Die große Eiche

Da läuft man ganz ruhig durch die Straßen. Kommt bei der Moon Academy an und hat nur die besten Vorstellungen. Man will Dinge über seine Rassen lernen, vielleicht auch noch anderen Kulturen und Ritualen begegnen, sich selbst erst einmal wirklich entdecken. Der weißhaarige hatte auf dem Weg die kleine Maus kennen gelernt, sie machten sich gemeinsam auf den Weg. Alles war er mitgenommen hatte waren Kleidungsstücke, einige Bücher und sein Instrument. Die Querflöte, die er von seinen Eltern finanziert bekommen hatte.
Und was passierte ihm, wenn er hier ankam? Vom Baum gefallen.. das konnte auch nur wieder Aidan passieren. Wirklich Angst hatte er um sein Leben ausnahmsweise nicht, als er auf den Baum gestiegen war. Die Maus war ihm in den letzten Stunden besonders ans Herz gewachsen und er konnte sich einfach nicht vorstellen, dass sie lieber auf einem Baum leben wollte.
Seit wann fand man die Tiere eigentlich auf Bäumen. Mit der Verwirrung führte alles insgesamt zu einem unangenehmen Sturz. Vielleicht war das auch schon vorprogrammiert, sein ganzes Leben bestand nur auch reinem Pech. Wahrscheinlich lachten schon einige in der Gegend, auch wenn es dem weißhaarigen momentan überhaupt nicht gut ging. Schließlich tauchte jemand auf, der ihm anscheinend helfen wollte. War das nun ein weiterer Engel, oder lebte er immer noch in dieser gemeinen Welt? Seine Seelenspiegel öffneten sich leicht und er blickte in das Gesicht eines schwarzhaarigen Mannes. Ein Mädchen hätte ihm ohnehin nicht gut helfen können. Es sei denn sie arbeitete bei der Marine oder sonstiges.

„Hm.. Was..? Wo.. bin ich?“ Hoffentlich im Himmel, dachte sich der Junge später noch dazu. Die kühle Hand auf seiner Haut war nicht beunruhigend für den Engel, schließlich musste heraus gefunden werden, ob ein Krankenhausbesuch von Nöten schien. Außerdem war er dem Mann ziemlich dankbar, es hätte noch Jahre gedauert, bis Aidan sich wieder getraut hätte aufzustehen. Wo seine Maus sich in diesem Moment befand konnte er auch nicht wirklich sagen. Als der Typ fragte, wo es genau schmerzte hätte Aidan am liebsten mit alles geantwortet. Aber vielleicht würde ein wenig Konzentration helfen.
„Mein Kopf... und mein Rücken.“ Mehr konnte er nicht sagen, der weißhaarige schloss einen Moment die Augen vielleicht war es so etwas angenehmer. Eigentlich musste man den Leuten, mit den man sich unterhielt in die Augen schauen, aber das würde er bestimmt verstehen. War es eigentlich Glück, dass der weißhaarige selten vom Baum fiel? Leicht versuchte er sich wieder aufzurichten, mit viel Mühe hatte er es auch halbwegs geschafft. Sich umsehen wollte er noch nicht, der Blick war immer noch auf den Boden gerichtet.
„Ich will nach Hause.“

Byakuya schien heute wirklich jedem, dem er über den Weg lief, helfen zu müssen. Mehr oder weniger zumindest, aber das störte den Lehrer nicht wirklich. Er half gern, auch wenn man das ihm nicht ansah. Deshalb war auch an die Schule gekommen. Er wollte den Kindern etwas beibringen und ihnen helfen, wie konnte man das besser, als ihnen zu zeigen, wie man sich und andere heilte und Schmerzen linderte? Oder indem man ihnen das zeigte, was genau vor ihren Augen war; die Natur? Obwohl der Shinigami früher wohl eher auf den Kampf aus war und auch deshalb ein Meister im Umgang mit den Katana geworden war, lag ihm heute viel mehr daran, all diesen Wesen, diesen Kindern meist noch, zu zeigen, wie sie leben konnten in dieser welt, wo sie sich nicht zeigen durften. Gut, man sah dem jungen Kuchiki seinen guten Willen nicht wirklich an, so wie er herumlief. Er wirkte immer etwas distanziert, schon beinahe kalt und so, als würde er sich selbst über alle stellen. Aber so war dem nicht, der Schein trügte nur. Umso froher war er, dass der Junge nicht erschreckte und es zuließ, dass Byakuya ihm half. "Du bist im Park.", antwortete Byakuya ruhig. "Eben bist du vom Baum gefallen, aber es sieht nicht so schlimm aus.", fuhr er weiter bestimmt und beruhigend fort. Der Schmerz war zwar bestimmt schmerzhaft, aber vorerst konnte Byakuya nichts weiter entdecken. Es würde ein paar blaue Flecken geben, aber die Höhe war noch nicht sehr groß gewesen, durchaus zum Vorteil des Jungen. Byakuya nickte leicht, besah sich den Kopf des Jungen kurz genauer und sah ihm dann wieder in die Augen. Es könnte sein, dass er eine leichte Gehirnerschütterung erlitten hatte, aber vielleicht war es nur der Schmerz des Aufpralls. Eine genauere Untersuchung würde mehr ergeben. Die Rückenschmerzen waren auch mit dem Aufprall zu erklären, da er nun sich vorsichtig hochdrücken konnte, schien es zwar schmerzhaft, aber nicht ernst zu sein. Byakuya half ihm und stützte ihn dann leicht mit einer Hand an der Schulter, damit er nicht sofort wieder zurückfiel. Der Weißhaarige sah Byakuya nicht in die Augen, aber das war nicht schlimm. Stattdessen fragte der Schwarzhaarige lieber nach, wo das Zuhause des Jungen war und wie er überhaupt hieß. "Wo ist denn dein Zuhause? Ich könnte dich dort hinbringen, wenn du möchtest. Mein Name ist übrigens Byakuya Kuchiki. Wie heißt du?", er blickte ihn an und ein aufmunterndes Lächeln kam auf seine Züge. Kalte Mimik würde nur verstören. Kurz wanderte sein Blick zum Baum hinauf und er fragte sich, was der Junge dort wohl gesucht hatte, aber das konnte er auch noch später fragen.

Wo seine Maus sich in diesem Moment befand war ihm mehr als egal geworden. Er hasste sie, sollte die doch sterben gehen. Wie konnte sie einfach auf so einen hohen Baum springen, obwohl sich nichts besonderes da befand. Ausgerechnet Aidan musste dieser Unsinn passieren. Am liebsten wäre er auf die Maus losgegangen, aber mit seinen Schmerzen sollte er das lieber lassen. Stattdessen war er auf die Hilfe des Mannes angewiesen, der sich zu ihm begeben hatte, nachdem er vom Baum gefallen war. Eine sehr freundliche Geste, Aidan hätte wahrscheinlich nur den Krankenwagen gerufen, da er Menschen in Not einfach nur schlecht helfen konnte. Vor allem, wenn er auch noch der roten Flüssigkeit ausgesetzt war.
Wenigstens gab es so etwas wie den Notruf, sonst würde der weißhaarige viele Menschen hilflos da lassen, wenn sie diese so dringend brauchten. Doch momentan war es nicht der richtige Zeitpunkt über das Wohl anderer nachzudenken, wenn man selbst gerade mit Kopf- und Rückenschmerzen zu kämpfen hatte.
Die ersten Wortwechsel handelten darüber, wo sich der weißhaarige gerade befand. Im Park. In der Tat, sie waren wirklich im Park gewesen. Wäre er doch einfach nur in sein Zimmer gegangen, das hätte die Sachen tausend Mal einfacher gemacht. Aber er musste ja unbedingt noch einen dummen Spaziergang anlegen. Die Schule würde ihm noch zum Verhängnis werden, am liebsten wäre er wieder ganz nach Hause gegangen, er hatte ein wunderschönes Zimmer alleine gelassen und seine Querflöte würde bei den ganzen Stürzen noch zu Bruch gehen.
„Achso, stimmt.“, sein Blick ging zu dem Baum. Wo war denn jetzt seine verdammt Maus hin? „Ich wollte meine Maus runter holen, aber die ist immer weiter nach oben geklettert. Sie kann besser klettern als ich. Aber ist jetzt auch egal.“ schließlich wollte der weißhaarige nur noch eins und zwar so schnell es möglich war nach Hause.
Als der Mann fragte, wie er hieß und wo er ihn hinbringen sollte, sah er ihn zum ersten Mal an. Er lächelte. Aidan war die Situation mehr als peinlich aber durch seine Schmerzen war er auf diesen Mann dependent. Ob es sich dabei nun um einen Lehrer, oder einen wildfremden Mann handelte, das durfte jetzt keine Rolle spielen.
„Aidan.“, antwortete er knapp, „Ich wohne im Tagesklassengebiet der Moon Academy. Meine Zimmernummer weiß ich nicht mehr, aber die Jungen sind so weit ich weiß im ersten Stockwerk. Um ehrlich zu sein bin ich ein Neuling und habe keinen Plan wie ich wo hinkomme.“, durfte er eigentlich so viel über die Moon Academy preisgeben!? Ach egal...

Out: Tut mir Leid, dass das so lange gedauert hat ;)