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Emmas und Dalenes Zimmer

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 05.01.12 18:16
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Previous Post: Erdgeschoss – Jungstoiletten

Es dauerte nicht lange, bis Emma und Shou den zweiten Stock erreicht hatten, in dem sich die Zimmer der Mädchen befanden. Natürlich war um diese Zeit höchste Vorsicht geboten, um nicht irgendeinem Lehrer in die Arme zu laufen, der gerade seinen Rundgang machte. Wie durch ein Wunder trafen sie unterwegs niemanden und fanden sich schlussendlich vor Emmas Zimmertür wieder. Fröhlich lächelnd trat sie vorhin und hielt einen Moment lang an der Tür Inne.
“So da sind wir schon, hehehe. Man bin ich froh dass uns keiner erwischt hat. Das wäre ja was gewesen. Kannst du dir vorstellen wie die Lehrer geglotzt hätten, hätten sie uns so aufgegabelt? Naja gut, äh ich meine du bist aus dem Schneider. Du kannst ja sagen dass du Ryu ausgeführt hast oder so, aber ich hätte wohl nicht soviel Glück!“ Nachdenklich kratzte sich die junge Frau am Kinn und starrte von neuem in die Leere. Natürlich malte sie sich in ihren Gedanken aus, was wohl geschehen wäre, hätte man sie in dieser Aufmachung angetroffen. Versuch mal einer plausibel zu erklären warum er mitten in der Nacht in Unterwäsche durch die Flure in Begleitung eines Jungen unterwegs war. Da entstand höchstens noch ein falsches Bild und natürlich bekam man riesigen Ärger. Das wollte sie ja auch nicht. Vor allem an ihrem ersten Tag nicht und sie war sich ziemlich sicher, dass Shou es genau so handhaben wollte. So öffnete sie schlussendlich die Tür und betrat mit dem Knaben das Zimmer.

Aufgeräumt war wohl nicht das richtige Wort, nach dem man hier suchen sollte. Sie hatte einfach noch keine Lust gehabt alles richtig einzuräumen, weshalb ihre Koffer einfach geöffnet am Fuß des Bettes lagen. Die Kleidungsstücke waren ziemlich durcheinander gewühlt. Das Bett selbst hatte sie inzwischen ihren Vorstellungen entsprechend hergerichtet. Das Gestell selbst hatte sie so aus Detroit mitgebracht. Kurz warf sie einen Blick auf die hölzernen Gitarren, die Fuß und Kopfteil zierten, bevor sie die Tür hinter sich schloss und sich aufs Bett fallen ließ. Ansonsten gab es hier nicht sonderlich viel zu sehen. Neben dem Bett fanden ein paar Schränke für Kleidung platz, sowie der Gitarrenständer für die E-Gitarre. Der Verstärker stand an einer Wand hinter dem Schrank. Sie würde ihn später dann testen, wenn es Tag war und niemand mehr schlief. Sie wollte ja auch nicht um diese Zeit von irgendwelchem Lärm geweckt werden.
Gegenüber des Bettes hatte sie bereits den Fernseher und ihre Spielekonsole aufgestellt. Daneben fand eine nicht gerade kleine Musikanlage platz. Ein Haufen von Cd's lag daneben auf dem Boden. Jetzt erinnerte sie sich wieder. Bevor sie zum Klo gegangen war, war sie gerade damit beschäftigt sie ein zu sortieren. Genau so wie die ganzen DVD's und Romane, die überall verstreut lagen. Hier lag dann auch noch allerhand Papier von Süßigkeiten herum. Eine große Tüte mit Naschereien hatte sie auf dem Nachttisch stehen. Am Fußende des Bettes lag ein Laptop. Am Ende des Raumes stand noch ein leeres Aquarium. Bis jetzt hatte sie einfach noch keine Zeit gefunden es zu befüllen. Das würde sie wohl dann morgen in Ruhe erledigen.

Ihr Affe Coco lag seelenruhig auf dem Kopfkissen und musterte die Neuankömmlinge mit müdem Gesichtsausdruck. Als er Ryu und Shou erblickte stellte er sich auf und fauchte die beiden böse an. Sofort warf Emma ihm einen tadelnden Blick zu.
“Na. Die sind nicht böse. Benimm dich!“, maßregelte sie das Tier, welches augenblicklich den Kopf senkte. Der Lemur schien zu überlegen, während er Adler und Buben mit nichtssagendem Blick musterte. Dann legte er sich wieder auf das Kopfkissen und rollte sich zusammen. Der 18-Jährigen entfuhr ein Seufzer, während sie sich an der Tüte mit den Bonbons zu schaffen machte.
“Entschuldige. Coco muss sich immer erst an neue Gesichter gewöhnen, aber wenn er euch erst mal kennen gelernt hat, dann ist er auf jeden Fall ein ganz lieber“, meinte sie nur und steckte sich einen Lutscher in den Mund. Zufrieden lehnte sie sich zurück, bevor sie dann plötzlich aufschreckte und durch das Zimmer eilte. “Oh warte Shoushoko, ich wollte dir ja was zeigen!“
Zielstrebig zog sie Shou an der Hand hinter sich her in Richtung der Anlage, wo sie sogleich damit begann sich durch die Musikcd's zu wühlen. Es war wirklich eine große Auswahl. Neben ACDC, Disturbed, Motorhead und den Scorpions fanden sich hier noch jede Menge anderer Alben anderer verschiedener Musikgruppen. “Das sind aber nicht alle. Die meisten hab ich noch im Bus. Ich hatte keine Lust direkt alles hoch zu schleppen, hehehe. Oh hier ist sie! Schau mal!“

Mit triumphierendem Gesichtsausdruck hob sie eine CD in die Lüfte, die sich als Album der Band Guns N Roses entpuppte. Wie einen Schatz hielt sie das Stück Musikgeschichte in ihren Händen, wobei ihre Augen zu funkeln begannen. “Das war ihr allererstes Album. Kennst du Guns 'n Roses? Sie sind sooo cool. Wusstest du dass das Album über 18 Millionen mal verkauft wurde? Schade nur dass es so gute Musik heute kaum noch gibt. Sie sind echt eine starke Band und ich war auch schon mal auf einem Konzert. Live sind sie natürlich sehr viel besser. Woah Axl Rose ist soooo heiß. Wie er singt und sich bewegt ist einfach der Hammer!“ Sie stoppte und wirkte ein wenig peinlich berührt, als sie den Knaben musterte. Ein leichter Hauch von Rot zierte ihre Wangen, während sie so im Schneidersitz vor ihm saß. Im schwach erleuchteten Raum war dies natürlich nicht sonderlich leicht zu erkennen, aber dennoch sprach ihr Gesichtsausdruck Bände.
'Man. Was rede ich da schon wieder für einen Käse?! Komm schon Emma. Für ihn klingst du wahrscheinlich wie ein blödes Fangirl. Oh man wie peinlich!
Sie senkte den Kopf und seufzte. Sie wollte eigentlich nicht dass er so ein Bild von ihr bekam. Das war aber wie sich herausstellte noch nicht das schlimmste. Mit Schock musste sie feststellen, dass ihre Gastfreundschaft wirklich nicht die beste war. So legte die Gestaltwandlerin ihre CD beiseite und erhob sich von neuem.

“Woah Sorry!“, entkam es ihr, während sie zu ihrem Koffer schritt und darin herumkramte. “Setz dich doch wenn du willst. Man ich bin so eine blöde Gastgeberin. Anstatt dass ich dir irgendwas anbiete, texte ich dich mit irgendwelchen Geschichten zu, hehehe. Wie dumm von mir!“ Sie grinste fröhlich, und wandte ihre Aufmerksamkeit nun wieder der Tasche vor sich zu, aus der sie nun eine Flasche Apfelsaft hervor holte. Ohne weiteres Zögern reichte sie dem Jungen das Getränk. “Äh hier! Falls du Durst hast. Öhm ich meine wenn du Hunger hast hab ich auch noch Süßigkeiten. Oder warte ich glaub ich habe noch ein paar Sandwiches!“
Sie erhob sich, hechtete nach vorne, verfing sich im Saum der nächsten Tasche und landete einmal längs mit einem Lauten Knall auf dem Zimmerboden. Arme und Beine von sich gestreckt lag sie so ein paar Sekunden auf dem Boden.
'Auaaaaaaaaaaaaa'
 07.01.12 15:30
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» CF. {Erdgeschoss} Jungstoiletten

Als die Beiden die Toilette verlassen hatten, ging sozusagen das risikoreiche Durchqueren der Schulgänge los. Nun gut, einmal zugegeben, es war äusserst heikel so durch die Schule zu laufen! Immerhin begleitete er sie recht dicht an ihr und sie selber bewegte sich in Unterwäsche und beide schienen eher etwas nervös zu sein, was liess das für Leute wohl denken, die nicht wussten, dass er Emma zufällig in der Toilette aufgegabelt und sich nun in gewissem Sinne mit ihr angefreundet hatte? Immerhin konnte niemand den einfach ansehen, was sie für Absichten hatten. Er wollte doch eigentlich nur ihr Zimmer sehen und Ryu die Freude machen einmal in seinem Leben einen Lemuren kennenzulernen, mehr nicht wirklich. Aber deswegen hatte er kein Schild an seinem Kopf "Es ist nicht wie du denkst". Gut, vielleicht wäre das besser gewesen als Sicherheit, aber ein wenig umständlich, oder? Auf was für unnötige Gedanken kam er da eigentlich gerade? Schnell schüttelte Shou den Kopf und versuchte Emma zu folgen, damit er im schlimmsten Falle das Mädchen nicht noch aus den Augen verlieren würde! Ryu für seinen Teil hatte sich wieder für den Luftweg entschieden und versuchte ebenfalls den beiden zu folgen.
Gottlob schienen sie es geschafft zu haben, ohne dass sie jemand bemerkt hatte. Ein wenig ausser Atem kam Shou vor Emmas Zimmer zum stehen und wartete dort, bis sie die Tür öffnete. "Woah, ja. Ich führe meinen Adler spazieren und ein Mädchen in Unterwäsche begleitet mich dabei. Würdest du das demjenigen dann glauben, wenn er dir das so sagen würde?" Natürlich lag eine rechte Menge an Sarkasmus in seinen Worten. Im grossen und ganzen war er jetzt einfach froh, dass sie hier waren und damit hat es sich getan. Keiner würde jemals erfahren, was er diese Nacht alles angestellt hatte und wobei man ihn besser nicht gesehen hätte. Es würde als 'stilles Geheimnis' in ihm weiterruhen.

Gespannt schritt er hinter ihr her und warf den ersten Blick in das Reich des Mädchens. Neugierig schaffte er seinen Blick an ihr vorbei und schaute so gut es ging jedes kleinste Detail an. Dass ein wenig eine Unordnung herrschte, störte den Blonden allgemein nicht wirklich. Er erinnerte sich nur daran, wie es in seinem eigenen Zimmer wohl aussehen würde und allein dieser Gedanke war genug, um das hier nicht als schlimm anzusehen, weil es bei ihm selber wahrscheinlich genauso aussehen würde. So grob zusammengefasst war das Zimmer in seinen Augen ein wenig nicht für seinen Geschmack eingerichtet, aber er fand es dennoch recht hübsch. Unter Umständen würde er sich daran gewöhnen können, aber er hatte ja selber noch nicht wirklich einen Eindruck von seinem eigenen Zimmer erhalten, also von dem her sollte er sich darüber vorerst nicht allzu viele Gedanken machen. Natürlich erblickten Shous Augen kurze Zeit später auch das Tier auf dem Kopfkissen. Mit einem Mal erschien ein Lächeln auf seinem Gesicht und er zwinkerte Ryu von der Seite her zu, welcher inzwischen wieder auf seinem rechten Arm Platz genommen hatte.
"Huii, das ist er jetzt also!", bemerkte der Magie an und schaute dem Lemuren entgegen, der ihn jedoch ohne gross zu überlegen einfach anfauchte. Irgendwoher kam ihm das allerdings bekannt vor, dass Tiere Fremde erst einmal etwas kennen mussten, bevor sie sich auf sie einliessen. Auch bei sich auf der Schule hatte er anfangs rechte Probleme gehabt, dass sich die Tiere seiner Freunde an ihn gewöhnt hatten und genau darum konnte er Coco auch nicht wirklich böse sein. "Irgendwann wird er mich kennen. Ich hoffe, dass wir uns heute nicht das letzte Mal gesehen haben?" Shou hatte gar nicht wirklich bemerkt, wie er seinen Satz in eine indirekte Frage gepackt hatte. Hoffentlich würde Emma das jetzt richtig auffassen!

Plötzlich fiel sie ihm ins Wort und merkte an, dass sie ihrem 'Shoushoko' ja etwas zeigen wollte. Shou fand es nach wie vor amüsant, dass sie ihn so nannte, irgendwie hatte das seine gewisse Besonderheit, auch wenn der Junge ansonsten nicht wirklich ein grosser Fan von Spitznamen war. Sofort wandte er seine Aufmerksamkeit von Coco weg und liess Ryu einen kurzen Moment mit dem Lemuren alleine. "Was denn?", hakte der Blonde nach und eilte Emma hinterher, bis diese ihm Einblick gewährte in ihre ganze CD Sammlung. Mit einem mal schienen Shous Augen zu glänzen und er blieb stehen, den Blick gespannt und neugierig auf alles vor ihm gelegt. "Woooow, das ist da der absolute Hammer! Woher hast du die alle? Das kenn ich.. Das auch.. Woah und das hier, unglaublich!" Ja, der Magier kam aus dem Schwärmen fast nicht mehr heraus. Wie ein Kind unter dem Weihnachtsbaum schaute er all die CDs an und war je länger je mehr noch begeisterter von Emma und ihren Vorlieben. Mit dieser Person verstand er sich eindeutig prächtig. Sehr prächtig! "Natürlich kenne ich die. Echt super! Ich hab' Zuhause damals auch viele CDs gehabt, aber die wurden mir zu schwer zum mitschleppen hierher. Ich kann ja wenn ich will irgendeinen schweigenden Radio anmachen und dort etwas Musik hören.." Mit Zauberei, versteht sich. Aber das sollte Emma in der Zwischenzeit ja auch schon gelernt haben, dass in Shou's Welt alles ein wenig anders war.

Als sie aufschreckte und ihm nervös sagte, er sollte sich doch setzen, konnte er das Kichern nicht unterdrücken. Ja, das war anscheinend wirklich das Chaos in Person, was er vor sich hatte. Aber zugegeben? Solche Personen waren doch diejenigen, mit denen man wirklich Spass haben konnte! Was konnte Shou mit einem trockenen Jungen anfangen, der nie redete und am liebsten allein in einer Ecke sass? Richtig: nichts. Da war ihm ein abgefahrenes Rockermädchen mit einem Lemuren als Haustier 1000x lieber! Aber das würde er ihr so natürlich nicht sagen.. "Danke. Wäre kein Problem gewesen, sitzen ist nicht unbedingt ein Muss." Er lächelte belustigt, setzte sich dann aber aus reiner Höflichkeit doch noch hin. Dass sie ihm sogleich ein Getränk reichte, liess sein Lächeln nochmals ein Stück breiter werden. "Danke", sagte er bewusst und nahm das Glas dankend an, auch wenn sein Durst nicht wirklich gross war im Moment. Als sie jedoch 'Süssigkeiten' sagte, da wurde seine Aufmerksamkeit wieder geweckt. Au ja, Süsses! Sein eifriges Nicken liess Emma merken, dass er davon nicht abgeneigt war.
Doch plötzlich ertönte ein lauter Knall und augenblicklich zuckte Shou zusammen. "Emma?", flüsterte er, als er jedoch sah wie diese ausgestreckt auf dem Boden lag, rannte er schnellstmöglich zu ihr hin und drehte sie auf den Rücken. "EMMA!! Was machst du denn?! Geht's gut? Kannst du aufstehen? Brauchst du irgendetwas?" Er würde ihr (fast) alles herzaubern können, sie musste nur mit ihm reden. Ach Gottchen.. Und das um DIESE Zeit!
 08.01.12 21:18
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'Emma du Spaten. Das hast du ja wieder mal großartig gemacht. Shoushoko hält dich wahrscheinlich jetzt für den größten Vollidioten. Verdient wär's ja, hehehe! Man, das tut aber auch weh. Und die Nase erst. Man wenn man dann einmal nicht aufpasst. Sowas von gemein! Dabei hab ich das gar nicht verdient. Man. Was der wohl von mir denken muss. Für so ne Dummheit sollte es einen Orden geben. Den würde ich dann täglich absahnen!' ächzte sie im Gedanken, während sie sich nun daran machte sich vorsichtig wieder aufzurappeln. Im ersten Moment war die Gestaltwandlerin von Schmerz durchzuckt, was aber so schnell wieder verklungen war, dass sich in der nächsten Sekunde wieder ihr breites Lächeln in Richtung des Blonden zeigte. So ein leichter Sturz haute sie nicht um. Gut, wahrscheinlich hatte sie dann morgen wieder überall blaue Flecken, aber daran war sie ja schon gewohnt. Machte also nichts mehr ob sie ein wenig mehr lädiert war als sonst. So setzte sich die junge Frau in den Schneidersitz auf den Boden und legte die Hände auf den Oberschenkel. Sie zwinkerte dem 16-Jährigen kurz zu und schüttelte auf seine Frage hin den Kopf.
“Hehehe, nein es geht schon. Ich Dummerchen. Tut mir echt leid dass ich dir so einen Schrecken eingejagt habe Shoushoko. Man sowas ist aber auch peinlich. Vor allem, wenn es immer dann passiert, wenn man es eigentlich nicht braucht, hehehe. Ich weiß ja noch auf der Redcliffe Akademie. Da sollte ich ein Referat vor der Klasse halten und hab mich dann so ungeschickt im Microfonkabel verheddert, dass ich vor versammelter Mannschaft auf die Schnauze geflogen bin. Man, das war vielleicht was. Naja, sie fandens lustig. Obwohl, kein Wunder, hehehe.“
Peinlich berührt rieb sich die 18-Jährige den Hinterkopf und begann dann langsam nach links und rechts zu schaukeln.

Mit Funkelnden Augen sah Emma ihn schließlich an, als er erwähnte, dass ihm die Band Guns & Roses ebenfalls sehr gefiel. Das hätte sie ja nun nicht gedacht. Es war schon ein wenig erschreckend wie viel sie gemeinsam hatten. Das hätte sie wirklich nicht gedacht aber sowas gab's ja öfters als man es vermutete. Das war genau so, als wenn zwei Personen zu einem besonderen Anlass dasselbe Kleid trugen. Obwohl – naja das war wiederum nicht so toll. Man fühlte sich ja dann wie ein Nachmacher und stand dann meistens auch nicht im sonderlich guten Licht da. Außerdem nahmen die meisten Leute das gleich zum Anlass um sich über so etwas den Mund fusselig zu reden. Man, wie sie so Lästereien hasste. Naja, ließ sich wohl nicht ändern. Manche Leute brauchten so etwas nun mal. Die sagten ja auch nur ihre Meinung. Konnte man ihnen also nicht verübeln.
“Ist ja echt stark, dass du die auch magst. Woah, ich hab angefangen die Cd's zu sammeln da war ich noch ganz klein, öh“, begann sie, bevor Sie einen Moment innehielt um zu überlegen. “Zwölf glaube ich. Hmmm. Lass mich mal nachdenken. Äh, oh doch ja. Jetzt fällts mir ein. Stimmt. Ich war Zwölf. Das war ja in dem Jahr als Elsa geboren wurde. Das war sowieso was. Meine Tante war Stolz wie Oscar und hat auch gleich deutlich gemacht, wie froh sie jetzt ist dass sie ein eigenes Kind hat. Pfft, dabei ist die Göre arrogant wie sonst was, aber wenn dann die Mama da ist kann Sie plötzlich ganz lieb sein. Man das ist so nervig. Immer tut Sie so, als wäre sie etwas besonderes, weil Tante Vic mich ja adoptiert hat weißt du. Hehehe dafür ist sie dann immer ganz beleidigt wenn ich ihr unter die Nase reibe was ich alles darf und sie nicht.“


Emma grinste schelmisch und lehnte sie zufrieden an das Bettgestell an. Einen Moment lang überlegte sie, was Elsa wohl gerade machte. Naja, wahrscheinlich scheuchte die wieder Onkel Hektor durch die Gegend. Die behandelte ihn ja wie einen Sklaven. Das hatte der Arme gar nicht verdient. Ein Seufzer entkam ihr. Irgendwie hatte sie heimweh. Ob Shou auch heimweh hatte? Nah, der wirkte nicht so. Wahrscheinlich war er ganz froh mal von zu Hause weg zu sein. War ja auch mal was anderes.
'Hm. Ich wette das ist für ihn auch ganz neu mal nicht zu Hause zu sein. Der findet das bestimmt toll, dass er jetzt hier ist und die ganze Vorzüge des Internatlebens genießt. Man hat ja nicht aller Tage soviel Freiraum. Der ist bestimmt überglücklich, dass er mal nicht den ganzen Tag seine Familie an der Backe hat. Na gut, wer ist das nicht? Ich könnte die ja auch nicht den ganzen Tag ertragen.'
Woah, aber wie sie Onkel Hektors Pfannkuchen vermisste. Das war ja schon fast eine Schande. Seine Blaubeerpfannkuchen waren echt die besten. Schon früher hatte er ihr immer welche gemacht, wenn sie traurig war, oder etwas gut gemacht hatte. Deshalb hatte sich Emma verständlicherweise immer bemüht ihn zufrieden zu stellen, in der Hoffnung, er würde sie dann wieder mit seinen kulinarischen Fähigkeiten verwöhnen. Er hatte ihr ja auch einiges beigebracht. Vielleicht konnte sie ja mal für Shou kochen, wenn er Lust hatte. Na gut, sie konnte zwar nur ein paar Currygerichte, Kuchen und anderes Gebäck aber das war ja auch schon was. Ob Shou wohl Vanilletorte mochte? Fragen schadete ja nicht. Ihre Ex-Freunde hatten ihre Kuchen immer gemocht. Sie konnte sich noch gut an Edward, den Schotten erinnern. Der hatte ihren Kuchen geliebt. Aber hinterher als er Schluss gemacht hatte, hat er nur gemeckert. Vonwegen sie hätte ihn fett gemacht und wäre Schuld daran dass er nicht mehr gut aussähe. Hach ja. Man konnte es halt nicht jedem Recht machen.

Langsam erhob sich die Amerikanerin und war mit einem Satz auf ihr Bett gehüpft, wo sich Coco so gleich auf ihrem Schoß zusammenrollte. Emma zögerte nicht lange und fingerte sogleich die Tüte mit Süßigkeiten vom Nachttisch. Mit einem Griff hatte sich die junge Frau drei große Lakritzbären in den Mund geschoben
“Hmfpf hfu fag ma fhou?“, begann sie, und schluckte dann die Bonbons in einem herunter, wobei sie sich fast verschluckte. Sie hustete, klopfte sich mit der Faust gegen die Brust, während ihr die Tränen in die Augen schossen. Es dauerte ein paar Sekunden, bis sie sich wieder gefasst hatte. Dann wischte sie sich die Tränen aus den Augenwinkeln und lächelte fröhlich.
“Du sag mal Shou, hast du eigentlich ne Freundin? Äh, naja es geht mich ja eigentlich nichts an, aber ich war neugierig. Dir müssen die Mädchen doch die Tür einrennen oder? Hehehe, ich meine du kannst so coole Sachen und dein Falke erst. Die müssen doch bei so nem starken Kerl wie dir Schlange stehen! Ich mein, äh geht mich ja eigentlich nichts an. Vergiss einfach das ich gefragt habe, hehehe!“
Wieder einmal mehr lief die junge Miss Ravenwood rot an und blickte ausweichend im Raum hin und her. Dabei streichelte sie ihren Lemur so exessiv, dass es ihm beinahe schon wehtat. Fauchend warf er seiner Herrin einen bösen Blick zu und gurrte etwas vor sich hin, woraufhin die Octodame nur den Kopf schief legte.
“Hehehe, entschuldige Coco. Ich bin ein Dummerchen. Er wird immer böse, wenn ich nicht vorsichtig bin weißt du. Einmal hat er mir sogar den Finger blutig gebissen. Okay, da habe ich auch aus versehen seinen Schwanz mit dem Staubsauger eingesaugt, hehehehe!“

 13.01.12 17:49
vAnonymous
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Besorgt kniete der Magier neben Emma auf dem Boden, hielt seine Hand behutsam auf ihrem Hinterkopf liegen und dachte angestrengt nach, was er in einer durchaus doofen Situation wie dieser hier wohl am besten unternehmen konnte. Die Zeit, der Ort und die Umstände machten es für Shou praktisch unmöglich irgendetwas sinnvolles zu unternehmen! Er überlegte sich einen kleinen Moment lang, ob er sie ins Krankenzimmer schleppen sollte, aber das kam um diese Uhrzeit wohl sicher mehr als nur ungelegen. Welcher Arzt würde jetzt schon Nachtdienst schieben? An einem Freitag Abend oder wohl besser ausgedrückt in der Nacht auf Samstag hatte doch kein Schwein Nachtdienst im ärtztlichen Job und ausserdem war Shou nicht umsonst ein Magier, denn für irgendetwas wollte er all dieses Zeugs mit Formeln, Zaubern und in kleinem Masse auch Heilen ja gelernt haben, oder? Nicht umsonst hatte Shou den grossen Wunsch eines Tages anerkannter Zauberer zu werden ständig verfolgt gehabt in seiner Kindheit.. Aber was er jetzt tun sollte, wusste selbst er nicht wirklich, da er das Mädchen vor sich noch zu wenig kannte, noch nicht wusste, wie sie so tickte. Er war sich zwar sicher, dass er nicht lange brauchen würde, um sie ein wenig kennenzulernen, aber anderseits kannten sie sich jetzt eine knappe Stunde vielleicht?
Ganz zu Shous Glück setzte sie sich kurze Zeit später selber wieder in den Schneidersitz und zwinkerte ihm belustigt zu. Anscheinend war seine erste Besorgnis ziemlich umsonst gewesen, ganz wie es ausschaute war sie jetzt schon wieder vollkommen erholt und lachte wie kurz bevor sie gestürzt war. Okay, der Magier konnte es so natürlich auch Recht sein, dann waren seine Sorgen ja ohne Grund. Er stiess einen leisen und erleichterten Seufzer aus und hockte sich ebenfalls wieder hin, da das knien nicht gerade sonderlich angenehm war und sogar ein wenig schmerzte. "Du hast mich ja mal erschreckt.. Ich hab' schon Menschen zugesehen, die umgefallen sind und danach zwei Wochen ins Krankenhaus mussten. Und das ist natürlich ganz fies. Genau dann, wenn man konzentriert sein sollte passiert so etwas!" Er schüttelte unverständnisvoll den Kopf darüber, dass die anderen darüber gelacht hatten. Etwas in dieser Art war doch alles andere als lustig oder etwas, worüber man hätte lachen können! Ach, einige Dinge uns einige Logiken im Kopf des Menschen würde wohl selbst Shou niemals richtig verstehen, aber damit musste er einfach leben. "Ich find' das unfair. Irgendwie. Ich würde mich auch nicht freuen, wenn ich hinfallen würde", sagte er bewusst und versuchte so Emma das Gefühl zu geben er würde sie verstehen - was er ja zugegeben auch tat!

Und schon wieder hatten die beiden etwas gefunden, was sie gemeinsam hatten! Würde das wohl irgendwann ein Ende haben oder würde die 'Liste' noch weitergehen? Die Erkenntnis wohl diejenige Person gefunden zu haben, die mehr oder weniger das Abbild der eigenen Seele war, war irgendwie absurd und lustig, aber doch der Wahrheit entsprechend, so komisch es auch war. Seine Augen hafteten nach wie vor auf all den CDs, die er vor sich hatte und das Erstaunen wollte noch nicht aus seinem Gesicht weichen. Wenn er musikalisch mal irgendetwas wissen wollte, wusste er ja jetzt, wo er nachfragen müsste um eine Antwort zu erhalten. Als Emma wieder ansetzte uns weiterredete, widmete er ihr seine gedankliche Aufmerksamkeit, während er aber nach wie vor alle CDs durchging und schaute, was er alles kannte; es war irgendwie erstaunlich viel! "Jah, stark ist das. Du beginnst mir mehr und mehr zu gefallen.." Er sprach diese Worte ohne grosse Hintergedanken aus und auch ohne nur eine Spur daran zu denken, dass sie das unter Umständen als Anmachspruch hätte auffassen können. Whatever, auf jeden Fall hatte er nicht daran gedacht und darum wurde er dieses Mal auch kein bisschen rot wie sonst immer. "Über arrogante Familienmitglieder kann ich einen ganzen Roman schreiben", brummte er dann vor sich hin und zog die Schultern nach oben. Hatte er erwähnt, was Kia immer zu ihm gesagt hatte, wie sie sich gewehrt hatte, wenn er etwas von ihr wollte? Wahrscheinlich nicht, aber was soll's - es war ja nur seine kleine, nervige Schwester, niemand mehr, niemand der etwas bedeutete. All die Geschichten über Emmas Familienbeziehungen nahm der Magier einfach auf, für einen Moment hatte er sich überlegt zu kommentieren, was Onkel Hektor, Tante Vic und Cousine Elsa alles für Leute waren, aber schlussendlich liess er das dann doch wieder sein, weil er einfach nicht besonders Lust darauf hatte, Emma mit Fragen rund um ihre Familie zu löchern. Er selber redete ja auch nicht besonders gern darüber, obwohl er nicht ganz wusste, wie es mit dem Mädchen aussah.

Als Emma sich gegen das Bettgestell lehnte, schienen tausende von Gedanken durch ihren Kopf zu gehen. Shou kannte ihren leicht abwesenden Gesichtsausdruck schon, wenn sie über sich und wahrscheinlich die Vergangenheit nachdachte, also in dem Sinne nichts Neues. Der Blonde stand einfach neben ihr und schaute nach wie vor abwechslungsweise zwischen Emma und ihrer Sammlung hin und her, während er selber sich versuchte vorzustellen, an was sie gerade denken konnte. 'Bestimmt an ihre Familie in.. Wo nochmals? Ach, ich hab's vergessen! Wie sie wohl dazu kam hierher zu kommen.. Theoretisch muss sie ja auch irgendwelche spezielle Fähigkeiten haben, sonst wüste sie ja gar nichts von der Academy hier. Ob es wohl unpassend wäre jetzt zu fragen, was sie wirklich war? Am Ende würde sie mich noch als aufdringlich ansehen.. Nun gut, vielleicht bin ich das ja in gewisser Hinsicht ja auch. Was ich bin, weiss sie ja inzwischen und hat das total unbewusst erfahren, ich habe echt keine Hemmungen zu zeigen was ich kann!' Für einen Moment hielt er selber in Gedanken inne, da er nicht mehr wirklich wusste, was es noch gäbe zum überdenken. Es hatte im Allgemeinen sowieso recht wenig Sinn, wenn sie jetzt hier zusammen im Zimmer standen und sich dann nur mit den eigenen Gedanken beschäftigen würden. So kam es dazu, dass er seinen Gedanken halt doch aussprach, um das Gespräch ein wenig im Gang zu halten. "Du weisst jetzt was ich bin.. Wer bist du wirklich? Also ich meine jetzt so von der Abstammung her." Ach, er drückte sich einmal mehr ein wenig umständlich aus, konnte aber hoffen, dass Emma verstanden hatte, was er damit sagen wollte!

Doch dann sah Shou etwas, was seine Augen zum glänzen brauchten: Süssigkeiten! Bonbons! Mit einem mal erschien dieses Lächeln auf seinem Gesicht und er wartete erst geduldig ab, bis Emma sich das erste davon in den Mund geschoben hatte, sich jedoch heftig daran versckluckte und daraufhin laut hustete und sich gegen die Brust klopfte. "Gegen Husten hilft Klopfen auf den Rücken ein wenig besser. Wieso übernimmst du dich auch so? Man kann doch auch eins nach dem anderen ganz langsam nehmen.." Wie er es gerade erwähnt hatte, begann Shou nun Emma vorsichtig auf den Rücken zu klopfen, sodass sie sich wieder beruhigen konnte. Erst nachdem sie sich die Tränchen aus dem Gesicht gewischt hatte, konnte er wieder aufhören und sich endlich selber eine Süssigkeit nehmen - nur eine! - die sofort in seinem Mund verschwand und dort durchgelutscht wurde, bis sie fast auf der Zunge vergangen war.
"Freundin? Ich?" Fast schon musste er grinsen, als er daran dachte, dass Mädchen auch noch für andere Dinge da sein konnten für einen Jungen. "Mit mir hält es kaum jemand aus. Ich bin eher etwas frech und direkt und vor allem nutze ich meine Fähigkeiten im Alltag, das gefällt den meisten nicht und für die meisten bin ich dann der Angeber oder so, dass ich so vieles machen kann. Von dem her.. Ich war meist einer, der vor allem Freunde hatte, darunter aber auch Mädchen. Ich glaub' meine letzte Freundin hat Schluss gemacht, weil sie immer gesagt hat, dass ich zu anstrengend wäre und sie meine Ansprüche nicht erfüllen kann. Pfff.. Dabei hab' ich doch ganz wenige von diesen 'Ansprüchen'! - Und kein Problem, mir ist kein Thema zu privat. Ich rede über alles, was andere interessiert.. Wie schaut's denn bei dir aus? Irgendwelche männlichen Interessenten?" Mit einem Mal zuckte Shou zusammen, als Ryu sich meldete und böse dreinguckte. Der Vogel konnte nicht sprechen und dieses eine Mal hatte Shou ziemlich lange, bis er merkte, was Ryu denn hatte. Er begann zu lachen, als er es eingesehen hatte.. "Duh, Emma.. Ryu mag es anscheinend nicht, wenn man ihn falsch betitelt. Er ist ein Adler und kein Falke, nur so als.. Korrektur. Aber er versucht nur Gerechtigkeit und Richtigkeit einzubringen, keine Angst." Im gleichen Zug fiel Shous Blick wieder auf Coco, der ebenfalls fauchte. Anscheinend hatten die beiden Tiere im Moment gerade die gleiche Laune? Wieder musste er kichern, als Emma ihm erklärt hatte, wieso ihr Coco damals in den Finger gebissen hatte. "Oh weh. So lustig ist das ja gar nicht. Tut sicher voll weh, wenn einem Tier den Schwanz in den Staubsauger gezogen wird! Wie kam es denn dazu?"
 15.01.12 9:39
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Man konnte wohl sagen, dass sich die junge Gestaltwandlerin durch Shous Fürsorge sichtlich geschmeichelt fühlte. Selten gab es jemanden der sich so um sie kümmerte. Dieser Knabe war wirklich etwas besonderes. Ihr Vater würde sie jetzt wahrscheinlich dazu anhalten, dass sie darauf achten sollte, dass er nicht einfach wieder aus ihrem Leben verschwand. Das hatte er früher auch immer getan, als sie noch in Camden gelebt hatten. Bei ihm war es sowieso immer so eine Sache mit neuen Freunden oder Spielkameraden gewesen. Immer hatte er auf seine Tochter acht gegeben und wollte ja verhindern dass Sie sich mit Leuten umgab die nicht gut für sie waren. Shou hätte ihm bestimmt gefallen. So lächelte sie zufrieden und legte dann leicht den Kopf schief. Auf seinen Kommentar hin musste sie grinsen.
“Ach was, hehehe. Das ist mir schon oft passiert. Einmal, da war ich fünf und es war Herbst. Da bin ich auf Vaters Holzlatschen raus und ausgerutscht. Hab mir die Nase gebrochen und lag ewig im Krankenhaus. Dabei wollte ich eigentlich nur ein paar Kaugummis aus dem Automaten vor unserem Haus ziehen. Das hat dann leider nicht mehr funktioniert, aber dafür hat Dad mir dann eine ganze Packung ins Krankenhaus gebracht. Aber er war richtig böse. Hihi, okay wenn man so überlegt hätte ich wohl besser aufpassen sollen. Naja was soll's. Sowas passiert halt ab und zu.“
Sie legte die Hände in den Schoß und ließ ihren Blick durch den Raum schweifen. Kurz darauf begann Sie dann damit fröhlich vor und zurück zu wippen. Das tat sie immer, wenn sie sonst nichts zu tun hatte. Sie war nun mal ein unruhiger Typ Mensch. Diese Art der Ablenkung war ja auch noch annehmbar. Da konnte sie sicher sein dass sie sich nicht wieder irgendwie verletzte.

Wobei, das war auch nicht immer garantiert. Einmal da war sie so im Gedanken gewesen, dass sie gar nicht mehr auf ihr Umfeld geachtet hatte und war vom Bett gefallen. Das Ergebnis – Gehirnerschütterung. Da hatte sie aber schon bei Tante und Onkel gelebt. Wirklich lustig fanden die es aber leider auch nicht. Auch ihre Erklärungen hatten Tante Vic nicht wirklich beschwichtigen können. Sie konnte nun einmal nichts dafür dass solche Sachen geschahen. Das war nun mal ihr Fluch mit welchem sie behaftet war. Emma hatte schon von klein auf das Talent gehabt sich in irgendwelche dummen Schwierigkeiten zu bringen.
“Oder ich weiß noch“, warf sie plötzlich ein und musterte Shou mit ihren leuchtenden Augen. Es dauerte nicht lange, da war sie wieder in einen Redeschwall verfallen.
“Da war ich äh 5 oder 6 glaube ich. Bin mir da nicht mehr ganz sicher. Auf jeden Fall habe ich damals von Dad mein erstes Fahrrad geschenkt bekommen. Ich hatte damals so eine Angst auf dem Ding und von Gleichgewicht war überhaupt keine Rede. Naja irgendwann hat es dann doch funktioniert. Frag mich nur nicht wie. Tja, hehehe aber trotzdem hat das nicht verhindert dass doch was passiert ist. Einmal haben mich die Nachbarskinder durch die Stadt gejagt. Ich bin geradelt wie sonst was um denen zu entkommen, nur leider hab ich dann das Auto nicht gesehen. Darauf lag ich fast einen Monat im Krankenhaus und durfte danach ewig nicht aus dem Haus weil ich einen Gips um hatte. Das Fahrrad war natürlich auch total hinüber. Du hättest mal meinen Dad sehen sollen. Der hat sich die Haare gerauft. Das war wirklich komisch, hehehe.“
Zufrieden lehnte Sie sich ein Stück zurück und landete letztendlich mit dem Rücken auf dem Bett, wobei sie an die Decke starrte. Die Arme breitete sie links und rechts von sich aus, während Coco es sich auf ihrem Bauch bequem machte.

“Als ich dann wieder vor die Tür durfte war natürlich erstmal nichts mehr mit Fahrrad. Mein Bruder hat mich seins dann auch nicht benutzen lassen, obwohl ich ihm versprochen hatte dass ich aufpasse. Voll doof. Aber Omi hat mir dann irgendwann Rollschuhe geschenkt. Die waren cool. Das waren so ganz Pinke mit Streifen und so. Echt stark, aber die habe ich leider nicht mehr.“
Hach ja. Was waren das noch für Zeiten als sie kleiner war. Manchmal vermisste sie es ein wenig so jung und unbeschwert durch den Alltag gehen zu können, aber dafür hatte das Erwachsen sein auch seine Vorteile. Immerhin durfte sie jetzt ihr eigenes Auto fahren und war nicht mehr auf diese lahmen Fortbewegungsmittel angewiesen. Naja wirklich förderlich war dies auch nicht, da aufgrund ihres Fahrtalents immer wieder der ein oder andere Unfall drohte. Bis jetzt war aber noch nichts passiert. Gut, blieb natürlich die Frage offen, wie lange dies noch der Fall sein würde. Das ein oder andere Mal war es ja schon extrem Krass gewesen. Andersrum beschuldigte Emma natürlich immer die anderen Autofahrer, dass sie auf ihrer Fahrbahn fuhren, oder machte das Wetter für das Fahren in Schlangenlinien verantwortlich. So einfach war die ganze Geschichte dann. Na gut, nicht die feine Art, aber sie brauchte nun mal ihre Begründungen. Sie selbst ging immer davon aus dass sie eine talentierte Fahrerin war, sonst hätte sie ja auch den Führerschein nicht bekommen – nach sechs Versuchen, aber das zählte nicht. Am Ende hatte sie ihn in der Tasche und das war das wichtigste gewesen. Alles andere war da vollkommen egal.

“Das war dann auch so eine Sache mit den Rollschuhen, hehehe. Bei der ersten Fahrt bin ich auf einem Bauernhof rumgekurvt und wollte mich dann an einem Zaun festhalten, weil ich kein Gleichgewicht mehr hatte. Tja, hab dann in nen rostigen Nagel gepackt.“
Grinsend hob sie die rechte Hand nach oben, bei der man in der Innenfläche noch immer eine leichte Narbe erkennen konnte. Dies war jedoch nur eine der vielen Blessuren die sie bereits in ihrem kurzen Leben davon getragen hatte. War also nicht weiter schlimm.
'Hach ja, das waren noch Zeiten. Gut Dad hat es immer tierisch genervt wenn ich mit einer neuen Macke nach Hause kam, aber da konnte ich ja nichts für. Sowas passiert doch jeden Tag, wenn man nicht aufpasst. Ich meine ich könnte mir jetzt auch irgendwas brechen. Okay, Shou würde dann wahrscheinlich einen Herzinfarkt bekommen und wir müssten dann beide in die Klinik. Nicht besonders ansprechend, aber es wäre mit Sicherheit ziemlich lustig. Dann könnten wir zusammen die Krankenschwestern ärgern und uns über das Essen im Krankenhaus beschweren. Das ist sowieso immer so eklig. Ich hab keine Ahnung was die da machen aber es ist jedes mal total abartig, egal in welchem Krankenhaus man ist. Das kommt bestimmt alles aus ner gewaltigen Schüssel mit alten Essensabfällen. Wäre durchaus vorstellbar. Wäh...'
Bei dem Gedanken daran, musste sie sich plötzlich so heftig schütteln, dass Coco vor Angst von ihrem Schoß verschwand und sich fauchend unter dem Bett versteckte. Fragend sah sie dem Tier noch einen Moment nach, bevor sie ihre Aufmerksamkeit wieder Shou zuwandte.

“Ach, Shoushoko mach dir mal nichts draus. Das war ja nur n kleiner Sturz und sonst nichts weiter. Das nächste mal, wenn es dann wieder was schlimmes ist sag ich dir sofort Bescheid hehehe. Dann kannst du mich wieder gesund zaubern wenn du magst. Als Gegenleistung fahr ich dann mit dir Eis essen. Obwohl ne warte, das wollte ich ja sowieso morgen mit dir machen. Weißt du was dann koch ich dir was oder ich back dir einen Kuchen. Magst du Vanillekuchen? Ich kann super Vanillekuchen backen. Wenn nicht kann ich auch was anderes versuchen. Ist doch kein Thema. Hauptsache ich kann mich dann erkenntlich zeigen. Du hast mir ja heute schon sehr geholfen. Ich weiß gar nicht wie ich das wieder gut machen soll!“
Das stimmte. Er war heute echt ihr Retter gewesen. Alleine hätte sie sich wohl nur wieder in eine missliche Lage gebracht die am Ende in einem riesen Fiasko geendet wäre. Zum Glück war der Blondschopf hier und griff ihr unter die Arme, damit das ganze dann doch einigermaßen glimpflich ausgegangen war. Okay, fragte sich natürlich nur wann sie dann in die nächste Bredouille geraten würde. Shou war ja nicht immer in ihrer Nähe. So wie sie ihr Glück kannte würde wieder irgendein misst passieren wenn er gerade gegangen war. War doch immer so. Wenn man glaubte alles war gut, flog schon das nächste Unglück zum Fenster herein. Eine normale Weisheit in Emmas Leben konnte man fast schon sagen. In ihren Augen nicht wirklich fair, aber ändern konnte man es leider nicht. War wohl ihr los. Dumm gelaufen halt.

Sein nächster Satz lies die junge Octodame mit einem Schlag erröten. So etwas hatte ihr wirklich noch niemand gesagt. Eigentlich hätte sie ja damit gerechnet, dass er irgendwann in den nächsten Minuten genug von ihr hatte, aber wieder einmal wusste er sie zu überraschen. Dieses Kompliment war wohl das letzte gewesen, das sie erwartet hätte. So wusste sie gar nicht was sie sagen sollte. Nervosität kam in ihr auf und einen kurzen Moment lang, nahm ihre Haut einen bläulichen Schimmer an. Eine kleine Unachtsamkeit ihrerseits hatte zugelassen dass sich ihre andere Seite kurz zeigte. Schnell hatte sie sich aber wieder soweit gefangen, dass zumindest ihre Haut wieder menschlich wirkte. Sie wollte ja nicht dass er einen Schrecken bekam.
“Äh also, ich äh danke . Du bist auch echt toll. Ich hätte ja nicht gedacht dass ich mal so einen netten Jungen treffe. Die meisten sind ja eher irgendwie arrogant äh, aber du gar nicht weil du bist irgendwie richtig süß und nett und lieb und zuvorkommend und äh ich hör besser auf zu reden.“
Wieder einmal hatte ihr Gesicht die Farbe eines Küchenfertigen Hummers angenommen der gerade dem Kochtopf entsprungen war. Man, was redete sie denn auch da? Das war ja total blöd. Manchmal war ihr Mund echt schneller als die Synapsen. Und dann kam dabei noch so ein Käse raus. Das war ja echt gemein. Jetzt würde er seinen Kommentar bestimmt bald wieder zurück nehmen. Wahrscheinlich dachte er sogar jetzt dass sie irgendwie nicht mehr alle Tassen im Schrank hatte. Menno, dabei hatte doch alles so gut angefangen und sie schaffte es wieder, die ganze Geschichte mit einem falschen Satz zum Absturz zu bringen. Es war echt zum heulen...gemein...gemein.

Gott sei dank wechselte er kurz darauf bereits wieder das Thema. Das hätte sie nicht überstanden, wenn die beiden jetzt irgendeine peinliche Diskussion führten. Wahrscheinlich wäre sie dann irgendwann vor Scham im Boden versunken, oder hätte panikartig den Raum verlassen. Wäre zumindest nicht das erste mal gewesen, dass sie so gehandelt hätte. Von daher war sie Shou wirklich dankbar, dass er so reagierte. Richtig erfrischend. Sie mochte Leute nicht, die ständig nur auf dem ein und dem selben Thema herumkauten. Das war ihr irgendwie unangenehm und musste auch nicht wirklich sein. Dieser Wechsel war ihr also durchaus willkommen.
“Woah wem sagst du das. Manche Verwandten können echt ätzend sein. Besonders auf diesen scheinheiligen Familienfesten wo immer alle so nett tun um ja nicht irgendwie unangenehm aufzufallen. Meine Tante lässt mich dann ja sowieso nie aus den Augen, hehehe. Sie hat immer Angst dass ich irgendeinen Mist anstelle und sie dann vor der ganzen Sippschaft blöd da stehen lasse. Gut, das ist ja auch berechtigt, hehe. Ein oder zweimal hab ich echt blöd reagiert. Das war aber nicht meine Schuld. Manchmal ist es einfach zu langweilig und dann mag ich einfach nicht blöd auf der Stelle sitzen. Da kommt man ja vor Langeweile um!“
Kurz hielt sie inne und überlegte, bevor sie letztendlich die Entscheidung fällte, wieder in die tiefen Weiten ihrer Gedanken abzudriften.
'Hmm ich frag mich wie das bei Shous Familie ist. Bestimmt mag er das auch nicht. Das ist ja auch blöd wenn alle einem immer so ne heile Welt vorspielen. Das ist doch doof. Wenn dann soll man doch sagen was einem nicht passt und nicht blöd grinsend immer sagen alles wäre okay, nur um sich dann hinterher das Maul zu zerreißen. Das mag ich ja überhaupt nicht. Hm. Ich frag mich ob er auch so ne nervige Cousine wie Elsa hat oder so. Dann könnte man sich ja mal austauschen.'

Dann kam natürlich die Frage aller Fragen. Eigentlich hätte sie ja schon ahnen können, dass er irgendwann wissen wollte, was sie war. Gut, da er sich ihr offenbart hatte, war es nur fair wenn sie es ihm gleich tat. So nickte sie schlussendlich und erhob sich vom Bett. Ein wenig schämte sie sich ja doch weil sie nicht so super tolle Fähigkeiten wie er hatte, aber naja. Vielleicht fand er es ja zumindest ein wenig komisch. So setzte sie gerade dazu an sich ihr Oberteil auszuziehen, als ihr einfiel, dass er ja noch im Raum war und so alles hätte sehen können.
“Oh äh ups. Ähhh kannst du dich mal umdrehen? Und äh fass das bitte nicht falsch auf. Das
muss ich machen. Ich verlier meine Klamotten sowieso immer wenn ich mich verwandle“,
erklärte sie ihm, und wandte nun den Rücken zu ihm, in der Hoffnung er würde nicht irgendetwas mieses versuchen.
“Und wehe du schmulst!“ Sie versuchte ein wenig drohend zu klingen, was aber aufgrund der Situation nicht ganz einfach war. Ihr Herz raste wie wild. Bis jetzt hatte sie so noch keinem ihre andere Gestalt gezeigt. Bei Shou hatte sie aber irgendwie keine Angst. Er würde sie deshalb bestimmt nicht verurteilen. Da war sie sich vollkommen sicher. Sie hatten sich schon so viel anvertraut und verstanden sich so gut. Bestimmt würde er es cool finden. So fasste sie weiteren Mut, den sie dafür brauchte sich nun endlich ihrer Kleidung zu entledigen. Natürlich dauerte es dann nicht lange, bis sie damit begann sich zu konzentrieren. Langsam aber sicher schwand ihre Größe dahin. Ihre weiche Haut färbte sich in einen babyblauen Ton und sie schrumpfte immer weiter zusammen, bis letztendlich nur noch ein kleines Tier auf den Klamotten der 18-Jährigen lag und den Jungen anblickte.

Mit einem Satz war der Chibi-Octopus auf das Bett gesprungen und kroch langsam auf das Kopfende zu, so dass der Junge sie wieder ansehen konnte. Ein wenig unwohl war ihr dabei schon, so dass sie schleunigst damit begann, wieder in einen Redeschwall zu verfallen, um von der Situation abzulenken.
“Äh naja das ist jetzt nichts super tolles. Ich meine äh ich bin jetzt kein super Magier oder so und wirklich nützlich ist das auch nicht und eigentlich ist es ja vollkommen sinnlos sich in so ein Tier zu verwandeln aber ich fand es irgendwie witzig. Außerdem erinnert mich das an meinen Dad weißt du. Der war ja Fischer. Irgendwie denke ich so ich hab ihn immer bei mir. Naja, außerdem ist es nicht ganz uninteressant. Guck mal!“
Sie hüpfte auf ihren sechs Tentakeln hinüber zum Nachttisch und schnappte sich die Tüte mit den Süßigkeiten. Es vergingen ein paar Sekunden in denen das Tier darin herum kramte, bevor es ein paar rundliche Bonbons ergriff. Nun hatte sie in jeder Hand ein rundes Kaugummi und lächelte Shou freudig an.
“Pass auf!“ Sie machte noch einmal eine kurze Pause, bevor sie letztendlich damit begann die Süßigkeiten mit ihren Tentakeln zu jonglieren. Die kleinen Bällchen flogen hin und her. Zumindest so lange, bis Sie die Konzentration verlor und die Kaugummis wie wild durch den Raum flogen.
Nicht wirklich eine Meisterleistung. Ein wenig peinlich berührt musterte sie den Blonden.
“Hehehe, okay das war jetzt keine artistische Meisterleistung. Aber dafür kann mich im Twister keiner schlagen! Hey, wenn du willst können wir ja irgendwann mal Twister spielen. Ein sautolles Spiel und es macht soo viel spaß. Ich habs früher immer mit Paps und Jacob gespielt. Das war lustig.“

Zufrieden machte Emma es sich in ihrer Octo-Gestalt auf dem Kopfkissen bequem und lauschte seinen Worten. Sie empfand es als tiefen Vertrauensbeweis, dass er ihr einfach so von seinem Liebesleben erzählte. Das hätte wohl nicht jeder gemacht. Andere hätten sie wohl direkt in die Schranken gewiesen. War ja auch nicht so, dass man die Leute einfach so danach fragte. Eine Sache der Etikette eben, aber sie hatte es brennend interessiert, weshalb sie ziemlich froh darüber war, dass er ihr sein Herz so offen darlegte. Deshalb war sie überhaupt nicht schüchtern, als er sie letztendlich um selbige Information bat.
“Äh also was soll ich sagen? Bei mir ist es irgendwie ähnlich. Wirklich romantische Beziehungen hatte ich bis jetzt sowieso nicht. Die meisten waren nur scharf auf mich weil sie mich irgendwie interessant fanden. Das war dann aber auch schnell wieder vorbei. Ich glaub auch, dass sie mich irgendwann einfach nervig fanden. Eigentlich doof, aber man kann es leider nicht ändern.“
Wieder starrte sie an die Decke und wirkte dabei fast schon ein wenig traurig. Ein herzhafter Seufzer entkam ihrer Kehle, während sie langsam hin und her wippte.
“Dabei versuche ich es immer den Leuten Recht zu machen weißt du. Immer wenn ich mich in wen verliebe denke ich natürlich dass das was gutes ist und am Anfang ist es auch irgendwie toll, aber dann später ändert sich auf einmal alles und dann tut es nur noch weh. Dabei will ich doch niemandem Ärger machen. Ich will ja auch nur glücklich sein, oder ist das egoistisch?“
Fragend sah sie Shoushoko an und hoffte natürlich, dass er ihr Bestätigung geben würde. War schon nicht leicht sie zu sein. Dabei bemühte sie sich wirklich, aber bis jetzt hatte es einfach nicht funktioniert.

Peinlich berührt sah sie ihn dann an, als er sie bezüglich Ryu berichtigte. Ups. Man war das peinlich. Na gut Coco würde es bestimmt auch nicht gefallen wenn man ihn als Gorilla oder Pavian bezeichnete. War also nicht verkehrt. Das war ja auch mal wieder typisch Emma. Hoffentlich dachte Er jetzt nicht, dass sie ihm nicht genau zugehört hatte, oder dass er in ihren Augen uninteressant war. Das wäre wirklich nicht das was sie wollte.
“Äh tschuldige Shou. Und Entschuldigung Ryu. War doof von mir, hehehe. Kommt bestimmt nicht mehr vor“, versprach sie postwendend und kroch langsam über das Bett, bis sie sich ungefähr in der Mitte befand. Dann hörte sie ihm wieder aufmerksam zu und musste auf seine letzten Worte prustend los lachen. Sie konnte kaum an sich halten und es mochte wohl schon ein ziemlich seltsames Bild sein, wenn ein blauer Chibi-Octopus auf einmal begann lauthals loszulachen.
“Es war auch ein ganz dummer Unfall weißt du. Ich hab Musik gehört und ihn einfach nicht gesehen. Naja äh und ehe ich mich versah, war es dann auch passiert, hihihi. Naja was solls. Er war mir dann zwar ein wenig böse aber dann ging es wieder. Und wie ist es mit Ryu? Ihr versteht euch ja so super. Dir ist bestimmt noch nie so etwas passiert!“
 18.01.12 16:15
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Anscheinend war die ganze Aktion nur halb so schlimm gewesen. Dennoch nach wie vor eher besorgt blieb Shou noch einige Moment neben Emma knien, da man sich ja nie richtig sicher sein konnte, wann man wirklich etwas hatte oder wenn man es quasi einfach vorspielte, um den Anderen ruhig zu stellen. Obwohl, wirklich zutrauen würde er das einer Person wie Emma nicht wirklich. Immerhin war sie gerade eben wirklich hingefallen und das hätte auch wirklich böse enden können, wenn sie nicht aufgepasst hätte! Gegen Dinge wie Knochenbrüche oder etwas in dieser Art war selbst ein Magier machtlos, auch seine Fähigkeiten hatten so seine Grenzen. Natürlich war der Blonde noch nicht so weit, dass er diese schon erreicht hätte, aber dennoch wusste er, dass es welche gab. In dieser Hinsicht war er mehr oder weniger froh, als Emma unbekümmert weiterredete und zumindest den Anschein hatte, dass nichts Gravierendes passiert war. Wieder erzählte sie ihm sofort eine kleine Geschichte aus ihrer eigenen Kindheit, die Shou zum lächeln brachte. Wie ein Mensch nur so ohne grosse Hemmungen über sich und seine Geschichten reden konnte, war fast nicht zu glauben. “Das klingt überhaupt nicht schön! Auch wenn jetzt wieder alles gut ist, solltest du doch auf dich aufpassen. Jeder weiss doch, dass das Leben in einem Krankenhaus der absolute Horror ist. Diese Langeweile im Bett und das eklige Essen.. Nie wieder! Ich musste auch einmal einrücken, als ich mit dem Fahrrad hingefallen war, das ist aber inzwischen auch wieder einige Jahre her, was? Ich war paar Tage dort und musste einiges operieren lassen am linken Bein. Uah, erinnere mich nicht daran. War eine schreckliche Zeit..“ Angewidert verzog Shou das Gesicht und schüttelte schnell den Kopf. Nein, daran sollte er sich lieber nicht mehr erinnern. Sofort schwieg er und versuchte sich mit dem Blick im Zimmer festzufangen, damit er ein wenig Ablenkung hatte. Bestimmt war das nicht die einzige von Emmas Krankenhausgeschichten, aber er selber hatte nach dieser einen schon mehr als genug gehabt, sodass er lieber in Zukunft alle seine Magie einsetzen würde um gesund zu werden, nur nicht nochmals dorthin gehen!

Er hatte Recht gehabt. Nur ganz kurze Zeit später fing sie wieder an von einer zweiten Geschichte zu erzählen, die – oh Wunder – genau über das gleiche Thema handelte wie Shous einziger Vorfall, wo er ins Krankenhaus musste. Er liess den etwas längeren Redeschwall ohne mit der Wimper zu zucken über sich ergehen und hörte ganz genau zu. Er mochte es, wenn man mit ihm redete, solche Gesellschaft gab es auf dieser Welt noch eindeutig zu wenig! “Fahrräder können richtig böse sein, was?“, hakte Shou mit einem breiten Grinsen nach. Als sie sagte, dass sich ihr Dad deswegen die Haare gerauft hätte, konnte er diesen sofort verstehen. Für einen Moment versuchte Shou zu überlegen, wie er sich wohl fühlen würde, wenn er selber Vater einer Tochter wäre, die wie Emma sein würde. Er vermutete wohl oder übel, dass er wahrscheinlich genauso verzweifelt sein würde, wenn er mitansehen müsste, wie seiner eigenen Tochter ständig etwas passiert und er wahrscheinlich auch ständig an ihrem Krankenbett sitzen müsste und gleichzeitig hoffte, sie würde bald wieder gesund werden. Aber okay, als Vater nahm man das Zeugs ja auch locker hin, immerhin liebte mein im Normalfall seine Tochter über alles! Inzwischen lag Emma ausgestreckt auf ihrem Bett, was dem Magier ein zufriedenes Lächelnd entlockte. Gut, der Sturz vorhin hatte ihr eindeutig nicht viel ausgemacht, sonst würde sie nicht mehr so lächeln wie gerade jetzt!

“An seiner Stelle hätte ich dir das Fahrradfahren vorübergehend übrigens auch verboten. Ich hätte sicherlich genauso Angst gehabt, dass nur wenige Tage nachdem du wieder draussen gewesen wärst sofort wieder etwas geschehen würde. Vatersorgen, nehme ich einmal an.“ Er konnte es sich nicht verkneifen ein wenig zu kichern. Ja, ihr Vater hatte sich durchaus etwas überlegt gehabt, als er ihr das gesagt hat. Aber es war anders herum auch wieder logisch, dass sie versucht hatte irgendwie doch noch an ein Fahrrad zu kommen, das dann auch geschafft hat. Wahrscheinlich war Emma in dieser Hinsicht wie er selber: hatte er sich einmal etwas in den Kopf gesetzt, dann würde sie das so schnell nicht mehr aus dem Kopf bekommen. “Zum Glück ist nicht noch mehr passiert“, fügte er dann kleinlich hinzu, schaute aber während seiner Aussage Emma nicht wirklich an.

Diese schien inzwischen wieder vollkommen gesund und auch in voller Fahrt zu sein. Unmittelbar nach dem Thema des Fahrrades, ging sie auch schon weiter zum nächsten Fortbewegungsmittel: den Rollschuhen. Also das war jetzt etwas, was nie wirklich Shous Sportart gewesen war! Er hatte zwar nie eigene Rollschuhe gehabt, aber auch in seiner Kindheit war das einmal Trend gewesen und dann wollten natürlich alle die Sportgeräte eines Freundes ausleihen, um es auch mal zu versuchen. Irgendwie war dann auch Shou einmal an ein paar Rollschuhe gekommen – jedoch keine Pinken! – und hatte sich darin versucht, ist aber kläglich gescheitert. Seine Füsse waren eher gemacht zum Fussball spielen und nicht zum Rollschuhfahren. Irgendwann war der Trend dann wieder vorüber und keiner hatte sich jemals wieder darum gekümmert gehabt. “Besonders gut Rollschuhe fahren kann ich nicht. Aber früher war das halt faszinierend, was? Und du scheinst auch sofort einen Unfall zu bauen, sobald man dir etwas in die Finger gibt, wo du auf dich selber angewiesen bist?“ Für einen Moment stoppte er und liess sich seine eben gesagten Worte noch einmal durch den Kopf gehen. Das kam gerade ein wenig.. nicht ganz nett herüber. “Äh nein. Warte. So habe ich das nicht gemeint, entschuldige. Ich meinte mehr.. Du machst anscheinend recht viele Unfälle. Ich kann langsam verstehen, wieso dein Vater so verzweifelt war. Ich würde mir genauso Sorgen machen, wenn ich dich aus den Augen lassen würde, da ich Angst hätte, es würde dir etwas passieren.“ Ach herrje. Was würde passieren, wenn Emma hier einem Monster gegenüberstehen würde? Laut Aussagen gab es die hier ja.. Würde sie mit denen reden wie mit ihn? Shou wusste, dass er ein sehr geduldiger Mensch war und gut zuhören konnte, ein guter Mensch für Diskussionen war, aber das hiess bei weitem noch nicht, dass alle so waren hier! Hoffentlich würde Emma keinen Unsinn machen, wenn sie jemanden trifft, der weniger freundlich und tolerant ist als der blonde Magier..

“Hey, andere Idee. Dass du mir etwas offerieren willst, ist echt lieb. Das machen wir morgen dann irgendwann auch, ja? Dann fahre ich mit dir im VW und wir machen uns einen schönen Nachmittag oder etwas in dieser Art. Aber das geht jetzt schlecht.. Hast du Hunger oder Durst? Ist doch echt öde jetzt den Kurier zu holen! Ich hab’ was Besseres.. Hier am Hals.“ Wieso er sich inzwischen dazu entschieden hatte zu sagen, dass etwas dafür verantwortlich war, dass er zaubern konnte? Seine Hand berührte die metallene Rose um seinen Hals behutsam, erhob sie ein wenig, bevor er wieder zu Emma hinschaute und leicht lächelte. “Damit erfülle ich dir deine Wünsche.. Weil ich keine Lust habe um diese Zeit in die Stadt zu gehen. Für irgendetwas kann man ja zaubern, oder?“ Das Grinsen auf seinem Gesicht wurde noch ein wenig breiter. Ob sie verstanden hatte, dass die Kette der Auslöser für seine Kraft war? Ob sie ihn nun fragte, ob sie auch mal dürfte? Er wollte es nicht verantworten, was passiert, wenn sie versuchen würde das erste Mal zu zaubern.. Er erinnerte sich da vage an den grossen Chemieumfall der Schule. Nein, nochmals würde er das nicht mitmachen wollen!

Shou merkte schon, dass seine vorherigen Worte das Mädchen ein wenig aus der Fassung gebracht haben. Er war ja wirklich kein Meister der grossen Worte, aber wenn er sich eine Meinung im Kopf gebildet hatte, dann war es keine Sünde diese dann auch auszusprechen. Dass Mädchen meistens errötend darauf reagierten, wenn man ihnen sagte, dass man sie mag, war auch nicht wirklich eine Seltenheit, irgendwie tickten sie alle doch ein wenig gleich. Er konnte nur hoffen, dass sie nun nicht glaubte, er wollte etwas von ihr. Er sagte gern die Wahrheit, aber Missverständnisse waren nicht wirklich das, worauf er scharf war, da wollte er lieber reinen Tisch haben. “Danke. Ich hätte zugegeben auch nicht wirklich erwartet, dass ich mich schon mit der ersten Person, die ich hier sehe so super verstehen würde und dann noch so viele Gemeinsamkeiten mit ihr habe! Ich hatte anfangs eher noch Angst, dass man hier abstossend mir gegenüber sein würde. Aber inzwischen hat sich das auch gelegt. Ich find’s inzwischen total cool hier! Du auch?“ Er zog eine Augenbraue hoch, während er im Kopf nochmals genau durchging, was sie ihm gerade für ein Gegenkompliment gemacht hatte. Die meisten Mädchen brachten nach einem Kompliment meistens nichts mehr hervor und schwiegen einfach in ihre Röte hinein. Dass sie anders war als die Norm der Mädchen war Shou aber schon viel früher aufgefallen. “Nun ja, man gibt sein Bestes, was?“ Er zwinkerte Emma fröhlich zu als Zeichen, dass sie sich nicht dafür schämen musste, was sie gerade gesagt hatte. Shou mochte, wenn man ihm Komplimente machte, das konnte er nicht abstreiten. Er fühlte sich danach wieder viel besser!

Auch wenn er es mochte, wenn man so mit ihm redete, war es vielleicht nicht die schlechteste Idee, das Thema zu wechseln. Familiengeschichten waren zwar nicht wirklich Shous Lieblingsthemen zum drüber reden, aber was sollte er schon machen? Anscheinend hatte Emma genau hier sehr viel zu erzählen und eigentlich war er nach wie vor der Gast in ihrem Zimmer hier, sodass er sich gern ihr anpasste. Daraufhin erzählte sie ihm von Familienfestern, auf denen die Atmosphäre nur vorgespielt wird, damit alle zufrieden sind. Monoton nickte Shou mit ihr und murmelte dann: “Kenn’ ich. Nur zu gut. Genau aus diesem Grund bin ich vielleicht nicht so der Typ für solche Anlässe. Bin ich lieber mit Freunden unterwegs. Einerseits sind solche Gespräche um Millionen spannender und andererseits muss man ihnen gegenüber nichts vorspielen, weil sie dich nehmen wie du bist.“ Dass ihre Tante Emma nie aus den Augen lassen wollte, konnte er auch wieder verstehen, aber darauf wollte er nicht mehr wirklich eingehen. Familien und deren Beziehungen intern waren und blieben eine eigene Sache, die wohl kaum irgendeine Person wirklich durchblicken konnte.

Nun war Shou echt neugierig, was sie ihm antworten würde. Vielleicht war die Frage ein wenig zu sehr direkt, aber es interessierte ihn wirklich. Die Wahrheit über sich selber war ihm ja quasi rausgerutscht, als er ihr den Finger verarztet hatte. Aber aus dem Grund, dass man allein von seinem Handeln her sehr schnell herausfinden konnte, dass Shou ständig am zaubern war, schämte er sich nicht wirklich dafür und liess es auf sich beruhen. Er fand Magier cool und er stand dazu. Ob Emma auch zu dem stand, was sie wirklich war? Ein breites Lachen huschte über sein Gesicht, als sie sagte, dass er sich gefälligst umdrehen sollte. “Danke, ich habe nicht die Absicht einen Spanner zu spielen.“ Mit einem Kichern drehte er sich daraufhin um. Wenn er wirklich so ein Schwein gewesen wäre und auf nackte Frauen scharf gewesen wäre, hätte er sich irgendetwas hergezaubert, was seine Lust beruhigt hätte, aber bitte! ER doch nicht, er war ein normaler Junge, wie jeder andere auch, vielleicht mit ein paar Ausnahmen, aber trotzdem. Geduldig wartete er so lange, bis Emma wieder zu sprechen begann und ihn so indirekt dazu aufforderte, sich nun wieder umzudrehen. Total gespannt drehte er den Kopf über die rechte Schulter, aber im ersten Moment sah er überhaupt nichts mehr von seiner neuen Freundin. Erst als Shou dem Klang ihrer Stimme folgte und somit den Boden anschaute, sah er, dass Emma sich in ein kleines Tierchen verwandelt hatte, anzunehmen ein kleiner Octopus. Shou legte den Kopf ein wenig schräg und konnte zu all dem nur ein einziges Wort sagen: “Kawaiiii! Ein richtig süsses Tierchen!“ Sofort sprang er auf seine Beine und wollte eigentlich auf den kleinen Octo zugehen, als Emma aufs Bett sprang und ein wenig auf ihn zukroch.
Ein wenig vorsichtig streckte Shou daraufhin den Arm aus und wollte ihre Haut berühren, einfach so, weil er neugierig war. “Man muss nicht ein Magier sein, um etwas besonderes tun zu können“, sagte er dann mit einem Lächeln und strich der Octo-Emma über den Kopf. “Ich finde das mindestens genau so toll- Und auch süss. So hast du wohl immer eine Erinnerung an deinen Vater? Wie kommt man eigentlich dazu, dass man sich in ein Tier verwandeln kann? Also.. Ich glaube ich könnte das irgendwie auch lernen, aber du hast ja keine magischen Fähigkeiten. Wie merkt man, dass man sich verwandeln kann? Kommt jemand und sagt dir das?“ Letzteres war natürlich ironisch gemeint, aber das würde sie wahrscheinlich schon verstehen, so hoffte Shou zumindest.

“Okay, ich passe auf!“, sagte Shou schnell und war gespannt, was jetzt auf ihn zukommen würde. Nur kurze Zeit später hatte sich Emma einige Bonbons geschnappt und begann mit allen acht Beinen – Shou nahm einmal an, dass es so viele waren – mit den Süssigkeiten zu jonglieren, bis sie alle zu Boden fielen. Lachend klatschte der Blondschopf in die Hände und griff sich eins der Bonbons, welches kurz daraufhin in seinem Mund verschwand. “Abgefahren. Damit würden sie dich sogar im Zirkus wollen!“ Auch das war wieder nicht ganz ernst gemeint, Emma war viel zu wichtig um sie an einen Zirkus abzuliefern! Da hatte sie eindeutig Besseres verdient als dieser eintönige Alltag. Shou wusste, wovon er sprach, sein Vater war immerhin einmal Direktor eines Zirkus, wenn auch nur kurz. Auch seine Mutter war längere Zeit immer mit Zirkusleuten herumgereist und hatte davon viel erzählt gehabt..

Mit Freunden redete man offen, selbst über Themen wie die Liebe. Obwohl sich Emma und Shou erst etwa eine halbe Stunde kannten, glaubte er für sich, dass sie noch eine wichtige Rolle spielen würde in Zukunft für ihn, als Bandkollegin und Freundin, von dem her war sie seine erste Freundin hier, mit der er reden konnte. Dass sie selber auch noch nicht wirklich viele romantische Beziehungen gehabt hatte, erstaunte Shou zwar, aber er wusste ja, wie das Gefühl war, wenn alle nur mal »versuchen« wollen und dann merken, dass es vielleicht doch nicht ganz das Richtige gewesen war. Dann sollte man sich lieber erst richtig kennenlernen, bevor man sich auf eine Beziehung einlässt! Man muss mindestens so viel über den Anderen wissen, wie über sich selber, dann waren die Voraussetzungen gut. “Menschen kann man nicht beeinflussen. Wenn sie nicht wollen, dann wollen sie eben nicht. Irgendwann kommt auch für uns beide der Richtige, keine Angst. Wir haben noch das halbe Leben vor uns und unsere Voraussetzungen sind auch eher gut, oder?“ Damit versuchte er jetzt einfach ihr ein wenig gut zuzureden, da Emma ein wenig betrübt deswegen wirkte, weil nicht wirklich jemand eine Beziehung mit ihr wollte. Zeiten ändern sich, mit Sicherheit.

Ryu schien nicht böse, sondern eher belustigt. Shou wusste, dass er es nicht mochte, wenn man seine Gattung falsch benannte, aber ganz wie er seinen Ausdruck auf den Adleraugen beurteilen konnte, fand er es mehr lustig als schlimm, dass man ihn falsch genannt hatte. Mit einer schnellen Bewegung liess Shou Ryu auf seine Schultern klettern und musste wohl wieder den Dolmetscher spielen. “Ich glaube, er ist nicht böse. Aber du solltest nicht sauer sein, wenn er es lieber hätte, wenn das sofort ins richtige Licht gerückt wird. So um Missverständnisse zu vermeiden. Verstehst du?“ Gleichzeitig während er sprach, begann Shou seinen Weisskopfseeadler unter dem Kinn zu kraulen, während Emma weitersprach. “Unfälle. Unfäle. Nicht gut, nicht gut.“ Schon wieder lag recht viel Humor in seiner Stimme, sodass Emma genau heraushören musste, dass er ein wenig scherzte mit ihr. “Nun ja, die Hauptsache ist doch schlussendlich, dass nichts Gravierendes passiert ist. Jedermann hat irgendwann mal einen Unfall, das gehört zum Leben wie der Schnee zum Winter. Und es ist ja nicht wirklich etwas geschehen, was Folgen gehabt hatte..“ Sein Blick wanderte kurzerhand zum Lemuren hinüber und legte den Kopf schräg. “Stimmt doch, oder, Coco?“
 19.01.12 11:33
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Sie war durchaus überrascht, dass er ihrer verwandelten Form so wohlwollend gegenüberstand. Immerhin stellte ein Chibi-Oktopus nicht gerade etwas nützliches dar. Shou fand es dennoch ziemlich cool, wie es schien und sogleich schlug Ihr Herz wieder höher. Zuerst hatte sie ja gedacht, dass er sie auslachen würde oder so, aber das war ja dann wohl unbegründet. So setzte sie ein breites Lächeln auf und ließ ihre Tentakel lässig hin und her schlendern.
“Ehrlich, findest du? Äh ich meine es gibt ja tausend andere Formen die um einiges cooler wären. Gut ich kenne einen, der hat sich immer in eine Giraffe verwandelt. Das war schon irgendwie richtig cool, aber so wirklich gut hat er es nie hinbekommen. Das Ergebnis war dann das sein Hals dann irgendwann immer länger wurde, weil er seine Verwandlung nicht richtig kontrollieren konnte.“
Und so begann der babyblaue Oktopus zu lachen. Hach ja. Das waren noch Zeiten gewesen. Immerhin hatte ihr das gezeigt, dass sie nicht die einzige war die Probleme mit ihren Fähigkeiten hatte. Außerdem war dieser Mitschüler immer für einen Lacher zu haben, auch wenn sie sich natürlich manchmal fragte warum er sich ausgerechnet in eine Giraffe verwandelt hatte. Vielleicht war er ja insgeheim ein Spanner gewesen und hatte deshalb diese Form angenommen um einen besseren Überblick zu haben. Konnte ja alles möglich sein. Vielleicht hat er die Mädchen sogar beobachtet, während sie Duschen waren oder so. Beim Gedanken daran musste sich die 18-Jährige unwillkürlich schütteln. Ein gruseliger Gedanke, wenn sie so recht überlegte.

“Aber dafür konnte er dann immer gut bei den Tests abschreiben. Also hatte er Glück im Unglück, hehehe. Bei mir ist das nicht so cool. Wenn ich nervös bin dann fange ich an Tinte zu schwitzen und so. Das ist überhaupt nicht toll und wenn ich erkältet bin und niesen muss dann sollte man sich besser vor mir in Sicherheit bringen, hihihi. Wobei manchmal war das schon ganz lustig. Einmal, da hatten wir Unterricht und da war dieser Lehrer den wir alle nicht so leiden konnten. Ein richtiger Kotzbrocken. Naja es war Winter und ich war total verschnupft und gerade als er die Hausaufgaben austeilen will muss ich niesen. Das Ergebnis war dann dass wir keine Hausaufgaben auf hatten, aber ich musste eine Woche nachsitzen.“
Sie setzte einen leicht grummeligen Gesichtsausdruck auf, während sie alle Gliedmaßen von sich streckte. Wieder glitt ihr Blick nachdenklich zur Decke herauf.
'Ich frag mich ja sowieso was aus dem geworden ist. Der war ja auch schon so alt. Sicher ist der schon längst in Rente. Hmmm wie ein Lehrer wohl seinen Lebensabend verbringt? Bestimmt auf irgendeiner einsamen Insel und einer großen Villa. Woah das wäre es ja auch. Schön den ganzen Tag in der Hängematte liegen und von vorne bis hinten bedient werden. Man das wäre cool. Obwohl irgendwann wird das auch langweilig glaub ich. Hm ich weiß gar nicht was ich machen würde. Hey, vielleicht lass ich mich ins All schießen und stell einen Rekord für einen Mond-Marathon auf. Das wär's doch: Emma Ravenwood – Der erste Oktopus auf dem Mond. Affenstark!'

Sie war so im Gedanken versunken, dass sie gar nicht merkte dass sie jetzt auch mit Shou darüber sprach.
“Hey sag mal Shoushoko. Was wäre cooler? Alleine auf einer einsamen Karibikinsel, wo man den ganzen Tag nur bedient wird, oder bis zum Ende aller Tage alleine auf dem Mond rumzulaufen? Ich meine beides wäre ja schon echt cool, aber sich nur bedienen zu lassen wird ja irgendwie auch langweilig irgendwann. Im Weltall ist es bestimmt viel cooler. Was meinst du sonst warum so viele Leute Astronaut werden? Ich meine das war ja immer schon so, dass die Leute zu den Sternen geblickt haben und sich gefragt haben, was es da oben so gibt.“
War ja auch wirklich so. Egal in welcher Zeit man lebte, immer hatten die Leute den Drang das unbekannte zu erforschen. Das war ja schon in der Steinzeit so. Da war ja sowieso alles etwas besonderes. Wäre schon interessant zu wissen wie die Höhlenmenschen reagiert haben, als sie das erste Mal das Feuer entdeckt hatten. Zu gerne hätte Emma ihre Gesichter gesehen.
“Hey sag mal. In einem Kampf zwischen Höhlenmenschen und Astronauten, wer würde da gewinnen?“, fragte sie und kratzte sich nachdenklich mit einem ihrer Tentakel am Hinterkopf.
“Ich meine äh Astronauten sind ja schon cool, aber ich wette Höhlenmenschen haben auch einiges drauf, hehehe.“
Belustigt grinste sie, bis ihr erst auffiel über was sie hier gerade eigentlich redete. Sofort errötete die Gestaltwandlerin.
“Äh, ach vergiss es. Ist ja auch nicht so wichtig...“

'Man, was er jetzt wohl von mir denkt? Warum muss ich auch immer so doofe Einfälle haben. Echt superpeinlich Emma. Wahrscheinlich hält er dich jetzt für den größten Trottel. Hast du ja wieder mal super hinbekommen! Ach Gott, warum hasst du mich so? Das ist so gemein...gemein!'
Seufzend begann sich die junge Frau hin und her zu rollen, während sie den Worten des Knaben lauschte. Natürlich ließ sich ja nichts dagegen sagen, dass er Interesse an dem zeigte, was sie war, aber irgendwie war die Frage schon seltsam. Sie wusste gar nicht was sie darauf antworten sollte.
“Ähhhh....“ begann sie nachdenklich und starrte von neuem ins Leere. Woher wusste sie das eigentlich? War ja mal eine interessante Frage, aber wenn sie ehrlich war hatte sie keinen Schimmer, wie sie darauf antworten sollte. So zuckte sie nur mit den Tentakeln.
“Äh, keine Ahnung. Ich meine öh, ich weiß nicht. Ich habe nie darüber nachgedacht. Ich wusste das irgendwie. Äh ich meine als Vogel weißt du ja auch irgendwie dass du fliegen kannst, hehehe. Ich meine, ach man das ist total schwer zu erklären. Sag mal, woher wusstest du denn dass du zaubern kannst? Wusstest du das einfach oder hat man dir das gesagt? Ich meine das ist ja sowieso immer so ne Sache, wenn man erfährt dass man halt anders ist als die anderen. Als ich das rausgekriegt habe war ich schon ein bisschen verwirrt, aber mein Vater hat mir alles erklärt was ich wissen muss. Weißt du eigentlich dass er sich in einen Seehund verwandeln konnte? Das war echt super. Er hat das echt geliebt mit den Fischen zu schwimmen und so. Ich glaube manchmal hat er sich im Wasser mehr zu Hause gefühlt als am Land...klingt irgendwie seltsam oder?“

Sie kuschelte sich nun langsam auf die Brust des Blonden und versank wieder im Gedanken. Das damals war ja sowieso noch eine ganz andere Zeit gewesen. Wirklich verwandeln konnte sie sich ja noch nicht als sie klein war. Deshalb war sie immer ziemlich eifersüchtig auf ihren Dad gewesen. Dennoch war es immer toll gewesen ihm beim schwimmen zuzusehen. Irgendwie hatte er dabei immer richtig glücklich ausgesehen. Er hatte ihr sogar gesagt, dass er sie irgendwann mitnehmen würde, wenn sie dann alt genug war, aber leider hatte das nie funktioniert. Eigentlich schade. Ihr Onkel konnte sich zwar auch verwandeln, aber in nichts was irgendwie in der Lage wäre zu schwimmen, so dass sie dieses Erlebnis bis jetzt mit niemandem teilen konnte. Eigentlich hatte sie sich soetwas ja immer gewünscht.
'Man, das wäre ja echt toll. Jemanden zu finden der sich auch in ein Wassertier verwandeln könnte. Vielleicht könnte man dann zusammen schwimmen und die Welt unter Wasser erkunden. Das wäre echt cool. Hmm. Ich frage mich ob Shou irgendeinen Zauber beherrscht, mit dem er unter Wasser atmen kann. Das wäre...schon irgendwie richtig coo...hmmm...zusammen mit Shou unter Wasser tauchen...hmmm....zzZzZzZz...'
Und damit war der kleine Chibi-Octopus auf der Brust des Knaben eingeschlafen...
 29.01.12 12:39
vAnonymous
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Natürlich war es für ihn komisch das erste mal einem kleinen und vor allem sprechenden Octopus gegenüberzustehen, den man vor ein paar Minuten noch als fröhliches und aufgestelltes Mädchen gesehen hatte. Aber wieso sollte Shou das nicht genauso spannend finden? Immerhin hatte er ja einiges gesehen und gelernt in seiner Zauberschule, aber dass sich Menschen, die ursprünglich keinen magischen Ursprung haben trotzdem Dinge machen können, die normalerweise nur welche gemacht haben, die darüber verfügten, fand er natürlich umso spannender. Es gab nicht viele Magier auf dieser Welt, aber anscheinend gab es noch andere, die einfach eine einzelne Gabe hatten für eine einzelne Verwandlung oder Aktivität! Nun ja, man schien also tatsächlich nie auszulernen. So viel Wissen war noch da, welches sich Shou noch erarbeiten musste! "Aber sicher doch. Ich persönlich finde Magier halt als Freunde recht langweilig, verstehst du? Da rede ich viel lieber mit anderen Rassen, von welchen ich etwas erfahren kann über ihre Herkunft, Geschichte und so Zeugs. Dann kann man wenigstens noch etwas lernen! Giraffe sagst du? Hm, okay, zugegeben stelle ich mir Schöneres vor, was man mit seinem Hals anstellen kann anstatt ihn gross in die Länge zu ziehen." Der Magier zuckte mit den Schultern, aber der Gedanke an den Jungen mit dem langen Hals durch die Stadt laufen zu sehen war irgendwie köstlich, so entwich ihm doch ein kleines Kichern. "Aber wenn man es vollständig kontrollieren kann ist es sicher auch lustig. Braucht man kein Ticket mehr für den Zoo!" Oh, Traum! Keinen Eintritt mehr bezahlen und dann ein wenig zu seinen 'Artgenossen' stehen. Absurd, aber dennoch irgendwie funny. Auch wenn er zugeben musste, dass Shou seine magischen Fähigkeiten selber bevorzugte. So musste er sich nicht auf eine einzelne Sache einigen und konnte eigentlich fast alles machen, worauf er so gerade Lust hatte. Rein theoretisch gesehen hätte er sich bestimmt jetzt auch in einen kleinen Octopus verwandeln können und Emma etwas Gesellschaft leisten.. Anfangs wollte er noch, schob den Gedanken dann aber schnell wieder beiseite. Im ersten Moment wäre es vielleicht noch lustig gewesen, aber er würde Emma damit eindeutig das Gefühl nehmen einzigartig zu sein und das wollte er auch wieder nicht wirklich.

"Hm?", murmelte er, als Emma seinen Namen ausgesprochen hatte. Shoushoko.. Inzwischen schien sie ihm nur noch so zu sagen! Aber in Wirklichkeit störte es ihn nicht im Geringsten. Auch wenn dieser Name durch seine Länge nicht wirklich als Spitzname durchgehen konnte, machte es ihn doch irgendwie einzigartig. Unglaublich? "Woah, wie kommst du nun darauf? Ich glaube ich fände auf Dauer beides langweilig. Aber ich wurde leider nicht darüber gelehrt, ob meine magischen Fähigkeiten ausserhalb der Erdatmosphäre auch funktionieren. In dem Sinne würde ich lieber auf die Karibikinsel gehen und dort etwas Spass haben. Dennoch würde ich aber lieber ein Leben unter Leuten bevorzugen, dort läuft wenigstens etwas!" Dieses Mädchen musste wohl 24 Stunden am Tag irgendwelche Fragen im Kopf haben! Shou für seinen Teil hätte zum Beispiel niemals jemandem am ersten Tag gefragt, ob er lieber den Mond für sich allein hätte oder lieber eine einsame Insel. Aber nun gut, wenn das so Emmas Art war, würde er natürlich nichts dagegen sagen. In gewisser Hinsicht war es ja auch lustig, solche komischen Fragen zu beantworten.
Und schon wieder eine komische Frage zwischen einem Astronauten und einem Höhlenmenschen im Kampf. Shou verzog das Gesicht ein wenig und lachte leicht vor sich hin. "Was du nicht alles für Sachen wissen willst.. Ich weiss es echt nicht. Der Astronaut wäre rein von der Intelligenz ja mehr fähig einen Kampf zu gewinnen als der Höhlenmensch. Andererseits steckt der Astronaut sicher in seiner Ausrüstung, wo man doch auf der Erde kaum laufen kann - natürlich im Gegensatz zum Mond. Ich vermute sogar in diesem Kampf würde nicht einmal viel passieren." Ja.. Was musste man für eine Persönlichkeit haben, dass man solche Dinge wissen wollte? Für ihn völlig sinnlos, aber unglaublich.. lustig?

Jetzt wollte Shou aber endlich eine Erklärung wieso Emma bemerkt hatte, dass sie sich verwandeln kann. Irgendwie kam es ihm so vor als würde Emma mit diesen komischen Fragen davon ablenken. Er hätte sofort noch einmal nachgefragt, als sie mit einem langen 'Äääähm' begann und somit ankündigte, dass sie ihm die Frage nun beantworten würde. Doch wieder musste er kichern.. "Natürlich weiss jeder Vogel, dass er fliegen kann. Aber das liegt in der Natur der Vögel, jeder von ihnen kann fliegen. Ich nehme nicht an, dass es in der Natur der Menschen liegt, dass man das kann? Ich für meinen Teil habe eine Magierfamilie. Schon bevor ich realisierte, was ich kann, schickten sie mich in eine Schule für Zauberer. Dort war alles zuerst normal und so mit der Zeit wurden wir langsam mit Magieunterricht konfrontiert. Also ich hab' das sozusagen in der Schule gelernt und bemerkt, auch wenn das Zeugs natürlich angeboren war." Wieder griff Shou kurz zu seiner Halskette und lächelte. Er war froh, wie alles herausgekommen war, heute war er froh darüber, dass er sich einen Magier schimpfen konnte! "Dann ist's ja gut. Immer schön, wenn man irgendwie Hilfe bekommt. Ich hab' nachher halt viel alleine lernen müssen. All die Zaubersprüche und so kommen ja auch nicht von selber in dein Hirn, selbst wenn du die richtigen Fähigkeiten dazu hättest. - Und wieso sollte das seltsam klingen? Im Wasser zu sein ist schön, es kann von dem her gut sein, dass ein Gestaltenwandler, der als 'Wechsel-Ich' ein Meeres-, oder Seetier hat auch gern im Wasser lebt.. Müsstest du doch auch? Ich meine, Tintenfische leben doch auch dort, nicht?"

Shou legte eine Pause ein. Hoffentlich glaubte Emma jetzt nicht, er würde versuchen sie mit einem Redeschwall ruhig zu stellen. Aber wer viel mit ihm redete, bekam auch viel zur Antwort! Es wäre auch nicht so fördernd gewesen, wenn nur sie geredet hätte und er hätte alles mit 'ja' oder 'richtig' kommentiert. Er vermutete, dass dann Emma sofort das Gefühl bekam, Shou würde se langweilig finden. Während er schwieg, wanderte sein Blick im Zimmer herum und er wartete eigentlich darauf, dass der Chibi Octopus wieder das Wort ergriff und weiterredete. Doch irgendwie schien er lange zu warten.. "Uh.. Emma?", fragte er irgendwann dann und wandte seinen Blick vom Zimmer ab und auf Emma, die schweigend verwandelt auf seiner Brust sass. Doch.. Anscheinend hatte sie die Hälfte seiner Worte nicht einmal mehr mitbekommen! "Emmahaa?", fragte Shou noch einmal um zu testen, ob sie wirklich schlief. Aber als keine Regung des Tierchens zu vernehmen war, schüttelte er den Kopf und seufzte. 'Na super..' Nun versuchte er so vorsichtig wie möglich seine Füsse hochzuziehen, damit er sich an das obere Brett es Bettes anlehnen konnte, damit Emma nicht runterfallen würde. Im Schlaf waren schon viele Dinge passiert! Jetzt hätte er selber ja auch schlafen können.. Aber irgendwie hatte er Angst, dass er sich drehen würde und dann würde sie voll auf den Boden fallen! Und zudem.. Es war absolut unmöglich ohne Erlaubnis in einem fremden Bett zu übernachten! Er war fast gezwungen und zu warten..
 31.01.12 8:42
vAnonymous
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„Des Lebe kann in vielerlei Hinsichd deided werde, jung'r Okdobus. Manchmol isch 's oifach nur d' roi Exischdenz. Des andere Mal gehd' s um d' Frag no' dem Sinn vom eigene Desois. Es hängd immr vom Bliggwinkl vom Bedrachders ab, soin Vorschdellunge und Ansichde, wie 'r ledzdendlich soin Weg beschreided!“
Stumm nickend folgte der kleine Oktopus den Ausführungen des alten weisen Walrosses, welches vor ihm auf dem grünen Wackelpudding saß. Um sie herum war nur das Rauschen der Wellen aus Himbeerbole zu hören, die sich am Rand der gewaltigen Schüssel brachen. Im zarten hauchrosa stach der Himmel hervor, mit vereinzelten Wattewölkchen dazwischen. Einen Moment lang ließ sich Emma dazu hinreißen ihnen mit ihrem Blick zu folgen, bevor sie wieder ihren Blick auf das Tier vor sich warf.
“Äh, schon klar, hehehe. Aber ist es nicht eigentlich so, dass es im Leben einfach nur darum geht seinen Spaß zu haben? Natürlich, es gibt Pflichten und so, aber man soll sich das ganze doch so erträglich wie möglich machen. Oder finden sie nicht? Ich meine, wie lebt ein Walross eigentlich? Ihr habt doch nicht solche Probleme wie wir. Ich meine bei euch gibt es keinen Hunger oder so andere schlimme Dinge. Weißt schon. Ihr lebt halt unbeschwerter!“
Damit kratzte sich der blaue Chibi einen Moment lang am Hinterkopf, bevor sich die Aufmerksamkeit dem Wackelpuddingboden zuwandte.
'Ist bestimmt Waldmeister Geschmack. Grün ist doch immer Waldmeister. Oder vielleicht Eucalyptus. Hmmm. Wobei. Schon eklig wenn der Nachtisch nach After Eight schmeckt. Das mag ich ja gar nicht leiden. Okay Schokolade ist toll, aber dieses Pfefferminz-Zeug ist absolut nicht mein Fall. Ob Mr. Walross Pfefferminz mag?'

Stumm hob sie den Kopf und musterte das weise Tier, welches sogleich wieder damit begann sie mit seinen Weisheiten zu erleuchten.
“Des isch oi durchaus inderessande Frag, jungs Fräuloi. Sichr sehe viele des Lebe nur als Schbaß an, abr 's gibd nedd nur diese Aschbekd. Du bisch no z' jung, um des wirklich verschdehe z' könne, abr i' bin mir sichr von a Tags wirsch s. Weißd du.."
Einen Moment lang hielt das Walross inne, strich sich dabei mit einer Flosse bedächtig durch den Bart, während es in die Ferne zum Rand der Schüssel blickte. Wehmut lag in seinen Augen und eine Mischung aus etwas, dass die junge Gestaltwandlerin im Augenblick nicht zu deuten vermochte.
“Des Lebe häld viele Herausforderung bereid. Schdell di ihne und du wirsch an ihne wachse, hajo, so isch des!“
Voller Ehrfurcht musterte die junge Frau ihren Lehrmeister, welcher die Augen schloss um diesen Moment Revue passieren zu lassen. Dann kratzte sie sich nachdenklich am Kinn.
“Äh also...“ Einen Moment lang wandte sie den Blick ab. Wieder war nur das Rauschen der Wellen im Hintergrund zu hören, bis sie sich wieder dem Tier zuwandte.
“Ich hab kein Wort verstanden. Sag mal, magst du Pfefferminz?!“

“Hmmmnnnn....erleuchte mich weiser Meister Walross...“, säuselte das Regenbogenmädchen langsam vor sich hin, während sie sich an irgendetwas warmes kuschelte, auf dem sie lag. Ein lautes Pochen drang an ihr Ohr. Bestimmt machte da jemand Popcorn. Oh ja, sie liebte Popcorn. Am liebsten mit Butter. Das war immer supergenial. Hmmm...wäre das jetzt toll. Popcorn. So kam langsam aber sicher Leben in die 18-Jährige, während sie vorsichtig die Augen öffnete. Schwaches Licht traf auf ihre Augen und sie brauchte einen Moment um zu begreifen, dass sie sich auf ihrem Bett befand. Schlaftrunken blickte sie nach oben und realisierte jetzt, dass sie auf Shous Brust eingeschlafen sein musste.
“Oh....Shoushoko....“, säuselte sie langsam und noch halb schläfrig vor sich hin, während die Augen ihr kurz wieder zu fielen.
“Ich hab was ganz seltsames geträumt. Da war dieses Walross...und es hat schwäbisch gesprochen. Und da war so viel Pudding. Hmmm....ich frag mich ob es Waldmeister oder Pfefferminz war...Sag mal, magst du Pfefferminz?“
Stumm hob sie den Kopf, um zum Zauberer zu blicken, konnte seinen Gesichtsausdruck aber nicht deuten. Ohnehin fiel es ihr noch schwer sich zu bewegen, weshalb sie sich damit begnügte einfach links und rechts die Arme vom Bett baumeln zu lassen.
“Hmmm...sag mal hast du das Fenster aufgemacht oder warum ist es so kalt hier drin?“
Langsam aber sicher begann sich ihr Gehirn wieder auf Betrieb einzustellen und sie merkte mehr und mehr ihre Umgebung. Langsam aber sicher spürte sie die wärme des Jungen an sich. Wie sein Herz schnell in seiner Brust klopfte....und dieses nasse seltsame Gefühl am Fuß.

“Wähhh Coco, hör auf damit meinen Fuß abzuschlecken!“
Mit einem kurzen Zucken hatte sie das Tier wieder zurück unter das Bett vertrieben, bevor sie fragend die Braue hob. Etwas stimmte irgendwie nicht. Seit wann hatte sie denn wieder Füße? Sie war doch als Oktopus eingeschlafen – und die hatten bekanntlich keine Füße. Zumindest nicht soweit sie das wusste. Und dann traf sie der Schlag.
Es vergingen Minuten in denen die 18-Jährige einfach nur in die Leere starrte und dabei innerhalb kürzerster Zeit die Farbe einer mexikanischen Wild-Peperoni angenommen hatte. Mit einem Mal war ihr auch klar, warum er nichts mehr gesagt hatte, oder warum sein Herz so schnell geschlagen hatte.
“Bitte...lass das einen Traum sein!“
Sie musste gar nicht groß überlegen um endlich zu realisieren, dass sie sich zurück verwandelt hatte, sie hier in ihrem Zimmer lag, liegend auf einem Jungen den sie heute auf dem Männerklo kennen gelernt hatte, bekleidet mit einem zarten Hauch von Nichts.
“KYAAAAAAAAAAAAAAAAAAA!“
Mit einem Mal war sie aufgesprungen, hatte dabei in ihrem Schock Shou einen deftigen Schlag ins Gesicht verpasst, was aber unbeabsichtigter Natur entstammte, bevor sie wie von der Tarantel gestochen aufstand und ins Badezimmer flüchtete, aber nicht ohne sich zuvor ihre Unterwäsche zu schnappen.

Im Badezimmer angekommen verriegelte das Mädchen sofort die Tür, zog sich an und begann damit sich vor die Tür zu setzen. Die Hände vergrub sie tief ins eigene Gesicht.
'Oh Gott, Oh Gott, Oh Gott bitte, lass das einfach nur einen von diesen Träumen sein, in denen man irgendwann nackt ist. Bitteee oh gott lass das nicht echt sein.'
Es gab nur eine Möglichkeit das heraus zu finden. Ohne zu zögern schnappte sich die Gestaltwandlerin den nächst spitzen Gegenstand den sie finden konnte und stach sich in den Arm.
“Auaaaaa......fuuuuuuuuck.....Neeeeeiiiin......
Die Gewissheit war da. Oh Gott. Was dachte er jetzt nur von ihr? Das durfte doch nicht wahr sein! Warum passierte ihr immer so etwas? Das war doch zum heulen ...einfach nur gemein...gemein...
“Oh Gott Shou, es tut mir soooo leeeeid. Ich weiß gar nicht wie das passiert ist. Ich bin einfach eingeschlafen und oh gott bitte töte mich nicht. Gnaaaargh....“
Sie schlug sich einmal mit der flachen Hand gegen die Stirn.
'Emma, du bist so verdammt scheißeblöd!!! Gnaaaargh der redet doch nie wieder mit mir. Maaaaan. LIFE?! Y U NO LIKE ME?! Oh gott....bitte....lass mich einfach sterben...'
Inzwischen war die junge Frau so nervös und im Gedanken versunken, dass sie gar nicht bemerkte, dass sie begonnen hatte, vor Aufregung mit dem Hinterkopf immer und immer wieder gegen das Holz der Badezimmertür zu schlagen. Ihre Umgebung hatte sie inzwischen vollkommen ausgeblendet. Warum musste so etwas auch immer ihr passieren? Wenn das rauskam. Im Augenblick wollte sie einfach nur in ein tiefes Loch verschwinden und nieeeeee wieder herauskommen....

 02.02.12 18:20
vAnonymous
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Na super. Shou hatte mehrere Male versucht Emma wachzubekommen, aber erfolgreich war er nicht wirklich. Sie war tatsächlich als kleiner Octopus auf seiner Brust eingeschlafen und wanderte wohl nun durch die endlose Weite der Welt der Träume, vielleicht ja sogar für sie eine Unterwasserwelt - wer weiss? Auf jeden Fall kam das alles ziemlich doof in die Situation hinein. Shou befand sich in einem fremden Zimmer, auf einem fremden Bett und auf seiner Brust schlief ein verwandeltes fast unbekanntes Mädchen. Eigentlich war es rein von der Zeit her höchste Zeit endlich zu schlafen, immerhin war es knapp halb zwei Uhr morgens, normalerweise müssten Tagesschüler wie er und Emma doch längst schlafen! Okay, die Gestaltenwandlerin hatte dieses 'Gebot' ja auch befolgt und schlief nun seelisch tief. Aber was war denn nun mit ihm? Emma hatte ihm weder die Erlaubnis gegeben über die Nacht zu bleiben noch dass er sich in ihr Bett schlafen legen durfte. Und eigentlich war Shou ein anständiger Junge, der nicht einfach etwas ohne Erlaubnis machte. Okay, ab und zu machte auch er richtig üblen Scheiss, vor allem am Abend mit seinen Kollegen. Aber das hier war Emma! Seine erste Bekanntschaft, ein recht chaotisches Mädchen, das er doch nicht einfach hintergehen konnte.. Er hatte sie inzwischen schon als Freundin angesehen, bei den vielen Gemeinsamkeiten, die sie haben. Er hätte sich ja auch einfach neben sich hinlegen und dann abhauen können. Aber was würde sie denken, wenn sie am nächsten Morgen aufwachen würde? Würde sie vielleicht unter Umständen sogar glauben, er hätte sie einfach sitzengelassen. Andererseits konnte Shou ja nicht wirklich etwas dafür, dass sie eingeschlafen war!

Nein. Der blonde Magier war kein bisschen müde, weil er auf der halben Reise hierher schon geschlafen hatte. Zudem hatte er keine Ahnung wo sein Zimmer war und er würde es auch nicht finden ohne fremde Hilfe. Teleportzauber konnte er noch nicht anwenden, dafür war er in den magischen Einstufungen nicht weit genug gekommen, um solche Zaubereien auch noch zu erlernen. Es würde ihm echt kein Zacken aus der Krone fallen jetzt noch ein wenig hier zu bleiben. Vielleicht würde sich Emma freuen, wenn sie aufwacht und er wäre noch hier bei ihr. Vielleicht würde sie ihn dann als Freund akzeptieren? Das wäre halt schon schön und so.. Aus dem Grund, dass morgen früh ja auch keine Schule war, konnte er ja nun locker noch ein wenig wach bleiben. Er konnte nur eins hoffen: dass ihm nicht langweilig werden würde. Immerhin hatte Shou nicht im Geringsten eine Ahnung, wie lange normalerweise Emma so schläft oder ob sie sich im Schlaf bewegt? Würde das Mädchen bis 12 Uhr am Mittag schlafen, dann hatte er eindeutig den Kürzeren gezogen. Vielleicht konnte er gehen, wenn sie um 08 Uhr noch nicht wach war? Oder wann auch immer.. Aber der Magier wollte eindeutig noch etwas vom Morgen haben, der von ein, zwei Stunden angebrochen war. Aber fest stand, dass um diese Zeit sowieso nichts mehr laufen würde. Ob er jetzt in seinem Zimmer war oder hier sass spielte hierbei überhaupt keine Rolle mehr.

Die Minuten begannen zu verstreichen. Irgendwann verlor Shou sein Zeitgefühl und er sass einfach nur noch da, schaute gedankenverloren vor sich hin. Vielleicht hätte er sich besser irgendwie beschäftigt! Je länger er regungslos an Ort und Stelle sass und abwechslungsweise zwischen den Gegenständen im Raum und dem Octo auf seiner Brust wechselte, desto müder wurde er. Mehrmals versuchte sich Shou einzureden, dass er in dieser Stellung unter keinen Umständen einschlafen dürfte, sonst würde Emma am Morgen noch einen Schock haben! Mehrmals fielen seine Augenlider nach unten, aber jedes Mal fing er sich wenige Sekunden nachdem er eingenickt war wieder auf und blinzelte mehr oder weniger verschlafen in das Licht, welches noch als Einziges im Zimmer brannte. Er hatte nicht mitgezählt, wie viel Mal er wirklich eingenickt war, aber inzwischen war es eine ganze Menge. Er musste etwas tun..

Plötzlich war da etwas, was Shou aufhorchen liess. Erneut eher verschlafen rieb er sich die Augen und wollte nachschauen, was los war. Es dauerte einige Momente, bis Shou realisiert hatte, was passiert war. Es war erst im Anfangsstadium, aber es schien ganz danach auszusehen, dass Emma sich verwandelte. War sie also wach? Vorsichtig stupste er den inzwischen nur noch halben Octopus an und flüsterte leise vor sich hin: "Emma? Bist du.. wach?" Danach verweilte er einige Momente schweigend. Doch je länger er keine Antwort bekam, desto mulmiger wurde ihm. ''Lass das bitte, bitte, bitte ein Traum sein..' Ja, natürlich hatte Shou bemerkt, dass Emmas neue Verwandlungsform einfach nichts anhatte. Nichts. Nichts und nochmals nichts! 'Ich muss sie wecken.. schnellstens!!' Wenn sie sich komplett zurückverwandelt hatte - und dann noch im Schlaf! - dann hatte er das Geschenk. Dann würde sie noch glauben, dass er sie.. Nein. Niemals! "EMMA, WACH VERDAMMT NOCHMALS AUF!!!" Seine Stimme hatte irgendetwas Verzweifeltes an sich. In so einer bescheuerten Situation war er echt noch nie. Gut, allein schon dass er ein Mädchen in der Jungstoilette getroffen habe war absolut absurd, aber das hier toppt eindeutig alles. A-l-l-e-s. Es war wie in einem schlechten Film..

Dennoch hinderte Shou irgendetwas aufzustehen und vor Panik wegzurennen. Himmel, er würde ihr einen Gehörschaden zufügen, wenn er jetzt lauthals aufschreien und davonrennen würde. Okay, dann wäre sie zwar wach, aber damit wäre auch keinem mehr geholfen. Die Situation hatte sich schon dermassen verstrickt, dass es kein Zurück mehr gab. Es gab nur noch einen Ausweg: cool sitzen bleiben und versuchen einen gelassenen Blick aufzusetzen. Es war ja nicht so, dass Shou noch nie ein Mädchen ohne Kleider gesehen hätte, aber trotzdem! Allein der Gedanke war absolut schlimm.. Und so blieb Shou sitzen, hatte einen mehr oder wenigen roten Kopf, als Emmas Verwandlung komplett beendet war. Nun lag das nackte Mädchen also quer auf ihn und schien nach wie vor zu schlafen. Shou versuchte sich so wenig wie möglich zu bewegen, um nicht noch irgendwelche Reaktionen in seinem Körper anzuregen. Das würde alles nur nochmals um ein Vielfaches verschlimmern. Schlussendlich war es der Lemur, der begann an Emmas nackten Füssen zu schlecken. 'Oh ja, super.. Perfekt. Weck' sie auf Coco, bitte.. Ich halte das nicht mehr lange aus. SCHNELL bitte!' Er konnte nicht laut reden, aber sein Ausdruck im Gesicht hatte eindeutig etwas Flehendes an den Lemuren. Und ja, es schien zu helfen, er schleckte an ihren Füssen rum - musste sicher total lecker schmecken - und kurz daraufhin begann sich Emma zu regen. 'Gnah. Bitte pass auf wie du dich bewegst.. Ich bin auch nur ein unschuldiger Junge..!' In seiner Konzentration biss er sich unwillkürlich auf die Zunge und zuckte zusammen. "Auuu..", fluchte er vor sich hin, als er plötzlich Emmas hellwachen Blick traf. Au weia.. Noch hatte sie wohl nicht bemerkt, was Sache war. "Äh.. Ja, klar. Pfefferminz ist lecker. Aber.. Bitte, erledige.. erst was anderes, bevor du wieder.. mit solchen Fragen kommst." Shou versuchte so ruhig wie möglich zu klingen, aber ganz funktionieren wollte es nicht. Ja, er war nervös.. Schliesslich passieren solche Dinge auch nicht alle Tage!

"Auuu!", fluchte Shou schon das zweite Mal binnen weniger Augenblicke, als Emma ihm beim aufspringen eins in Gesicht klatschte. Er rieb sich kurz die getroffene Nase und richtete sich wieder auf, nachdem Emma aufgestanden war und im Begriffe war abzuhauen. "Emma, nein! Warte! Das ist doch alles nicht so.." Er brach ab, da sie die Tür hinter sich zuknallen gelassen hatte. '.. schlimm', beendete er seinen angefangenen Satz und liess sich in die Lehne zurückfallen. Der Lemur am Ende des Bettes schaute ein wenig verwirrt zu Shou hin und auf Ryo, der unmittelbar in Cocos Nähe war schaute eher ein wenig verwundert drein. "Schaut mich nicht so an Leute, ich kann nichts dafür!" Er seufzte erneut und stand dann auf. Was um Gottes Willen sollte er tun? Einfach abhauen? Das würde doch nur noch den Verdacht stärken, dass sie von ihm glaubt, er hätte ihr etwas Sexuelles angetan! Gezwungenermassen begab er sich zur geschlossenen Türe hin, blieb aber dort einige Momente stehen. Es leuchtete selbst ihm ein, dass für sie das total peinlich sein musste, wäre es ihm an ihrer Stelle ja auch. Aber sie konnte nichts dafür.. Er hasste sie deswegen ja auch nicht! Er hatte ja auch nichts Dreckiges gedacht, während er unter ihr gelegen war und gewartet hatte. Wie man halt Freunde so behandelte. Doch ob sie ihm das glauben würde? "Emma.. Mach auf. Ich bin's..", murmelte er dann leise, war sich jedoch vollkommen sicher, dass sie ihn hören konnte. 'Gott im Himmel, wieso passiert das nur mir..?'
 04.02.12 16:06
vAnonymous
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'Oh du große Schicksalsfee,+Bumm+ warum bringst du mich immer wieder in solche Situationen? +Bumm+ Ich war doch immer ein braves und anständiges Mädchen. +Bumm+ Warum hasst du mich dann so? +Bumm+ Das ist zum heulen... +Bumm+ Einfach nur gemein... +Bumm+ Gemein... +Bumm+ ...gemein...'
Inzwischen tat ihr Hinterkopf ziemlich weh, aber dennoch begnügte sich Emma weiterhin damit selbigen immer wieder gegen die Badezimmertür zu schlagen. Klang fast schon ein wenig wie ein Metronom. Jeder Klavierspieler hätte sich wohl über den gleichbleibenden Takt gefreut, aber gut, das gehörte hier jetzt nicht hin. Inzwischen hatte die 18-Jährige eine so tiefrote Farbe angenommen, dass man fast meinen könnte ihr würde gleich der Schädel explodieren. Warum musste ihr immer so etwas passieren? Als hätte man bei ihrer Geburt entschieden, dass sie zu einem Leben aus Fehlschlägen verurteilt war. Das war doch nicht fair! Warum konnte sie nicht einmal Glück haben? Jeden Tag derselbe Mist. Okay, zugegeben. Es hätte auch schlimmer können kommen. Sie konnte froh sein, dass das ganze hier passiert war und nicht im Klassenraum, oder einer Horde von Schülern. Man, dann hätte sie sich echt begraben können! Das hier war ohnehin schon schlimm genug. Wahrscheinlich würde Shou nie wieder mit ihr reden. Man der musste doch jetzt denken sie hätte einen totalen Knall. Im Augenblick war der Gestaltwandlerin wirklich nach Heulen zu mute, aber das brachte ja auch nichts, so begnügte sie weiterhin damit sich selbst zu bestrafen, indem ihr Kopf weiter Bekanntschaft mit der Tür machte.

Als dann plötzlich Shou an der Tür stand, rutschte ihr das Herz vollkommen in die Hose. Na ganz toll. Wahrscheinlich wollte er ihr nur noch eine Standpauke verpassen, ehe er sich dann aus dem Staub machte. Man. Als wäre es nicht schon schlimm genug. Konnte er nicht einfach gehen und sie mit ihrer Scham in Ruhe sterben lassen? Das wäre für alle Beteiligten wohl das Beste. Woah, wenn ihre Tante davon erfuhr. Die würde Ausrasten. Von ihrem Onkel ganz zu schweigen. Der würde sie doch nie wieder angucken. Nie wieder Blaubeerpfannkuchen zum Frühstück. Das Leben war echt ungerecht. Vielleicht hatte sie ja Glück und Gott hatte ein Einsehen mit ihr, so dass er ihr zumindest erlaubte in den Pfannkuchen-Himmel einzukehren. Das wäre stark. Bis zum Ende aller Tage Pfannkuchen.
Emma schüttelte den Kopf. Jetzt war wirklich nicht der richtige Zeitpunkt um an Pfannkuchen zu denken. Vor allem da sowieso niemand bessere Pfannkuchen als ihr Onkel hinbekam. Ob Shou Pfannkuchen mochte? Naja, das konnte ihr ja jetzt egal sein. Der würde sie nie wieder treffen wollen. Verständlich. Immerhin hatte sie ihn blos gestellt und in diese vollkommen peinliche Situation gebracht. Warum hatte sie sich auch verwandelt? Man das war wirklich zu blöd. Warum geriet immer alles so aus dem Ruder, wenn sie versuchte etwas richtig zu machen? Hm, vielleicht klappte ja dann alles, wenn sie versuchte etwas falsch zu machen, obwohl – bei ihrem Glück? Keine Gute Idee.

Sie seufzte und stand langsam auf. Ihr Schädel brummte. Mit Schmerz verzerrtem Gesicht rieb sie sich den Hinterkopf. Man, das gab auf jeden Fall eine dicke Beule. Naja, egal. Jetzt störte das auch nicht mehr. Sie überlegte. Was sollte sie denn jetzt machen? Gut, einerseits konnte sie hier im Badezimmer bleiben, bis Shou sich aus dem Staub gemacht hatte, oder sie trat ihm offen gegenüber. Oh man. Nein. Sie würde wahrscheinlich vor Scham im Boden versinken, aber wirklich etwas anderes zu tun blieb ihr nicht übrig. So konnte sie ihn ja auch nicht stehen lassen. Ehe sie sich versah, hatte sie die Tür wieder geöffnet und sah sich dem Blondschopf gegenüber. Peinlich berührt rieb sie sich den Hinterkopf.
“Äh, hehehe. Also ich äh...weißt du...äh...“, begann Sie, während ihr Gehirn noch immer nach den richtigen Worten für diese Situation suchte, natürlich ohne Erfolg. Super.
“Shou, entschuldige. Das war keine Absicht. Ich meine äh, ich hatte nie die Absicht dich in so eine blöde Situation zu bringen. Ich wollte das wirklich nicht und oh Gott bitte lass mich einfach nur sterben...“
Ein tiefer Seufzer entkam dem Regenbogen-Mädchen, während es die Hand übers Gesicht legte und den Kopf in die Höhe reckte. (Facepalm =0 )
'Das hast du ja super hinbekommen Emma. Der erste Junge den du hier kennen lernst und du bringst ihn in so eine Lage. Und obendrein hat er mich auch noch nackt gesehen, echt super. Das ist echt einer dieser Momente in denen ich mich in Luft auflösen möchte....Bitte....!'
 04.02.12 16:41
vAnonymous
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Das einzige, was Shou in der Zeit wo er vor verschlossener Tür verweilte und darauf wartete, dass Emma öffnete war dieser regelmässige Schlag aus dem Inneren des Raumes. Natürlich konnte er nur schwer abwägen von welchem Gegenstand oder was auch immer ein so gleichmässiger Schlag kommen könnte, aber wenn er so an Emma und ihre Tollpatschigkeit dachte, dann konnte er eindeutig nur das schlimmste ahnen. Er kannte sie zwar noch nicht lange, aber durch sein ausgeprägter Sinn für Menschenkenntnisse war es nicht besonders schwer herauszufinden, wie sie sich gerade fühlen musste. Dabei war doch alles halb so schlimm.. Shou war bestimmt einer der tolerantesten Menschen die es hier an der Schule gab! Er wirkte vielleicht ein wenig kindisch, aber das war er nicht! Alles was er brauchte war Action und Unterhaltung, er gehörte nicht zu der Rasse der Arschlöcher die sofort an 'das Eine' dachten wenn sie eine nackte Person vor sich sehen, ja vielleicht sogar noch vom gleichen Geschlecht? Widerlich. Nicht ein einziges Mal am heute Abend hatte Shou daran gedacht Emma in irgendeiner Hinsicht zu verführen oder sie um den Finger zu wickeln. Sie mochte ihn schon und das reichte ihm eigentlich - nun ja, wenn sie ihn nach wie vor mochte, konnte er natürlich nur hoffen. Wie würde er ihr klar machen, dass für ihn alles völlig okay wäre, dass sie es am besten begraben und nie wieder drüber sprechen und vor allem dass er das kleine Missgeschick - na gut, alle Missgeschicke von heute - niemandem weitersagen würde und sie einfach als kleines Freundschaftsgeheimnis bei sich behalten würde? Natürlich würde er das machen, aber wie vermittelte man das am Besten einer Person, die gerade peinlich berührt eingeschlossen in einem Raum sass und sich höchstwahrscheinlich den Hinterkopf kaputtschlug vor Scham? Würde sie ihm das jedenfalls glauben?

Er würde nicht hinausgehen, bevor er keine Antwort hatte oder wenigstens die Gewissheit es versucht zu haben ihr das zu verklickern. Für das musste sie aber erst einmal herauskommen. Der Magier hatte sie einmal aufgefordert die Türe zu öffnen und er war sich sicher, dass Emma das auch verstanden hat, trotz den recht lauten regelmässigen Schlägen. Somit hielt er es nicht für besonders angebracht noch einmal nach ihr zu rufen. Während Shou vor der Tür stand und auf irgendeine Reaktion aus dem Bad wartete, war Ryu zu ihm herbeigeflogen und hatte sich auf seine Schulter gesetzt. Mit einem leicht verzogenen Blick und einem Seufzer wandte er sich seinem Tierchen zu und begann ihn als Zeitvertreib unter dem Kinn zu kraulen. Er war schon ein Meister sich in komplizierte Situationen zu bringen, was? Es war eindeutig nicht das erste Mal wo sich Shou gewünscht hatte, er hätte zuvor eine andere Entscheidung getroffen und alles wäre nun anders. Wäre er gegangen nachdem Emma eingeschlafen war, dann wäre sie alleine nackt in ihrem Zimmer aufgewacht, ohne fremden Besuch. Wahrscheinlich wäre es für beide Seiten besser ausgegangen. Emma würde sich bestimmt noch lange dran erinnern, selbst wenn Shou jetzt offen sagte, dass er es vergessen würde und am besten nie mehr drüber reden.. 'Aber damit ich dir das sagen kann, musst du endlich mal die Tür öffnen, verdammt..' Shou wusste nicht wie lange er darauf gewartet hatte..

Plötzlich ertönte aus dem Inneren ein Klicken und kurz daraufhin wurde die Türfalle nach unten gedrückt. Im ersten Moment erschrak Shou ein wenig, doch dann realisierte er, dass Emma endlich seinem Wunsch nachkam und nach draussen kommen würde. Er schüttelte sich kurz, jedoch nur so dass Ryu nicht nach unten fiel. Das Tierchen durfte selbstverständlich weiterhin auf seiner Schulter bleiben. Emma begann sich den Hinterkopf zu reiben und er konnte nach wie vor sehen wie es ihr unglaublich peinlich war. Shou versuchte zu lächeln und legte Emma eine freie Hand auf die Schulter. "Quatsch nicht mehr drüber.. Morgen ist alles vergessen. Du hast dich wohl in mir getäuscht, nehme ich an." Ein weiteres flüchtiges Grinsen huschte über sein Gesicht, bevor er seine nicht ganz klar ausgedrückten Worte aussprach. "Hattest du geglaubt ich würde dich nun hassen? Verachten? Oder ich würde versuchen auszunutzen, dass ich ein.. nacktes Mädchen unter mir habe? Meine Liebe, es gibt hier auch noch anständige Jungs!" Anständig. Jaja. Shou musste nur einmal unter Freunden sein und zu einer Party eingeladen werden und dann war fertig mit anständig! Aber das war eine andere Situation. Hier war er allein. Allein mit einer guten Freundin, die ins Fettnäpfchen getreten war. Wieso sollte er da..?
Er nahm seine Hand wieder von ihrer Schulter herunter und nickte kurzerhand. "Hör bitte auf dich zu schämen. Ich habe schon andere Leute ohne Kleider gesehen und ich habe noch niemandem etwas weggeguckt. Also.. Vergessen wir es lieber und haben noch bisschen Spass. Hast du Hunger oder so?" Der Themawechsel war zwar blöd, aber besonders scharf darauf noch weiterhin über dieses vergangene Thema zu reden hatte er nicht wirklich. Er wollte jedoch noch etwas bleiben.. Er mochte sie doch, trotz allem!
 06.02.12 8:41
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Ehe sich die Gestaltwandlerin versah, hatte der Blondschopf ihr eine Hand auf die Schulter gelegt. Was er jetzt wohl vorhatte? Bestimmt würde er ihr jetzt erst einmal eine riesige Predigt halten, bevor er sich dann aus dem Staub machte. Der würde ihr doch nie wieder unter die Augen treten. Zumindest nicht nach dieser Geschichte. Was sollte sie denn jetzt machen? Mit einer einfachen Entschuldigung war es hierbei doch nicht getan. Und was wenn er das weiter erzählte? Dann kannte sie doch morgen jeder als das Mädel dass versucht hatte ihn anzubaggern, obwohl das doch gar nicht ihr Ziel war. Man, warum musste so etwas auch immer ihr passieren?
'Mennoooo. Was für ein Mist! Was soll ich denn jetzt machen?! Shou denkt jetzt bestimmt wer weiß was von mir und erzählt es all seinen Kumpels. Dabei hat hier alles so gut angefangen. Man! So ein Mist! Hm, vielleicht kann ich ihn ja K.O schlagen und einfach abhauen. Nein. Das wäre blöd. Und was soll ich dann meiner Tante erzählen? Ne, das kann ich echt nicht bringen, wobei es ja eine Überlegung wert wäre. Ach man, warum ist das Leben immer so kompliziert. Vielleicht kann ich ja noch mal mit ihm reden. Ob er sich mit Süßigkeiten bestechen lässt? Oh man, was wenn er mich damit erpressen will. Oh man ich seh's jetzt schon. Dann muss ich immer all das machen was er will und dass nur damit er das hier nicht weiter erzählt. Maaaan. Scheißeee. Was soll ich denn jetzt machen? Das ist sooo gemein!'

Nach seinem ersten darauffolgenden Satz hob die junge Frau eine Augenbraue in die Höhe. Hä? Was war das denn jetzt? Er war nicht sauer?! War das sein ernst, oder verarschte er sie gerade? Vielleicht war das ja auch nur Teil eines Spiels und in Wahrheit nahm er ihr das ganze wirklich übel. Nein, den Eindruck hatte er echt nicht auf sie gemacht. Shou war nicht so einer. Meinte er es also wirklich ernst? Ungläubig starrte Emma ihn an und lauschte seinen Worten, welche sie immer mehr davon überzeugten, dass er wirklich nichts niederträchtiges im Schilde führte. Er meinte es wirklich ernst. Gott sei dank und sie hatte sich schon wieder irgendwelche Horrorgeschichten ausgemalt. Sie errötete ein wenig bei seiner kleinen Predigt und blickte beschämt zu Boden. Naja, eigentlich hatte er ja Recht. Er war wirklich netter Kerl. Er führte nichts schlechtes im Schilde. Man, wieso hatte sie daran gedacht? Lag wohl an ihren vorherigen Erfahrungen. Aber das hier war nicht die Akademie. Das hier war was anderes. Hier waren die Leute nicht so. Zumindest Shoushoko machte nicht den Eindruck auf sie. Und wieder einmal mehr hatte sie das Gefühl, dass sie hier wirklich einen guten Fang gemacht hatte. Es schien wohl doch so zu sein, dass sie an diesem Ort ganz sie selbst sein konnte. Hier würde sie sicherlich keine Probleme bekommen. Und selbst wenn: Sie hatte Shou. Er war für sie da. Sie betrachtete ihn nun schon als einen guten Freund konnte man fast sagen. Aber wie verhielt man sich in so einer Situation? Sie hatte ja vorher nie wirklich enge Freunde gehabt. Auf seine Worte konnte sie aber nicht anders, als ihn mit einem Rutsch zu umarmen.

“Ach Shoooouuu. Man und ich dachte schon du wärst mir sauer. Man du bist so cool. Und ich habe mir echt schon Sorgen gemacht, hehehe. Das ist ja echt toll. Äh ich meine, gut die Situation war blöd, aber am Ende ist ja noch mal alles gut gegangen. Es ging mir ja auch gar nicht darum dass du mich nackt gesehen hast, oder nicht nackt gesehen hast, hehehe. Naja schon ein bisschen, weil ich Angst hatte du würdest irgendwie was erzählen oder so, oder dir die Situation zu Nutze machen, aber das war alles vollkommen unbegründet. So was machst du nicht. Du bist echt lieb und cool und ich hör besser auf zu reden.“
Dabei entließ sie ihn aus ihrer Umarmung und zog ihn hinter sich her in ihr Zimmer. Jetzt wirkte sie wieder sichtlich fröhlich, lächelte über das ganze Gesicht hinweg. Kurz darauf begann sie sogar zu pfeifen, während sie Shou aufs Bett schubste und sich dann im Schneidersitz wieder auf dem Fußboden niederließ.
“Äh also, wir könnten ja noch ein wenig Fern sehen wenn du willst, oder wir spielen was. Ich hab ganz viele coole Spiele. Kennst du Tekken? Oder magst du eher so Adventures? Ich hab auch Star Wars Spiele da. Man ich liebe Star Wars. Es ist so coool. Kennst du das? Magst du das? Ich hab die Filme ja schon gesehen als ich noch ganz klein war. Nur die neue Trilogie finde ich irgendwie doof. Klar, es ist toll zu erfahren warum Darth Vader so geworden ist, aber irgendwie hätten sie es so stehen lassen können, obwohl ich Hayden Christensen echt süß finde. Wie ist das eigentlich bei dir? Du bist doch bestimmt auch einer der so seine Lieblingsschauspieler hat und so!“

Während sie sprach hatte sie mit ihren Händen wieder nach der Tüte mit den Süßigkeiten gegriffen und begann fröhlich zu futtern. Coco machte es sich auf ihrem Schoß bequem und gurrte friedlich vor sich hin. Ab und zu schob sie dem Lemur eine Süßigkeit in den Mund, während sie nachdenklich an die Decke starrte. Irgendwie war sie jetzt auch gar nicht mehr Müde oder so. Nach dieser Aktion war das ja auch kein Wunder. Bei ihr war das mit dem Schlaf ja sowieso nie so wichtig gewesen. Zumindest nicht für sie. Sie brauchte manchmal nur 3 oder 4 Stunden damit sie wieder vollkommen fit war. So war sie nun mal.
“Du sag mal. Ich hab irgendwie gehört das Morgen Valentinstag ist, also äh da haben schon ganz viele Leute hier von gesprochen. Ich find das ja voll cool. Das sehe ich mir auf jeden Fall an. Weißt du was? Wir gehen morgen erst mal ein Eis essen und dann auf das Fest, was hältst du davon? Ich will das unbedingt sehen. Das ist bestimmt super cool. Äh naja nur wenn du willst. Du musst nicht mit mir hingehen wenn du nicht willst. Ich will ja nicht dass du dich irgendwie bedrängt fühlst, oder die Leute irgendwie daher reden. Dabei fällt mir ein, da ist ja auch ein Ball. Hast du schon einen Partner für den Ball? Gehst du da überhaupt hin? Ich weiß noch nicht ob ich hingehe. Ich hab ja nicht mal nen Partner dafür oder so.“
Dabei wirkte Sie fast schon ein wenig betroffen. Sie liebte solche Feste sehr, aber alleine auf so einen Tanzball zu gehen sah schon irgendwie armselig aus. Vielleicht konnte sie ja Shou fragen, obwohl vielleicht hatte der ja schon längst jemanden. Außerdem war das bestimmt peinlich, wenn sie ihn so einfach fragte.

Während sie so hin und her überlegte begann sie wieder einmal mehr nervös umher zu wippen, um sich noch zusätzlich zu beschäftigen. Dabei hatte sie beide Hände an ihre Füße gelegt. Nachdenklich schaukelte sie hin und her.
“Shoushoko, wenn du magst können wir uns ja morgen auch ein wenig die Stadt ansehen wenn du willst. Dann fahren wir ein bisschen in meinem Bus rum, hehehe. Und dann können wir auch ganz viel Musik hören. Ich kann die Anlage da drin anschließen. Außerdem haben wir ja Wochenende. Also wenn du magst können wir dann auch ein wenig rumfahren. Weißt schon, so ein Spaßwochenende mit Schwimmen, Picknick und so. Was hältst du davon? Das wäre bestimmt cool! Wenn du willst kannst du ja noch wen mitbringen. Mit mehreren ist das bestimmt viel cooler. Und es macht einen Mordsspaß. Wir können ja dann im Bus schlafen. Äh, natürlich nur wenn du möchtest und ich weiß ja gar nicht ob das erlaubt wird. Aber wenns keiner merkt ist das ja nicht schlimm. Ich meine wir kommen ja Sonntag wieder, hehehe. Was hältst du davon? Dann könnte ich schon mal ein wenig Zeug zusammen packen und morgen kaufen wir dann noch ein paar Sachen die wir so brauchen. Was hältst du davon? Das wird bestimmt lustig!“
 07.02.12 15:36
vAnonymous
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Shou hatte tatsächlich nicht einen einzigen Moment daran gedacht, nun sauer zu sein oder irgendwelche Gefühle oder Abneigung zu empfinden, nur weil ein klitzekleines Missgeschick in diese Richtung geschehen war. Natürlich verstand er Emmas Angst, immerhin gibt es nicht gerade wenig Jungs, die sofort wenn sie ein Mädchen ohne Kleidung vor sich haben auf dreckige Gedanken kommen und irgendwie versuchen dieses danach um den Finger zu wickeln, damit sie es dann schlussendlich ins Bett bekommen konnten. Ja, von diesen gab es auf dieser Welt tatsächlich mehr als nur genug! Auch auf der Zauberschule, so erinnert er sich, gab es eine kleine Truppe die ihre gelernten und antrainierten magischen Fähigkeiten praktisch nur dazu angewendet haben, um sich einen gegenseitigen Kampf zu liefern, wer bei den weiblichen Zauberinnen besser ankommen würde, wer ihnen die besseren Geschenke zaubert oder wer sich die wage mutigeren Tricks zutraut, um bei denen Eindruck zu gewinnen. Von denen wollte er nie etwas lernen, weil er von dieser »Technik« nie besonders viel gehalten hatte. Schon immer war er derjenige, der nicht bei den Mädchen war, um ihnen zu gefallen, sondern um die Freundschaften mit diesen zu pflegen. Ja, er hatte viele weibliche Freunde, aber wieso sollten Andere etwas dagegen haben? Es kommt ja wohl kaum drauf an welches Geschlecht der andere Freund hatte, die Hauptsache war doch, dass man ihnen vertrauen konnte und das konnte Shou halt auch mit Mädchen.
Warum also sollte er gerade jetzt seine alten Einstellungen ändern, nur weil er in eine solche Situation geraten war?

Während sie ihm regelrecht in die Arme sprang und sich um Kopf und Kragen redete, dass sie schon Angst gehabt hätte, er könnte irgendwie etwas weitererzählen oder sie bei anderen Menschen schlecht machen, konnte er nicht anders als ein wenig ironisch zu kichern. Die Umarmung hatte er selbstverständlich sofort erwidert, immerhin war das quasi der Beweis, dass auch sie die ganze Sache nun lockerer sieht als zuvor noch. Anscheinend konnte er ihr endgültig klar machen, dass es eindeutig tausende schlimmere Sachen gab und dass er wirklich nicht zu den Leuten gehörte, die aus diesen Dingen ein komplettes schulisches Drama machten. Irgendwelche kleine Geheimnisse untereinander musste man ja irgendwie auch noch haben! “Ach Gottchen. Warum zum Teufel sollte man deswegen sauer sein? Das einzige, was man bei einem anderen Jungen in der gleichen Situation erwarten könnte ist... Nun ja, dass er danach notgeil ist. Aber warum sauer... Ich hoffe, ich hab’ dir deutlich klar gemacht, dass du es hier vielleicht nicht mit der Norm eines männlichen Wesend zu tun hast, wenn du verstehst was ich damit meine. Und vielleicht kannst du mir einmal sagen, was ich damit erreichen würde, wenn ich diesen kleinen »Ausrutscher« an die grosse Glocke hänge, wenn ich gleich ein Plakat schreiben würde und es ans Anschlagbrett hinge? Nein... Also ICH sehe da keinen Sinn drin, ausser dass ich dann anstatt eine Freunde sofort eine Feindin hätte. Dann würdest du doch eh nie mehr mit mir reden, oder? Ich lass’ das lieber. Steht zu viel auf dem Spiel.“ Sie schien die Umarmung wieder zu lösen, worüber sich Shous Atemwege durchaus freuten, denn für einen kurzen Moment hatte er das Gefühl, er würde ersticken. Freute sie sich tatsächlich dermassen, dass er nicht sauer auf sie war, obwohl ihre Sorgen total unbegründet waren? Irgendwie mochte er die Mädchen zwar, aber manchmal wurde der Magier tatsächlich nicht so ganz schlau aus ihnen, aber was sollte er schon machen...

Dann tauchte sie anscheinend wieder vollkommen in ihre eigene Welt ein und schien alles Vergangene bereits wieder vergessen zu haben, was ihn irgendwie beruhigte, denn ein wenig hatte Shou schon Angst gehabt, Emma würde sich nun anders gegenüber ihm verhalten, mehr verklemmt oder mit mehr Hemmungen vielleicht, wer weiss, wer kennt sie schon nach so kurzer Zeit? Er liess sie einmal mehr reden, bis ihr durchaus langer Redeschwall in einer Frage endete, von der sich Emma nun eine Antwort des Blonden erhoffte. Shou für seinen Teil nickte langsam. “Star Wars. Ja, sagt mir was, ich hab’ das früher öfters angeschaut, also die einzelnen Filme. Ich war ja schon immer Fan von dem Meister Yoda. Ich fand den cool und man hat mir auch oft gesagt ich hätte abgesehen von seinem grünen Aussehen und seinem sprachlichen Fehler gewisse Ähnlichkeiten mit dem. Absurd, oder? Aber natürlich mochte ich auch andere Figuren. Der weisse Roboter R2-D2 und sein goldiger Freund haben mir auch immer gefallen, auch Luke und Anakin!“ Ja, allein sein Wissen darüber sollte schon beweisen, dass er eigentlich ganz gut informiert ist und sich auch schon mehr oder weniger damit auseinandergesetzt hat.
“Schauspieler. Ach, eigentlich bin ich sonst nicht so der Typ, der für einzelne Personen schwärmt. Meine beste Freundin von früher war so eine. Die hat total für diesen Schauspieler aus einer Soap geschwärmt, hat nur Poster von dem gesammelt und so... Ich find’ das blöd. Mir geht es doch eher um den Film und nicht um etwas Anderes. Klar bevorzuge ich paar Filme mit bestimmten Spieler, aber so abgefahren wie Lina – besagte Freundin – bin ich natürlich nicht. Und du? Auch so eine Schwärmerei für bestimmte Leute?“

Ab und zu griff auch Shou in die Tüte mit den Süssigkeiten, um den ganzen Schreck von gerade eben ein wenig zu vergessen und wieder auf andere Gedanken zu kommen. Er war schon immer ein Fan von Süssem gewesen, in dem Sinne kam ihm das tatsächlich ziemlich recht. Während er auf eines der Dinger herumkaute und vor sich hinguckte, sah er natürlich auch, wie Emma ab und an ihrem Lemuren etwas zuschob. Verwundert zog der Magier eine Augenbraue nach oben und murmelte: “Mögen Lemuren so etwas? Ich hab’ kaum ein Tier gesehen, welches auf Süsses abfährt.“ Er wusste nicht einmal, ob es besonders gesund war für tierische Wesen, aber er war beim besten Willen ja auch kein Professor oder gar ein Tierarzt, also liess er es lieber mal darauf beruhen, bevor er noch irgendwas Falsches von sich geben würde.
“Heute meinst du wohl eher? Es ist ja schon nach Mitternacht. Nein, eigentlich wusste ich nicht wirklich, dass Valentinstag ist. Aber ich hab’ mich zugegeben auch nicht wirklich damit auseinandergesetzt, das ist ja der Tag für Verliebte, oder? Ohne Freundin geht das irgendwie schlecht, was?“ Shou zog unschuldig seine Schultern nach oben und kicherte kurz. Was sollte er mit diesem Liebestag anfangen, wenn er gar keinen richtigen Grund zum feiern hatte? Sinnlos irgendwie. “Und genauso wie ich keine Freundin habe, habe ich auch keinen Partner für den Ball. Aber tanzen... Ich weiss nicht so ganz. Klar können wir ein Eis essen gehen, darauf freue ich mich. Ob du dafür bezahlen magst oder mich als Gratislieferer und einem Herbeibringzauber ausnutzen magst, steht dir natürlich frei, ich mache beides.“ Daraufhin zwinkerte er belustigt Emma entgenen, sagte aber nichts mehr. Sie würde schon wissen, dass er damit seine magischen Fähigkeiten meinte, aber er wollte nach wie vor nicht damit angeben, das war ja nicht seine Art. “Mhm. Ich weiss, wir sind kein Paar. Sollen wir ja auch nicht werden, wir sind nur gute Freunde. Aber wenn wir beide keinen kennen, wäre es falsch, wenn wir zusammen hingehen würden? Also zum Ball? Wenn du magst natürlich... Und wenn du bis dahin keinen Ersatz finden würdest?“ Jetzt war er fast schon ein wenig verlegen, aber man konnte ja mit Freunden offen über alles reden, oder? Würde sie nun etwas Falsches von ihm denken nur deswegen?

Bevor sie noch eine richtige Antwort darauf geben konnte, wurde Shou wieder von einem kleinen Redeschwall überfallen in welchem mindestens drei, vier verschiedene Ideen kamen, wie sie gemeinsam am Wochenende noch unternehmen könnten. Eigentlich war der Blonde ja nicht so derjenige, der für Tage im Voraus plant, viel lieber nahm er alles eher spontan wie es gerade eben kommt. Aber da er wirklich noch nichts vorhatte und er der Gestaltenwandlerin den Spass auch nicht verderben wollte, nickte Shou nur regelmässig.
“Ich kann keinen mitnehmen, wenn ich keinen kenne“, gab er zögernd zurück und zog unschuldig die Achseln nach oben. “Aber trotzdem, ich komme gern mit. Auch wenn ich das Gelände und das Umfeld dieser Stadt nicht wirklich gut kenne. Das wird schon noch. Vielleicht finden wir gemeinsam ein paar, die noch mitkommen wollen? Quasi als Einladung? Wie gross ist denn dein Bus?“ Ja, man merkte es schon, binnen weniger Sekunden war Shou wieder gefangen. Er schwebte in Gedanken, wie so ein kleiner Ausflug nicht enden könnte, was man nicht alles erleben konnte oder wie viel Spass man haben konnte. Eigentlich eine ganze Menge, so für seine Verhältnisse. Irgendwie mochte er die aufdringliche und freundliche Art seiner ersten Bekanntschaft hier. Mit ihr konnte man wenigstens was erleben und man verbrachte nicht Stunden schweigend nebeneinander, immer suchend was man wohl als nächstes tun könnte!
 18.02.12 17:14
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