste und unersättlichste. Alles drehte sich nur noch um Geld und Karriere, sie hatte es bei ihrer Mutter bemerkt, sie arbeitete fast ständig und hatte viel zu wenig Zeit. Anaya war schon immer ein "Vaterkind" gewesen, wahrscheinlich weil sie sich mit ihrem Vater immer schon besser verstand, weil er auch ein Shinigami war. Er wusste auch worauf es ankam - und das war bestimmt nicht Reichtum.
Sie seufzte "Ich liebe Orte wie hier, wo die Natur noch vorhanden ist und nicht vom Menschen zerstört wurde". Sie lächelte ihn an "Normalerweise bin ich nicht so wehmütig. Es berührt mich nur so sehr zu sehen wie unsere Erde leidet..ich weiß nicht mal warum". Nachdenklich betrachtete sie wieder den Mond und die Sterne. Ja, warum betraf es sie eigentlich so? Vermutlich weil sie auch "mehr" als ein Mensch war und ihre Sinne viel geschärfter waren. So konnte sie auch durch die Ebenen wechseln und die Aura eines Wesens sehen. Im Laufe ihres Lebens hatte sie schon soviele Wesen kennengelernt dass sie, sie nach ihrer Aura zuordnen konnte. Sais Aura war unbeschreiblich, so hell und komplett rein. Ein Engel? Es gab männliche Engel, sie war überrascht, sie hatte bis jetzt nur weibliche Engel kennengelernt. Naja es gab nichts was es nichts gab.. Als er sich an den Baum lehnte musste sie schmunzeln, das wäre ein perfektes Foto gewesen. Als leidenschaftliche Photographin hatte sie ein Auge dafür, nur leider hatte sie meiste keine Kamera dabei. "Sport? Na da haben wir ja noch was gemeinsam" sie grinste "Ich bin Vertretungslehrer für Sport und Kampfkunst. Ja, ich bin noch nicht mal eine Stunde da" Sie lachte "ooh ja, das Gelände ist riesig, ich hoffe ich verirr mich nicht" Sie lächelte verschmitzt, zumindest musste sie sich jetzt keine Gedanken mehr machen dass sie alleine irgendwo verloren ging.

Anaya war also seiner Meinung. Schön zu hören, nur wenige Wesen interessierten sich für das Wohl der Welt. Eigentlich eine Schande, doch ändern konnte man leider nichts an dieser Situation. Eine Person reichte nicht aus um das Leid zu beenden. Alle mussten helfen und das war unmöglich. Der junge Lehrer hörte Anaya zu und lächelte erneut. Sie hatte recht, der Mond, die Sterne, man konnte sie nicht berühren, sie waren weit weit weg und doch schenkten sie Hoffnung. Erneut wischte er sich mit der rechten Hand eine Strähne aus dem Gesicht. Langsam schloss er schliesslich seine Augen. ein sanfter Wind streichelte ihn. Er öffnete seine Augen wieder um seiner neuen Bekanntschaft in die Augen zu blicken. Ihre Aura war unglaublich rein und warm. Ein Engel war sie nicht, das hätte er erkannt. Jedoch schien sie etwas ähnliches zu sein, ein Wesen das mit dem Himmel, dem Tod in verbindung stand. Die Aura kam ihm bekannt vor. Ai hatte die selbe Aura. War sie etwa eine Shinigami? Sai kannte diese Rasse kaum, wahrscheinlich weil diese Rasse an dieser Schule kaum vertretten war. Doch die Rasse war nicht wichtig. Der Charakter war viel wichtiger. Man konnte nicht sagen das Vampire oder Dämonen böse Wesen waren. Jedes Wesen war anders. Es gab daher auch nette Vampire oder nette Dämonen, was auch immer. Selbst Engel konnten nicht immer nett sein. Im übrigen, gab es wirklich nicht viele männliche Engel. Selbst Sai hatte diesen Gedanken. Tatsächlich kannte auch er keine männliche Engel. Er wusste nicht so recht warum. Nunja schlimm war es nicht, denoch machte er sich Gedanken. Dies war aber bei ihm nichts neues, der junge Engel machte sich oft Gedanken. Diese Eigenschaft hatte er bereits als Kind. Als er noch ein Kind war hatte er keine Freunde. Sein Bruder war sein bester Freund. Er war aber selbst Schuld, Freunde wollte er keine haben, aus Angst verletzt zu werden. Sein Bruder weinte manchmal weil einige Freunde, wenn man diese Wesen als Freunde bezeichnen konnten ihn genervt hatten. Dieses Leid wollte er nicht ebenfalls haben. Nunja jedenfalls las er oft ein Buch und verlor sich in einer Traumwelt. Kein wunder waren die Gedanken manchmal seine Freunde. Jedoch war es nicht sonderlich Gesund sich den ganzen Tag in einer Gedankenwelt zu verstecken. Wie dem auch sei, so langsam suchte er die nähe ebenfalls zu anderen. Durch ai lernte er die Liebe kennen. Ihm war nun bewusst das ein guter Freund verdammt viel Wert war. Ich liebe Orte wie hier, wo die Natur noch vorhanden ist und nicht vom Menschen zerstört wurde". Er lief etwas näher zu ihr und nickte erneut. "Nicht viele denken so wie du.." Meinte er schliesslich sanft und legte behutsam und doch vorsichtig seine rechte Hand auf ihre Schulter. "Ich finde es toll das du so denkst, es sollte mehr Leute wie dich geben." Er zog seine Hand wieder zurück und hörte ihr weiter zu. Sehr schön, anscheinend hatten sie viel gemeinsam. Sie mochte Sport also auch. Der Sport war eine wunderbare abwechslung. Da er sich bekanntlich viele Gedanken machte, bekam er durch den Sport wieder einen klaren Kopf. Sai verschränkte seine Arme und schmunzelte anschliessend. "Hört hört, Kampfkunst? Ich sollte mich wohl in acht nehmen"Meinte er aus Spass und zwinkerte ihr zu. ich hoffe ich verirr mich nicht"Ich pass schon auf dich auf, keine Sorge"

Es war lustig. Sie kannte ihn kaum und doch hatten sie schon zwei Dinge gemeinsam. Sportlehrer..bis jetzt hatte sie nur unsympathische Sportlehrer kennen gelernt, aber er war alles andere als unsympathisch, sie fühlte sich sehr angezogen von ihm obwohl sie ihn kaum kannte. Anaya war aufbrausend durch und durch, auch was die Liebe anging. Sie war eine leidenschaftliche Liebhaberin doch aus Überzeugung zu 100% treu. Es war witzig, bis jetzt hatte sie jeder Mann falsch eingeschätzt und hatte gedacht sie wäre eine Spielerin. Wahrscheinlich durch ihre nahezu makellose Figur und ihr attraktives Äußeres. Ja, sie flyrtete gerne, doch wenn es ernst wurde hatte sie sich noch immer auf ihre Gefühle verlassen. Gefühle waren nie falsch. Die Menschen sollten sich viel mehr auf ihre Gefühl besinnen und Entscheidungen aus dem Bauch treffen. Würden sie dies machen wäre die Welt schon um einiges besser. Anaya vertraute immer auf ihr gefühl, es hatte sie noch nie getäuscht.. und bei Sai hatte sie ein sehr gutes Gefühl.. Du hast dich erst vor ein paar Monaten getrennt, wie kannst du jetzt schon an einen anderen Mann denken hörte sie ihr schlechtes Gewissen sprechen. Entspann dich, wer weiß ob er dich überhaupt mag führte sie das imaginäre Selbstgespräch weiter.
Als seine Hand sie berührte ging ein Schauer durch ihr Körper. Sie sah ihm mit ihren großen tief lila farbenen Augen direkt in seine Augen. Die Luft schien zu vibrieren. "Danke, ja..es ist schade dass sich so wenige Menschen was aus ihrem Heimatplaneten machen" antwortete sie leise, er war ja sowieso nahe bei ihr. Die Spannung verschwand als er seine Hand wieder zurück nahm, sie war noch immer etwas sprachlos darüber. So hatte sie lange nicht mehr gefühlt.
Humor hatte er auch noch - sie lachte und setzte dann ein geheimnisvolles Schmunzeln auf "Oh ja das solltest du durchaus" Sie lies ihren Blick kurz schweifen und fuhr sich wieder verträumt durchs Haar,es war so seidig. Er würde auf sie aufpassen..normalerweise protestierte sie bei solchen Aussagen immer. Solange wie sie sich alleine durch einen ganzen Kontinent geschlagen hatte brauchte sie niemanden der sie beschützte, doch sie wollte nicht gleich unfreundlich sein und meinte verschmitzt lächelnd "Das freut mich!"

Sai war ein Lehrer welcher die Schüler als Freunde ansah. Erneut ein Beweis das er unkompliziert war. Die Schüler durften ihn duzen, viele verstanden nicht warum. Immerhin gab es nur wenige Lehrer welche dies erlaubten. Doch in seinen Augen konnte man sich so besser an die Schüler herantasten. Sie öffneten sich schneller. Natürlich durften sie den Respekt nicht verlieren. Frech war bis jetzt niemand zu ihm. Wahrscheinlich weil sie keinen Grund hatten. Bis jetzt jedenfalls noch nicht. Das Blatt konnte sich leider schnell wenden. Wie dem auch sei, früher wollte der junge Engel nie Lehrer werden. Er verstand nicht wie dieser Beruf spass machen konnte. Immerhin hörte er von vielen Kindern das sie keine Lehrer mochten. Angeblich wollten sie einen nur blamieren. Sai selbst konnte nicht aus Erfahrung sprechen. Er selbst lebte auf der Strasse, die Schule war für ihn unwichtig. Erst als er starb musste er seinen Kopf anstrengen. Im Himmel war man nicht mehr so lieb zu ihm. Besser gesagt man lies ihn nicht mehr ruhen. Er musste lernen und ende. Anfangs wusste er nicht warum und er zeigte auch keine motivation. In seinen Augen waren jegliche Fächer sinnlos. Geschichte? Warum Geschichte? Die Leute welche darin vorkamen waren so oder so schon tot. Rechnen musste man nicht können, in seinem leben sah er selten eine Zahl. Geld hatte er kaum welches. Wie dem auch sei, er wollte seinen Kopf einfach nicht anstrengen. Leider, hatte er keine andere Wahl. Er musste lernen. Aber was heisst leider, nun war er froh das er rechnen konnte, das er einige Geschichten kannte. Plötzlich lernte er gerne. Neue Erfahrungen, Geschichten oder was auch immer suchte er nun. Sein Kopf konnte gar nicht voll genug sein mit irgendwelchen Informationen. Dieser Wechsel kam aber nicht sofort. Erst als man ihm drohte begann er zu lernen. Eine Drohung war eigentlich nicht die feine Art und Weise. Jedoch half es. "Wenn du nicht lernen möchtest dann werde ich deine Seele dem Teufel schenken" Diese Worten waren es welche ihn wachrüttelten. Für ein Kind waren solche Worte natürlich nicht sonderlich angenehm. Nunja, er war den Leuten dankbar welche ihm diese Worte an den Kopf warfen. Der wahre Grund warum er nun ein Lehrer war, lautete wie folgt. Er wollte den jungen Wesen den richtigen Weg zeigen. Er wollte ihnen helfen und ihnen mut spenden. Er setzte sie also nichts weiter als in einen kleinen Wagen. Nun mussten sie ihren Weg selbst gehen. Viel mehr konnte er nicht tun. Wie die Fahrt verlief war unklar, dies konnte man nie wissen. Ihm war bewusst das er nicht jedem Schüler helfen konnte, wichtig war nur das er es versucht hatte. Erneut lehnte er sich behutsam an einen Baum. Ein Lächeln zierte seine Lippen als er die Worte von Anaya hörte. "Ich werde es mir zu Herzen nehmen" Meinte er schliesslich und wischte sich sanft mit der rechten Hand durch die Haare. Sai hatte immer seine Katana dabei. Er war ein guter Schwertkämpfer aber auch sonst waren seine Fäuste gefährlich. Dies wollte er Anaya jedoch nicht sagen. Irgendwie fand er es süss das sie selbstbewusst war. Natürlich interessierte es ihn wie stark die Kleine war. Doch einen Kampf wollte er auf diesem Gelände nun nicht anfangen. "Wir kennen uns kaum, sag was magst du? Was nicht?" Erneut konnte man ein Lächeln erkennen. Anscheinend wurde sein Interesse geweckt.

Anaya grübelte.. Was sie mochte und was nicht? "Hmm ich weiß nicht, ich bin nicht unbedingt schwer zufrieden zu stellen. Ich mag Leute die ehrlich und nett zu mir sind. Ich liiiiiebe den Sport, ich liebe es den Wind in meinen Haaren zu spüren. Ich liebe den Kampfsport seit ich als Kleinkind damit angefangen habe. Ich liebe die Natur, viel mehr als ich es liebe in Gebäuden zu sein. Ich liebe es zu schwimmen" sie grinste "am liebsten nackt" Sie wollte ihn nicht angraben, sie war einfach ehrlich, so war sie nunmal. "Puh..was ich nicht mag, das ist schon schwerer.. Ich hasse Unehrlichkeit, auch wenn die Wahrheit noch so unangenehm ist, sie ist immer besser als eine Lüge" Sie runzelte leicht die Stirn und kam ins grübeln. Viktor war oft unehrlich gewesen..Natürlich war sie erst nach der Trennung auf die meisten Dinge drauf gekommen.. er hatte eine Affäre mit einer Vampirin gehabt. Das hatte sie am meisten getroffen, angeblich hatte er mit nur einer Frau nicht genug, und Nachtwesen waren ja soviel besser.. Es machte sie noch immer wütend, diese dumme Aussage damals genauso wie dass er nicht ehrlich zu ihr gewesen war.. Es hatte noch mehr weh getan es erst im nach hinein zu erfahren.. Ihre Eltern waren immer ehrlich zu ihr gewesen und waren ihr in diesem Sinn einfach perfekte Vorbilder gewesen und so wurde auch Anaya ehrlich durch und durch. Warum konnte nicht alle Wesen so ehrlich sein? Das Leben wäre soviel einfacher wenn die Menschheit ehrlich zueinander wäre. "Ääähm wo war ich stehen geblieben?" fragt sie verwirrt "Ahja..was ich nicht mag, naja bis auf Unehrlichkeit gibt es nicht viel.." sie lachte "ahja, wenn ein Mann der mir gefällt vergeben ist, ist das auch...ärgerlich" sie grinste, ganz ernst meinte sie das natürlich nicht, sie freute sich immer für andere wenn sie in einer glücklichen Beziehung waren. "Wie man sieht, Dinge die ich nicht mag gibt es nicht viele..ich bin ziemlich tolerant..Wie schaut es bei dir aus?" Sie lächelte ihn mit schief gelegtem Kopf an.

Auf den Lippen des jungen Lehrers konnte man wie so oft ein Lächeln erkennen. Er lauschte den Worten von Anaya. Erneut musste er feststellen das sie vieles gemeinsam hatten. Leute welche nett und ehrlich waren, mochte der Engel auch. Diese Wesen gab es heut zu Tage aber leider nur noch selten. Die meisten kannten Lügen sehr gut. natürlich, es war leichter zu Lügen als die Wahrheit zu sagen. Doch früher oder später kam jede Lüge ans Licht. Daher verstand er die Worte von Anaya sehr gut. Lieber eine schmerzhafte Wahrheit als eine dreckige Lüge. Eine Lüge machte alles nur noch schlimmer. Doch viele dachten nicht an die Konsequenzen und liesen daher oft und gerne ihren Mund spielen. Wie dem auch sei, jeder verspürte den drang zu lügen. Es gab sogar Momente da brauchte man sie. Spätestens dann wenn man dadurch ein Leben retten konnte. Eine Lüge war also nicht immer schlecht, man musste nur wissen wo und wann man sie einsetzen durfte. Als sie sagte das sie am liebsten nack schwamm, nickte Sai nur. Er selbst konnte diese Vorliebe nicht teilen. Zwar schwamm er gerne, jedoch hatte er immer eine Badehose an. Doch er akzeptierte ihr Hobby, jeder hatte bekanntlich andere Eigenschaften. Mit der Hand fuhr er sich kurz durch die Haare. Mit sicherheit hatte Anaya viele verehrer. Die meisten Männern wollten eine Frau nackt sehen. Mit sicherheit standen immer tausende um den See damit sie einen Blick erhaschen konnten. mit dem Finger rieb er sich anschliessend kurz über die Stirn bei diesem Gedanken. Kaum zu glauben aber Sai war nicht so einer. Er betrachtete viel lieber die inneren Werte. Natürlich stand er nicht unbedingt auf Frauen welche sich nicht pflegten. Jedoch musste es auch kein Topmodel sein oder eine Sexbombe. Sai dachte kurz nach als Anaya ihm die selbe Frage stellte. Nun, ich mag ebenfalls viel. Anders gesagt meine Liste ist lang. Sicherlich mag ich den Mond und die Sterne. Wie gesagt haben diese etwas ganz spezieles an sich. Rosen mag ich ebenfalls, jedoch nicht wie üblich rote sondern weisse Rosen. Keine ahnung warum aber diese strahlen eine Art unschuld aus. Ich weiss, für einen Mann ist dies ziemlich seltsam, doch ich kann daran leider nichts ändern. Ich lese auch sehr gerne, meistens Bücher über Legenden. Da ich Sport und Kunst unterrichte mag ich diese beiden Fächer natürlich auch. Zum Schluss noch Kampfsport, genau wie du." Kurz wischte er sich eine Strähne aus dem Gesicht ehe er weitersprach. "Besserwisser, Gestank und Spinnen mag ich nicht" Er lachte kurz. "Ich habe keine Angst vor Spinnen aber ich mag diese Dinger nicht." Spinnen waren in seinen Augen seltsame Wesen und in der Nacht waren sie bei ihm nicht unbedingt erwünscht. Zwar hatten Spinnen gewisse Aufgaben, doch dies war dem Engel egal. Ihre Beine waren eckelhaft. Er konnte diese Tiere nicht all zu lange anschauen. Sein ganzer Körper schüttelte sich in diesem Moment. Nunja, er war allgemein kein Freund von Insekten. Wie gesagt, Angst hatte er nicht, jedoch fühlte er sich mit sicherheit auch nicht wohl wenn solch ein Vieh ihn anblickte.