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Kishos und Reikos Zimmer

vAnonymous
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Ich muss kichern, als sich mein Gegenüber mehr oder minder künstlich über die Höflichkeitsanrede aufregt, schon mal ein fetter Pluspunkt, weil ich selbst von Förmlichkeiten überhaupt nichts halte und jemanden viel lieber gleich beim Vornahmen anspreche, mein Gegenüber erwähnt aber auch einen Dojo, das heißt, er scheint irgendeine Kampfkunst zu lernen, fragt sich nur, welche, gibt ja eine ganze Menge in Japan. Wenn ich nach dem ersten Blick gehe, kann ich nur sagen, dass es mir ziemlich recht ist, mir mit diesem Jungen ein Zimmer zu teilen, er ist freundlich und ungezwungen, sehr wahrscheinlich ganz er selbst und damit doch wieder ganz anders als ich, der eine dicke Mauer um sein Herz gezogen hat, damit man nicht sieht, wie schwach und verletzlich er eigentlich ist. Eigentlich seltsam, dass ich mich dann zu gerade den Personen hingezogen fühle, die das nicht nötig haben, aber das verspricht bei netten Leuten einfach eine gewisse Sicherheit und man kann darauf gehen, dass sich derjenige einen, wenn es rauskommt, nicht um hundertachtzig Grad drehen und einen hängen lassen wird, wenn man es geschafft hat, eine Freundschaft zu schließen. >>Tut mir leid, wollte erst mal höflich sein, gibt ja leider Leute, die sich furchtbar über drüber aufregen, wenn man diese Höflichkeitsfloskeln vergisst, was ich dann doch für ein bisschen übertrieben halte. Was für eine Art der Kampfkunst lernst du denn?<< Neugierig blicke ich Kisho an und so langsam komme ich doch wirklich in Versuchung, meine Augenklappe abzunehmen, weil es mir immer lieber ist, jemanden in einem Gespräch mit beiden Augen anzusehen, sollte ich an dem Tag meine Augenklappe noch nicht die vorgegebenen zwei Stunden abgenommen haben. Es stiehlt sich wieder ein amüsiertes Lächeln auf meine Lippen, als Kisho sagt, dass mehr für ihn bliebe, wenn ich meinen Kaffee trinken würde, dieser Mitbewohner war eindeutig ein Glücksfall für mich, eine freundliche Person, die relativ verständnisvoll wirkt und viel lockerer und ungezwungener ist, als viele andere Japaner. Ich nicke, als er sagt, er müsse noch schnell seinen Tee holen und warte auf dem Sofa, während er nochmal hinter der selben Tür wie vorhin verschwindet, wahrscheinlich mit der Küche dahinter, und wenig später mit einer Tasse mit heißem Tee zurückkommt, ich lächle und schließe kurz die Augen, ehe ich eine Hand an meine Augenklappe lege und sie doch noch abziehe, man sieht ziemlich deutlich, wo sie gelegen hat, denn dort, wo die Augenklappe auflag und die Bänder seitlich abgehen, ist meine Haut schneeweiß. Ich lächle entschuldigend. >>Tut mir leid, dass ich das nicht vorher gemacht hab, ich weiß, es kann unangenehm sein, wenn man jemandem nicht in beide Augen sehen kann, aber ich darf die Augenklappe nicht so lange abnehmen und mach es eigentlich lieber Tags, wenns mehr zu sehen gibt.<< Ich grinse und streiche mir kurz durchs Haar, während Kisho beginnt, zu reden, er scheint auch nicht lang an der Schule zu sein, aber prophezeiht mir jetzt schon, welche Typen von Lehrern wir auf jeden Fall haben werden, was für mich gut zu wissen ist, weil ich schließlich auch ganz neu an der Schule bin und davon schon herzlich wenig Ahnung habe, wo ich doch in meinem ganzen Leben nur einen einzigen Lehrer hatte, mit dem man es sich besser nicht verscherzen sollte, wenn man seinen Kopf behalten wollte, aber dass man Lehrer so einfach in Kategorien einteilen kann, hätte ich ehrlich gesagt auch nicht gedacht, schließlich ist doch eigentlich jeder Mensch anders und so dürfte auch jeder Lehrer seine eigenen Lehrmethoden haben. Aber ich nicke, als Kisho sagt, dass man Lehrer eigentlich immer mit Respekt behandeln sollte, ist ja auch die Wahrheit, schließlich ist es, bestimmt gerade an einer Schule wie dieser hier, nicht gerade einfach, Ordnung in einer Klasse mit zig verschiedenen Wesen zu halten und da entwickeln die Leute doch gewisse Methoden, um es wenigstens halbwegs ordentlich zu halten, und die wiederum sind dann doch alle wieder ziemlich gleich und leicht einzuteilen. Mein Grinsen wird breiter, als Kisho das bisschen Spaß hier und da erwähnt, das muss schließlich wirklich sein, was wäre schon das Leben ohne den ein oder anderen Streich, da war ich schließlich auch immer einer derer, die ganz vorne dabei waren, selbst, wenn ich genau wusste, dass Sergion eigentlich genug Stress am Hals hatte und das nicht auch noch brauchen konnte. >>Da mach ich gern mit, fallen uns bestimmt ein paar lustige Sachen ein.<< Ich grinse, auf die 08/15 Streiche hab ich eher weniger Lust, aber ich glaube, dass Kisho jetzt auch nicht grade wenig Ideen hat und da dürfte uns beiden doch irgendwas einzigartiges einfallen, was noch keiner vorher versucht hat. Ich nehme meine Tasse und trinke einen Schluck Kaffee, trotz der Unmengen Zucker, die ich rein geschaufelt hab, ist das Zeug immer noch ziemlich bitter und ich verziehe kurz das Gesicht, der Kaffee ist richtig stark, aber eben auch eigentlich viel zu bitter, trotz ca. acht Löffeln Zucker auf eine Tasse. Ich nicke verstehend, als Kisho erklärt, dass er hier seinen Bruder suchen würde, oder eher gesagt schon wisse, dass sein Bruder hier sei, also versucht er eigentlich, jemandem aus seiner Familie wiederzubegegnen, er hat wenigstens hier jemanden, der es wert ist, diesen Ort zu besuchen, anders als ich..... Deswegen muss ich auch erst einmal kurz überlegen, als er mich fragt, warum ich hier bin, die Wahrheit will ich ihm nicht erzählen, ich kenne ihn schließlich kaum und dazu kommt, dass man das sehr leicht gegen mich verwenden könnte, wenn man nur weiß, wie, man muss mich eigentlich nur drauf ansprechen und ich breche wieder in Tränen aus, also versuche ich schnell, mir einen guten Grund zu überlegen, dabei ist es doch eigentlich so einfach, im Waisenhaus hab ich zwar Lesen und schreiben gelernt, Rechnen auch, aber nicht so viel mehr, was mir später was bringen wird, also muss ich das jetzt nachholen. >>Na ja, eigentlich schon Wissensdurst. Ich bin in einem versteckten Waisenhaus für magisch begabte Kinder groß geworden und dort haben wir nicht so besonders viel gelernt, was uns später irgendwas bringen würde, aber ich will irgendwann auch von dort weg, also geh ich jetzt hier auf die Schule, um meinen Abschluss zu machen und vielleicht eine Möglichkeit für einen Job dadurch zu finden. Kleine Frage: Wieso musstest du deinen Bruder eigentlich suchen, wenn du deine Eltern noch hast, müssten sie nicht wissen, wo er ist?<< Jetzt bin ich doch neugierig, eigentlich müssen die eigenen Eltern schließlich wissen, wo ihr Kind ist, müssten sie zumindest, ich bin mir ziemlich sicher, dass meine Eltern nicht mehr wissen, wo ich bin, aber ich glaube nicht, dass Kishos Eltern so was getan haben, schließlich scheint er, so weit ich das verstanden habe, seine Eltern zu mögen und ich persönlich würde meine Eltern hassen, würden sie so etwas mit meinem Bruder tun.
 13.03.12 12:43
vAnonymous
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Eine gewisse Höflichkeit bewahrte sich auch Kisho, das gehörte einfach dazu. Dass man Ältere siezte, dass man Respekt vor seinen Lehrern hatte, dass man auch das Leben an sich respektierte. Aber er und Reiko waren Klassenkameraden, Zimmergenossen, da mussten sie nun nicht so förmlich sein. Kiki war zwar ein Fuku-Shidoin und wollte einmal ein Shihan werden, aber man musste es ja nicht übertreiben. Und dann kam das Thema auf sein Lieblingshobby, den Kampfsport! Darüber konnte er Stunden reden, aber er vermutete mal, dass Reiko keine Stunden Zeit hatte. Aber wenn man schon so lange einem Hobby, viel mehr einer Berufung nachging wie der Schmetterlingsmensch, dann entwickelte man eine Leidenschaft, die andere nur schwer nachvollziehen konnten. „Ich lerne Kendo und Kenjutsu, aber im Kendo bin ich definitiv weiter, da unterrichte ich schon selbst seit einigen Jahren. Im Kenjutsu hab ich erst den fünften Kyu, also den zweitniedrigsten Schülergrad, in Kendo schon den Yondan, den vierten Meistergrad“ Ja, er war ein kleiner Angeber, immer noch. Aber es hatte sich schon sehr eingegrenzt seit damals. „Ich lerne als in beidem noch. Mein Papa ist Meister, siebten Grades und er hat den Ehrentitel eines Kyoshi. Er unterrichtet mich, seit ich klein war, eines Tages will ich mal an seine Stelle treten und das Dojo leiten. Und, was ist mit dir? Lernst du eine Kampfkunst?“ Auf seinen Ziehvater war Kisho so stolz, wie er seinen leiblichen Vater hasste. Er hatte ihn selbstlos aufgenommen, hatte nicht lange gefragt und auch, wenn er streng gewesen war, letztlich hatte Kiki immer zu ihm kommen können, wenn er Sorgen und Probleme hatte. Er war auch ein liebevoller Vater gewesen, wenn auch nicht sein leiblicher. Aber kein Vater hätte besser sein können als sein Papa.
Reiko nahm dann seine Augenklappe doch noch ab, das Auge darunter sah nicht wirklich gesund aus. Vielleicht hatte er mal komische Augentropfen bekommen oder ein Unfall, jetzt war Kiki doch noch etwas sehr neugierig geworden. Und dass er sie nicht länger als zwei Stunden lang abnehmen durfte, sprach für eine Krankheit. Hui, jetzt wurde es doch interessant. „Kein Problem, du hättest sie auch auflassen können, wenn du sie tragen musst. Wieso musst du die überhaupt aufhaben? Sieht unangenehm aus, hattest du einen Unfall?“ Interessieren würde es Kiki, er war aber auch furchtbar neugierig. Vielleicht war es ihm unangenehm, darüber zu reden, irgendwie fiel dem Violetthaarigen so was immer erst nachher ein. Aber offenbar war Reiko dennoch ein lustiger Geselle, er meinte sogar, bei Streichen wäre er dabei. Kiki war nicht unbedingt ein Streichbolzen, aber seinen Spaß an dem einen oder anderen Witzchen hatte er schon. War ja wirklich nur Spaß, er hatte nie was gefährliches gemacht. Das schlimmste, was sie mal verbockt hatten, war ein Hackerangriff auf das Schulsystem gewesen, um die Klausuraufgaben zu bekommen. Und echt mal, sie schraubten doch nur den Notendurchschnitt hoch, sie hatten also alle was von. Also, welches Problem sollte es geben? Und hier würden sie vielleicht das eine oder andere abziehen, aber keine großen Dinger, sonst stieg ihm sein Vater aufs Dach und verbot ihm das Training. Und damit hatte er ja jetzt auch nicht so viel gekonnt, quasi gewissermaßen. Er wollte in zwei Jahren, als der jüngste Kendoka überhaupt, seinen Renshin machen, und dafür musste er hart trainieren. Und er würde es schaffen, er würde seinen Renshin mit 23 machen und nicht, wie üblich, mit 28. Schließlich hatte er auch seinen ersten Dan früh gemacht, da schaffte er das auch. Als dann aber Reiko fragte, warum er denn erst suchen musste, drehte er schweigend die Tasse in seiner Hand und starrte in den Tee, bevor er einen weiteren Schluck nahm und seufzte. „Na ja, das ist kompliziert... Ich bin adoptiert. Meine leiblichen Eltern haben mich ausgesetzt, weil... weil ich in ihren Augen nur ein hässlicher Freak war“ Er bekam den Satz immerhin raus, ohne zu heulen, aber er starrte immer noch in seine Tasse und musste schlucken. „Die Leute, die ich meine Eltern nenne, sind genau genommen nur meine Adoptiveltern, aber ich liebe sie, als wären sie meine richtigen. Und... na ja... vor ein paar Jahren hab ich angefangen nachzuforschen. Wo ich herkomme, warum sie mich ausgesetzt haben und so weiter... Die Antwort kennst du ja schon. Und dabei... hab ich festgestellt, dass ich einen kleinen Bruder haben, Shiro. Und, na ja, nach einigem Hin und Her und Her und Hin hab ich dann rausgefunden, dass er hier ist... Meine, das heißt unsere leiblichen Eltern sind vor einem Jahr wohl gestorben und... ich meine, er hat doch niemanden mehr. Irgendeiner muss sich doch um ihn kümmern und wer, wenn nicht ich? Ich bin schließlich sein großer Bruder, ich hab ja auch Pflichten. Und ich wollte schon immer einen kleinen Bruder haben, ich habe meine Freunde immer beneidet, wenn sie Geschwister hatten. Und jetzt hab ich selbst einen, einfach nur klasse“ Er kicherte, die trüben Gedanken von vorhin so gut wie verschwunden. „Magisch begabt? Heißt das, du kannst zaubern, so richtig?“ Er war schon begeistert, als ihm einfiel, was Reiko vorhin gesagt hatte. Seine Mama hatte gemeint, dass er vielleicht auch eine Art von Magie hier an sich finden würde. Ihm selbst waren die Flügel und die Fühler eigentlich abgefahren genug.
 14.03.12 20:44
vAnonymous
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Ich bemerke schon von Anfang an die Begeisterung im Blick meines Gegenüber, als ich ihn auf den Kampfsport anspreche, ganz offensichtlich ein Thema, das für ihn ganz oben auf der Liste stellt und etwas besonderes darstellt, na ja, wer redet auch nicht gerne über seine Hobbys, schließlich ist es das, womit man sich gern beschäftigt und wofür man bestimmt auch andere immer gern begeistern will. Allerdings trifft es mich wie ein Schlag in die Magengrube, als der Junge sagt, was er für einen Kampfsport lernt. Nicht das Kendo, aber das traditionelle Kenjutsu. Kurogane hatte das auch gelernt, ein halbes Jahr lang, ich erinnere mich an das Glänzen in den Augen meines geliebten, als er mir davon erzählte, die Begeisterung in seinem Blick war unverholen gewesen, es war, als hätte das ein Feuer in ihm entfacht, das nie aufhören sollte, zu brennen. Ich unterdrücke ein hartes Schlucken, ignoriere den drückenden Klos in meinem Hals und halte die Tränen, die sich ihren Weg ans Tageslicht bahnen beinahe schon mit Gewalt zurück, nach Außen hin sieht man nichts von alledem und das ist mir auch ganz recht so, ich habe Angst davor, es Kisho jetzt schon zu offenbaren, so nett er auch aussehen mag, weil es immer sein kann, dass man sich in Leuten irrt. Angenehm ist es nicht, den Gefühlsausbruch mit einer solchen Gewalt zurückzuhalten, aber was soll ich denn tun, außer mich zu zwingen, zu verstecken, was ich fühle? Ich kann ja wohl schlecht einfach vor den Augen meines Gegenübers losheulen und ihm alles erzählen, obwohl ich ihn kein bisschen kenne und auch nicht weiß, wie er darauf reagieren wird. Ich will auf gar keinen Fall als Memme bezeichnet werden oder so etwas und auch, wenn ich das meinem Gegenüber irgendwie nicht zutraue, man kann sich leider furchtbar in Menschen irren und davor fürchte ich mich einfach ein bisschen, viele haben mir nach einem Jahr im Waisenhaus gesagt, ich solle mich nicht so haben, als sei Kuro der einzige Mann auf der Welt gewesen, den ich lieben konnte, obwohl eben genau das der Fall gewesen war, außer Kurogane konnte ich niemanden lieben, gerade nach dieser langen Zeit, die wir zusammen waren, ist mir das unmöglich und alles erinnert mich an ihn, vor allem aber eben so was, wenn jemand sagt, dass er Kenjutsu lernt oder etwas anderes tut, was mein Liebster auch gerne getan hatte oder wenn jemand sagt, dass er die selben Sachen wie mein Freund mag. Aber das jemand, der so jung wirkt, wie Kisho, schon einen Meistergrad hat, muss schon eine Leistung sein und die Tatsache verschafft mir auch schon einen gewissen Grundrespekt vor meinem Gegenüber, auch wenn er laut eigener Aussage noch beides lernt. Bei der Frage, ob ich eine Kampfkunst lernen würde, schüttle ich aber vielleicht etwas zu entschieden den Kopf, ich hatte nie wirklich das Bedürfnis, so was zu lernen, erst recht nicht, nachdem Kurogane ums Leben gekommen ist. >>Bin eher ein Künstler als ein Sportler.<< Ich grinse, das ist ja nicht einmal gelogen, ich bin Künstler und mit Sport habe ich nie so besonders viel anfangen können, ich hatte einfach weniger Spaß dran und habe die Zeit, die man so rumtreiben konnte, immer viel lieber an der Geige verbracht, als mit einem Ball in der Hand. Als wir auf mein Auge zu sprechen kommen, seufze ich, auch kein so schönes Thema, aber erstens nicht so schlimm wie die Geschichte mit Kuro, zweitens habe ich es selbst provoziert, als ich die Augenklappe abgenommen habe und drittens kann ich mich darauf konzentrieren und muss so wenigstens nicht mehr an das, was passiert ist, denken. Es war kein schöner Tag gewesen, als ich das Auge verloren hatte, aber wenigstens scheint es wieder auf dem besten Weg zu heilen und wenn ich mich weiter an die Anweisungen halte und es nicht länger als die vorgegebenen zwei Stunden offenlege wird es früher oder später auch wieder Vollständig gesunden und das ist doch alles, was zählt, dass ich irgendwann wieder gesund werde.... das ich wenigstens körperlich wieder ganz gesund werden kann, wenn auch die Wunden in der Seele niemals so ganz heilen. Ich überlege kurz bei der Frage, ob ich einen Unfall gehabt hätte, gewiss, es wäre nicht ganz falsch, zu sagen, dass es ein Unfall war, aber so wirklich die Wahrheit wäre es auch nicht, es war zwar keine Absicht von Sergion gewesen, aber trotzdem, er hatte diesen Zauber gesprochen und mich somit damals meines linken Auges beraubt und auch, wenn man eigentlich niemals schlecht von denen, die einen gelehrt und unterrichtet haben, sprechen sollte, das hab ich ihm selbst dann nicht ganz verziehen, als er sich nach Kuroganes Tod um mich gekümmert hatte, also schüttle ich letztendlich den Kopf. >>Einen Unfall kann man das nicht wirklich nennen, es ist passiert, während ich meine magischen Kräfte weiterentwickelt habe, mein Meister hat mich überschätzt, mir mehr zugemutet, als ich abwehren konnte und so hab ich das Auge verloren, es konnte durch Magie halbwegs geheilt werden, aber der Heilungsprozess ist noch lang nicht abgeschlossen und deswegen darf ich es auch noch immer nicht zu lange beanspruchen. Irgendwann darf ich die Augenklappe für immer abnehmen, aber bis dahin heißt es warten und mein Schicksal annehmen, nicht wahr?<< In meiner Stimme ist nicht eine Spur von Bitterkeit und ich lächle sogar, aber eigentlich ist mir die Geschichte unangenehm und es tut weh, zu wissen, dass die Sehstärke auf meinem einen Auge wahrscheinlich nie wieder völlig hergestellt werden wird und ich darauf immer ein bisschen verschwommen sehen werde, selbst, wenn es ganz geheilt ist, aber das muss Kisho ja nicht unbedingt wissen, es ist keine schwerwiegende Behinderung und ich habe mittlerweile kein Problem mehr damit, Entfernungen selbst trotz aufliegender Augenklappe und dadurch resultierender zweitdimensionaler Sicht abzuschätzen.
Mein erster Eindruck von Kisho festigt sich langsam, er scheint wirklich lustig und gut drauf zu sein und wird vielleicht hier an der Schule wenigstens für diese Zeit mein bester Freund werden, miteinander auskommen müssen wir so oder so, wir teilen uns schließlich sowieso ein Zimmer und werden uns so zumindest abends so gut wie pausenlos auf der Pelle hocken, also wäre es vielleicht besser, wenn wir uns wenigstens so weit verstehen und leiden können, dass wir uns nicht ständig beinahe zerfleischen, ich hab andere Sorgen und ich denke, Kisho genauso, außerdem wäre es irgendwie schon blöd, es sich mit einem so freundlichen Jungen wie meinem Gegenüber wegen irgendner blöden Kleinigkeit zu verscherzen. Ich will schließlich auch den ein oder anderen Freund, dem ich mich anvertrauen kann und der mich akzeptiert, wie ich bin, selbst, wenn mich das manchmal ein bisschen schwierig machen sollte. Und als Kisho erklärt, dass er adoptiert sei, muss ich doch hart schlucken, dass seine eigenen Eltern ihn als hässlichen Freak bezeichnet haben..... na gut, ich weiß nicht, was für ein Wesen er ist, aber trotzdem, es ist einfach nur verdammt abartig, schließlich ist er ihr Sohn, egal, wie er ist. Und ich weiß, was diese Ablehnung für ein Gefühl ist, schließlich erinnere ich mich kaum noch an meine eigenen Eltern und wie sie waren, ich kann mich kaum an ein paar Namen erinnern, genausowenig an Gesichter. Aber ich freue mich für Kisho, dass er eine Adoptivfamilie gefunden hat, in der man ihn trotzdem aufgenommen hat, auch, wenn er vielleicht anders ist, als andere Kinder und ich freue mich, dass er offenbar recht gut damit klar kommt, auch, wenn es ihm ganz offensichtlich weh tut, gut, wem würde das auch nicht weh tun. Und es ist schön, dass er jetzt seinen kleinen Bruder gefunden hat, auch, wenn er nicht weiß, wie besagter bruder auf ihn reagieren wird, denke ich mal, vielleicht ist er ja genauso schlimm wie die Eltern, aber das hoffe ich nun wirklich nicht für Kisho. Ich lege den Kopf schief und lächle aufmunternd. >>Stimmt, es ist toll, und vielleicht findest du deinen kleinen Bruder ja heute schon, wer weiß. So groß ist die Schule ja nicht.<< Ich kichere leise und schließe kurz die Augen, ehe ich sie bei der Frage, ob ich zaubern könne, kurz nicke. >>Gibt begabtere, aber ich habe magische Kräfte, ja, ich kann heilen und beherrsche leichte Schattenkontrolle, nichts weltbewegendes, würde ich mal behaupten. Ich grinse verlegen und kratze mich am Hinterkopf, wirklich, nichts weltbewegendes, und leider auch nicht genug, um das Leben eines geliebten Menschen zu retten, aber das spreche ich nicht aus.
 14.03.12 23:03
vAnonymous
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Über das Kendo konnte Kiki Stunden reden, allein über Techniken, Schrittfolgen und die verschiedenen Shinai, er bevorzugte ja definitiv die klassischen aus Bambus. Es gab moderne aus Kunststoff, aber er hatte mal seinen Schülern eine Predigt über die Shinai aus Acrylfaser gehalten, sie waren vielleicht etwas stabiler und brauchten weniger Pflege, aber wo war der Sinn? Man sollte auch durch die Pflege seiner Ausrüstung Verantwortungsbewusstsein und Fleiß lernen und da gehörte das regelmäßige und gründliche einölen der Bambusstreben dazu. Seine Klassen hatten gewusst, dass sie gar nicht erst mit Kunststoff ankommen brauchten, Kiki war aufbrausend, wenn etwas nicht so lief, wie er es wollte, konnte er schon mal laut werden. Sicher, das war keine gute Eigenschaft für einen angehenden Meister und Lehrer wie er es werden wollte, aber jeder hatte doch Fehler. Aber anscheinend schien Kiki seinen Mitbewohner eher zu langweilen mit seinen Ausführungen... hatte er doch zu sehr angegeben? Das passierte ihm aber auch zu oft, immer noch, obwohl man sagen musste, dass er früher noch schlimmer gewesen war. Oh ja, allerdings, da war er regelrecht peinlich gewesen, wenn er so zurück dachte. Und so schlimm war es ihm nicht vorgekommen.... Aber Reiko war eher schweigsam, er wirkte... bedrückt? Gut, vielleicht hatte er schlechte Erfahrungen gemacht, aber er wirkte irgendwie ein bisschen traurig. Und auf seine Frage verneinte er etwas sehr energisch, vielleicht hatte er wirklich schlechte Erfahrungen gemacht... „Künstler? Klasse, welche Art von Kunst? Ich bin noch nebenberuflich Sänger, Metal-Sänger um genau zu sein. Ein paar Freunde und ich haben 'ne eigene Band, wir sind früher viel durch die Clubs getourt. Dass es jetzt natürlich nicht mehr so geht, ist ja klar, wir haben alle genug zu tun und dadurch, dass ich jetzt hier bin und die anderen noch in Fukuoka-Shi sitzen, wird es sowieso ein bisschen schwierig. Aber Musik ist schon eins meiner Hobbys, absolut. Und Para para, ich tanze leidenschaftlich gern. Also, wo findet man dich so? Eher Musik, Kunst, Theater?“ Es interessierte ihn schon, denn er als Metal-Sänger und sowieso passionierter Karaokeist würde hier sicher auch mal was ins Mikro schmettern. Und es wäre blöd, wenn der Mitbewohner das nicht ab könnte. Vielleicht teilten sie sich das Hobby ja, dann hatte Kisho einen Partner.
Die Geschichte zu dem Auge war zu gleichen Teilen tragisch und irgendwie faszinierend. Kisho war recht menschlich aufgewachsen, auch wenn er selbst ein Tiermensch war. Aber Magie, das war doch etwas für Märchen und Legenden gewesen. Er selbst hatte zumindest nicht den Eindruck in seinem Leben bekommen, dass er irgendwie magische Kräfte haben sollte und in seiner näheren Umgebung waren alle nur Menschen gewesen. Liebe Menschen, viele auch mit besonderen, menschlichen Fähigkeiten. Satsu war mit Verlaub gesagt der beste Hacker der Welt, Haru war der kreativste Songwriter, den Kisho kannte und Mamoru war einfach der beste Redner von ihnen. Der könnte einem Blinden eine Karte für einen Stummfilm verkaufen. Aber magisch war keiner von ihnen. „Ich wünsche jedenfalls alles Gute für die weitere Heilung, es sieht wirklich recht unangenehm aus. Hoffentlich kannst du es bald ganz abnehmen, kann mir vorstellen, dass es nicht schön ist, da starren bestimmt einige hin. Obwohl du ganz schön cool damit aussiehst, kannst dir ja 'ne richtig abgefahrene Story zu ausdenken, damit kriegst du sicher die Frauen rum“ Kiki grinste, er konnte schon ein kleiner Casanova sein. Und bisher hatte er die bekommen, die er wollte, und wenn ihn doch mal eine abblitzen lies, tja... dann hatte er seinen Haruschatz gehabt.
Aber wenigstens verstand Reiko ihn, als es um Shiro ging und Kiki konnte einfach nicht anders. Er stand kurz auf, holte eben seine Brieftasche und setzte sich wieder. Es war ein ziemlich großes Portemonnaie, in dem überwiegend Fotos von Freunden und seiner Familie drin waren. Und er zog ein bestimmtes raus, mehr ein Ausdruck. Er hatte das Foto auf dem Server von Shiros alter Schule gefunden und trug es seitdem mit sich rum. „Hier, das ist er. Glaub mir, ich hab fast geheult, als ich's das erste Mal gesehen hab. Der sieht mir so ähnlich, ich hab gedacht, ich träume“ Er reichte Reiko den Fotoausschnitt weiter, der aus einem Gruppenfoto mit Shiros Klasse stammte. „Ich mein, guck mal, die Augen, stell dir die Haare länger vor, wenn wir nicht verwandt sind, na dann weiß ich nicht“ Er konnte sich einfach nicht vorstellen, dass der arme kleine Shiro in ein Waisenhaus hatte gehen müssen... so sehr hatten seine Eltern ihn verleugnet, dass niemand auch nur ansatzweise nach ihm gesucht hatte. Shiro hätte doch sicher zu seinen Adoptiveltern gekonnt und... aber na ja, er würde ihn schon finden. Reiko hatte recht, sie waren ja nun nicht gerade in Tokio Town. Er würde seinen Shiro schon finden... Aber fasziniert war er dennoch, als Reiko meinte, er habe magische Fähigkeiten. Und als er sie auch noch aufzählte, wurden seine Augen immer größer. „Abgefahren, einfach nur abgefahren. Find ich krass, kannst du mir was zeigen? Bittebittebittebittebittebittebittebittebittebittebittebittebiiiiiiitte!“ Ja, da kam dann die kleine Nervensäge in ihm durch, aber er wollte so etwas einfach mal sehen und dann auch noch live und in Farbe!
 15.03.12 18:10
vAnonymous
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Mein Mitbewohner scheint wirklich ein ziemlich netter Kerl zu sein, mit dem ich mich anfreunden können dürfte, er selbst sagt auch, er sei Metal-Sänger, was mich dann doch zum Kichern bringt, ich kann mir diesen kleinen schmächtigen Kerl einfach nicht auf der Bühne vorstellen, wie er Metal singt, das geht nicht, ich würde ihn mir eher bei so was wie Pop vorstellen, aber na ja, man kann sich ja auch in Menschen irren und man soll nicht nach dem äußeren gehen, habe ich gelernt, also wieso soll das nicht gehen, ein kleiner, schmächtiger Junge in einer Metal-Band. Doch, wirkt zwar ziemlich lustig, aber es kommt ja vor allem darauf an, wie derjenige singt und darüber kann ich mir so kein Urteil machen, da müsst ich ihn schon auf der Bühne sehen und solange ich das nicht habe, wäre es unfair, ihn auszulachen, schließlich kann es gut sein, dass er auch dann ein guter Metall-Sänger ist, wenn er nicht danach aussieht. Ich sehe ja auch nicht grade nach einem Genie aus, was das Malen angeht, denke ich immer selbst, aber grade das ist eine meiner größten Leidenschaften. Ich habe mir fest vorgenommen, jemanden nicht nach seinem äußeren zu beurteilen, weil dahinter meist mehr liegt, als man denkt, bei mir ja auch, aber das werde ich niemandem erzählen, den ich nicht beinahe in- und auswendig kenne, auch, sollte der- oder diejenige mich noch so sehr drängen, darüber will ich einfach nicht reden, solange es nicht dringend nötig ist. Als die Frage auf mich fällt, was ich denn am ehesten als meine Kunst bezeichnen würde, muss ich grinsen, am liebsten würde ich ja sagen alles, aber das mit dem Theater halte ich besser mal zurück, sonst verplappere ich mich noch und das will ich am allerwenigsten. >>Musik und Kunst, ich bin leidenschaftlicher Maler und das schon eine längere Zeit, ich hab angefangen zu Zeichnen, da war ich sechs und mittlerweile ist es wirklich zu einer Leidenschaft geworden, es gibt da ein Bild, an dem arbeite ich schon zwölf Jahre und es ist immer noch nicht fertig. Und ich spiel Geige, auch schon länger, entspannt einen ungemein, wenn man einfach die Augen schließen und sein Gefühl in die Melodie fließen lassen kann. Nach Noten spielen tu ich nicht mehr so gern, es ist so steif.... ich nehm viel lieber die Geige in die Hand, schalte meinen Kopf ab und lass die Gefühle einfach fließen, es kann auch befreiend sein, wenn ich wegen irgendwas nicht ganz so toll drauf bin und mich nicht gut fühl. Aber da sind eigentlich Zeichnen und Geige spielen zwei gleich gute Wege, auch ein Bild zu zeichnen oder zu malen, kann einen ganz ungemein befreien. Und ist ja schade, dass deine Freunde nicht mit dir hier her gekommen sind, wäre bestimmt super gewesen, so ne Metal-Band hier an der Schule, hätte bestimmt viel Spaß für alle bedeutet. Ich mein, ist doch mal was anderes als die normalen Schulbands, oder?<< Ich kichere wieder, nehme meinen Kaffee und trinke noch einen Schluck, es wäre schon irgendwie lustig, finde ich, ich meine, eine Schule mit einer Schülerband, die Metal spielt, das gibts bestimmt kein zweites mal in Japan, denke ich mal. Ich blinzle einmal kurz und unterdrücke ein Gähnen, der Kaffee hat leider noch nicht wirklich gewirkt und ich bin noch ziemlich müde, auch, wenn ich im Taxi sechs Stunden geschlafen habe. Die reichen einfach nicht, um den ganzen fehlenden Schlaf vorher wieder gut zumachen, so sehr ich mir das auch wünschen würde, weil ich einfach sehr schlecht und unruhig schlafe. Und das alles nur wegen dieser Alpträume, die mich jeden Tag aufs neue quälen. Ich atme entspannt aus und lege die Beine übereinander, während ich Kisho mustere, ich hätte ihm irgendwie beides nicht zugetraut, Kendo und Metal, aber so kann man sich in Leuten irren, wenn man sie grade mal einen Tag kennt, nicht wahr? Am Ende sind sie doch ganz anders, als man dachte und dann bereut man, sie so leichtfertig abgeurteilt zu haben und in eine Schublade gesteckt zu haben, in die sie partout nicht gehören, und den Fehler will ich nicht machen, schon gar nicht bei jemandem, mit dem ich wahrscheinlich die nächsten Jahre in einem Zimmer verbringen werde, das kann schon zur Folter werden, wenn man am Anfang Fehler macht und sich dadurch eine Feindschaft entwickelt, und darauf hab ich nun wirklich keine Lust, ich hab genug Probleme und ich glaube, Kisho kann eigentlich auch drauf verzichten.
Ich nicke dankend, als Kisho mir alles gute für die Heilung wünscht und versuche, mein Lächeln aufrecht zu erhalten, auch, wenn wir jetzt auf dieses ernste Thema zu sprechen kommen, bei dem ich nicht mal versuche, zu verbergen, dass es weh getan hat, als ich das Auge durch die Hand meines Lehrmeisters verloren hab und das ich es auch alles andere als toll finde, wie es zur Zeit ist, der Heilzauber mag wirken, aber wie stark genau weiß ich immer noch nicht und ich weiß auch nicht, in wie weit meine Sehkraft genau wiederhergestellt werden wird, nur, dass es nicht ganz sein wird. Und so nebensächlich diese Wunde auch, wenn man sie mit denen in meiner Seele vergleicht, sein mag, sie ist doch da und erinnert mich immer daran, dass Magie ein zweischneidiges Schwert ist, dessen man sich niemals leichtfertig bedienen sollte, so erfahren man auch damit sein mag. Als Kisho dann noch anmerkt, dass ich mir ja eine Story ausdenken kann, um die Mädels herumzukriegen, breche ich in schallendes Gelächter aus, natürlich, es wäre eine Idee, aber ich kriege die Mädchen, mit denen ich etwas haben will, auch so herum und so sehe ich meinem zukünftigen Mitbewohner grinsend ins Gesicht. >>Und du glaubst ehrlich, dafür brauch ich ne abgefahrene Story?? Ich bitte dich, die Mädels fliegen auf mich, dafür muss ich mir doch wirklich nicht irgendne Story mit meinem Auge ausdenken. Im Gegenteil, ich krieg die eher mit dem Trick rum, einfach den Einfühlsamen zu spielen und ihnen mit all ihren Problemen zuzuhören, irgendeine abgefahrene Story mit dem Auge wäre da vielleicht eher noch kontraproduktiv, bei meiner Masche kommt das am besten, wenn ich denen sag, es war ein Unfall und hätte sich dann böse entzündet, weswegen ich das heut noch tragen muss, den harten spielen passt nicht zu meiner Art und den kauft mir eh kein Schwein ab.<< Ich kichere leise, das kommt bei meiner Masche wirklich noch am besten. Lieb, einfühlsam und dann einfach sagen, dass es ein dummer Unfall war, bei dem ich mein Auge verletzt hab, so wird erstens nicht nachgefragt und zweitens passt es gut zu dem kleinen zarten Jungen, den ich gerne mieme und der so unglaublich einfühlsam und sanft ist. Letzteres stimmt eigentlich sogar, aber es kommt nur zum Vorschein, wenn ich eine Partnerin oder auch mal einen süßen Partner für die Nacht suche und deswegen ein bisschen spielen muss, wenn ich wirklich bekommen will, was ich suche. Mir haben zwar schon viele, seit ich wieder single bin, gesagt, dass ich doch eigentlich perfekt für mehr als nur den One-night-stand bin, aber da lehne ich jedes mal ab, ich will mich nicht mehr binden, ich will nicht einmal mehr wirklich lieben, auch, wenn ich mir gelegentlich mal das Bett mit jemandem teile, ich fürchte erneute Schmerzen, einen erneuten Verlust und dass mein eh schon in Trümmern liegendes Herz völlig zerschmettert werden könnte, allein deswegen schon schlage ich jede Möglichkeit für eine feste Beziehung aus und beschränke mich auf ein paar gemütliche Stunden zu zweit, so seltsam das auch für jemanden wie mich erscheinen mag.
Ich sehe mir neugierig das Foto an, das Kisho aus seinem Geldbeutel gezogen hat, es ist ein niedlicher Junge mit freundlichem Gesicht darauf zu sehen und Kisho hat vollkommen recht, der Junge sieht ihm unglaublich ähnlich und es würde mich verdammt wundern, wenn die beiden nicht verwandt wären, der Junge sieht so süß aus, das ich das Foto am liebsten knuddeln würde, aber wer weiß, vielleicht stellt Kisho mich ihm, wenn er ihn gefunden und davon überzeugt hat, dass er sein Bruder ist, auch mal persönlich vor. In dem Fall wird sich der Junge aber nicht mehr vor mir retten können, so viel ist auf jeden Fall klar, so niedlich, wie der ist. Ich merke, wie ich immer größere Augen kriege und ehe ich mich versehe und überhaupt selbst abgewägt habe, ob das in dieser Situation so furchtbar klug wäre, falle ich Kisho um den Hals und knuddle ihn mit einem lauten Quietschen. >>OHMEINGOTTOHMEINGOTTOHMEINGOTTOHMEINGOTT IST DER SÜÜÜÜÜÜÜÜß!!!! Du bist so ein verdammter Glückspilz, so nen niedlichen kleinen Bruder hab ich mir immer immer immer gewünscht! Jetzt bin ich ja glatt neidisch!<< Ich drücke den dunkelhaarigen an mich und lege den Kopf auf seine Schulter. Erst im nächsten Moment wird mir klar, dass ich wahrscheinlich ein bisschen sehr fest drücke und ich lasse los und gehe wieder ein bisschen auf Abstand, bevor ich mich verlegen am Hintergrund kratze und ein entschuldigendes Gesicht aufsetze. >>Tschuldigung, das wollt ich nicht, ist einfach so über mich gekommen, dein Bruder ist aber echt niedlich.....<< Ich grinse peinlich berührt, ein bisschen unangenehm ist es mir dann doch, aber auch nur, weil ich noch längere Zeit mit Kisho verbringen werde und mir es besser nicht mit ihm versauen sollte. Jedenfalls nicht so früh. Ist wahrscheinlich auch einer der Gründe, warum ich gar nicht groß diskutiere, als Kisho fragt, ob er meine Kräfte mal sehen dürfe, ist ja wohl das mindeste, nachdem ich ihn halb erwürgt habe. Ich muss fast schon wieder kichern, aber eben nur fast, die Situation eben war doch etwas sehr peinlich, und ich nicke ohne ein einziges Widerwort, bevor ich in meiner Hand Schatten zu einer schlanken, schwarzen Rose in voller Blüte, mit weichen Blüteblättern forme und diese Kisho hin halte. >>Ich kann das nicht lange aufrecht erhalten, aber so lange kannst du sie anfassen, keine Sorge, die Dornen sind stumpf. Ist auch immer ein super Trick bei den Mädels.<<
 15.03.12 21:06
vAnonymous
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Auf das Kichern zog Kisho eine Augenbraue leicht in die Höhe, aber sein keckes Grinsen verschwand deshalb noch lange nicht. Kaum einer traute es dem kleinen Schmetterling zu, dass er Metal sang. Allerdings lag das wohl eher daran, dass er einen Großteil seines drahtigen Körpers versteckte. Nicht etwa, weil er schüchtern war, also wirklich, bei allerbesten Willen nicht. Aber die traditionelle Kleidung, seine Yukatas, die Kimonos, die Hakamas und Haoris, die verbargen nun mal eine ganze Menge. Und so sahen die meisten nur einen kleinen, zierlichen und leicht schmächtigen Burschen. Er strotzte ja nicht gerade vor Muskelmasse, war richtig und breite Schultern oder eine beeindruckende Gestalt hatte er auch nicht unbedingt. Aber er hatte Kraft, wenn er anderen mal die drahtigen Muskeln präsentierte, staunten doch viele über den trainierten Körper. Jahrelang hatte Kisho an diesem gearbeitet und konnte locker mit wesentlich älteren Kendokas mithalten. Und sein Lungenvolumen war einmal durch das strenge und harte Training und zweimal durch das Singen auch nicht übel, bei seinen jährlichen Arztbesuchen hatte sein Hausarzt das mal festgestellt. Aber nun ja, er nahm es niemanden übel, der ihm das Metal singen nicht zutraute. Er hatte zierliche Hände, eher kleine Füße und ziemlich sanfte Gesichtszüge. Und wenn es um Schuluniformen ging, brauchte er S. Aber wer ihn schon mal kämpfen oder auf der Bühne stehen gesehen hatte, der wusste, wozu der Zwerg von einem Japaner in der Lage war. Er hörte Reiko zu, als er von seinen Hobbys erzählte. So, bei ihm war es also vornehmlich die Malerei. War doch auch super, Kisho kannte nicht viele Jungs, die so leidenschaftlich gerne malten. Und wenn er es schon so lange machte, dann war er sicher auch ziemlich gut. Und Geige spielte er auch noch, die Musik hatten sie schon mal gemeinsam. Sehr gut, mit jemandem, der mit Musik gar nicht konnte, hätte es Kiki keine fünf Minuten ausgehalten. „Was denn, 12 Jahre an einem Bild? Na das nenne ich Ausdauer, das muss man erstmal schaffen. Wie alt bist du eigentlich, wenn ich mal so frech und frei fragen darf? Wenn du schon so lange malst und spielst, ich schätze, dass du dann ziemlich gut sein musst, immerhin spielst du frei. Ich singe auch nicht unbedingt nach Noten, aber grob muss man was vorgeben, sonst bringt es ja nichts bei den Songs“ Bei Instrumenten konnte man sich das frei spielen eher mal leisten. „Oh jaaaa, ich vermisse meine Jungs und Jun total, jetzt schon. Aber die haben auch noch alle ihr eigenes Leben, Haruschatz, Moru, Satsu und Junny studieren, Kira und Tanu machen ihre Ausbildung, ich bin hier und mach eigentlich auch nur Lehrpause zwischen meiner Ausbildung. Sie waren selbst beschäftigt genug. Wir haben in der Schule auch schon in der Schulband gespielt, und ob du es glaubst oder nicht, der Direktor hat uns doch allen Ernstes verboten, Metal zu spielen. Wir mussten auf Schulrock umsteigen. Aber privat haben wir weitergemacht, hat gut was eingebracht. Keine Ahnung, wie die hier so sind und ob man das hier auch verbieten würde, aber klar, es wäre mal was anderes“ Mit Reiko würde er sich verstehen, sie schwammen ziemlich auf einer Wellenlänge.
Was sich besonders zeigte, als um das Thema Mädchen und Frauen aufreißen ging. Auf seinen Kommentar hin, er solle dich doch eine Geschichte dazu einfallen lassen, lachte sein Gegenüber nur schallend und einen Moment lang stand Kisho im Wald. Aber als dann die Erklärung folgte, musste Kiki selbst lachen. „Ach so läuft der Hase also bei dir, dann verstehen wir uns ja. Aber hey, wenn du mir meine Perlen wegschnappst, haben wir zwei ein Problem“ Er grinste, er meinte das nicht mal wirklich so. Er war da ganz easy. Aber Reiko hatte in der Hinsicht wohl dieselbe Einstellung wie Kisho, war schon mal gut, wenn sie sich deswegen nicht ständig in die Haare bekamen, weil einer von beiden ein Moralapostel war. „Du bist ja ein richtiger Fuchs, was? Aber gegen einen Schmetterling kommst du auch nicht an, ich punkte allein mit von Mutter Natur gegeben guten Aussehen. Die Mädels können mir einfach nicht widerstehen und die Kerle schon gar nicht“ Wurde doch mal Zeit, die Karten auf den Tisch zu legen. Er hatte nicht vor, mit seinem Mitbewohner eine Nummer zu schieben, so schlimm war er auch nicht. Er wusste ja nicht, wie Reiko so drauf war, was das Thema Freundschaft mit gewissen Vorzügen anging. So schien er im allgemeinen eher offen, aber das war doch eine delikate Angelegenheit.
Shiro war schon ein süßes Dingelchen, allein auf dem Foto sah er schon unheimlich knuddelig aus, wie sollte man dem schon widerstehen können? Und wirklich, sie sahen sich auch unheimlich ähnlich. Es war einfach nicht zu leugnen, dass sie Brüder waren. Und Kisho beobachtete mit einem Lächeln, wie die Augen von Reiko immer größer wurden. Shiro musste man aber auch einfach nur niedlich finden und wie es aussah, hatte er einen Nerv bei Reiko getroffen. Womit er nicht gerechnet hatte, war der plötzliche Überfall, Reiko begann zu quietschen und auf einmal fiel er Kiki um den Hals und drückte ihn so fest, dass der Schmetterlingsmensch Probleme hatte, noch Luft zu kriegen. „Nicht so feeeeeeest, ich erstick gleich“ presste er noch irgendwie hervor, auch wenn er nicht böse war. Er grinste eher noch, dass Reiko so überschwänglich reagierte, hätte er nicht gedacht. Aber als er ihn losließ, musste er schon erstmal etwas nach Luft schnappen, der konnte vielleicht zudrücken. „Du bist ein Quietschknuddler, yay!“ Das waren die ersten Worte, die er nach einigen Momenten rausbrachte und dabei breit grinste. „Subarashiiii! Und ich weiß, dass er niedlich ist, einfach zum Knutschen was? Und es braucht erst meinen Bruder, damit du mich knuddelst? Reiko-Kun, ich bin entsetzt, bin ich nicht süß genug?“ Er hatte kein Problem damit, im Gegenteil, er war selbst jemand, der gerne kuschelte und er war ein stadtbekannter Glomper gewesen. Er lief schon von weitem quietschend auf seine Freunde zu und sprang sie an. Seine Jungs und Mädels kannten das von ihm und quietschknuddelten zurück. Wenn Reiko auch so einer war, dann hatte er hier einen verdammt guten Freund gefunden. Und war sogar so nett, ihm etwas von seinen magischen Kräften zu zeigen, er erschuf offenbar aus Schatten eine Rose und diesmal war es Kiki, der große Augen bekam. Das war etwas, dass er noch nie gesehen hatte und er konnte sich sicher sein, dass es kein Trick war. Dass da war echt! Und es war echt das abgefahrenste, was der Kendo-Jungmeister gesehen hatte. Er ließ sich auch nicht lange bitten und nahm die Rose in die Hand. „Wow... absoluter Oberhammer...“ Die ließ sich wirklich anfassen... hammergeil. „Kann mir vorstellen, dass so was bei den Mädels ankommt. Aber aufpassen muss man da, die Menschen haben es ja nicht so mit den Anderen“ Seine eigenen Eltern hatten ihn ausgesetzt, weil er war, was er war... „Trotzdem, so was würd ich auch gern können“ Er kicherte. „Da würden meine Leute aber Augen machen, wenn ich mit so was um die Ecke komme, die kennen sich mit Magie genauso wenig aus wie ich. Coole Sache das“
 17.03.12 0:26
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Ich höre meinem Gegenüber erst mal zu und hebe ein bisschen ungläubig eine Augenbraue, als er sagt, als der Schuldirektor ihm und seinen Freunden verboten hatte, Metal zu spielen, dabei ist es doch eine ziemlich interessante Musikrichtung und die Musik ist, auch, wenn sie für eine Schulband nicht unbedingt üblich ist, ziemlich gut. Natürlich, es ist ungewöhnlich, aber nicht alles, was anders ist und sich von anderen Dingen dadurch deutlich abhebt, ist schlecht. Ich meine, meine magische Begabung ist doch auch was unnormales und trotzdem nichts negatives, viele würden sich schließlich wünschen, solche Kräfte zu haben. Dazu kommt, dass hinter einigen Metal-Liedern ein sehr viel tieferer Sinn steckt, als man im ersten Moment erkennt, dass solche Musik irgendwo verboten werden würde, kann ich nicht wirklich verstehen. Gut, es interessiert nicht so endlos viele, manche finden so was sogar, was ich weiß Gott nicht verstehen kann, unmelodisch. Für mich sind so was allerdings unmusikalische Idioten, die den Sinn nicht so ganz verstanden haben und die auch nie wirklich Ahnung von Musik haben werden, würde ich mal sagen. Ich seufze und streiche mir durchs Haar, bevor ich es mit meiner linken Hand spielerisch verwuschle, ich mag es einfach nicht, wenn meine Haare zu ordentlich liegen, das passt nicht zu mir und außerdem sind zu ordentliche Haare für mich immer eine gewisse Quälerei und es sieht bei mir auch nicht wirklich gut aus. Es ist bestimmt nicht leicht für meinen neuen Mitbewohner gewesen, alle seine Freunde zurückzulassen, aber wahrscheinlich geht die Familie für ihn vor. So gut kann ich das nicht beurteilen, ich weiß zwar noch, dass ich einen großen Bruder hatte, aber ich erinnere mich kaum noch an ihn und ich würde für ihn niemals alle meine Freunde zurücklassen, anders, als Kisho es getan hat. Generell, irgendwo bewundere ich meinen Mitbewohner ein bisschen, er scheint so locker und ungezwungen, wie ich es nie sein könnte, es ist mir zu unangenehm geworden, den Menschen zu zeigen, wie und wer ich bin und ich baue auch so immer Distanz auf, aber er redet so offen über sein Leben und das, was er hinter sich hat, als würde er mich schon seit Jahren kennen, so was könnte ich nicht mal dann, wenn ich wirklich wollte, weil ich einfach immer diese Maske aufhabe und sie nicht mehr ablegen kann, aus Gewohnheit, aus Angst und auch einfach, weil es mir gefällt, jemand sein zu können, der ich eigentlich gar nicht bin und damit so gut wie jeden hinters Licht führen zu können, eigentlich nur nicht die, die mich kennen, wie ich war, bevor das angefangen hat. Nachdem ich kurz über Kishos Worte im Allgemeinen nachgedacht hab, kommt mir seine Frage am Anfang seiner Worte wieder in den Sinn, wie alt ich eigentlich sei, wenn ich schon nach Gefühl spielen würde. Ich muss schmunzeln, gut, man sieht mir ja wirklich nicht an, dass ich siebenundzwanzig bin und die meisten würden es auch bei meinem Auftreten nie glauben, weil ich so viel lockerer und kindlicher bin, als man das eigentlich in diesem alter sein sollte. >>Ich bin siebenundzwanzig Jahre alt, und habe schon mit fünf Jahren mit Zeichnen und Geige spielen angefangen, ich denke, langsam sollte ich in beidem eine gewisse Stufe erreicht haben, sonst wäre das wohl ziemlich peinlich für mich, was? Ich mein, ich spiel schon einundzwanzig Jahre und ich male genauso lange, da muss ich doch irgendwas zustande bringen, wenn ich mich nicht vollkommen blamieren will. Stell dir mal vor, einer übt seit seinem fünften Lebensjahr Geige und bringt nur ohrenbetäubendes Gequietsche zustande.<< Ich kichere bei der Vorstellung erneut mit geschlossenen Augen, an sich ist sie eigentlich schon lustig, aber es wäre mir unangenehm, wäre es wirklich so, dass ich immer noch nichts zustande bringen würde. >>Und na ja.... dieses eine Bild, an dem ich jetzt schon meine zwölf Jahre arbeite, hat ne besondere Bedeutung für mich, es soll mich an den schönsten Tag meines Lebens erinnern, deswegen arbeite ich so lang daran und kann nicht aufhören, es zu verändern, ich finde, ein Bild, in das man sein ganzes Herzblut und all die Gefühle von dem Tag stecken kann, ist das schönste Erinnerungsstück, das man sich denken kann, weil man immer wieder an den Moment denken muss, für den es steht. Es sieht gar nicht nach so was besonderem aus, aber für mich hat es was magisches und in gewisser Hinsicht habe ich, um dieses Bild malen zu können, sogar mein Leben riskiert und wäre beinahe ertrunken deswegen. Ich wollt mir bei Sturm das Meer ansehen und war unvorsichtig. Und na ja, nachdem ich raus gezogen wurde, hat sich der Tag tatsächlich noch zu dem schönsten meines Lebens entwickelt, zur Erinnerung hab ich angefangen, das Bild zu malen. Wenn du willst, kann ich es dir auch gern einmal zeigen, ich hab es natürlich mitgenommen, um auch weiter dran malen zu können, es ist in meinem Koffer drin. Na ja, du wirsts ja eh sehen, wenn ich dran weiter malen will.<< Ich lächle, der Tag, an dem ich anfangen wollte, dieses Bild zu mlen, ist die einzige Erinnerung an Kuro, bei der ich es schaffe, ernsthaft zu lächeln, eben, weil es der Tag war, an dem wir zusammengekommen sind, an dem er mir das Leben gerettet hat und wir uns das erste mal geküsst haben. Und ich denke einfach gerne an diesen ersten Kuss und das, was danach kam, zurück, obwohl dabei auch Erinnerungen an meine Beziehung hochkommen, in diesem Fall überwiegt einfach das Positive und macht mich zumindest für eine kurze Zeit glücklich, dann kann ich wirklich lächeln und dabei auch in Wahrheit so glücklich sein, wie es aussieht. Und das, obwohl ich an besagtem Tag beinahe das zeitliche gesegnet hätte.
Ich bin durch die Erinnerungen innerlich viel entspannter, als das Thema dann auf Mädchen fällt, wie schon erwähnt eigentlich schon ein wichtiges Thema für mich, auch, wenn ich keine dauerhafte Bindung mehr will, ich bin immerhin immer noch ein junger Mann mit gewissen Bedürfnissen, die einer gewissen Befriedigung bedürfen, auch, wenn ich damit nicht so Emotionen wie in der Beziehung mit Kuro verbinde. Die Hormone werden nun einmal immer noch produziert und irgendwie muss ich meinen Bedürfnissen Linderung verschaffen, also muss ich mir wohl oder übel jemanden suchen, um mit ihr oder ihm die Nacht zu verbringen, und davon, für diese kleine Freude des Lebens Geld zu bezahlen, halte ich persönlich nicht viel, ich weiß, die Frauen, die das machen, fühlen sich zu einem selbst nicht hingezogen und es wiederstrebt mir eindeutig, mein Bett mit einer Frau zu teilen, die mich nicht einmal mag. Bei Kishos 'Bedingung', die mit Sicherheit nicht ernst gemeint ist, muss ich einfach nur grinsen und fange sogar an, leise zu lachen, damit hab ich weniger Probleme, gibt schließlich mehr als ein hübsches Mädchen an der Schule, denke ich, und selbst wenn nicht, gibts immer noch die Jungs, reicht mir ehrlich gesagt vollkommen. >>Ach, kein Problem, Freunde kommen so oder so immer zuerst und mit den Mädels muss ich ja mein Zimmer nicht teilen, aber ich wohl bei dir, also sollt ich es lieber unterlassen, dir'n Mädchen wegzuschnappen. Aber wenn ich sie zuerst angesprochen hab, ist sie meins!<< Ich blicke Kisho gespielt drohend an und lache dann leise, schließlich meine ich das nicht so böse, wie ich in dem Moment kurz getan habe, ehrlich gesagt wäre mir das sogar ganz egal, Hauptsache ich finde einen guten Freund, der zu mir hält und zu dem ich auch immer halten werde. Und da kommt Sex immer erst als zweites, egal, wie stark meine Bedürfnisse in dem Moment sind. Als Kisho jedoch sagt, dass er wegen gutem Aussehen schon punkten würde, weil er ein Schmetterling sei, schaue ich doch ein bisschen beleidigt, ohne das wirklich so zu meinen, schließlich empfinde ich mich selbst auch nicht wirklich als hässlich, im Gegenteil, und mir wurde auch immer wieder gesagt, was für ein schöner junger Mann ich sei. Ich knuffe ihn in die Seite und schaue ihn gespielt böse an. >>Jetzt hör mal, selbst wenn du hundert mal'n Schmetterling bist, schlechter als du seh ich auch nicht aus, dass das mal klar ist. Ich punkte genauso schon mit gutem Aussehen und aus Erfahrung weiß ich, dass man fast jedes Mädchen mit der einfühlsamen Masche rumkriegt, wenn man nur wirklich die Geduld hat, das durchzuziehen. So einen haben die viel lieber als Machos und da kannst du machen, was du willst, ich wette, ich hab vor dir eine am Wickel.<< Ich grinse und trinke einen Schluck Kaffee, ich meine das ja alles nicht so, aber ein bisschen Quatsch will ich einfach auch machen können, ohne immer ernst genommen zu werden und ich hab das Gefühl, dass Kisho jemand ist, der diese lockere, humorvolle Haltung verstehen und aufgreifen kann, anders als so manch anderer Kerl. Ich mag den Jungen einfach, selbst, wenn ich ihn noch nicht mal einen Tag kenne, er ist nicht nur einfach lockerer als viele andere, sondern eben auch wirklich vertrauenswürdig, und so was findet man grade heute nicht mehr oft. Ich hatte gehofft, jemanden kennen zu lernen, dem ich mich so anvertrauen kann und vielleicht hab ich ihn ja echt schon in meinem Mitbewohner gefunden, es wäre ehrlich gesagt das, was ich mir wünsche, weil ich nicht ewig nach Freunden suchen müssen will, die so was verstehen können. Es gibt so wenige Menschen, die so was können und es fällt mir auch immer schwer, Vertrauen zu Menschen aufzubauen, weil die nicht mehr wissen, was es bedeutet, überhaupt so was wie ne Freundschaft aufzubauen.
Als Kisho mir dieses Foto von seinem kleinen Bruder zeigt, da kann ich einfach nicht mehr anders, als meinen Mitbewohner zu knuddeln, um Himmels Willen, wie kann man nur so nen süßen kleinen Bruder haben, ich mein, der ist nicht einfach nur niedlich, der ist die Art von süß, die nichts anderes zulässt, als ihn umzuknuddeln. Und darin bin ich fast genauso gut, wie Mädchen ins Bett zu kriegen, wenn man es nicht zulässt, kann ich genauso den niedlichen raushängen lassen, wie ich vor den Mädchen den Einfühlsamen spiele. Erdrücken wollte ich Kisho trotzdem nicht, ich mag den Jungen schließlich und ich will es mir nicht gleich mit ihm verderben. Diese Geschichte mit dem Knuddeln haben nicht nur viele seltsam genannt, als ich damit angefangen hab, sondern sie haben mich nach und nach immer mehr gemieden, weil es ihnen unangenehm war. Und manchmal kann ich es auch verstehen, ich weiß ja, dass es nicht mehr angenehm ist, wenn man zu fest gedrückt wird und auch Kisho sagt, dass ich nicht so fest drücken soll und er gleich ersticken würde. Ich lasse daraufhin auch sofort los, obwohl ich eigentlich schon gerne knuddeln wollte, aber man muss respektieren, wenn es jemandem unangenehm wird und dann auch aufhören. Aber so furchtbar unangenehm scheint es ihm gar nicht zu sein, bis auf, dass ich zu fest gedrückt hab, ich nicke bei seiner Feststellung, dass ich ein Quietschknuddler sei mit breitem Grinsen, schließlich mache ich das wirklich bei so gut wie jedem und das auch immer mit lautem Quietschen, schon seit ich zehn Jahre oder so bin. >>Stimmt, mach ich immer gerne. Wollen nur leider so wenige....<< Auf Kishos mehr oder minder retorische Frage, dass sein Bruder einfach zum Knutschen sei, reagiere ich mit heftigem Nicken, schließlich ist dieser Junge, Shiro, wenn ich es richtig in Erinnerung hab, nach dem Knuddeln bin ich selbst meistens erst mal einen Moment noch etwas kirre. Bei seiner Frage danach, ob es wirklich seinen Bruder brauche, damit ich ihn knuddle, werde ich dann leicht rot, also bin ich an jemanden geraten, der das echt mag und er scheint fast schon ein bisschen beleidigt, weil ich ihn eben nicht ohne ein Bild von seinem Bruder geknuddelt hab. Ich muss aber schon kichern, so hat noch nie vorher irgendwer drauf reagiert, wenn ich ihn geknuddelt hab, die waren alle immer furchtbar abweisend danach, aber Kisho scheint da einfach ganz anders, eben wie jemand, der so was selbst auch ganz gerne mach. Ich blicke ihm immer noch leise kichernd in die Augen und sage dann breit grinsend: >>Versteh das nicht falsch, Kisho, ich wollt schon vorher, aber da werden für gewöhnlich alle immer so gemein und ich wurd sogar schon gehauen deswegen und deswegen hats so deinen Bruder als letzten Anstoß gebraucht, damit ich das vergesse und dich knuddle.<< Ich lege den Kopf schief und mache große Augen, die sich sogar langsam mit Tränen füllen, ein Gesicht, dem eigentlich niemand, den ich kenne, lange böse sein könnte, da sind alle weich geworden, weil man aus meinen Augen fast schon echtes Leid lesen kann. Kein Wunder, wenn ich dieses Gesicht mache, dann zeige ich wirklich zumindest meine Einsamkeit und Verlorenheit, was mich immer sehr schutzsuchend wirken lässt. Vor allem Mädchen haben bei diesem Gesicht eigentlich immer sofort aufgehört, mir böse zu sein, wenn sie denn Grund gehabt hatten, und deswegen mache ich das Gesicht auch immer so gerne, es hat mich sogar im Waisenhaus regelmäßig vor Strafen bewahrt, auch, wenn mich Sergion jedes mal für mein niedliches Gesicht verflucht hatte, weil ihm völlig klar war, dass ich genau wusste, es einzusetzen und das weiß ich auch heute noch perfekt. Genau, wie meine Magie, wie ich jetzt mal wieder unter Beweis stelle und das klappt auch ganz wunderbar, Kisho scheint völlig fasziniert von meinen magischen Kräften, während ich ihm die schwarze Rose in die Hand gebe, eine meiner leichtesten Übungen, weil ich Rosen immer sehr schön fand und schon seit ich gelernt habe, diese Kräfte wirklich zu kontrollieren, angefangen habe, welche zu formen. Und er hat ja recht, es ist ein Zweischneidiges Schwert, seine Magie zu nutzen, um Mädchen dazu zu bringen, sich mit einem einzulassen, das kann ganz furchtbar nach hinten losgehen, aber auch nur, wenn man unvorsichtig ist, aber das bin ich ja nicht, ich weiß, welchen Mädchen ich so was zeigen kann und welchen nicht. Ich fahre mir mit der linken Hand wieder durch die Haare, während ich den Kopf auf die andere Seite lege. >>Das muss man mir nicht erzählen, meine Eltern haben mich auf die Straße gesetzt, als sich meine Kräfte gezeigt haben, deswegen bin ich ja überhaupt in nem Waisenhaus großgeworden, und nicht, wie es sein sollte, bei meiner Familie. Aber wenn man sein Gegenüber ein bisschen einschätzen kann und eine gewisse Menschenkenntnis besitzt, ist es wirklich harmlos, finde ich.<< Ich grinse, tatsächlich wäge ich bei den Mädchen immer ab, ob ich so etwas bringen kann, oder ob das eher kontraproduktiv ist, aber die meisten sind einfach nur fasziniert von solchen Kräften und nur einige wenige wirken schon so, als würden sie so was verabscheuen, schließlich nähere ich mich ja auch eher den netten, offeneren Mädchen an, als denen, die vor so was Panik zeigen und einen dann einfach sitzen lassen, weil er eben ist, wie er ist. Ich muss schon wieder kichern, als Kisho sagen würde, dass er das auch gerne können würde und seine Freunde da bestimmt auch ziemlich erstaunt wären, weil sie recht wenig Ahnung von Magie zu haben scheinen, wahrscheinlich gar keine, aber dann wird mein Blick ein bisschen ernster, weil Magie eben eigentlich kein Spielzeug sein sollte, sondern nur dann eingesetzt werden sollte. >>Na ja, eigentlich sollte man Magie nicht als Geschenk, sondern als Bürde betrachten, so wurde ich gelehrt. Ich darf so was eigentlich gar nicht und würde ganz schön Ärger mit meinem Meister kriegen, wüsste er davon. Magie wurde so oft zu zweifelhaften Zwecken eingesetzt, dass es schon beinahe Verständlich ist, wie manche Menschen auf unsereins reagieren und eigentlich sollten wir ihnen beweisen, dass es dazu keinen Grund gibt und es auch Magier gibt, die Verantwortungsvoll damit umzugehen wissen.
 19.03.12 18:21
vAnonymous
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Ein wenig erstaunt war Kisho dann doch, als Reiko ihm offenbarte, wie alt er wirklich war. Siebenundzwanzig? Er sah kaum älter aus als Kiki und der hatte schon die Gabe, etwas jünger auszusehen, als er eigentlich war, was wohl die großen Augen mit sich brachten. Aber siebenundzwanzig... nicht übel. Er sah sehr viel jünger aus, wenn er sich da Satsu zum Beispiel ansah... eigentlich alle, die er so kannte, denen sah man schon an, dass sie so alt waren, wie sie waren. Reiko dagegen... okay, der toppte sogar Kiki, der immer noch aussah wie gerade aus der Pubertät raus. „Nicht schlecht gehalten, wenn ichs nicht besser wüsste, hätte ich gesagt, du hast dich unters Messer gelegt“ Aber zum Glück wusste Kiki es ja besser, Reiko gehörte wohl einfach zu der Sorte Mensch, die nicht besonders schnell alterten, gab es ja auch. Und machte mit Sicherheit Eindruck bei den Mädels, da konnte er noch im hohen Alter die jungen Dinger abschleppen. Also das war dann wohl das, was Tanuki als 'Luckerschwein' bezeichnen würde, und Kiki musste breit grinsen. Aber die lange Übungszeit rechtfertigte einiges. „Stimmt, ich schäm mich heute noch, wenn ich mal falsch singe und ich bin erst seit sieben Jahren dabei. Na gut, Kendo seit ich drei bin, aber das ist ja was anderes, das ist Sport. Ich würd dich gern mal spielen hören, Geige ist ja schon was anderes als Metal, aber ich find so was großartig. Für Instrumente war ich irgendwie immer zu doof, ich kann damit voll nicht umgehen. Aber wenn du schon so lange bei bist, dann kannst du das sicher großartig“ Er lächelte und legte den Kopf leicht schief. Er hatte nie Talent für Instrumente gehabt, er fand aber, dass er sich mit dem Gesang auch nicht schlecht schlug. Ohne einen Leadsinger war eine Band schließlich keine Band. Aber die Erklärung, warum er schon so lange an dem Bild arbeitete, war wirklich beeindruckend. Es musste wirklich ein großartiges Bild sein, bekanntermaßen waren Künstler ja nie zufrieden mit ihrer Arbeit. Man, wenn er an ihre erste Platte dachte, da könnte er heute noch manches ändern. Wie es eben so war mit der Kunst... „Ja, ich würds gerne sehen, sieht bestimmt fantastisch aus, wenn du schon so lange malst. Und dann noch das Meer... ich war zuletzt vor vier Jahren am Meer. Und da war das ein Schulausflug, so mit Strand und so. Nicht an der Klippe und wir hatten Sonnenschein, die ganze Zeit. Aber bei Sturm muss es toll aussehen, auch wenn es gefährlich war, da raus zu gehen. Und wenn hinter einem Bild eine Seele steckt... dann ist es bestimmt so schön wie der Gedanke dahinter. Es ist da wie mit Songs. Wenn man mit dem Herzen dahinter steht und mit Seele spielt und singt, dann kann es zu einem der schönsten Lieder überhaupt werden. Und hey, ich hab ganze Clubs gefüllt, ich weiß, wovon ich rede“ Grins, da war der kleine Angeber wieder, auch wenn es stimmte. Er und die anderen hatten Clubs gefüllt und gutes Geld nebenher gemacht. Zusammen mit dem Gehalt kam da eine beträchtliche Summe zusammen und das Gehalt bekam er auch während seiner Schulzeit noch weiter. Er konnte sich hier ein gutes Leben machen.
Mit Reiko verstand er sich da schon mal bestens, die beiden hatten dieselbe Einstellung, wenn es ums Flirten ging. Es war nicht so, dass Kiki respektlos mit den Mädchen oder Jungs umging, die er so hatte. Er machte von vornherein klar, dass er nur One Night Stands suchte. Ab und an auch Beziehungen, aber von denen war keine von Dauer gewesen. Die engste Beziehung zu jemandem, mit dem er geschlafen hatte, hatte er immer noch zu Haru. Und das war eine Freundschaft mit Extras, keine Beziehung. Aber Haru war auch verdammt heiß... „Gebongt, wenn du eine ansprichst, ist es deine Maus. Aber trau dich erstmal, Schätzelein. Erstmal muss man die Bräute hier auspeilen, checken, wie der Laden so läuft. Und dann suchen wir zwei uns die heißesten Schneckchen raus“ Ohja, sie würden noch einen Ruf unter den Mitschülern bekommen. Ob der nun gut oder schlecht war, das sei dahingestellt. Aber jede Werbung war doch eine Art von Werbung und wie hieß es so schön: Stand up and cheer, let them know we're here! War schon sein Motto in der High School gewesen und würde auch jetzt sein Motto sein. Als Reiko dann aber den Beleidigten mimte, musste Kiki breit grinsen. So, die Masche mit dem einfühlsamen Romantiker kam also besser an? War nicht zu leugnen. Und die Wette war ja fast schon frech. „Aw, Herzchen, du willst gegen den Meister der One Night Stands bestehen? Da musst du früher aufstehen. Klar, die Mädels stehen auf den Einfühlsamen, den Süßen, und du bist wirklich ein ganz Süßer und nebenbei gesagt, attraktiv bist du ohne Frage. Aber dagegen kommst auch du nicht an“ Die Sonne strahlte zum Fenster rein und Kisho lächelte einen Moment, bevor er aufstand und sich in die Sonne stellte. Dann öffnete er die Yukata ein Stück und ließ sie sich über die Schultern gleiten, so dass er nunmehr oberkörperfrei im Raum stand. Jetzt sah man auch die sehnigen Muskeln unter der Haut, die vorher der weite Stoff verdeckt hatte und man kaufte ihm den Kendoka viel eher ab. Aber das war es ja nicht was er zeigen wollte: zwei Sekunden, nachdem er sich so halb entblößt hatte, entfalteten sich zwei farbintensive Schmetterlingsflügel auf seinem Rücken, die Farbe brach sich im Licht und warf bunte Schatten an die Wand. Auch die blauvioletten Fühler ragten ihm aus den langen Haaren. Kisho drehte sich sogar noch mal um die eigene Achse mit den strahlenden Flügeln auf dem Rücken, flatterte sogar ein wenig mit ihnen. „Und nur zur Information: ich kann genauso einen auf Romantiker machen, wenn ich ein Mädchen will. Und außerdem bin ich niedlich, darauf fahren die Mädchen und mit Verlaub gesagt auch einige Kerle ziemlich ab. Also sei dir mal nicht so sicher, dass du der erste von uns beiden bist, der jemanden im Bett hat“ Kiki grinste nochmal und fuhr die Flügel wieder an, bevor er sich seine Yukata richtig anzog und sich wieder auf das Sofa warf.
Also in einem war Kiki einfach nur verflucht froh: Reiko war ein Knuddler, noch dazu ein Quietschknuddler. Was wollte der Schmetterling mehr? Er knuddelte selbst gerne, er schäkerte auch wie ein Weltmeister. Wie Reiko das mit dem Schäkern sah, würde er noch raus finden müssen. Denn es war Kishos Art, engen Freunden die Freundschaft zu beweisen. Es war eine seltsame Art, das war ihm klar, und für viele war es unschicklich, ja fast schon pervers, dass er mit guten Freunden rum knutschte und seine Händchen auch nicht immer bei sich behielt. Aber hey, wenn es in beiderseitigem Einverständnis geschah, sah er kein Problem damit. Aber Reiko hatte wohl schon negative Erfahrungen gemacht und bei dem niedlichen Hundeblick musste er sich grinsend auf die Unterlippe beißen. „Ach Herzchen, also wirklich, ich bin DER Quietschknuddler in meiner Heimatstadt. Und wer dich haut, kriegt's mit mir zu tun, so wahr ich hier sitze. Und mit mir darfst du so oft knuddeln, wie du willst, solange du mich nicht erwürgst, dann wird dir mein Schatz sauer“ Er grinste. Haru und er hatten so ihre Spitznamen füreinander, er war auch der einzige, der ihn Schmetterlingchen nannte. Sie hatten ihre spezielle Art der Neckerei. „Du bist wirklich süüüüß, mit dem Hundeblick kriegst du hundertpro jeden rum, einfach zu knuffig“, kicherte der Japaner und strich sich durch die Haare.
Auf die Bemerkung, dass Reikos Eltern ihn ebenfalls ausgesetzt hatten, musste Kisho etwas traurig nicken. Es erinnerte ihn an seine eigene Geschichte, ihn hatten seine Eltern schließlich auch ausgesetzt, nur, weil er ein Anderswesen war. Und das mit gerade mal acht Wochen. Er wusste nur zu gut, wie das mit der Magie war... allerdings hatte er das Glück gehabt, bei zwei sehr liebevollen Adoptiveltern unter zu kommen. Reiko war im Waisenhaus gelandet. Aber dafür hatte er sich von seinen Eltern nicht anhören müssen, was er für ein hässlicher Freak war. „Na ja, ich find's jedenfalls abgefahren und ich kenne einige Menschen, die es auch abgefahren finden würden. Ich musste mich ja auch immer entscheiden, wem ich das mit den Flügeln erzähle und wem nicht. Und bisher hab ichs bei keinem bereut, dem ichs gesagt hab. Es gibt nicht mehr viele wirklich verständnisvolle Menschen auf der Welt, aber es gibt sie“ Und seine Jungs und auch Jun zählten eindeutig dazu. Denen und seinen Eltern könnte Reiko in jedem Fall erzählen, was er war und er könnte es ihnen auch zeigen. Man, die würden Augen machen... die hatten ja schon wie die Untertassen geguckt, als Kisho mit seinen Flügeln um die Ecke gekommen war. Wenn da Reiko ankam, hui, die fielen noch um vor Staunen. Aber die Ansprache war irgendwo richtig... abgefahren war es dennoch. „Also von mir erfährts dein Meister nicht“, zwinkerte er. „Und überhaupt, wegen ein bisschen Spaß geht die Welt doch nicht unter. Wie sollen die Menschen denn sonst lernen, dass nicht alles magische böse ist? Mein ja nur... auch wenn ich das Dilemma nicht hab, klar. Also ich glaube zumindest nicht, dass ich irgendwie magisch bin. Also mehr als ich durch mein blendendes Aussehen und vor allem durch meine unheimliche Bescheidenheit sowieso schon bin“ Er grinste breit, mit Reiko konnte man sich gut unterhalten fand er.
 25.03.12 20:41
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Unters Messer gelegt, ja ja, so ein Spruch kann auch nur von einem kommen, der keine Ahnung von Magie hat, und dass Kisho da dazu gehört, ist mir ziemlich klar, ein Magier ist er schon mal nicht, da fehlt die Aura, die ihn als solchen Auszeichnen würde, auch, wenn mir mein Gefühl sagt, dass er sicher kein normaler Mensch ist. Na ja, so gesehen kann er eigentlich alles mögliche sein, also wieso denke ich darüber überhaupt nach, es gibt hunderte Möglichkeiten, was er sein könnt und nur eine kann richtig sein, welche ist die Frage und das werde ich bestimmt nicht versuchen, zu erraten, weil das garantiert in die Hose geht, Hauptsache ist für mich, dass er nichts gegen mich hat und ein netter Kerl ist, und wenigstens das scheint beides zu hundert Prozent zuzutreffen. Ich grinse breit und tippe dem Jungen auf die Nase, während ich den Kopf schief lege und die Augen schließe. >>Unters Messer gelegt, ja ja, hast du ne Ahnung, ich werd noch bestimmt gute fünfhundert Jahre aussehen, wie ich es jetzt tue, bis der Alterungsprozess sehr langsam wieder einsetzt, ob ich das nen Vor- oder Nachteil nennen soll, weiß ich noch nicht so recht, ewig Leben hört sich zwar cool an, ist aber mit der Zeit ziemlich doof.<< Wie wahr, wie wahr. Darüber hab ich mal ne lange Zeit anders gedacht, aber da hatte ich auch noch Kuro, der zu mir hielt und immer für mich da war, aber das war ja auch ne ganz andere Situation, ich hatte jemanden, mit dem ich das ewige Leben teilen konnte, der selbst in tausend Jahren noch an meiner Seite gestanden hätte, den gibt es jetzt nicht mehr, und so ist das ewige Leben zu einer ziemlichen Zeitverschwendung geworden, ich hab mich entschieden, es spätestens mit 200 Jahren zu beenden, vielleicht auch zehn, zwanzig Jahre früher, weil hundertachtzig oder gar zweihundert Jahre nun wirklich genug des Lebens allein sind. Als Kisho sagt, dass es wirklich ab einer gewissen Zeit einfach peinlich ist, bei Musik oder Gesang Fehler zu machen, muss ich nicken, er ist zwar erst sieben Jahre dabei, aber in dieser Zeit sollte man schon eine gewisse Sicherheit entwickelt haben, finde ich, ich hab schließlich schon mit fünfzehn so gut Geige gespielt, dass ich anfing, mich von den Notenblättern zu lösen. Eine Weile habe ich überlegt, selbst Lieder aufzunehmen und zu verkaufen, wenn ich erwachsen bin, aber das nimmt meiner Musik irgendwie den Zauber, finde ich, es ist nicht das selbe, ob man sie direkt von einer Geige hört, oder eben auf eine CD aufgenommen abspielt. Ich muss breit grinsen, während Kisho sagt, dass er mich gern mal spielen hören würde, weil Geige ja schon was ganz anderes ist als Metal, aber bestimmt auch nicht schlecht, dass er aber zu doof für ein Instrument sein soll, kann ich mir irgendwie nur ganz schlecht vorstellen, weil man dafür eigentlich kaum zu blöd sein kann, es sei denn, man hat wirklich irgendwelche Einschränkungen, was ich mir aber, grade bei einem Sportler nicht vorstellen kann, da muss man sich schließlich auch geschickt anstellen und da kann ein Fehler sogar ernsthafte Verletzungen zur Folge tragen, mit einem Talent als Sänger müsste eigentlich auch generell eine gewisse musische Begabung einher ziehen. Na ja, auch egal, wer nicht will, der hat schon, und in einem Punkt zumindest hat er recht, ich bin ein großartiger Geigenspieler, möchte man mit meiner Übung aber auch sein, denke ich mal, trotzdem grinse ich ihm breit ins Gesicht und stupse ihm auf die Nase, während ich nicht ganz ohne Stolz sage: >>Das kann ich dir aber flüstern, mir sagen immer alle, ich sei ein absolutes Genie mit der Geige, wenn du willst, kann ich dir sogar jetzt sofort was vorspielen, ich weiß, in welchem Koffer die Geige ist und da muss man ja auch nix aufbauen oder so, das dauert ne Minute, dann bin ich zum Spielen bereit, und üben müsste ich heute ja so oder so noch.<< Ich lege den Kopf schief und verfluche mich im nächsten Moment, ich kann doch Kisho nicht einfach so was vorspielen, jedes mal, wenn ich Geige spiele, werde ich wieder weich und man merkt, dass ich weniger fröhlich bin, als ich aussehe, ich fange manchmal sogar an, zu weinen, und meine Musik ist so traurig, dass es mir selbst schon ins Herz sticht, ich hätte nachdenken sollen, bevor ich so was anbiete, na ja, jetzt ists eh zu spät und ich kann nur hoffen, dass er nicht nachhakt und zulässt, dass ich dem Thema ausweiche. Machen sogar ziemlich viele, nur habe ich irgendwie das Gefühl, dass Kisho nicht zu den Leuten gehört, die bei so was einfach wegsehen, sondern viel eher zu denen, die versuchen, was zu ändern, nur was soll ich denn noch an meiner Situation ändern, er ist tot und ich werd mich nicht nochmal verlieben können, denke ich, Ende Gelände. Aber ich hab wenigstens wieder nen Zweck, zu Leben und weiter zu gehen, gefunden, und deswegen mach ich wenigstens keinen Rückzieher vor Kisho, obwohl er bestimmt verstehen würde, wenn ich jetzt sagen würde, ich sei zu müde. Deswegen und weil er ein sehr netter Kerl zu sein scheint, dem ich so was anvertrauen kann, ohne gleich ausgelacht zu werden und wenn er es herausfindet, hab ich wenigstens jemanden, zu dem ich gehen kann, wenn ich unglücklich bin und Alpträume hatte. Ich höre Kisho bei seinen nächsten Worten ruhig zu, er hat recht, ein Gemälde, hinter dem ein Gedanke oder ein Gefühl steckt, kann so wunderschön sein, auch, wenn man es im ersten Moment nicht merken mag. Auf meinem Gemälde mag ein Schiff im Sturm sein, das droht, unterzugehen, aber wenn man genau hinsieht, dann fällt einem auf, dass die Sonne durch die dunklen Wolken stößt, als Zeichen, dass das Meer dabei ist, sich zu beruhigen. Das Schiff symbolisiert mich an diesem Tag, als ich von den Klippen stürzte, und die rettende Sonne, wie kann es auch anders sein, Kuro, auch, wenn mein Meister sie eher als die Liebe interpretiert hat, was sicher auch nicht falsch ist, es war die Liebe, die mir an diesem Tag das Leben rettete, aber eben auch der, den ich liebte, zwei Interpretationen, die aber generell auf das selbe hinauslaufen. >>Glaub ich dir gerne, Metal ist aber auch absolut geile Musik, find ich, da isses kein Wunder, dass ihr ganze Clubs gefüllt habt. Ich konnt noch nie irgendwo vorspielen, aber ich glaub, das wär auch nicht so ganz mein Ding, ich bin froh, wenn ich die Kunst für mich leben muss und nicht ständig irgendwo vorspielen muss, ich bin eher jemand, der so was unabhängig von irgendwelchen Terminen machen kann, die Kunst ist so was wie mein Rückzugspunkt, an dem ich zur Ruhe finden und mal den Kopf frei kriegen kann. Hab mal überlegt, Musik auf der Geige aufzunehmen und zu verkaufen, um mir später ein Studium finanzieren zu können, aber ist für mich nicht das selbe, da fehlt das Gefühl und es ist auch nur halb so schön, jedenfalls für mich.<< Ich lächle traurig, es ist für mich einfach so, es ist was ganz anderes, ob ich selbst spiele und das höre, oder etwas aufgenommenes wiedergebe, es nimmt dem ganzen die Magie, das Herz.... Bei Metal ist das ein bisschen was anderes, es ist Musik, die man nicht nur für sich macht, sondern auch, dass andere sie hören, man will gehört werden und deswegen lohnt es sich, Vorstellungen zu geben und Lieder aufzunehmen, vielleicht hat Kisho ja auch irgendwelche Aufnahmen, die er mir mal zeigen kann, würde mich auf jeden Fall freuen, weil ich mir so was gerne anhöre, hab auch die eine oder andere CD von meinem Taschengeld gekauft, die ich hüte wie Schätze, da darf kein Kratzer drankommen, weil ich eben nicht einfach so ne neue kaufen kann, das Geld reicht nicht. Und ich kenne zwar jedes der Lieder schon auswendig, aber ich liebe sie trotzdem immer noch und höre sie mir immer wieder mit Freude an.
Was Mädchen angeht, verstehen Kisho und ich uns doch recht gut, ich habe schließlich auch keine Lust, mich mit dem Jungen, mit dem ich die nächsten Jahre ein Zimmer teilen muss, zu streiten, nur, weil einer dem anderen ein Mädchen weggeschnappt hat, da hab ich besseres zu tun und ich will mich hier zurückziehen können, keinen Zickenkrieg anfangen. Und seine Strategie hört sich plausibel an, erst mal schauen, was die Mädchen hier zu bieten haben und sich dann die schönsten raussuchen. Irgendwie gefällt mir diese Denkweise und ich habe das Gefühl, dass Kisho und ich noch so einiges an Spaß haben werden. Ob wir so einen guten Ruf dadurch kriegen, ist zwar fraglich, aber was solls? ist auch nur ein Lebensabschnitt, der irgendwann zuende geht, und man sollte seine Jugend genießen, so lange man kann, denke ich mal, also grinse ich einfach noch breiter. >>Die Idee gefällt mir. Ich seh schon, wir werden noch sehr viel Spaß an dieser Schule haben. Ob die Lehrer den mit uns haben werden, ist die andere Frage, was?<< Das ist wirklich die Frage, Sergion kam mit mir zwar ganz gut klar, aber da hatte ich auch niemanden, mit dem ich wirklich Mist machen konnte, Kuro war zu ruhig für Schandtaten irgendeiner Art und wir haben wenn dann irgendwo ausgeholfen, aber das lag auch teils daran, dass es im Waisenhaus schon mal zum Chaos kommen konnte, wenn einer irgendwas angestellt hat und wir uns auch deswegen zurückgehalten haben. Hier besteht diese Gefahr nicht so und ich sehe eigentlich keinen Grund, nicht mal gelegentlich aufzumischen, also was solls, wenn ich mir zusammen mit Kisho meinen Ruf hier versaue, wen interessierts denn bitte? Mich ehrlich gesagt weniger, solange ich einen hab, der wirklich zu mir hält und niemandem wirklich weh tue, ist es doch nicht so schlimm, würde ich mal sagen. Als Kisho mir dann zeigt, was er wirklich ist, klappt mir erst einmal die Kinnlade herunter, ich finde ihn einfach nur wunderschön mit den bunt schillernden Flügeln, die er entfaltet, so was habe ich noch nie in meinem Leben gesehen, Nachtmahre mit ihrer grausamen Schönheit, kleine Feen, alles haben wir über unseren Unterricht kennen gelernt und ein paar dieser Wesen lebten sogar selbst im Waisenhaus, aber so ein Wesen, einen Menschen mit Schmetterlingsflügeln, rein und wunderschön wie diesen Jungen, habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen, bedauernswerter Weise. Ich habe Schmetterlinge schon immer gemocht, klein, aber wunderschön und so flink, ihr Anblick hat mich immer aufgeheitert, so jetzt auch. Der Anblick erinnert mich einfach an die schönen Seiten des Lebens, an die, für die es sich zu leben lohnt, die einem endlich mal wieder beweisen, dass es trotzdem noch Schönheit im Leben gibt, die einen Menschen immer wieder lächeln lassen kann, egal, was man durchgemacht hat. Ich schließe kurz die Augen, mache den Mund wieder zu und atme tief durch, um nicht wie ein Idiot die ganze Zeit zu meinem Mitbewohner zu starren. Ich massiere mir kurz die Schläfen und denke an zuhause, um meinen Kopf wieder frei zu kriegen und meine Verwunderung ein bisschen los zu werden, bevor ich den Blick wieder hebe, mit einer passenden Erwiderung auf der Zunge, nachdem ich Kisho zugehört habe, während er sagt, dass er durchaus auch einen auf Romantiker machen könne, wenn es darum ginge, Mädchen aufzureißen. >>Dann magst du eben wunderschön sein und das bist du wirklich, aber es gibt auch genug, die dich wegen deiner Flügel und deiner dadurch offensichtlich nicht menschlichen Art als unangenehm empfinden und abstoßen werden, was mir als Magier, der seinen nicht menschlichen Teil gut verstecken kann und den Frauen trotzdem damit auf weniger auffällige Art und Weise imponieren kann. Außerdem gibt es bestimmt die ein oder andere, die dich einen selbstgefälligen und arroganten Angeber nennen wird, deswegen.<< Man merkt, dass mein erstes Argument nicht so bösartig gemeint war, wie man es meinen könnte, sondern ich lediglich sagen wollte, dass er damit viel zu sehr auffällt, zumindest für meinen Geschmack, während das zweite schon recht ernst gemeint war, obwohl ich andererseits auch nicht viel weniger angebe, nur wirkt es nicht ganz so angeberisch, wenn man der Frau seiner Wahl eine Rose aus Schatten in die Hand gibt, wie wenn man sein Hemd auszieht und seine Schmetterlingsflügel zeigt, es erscheint einfach ein bisschen, würde ich zumindest meinen, bescheidener, man könnte es aber auch als noch eingebildeter bezeichnen, das hängt ganz vom Standpunkt des Betrachters ab, würde ich mal sagen, trotzdem habe ich nicht vor, meine Wette zurückzuziehen, dafür bin ich zu stolz, und außerdem haben wir nicht wirklich um etwas gewettet, es ist einfach eine Wette, bei der der Gewinner nun mal Recht behält.
Dass ich in Kisho jemanden gefunden habe, der mich knuddelt und den ich knuddeln darf, ist eine Erleichterung für mich, viele denken, ich mach das einfach nur als Quatsch und weil ich anderen auf den Senkel gehen wollte, aber so wirklich stimmt das nicht, zwar tue ich es auch aus Spaß, aber auch, weil ich Nähe suche und manchmal jemanden brauche, an dem ich mich festhalten kann, in dem Fall ist es jetzt Kisho, der ja auch selbst gesagt hat, dass ich es jederzeit darf, so lange ich ihn nicht erdrücke, was ich ja jetzt weniger vor hatte, normalerweise drücke ich ja auch nicht so fest, aber ich rede mir in so einer Situation gern ein, dass der andere eine gewisse Mitschuld hat, schließlich hat er mir dieses supersüße Bild von seinem kleinen Bruder gezeigt, der doch wirklich einfach nur zum Knuddeln ist, da braucht er sich nicht zu wundern, wenn ich ihm um den Hals falle und ihn drücke, bis er keine Luft mehr kriegt. Bei seiner Anmerkung, dass sein Schatz mir sauer werden würde, kann ich mir ein Lachen nicht mehr verkneifen. >>Das soll der mal versuchen, keiner kann mir lange sauer sein, ich krieg jeden dazu, mir früher oder später doch noch zu verzeihen, bisher hat es noch niemand lange geschafft, mir böse zu sein.<< Stimmt allerdings, eine Weile ist man mir böse, wenn ich Mist angestellt hab, aber nicht lange, dank meines patentierten Hundeblicks, mit dem ich eigentlich jeden und jede herumkriege, wenn ich mir ein paar Momente Zeit nehme. Merkt man auch, als ich ihn vor Kisho einsetze, bei dem er ganz eindeutig klappt, aber wahrscheinlich nicht nur bei ihm, das dürfte wahrscheinlich auch bei dem ein oder anderen Lehrer ziehen und das ist das entscheidende für mich als kleiner Streichespieler. Ich lege den Kopf schief und grinse nun wieder breit. >>Du, sag mal, hast du eigentlich nen Spitznamen? Will dich nicht die ganze Zeit nur Kisho nennen, schließlich sind wir Freunde, oder?" Mein Gesicht kriegt einen fragenden Ausdruck, aber das Grinsen verblasst dabei nicht, ich mag Kisho wirklich und ich finde einfach, dass ein Spitzname vertrauter wirkt als sich nur mit seinen Vornamen anzusprechen, auch, wenn der Vorname ohne eine Endung ja schon etwas sehr vertrautes hat, es ist nicht das selbe.
Die Sache mit Magie oder auch den Flügeln in Kishos Fall ist immer ein bisschen kompliziert, die Menschen reagieren leider ganz unterschiedlich auf Magie, es gibt welche, die sie einfach interessant und faszinierend finden, aber dann gibt es leider auch die, die damit überhaupt nichts anfangen können und einen als krank und abartig beschimpfen, und dazu gehörten wohl nicht nur meine Eltern, aber zum Glück sind sie nicht alle so, das würde mich wohl wahnsinnig machen. Kishos Freunde scheinen es zumindest positiv aufgefasst haben und das ist doch schon mal schön, aber Schmetterlingsflügel sind ja auch nochmal was ganz anderes als zum Beispiel die Magie, die ich nutze, Menschen könnten so tun, als ob sie es faszinierend finden und einen dann täuschen, solche Kräfte sollten den Menschen einfach nicht offenbart werden, das sollte man gar nicht erst riskieren, oder zumindest nicht beim ersten Treffen, das kann ganz böse Enden und wenn ich eins auf keinen Fall will, dass magische Kräfte wie meine, die in dem Fall sogar zum Heilen genutzt werden, von Menschen missbraucht werden und man sonst was damit anrichtet, lieber halte ich einfach mit dem, was ich kann, hinterm Berg. Ich seufze und massiere kurz meine Nasenwurzel, jetzt bin ich wirklich ernst, weil die Situation es verlangt, ich denke nicht, dass Kisho es nicht verstehen kann, aber er scheint nicht so viele kennen gelernt zu haben, die anders sind und deswegen schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht haben. >>Ich glaube, du verstehst nicht ganz. Natürlich kann man einem Mensch damit zeigen, dass man weniger boshaft ist, als sie denken, aber das ist ein zweischneidiges Schwert. Deine Flügel sind wunderschön und weisen dich als nicht menschlich aus, aber sind sie mit irgendwelchen magischen Kräften verbunden? Das würde ich, denke ich, an deiner Aura spüren. Du bist kein Magier, Kisho, und ich mache dir keinen Vorwurf, weil du die Bürde, die das mit sich bringst, vielleicht noch nicht gesehen hast, aber wenn die falschen Menschen einen Magier sehen, könnten diese Kräfte missbraucht werden, und was dann passiert, will ich mir in meinen finstersten Träumen nicht ausmalen.
 11.04.12 0:13
vAnonymous
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Das mit dem unters Messer gelegt hatte Kiki nicht wirklich ernst gemeint, es war mehr ein Scherz gewesen. Es gab einfach Menschen, die langsam alterten, er gehörte ja selbst dazu. Oder wenn er sich Jun ansah, die immer noch einen verdammt knackigen Hintern hatte, da konnte auch Reiko mit seinen 27 Jahren noch aussehen wie keinen Tag älter als Kisho. Aber die Erklärung ließ ihn dann doch etwas dumm aus der Wäsche gucken. „Fünfhundert Jahre??? Wow, krass, so lange lebst du noch? Oder noch länger in dem Fall. Also ewig leben ist mit Sicherheit ziemlich doof, wenn alle um einen herum altern und dann irgendwann... also ich fänd's wahrscheinlich nicht so toll. Aber sieh es mal so, du kannst live erleben, wie sich die Menschen entwickeln und welche Technologien noch in Zukunft erschaffen werden, das hat auch was für sich. Und du kannst die Welt besuchen und hast immer noch jede Menge Zeit, du kannst im Prinzip tun und lassen, was du willst, bei dir eilt ja nichts. Hui, wenn ich so alt werden könnte, dann würd ich meinen Hanshi machen, das wär's“ Der Hanshi war so ziemlich die höchste Auszeichnung im Budo, die man erreichen konnte. Wenn Kisho so alt werden würde, ohne wirklich zu altern... er konnte alles erreichen, was man im Kendo erreichen konnte und er müsste sich keine Sorgen um seine Nachfolge machen und... Also so alt zu werden, ohne wirklich zu altern, das hatte eindeutig seine Vorteile, wenn er so darüber nachdachte. Allerdings schien Reiko das anders zu sehen. Na gut, wenn man selbst davon betroffen war, dachte man auch anders darüber. Es war wie mit der Musik, man selbst war nie wirklich zufrieden und wenn er heute alte Aufnahmen von sich hörte, dann konnte er manchmal auch nur noch lachen und sich denken, wie man es damals hätte besser machen können. Aber es brachte nichts, über das, was schon geschehen war, großartig nach zu grübeln. Denn letztlich war es so, wie es war. Auf das Angebot nickte Kisho allerdings. „Klar, ich würd mich freuen, was von dir zu hören, wenn du so ein Genie sein sollst. Mir sagen nur immer alle, ohne mich wäre die Band nicht das, was sie ist. Ich hätte wohl eine interessante Stimmlage, hat auch mein Musiklehrer immer gesagt. Ob das jetzt gut oder schlecht ist, weiß ich nicht, aber mein Konto spricht für sich“ Und da waren sehr viele Nullen hinter der entsprechenden Zahl, alles Rücklagen aus seinen Auftritten. Und sein Lehrgehalt, sein Vater ließ ihm auch monatlich was davon zukommen, für ihn war der erneute Schulbesuch nur eine weitere Fortbildungsmethode für seinen Ziehsohn. Und da ließ er auch monatlich was springen. Ob Kisho hier in die Schulband gehen würde, war fraglich. Er war Leadsinger und Kopf ihrer Gruppe damals gewesen, so schnell würde er sich das nicht abspenstig machen. Aber dass sich gut Geld mit Musik machen ließ, wenn man einen Nerv traf, das war nicht zu bezweifeln. Reiko schien selbst eine Schwäche dafür zu haben. „Wir haben ne Website, da sind paar Videos von den Gigs drauf. Und ich hab noch Aufnahmen von den Scheiben auf dem Rechner, kannst dann mal reinhören, wenn du willst. Mit den Terminen kommt man eigentlich gut klar, wichtig ist, wie die Stimmung vorher ist. Deswegen haben unsere Alben immer Konzepte und unsere Konzerte ebenso. Dann ist es leichter, finde ich, man kann sich auf eine Geschichte einstellen und nach der dann spielen. Ich persönlich finde, so, wie man auf die Platte spielt, so hört es sich am Ende auch an, aber das sieht jeder anders. Ich kenne viele Straßenmusiker, die ihre Musik nie aufnehmen würden, weil dann einfach das Flair fehlt“ Kisho verstand auch diese Art von Musikern, es gab solche und solche. Er hatte auch Bands kennengelernt, die nur live spielten, so blieb das Musikleben in Schwung und bot für jeden die richtige Abwechslung.
Man sollte das Leben genießen, solange man es hatte, einer der Gründe, warum Kisho immer wieder wechselnde Betthasen hatte. Er hatte dabei schon gewisse Ansprüche, aber wählerisch war er nicht. Und solange man ein paar Dinge beachtete, war das sogar ein halbwegs spaßiges Vergnügen. Manchmal gab es ein böses Erwachen am Morgen danach, aber hey, no risk, no fun. „Aw, das würde ich nicht unbedingt sagen. Es ist immer die Frage, wie gut man ist. Bei mir gilt: Du kannst jeden Unsinn machen, nur erwischen lassen darf man sich nicht. Und glaub mir, wenn ich wegen jedem Unsinn erwischt worden wäre, den ich gemacht habe, würde ich heute noch die Hallen putzen“ Er lachte, ja, er hatte schon einigen Unsinn gemacht. Aber das meiste waren entweder Dumme-Jungen-Streiche gewesen oder aber anderer harmloser Mist. Und nur ein Bruchteil dessen konnte ihm zugeschrieben werden. Punkt für den Schmetterling. Überhaupt schien er gerade einige Punkte zu sammeln, Reiko schien völlig hin und weg von seinen Flügeln, nun ja, er war nicht der erste. Er konnte sich noch an die Blicke seiner Leute erinnern, als er sich ihnen offenbart hatte. Reiko klappte sogar die Kinnlade runter, als er die Flügel ausbreitete. Es waren wirklich schöne Exemplare, Kisho wusste das, aber sie waren mehr Zierde als Nutzen. Er konnte ein paar Meter damit flattern und ein Stück damit gleiten, er würde es sogar auf das Dach des Wohnhauses schaffen. Aber wirklich fliegen konnte er damit nicht. War vielleicht auch ganz gut so, er fand die beiden Dinger verdammt hübsch und Reiko ging es wohl genauso. Auf die... och, man konnte es Kritik nennen, schmollte Kisho allerdings gespielt. „Und wenn das der Fall ist, geh ich zu meinem Schatz und der tröstet mich dann, ätsch. Pffffhhh, als hätte ICH es nötig, was andere von mir denken. Immerhin kann ich mir meine Arroganz auch leisten“ Oh man, was redete er denn da? Und er wollte mal Meister werden, was hatte sein Vater ihm noch vor ein paar Jahren gesagt? Einen guten Meister erkennt man unter anderem an seiner Demut. „Ich zeig die ja nicht jedem. Ich hab meine eigene Masche, mir die Mädels oder die Kerle zu angeln. Und ich kann mich nicht jedenfalls nicht über meine Frequenz beschweren“ Konnte er wirklich nicht und er hatte nicht vor, hier die ganze Zeit den Enthaltsamen zu spielen.
„Oh oh oh, du solltest Haru-Channichennileinchen nicht unterschätzen, der widersteht sogar meinen Kulleraugen, wenn er mal sauer ist. Also sieh dich lieber vor“ Glatt gelogen, Haru hatte ein unheimlich weiches Herz. Der konnte niemandem lange böse sein und jemandem wie Reiko konnte er das hundertpro nicht lange. Nun, zumindest nicht, bis er Kiki wirklich was tat, da konnte auch er sauer sein und zwar richtig sauer. Aber Reiko war sicher keiner, der so was absichtlich machte. Und schließlich fragte er ihn sogar nach seinem Spitznamen, och, davon hatte er genug. „Spitznamen? Kistenweise. Butterfly hab ich schon gehört, so nennen mich aber nur ein paar meiner Jungs. Chii-Kara und Chocho-Chan sagt nur Haru-Chan zu mir, aber das geht auch, Satsu-Chan nennt mich immer Danna. Und der Ami vor ein paar Jahren nannte mich immer Coco... Aber die meisten Leute, die ich so kenne, rufen mich Kiki“ Nicht gerade die männlichsten Spitznamen aller Zeiten, aber sie passten zu der farbenfrohen, zierlichen Gestalt. Sollten ihn die Leute nur unterschätzen, sie würden schon sehen, was sie davon hatten. Das Thema Magie war Reiko wohl ein bisschen ernster, wo Kiki relativ locker mit seinem Sein umging. Klar, er band nicht jedem auf die Nase, was er war, aber er machte seine Späße damit, man konnte doch nicht ständig nur ernst bleiben dabei. Allerdings hatte er keine magischen Kräfte, das stimmte schon, es waren nur die Flügel. „Irgendwie klingt das ziemlich nach meinem Papa und meiner Mama, die sagen auch, dass ich aufpassen soll, wem ich was sage. Bei dir muss es noch krasser sein... Ich glaub, ich hab da echt keine Ahnung von. Ich bin zufrieden mit dem, wie es ist“
 15.04.12 17:13
vAnonymous
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Kishos Argumente, wieso ein Mensch so alt werden wollen würde, lassen mich nur geistig den Kopf schütteln, sie sind nicht schlecht, natürlich, aber immer wieder alles zu verlieren, was einem Halt gibt, ich denke, das dürfte schlimmer sein als der Tod, viel schlimmer, immer wieder gezwungen zu sein, von vorne anzufangen, kann ich mir einfach nicht vorstellen. Wenn er das ertragen würde, ist das seine Sache, aber für mich war es schon einmal schwer und ich habe lange gebraucht, um mich wieder aufzurappeln, immerhin zwei volle Jahre. Ein erneuter Verlust.... wieder ein gebrochenes Herz..... den Schmerz will ich mir gar nicht ausmalen und ich fürchte mich davor, ich weiß nicht, ob Kisho das versteht, ob er schon mal einen solchen Verlust erlitten hat, aber ich hoffe für ihn, dass das noch nicht der Fall war und auch noch eine lange Zeit auf sich warten lässt, möglichst fast sein ganzes Leben. Am Ende seines Lebens einen solchen Verlust zu erleben, stelle ich mir leichter vor, als am Anfang, ich stelle es mir leichter vor, weil man weiß, dass man keine lange Zeit mehr allein verbringen muss. Aber für mich gibt es diese Einteilung ja nicht mal, ich kann als Magier kaum sagen, ich stünde am Ende meines Lebens, bis mich entweder eine Krankheit oder Gewalt dahinrafft. >>Ich stell mir das nicht so einfach vor. Immer wieder Verlust, immer wieder Einsamkeit... Stell ich mir ehrlich gesagt nicht so schön vor, will ich auch nicht. Ich mein, stell dir mal vor, alle anderen altern und altern und du, du veränderst dich kein Stück, bleibst Jung und siehst sie sterben. Vielleicht auch noch deine eigenen Kinder, wer weiß, nur du selbst wirst so alt..... ich stell mir das wirklich nicht schön vor, ich mein, irgendwann tut das doch wirklich weh, oder? Ich wollt meine Freunde nicht so weit überleben und erst recht nicht meine eigenen Kinder.<< Ich seufze, noch habe ich nicht zu viel gesagt und ich entscheide mich, lieber die Klappe zu halten, bevor ich es doch noch tue, ich will einfach nicht, dass er wegen irgendwas nachfragt, Kisho wirkt so fröhlich und ich will irgendwie auch nicht, dass sich das ändert, höchstwahrscheinlich, weil er mich mit seiner Fröhlichkeit fast ein bisschen ansteckt, könnte ich mir auf jeden Fall vorstellen. Ich mag ihn auf jeden Fall und ich bin froh, mir mein Zimmer mit einem solchen Energiebündel zu teilen, da bleibt nicht viel Zeit, zurückzudenken, meine ich mal, ich glaube, ich werde viel mehr Zeit damit verbringen, mit ihm was zu unternehmen und wenn dem nicht so ist, dann werde ich ganz sicher irgendwas anderes zu tun haben. Schließlich muss ich ja auch regelmäßig malen, um nicht einzurosten und habe Hausaufgaben, die zu machen sind, denke ich mal, damit kann man sich bestimmt super beschäftigen, zumindest für ein paar Stunden. Allerdings frage ich mich auch, ob ich mit dem Mitbewohner überhaupt die Zeit für solche Dinge finden werde, er wirkt so energiegeladen, dass ich mir kaum vorstellen kann, viel allein machen zu können, ohne den Dunkelhaarigen. Auf meine Zeit zum Geige spielen und Malen werde ich bestehen, weil ich das einfach schon so lange tue und auch noch sehr lange tun will, aber es gibt Dinge, die bei mir weniger Priorität haben und dazu gehören eben auch eigentlich Hausaufgaben, weil ich so was schon immer furchtbar langweilig fand, ich sehe einfach keinen Reiz darin, stumpfsinnig Aufgaben mit dem zu lösen, was ich im Unterricht gelernt habe.
Nachdem klar ist, dass Kisho meine Musik hören will, hole ich meinen Geigenkoffer heraus und während ich ihm zuhöre, fange ich an, meine Geige zu stimmen, auf die Website gehe ich gern später mal drauf, will ja wissen, was für Musik der Junge so macht, bestimmt keine schlechte, denke ich mal, aber das kann ich erst beurteilen, wenn ich es wirklich höre. Auf die letzten Worte nicke ich nur sanft lächelnd, während ich den Bogen schon an die Seiten lege. Ich schließe kurz die Augen und horche in mich hinein, dann öffne ich sie wieder mit einem traurigen Gesichtsausdruck. Ich würde gerne sagen, dass ich doch nicht spielen will, warum auch immer, aber mir fällt kein guter Vorwandt ein warum, also muss ich wohl oder übel meinem Mitbewohner vorspielen und offenbaren, wie ich wirklich bin. >>Und eben deswegen kann ich das nicht aufnehmen, weil es die Musik meines Herzens ist und ich sie nicht festhalten will.<< Ich fange an, zu spielen, eine langsame, traurige Melodie, bei der ich mich vor allem auf die tiefen Seiten konzentriere, nur selten hört man einen höheren Ton und auch in meinem Gesicht spiegeln sich Schmerz und Angst wieder, während ich meinen Gefühlen freien Lauf lasse. Den schmerzenden Kloß in meinem Hals ignoriere ich einfach, ebenso wie die Tatsache, dass mir Tränen über die Wangen laufen, ich sehe derweil wieder Kuro, wie er nach dem Unfall da unten am Strand lag und sich kaum noch rührte, mit seinen zerschmetterten Gliedern und den schweren Wunden, und es bricht mir fast erneut das Herz, aber eben nur fast, mittlerweile kann ich daran denken, ohne gleich wieder in die alten Muster zu fallen. Aber beim Geige spielen zeigen sich meine wahren Züge, so unangenehm mir das auch ist. Aber schließlich setze ich die Geige ab und lege sie zurück in den Koffer, derweil sehe ich Kisho an. >>Du hast nichts gesehen.
Hallen putzen, wie gnädig als Strafe fürs Unsinn machen, wenn ich mich daran erinnere, was es bei uns an Strafen gab, wenn man Mist gemacht hatte, das ging Toilettenputzen bis hin zu wochenlangem Arrest in seinem Zimmer, der schon fast Haft gleich kam. Allerdings waren die Gegebenheiten auch ein bisschen anders, denke ich. Ich glaube nicht, dass es einen anderen Ort gibt, an dem es so aussieht, dass sich eine einzige Person um etwa hundertfünfzig Kinder kümmert und dann sind die Strafen natürlich dementsprechend hart, damit niemand auf die Idee kommt, Unsinn zu treiben, sonst würden meinem Meister ja wohl die Kinder auf der Nase herum tanzen und das hat der alte Mann nun wirklich nicht nötig, wie ich denke. Ich lache leise. >>Ich nicht, hab selten bis nie Mist angestellt, war ein sehr braves Kind. Dabei hätt ich mit meinen Kräften so einige Streiche spielen können, denk ich mal.<< Ich grinse breit, die Schattenkontrolle hätte sich wohl wirklich dazu geeignet, aber was solls, ich wollte nie Ärger machen, eher ein relativ friedliches Leben mit meinen Freunden und später dann auch Kurogane führen und zumindest das war mir gelungen, ich hatte lange meinen Spaß und das, ohne ein einziges mal irgendwas anzustellen. Na ja, kann gut sein, dass sich das hier, wo es nicht mehr so kritisch ist, wenn wer Mist baut, ändert, aber auch nicht sehr, ich werd mir bestimmt keinen größeren Ärger machen, dafür bin ich sowieso zu anständig, denke ich mal. Aber weiter drüber grübeln kann ich nicht, diese Flügel hauen mich echt völlig vom Hocker, weil ich noch nie was vergleichbares gesehen habe, obwohl es schon so einiges war und ich muss schon sagen, dass ich mich glatt in diesen Jungen verlieben könnte, wenn das so weiter geht. Zugeben würde ich das natürlich nicht, solang er zuhört, weil sein Ego schon groß genug zu sein scheint und ich keine Lust auf einen übermäßig arroganten Mitbewohner habe, aber so richtig neidisch tun kann ich bei dem Anblick auch nicht, also grinse ich nur breit und lege den Kopf schief, die Augen geschlossen, was laut Aussage meiner Freunde sehr, sehr niedlich ist. Und irgendwo glaub ich ihm ja, dass er auch so die Mädchen kriegt, aber ich eben auch, wenn ich wirklich will. >>Da bist du aber nicht der einzige, ich hab auch so meine Maschen und sie funktionieren.<<
Den besten Freund von Kisho würd ich gerne mal kennen lernen, er scheint ja ein ziemlich guter Freund zu sein, wenn ich nach dem Spitznamen gehe, den der Schmetterling ihm gibt, kann mir richtig vorstellen, wie er bei den meisten anderen ankommt, und ich denke, dass es ihm ganz bestimmt nicht schwer fällt, Freunde zu finden, so wie mir eben auch. Und auch die ganzen Spitznamen, die er hat, lassen darauf schließen und mich, der nicht mal einen wirklichen hat, grinsen. Ich lege den Kopf schief und streiche mir durch die Haare. >>Das sind ganz schön viele, ich hab nicht halb so viele,und zwar ganz sicher nicht, weil ich keine Freunde hätte. Darf ich dich dann auch Kiki nennen?<< Fragend sehe ich Kisho an und blinzle kurz, ich finde den Namen süß und passend zu dem Schmetterling, Butterfly fände ich irgendwie ein bisschen zu offensichtlich. Beim Thema Magie werde ich dann ernster, aber das ist ja auch kein Wunder, Magie ist ein ernstes Thema, das wurde mir schon mein ganzes Leben eingebläut, so weit ich zurück denken kann. >>Magie kann ne ziemliche Bürde sein, wünschte manchmal, ich wär ein Mensch, aber dann auch wieder nicht.<<
 21.05.12 0:01
vAnonymous
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Reiko sah sich ja eher mit der Unsterblichkeit oder zumindest diesem extrem langsamen Altern konfrontiert als Kisho. Der Schmetterlingsmensch würde wahrscheinlich auch nicht älter werden als ein normaler Mensch und ehrlich gesagt, wenn er sich das so von Reiko aus ansah, war das vielleicht auch nicht so schlecht. Er konnte sich das gar nicht so recht vorstellen... 500 Jahre, das war eine verflixt lange Zeit und ohne seine Jungs war es irgendwie auch nicht dasselbe... ohne den dürren Satsu, das Temperamentsbündel Tanuki, den etwas trampeligen Akira, den ein bisschen affektierten Mamoru, die quirlige Jun und nicht zu vergessen den treuen Haru. Sie gehörten einfach irgendwie zusammen, selbst jetzt, wo sie alle an unterschiedlichen Orten waren und nicht mehr ständig zusammen sein konnten, fühlte Kisho sich ihnen verbunden. Und kein Hanshi der Welt könnte seine Jungs und Jun ersetzen. „Irgendwie hast du Recht... Ohne meine Freunde, das geht einfach nicht. Klar, man hat jede Menge Zeit, man kann die Welt sehen, man kann Ziele erreichen – aber so lange Zeit und dann noch ewig jung bleiben... Hat schon so seine Vorteile, aber alle Freunde zu überleben und ständig neue Freundschaften zu schließen, nur um zu wissen, dass sie dann nur wieder zerbrechen... Ich glaube, so betrachtet wäre das auch nichts für mich. Also nicht 500 Jahre lang... Ich meine, alt werden, das wird ja jeder. Und es wäre nicht schlecht, wenn man noch bis ins hohe Alter fit bleiben könnte, so wie mein Papa. Aber so alt... nein, du hast wirklich Recht, die Vorstellung allein tut weh“ Eigentlich war Kisho nicht unbedingt ein Philosoph, aber die Kendolehre verlangte auch die Auseinandersetzung mit sich selbst und den großen Fragen des Lebens. Jeden Tag meditierte ein ordentlicher Kendoka, reflektierte sich selbst und seine Taten und konfrontierte sich mit seinen Fehlern und mit aufgetauchten Fragen. Kisho hatte sich das meditieren mit dem Aufwachen angewöhnt, um gleichzeitig über seine Träume und ihre Bedeutung nachzudenken. Das war für ihn immer noch die beste Zeit, um zu meditieren. Er entspannte sich dabei mittlerweile so weit, dass seine Flügel und seine Fühler sich zeigten, wenn er tief in der Meditation steckte. Die Meditation machte einen ruhig – auch wenn es bei Kiki nie lange vorhielt. Doch für solche Fragen war es wohl ganz praktisch.
Reiko hatte, was die Musik anging, seinen ganz eigenen kleinen Dickkopf und irgendwie hatte der Kendoka das Gefühl, dass er diesen Dickkopf nicht nur dabei hatte. Kisho selbst war leidenschaftlicher Musiker, hatte sich das Singen sozusagen als zweites Standbein aufgebaut. Vielleicht, wenn er seine Schule und seinen Renshin hinter sich hatte, vielleicht würden sie wieder durch die Clubs touren und Konzerte geben. Sie waren sehr gut gewesen, brechend volle Clubs und teils ausverkaufte Konzerte hatten für sich gesprochen. Und dass Reiko seine Musik nicht aufnehmen wollte, verstand Kiki auch total. Es war doch jedem selbst überlassen und wenn man frei spielte, improvisierte und jedes Lied anders klang, dann war es wohl wirklich einigermaßen sinnentleert, etwas aufnehmen zu wollen. Aber immerhin wollte Reiko ihm vorspielen, das war doch schon mal was, Kisho wollte ihn wirklich gerne spielen hören. Auch wenn ihm der traurige Ausdruck auffiel, den Reiko in den Augen und im Gesicht hatte. Schon wollte er was sagen, aber da setzte der Blonde schon Bogen an und begann zu spielen. Die Melodie war sehr traurig und Kiki spürte regelrecht, dass sie wirklich tief von Herzen kommen musste... etwas so trauriges konnte niemand einfach so aus dem Stehgreif spielen. Dazu musste man schon eine Menge durchgemacht haben um eine solche Melodie auf der Geige spielen zu können. Es berührte Kiki in der Seele, etwas so trauriges hatte er noch nicht gehört. Und Reiko schien es sogar noch mehr zu berühren – Kiki konnte deutlich sehen, dass er weinte. Kisho musste selbst aufpassen, dass er nicht gleich los heulte, aber Reiko ging das ganze mehr als nahe. Warum hatte er nichts gesagt? Der Kendoka hätte ihn niemals gezwungen, vorzuspielen, wenn es ihn so traurig machte. Aber was ihn vor allem überraschte, war das, was Reiko sagte, nachdem er geendet hatte und die Geige wieder wegpackte. Zuerst machte sich ein überraschter Gesichtsausdruck auf seinem Gesicht breit. Dann aber verschränkte er die Finger ineinander und sah Reiko ernst über die Fingerspitzen an. Was verlangte er da bitte? „Das kann ich nicht, Reiko, ich kann nicht einfach so tun, als hätte ich nichts gesehen. Klar, ich sag kein Wort zu irgendjemandem... aber ich werd nicht so tun, als wäre nichts gewesen. Dir ist irgendwas passiert, dass dich so tief getroffen hat. Solche Musik spielt man nicht einfach so und... Reiko-Kun, ich weiß, wir kennen uns noch nicht so lange, aber wenn du willst, du kannst immer mit mir reden, ich erzähle niemanden auch nur ein Sterbenswort“ Er bot es nur an, er fragte ihn nicht direkt. So ein Typ war er nicht, das stand einem angehenden Meister nicht gut zu Gesicht. Ein wahrer Meister ließ einem Zeit, bis er von selbst so weit war. Das hatte er von seinem Vater gelernt und das beherzigte er jetzt auch.
 31.05.12 13:04
vAnonymous
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Kisho scheint doch verstehen zu können, was ich meine, wenn ich sage, dass ich kein ewiges Leben will, weil ich mir das viel zu einsam vorstelle, wahrscheinlich hat er gute Freunde, die er mit einem ewigen Leben viel zu weit überleben würde und kann sich vorstellen, wie es wäre, solche Freundschaften immer neu knüpfen zu müssen, weil die Welt um einen herum altert, man selbst aber gar nicht oder nur so langsam, dass es keiner sieht. Ich bin mir darüber im klaren, dass Unfälle natürlich passieren können und darüber solche Vorfälle wie Kuroganes Tod passieren können, aber das ist eine Sache und nimmt einem nicht von einem Moment zum nächsten alle Freunde, sondern nur einen einzigen und es ist sehr, sehr unwahrscheinlich, alle Freunde auf einmal durch so was zu verlieren. Da geht das Leben weiter und man hat eine normale Lebensspanne, die man mit ihnen verbringen kann, sowie einen friedlichen Tod durch Altersschwäche vor sich. Und eben so ein Leben wünsche ich mir, eins, bei dem ich meine Lebenszeit einschätzen kann und weiß, wie sehr ich das Leben zu schätzen wissen sollte, aber ein ewiges Leben tut schon in der Vorstellung weh, auch, wenn es so gesehen auch nur in dieser existiert, weil jeder früher oder später auf die eine oder andere Art und Weise stirbt. Und mir beweißt schließlich das Alter meines Meisters, dass Magier ein unglaublich langes und dann auch leider sehr, sehr einsames Leben führen können, das will ich einfach nicht, ich will nicht so alt werden wie dieser Mann, der mir alles beigebracht hat und ich will nicht sehen, wie die Menschheit sich entwickelt, einen weiteren Weltkrieg startet und nach und nach diesen Planeten zerstören, da will ich lieber vorher von der Altersschwäche dahingerafft werden, aber diese Option steht mir einfach nicht offen und es stört mich, dass ich nicht alt werden kann. >>Ich stells mir aus noch nem Grund schrecklich vor, man sieht ja nicht nur, wie die Freunde nach und nach sterben oder einen zurücklassen, sondern man muss auch mitansehen, wies mit der Weltgeschichte weiter geht und ich bitte dich: Dass es einen dritten Weltkrieg geben wird, früher oder später, ist nicht zu leugnen und ich würde lieber mit neunzig vorher abdanken, als alter runzliger Mann, als in diesem Körper mittendrin zu stehen. Man kann den Menschen zwar bei ihrer Weiterentwicklung zusehen, aber auch dabei, wie sie diese Welt zerstören, wie sie alles zerstören, was wir hier sehen. Und glaub mir, das trau ich ihnen zu, es gibt zwar vernünftige, aber die gibts überall, die große Gruppe gehört allerdings leider nicht dazu.<< Ich seufze, ich weiß, wovon ich rede, schließlich plagen mich bis heute Erinnerungen an die wenigen Tage, die ich draußen in der Kälte hatte verbringen müssen, Schemen nur, eben die Erinnerungen eines dreijährigen, aber bis heute ist mir deswegen klar, dass man den Menschen nicht das Schicksal dieser Welt anvertrauen sollte, erst recht, wenn ich an die Geschichten der anderen Waisen zuhause denke, viele waren schlimmer als meine und für mich nur Beweise, dass die Menschen zu grausam und dumm sind, um sich um diesen Planeten und seine Bewohner zu kümmern und sie alle so zu akzeptieren, wie sie sind. Und mitansehen, wie sie die Existenz der Magier enthüllen und uns ausrotten will ich nun wirklich nicht, muss ich aber höchstwahrscheinlich.
Mir hätte wohl eigentlich klar sein müssen, dass Kisho das nicht so einfach auf sich beruhen lässt, wenn er sieht, wie ich weine, dafür scheint er eine viel zu gutherzige, warme Persönlichkeit zu sein, jemand, der nicht zusehen kann oder will, wie andere leiden, wieso auch immer, ich eben in diesem Fall wegen meiner Erinnerungen, die bis heute noch so tief sitzen und mir die Tränen in die Augen treiben. Ich hätte mir denken sollen, dass ich ihm auch einfach sagen könnte, dass ich zu erschöpft gewesen wäre, um ihm etwas auf der Geige vorzuspielen, aber ich wollte den netten Jungen nicht so enttäuschen, dafür ist er mir viel zu sympathisch. Allerdings hatte ich gehofft, dass er versteht, dass ich nicht will, dass man mich darauf anspricht und es am besten einfach wieder vergraben möchte, dem scheint leider nicht so. Ok, es stimmt ja, ich bin bei weitem nicht so fröhlich und unbeschwert, wie ich erscheinen mag, was ja auch schon meine Einstellung zum nahezu ewigen Leben gezeigt haben dürfte, aber ich komme damit mittlerweile klar und alles, was ich will, ist, mich nicht daran erinnern zu müssen, aber ich denke, das wird Kisho auch verstehen, wenn ich ihm das erkläre. Ich will einem wildfremden nicht meine Lebensgeschichte erzählen, erstens, weil es ihn nichts angeht, zweitens, weil ich ihn nicht damit belasten will, er weiß vorerst genug über mich und solang wir nicht richtig dicke Freunde werden, werde ich ihm sicher nicht alle Einzelheiten erzählen, aber ich sollte zumindest mal zugeben, dass es nicht so gut um mich steht, wie ich vielleicht versuche, vorzugeben. Ich senke den Kopf und streiche langsam mit den Fingern über den hölzernen Geigenkoffer, während ich den drückenden Klos im Hals runter schlucke, ein Zittern läuft bei der Erinnerung durch meinen Körper, während ich überlege, wie weit ich gehen sollte, aber schließlich sehe ich Kisho an. Ohne Tränen. >>Du hast recht, mir ist was passiert. In meinen Armen ist jemand gestorben, der mir sehr wichtig ist und ich habe seinen Tod bisher nur so weit verarbeitet, dass ich bei den Erinnerungen daran nicht mehr heulend zusammenbreche und auch wieder wirklich einen Sinn in meinem Leben sehe. Ich bin traurig und das gebe ich nicht gerne zu, aber du hättest es eh noch gemerkt. Aber eins möchte ich noch klar stellen, ich bin noch bei weitem nicht so weit, dass ich darüber mit jemandem reden kann, der mir fast unbekannt ist, gib mir einfach ein bisschen Zeit, dich kennen zu lernen, bevor ich bereit bin, dir mein innerstes in allen Einzelheiten anzuvertrauen.<< Ich seufze und schließe für einen Moment die Augen, bevor ich mich wieder aufs Sofa hocke und stur die Decke anstarre. Ich will ihn nicht sehen, den forschenden Blick, den mir fast jeder, der weiß, dass ich nicht so gut drauf bin, wie ich aussehe, zuwirft. Ich will nicht, dass wieder jemand versucht, etwas in meinen Augen zu sehen, das preiszugeben ich noch nicht bereit bin und ich will nicht, dass Kisho mich so mustert. Es ist ein Blick, den ich noch mehr fürchte als die Menschen, die mich als kleines Kind auf die Straße gesetzt haben und ich will ihn nicht in den Augen meines neuen Mitbewohners sehen, deswegen starre ich krampfhaft an die Decke und atme erst einmal tief durch. Es hat irgendwie gut getan, zumindest ein grobes Bild von mir preiszugeben und jemand anderem einen Teil von mir zu offenbaren, auch, wenn es nur ein relativ kleiner war.
 18.06.12 19:33
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Kikis Gesichtsausdruck wandelte sich von ernst in zutiefst bestürzt, als Reiko ihm quasi beichtete, weshalb er so traurig war. Und jetzt verstand der Kenodka auch, was in dem Blondschopf vor ihm vor sich ging. Nun, zumindest konnte er ihn jetzt wesentlich besser einschätzen, konnte verstehen, warum er weinte, wenn er Geige spielte. Kisho konnte sich nicht vorstellen, wenn jemand, der ihm wichtig war, in seinen Armen sterben würde. Er hatte viele Freunde, auch enge Freunde und obwohl seine leiblichen Eltern ihn ausgesetzt hatten, er hatte Ersatz gefunden. Seine Adoptiveltern hatten ihn ohne jede Frage aufgenommen, ihn großgezogen, er nannte sie noch heute Mama und Papa, sie hatten ihn gelehrt, ein gerechter und anständiger junger Mann zu sein. Natürlich hatte er auch seine Fehler, das war auch völlig normal. Aber seine Eltern, die Leute, die er heute seine Eltern nannte, waren immer für ihn da gewesen, liebten ihn, wie er sie liebte. Und er könnte... er könnte nicht ertragen, wenn einer von ihnen in seinen Armen sterben würde. Genauso ginge es ihm mit seinen Freunden. Einige von ihnen hatten schon harte Zeiten erleben müssen und er hatte ihnen geholfen. Der dürre Satsu hatte von ihnen allen wohl das schlimmste erlebt... seine Mutter hatte sich selbst aus wirklich nicht ersichtlichen Gründen getötet, sein Vater war gewaltbereiter Alkoholiker gewesen und er selbst musste zeitweise auf dem Strich gehen, um über die Runden zu kommen. Er hatte das lange verheimlichen können, aber... Nun, jetzt ging es ihm wieder recht gut, auch wenn er über die Jahre tierisch abgenommen hatte. Aber egal, von welchem Freund man bei Kiki redete, er könnte keinen von ihnen sterben sehen. Er konnte Reiko gut verstehen, dass er tieftraurig darüber war und er bewundere ihn dafür, dennoch weiter leben zu können, es irgendwie geschafft zu haben. Das war einiges wert. Und dass er jetzt kurz vor den Tränen stand... „Schon klar. Hey, du musst es mir nicht sagen, aber ich bin immer für dich da. Wir sind immerhin Zimmerpartner, wir sollten schon miteinander auskommen können. Ich kann dich ja verstehen, ich könnte das auch nicht jedem anvertrauen, schon gar nicht jemandem, den ich grad erst kennengelernt habe. Wenn du mal irgendwann so weit bist, weißt du ja Bescheid“
Dem Blick an die Decke folgte Kisho, er lehnte sich auf dem Sofa zurück und legte den Kopf in den Nacken. Es war schon irgendwie eine seltsame Situation gerade, ein klarer Fall von awkward moment, denn keiner von beiden wusste jetzt, was man sagen sollte. Was sagte man auch in so einer Situation? Dass Reiko nicht so fröhlich war, wie er tat, das war jetzt klar. Kisho fand es nicht in Ordnung, so eine Maske aufzusetzen. Damit belog man sich doch letztlich nur selbst und es brachte keinem etwas. Am Ende stünde er doch nur wieder alleine da, weil er sich nicht traute, sich jemandem anzuvertrauen. Aber Kiki hatte andererseits auch nicht das Recht, Reiko irgendwas vorzuschreiben, dieser lebte nun mal sein Leben. Er seufzte irgendwann. „Ich finde ja, die hätten die Decke in blau streichen sollen. So mit Wolken und so. Das wär doch genial gewesen. Aber um das umzustreichen, bin ich zu faul“ Er grinste schon wieder, er wollte das Thema wechseln. „Weißt du was? Wenn ich hier fertig bin, dann geh ich zurück nach Fukuoka-Shi und werde Kendo-Meister. Und dann übernehm ich das Dojo von meinem Papa. Das ist mein großer Traum, einmal so werden wie Papa. Sag mal, feierst du gerne? Ich würde mich über jemanden freuen, der mal mit mir hier auf die Piste geht oder zumindest nichts dagegen hat, wenn ich mal etwas mehr aufdrehe. Und alleine in die Disko ist irgendwie öde. Außerdem wär's blöd, wenn wir zu unterschiedlichen Zeiten nach Hause kommen. Also, was sagst du dazu?“ Der Violetthaarige grinste ihn fröhlich an, als wäre nichts passiert. Allerdings fiel ihm was auf, als er auf die Uhr sah. Es war schon reichlich spät, mittlerweile war Shiro doch sicher wach und irgendwo unterwegs... und Kiki bekam Hummeln im Hintern. Er sprang auf. „Sorry, sorrysorrysorry, aber ich muss echt los. Ich will Shiro suchen. Wenn ich ihn gefunden hab, sag ich dir auch Bescheid, aber wehe, du erdrückst mir meinen Nii-Chan. Wir plaudern später weiter, bye bye“ Der Schmetterlingsmensch huschte noch schnell ins Bad, bürstete sich die Haare, zog sich dann noch schnell eine andere, dunkle Yukata an, bevor er nach draußen lief, um seinen kleinen Bruder zu suchen.

Tbc: Garten
 27.06.12 12:27
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Nachdem Kisho weg ist, bleibe ich eine Weile ruhig sitzen, denke einfach nach, über ihn und das alles hier, dann stehe ich auf und gehe ins Bad, ich brauche dringend eine Dusche und eine Haarwäsche, aber noch während ich mich ausziehe, fällt mir ein, dass ich meine Duschsachen vergessen habe, seufzend gehe ich, nicht einmal mehr mit meiner Unterhose bekleidet, aus dem gekachelten Raum zurück ins Wohnzimmer, wo meine Koffer noch verschlossen da stehen. Ich öffne den größten und ziehe einen seidenen Bademantel und einen aufrollbaren Kulturbeutel mit mehreren Fächern heraus, bevor ich wieder im Bad verschwinde. Ich hänge meinen Bademantel an den Haken neben dem Durchlass und lege den Kulturbeutel auf die rechte Ablage, bevor ich ihn ausrolle und mein Duschgel, mein Shampoo, meine Haarspülung und die Haarkur, sowie das Hautpflegeöl herausziehe, allesamt mit Lotusduft. Ich drehe das Wasser auf und springe erst einmal mit einem lauten Quietschen unter dem noch eiskalten Wasserstrahl weg, bevor ich das Wasser auf die richtige Temperatur bringe und mich unter die Dusche stelle. Dampf steigt auf, so hoch habe ich die Wassertemperatur gedreht und ich lasse das heiße Wasser in mein Gesicht prasseln, während ich mir den Schweiß vom Körper wasche, das Einseifen geht schnell und nach ein paar Minuten habe ich das Duschgel auch schon wieder von meinem Körper gewaschen, länger brauche ich da mit meinen Haaren, erst das Shampoo, das geht noch relativ schnell, weil ich es schnell wieder aus den Haaren herauswaschen kann, aber die Spülung muss ich immerhin fünf Minuten einwirken lassen, die Haarkur nochmal zehn. Aber das Ergebnis kann sich dafür ja auch wirklich sehen lassen, langes, seidiges Haar. Nachdem ich die Spülung ausgewaschen habe, öle ich mich noch schnell ein, steige aus der Dusche und trockne meine Hände ordentlich am Bademantel ab, bevor ich meinen Fön aus dem Kulturbeutel krame und ans Stromnetz anschließe. Nochmal gut eine halbe Stunde föhnen, dann komme ich wieder aus dem Bad, mit den getragenen Klamotten, mache meinen Koffer wieder auf, verstaue die alten Klamotten in einer Tasche, und krame Unterwäsche, eine schwarze, schlichte Hose, ein ebenso schlichtes, schwarzes Hemd, eine weiße, lederne Weste, an die linksseitig eine weiße Robe genäht ist, die über den Rücken bis zur Hüfte auch nach rechts geht und den linken Arm in einem weiten Ärmel mit leichtem Futter verschwinden lässt, für die rechte Hand einen passenden Lederhandschuh, ebenfalls weiß, und weiße, blau verzierte Schuhe, die an den Zehen offen sind, aus dem Koffer. Außerdem eine schwarze, relativ schlichte Augenklappe. Die Kleidung ist aus Eigenproduktion und damit bin ich schon im Waisenhaus ein bisschen aufgefallen, mit voller Absicht. Ich ziehe die bequeme Kleidung an und verziehe mich dann nochmal fünf Minuten im Bad, die Haare durchbürsten und die ansatzweise sichtbaren Augenringe überschminken, dann hänge ich den Bademantel wieder an dem Haken auf, an dem ich ihn schon vorher hingehängt hatte, und gehe ins Wohnzimmer. Während ich den Koffer zu mache, bemerke ich das leicht flaue Gefühl in der Magengegend, ich habe Hunger, ganz eindeutig. Und ich habe jetzt keine Lust, extra was zu kochen und dann allein zu essen, sollte es hier denn eine Küche geben, stattdessen gehe ich auf den gang und entscheide mich, zu gucken, was die Caféteria zu bieten hat.

TBC: Caféteria
 24.07.12 20:11
v

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Kishos und Reikos Zimmer
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