Shichiro, (Chihiro) und Alec's Zimmer

Beiden wünschte sie momentan einfach nur den Tod. Sowohl dem Schneider,als auch diesem Shichiro.. Der einzige Unterschied bestand lediglich darin,dass dieses Flatterding schon eingesperrt und aus ihrem Sichtfeld verschwunden war,während sie dieser Kerl mit seiner bloßen Anwesenheit zur Weißglut trieb. Warum ausgerechnet der? Warum zum Teufel musste dieser Typ ihr Zimmerpartner sein?! Dieser Perversling,der nichts Besseres zu tun hatte,als in den Duschen dumm rum zu spannen und Leute zu belästigen! Konnte man nur von Glück sprechen,dass dieser notgeile Blondschopf nicht auch noch aus irgendeiner Ecke des Zimmer gesprungen kam..
Fast hätte ihm Alice noch mehr Schimpfwörter an den Kopf geworfen,völlig vergessend,dass er sie in ihrer jetzigen Gestalt gar nicht wieder erkennen konnte. Vermutlich erklärte er sich ihren Zorn einfach damit,dass er ihr in der furchtbaren Not nicht zur Hilfe geeilt war. Und dafür sollte er sich echt schämen! Eine Lady einfach so im Stich lassen.. was war das bitte für ein Kerl?! Wohl irgend so ein Aufreißer,wie er im Buche stand. Und dann wagte er es auch noch,sie dumm auszulachen?!! Dieser widerliche.. "Du..!" Oh ja,wenn Blicke nur töten könnten. Vielleicht bestand ja ein klitzekleines Fünkchen Hoffnung und er würde in den nächsten Sekunden leblos umkippen? Leider war das genaue Gegenteil der Fall. Denn plötzlich steuerte der Kerl auf sie zu und schob sie mit einem ekligen Augenzwinkern zur Seite. Was sollte das denn bitte werden? Wollte der sich nun etwa allen Ernstes um das Vieh kümmern? Nun,nachdem sich Alice mit Mühe und Not selbst gerettet hatte und jegliche Hilfe eetwaas spät kam?! Tatsächlich. Nach einigen Sekunden kam er wieder aus der Höhle des Löwen spaziert und präsentierte ihr stolz seinen Fang: das Monster,gefangen im Glasbehälter. Unwillkürlich ging sie etwas zurück und beobachtete nur ungläubig,was der Junge da tat - seine abwertende Bemerkung hatte sie einfach ignoriert. Der machte dem Vieh doch wirklich einige Luftlöcher zum Atmen! Wollte der es etwa behalten? Sogleich wurde dieser unschöne Gedanke doch tatsächlich mit seinen Worten bestätigt und Alice traute ihren Ohren kaum. Niedlich.. Lilli.. Haustier?!! "Oh nein,das kannst du vergessen!" Aufgebracht war sie regelrecht aufgesprungen und versuchte ihm dieses Glas aus den Händen zu reißen. Normalerweise würde sie sich dem Insekt zwar auf keinen Meter nähern.. doch da es nun im diesem Behälter gefangen war,konnte Alice ausnahmsweise ihren Furcht und Ekel davor überwinden. Außerdem musste(!) sie handeln,um dieses schreckliche Horrorszenario zu verhindern. "Dieses Ding wird NICHT hier bleiben!"

Und wie das Teil hier bleiben würde. Da konnte die kleine nichts dagegen machen. Lilli gehört jetzt zu der Familie. Das Zimmer würde jedem auffallen, jeder würde gerne hier rein kommen, nur um dieses Tier zu sehen. Gefangen und aufbewahrt. Vielleicht könnte man noch einen Zoo eröffnen. Zumindest hatte ich während meiner Anwesenheit hier noch keinen gesehen. Gekonnt wich ich der kleine Göre aus, als sie versuchte mir das Glas weg zu nehmen. „Bleib doch mal ruhig, ich mach das Glas wieder auf!“ Ja, das war die pure Wahrheit gewesen, ob sie es nun glauben wollte oder nicht. Ich kannte noch nicht mal ihren Namen, aber das war mir auch ein bisschen egal geworden im Laufe der Zeit. Schließlich hatte sie mich unsanft geweckt und Chihiro hatte nichts besseres zu tun gehabt als mich zu Nerven. Außerdem schien meine kleine Schwester dieses Geschöpf auch nicht im Zimmer haben zu wollen. Ein Grund mehr es zu behalten!
„Shichi, du bist gemein, weißt du das eigentlich..“ Ja klar, natürlich war mir das bewusst, aber als einziger Mann im Haus durfte man sich durchsetzen und da durfte noch nicht mal diese 3 Käse hoch da mitreden. Mit einem grinsen im Gesicht versuchte ich die Weiten des Zimmers zu entdecken, während die kleine mit hinter her rann, das Glas einfach nur aus dem Fenster werfen wollte. Wahrscheinlich würde sie das Tier auch noch umbringen wollen. Ne Voodoo Puppe basteln oder so. Naja, sie sah nicht so aus, aber ich durfte mir doch wohl einen kleinen Spaß gönnen. Zumal die letzten Tagen schon anstrengend genug für mich und meine Schwester waren. Achso.. ja gut, sie musste eben noch ein bisschen warten. „Und weißt du was wir machen, meine Liebe?“, mit diesen Worten hatte ich den Arm der kleinen zu mir genommen und sie an mich gedrückt. Heute würde ich mal richtig Spaß haben und einen auf ungezogenen Jungen machen. Höflich war ich so oder so selten, nach den Lehrern, die mich unterrichtet hatten. Das waren auch alles Loser gewesen. „Lilli mag dich. Und ich glaube sie würde dir gerne etwas näher stehen. Vielleicht tut sie sich in deinem Gesicht gut.“, ich lachte gespielt und fuchtelte mit dem Glas an ihrem Gesicht herum. Ja, ich würde das Teil jetzt aufmachen. Es dauerte nicht lange, da hatte ich sie auf das Bett gedrückt und lachte vor mich hin. Die kleine konnte schreien wie sie wollte, das würde ich auf jeden Fall durchziehen.
Nachdem ich ihre Handgelenke in eine Hand und auf das Bett gedrückt hatte, setzte ich mich leicht auf sie und beugte mich zu ihr hinunter. „Jetzt lassen wir die Lilli mal ein bisschen krabbeln“, kicherte ich, versuchte schließlich das Glas zu öffnen, ohne sie aus den Augen zu lassen. Komische Position, Situation und Zeitpunkt. Aber es war ja niemand da. Außerdem gingen wir nicht in die Kiste, die schwarzhaarige sollte sich lediglich mit meinem Haustier anfreunden.

cf: Liams Zimmer

Da der Junge noch nie zuvor so richtig alkoholisiert gewesen war, hatte er keinen blassen Schimmer ob es normal war, dass er sich an nichts erinnerte. Aber da er ganz gemütlich in seinem Bett aufgewacht war, ging er einfach mal davon aus, dass ihm nichts ins Getränk geschüttet worden war und er somit auch weder verprügelt, noch vergewaltigt wurde. Sicherheitshalber prüfte er seine Arme und Beine auf blaue Flecken, schüttelte dann aber energisch den Kopf und fragte sich ernsthaft, warum er über so etwas überhaupt nachdachte?!
Wo konnte er noch gleich Shichiros Zimmer finden? Normal war er ja gut darin, Dinge wiederzufinden, vorallem Orte. Aber mit so einem Brummschädel fiel dem Katerchen das nicht gerade leicht. Hoch konzentriert tapste er die Flure entlang, rannte mindestens fünf Mal den selben Gang auf und ab. Irgendwann war er sich dann aber doch sicher, dass er den Raum gefunden hatte. Plötzlich schlug sein Herz schneller und nervös hüpfte er vom einen, auf den anderen Fuß. Was wenn er irgendwas dummes angestellt hatte? Oder wenn Shichi gar nicht da war? Egal.
Er hörte Stimmen aus dem Zimmer, jedoch mehr als eine. Da war noch eine weibliche rauszuhören... Moment mal. Das war doch der Gang der Jungen?!
Mit hochgezogenen Augenbrauen legte er die Hand auf die Türklinke. Wahrscheinlich eine Klassenkameradin. Hier gab es ja echt nette Leute. Liam beruhigte sich wieder und drückte voller Zuversicht die Klinke hinunter. Das strahlende Lächeln in seinem Gesicht war allerdings wie versteinert, als er den ersten Schritt ins Zimmer machte und Shichi mit einer Schwarzhaarigen auf dem Bett erwischte. Ach - was heißt erwischte, er durfte doch machen was er wollte. "Oh - äh - hey... morgen... na... ich... wollte nicht stören.", stammelte er abgehackt vor sich hin und richtete seinen Blick schnell auf den Fußboden. Er bekam einen dicken Kloß im Hals und schluckte mehrmals, doch dieses beklemmende Gefühl blieb. Es überraschte ihn, dass ihn das Szenario so schockte.
"Ich wollte dich auch eigentlich nur... eine winzige Kleinigkeit fragen... Shichi." Seine Stimme klang etwas brüchig und er grinste verlegen, bitter, traurig - konnte man auf verschiedenste Art und Weise interpretieren. "Aber das... naja, kann auch warten."
Er war sich nicht sicher, ob er jetzt einfach verschwinden sollte. Seine Füße waren wie festgewurzelt, obwohl er nichts lieber täte, als rauszustürmen und aus dem Fenster zu springen. Stocksteif stand er da, den Blick wieder stur auf die beiden Personen gerichtet. Musste ziemlich blöd wirken, da sein letzter Satz eigentlich ganz klar ausdrückte, dass er sich jetzt verziehen und die beiden in Ruhe lassen würde...

Sie wollte einfach nur noch weg von hier. Weg von dem Vieh und vor allem weg von diesem Jungen.. Am liebsten wäre sie aus dem Raum gestürmt oder notfalls gar aus dem Fenster gesprungen. Ja, ihr war so gut wie alles recht! So lange es auch nur irgendeine Möglichkeit gab, diesem Desaster zu entkommen, würde sie diese dankbar entgegen nehmen. Doch leider Gottes schien ihr nichts dergleichen gegönnt zu sein. Nachdem sie erfolglos versucht hatte, ihm das Glas aus den Händen zu reißen und somit allem ein Ende zu bereiten, wurde sie auch schon am Arm gepackt und mit Leichtigkeit zum Gestaltenwandler gezogen. "Lass mich los!" Fuhr ihn Alice an und versuchte sich aus dem Griff zu befreien, hämmerte gar mit der freien Hand gegen seine Brust. Zunehmend verankerte sich bei ihr die Vorstellung, dass nicht dieses Insekt, sondern Shichi das wahre Problem hier im Raum war! Natürlich war das Ding nicht ganz unbeteiligt an der Sache und sie würde nach wie vor auf ihrer Meinung beharren, dass es unbedingt entsorgt werden musste.. aber dieser Kerle machte die Situation ja noch schlimmer, als sie nicht ohnehin schon war! Wie konnte man nur so.. argh sein. Ihr fehlten echt die Worte, um diesen Typen und dessen Verhalten auch nur ansatzweise zu beschreiben. Doch eins wusste sie und das konnte sie auch mit großer Sicherheit sagen: Sie hasste ihn. Und das nicht zu knapp. Ja, sie konnte sich überhaupt kaum entsinnen jemanden, innerhalb so kurzer Zeit, so abgrundtief gehasst zu haben - doch der Kerl machte es möglich. Konnte ja glatt stolz auf sich sein.. Doch sobald alles zu ende war, würde sie zum Schuldirektor stampfen und umgehend ein neues Zimmer anfordern. Naja, sofern sie das Ende überleben würde... Denn was gab der Typ da von sich? War das sein Ernst?! Ihr blieb kaum Zeit, sich genauer mit seinen Worten auseinander zu setzen.. Im nächsten Augenblick wurde sie auch schon aufs Bett gedrückt, jegliche Wiederwehr schien vergebens zu sein. Und langsam stieg wirklich die Angst in ihr hoch.. Allein die Vorstellung, dieses widerliche Teil würde ihre Haut oder gar ihr Gesicht berühren, ließ ihren gesamten Körper in Furcht zittern. Alice hatte sich zwar nie eingestanden, irgendeine Phobie zu haben und tat es lediglich als einfachen Ekel ab.. aber dass hinter der Sache doch mehr steckte, ließ sich nun wohl oder übel nicht mehr abstreiten.
"Nein.. bitte nicht.." In ihren Augen hatten sich inzwischen schon Tränen gesammelt, während sie ihren Peiniger leise und verzweifelt anflehte. Das konnte er doch nicht wirklich tun.. er musste doch irgendwo ein Fünkchen Menschlichkeit in sich tragen! Bitte, es musste einfach so sein. Im nächsten Augenblick ging auch schon die Zimmertür auf und eine weitere Person trat in den Raum. Ob er die 'Gefahr' der Situation erkennen und ihr zu Hilfe eilen würde?! Ja, vielleicht würde das ihr Retter in der Not sein! Denn dass die ganze Sache eher nach etwas völlig Anderem aussah, war Alice gar nicht so bewusst.. Im Moment hatte sie nur dieses Krabbelvieh im Sinn, so dass ein filmreifes 'Es ist nicht das, wonach es aussieht!' ausblieb - aber diesen Part konnte ja Shichi übernehmen.

Also ich fand die Situation nach wie vor sehr amüsant. Schließlich hatte die kleine mich geweckt, obwohl ich gerne noch in meinem Bett geblieben wäre. Ja, das würde meine Rache an den Giftzwerg sein. Wenn ich gewusst hätte, das es sich bei diesem Mädchen um den Typen in der Dusche handelte, der, der mir meinen Duschpartner genommen hatte.. dann wäre er wahrscheinlich hier heraus geflogen. Aber das blieb mir erst einmal erspart und ich quälte dafür eine andere unschuldige Person – dachte ich. Vielleicht machte die kleine ihre Gebete, sollte sie das ruhig machen, ihr Gott da oben muss mal Spaß verstehen. Meine Güte, so etwas gehörte eben zu mir dazu. „Und jetzt Klappe halten, Fräulein.“ „Eh.. Hallo? Ich halte ganz bestimmt nicht die Klappe!? Du tust ihr gerade voll weh. Eh, du kannst voll nicht mit Mädchen umgehen. Die brauchen keinen gemeinen Typen, wie du!? Du bist immer gemein, gefühlskalt, unberechenbar […] Boah Shichi, jetzt lass das doch mal!“ Eigentlich war das an meine Schwester gerichtet, allerdings hatte ich es so laut gesagt, das die schwarzhaarige es wohl auf sich beziehen würde. Wie auch immer, beide hatten mich geweckt und sollten die Klappe halten. Die beiden würden höchstwahrscheinlich beste Freundinnen werden, wäre da nicht das Monster Shichi. Ein braunhaariger Volltrottel. War mir doch mehr als Schnuppe, was die beiden über mich dachten. Es gab genug auf der Welt die mit meiner etwas komischen Art klar kamen. Liam hatte sich gestern nicht beschwert, Chihiro's Kuschelkater. Warum konnte er nicht sein Zimmerpartner sein? Der Schulleiter bestrafte mich mit so einem Biest. Die hielt keine Sekunde still!
Aber auf das Bett bekam ich die dunkelhaarige schon einmal. Mit einem breiten grinsen positionierte ich sie auch schon so, dass sie sich kaum wehren konnte. Mein Gott, das würde ein Geschreie geben, da würden die Nachbarn in drei Tagen noch drüber sprechen! Allein schon bei dem Gedanken musste er Lachen und wollte das hässliche Ding auf sie los krabbeln lassen. Heulte die da etwa!? „Stell dich nicht so an!“, das war ernst gemeint. Wie sollte er denn mal böse sein, wenn sie gleich weinen würde? Trotzdem, das Glas war schon so gut wie offen gewesen. Das Mädchen musste nur noch einige Sekunden still halten und dann... kam Liam herein. Liam!? Shichi war sich nicht sicher, ob er die Stimme wirklich noch im Kopf hatte. Doch wirklich, da stand der Kater von gestern Abend!!!„Hey, Liam, alles klar?“
Ich grinste breit, der Junge war mir gestern echt sympathisch gewesen und da dachte ich noch nicht mal an die Sache nachdem wir Alkohol zu uns genommen hatten. Auch das Gespräch im Zimmer war schön gewesen.. auf diesem Bett hier. „Quatsch, als würdest du stören“ Ich lächelte den schwarzhaarigen Kater freundlich an. Wenigstens schien es ihm gut zu gehen. Gestern sah er echt fertig aus. Hoffentlich war ihm die gestrige Sache nicht unangenehm. Oder war er sauer, das sie keinen Sex zusammen hatten? Den Blick wieder auf die kleine gerichtet, lachte ich kurz. „Das verschieben wir einfach auf heute Nacht, okay...“ Das es in den Ohren der anderen etwas komisch Klang war egal. Hauptsache ich wusste, was ich damit meinte. Und die kleine wusste genau, das Lilli die komplette Nacht, sogar ihr ganzes Leben neben ihr übernachten würde. Erst einige Minuten später stieg ich von ihr runter, gut darauf achtend, das sie das Glas nicht in die Hände bekam und stellte das Glas ganz oben an einem Schrank ab. Da kam sie nicht ran.
„Also?“ Schließlich sprang ich von Bett herunter und richtete meine Kleidung zurecht, grinste immer noch froh darüber, das es dem kleinen gut ging. Mir fiel nicht auf, wie sehr ihn die Situation bedrückte. Morgens sprachen die meisten allgemein ein bisschen leiser. „Was gibt es denn?“

Liam wäre schon längst aus dem Zimmer gestürmt wenn er sich dazu in der Lage gefühlt hätte. Irgendwie konnte er seinen Blick nicht von dem Szenario abwenden, es fesselte ihn zu sehr. Er versuchte nach einem logischen Grund dafür zu suchen, aber das einzige was er wahrnahm, war diese eindeutige Pose. Shichiros Beine auf dem Bett, dazwischen ein schmächtiger Mädchenkörper. Sein Hinterteil auf ihrer Hüfte. Heilige Scheiße, da gab es keine sinnvolle Erklärung für! Der Gedanke verfestigte sich in Liams Schädel und so druckste er nur blöd herum, als Shichi ihn ganz natürlich begrüßte und freudig nach seinem Befinden fragte. "Äh, klar.. alles klar.. sicher.. öh.. bei dir?!" Wie bescheuert klang das denn jetzt? Natürlich war bei ihm alles bestens. Er hockte auf einem gottverdammt hübschen Mädchen. Liam, reiß dich zusammen!. Aber das fiel ihm im Moment gar nicht mal soo leicht.
"Quatsch, als würdest du stören!" Tat er nicht? Er zog die Augenbrauen hoch und sah den Jungen verdattert an. Die Schwarzhaarige hatte wohl gar nichts zu sagen. Auch irgendwie seltsam.
"Das verschieben wir einfach auf heute Nacht, okay." Okay, für den Bruchteil einer Sekunde hatte der schwarze Kater eventuell in Erwägung gezogen, dass da doch etwas anderes hinter steckte, aber den Gedanken verwarf er jetzt sofort wieder. Mit knallrotem Kopf sah er auf den Fußboden.
Warum störte ihn das so? Shichiro war doch sein Freund, oder? Dann sollte er sich doch für ihn freuen! Aber stattdessen wurde ihm richtig schlecht und er bekam einen ekelhaften Kloß im Hals. Mit einem flüchtig dahingehauchten "Nicht so wichtig... Muss jetzt weg..." stürmte der Kleine schließlich aus dem Zimmer und hetzte den Flur entlang. Entschlossen stakste er in eine ganz bestimmte Richtung. Wohin diese ihn führen würde wusste er selbst noch nicht.
Ach ja, er hatte sich doch zum Helfen eingetragen. Warum fiel ihm das eigentlich immer erst in letzter Sekunde ein? Jetzt wusste er nicht mal wo genau er hinmusste und blieb auf halber Strecke zum Ausgang einfach verwirrt stehen.

tbc: Öhh..

Wenigstens ging es Liam gut, das war doch mal eine positive Nachricht. Ich hätte mich auch gewundert, wenn es das Gegenteil gewesen wäre, schließlich hatten wir beide gestern ziemlich viel Spaß zusammen gehabt. Auch ohne den letzten Teil. In meinem Zimmer haben wird sehr gut geredet und das sollten wir auf jeden Fall wiederholen. Die Anwesenheit des schwarzhaarigen machte mich glücklich und ich versuchte es ihm mit einem warmen Lächeln zu zeigen, auch wenn meine Position gerade nicht danach aussah. Eher nach einer Person die gerade mal richtig Party machen wollte und das unter dem Bett. Doch so sah es nur aus, ich würde nie mit dieser Zicke ins Bett steigen. Sie machte ohnehin einen sehr jungen Eindruck und ich schätzte sie höchstens auf 15 Jahre.
„Mir geht’s auch gut.“, antwortete ich kurz und knapp, während ich langsam von dem Mädchen weg ging um mich dem Jungen zu widmen. Er war mir ehrlich gesagt viel wichtiger als diese Göre. Die konnte man morgen immer noch ärgern, oder heute Nacht, je nachdem, was mir dazwischen kam. Ich war ein Mensch der Nacht und würde wahrscheinlich erst spät schlafen gehen. War ja auch Wochenende, also würde mir da kein Lehrer einen Strich durch die Rechnung machen oder? Und wenn schon, einmal ärger bekommen? Einmal ist, wie meine Schwester immer brav sagte, keinmal. In den nächsten Sekunden wurde mir Liam zu ruhig und ich wollte gerade fragen, was mit ihm los sei. Als seine Lippen sich öffneten, ließ ich es sein.
Natürlich erwartend, dass gleich eine Frage heraus kommen würde. Vielleicht wollte er es auch nicht in der Anwesenheit der kleinen sagen, das war mir egal. Ich konnte auch mit ihm rausgehen. Doch als er plötzlich aus dem Raum rannte, stand die Verwirrung mir aufs Gesicht geschrieben. Es zierte von Anfang bis Ende wirklich alles, haftete schon fast wie ein Tattoo.
„Warte doch mal“ und so zog ich mir schnell die Schuhe an, warf mir noch einmal komplett neue Kleidungsstücke über den Körper, ohne zu wissen, ob ich mich schon umgezogen hatte oder nicht. Danach schnell die Jacke genommen, dem Mädchen zugezwinkert und aus dem Raum gerannt. Am Ende des Ganges konnte ich Liam noch sehen. Wieso lief er vor mir weg? Hatte ich etwas schlimmes gesagt!? Keine Ahnung. Flüchtig fiel mir ein, das ich einem Kerl versprochen hatte etwas für ihn zu erledigen. Es dauerte nicht lange, bis ich den Jungen endlich eingeholt hatte und griff nach seiner Hand, um ihn mit mir mit zu ziehen. „Wenn du schon rennen willst...“ Dann da hin, wo Shichi es will. Zum aufbauen! Obwohl.. erst mal die Sache mit Liam klären.

Tbc: Liams Zimmer

Fast hätte Alice geglaubt, dass dieser Albtraum nie ein Ende nehmen würde. Dass dieser Kerl mit seinem Vorhaben durchkommen und nur so im Triumph schwimmen würde, während sie nur jämmerlich vor sich hin litt. Ja, sogar der winzige Hoffnungsschimmer, den sie in den schwarzhaarigen Jungen gesehen hatte, löste sich schon nach kurzer Zeit in Luft auf. Der Typ erkannte ja überhaupt nicht den Ernst der Lage, stand da nur dumm im Türrahmen und begann sogar ein nettes Pläusschen mit seinem Kumpel?! Ging's noch?! Anscheinend verschwörte sich wirklich die ganze Welt gegen die Gestaltenwandlerin. Dabei wollte sie doch einfach nur weg von hier und dieses eklige Vieh endlich aus ihrem Blickfeld haben.. Allein die Vorstellung, Shichiro würde seine Drohung wahr machen und dieses Ding auf sie krabbeln lassen, ließ sie auf der Stelle erschaudern und verstärkte nur das unangenehme Gefühl in ihrer Magengegend. Doch gerade, als sie sich mit ihrem schrecklichen Schicksal abzufinden schien und einfach nur hoffte, es schnell über sich ergehen lassen zu können, kam plötzlich alles ganz anders. Denn der fremde Junge rannte aus unerfindlichen Gründen davon und mit diesem Geschehen änderte sich auch die gesamte, restliche Situation. Shichiro ließ endlich von ihr ab, schien es plötzlich ganz eilig zu haben und stürmte ebenso aus dem Raum. Natürlich nicht ohne, ihr noch ein letztes Mal zugezwinkert zu haben.. und schon war Alice völlig allein im Zimmer. Was zum..? Noch war sie viel zu verdutzt, um das Ganze zu verstehen und zu begreifen. Stattdessen kam sie nun endlich dazu, sich allmählich zu beruhigen und das Geschehen zu verarbeiten - und kurz darauf kam auch schon die Wut auf. Dieser Widerliche..!! Wenn er sich so etwas noch einmal leisten würde, würde sie ihn anzeigen, verklagen, mit allen Mitteln für seine Dummheit büßen lassen! Ja, der würde schon sehen. Hoffentlich trat der ihr nicht so schnell wieder unter die Augen.
Wütend wischte sie sich die Tränen weg und erhob sich schließlich von dem Bett. Das Glas mit dem Vieh hatte der Kerl auf einen hohen Schrank gestellt und machte so die Beseitigung nicht gerade einfach. Doch allein, wenn sie nur an seine Worte zurück dachte, wurde ihr ganz anders und sie würde ihn definitiv nicht damit durchkommen lassen. 'Das verschieben wir einfach auf heute Nacht.' - pah, gaaanz bestimmt nicht! Entschlossen packte sie sich den nächstbesten Stuhl und schob diesen an den Schrank, stellte sich darauf, um auf Zehenspitzen schließlich das Glas mit dem Monstrum zu erreichen. Nun noch vorsichtig wieder den festen Boden unter die Füße bekommen und der Großteil der 'gefährlichen Mission' war geschafft. Blieb nur noch eine Sache zu tun.. Das Glas kurz abgestellt, um das Fenster weit zu öffnen, nahm sie es wieder in die Hände und musterte das Insekt darin noch ein letztes Mal angewidert. Das würde sie garantiert nicht vermissen. Und so landete der Schneider, samt Behälter, draußen an der frischen Luft. Der Aufprall vom Glas ließ sie ein Fünkchen Genugtuung verspüren und sie schloss zufrieden das Fenster. Es kümmerte sie noch nicht einmal, ob irgendein armes Wesen das Ding auf den Kopf bekommen hatte.. hauptsache sie war es los. So ging sie erleichtert ins Badezimmer und war von dem Anblick, welcher sich ihr da im Spiegel bot, nicht gerade angetan. Sie sah schrecklich aus! So konnte Alice definitiv keine zwei Schritte aus dem Haus gehen, ohne dass sie ständig gefragt werden würde, ob sie denn überfallen worden sei.. Also wusch sie sich abermals das Gesicht, kämmte sich das lange Haar und zog sich schließlich an. Ein leichtes Sommerkleid.. der Gestaltenwandler hatte für alle Fälle sämtliche Kleidungsstücke eingepackt. Ob nun für ein Kind, einen Erwachsenen oder eben ein Mädchen. Es war mit Sicherheit besser, als völlig unbekleidet oder in den falschen Sachen herum zu laufen. Und ein Mädchen in Jungssachen fiel nun einmal auf - und Auffallen war das Letzte, was sie wollte. So verließ sie schließlich das Zimmer und hoffte, dass der Tag nicht so schlimm werden würde, wie er angefangen hatte.

tbc: Sportstand