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Nikolai und Aleksi´s Zimmer

vAnonymous
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pp: Die Stadt Tsukimura :: Restaurantstr. :: Mc Donalds

Als Can wieder beim Nachthaus ankam, hatte er vollkommen vergessen, dass sein Zimmer eigentlich nicht auf diesem Stockwerk war. Da er ein gemeinsames Zimmer hatte, zusammen mit einem Mädchen, war er einfach davon ausgegangen, dass es hier irgendwo sein sollte. Allerdings war auch heute so einiges passiert, da war es kaum verwunderlich, dass er gerade etwas abgelenkt war. Er hatte seinen großen Bruder wieder gefunden, hatte Jemand nettes...sehr nettes kennen gelernt und irgendwie...war ihm ganz flatterhaft zumute. Kein Wunder, Ruven war wirklich Jemand spezielles und sie waren...sich doch sehr nahe gekommen. Eigentlich hatte der Dämon so gesehen nichts gegen Kuscheln und Co. doch bei dem Zauberer mit den roten Haare war das irgendwie...anders. Er konnte es nicht wirklich erklären, es war einfach so...da war immer dieses kitzeln im Magen, wenn er an den Größeren dachte. Warum oder was das war...konnte er nicht wirklich sagen...obwohl er hatte ja darüber was gelesen...wenn er sich nur genauer erinnern könnte. Vielleicht würde er nachher nochmal seine Nase in die alten Bücher stecken um nochmal genauer heraus zu finden, was dieses Gefühl war. Oder er würde diesen Jareth fragen, wenn er ihn denn wiedersehen würde. Der schien ja ganz nett...auch wenn er sich wunderte, dass so Jemand freundliches für seinen Bruder arbeitete. Nicht das er Judal nicht mochte, nein der blieb für ihn ein unantastbarer Held und Vorbild, da konnte Niemand etwas dran ändern. Nur hätte der Blauhaarige sich dennoch gewünscht, dass sein Bruder zumindest etwas netter gewesen wäre. Aber was nicht ist, konnte ja noch werden, immerhin waren sie Beide hier und das war doch ausschlaggebend. Und er würde sich anstrengen das er und Judal wieder ein wenig...brüderlich zueinander werden würden, egal wie lange es dauern würde. In dem Punkt war er nicht nur stur, sondern wie ein Fels und das würde der Ältere schon merken.
Als er an einem der Zimmer vorbei lief, blieb der verträumte Junge auf einmal stehen...hörte er da...Musik? Ja wirklich, dass war Musik die er da vernahm. Er sah zu der dazugehörigen Zimmertür, die sperrangelweit offen stand und dachte kurz nach. Sollte er...oder sollte er nicht? Immerhin war es nicht gerade manierlich einfach in fremde Zimmer zu schleichen. Aber andererseits, war es denn wirklich schleichen, wenn die Tür so weit offen stand, dass jeder reingehen konnte? Hin und her gerissen, siegte dann doch die Neugierde, des Kleinen und er schlich vorsichtig näher ran. Und was er dann sah, verblüffte ihn doch irgendwie, da saß ein...ja was war das eigentlich? Sah aus wie eine Mischung aus Mensch und Drache...oder wie eine Art von Fledermaus...komisch irgendwie kam ihm diese rote Erscheinung bekannt vor. Nicht das er so ein Wesen schon mal gesehen hatte aber...dennoch die Statur, kam ihm doch vertraut vor. Wo nur hatte er so etwas schon mal gesehen...er wusste es nicht mehr. Vielleicht auf seiner Reise hier her? Ja gut möglich, da hatte er schon einiges gesehen, was er aber nicht mit Namen wusste. Aber momentan war er von der Fingerfertigkeit des Wesens beeindruckt, der mit den Klauen leichthändig über die Tasten des Instruments fuhr und Töne entlockte. Das Lied kannte er nicht und was für ein Instrument das war, wusste er auch nicht. Er hatte so was schon auf Bildern gesehen, wo Menschen dran saßen und genauso darauf spielten. War wirklich ein wunderschöner Klang, den dieser große, schwarze Kasten von sich gab. Er schlich etwas näher ran und versuchte noch einen genaueren Blick zu erhaschen, was genau nun ein Fehler war. Denn wie immer, fing der Junge an zu träumen, in das Lied zu versinken und achtete nicht darauf wo seine Füße hintraten. Und ehe er sich versah, stolperte er, mit den Armen rudern klappte auch nicht, da er in einem Beutel noch das Essen von Mc Donalds trug. Und mit einem lauten rums, landete er genau neben dem Hocker, auf dem das rote Wesen saß. Das Essen verteilte sich zum Glück nicht, da er es festgehalten hatte aber, dafür lag er nun vorne ran mit dem Gesicht auf dem Boden.
 11.08.13 22:34
vAnonymous
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In der Musik fand Banshee Ruhe, Trost und Rückzug vor der Welt, die ihn so zu hassen schien. Nun, nicht völlig. Es gab Leute, die ihn liebten, wie er war. Seine Ziehfamilie, die ihn schon seit Generationen beherbergte und denen er so viel zu verdanken hatte. Er hatte schon so oft gesehen, wie Geschwister zu Eltern und Großeltern heranreiften. Und wie oft hatte er es erlebt, dass sie geheiratet hatten und er dann den jeweiligen Ehegatten vorgestellt wurde? Was es da nicht schon alles an Theater gegeben hatte... doch letztlich war er dort immer Willkommen gewesen. Seine Familie war es letztlich gewesen, die ihn das Fliegen gelehrt hatte – und von seinen Art hatte er nur Ablehnung erfahren. Er war ein Gargoyle, doch unter Menschen aufgewachsen und ihnen wesentlich mehr verbunden als seinen Artgenossen. Nicht einmal seine leiblichen Eltern hatten ihn lieben können. Wie viele Jahre hatte er sich verstoßen, verraten, einsam gefühlt? Er hatte aufgehört zu zählen.
Während seine kräftigen, klauenbewehrten Finger über die Tasten glitten und dem Flügel seine Töne entlockten, dachte er an das, was ihm hier schon alles geschehen war. Sein Fluch war verändert worden, er musste nun nicht mehr unter Schmerz und Höllenqualen die Gestalt bei jeder Dämmerung wechseln. Er konnte jetzt frei wählen. Freiheit, zu entscheiden... etwas, das er augenscheinlich nie gehabt hatte. Bis jetzt... Nikolai hatte ihm so viel ermöglicht, wenn er zurück sah. Er hatte ihm seinen Namen gegeben: Aleksi. Er hatte seinen Fluch von ihm genommen. Oder ihn zumindest verändert. Und er liebte ihn... Er, ein Mann, um den die Frauen und wahrscheinlich auch einige Männer, sich rissen, liebte einen verfluchten finnischen Gargoyle. Eine Tatsache, die der Weißhaarige sich nie hätte träumen lassen...
Und jetzt träumte er hier vor sich hin, spielte völlig versunken in die Musik Pachelbels Kanon und wollte gerade fließend zu Paterlinis Primi Passi übergehen, als es neben ihm rummste und er erschrocken von der Klavierbank auffuhr. Im Reflex spreizte er die Schwingen, ging in Verteidigungsposition und hob die Hände, besser die vorderen Pranken in die Höhe. Dazu fauchte er laut und riss den Drachenschnabel auf. Seine Augen glühten weiß und der Schwanz peitschte hin und her. Er stand einige Momente so da und zeigte seine scharfen Reißzähne, bevor er realisierte, was da eigentlich so gerummst hatte: ein kleiner Junge hatte sich der Länge nach neben die Bank gelegt. Verblüfft hörte Aleksi auf zu fauchen, das Glühen in seinen Augen erlosch und er legte die Flügel zusammen. Da war einfach nur ein kleiner Junge in sein Zimmer gestolpert. Sein Blick fiel auf die Tür – die sperrangelweit offen stand. Er könnte sich selbst an die Stirn schlagen. Er hatte Tür offengelassen, klar kam da einer rein! Und der Kerl war wahrscheinlich einfach gestolpert. Banshee strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr und machte wieder einen Schritt auf den Jungen zu. Er hatte anscheinend gerade sich was bei Mc Donalds geholt, jedenfalls ließ das der Beutel in seiner Hand vermuten. Aleksi streckte ihm die Hand hin, um ihm aufzuhelfen. „Hast du dich verletzt? Hast mir einen ganz schönen Schrecken eingejagt, hat dir deine Mutter nicht beigebracht, dass man klopft, bevor man irgendwo reinkommt?“ Ein bisschen ließ er schon den Moralapostel raushängen... vielleicht waren es die Jahrhunderte, die er mit jüngeren Geschwistern verbracht hatte.
 29.08.13 13:44
vAnonymous
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Anscheinend hatte Can jetzt Jemanden gefunden, der Musik genauso mochte wie er, woher das wusste? Er hatte es einfach so gefühlt...und auch in seiner Naivität geglaubt, denn immerhin warum machte man sonst Musik wenn nicht aus Spaß und weil man es mochte? Ein anderer Grund kam für den naiven Jungen eben einfach nicht in Frage, deswegen war er auch so fasziniert gewesen, von dem was er da gehört hatte. Immerhin hatte so ein seltsames Instrument noch nie gesehen, geschweige denn solche Töne gehört. Da war seine Neugierde einfach geweckt worden und da er nach so einem anstrengenden Tag doch etwas Ablenkung brauchte, was es ein zweifacher Sieg gewesen. Zu mindest aus der Sicht des kleinen Blauhaarigen, allerdings hätte er es doch lieber anders gemacht, als so mit ach und Krach einfach rein zu platzen. Daran war mal wieder nur seine verträumte und ungeschickliche Art dran Schuld...manchmal wünschte er sich, er wäre in dem Punkt wie Judal. Ja sein Bruder war immer, zumindest in seinen Augen, so geschickt und elegant wie eine Katze gewesen. Das hatte er oft genug gesehen, wenn er seine Brüder heimlich beobachtet hatte. Gut manche von den Älteren waren vielleicht besser gewesen aber, dass hatte daran gelegen das sie besser unterrichtet worden waren. Er selber wusste das, weil er so gut wie kaum unterricht bekommen hatte...zumindest von seinen Eltern nicht. Erst als Judal verschwunden, er dessen Platz eingenommen und sich seine Magie gezeigt hatte, war es anders gekommen. Doch so richtig besser behandelt hatten sie ihn dennoch nicht. Zwar hatte er dann zum Beispiel mit am Tisch sitzen dürfen wenn sie aßen aber, dass war auch mit das höchste der Gefühle gewesen. Vielleicht hatte er deswegen so oft Streiche gespielt...damit er wenigstens in irgendeiner Weise von seiner Familie wahrgenommen wurde. Auch wenn er nicht selten dafür schwere Strafen bekommen hatte, es war besser als vollkommen ignoriert zu werden. Außer Judal, war hatte kaum einer ihn irgendwie beachtet...alles nur weil er als letztes und mit einem schlechten Omen geboren worden war.
Und genau diese Ungeschicklichkeit hatte ihm vielleicht gerade Ärger beschert, denn als er so lautstark reinplatzte ins Zimmer, sprang das Wesen auf und fauchte ziemlich laut los. Vor Schreck zuckte der Junge nun fürchterlich zusammen und sein Haar fing stärker an zu schimmern. Klar, wenn so ein riesiges, rotes Wesen vor einem stand und mit glühenden Augen anfunkelte, war das schon was ganz anderes. Vor allem wenn man Can hieß und von vielen Dingen keinerlei Ahnung hatte. Erst jetzt wurde ihm klar, dass er wirklich hätte anklopfen sollen. Aber er war so versunken in die Musik von diesem Wesen gewesen, dass er einfach auf Anstand und Sitte gepfiffen hatte. Auch sein Onkel hatte ihm immer gesagt, dass in anderen Ländern, andere Sitten und Manieren herrschten als wenn man als Nomade lebte. Dort war es bei einigen Stämmen Gang und Gebe, dass man sich zur Begrüßung offen hinstellte um zu zeigen, dass keine Gefahr von einem Ausging. Oder auch das man die Zelteingänge offen ließ, um Jemanden herein zu bitten. Davon war er vielleicht ausgegangen, immerhin war die Tür ebenfalls sperrangelweit offen gewesen. Zwar nur unbewusst aber dennoch...doch jetzt wusste er nicht so recht, was er tun sollte. Vor allem weil er gerade Angst hatte und das bedeutete, dass seine Magie sich abermals meldete. Man merkte es nicht nur an dem stärkeren Schimmern, sondern auch das auf einmal Wind aufkam. Nicht sehr starker aber, dennoch war es schon mehr als eine leichte Brise. Es war eine natürliche Abwehr Reaktion seines Körpers...doch es hielt nicht sehr lange an. Dazu war heute zuviel passiert und er war noch etwas kaputt davon. "T-tut mir Leid...ich dachte nur...ich fand...also...", stotterte er nun als Erklärungsversuch, "Ich war nur so...versunken in die Musik...und habe wohl...wirklich...vergessen...zu klopfen." Es war immer richtig die Wahrheit zu sagen...auch wenn er auf das mit der Mutter lieber nicht einging. Wenn man genau hinsah, erkannte man das er bei dieser Äußerung kurz das Gesicht schmerzhaft verzog. Das rührte weniger vom hinfallen her, sondern davon das seine Mutter ihm so etwas nie beigebracht hatte. Sie hatte ja kaum ein Wort mit ihm gewechselt, geschweige denn ihm richtig in die Augen gesehen. Und wenn sie letzteres dann doch mal getan hatte, hatte er weg geschaut denn was er dann gesehen hatte, hatte nichts mit Liebe gemeinsam gehabt. "...und nein ich habe mir nicht weh getan, ich bin es gewohnt, dass mir manchmal so etwas passiert.", sagte er und versuchte mit einem Lächeln das alles zu überspielen.
 22.09.13 20:24
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Banshee hatte sich einfach nur erschrocken und wenn man in einem Wald aufwuchs, wo Wölfe, mitunter Bären und noch schlimmeres auf einen lauerten, dann wurde man eben vorsichtig. Und dann fauchte man auch kleine Jungen an, die sich nur die Musik hatten anhören wollen und dabei gestolpert waren. Ein bisschen Leid tat es ihm schon, er hätte ja einfach die Tür schließen können, statt sie sperrangelweit offen stehen zu lassen. Es war ja seine eigene Schuld. Na gut, nicht dass der Bursche über seine eigenen Füße stolperte. Im Vergleich zu Banshee in seiner Gargoyle-Gestalt war der Junge auch ziemlich klein. Und dabei war der Finne unter seinesgleichen ein Zwerg, es gab Männchen, die ihn um gut drei Köpfe überragten und doppelt so breit waren wie er. Er konnte da höchstens durch Wendigkeit und Flugkunst punkten, er war ja der einzige Gargoyle, der ohne Aufwinde fliegen konnte. Da war sein Fluch doch mal ganz nützlich. Jetzt war er nur gerade froh, den Kerl nicht noch angeschrien zu haben – sonst wären dem Burschen wohl die Trommelfelle geplatzt. Und dann hätte er seine Musik nun nicht mehr hören können. Banshees Ohren zuckten. „Naja, ist schon gut“ Er konnte sehen, dass der Junge das Gesicht verzog, als Aleksi seine Mutter erwähnte. Und jemand wie der Gargoyle, der von seinen eigenen leiblichen Eltern so enttäuscht worden war, verstand diesen Ausdruck nur zu gut. „Tut mir Leid wegen... dem Spruch mit der Mutter. Alte Gewohnheiten wird man nur schwer los. Ich hätte ja die Tür nicht offen lassen dürfen, wenn ich nicht wollte, dass mir einer zuhört“ Er lächelte sogar leicht. Der Junge war ja so ganz niedlich, erinnerte ihn ein bisschen an seine kleinen Brüder. Und er hatte ja keine bösen Absichten gehabt. Selbst als er meinte, dass er sich nicht wehgetan habe, lächelte der kleine Kerl. Und wie könnte Aleksi, der seit 300 Jahren auf seine jüngeren Geschwister acht gab, einem kleinen Tollpatsch böse sein? Gerade er, der doch eigentlich eine recht gute Seele war. Verbittert, traurig, melancholisch sogar, aber sonst ein gutherziger Kerl, wenn man mal hinter seine raue Fassade kam. „Ja, jeder stolpert mal über eine eigenen Füße“ Aleksi fand es immer faszinierend, wie tief seine Stimme in Gargoyleform wurde. „Dir hat die Musik also gefallen? Freut mich, wirklich. Musik hat schon eine magische Wirkung auf viele Leute, besonders die klassischen Werke... Übrigens, falls es dich interessiert, das war Pachelbels Canon in D Major“ Eigentlich könnte er sich so langsam mal vorstellen. „Man nennt mich Ban.... Banshee“ Der Name war doch ziemlich cool, wenn man so darüber nachdachte. Aleksi war vielleicht ein Name, der weniger auffiel. Aber Banshee war einfach der Name, der zu ihm gehörte. Banshee war das, was er war. Aleksi.... so sollten ihn nur wenige nennen. Besonders sollte dieser Name nur für Nikolai gelten. Denn er hatte ihm diesen Namen gegeben. Für alle anderen sollte er Banshee sein. „Banshee. Und wie heißt du?“ Er legte leicht den Kopf schräg, eine alte Angewohnheit. Old Habits die hard.
 23.09.13 14:47
vAnonymous
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Anscheinend war das Glück zumindest ein wenig auf seiner Seite, denn anstatt das er weiterhin angefaucht wurde, war das Wesen eigentlich sehr sanftmütig. Schon seltsam, betrachtete man dessen Gestalt die diese Eigenschaft nicht unbedingt unterstrich. Aber eigentlich sollte er gerade nicht davon anfangen, auch wenn er in seiner menschlichen Form wohl alles Andere als beeindruckend aussah. Die meisten Worte die damit eher in Verbindung gebracht wurden waren niedlich, süß oder so was wie putzig. An sich nichts schlechtes wie er fand aber, auch nicht gerade irgendwie beeindruckend. In seiner Dämonenform hingegen sah er schon anders aus, sein Onkel meinte er war dann wesentlich furchteinflössender. Aber war das denn wirklich besser? Sicher man konnte sich dann verteidigen aber eigentlich war er eher Jemand, der Kämpfen eher aus dem Weg ging. Warum auch nicht, was war schon schlimm daran wenn man lieber friedlich war? Ach ja...das war auch so eine Sache in seiner Familie gewesen, man musste aggressiv und kriegerisch sein. Warum? Das wusste er selber nicht wirklich, er hatte es nie verstanden, noch warum seine Familie da so erpicht darauf gewesen war. Alles was er davon wusste war das er mehr oder weniger mitbekommen hatte, dass sie glaubten: Stärke sei alles. Sie sei alles was man auf der Welt brauchte, Führung muss erst durch Stärke erreicht werden. Wenn man schwach ist kann man niemals Jemanden anführen, noch kann man was in der Welt erreichen. Aber...das sah Can nun mal ganz anders, klar anfangs hatte er ein wenig ähnlich gedacht aber, die Zeit bei seinem Onkel hatte ihn dann doch geändert. Immerhin war dadurch ja auch mit anderen Völkern in Kontakt gekommen und hatte gesehen, dass die Menschen zum Beispiel zwar weit kürzer lebten aber dafür, auch interessante Dinge erfunden hatten. Vielleicht weil sie so kurz lebten?
Er versuchte nicht wieder abzudriften und konzentrierte sich abermals auf den Typen vor ihm...zumindest glaubte er, dass dieses Wesen ein Er war. Immerhin verriet das die Stimme...obwohl er auch schon Leute kennengelernt hatte, die wie Frauen aussahen aber wie Männer stimmen hatten. Er hatte dann nicht immer gewusst, was oder welches Geschlecht diese Leute dann hatten. Und so naiv war er dann doch nicht, dass zu erfragen, da es viele nicht gerade gut auffassten. Aber zumindest schien die Situation sich zu entspannen, was auch dem kleinen Dämon etwas Luft gab. Man sah es wieder deutlich an seinem Haar, dessen Schimmern langsam schwächer wurde. Diese Eigenschaft war ab und an praktisch wenn es dunkel war, immerhin hatte man seine eigenen Lichtquelle...wenn er auch ziemlich Angst vor Dunkelheit hatte. Das er sich dann aber entschuldigte für den Spruch mit der Mutter, ließ Can doch den Kopf schütteln. "Schon ok, man kann sich seine Eltern nicht aussuchen. Und es war meine Schuld, ich habe nicht aufgepasst als ich rein kam. Ich hätte wirklich klopfen sollen.", sagte er und hielt sein Lächeln aufrecht. Klar manchmal tat es immer noch weh wenn er daran erinnert wurde, dass seine Familie ihn nicht gemocht hatte aber, er war es von klein auf an gewohnt gewesen. Immerhin freute es ihn, dass der Kerl ihn nicht gleich unsanft raus schmiss, wie es seine Brüder getan hatten, wenn er sie beim Training beobachtet hatte. "Tja meine Füße sind eben eigen, sie tun manchmal was ich will und manchmal leider nicht.", lachte er nun, legte dann aber fragend seinen Kopf schief, "Äh...was ist ein Pach...Pachelbel? Heißt so das Lied und dieses...Canon...ist das nicht eine Waffe?" Klar Canon kannte er nur als englisches Wort und da bedeutete es was anderes als das, was in der Musik gemeint war. Die Frage war wieder so naiv gestellt, dass vermutlich viele den Kopf geschüttelt hätten. Aber so war Can, er war naiv und kannte noch so viele Dinge nicht. "Banshee...Ban-shee...", wiederholte er den Namen, "Das klingt schön mystisch, hat er eine Bedeutung?" Mittlerweile hatte er sich aufgerafft und stand wieder auf seinen Füßen, wobei er dann zu dem Instrument ging und es sich genauer ansah. Im innerem dieses schwarzen Kastens sah er so was wie Schnüre, die mit seltsamen Holzteilen verbunden waren. Und dann so was wie kleine Hämmer...hauten die etwa auf diese Schnüre? Oder bewegen sie was anderes? "Sag mal...wie geht das? Diese Töne, wie machst du die? Ist das Zauberei?", fragte er wieder und bemerkte erst dann das er sich noch nicht vorgestellt hatte, "Oh stimmt, du weißt meinen Namen noch nicht oder? Ich heiße Can Sarakay aber, du kannst einfach Can sagen."
 14.10.13 1:11
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Niedlich war der Kerl ja schon, wie er sich da dutzendfach entschuldigte, Banshee so erschreckt zu haben. Und wer war der Gargoyle schon, ihm da lange böse zu sein? Jeder stolperte doch mal und außerdem stand die Tür offen. Klarer Fall von Verkettung unglücklicher Umstände, so einfach war das Ganze. Und etwas hatten sie wohl gemeinsam: Beide waren von ihren leiblichen Eltern enttäuscht worden. Doch Banshee ging nicht weiter darauf ein, nickte nur und raschelte leise mit den Flügeln um seinen Schultern. Sein Schweif schwang leicht hin und her und sorgte für Gleichgewicht. Ob er wohl einen furchterregenden Eindruck gemacht hatte, wie er da fauchend im Raum gestanden hatte? Ein bisschen erschreckt hatte der Bursche sich doch bestimmt... Aber Humor hatte er. „Jaaaaa, geht mir auch manchmal so. Besonders wenn man sechs Gliedmaßen hat, da kommt man durcheinander von Zeit zu Zeit“ Er konnte sich noch an seine ersten, eher unbeholfenen Flugversuche erinnern. Zumal er dauernd von 4 auf 6 Extremitäten hatte wechseln müssen, das verwirrte ein kleines Kind. Also irgendwo konnte er den Knirps verstehen.
Doch auf die Fragen, die er dann stellte, zog Aleksi eine knöcherne Augenbraue in die Höhe. Gut, Pachelbel als solchen musste man nicht kennen, aber nicht nach der Person sondern nach einem Etwas zu fragen, das war schon gescheit... wie sollte man das nennen. Und als er dann auch noch fragte, ob ein Canon eine Waffe wäre... na gut, das konnte man aufgrund der Aussprache verwechseln. Banshee ging in die Knie und schließlich auf alle Viere runter, wobei er sich auf die Handknöchel stützte. So war er mit dem Jungen auf Augenhöhe. Seine Haare waren dunkel, aber die Grauschattierung war seltsam... Banshee sah ja nur schwarz-weiß als Gargoyle, hatte aber gelernt, manche Grautöne zu unterscheiden und sich so Farben herzuleiten. Aber so eine Grauschattierung hatte er noch nie in irgendjemandes Haaren gesehen. „Pachelbel ist kein Was. Er ist, besser war, ein Er. Johann Pachelbel war ein deutscher Komponist zu Zeiten des Barock. Also vor einigen hundert Jahren, Barock ist... das ist eine Zeitperiode, der man einen Namen gegeben hat. Wie Rennaissance, Gotik oder Weltkriegszeit. Also jedenfalls hat Pachelbel Lieder geschrieben, wie das eben. Und Canon bedeutet in der Musik eher eine bestimmte Art, wie man ein Lied spielen kann, verstehst du? Das hat mit der Waffe nichts zu tun, auch wenn es im Englischen ähnlich klingt. Du kennst dich nicht sehr mit Musiktheorie aus, oder?“ War jedenfalls die logischste aller Schlussfolgerungen für Banshee, sonst hätte er ja auch gefragt. Na ja, wer sich damit nicht befasste, der wusste meistens nicht viel über Komponisten oder Liedarten. War ja auch nicht schlimm, nicht jeder konnte alles wissen.
Was seinen Namen betraf, da musste Banshee doch wieder schlucken. Und was für eine Bedeutung der hatte! Eine Bedeutung, die ihn an so vieles erinnerte und die er doch nicht loswurde. „Ja... ja, hat er. Banshees sind irische Todesfeen. Sie schreien sehr laut und sehr hoch und sie kündigen bei alten Familien in Irland laut der Sage an, wenn ein Mitglied stirbt. Angeblich hat jede alte irische Familie seine eigene Banshee... Na ja, daher hab ich jedenfalls meinen Namen“ Schreien, ja, das konnte Banshee. Er konnte Schall zum Angriff wie zur Verteidigung nutzen. Und es hatte ihm so lange nichts als Scherereien gebracht...
Der Junge mit der seltsamen Grauschattierung in den Haaren widmete sich dann dem Flügel, er hatte so ein Instrument anscheinend noch nie gesehen und fragte sich nun, wie es funktionierte. „Das ist keine Zauberei, nur Technik und jahrelange Übung. Pass auf“ Er stellte sich vor das Klavier und schlug sanft einige Tasten an. „Siehst du, wie die Hämmer sich im Flügel bewegen und auf die Drahtseile schlagen? Diese Seile nennt man Saiten und durch das Anschlagen entstehen Töne. Und wenn man die richtig aneinanderreiht“ Immer noch im Stehen spielte Banshee die Melodie von Primi Passi an und ließ die großen Klauen geschickt und wie im Flug über die Tasten gleiten. „Can also, huh? Klingt exotisch, woher kommst du?“ Obwohl Banshee den Jungen ansah, unterbrach er sein Klavierspiel nicht. Klavierspielen ging ihm mittlerweile unbewusst und automatisch von der Hand.
 18.10.13 14:22
vAnonymous
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Fasziniert von dem Wesen beobachtete Can erstmal genau wie es sich verhielt, war bestimmt schwer mit solchen Klauen spielen zu müssen. Ob er auch eine menschliche Gestalt besaß oder sah er immer so aus? Bei Can war es zum Glück so, dass er sich hin und her verwandeln konnte. Na gut auch nicht unendlich, immerhin brauchte es einen gewissen Kraftakt und kostete auch selbige, wenn man sich verwandelte. Auch wenn der Blauhaarige das bisher gut im Griff hatte, so war es doch anstrengend. Allerdings fragte er sich ob Judal oder einer generell seiner Brüder, bzw. seine Eltern so eine Gestalt besaßen oder besessen hatten. Er wusste es nicht, vielleicht war er in der Hinsicht auch ein Sonderfall, da bis auf ihn, auch keiner wirklich Magie besessen hatte. Aber immerhin konnte er Judal ja irgendwann mal fragen, vorausgesetzt, der war in einer guten Stimmung. Und das war auch eher ein Sonderfall, immerhin kannte er seinen Bruder dafür zu gut. Er war schon immer sehr verschlossen gewesen, sogar als sie noch zusammen im Elternhaus gelebt hatten. Schon seltsam wie unterschiedlich sie sich entwickelt hatten, Can war noch schlechter behandelt worden als sein großer Bruder. Und dennoch war fast das komplette Gegenteil von dem Älteren, sowohl Charakterlich als auch was Fähigkeiten von ihrem dämonischen Erbe her anging. Aber in dem Punkt war er wohl auch anders, als seine anderen Brüder gewesen. Im Gegensatz zu ihnen war er eben nicht so kalt und stolz gewesen...ok, worauf hätte er auch stolz sein sollen? Anfangs auf gar nichts und das bisschen wegen seiner Magie, war ihm genommen worden, als der Zwischenfall sich ereignet hatte. Aber das lag hinter ihm, er sollte nicht mehr all zu oft daran denken. Zumal er jetzt erstmal darüber nachdenken musste, was denn der Typ mit 6 Gliedmaßen meinte. *Zwei Arme, Zwei Füße...oh natürlich, die Flügel!* Auch wenn es manchmal dauerte aber dann fiel der Groschen. "Kannst du mit deinen Flügeln auch so richtig fliegen? Oder wie ein Papierdrache nur gleiten? Ich kann nämlich auch fliegen weißt du aber, ich brauche dafür nicht mal Flügel. Soll ich es dir zeigen?" Er sprach darüber ganz ungeniert, immerhin wäre das ja nur fair wenn er die Fragen beantworten würde, dass Can auch einiges von sich preis gab.
Aber anscheinend verwirrte er den Größeren irgendwie mit seinen Antworten...er kannte eben weder dieses Pachelbel, noch Canon. Ok letzteres nur als eine große, Waffe, die früher für den Kampf benutzt wurde und heute wesentlich anders aussah als damals. Aber das hier kam ihm weniger wie eine Waffe vor, auch wenn dieser schwarze Kasten wirklich seltsam wirkte. Kein Wunder, er hatte noch nie so ein Instrument gesehen, die Meisten die er kannte waren orientalisch gestaltet. Und in der Wüste besaß nun keiner ein Klavier oder Flügel, nur manchmal hatte er so was in der Art auf Blättern gesehen die, die Leute als Plakate bezeichneten. Wofür sie genau waren wusste er nicht genau, nur das sie irgendwas zeigten oder...was hatten die Erwachsenen noch dazu gesagt? Ankündigten...ja genau so was in der Art...aber was genau, wusste er nicht, zumal er viele der Schriftzeichen noch nicht gut genug kannte. Wie er sich so erinnerte, bekam er natürlich nur die Hälfte mit, was dieser rote Riese sagte. Aber zumindest verstand er einiges...wenn auch nicht alles aber, zumindest ein paar der Sachen. "Also...hat dieser Pachelbel Lieder geschrieben? Und das war eines davon, was du auf diesem schwarzen Kasten gespielt hast? Hast du das von ihm gelernt, war er dein Lehrer? So wie ich Lieder von meinem Onkel gelernt habe?", fragte er gleich aufgeregt nach, verzog aber bei einem Kommentar von dem Anderen den Mund zu einem Schmollen, "Ich kenne mich mit Musik sehr wohl aus, ich kann auch einige Lieder spielen! Ich habe einige sogar vom Wind gelernt..." Wir er so trotzig reagierte, merkte man schnell, dass Can immer noch ein ziemliches Kind war, ja er konnte auch trotzig sein. Vor allem wenn es um seine Musik ging, natürlich hatte er keine Ahnung was Musiktheorie war aber, woher auch? In erster Linie hatte er sie gelernt um sich beim Zaubern besser konzentrieren zu können und weil es ihm Spaß machte. Gut er hatte ab und an ein paar Tänzer damit begleitet aber, dass war es auch schon. Sehr viel Theorie hatte es da nicht gegeben, mochte daran liegen das sie wohl, mehr oder weniger, aus unterschiedlichen Welten stammten. Aber dennoch, dass Wort Musik war mit drin gewesen und da hatte er sich etwas beleidigt gefühlt.
Das mit den Todesfeen allerdings schien ihn ein wenig ein zu schüchtern, kein Wunder es hörte sich sehr gruselig an. Feen als solches kannte er nur in Verbindung mit den orientalischen Märchenbüchern und da hatten sie eher andere Namen, nämlich Dschinns. zumindest wurden sie oftmals mit diesem Volk verglichen und was er von Dschinns wusste war, dass diese je nachdem, freundlich oder auch bösartig sein konnten. Manche wohnten in Lampen, andere waren frei und taten was ihnen gefiel. Allerdings hatten sie auch eine eigene Kultur, Könige, Gesetze und solche Sachen. "Das heißt...diese Banshees sind so was wie Dschinns, wie? Ich habe einige Bücher darüber gelesen, manche Dschinns nehmen einen verstorbenen mit sich, um ihn in die nächste Welt zu führen. Allerdings schreien tun sie nicht...ich glaube die Menschen nennen solche Dschinns, Grines, jeder Mensch hat einen und jeder Mensch beeinflusst seinen eigenen Grine, mit dem was er tut. So wie der Grine auch den Menschen mit seinen Taten beeinflusst...ist das so ungefähr das, was sie machen?" War zwar nicht genau das Gleiche aber, so in etwa hatte er es verstanden und glaubte, dass diese Banshees etwas in der Art waren. Irgendwie seltsam, dass diese Wesen etwas gemeinsam hatten...vielleicht waren sie dasselbe oder gehörten zum gleichen Volk? Vielleicht schrien sie in der Wüste nicht, weil es da zu trocken war? Can wusste es nicht aber zumindest ergab es so einen Sinn für ihn aber, dass war schnell Nebensache als er beobachtete, wie das Instrument funktionierte. Er sah wie diese kleinen Hämmer auf die Fäden schlugen und tatsächlich kamen Klänge heraus, ein wenig erinnerte ihn diese Sache an ein Kanoun oder auch Santur, Zupfinstrumente die ebenfalls solche Seiten besaßen. Aber klingen tat es ganz anders...sehr seltsam aber auch wirklich schön. Ab und an nickte er bei der Erklärung aber, viel mehr war er in diese Musik versunken die völlig anders klang als die, die er kannte. "Ich? Ich komme aus der großen arabischen Wüste, da habe ich bis vor kurzen noch gelebt mit meinem Onkel. Und mein Name bedeutet so viel wie Seele...", antwortete er ohne wirklich darauf zu achten...erst als die Musik zu ende war klatschte er leicht und sagte: "Das war wirklich schön, soll ich dir vielleicht etwas auf meiner Flöte vorspielen, so um dir mal zu zeigen, wie das klingt?" Er nahm das kleine Instrument, aus Metall heraus und zeigte es dem Größeren, während er weiter erzählte: "Das ist eine Mizmar, eine Flöte aus meiner Heimat, sie macht auch schöne Musik. Aber diese hier ist sehr besonders, sie kann auch andere Flöten nach machen, pass auf, normalerweise klingt sie so." Er pustete in das Instrument und spielte eine kurze Melodie, die typisch für das Instrument klang, ein wenig quäkend. Als die Melodie zu ende war, sah er kurz zu dem Gargoyle und meinte: "Und so kann sie zum Beispiel auch klingen..." Und er fing wieder an aber dieses mal klangen die Töne ganz anders als sonst, mehr hölzern und er stimmte eine alte und typisch, ägyptische Melodie an.
 25.10.13 1:36
vAnonymous
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Neugierig war dieses Jungchen schon, musste man sagen. Nicht, dass es was schlechtes wäre, Neugierde brachte schließlich neue Erkenntnisse und der Bursche schien einfach ein offenes Gemüt zu haben. Banshee war nie besonders neugierig gewesen, er hatte gelernt, was er lernen konnte und sich sonst eher aus der Welt raus gehalten. Na gut, was das Klavierspielen anging und das er hierher gekommen war, gut, das war schon seiner Neugier geschuldet. Aber wenn er neue Leute kennenlernte, stellte er nicht gleich alle möglichen Fragen. Jedenfalls wenn er nüchtern war. Und bis der trinkfeste Finne betrunken wurde, brauchte es eine Menge Vodka. Und dann musste es ein gutes Wässerchen sein, bevor er anfing neugierig Fragen zu stellen. Can war da wohl anders, er fragte ihn gleich zu den Flügeln aus. „Ich...kann fliegen. Aber... nicht vom Erdboden aus, ich muss von einem erhöhten Punkt abspringen. Du musst das nicht unbedingt zeigen, ich glaub's dir so“ Der höfliche Weg zu sagen, dass Banshee keinen Wirbelsturm im Wohnzimmer wollte. Er hatte vorhin die steife Brise durchaus mitbekommen. Er vermutete also, dass die Kräfte des Kindes auf dem Wind beruhten.
Banshee schüttelte sich wie ein gigantischer roter Hund und kratzte sich mit der hinteren linken Klaue hinterm Ohr. Die Verwandlung brachte manchmal so ein Jucken mit sich, vielleicht einfach eine körperliche Reaktion auf die Veränderung der Hautbeschaffenheit. Oder es war eine Stressreaktion. Da gab es bei Aleksi nur zwei Arten, wie er auf Stress ansprach: in Gargoylegestalt kratzte er sich, in Menschengestalt rauchte er. Normale Kippen waren nämlich schlicht zu klein für die riesigen Klauen des Gargoyles. Es war nicht so, dass er jetzt stark unter Stress stand, aber ein bisschen erstaunte ihn die Unwissenheit des Jungen. „Pachelbel war nicht mein Lehrer, er hast diese Lieder verfasst, lange bevor ich spielen gelernt habe. Als er lebte, war ich noch ein Küken. Und außerdem war er Deutscher, ich bin Finne, wir hätten uns nicht mal verständigen können. Aber wenn man sich mit Klaviermusik und Theorie der Musik beschäftigt, kommt man an Pachelbels Kanon in D-Dur nicht vorbei“ Den Trotzanfall quittierte Banshee mit einem weiteren scheinbar desinteressierten Kratzen hinter dem Ohr. Warum musste es ausgerechnet jetzt da jucken? „Musiktheorie und Musik sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Musik ist die Praxis, das, was du kannst. Musiktheorie ist alles dahinter. Komponisten, Epochen, Aufbau von Instrumenten, et cetera. Du kannst vielleicht Musik spielen, aber du kennst keine Komponisten, keine Zeitepochen, keine großen Werke... sagt dir zum Beispiel Tschaikowski's Schwanensee etwas? Das wäre Musiktheorie“ Er hatte den Kleineren ja nicht beleidigen wollen, er hatte nur konstatiert, was die reine Wahrheit war.
Eigentlich wollte er gar nicht so sehr über die Bedeutung seines Namens sprechen, aber es war schon irgendwie cool... wenn da nur nicht der bittere Beigeschmack wäre, dass sein Schrei tatsächlich einigen Artgenossen und sogar schon Menschen den Tod gebracht hatte. „Ich glaube, mit Dschinns haben Banshees nicht viel zu tun. Banshees haben nur eine Aufgabe und das ist, den Familien den Tod anzukündigen. Oder großes Unheil. Es sind... wie soll ich sagen... einfach Geistwesen, autonome Feen, die sich von niemandem beeinflussen lassen und nur ihre Pflicht erfüllen. Wenn man eine Banshee sieht, steht man so gut wie im Grab. Es heißt aber auch, dass die Banshee einer Familie die Seelen der Verstorbenen behütet und die Lebenden vor böswilligen Absichten beschützt. Keiner weiß das so genau, außer mir selbst hab ich noch keine Banshee getroffen“ Hui, ein Scherz von seiner kalten finnischen Humorlosigkeit. Nicht schlecht, damit ließ sich arbeiten.
Arabische Wüste, ja, das würde den Namen erklären, auch wenn Aleksi jetzt eher auf die Türkei gewettet hätte. Aber gut, außerhalb seines lappischen Finnlands kannte er sich in der Welt nicht besonders aus. Dem Jungen gefiel aber anscheinend Paterlinis Primi Passi, er wartete tatsächlich manierlich ab, bis Aleksi fertig gespielt hatte, bevor er weitersprach und von seiner Flöte erzählte. Jetzt war es an Banshee, zuzuhören, während der Junge erzählte und demonstrierte. Er spielte wirklich gut, auch wenn die Art der Musik für den klassisch ausgebildeten Banshee ungewöhnlich klang. Aber so war das nun mal, wenn Musik aus fremden Ländern kam, die man nicht kannte. Deshalb war sie nicht weniger schön oder inspirierend, automatisch kamen einige Gedanken in seinen Kopf, Bilder von hübschen Bauchtänzerinnen, von Oasen und von den vollen Basaren. Alles Dinge, die er nur aus dem Fernsehen kannte. Als Can fertig war, nickte der Gargoyle auch anerkennend. „Nicht schlecht, klingt schön. Ungewöhnlich, aber ich komme aus Europa, aus Lappland. Das ist so ziemlich das Gegenteil von Wüste, bei uns liegt in 8 von 12 Monaten Schnee und es wird richtig kalt im Winter. Manchmal sieht man auch die Nordlichter... naja, ich hab sie noch nie in Farbe gesehen“ Wieder kratzte er sich hinter dem Ohr. „Sag mal, Kleiner...“ Banshee sah auf und ihm kam eine Idee. „Kannst du improvisieren? Also wenn ich was anspiele, kannst du dann einsteigen? Wir könnten ein Duett spielen, was sagst du dazu? Ich würd da gern mehr hören, wie du spielst. Ich hab sowas noch nie gehört, das erste, was du gespielt hast. Sowas gibts bei uns nicht“ Eigentlich konnte Banshee sehr nett sein und das war er bei zwei Gelegenheiten: wenn man ihm einen guten Vodka spendierte, je nach Situation auch einen Kaffee, oder wenn es um die Musik ging. In diesem Fall war es die Musik.
 25.10.13 22:37
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Can verstand so ungefähr, was der Gargoyle meinte also war es wirklich ein wenig ähnlich wie bei einem Papierdrachen, der musste auch erst 'hoch gezogen' werden, damit er fliegen konnte. Zumindest glaubte er das es so ungefähr funktionierte, ob er damit richtig lag wusste er wiederum nicht. Aber zumindest kam es in seiner Vorstellung am nächsten, wenn er schon nicht alleine so vom Boden hoch kam wie ein Vogel. Aber dennoch war es toll das Jemanden kannte, der ebenfalls wusste, wie es war zu fliegen. Als dieser dann sagte er bräuchte es ihm nicht unbedingt zu zeigen und es ihm so glaubte, schüttelte Can nur kurz den Kopf. "Schon ok, ich zeige es dir gerne." Natürlich merkte er nicht, was das unterbewusst heißen sollte. Deswegen trat er dann ein wenig zurück und fing an sich zu konzentrieren, seine Haare leuchteten nun mehr und mehr auf. Kein Wunder, immerhin waren sie ein eindeutiges Zeichen für seine Magie, die in seinem Körper wohnte. Langsam begannen die Umrisse seiner Beine und dann diese selbst zu verschwimmen, sich auf zu lösen und stattdessen von einer Art von Wirbelwind ersetzt zu werden. Doch zum Glück blieb es aus das, dass gesamte Zimmer von einer Briese erfasst wurde. Das war nicht immer so, er hatte sehr viel üben müssen bevor das so normal war. Schließlich waren ab der Hüfte nur noch der Wirbel zu sehen und tatsächlich schwebte Can nun über dem Boden. "Siehst du? So ist das bei mir, ich weiß nicht genau wie es funktioniert aber mein Onkel sagt, es habe was mit meiner Gabe zu tun.", erklärte er und erhob sich etwas weiter in die Höhe und dann wieder zurück, "Es hat zwar lange gedauert bis ich das so konnte, ohne mich vollständig zu verwandeln aber heute kann ich es. Mein Onkel meinte auch das ich das vielleicht irgendwann kann ganz ohne Verwandlung. Vielleicht halten mich dann manche Leute für einen dieser fliegenden Leute aus den bunten Büchern." Klar wusste Can nicht genau was diese Hefte zu bedeuten hatten, wie auch? Er kannte zwar Märchenbücher aber die waren nun von ganz anderer Qualität, Comichefte waren nun mal was Anderes. Auch wusste er nicht, dass es sich da um ausgedachte Superhelden ging, er hatte nur gesehen das manche Leute darin rumblätterten. nachdem er das gezeigt hatte, ließ er wieder seine normalen Beine entstehen, dass war weit aus einfacher. Denn auch wenn er es nicht gerne zugab...der beste Flieger war er noch nicht. Sicher ein paar Tricks hatte er drauf aber, dazu war der Raum viel zu eng.
Als er sich so kratzte, konnte Can sich ein kichern nicht verkneifen, immerhin war die Ähnlichkeit wie Hunde das machten nicht gerade weit her geholt. Er fragte sich ob das wohl immer so war? Auch wenn dieses Wesen nicht so aussah, vielleicht war sie ja ein ganz entfernter Verwandter von ihnen? Aber andererseits machten nicht nur Hunde das, nein auch andere Tiere hatten diese Art von verhalten an sich. Vielleicht hatten sie das auch von diesen Wesen gelernt, wer wusste das schon? Immerhin wurde seine Art auch sehr alt, also warum sollten sich die Tiere nicht einiges davon abgeschaut haben? Er verwarf diese Gedanken, als der Gargoyle wieder anfing zu reden und meinte, dass dieser Pachelbel wohl nicht sein Lehrer gewesen war und, dass er vor langer Zeit gelebt hatte als er noch jung gewesen war. "Oh...darf ich denn fragen wie alt du bist? Ich meine wenn dieser Pachelbel vor langer Zeit gelebt hat, heißt das, dass du länger als Menschen lebst, oder? Oder war dieser Mann gar kein Mensch? War er so was wie du bist? Ach, dass wollte ich schon die ganze Zeit fragen, was ist deine Art eigentlich? Ich meine ich habe solche wie dich schon mal gesehen...nur ich weiß nicht woher. Und was genau soll da ssein, Deutscher und Finne...sind das verschiedene Stämme?", fragte er ganz unverblümt nach, ohne wirklich auf Etikette zu achten. Allerdings war er auch ein wenig mürrisch wegen dem, was dieses Wesen vorhin gesagt hatte. Er kannte sich mit Musik sehr wohl aus...allerdings als er dann die Erklärung bekam, musste er den Kopf schief legen und darüber nachdenken. Es fiel ihm schwer all diese neue Worte richtig zusammen zu setzen, geschweige denn ihre Bedeutung zu verstehen. Erst nach ein paar Minuten fing er das irgendwie zu begreifen...und wurde rot als er merkte, dass er etwas überreagiert hatte. "Oh...also es geht eher darum, dass man weiß woher die Lieder kommen? Wer sie mal gemacht hat? Tut mir Leid...das wusste ich nicht, ich weiß leider nicht vieles über diese neue Welt hier. Das ist alles noch neu für mich..." Das war so eine Situation, die ihm klar machte, dass er noch vieles zu lernen hatte.

Dann ging es wieder um diese seltsamen Feen, die er erwähnte und meinte das Dschinns wohl nicht viel mit ihnen gemeinsam hatten. Allerdings fand Can das wiederum nicht, Grines beschützten nicht die Lebenden, sondern nahmen einfach nur die mit, deren Leben endete. Und auch sie kündigten sich angeblich an, wenn auch anders als diese schreienden Banshees. "Wieso nicht? Ich finde sie haben schon einiges gemeinsam, beide sagen den Tod voraus und beide kündigen sich an. Die Grines allerdings zeigen sich in den Träumen, derer die sie dann mit nehmen sollen. Ich finde das sie da schon einiges gemeinsam haben.", erklärte er freundlich, "Auch wenn sie Unglück nicht vorher sagen, haben sie doch einiges gemeinsam. Es sind beides Wesen aus einer anderen Welt, der Welt der Geister. Manche sagen allerdings, dass auch wenn sie einen nicht unbedingt schützen, kann man sich manchmal in Träumen mit ihnen unterhalten. Man kann sie dann sogar überzeugen, erst mit allem ab zu schließen, bevor man mit genommen wird. Angeblich wenn man ein Freund von ihnen wird, dann helfen sie einem auch mit Visionen." Allerdings verschwieg er diese meistens sehr Rätselhaft waren, es waren eben doch Dschinns und die waren, blieben und würden wohl immer so bleiben. Rätselhaft war ihre Natur schon immer gewesen und genau das beschrieb ihren Charakter. Sie halfen nur selten direkt, sondern über Umwege...vielleicht damit sie keinen großen Einfluss auf die Welt nahmen? "Äh...das heißt aber nicht, dass du mich nun mit dir nimmst, oder?" Klar der Witz war ein wenig kalt rüber gekommen, so hatte Can es nicht verstanden.
Anscheinend schien das rote Wesen sich schon etwas unter Wüste vorstellen zu können, zumindest kam es Can so vor. Viele Leute verbanden ganz eigene Sachen mit den Worten arabisch, Wüste und Nomaden, was genau das wusste er natürlich nicht. Manchmal was gutes und manchmal wohl auch was schlechtes, mochte daran liegen das keiner die Wüste so kennen gelernt hatte wie er. Manche verbanden damit große Hitze, endlose Dünen und giftige Tiere die sich dort aufhielten. Nun, dass gab es da natürlich auch aber, wenn man dort aufwuchs, hatte man ein ganz anderes Verhältnis zu diesen Dingen. Gegen Sonne, Hitze und Tiere konnte man sich schützen und die Wüste hatte auch ihre ganz eigene Schönheit, wenn auch anders als andere Orte. Vor allem wenn sie bei Nacht in weiß getaucht war und silbrig schimmerte. Oder die Sonne aufging und den Sand in verschiedene Farben tauchte, dass war ein prächtiges Farbenmeer. Er dachte daran als er spielte und irgendwie viel es ihm dann leichter, vielleicht weil es auch gegen Heimweh half. Ja manchmal hatte er noch Heimweh und fragte sich, wie es wohl seinem Onkel ging? Als er das Lied beendete, freute er sich sichtlich das es Banshee anscheinend gefallen hatte, wie er es auch ihm sagte. Als er dann hörte wie das Land aus er stammte aussah, musste Can sich anstrengen es sich innerlich vor zu stellen. Allem voran weil er bisher eine Sache in seinem Leben noch nicht gesehen hatte...Schnee, er hatte nur davon gehört aber gesehen niemals. "Schnee? Bei euch liegt wirklich Schnee?! Das ist ja toll, wie ist dieser Schnee so? Ist er wirklich so kalt, dass einem die Zunge daran fest friert? Ist wirklich so weiß, wie der Wüstensand bei Nacht? Und was sind diese...Nordlichter? Hängt ihr sie auf um den Schnee besser sehen zu können?", begann er seinen Fragefluss schon auszuführen, bevor die Frage von dem Gargoyle ihn kurz aus dem Konzept dabei brachte. "Improvisieren...hm...ich könnte es ja mal versuchen, vielleicht klingt es ja richtig gut. Was wäre es denn für ein Lied, was du spielen würdest?"
 19.11.13 19:06
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Banshee rollte etwas genervt mit den blauen Augen, als der Bursche dennoch unbedingt zeigen wollte, wie er flog. Na hoffentlich brachte er nicht wirklich noch den Wirbelsturm ins Wohnzimmer! Aber eigentlich müsste der Finne es Can verzeihen, der Junge war eben noch klein, wollte gern zeigen, was er konnte. Vielleicht war er ein jüngster Bruder gewesen oder auch ein Einzelkind von viel beschäftigen Eltern... Aber als dann das Gezauber anfing, knurrte Banshee leise und senkte leicht den Kopf. Nicht so, dass es bedrohend aussehen würde, aber er hatte nun mal was gegen Zauberei. Sie hatte sein Leben ruiniert... und es irgendwo wieder hergestellt... aber das machte über dreihundert Jahre voller Isolation und Schmerzen nicht wett. Nervös witterte der Gargoyle auch, wenn es auch ganz interessant war, den Jungen zu beobachten. So, es hatte also bei ihm mit einer zweiten Gestalt zu tun? Ähnlich wie bei Banshee? Gut, das war... na ja. Er konnte Can schlecht verteufeln für das, was er von Natur aus war. Nur war ihm das suspekt, das war alles. Dennoch nickt er verstehend, als die Show vorbei war. „Du meinst Comics und so, oder? Für mich waren die nie was, ich les lieber echte Romane. Aber stimmt schon, wenn du das so hinkriegst, dann gehst du als Superman Junior durch“ Da bildete sich sogar ein kleines Grinsen um den Schnabel des Gargoyles. Irgendwie war der Bursche ja ganz süß. Nur das mit den Haaren kriegte er nicht aus den Augen... diese Grauschattierung brachte er irgendwie nicht unter und als sie vorhin geleuchtet hatten, war es fast wie das Glühen von Gargoyleaugen gewesen, nur sanfter.
Und schon wieder die Fragen, bei denen sich Banshee einen Moment lang wieder am Hals kratzte, als hätte er Flöhe. Der Bursche war wirklich neugierig, wie ein kleines Kind. Und sooo klein wirkte er nun auch wieder nicht. Dennoch seufzte Banshee, der Kerl meinte es nicht böse. Er wollte es einfach nur wissen. Und außerdem war er recht offen. „Eins nach dem anderen“, meinte der Finne dann und hockte sich auf die Fersen. Ob seine Klauen eigentlich Kratzer auf dem Boden hinterließen? Ach, darüber machte er sich nachher Gedanken. „Also erstens: Ich bin 312 Jahre alt. Zweitens: Ja, ich lebe wesentlich länger als die Menschen, das ist bei meiner Art üblich, auch wenn ich eine Ausnahme bilde, weil ich mein Alterungsprozess... also weil ich noch langsamer altere als normale Artgenossen. Drittens: Doch, Pachelbel war ein ganz normaler Mensch, außer dass er eben Lieder verfasst hat. Durch seine Musik lebt er weiter, das ist... als würdest du an jemanden denken, der nicht mehr lebt. Als würdest du dich erinnern, was du damals mit demjenigen erlebt hast. Oder als würdest du dir Fotos ansehen. So ähnlich ist das mit der Musik, die andere geschrieben haben. Wenn man sie spielt, leben die Verfasser weiter. Viertens: Meine Art nennt sich Gargoyles, auch Gargyl genannt. Wir sind eine Rasse, die laut der Legende aus Statuen geschaffen wurden, die ein Magier belebt hat und denen er eine Seele schenkte. Keiner weiß, ob das wirklich stimmt oder ob wir uns evolutionär so entwickelt haben. Fakt ist, wir sind da und wir sind beinahe ausgerottet. Aber wir sind auch so stolz wie eh und je. Fünftes: Deutscher, Finne, Brite, das sind Nationalitäten... also du kannst es dir wirklich wie verschiedene Stämme vorstellen. Stell dir ein riesiges Land vor. Das riesige Land ist aufgeteilt in... kleinere Länder. Und diese Länder haben Namen. Ich komme aus Finnland, also bin ich Finne. Pachelbel kam aus Deutschland, also war er Deutscher. Du kommst zum Beispiel aus der arabischen Wüste, also bist du Araber und immer so weiter. Die kleineren Länder sind meistens noch einmal aufgeteilt in viele noch kleinere Länder, du kannst dir das... wie ein großes Haus mit vielen Zimmern vorstellen. Jedes Zimmer hat einen Namen und die Leute in diesen Zimmern nennen dann den anderen Leuten, die in dem Haus leben, ihren Zimmernamen. Im Haus Finnland gibt es zum Beispiel ein Zimmer mit dem Namen Lappland. Und in diesem Zimmer lebe ich. Dann sage ich anderen Leuten, die in Finnland leben, dass ich aus Lappland komme. Dann kann ich auch sagen, ich bin ein Lappe. Verstehst du das?“ Einen Moment lang dachte der Gargoyl nach. „Das ist so ziemlich die dämlichste Metapher, die ich gerade auf der Pfanne hatte...“ Aber wenn sie funktionierte, dann hatte er sein Ziel ja erreicht. Wieder schüttelte er sich wie ein nasser Hund, während Can so langsam begriff, worauf er hatte hinaus wollen. Abschließend nickte Banshee noch mal. „Ja, so kann man das sehen. Wer sie geschrieben hat, wann, wie die Lieder geschrieben sind, wie man sie Spielen kann... das ist ein Riesenfeld. Das ist eine eigene Wissenschaft, weißt du? Du brauchst nicht traurig zu sein, weil du das nicht weißt, das wissen die wenigsten, die sich nicht damit auseinander setzen. Ist schon okay, Kleiner“ Der Junge hatte es wohl bisher weniger mit zwischenmenschlichen Kontakten gehabt. War ja auch in Ordnung, dafür war man ja hier, um zu lernen.

Also diese Grines schienen nichts weiter als arabische Banshees zu sein, wenn Aleksi das richtig verstand... vielleicht waren diese Wesenheiten ja doch so etwas ähnliches. Vielleicht waren sie eine eigenständige Art mit verschiedenen Unterarten... wie bei den Gargoyles. Es könnte schon sein. Ein bisschen lachen, eher prusten musste Banshee dann aber schon bei der Frage von Can. „Nein, ich bin keine solche Banshee. Ich hab nur eins mit ihnen gemeinsam und... ja. Das war es auch schon, also ich werd dich sicher nicht mit in die Geisterwelt nehmen. Das war ein Scherz vorhin“ Da machte er einmal einen Spaß... er sollte sowas wirklich nur machen, wenn er betrunken war.
Und schon wieder kam eine Fragentirade... man musste es wohl Banshees jahrelangen Umgang mit seinen zahlreichen kleinen Geschwistern verdanken, dass er noch so viel Geduld haben konnte. Die kamen schließlich alle mal ins Fragealter. Und Can hatte schließlich noch nie Schnee gesehen, das konnte man ihm nicht wirklich verübeln. Also gut, musste er ihm wohl die elementarste Sache in seinem Leben erklären. Nach dem Wind. „Schnee ist kalt, viel kälter als alles was du vermutlich kennst. Es sei denn du kennst Eis... du kannst es mit weichem Eis vergleichen. An Schnee selbst friert man nicht mit der Zunge fest, aber wenn es sehr kalt ist, kann man mit der Zunge an Metall festfrieren. Echt unangenehm... hab ich gehört. Und ich weiß nicht, wie die Wüste bei Nacht aussieht, aber Schnee ist.... so weiß wie Schafwolle. Ungefähr. Und Nordlichter hängt man nicht auf, die sind... ähm... das ist ein natürliches Phänomen. Das ist wie... ein Regenbogen bei Nacht, verstehst du? Das ist, als würde der Himmel leuchten, in allen möglichen Farben... ich hab das noch nie in Farbe gesehen. Ich sehe keine Farben“ In dieser Gestalt jedenfalls nicht, da war alles für ihn Schwarz, weiß und grau. Er konnte zwar dank Training und einem guten Gedächtnis einige Grauschattierungen ihren Farben zuordnen, aber die Nordlichter hatte er noch nie live in Farbe sehen können. Vielleicht ja jetzt... eines Tages... Über diese Gedanken setzt er sich wieder ans Klavier und legte die Finger darauf ab. „Ich spiel einfach mal was an. Du versuchst, einzusteigen. Vielleicht kennst du das Lied ja sogar, eigentlich ist das ziemlich bekannt“ Und schon glitten die großen Klauen über die Tastatur und spielten 'Let it Be' von den Beatles an. Vielleicht kannte Can den Song ja wirklich.
 02.12.13 14:41
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Als Can anfing zu zeigen wie das mit dem Fliegen so bei ihm ging, war schon mächtig stolz darauf...ok er hätte auch einfach seine Flügel nutzen können. Aber leider waren diese Teilverwandlungen ein wenig schwer ein zu schätzen, allem voran weil man mehr Konzentration brauchte. Eine vollständige Verwandlung war da manchmal weniger schwer, da man den gesamten Körper veränderte. Allerdings so eine Teilverwandlung war da manchmal schon schwerer, weil man nur einen gewissen Part des Körpers ändern wollte und das konnte schon eine Herausforderung darstellen. Eigentlich hatte er mehr oder weniger einen Teil seiner Magie genutzt und etwas seiner zweiten Gestalt, letztere war schon ein beeindruckender Anblick. Zumindest glaubte er das, bisher hatte er sich so noch keinem wirklich gezeigt und dargestellt. Außer diesem Engel im Labyrinth und das war eher Zufall gewesen, da er sehr vorsichtig damit war, schließlich hatten viele Leute auch Angst vor ihm wenn er so herumlief. Andererseits war dieses Wesen, auch nicht gerade unauffällig was das Äußere anging. Und anscheinend schien er nicht wirklich verängstigt über das was er gerade gesehen hatte...nun das war nur gut, Can mochte es nicht wenn ihn Jemand irgendwie dafür hasste, was er war. Und Dämonen waren nicht unbedingt ein Vorbild an Nettigkeit, sowohl in Geschichten als auch generell. Das konnte man alleine schon sehen, wenn man ihn selbst und seinen Bruder betrachtete, dort wo Can gefühlvoll und Verständnis besaß, war Judal hingegen ziemlich kühl und auch misstrauisch. Schon seltsam wie sich zwei Leute die aus dem selben Umfeld kamen doch so unterschiedlich sein konnten. Nachdem der Gargoyle sogar lächelte musste Can über dessen Aussag kichern als er antwortete: "Comics, ja so heißen diese bunten Bücher glaube ich. Und dieser Superman...ist das dieser Typ mit dem blauen Anzug? Ich weiß zwar nicht wer er ist aber, anscheinend mögen ihn die Leute, dafür das er Anderen hilft, obwohl er anders ist. Ich habe sogar auch eine zweite Gestalt, ich kann sie dir auch gerne zeigen, wenn du möchtest." Es war nur fair, denn immerhin war sein Gegenüber auch vollständig verwandelt, also war es für Can selbstverständlich das er mit offenen Karten spielte.
Das er so viele fragen hatte, lag einfach immer noch an Cans Weltfremdheit, er kannte vieles noch nicht was für Andere normal war. Kein Wunder, wenn man sehr abgeschieden in der Wüste lebte war es nicht einfach, irgendwie etwas mit zu bekommen, was in der Aussenwelt vor sich ging. Umso neugieriger und auch dankbarer war er wenn er so Jemanden wie Banshee traf, der ihm alles genau erklärte. Bei dem Alter musste er dann ein wenig blinzeln... "Wow, 312 Jahre alt? Dann bist du sogar älter als ich, ich bin nur 200 Jahre alt. Allerdings ist es bei meiner Art eigentlich ganz normal, dass wir sehr alt werden. Zumindest hat mein Onkel es mir so erklärt, allerdings ist er ein wenig anders als ich. Er wird wohl nicht so alt werden wie ich oder mein Bruder, er ist zum Teil menschlich, während mein Bruder und ich rein...dämonisch sind.", erklärte er und hatte das 'dämonisch' eher nur noch gemurmelt...er hatte Angst das man gleich vor ihm zurück schrecken würde. Aber als er meinte er sei sogar anders als seine Artgenossen, blinzelte der Blauhaarige verdutzt...er also auch? "Das heißt...du bist also auch anders als die Anderen deiner Art? Das...das...ist toll!!", rief er aus und hüpfte ein wenig vor Begeisterung, "Das heißt ich bin also nicht der Einzige...du musst wissen ich bin auch anders, als die von meiner Art. Zumindest haben meine Eltern mir das so gesagt, sie meinten ich sei wohl irgendwie mit einer menschlichen Seele zur Welt gekommen. Das ist etwas, was bei uns als...nun...nicht gerade als etwas gutes angesehen wird. Aber ich bin also nicht der Einzige und du auch nicht, ist doch toll, oder?" Klar freute er sich darüber, dass er hörte das es wohl auch Andere wie ihn gab, die nicht so waren wie alle diese 'Standardmodelle' über die man so viel hörte. Nicht das er diejenigen damit beleidigen wollte, die eben so waren aber, es tat gut mal Jemanden kennen zu lernen der vermutlich wusste, wie das so war anders zu sein. Er war davon so hin und weg, dass er die weiteren Ausführungen fast nicht mehr mit bekam und sich erstmal entschuldigend am Kopf kratzte, nachdem er sich beruhigt hatte. "Tschuldigung...ich war nur so überrascht das ich endlich mal Jemanden treffen, der auch anders ist als alle Anderen, also von seiner Art. Also dieser...äh...Pachelbel, der ist also Jemand der Musik geschrieben, hat und deswegen ist er heute noch so bekannt? Das erinnert mich ein wenig an Märchen die von den Eltern an die Kinder weiter gegeben werden...so in etwa kann ich mir das Vorstellen, oder?" War zwar sehr simpel die Erklärung aber so in etwa verstand er das...war schon interessant, dass es auch mit Lieder so ging. Er hatte sich nie gefragt wo die Lieder herkamen die er spielte, sicher er hatte mal gehört das sie vor langer Zeit von alten Stämmen zum Beispiel erfunden worden waren. Aber das es etwas war, wodurch man sich an sie erinnerte, daran hatte er nie gedacht. Dann kamen sie wieder auf die Rasse zu sprechen...Gargoyles...Gargylen...jetzt fiel es ihm wieder ein, Stauten, genau er hatte sie auf Dächern von einigen Häusern gesehen. Oder auch Fassaden...jetzt fielen ihm auch diese Fratzen ein die sie immer hatten, sie hatten wie Menschen gewirkt mit Flügeln und Klauen. Bei dem Wort ausgerottet bekam er allerdings einen mitleidigen Blick für den Finnen... "Oh...das tut mir leid, ich wollte dich nicht an etwas schlechtes erinnern...weißt du ich habe meine Familie auch verloren. Obwohl ich meinen großen Bruder erst vor kurzem wiedergefunden habe...allerdings, ich glaube er mag mich einfach nicht. Ich weiß nicht warum...aber, er irgendwie will mit mir nicht wirklich was zu tun haben. Er und ich sind wohl die letzen von unserer Familie, wenn man mal von meinem Onkel her absieht. Sie wurden alle von diesem...schwarzen Mann...geholt..." Das Letzte hatte er nur noch geflüstert...es tat weh wenn er daran zurück dachte. Und die Narbe auf seinem Rücken, war die Erinnerung daran, dass er irgendwann diesen schwarzen Mann finden und ihn zur Verantwortung ziehen würde. Und ihm war egal was er dafür tun müsste, er hatte es seinem Vater versprochen. Er schüttelte kurz seinen Kopf um selbigen frei zu bekommen und lauschte weiter...es gab wirklich noch vieles zu lernen, wie es schien. Er hatte nicht so gewusst, dass Leute aus verschiedenen Ländern auch so genannt wurden. Er hatte zwar mitbekommen, dass es verschiedene Sprachen gab und auch andere Länder aber, eigentlich hatte er immer gedacht es seien nun mal alles Menschen. Und deswegen hatte er auch nie darauf geachtet, ob es da verschiedene Arten gab...schon seltsam.

Aber es schien wohl genauso mit den Banshees und den Grines zu sein, es gab wohl solche und solche, auch wenn sie vielleicht dieselbe Art waren. So wie es auch verschiedene Dämonen oder Engel gab, immerhin wusste er nun etwas besser bescheid. Und er war auch sichtlich erleichtert, dass er keine solche Banshee vor sich hatte die ihn vielleicht mitnehmen würde. "Oh und was hast du mit diesen Banshees gemeinsam, wenn ich fragen darf? Bist du vielleicht auch für eine Familie zuständig...also so eine Art Schutzwesen? Oder Kündigst du auch Anderen den Tod an?" Auf die Idee mit dem schreien kam er gar nicht, woher auch? Immerhin wirkte der Gargoyle eher so als würde er laut brüllen oder knurren können. Als er sich dann aber für diesen Spaß entschuldigte, schüttelte Can schnell mit dem Kopf. "Oh, dann habe ich das eher falsch verstanden...vielleicht solltest du ein wenig mehr lächeln dabei, dann weiß man es eher.", meinte er so als kleinen Tipp für das Nächste mal. Das nächste Thema was dann aufkam war Schnee, Can stellte sich schon bildlich vor wie dieser aussah. *Weiß...so weiß wie eine Wolke? Oder wie mein Turban...das muss wirklich schön aussehen. Und dann noch so kalt?* Er dachte darüber nach und bei dem Eis nickte er, er hatte Eis auf seiner Reise gesehen. Eis was man essen konnte und das war schon etwas neues und aufregendes gewesen. "hm...also kommt drauf an, wenn man den vollen Mond sieht, wie er auf den hellen Sand in manchen Gegenden scheint, dann sieht er auch so weiß aus. Manchmal aber auch eher silbern, dass ist auch ein sehr schöner Anblick. Ich glaube man kann schon sagen, dass es so ähnlich aussieht, nur dass er vermutlich nicht so kalt ist. Und dieser Regenbogen von dem du erzählst, der hört sich wirklich toll an, vielleicht kann ich ihn ja mal irgendwann sehen.", meinte er und erst dann viel ihm was aufein, "...warte mal...wenn du keine Farben siehst, dann muss dir das hier komisch vorkommen oder?" Er nahm dabei seinen Zopf in die Hand und zeigte das schillern darauf. Klar, wenn man nur grau sah, musste die Welt wirklich seltsam sein...vor allem wenn man dann schlecht malen konnte. Das wäre für Can ein Graus...aber das rückte wieder in den Hintergrund als er aufgefordert wurde zu spielen. Er hörte sich das Lied an...klang schön, wenn auch ungewöhnlich für seine Ohren. Er legte seine Flöte an die Lippen und begann ein wenig mit zu spielen, erst klang es nicht wirklich melodisch aber, je länger es ging, desto besser passte er sich seinem Partner an bis er schließlich richtig rein fand in die Melodie. Nun war klang es wirklich harmonisch.
 07.01.14 23:50
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So, eine zweite Gestalt hatte Can also auch. Nun gut, das war nett, aber... „Ist schon gut so, ich... hab es nicht besonders mit der Zauberei. Das war... schon genug, danke“ Nicht, dass er den Jungen kränken wollte oder ihm nichts zutraute, aber es war nun einmal so, dass Banshee genug gesehen hatte, was die Zauberei anging. Er selbst konnte sich verwandeln, seit einiger Zeit sogar willentlich, aber er war nicht besonders neugierig auf die Verwandlung des anderen.
Als dann plötzlich das Gespräch darauf kam, dass Banshee anders war als die anderen seiner Art, versteifte der Gargoyle sich plötzlich. Der Kleine schien ja völlig aus dem Häuschen zu sein deswegen, weil er wohl selbst auch anders war als seine Artgenossen und er endlich jemanden gefunden hatte, dem es doch genauso gehen musste. Und der dass anscheinend genauso toll finden musste wie er. Wrong guy, mate. Banshee senkte den Kopf, wobei seine weißen Haare seine stechend blauen Augen verdeckten. Er erinnerte sich an jede einzelne Demütigung, an jede einzelne Beschimpfung... an jeden einzelnen, abwertenden Blick, den er als 'Missgeburt' und 'halber Mensch' abbekommen hatte. Anders sein... das hatte für ihn nur Ausgrenzung und Schmerz gebracht. So viel Schmerz, dass er sich sogar hatte umbringen wollen vor langer Zeit. Er zog die Lippen leicht zurück. „Toll... du findest das toll... du hast keine Ahnung... Ich bin anders, ja und was hat es mir gebracht? Nichts als Ärger... nichts als Leid... anders zu sein, das bringt dir überhaupt nichts. Man schließt dich aus, du gehörst nicht dazu, du bist böse, weil du anders bist. Du bist ein Monster, weil du anders bist... weil das niemand versteht“ Er musste sich sehr zurückhalten, vor dem Jungen nicht loszuheulen. „Ich wollte nie anders sein, aber man hat mir keine Wahl gelassen! Man hat mir dieses Andere einfach aufgezwungen! Und du kannst noch davon reden, dass es toll ist! Es ist grausam! Leute wie wir, die anders sind, werden ihr Leben lang nur verstoßen. Wie kannst du nur sagen, dass es toll ist, dass es andere wie dich gibt!?“ Wütend sah er den Jungen an – und bereute seine Wut im nächsten Moment. Woher sollte der Kleine denn wissen, was Banshee schon alles erlebt hatte? Was er durchmachen musste? Es war unfair, dem Jungen seine Freude vorzuwerfen. „Tut mir Leid... ich hab nur schon viel erlebt und... lassen wir das Thema einfach fallen“ Er wollte es auch nicht weiter ausführen, kratzte sich nur noch einmal hinter dem Ohr.
„Pachelbel würde ich kategorisch betrachtet nicht mit Märchen gleichstellen... aber es ist so ähnlich, ja. Wenn du es dir so merken kannst, passt das schon“ Eigentlich war Can ein kluger Kopf, man musste ihm die Dinge nur richtig erklären. Wenn man die richtigen Metaphern hatte, verstand er eigentlich so ziemlich alles, was man ihm sagen wollte. Banshee hatte ja eigentlich auch nur viele Bücher gelesen, vielleicht sollte Can damit auch mal anfangen. Na ja... dumm war er ja nun wirklich nicht, im Gegenteil, er war ein cleverer Bursche. Er entschuldigte sich auch noch... und dieses Mal atmete Banshee tief durch, bevor er antwortete. „Schon gut, du... hast mich an nichts erinnert. Der schwarze Mann, sagst du... ist das... ist das ne Metapher? Also... nennt ihr so den Tod?“ Oder waren sie vielleicht an einer Epidemie gestorben? Am Ende an etwas... härterem als der Grippe?

Was er mit den Banshees gemein hatte... na, es war nur logisch, dass die Frage kam. Und wieder, mit der schon vorher gezeigten Engelsgeduld antwortete der Gargoyle auch hier ruhig und so, das Can es verstehen würde. Auch wenn es ein sehr empfindliches Thema für ihn war. „Ich... ich bin kein... kein Schutzwesen in dem Sinne und ich kündige den Tod nicht an“Ich bringe ihn höchstens - „Ich... ich kann nur schreien wie die Banshees. Glas zum platzen bringen und so. Das ist alles“ Nun, als Gargoyle beschützte er natürlich, besonders seine Familie, aber... als Schutzwesen würde er sich dennoch nicht bezeichnen. „Ich bin... einfach nicht sehr gut im Witze machen. Ist nicht meine Art“ Ob er dabei lächelte oder nicht, es blieb dasselbe. Er konnte einfach keine Witze reißen.
„Ich hab sicher Fotos von den Nordlichtern hier irgendwo, meine... Familie fährt oft an den Polarkreis, weil da ein Onkel von mir wohnt... Ich hab ein paar echt gute Aufnahmen“ Can machte sich irgendwie mehr Sorgen um andere als um sich selbst, konnte das sein? Jetzt machte er sich Sorgen, ob Banshee die Haare nicht seltsam vor kommen mussten. Es brachte den Gargoyle zum Schmunzeln. „Sagen wir mal so, ich hab so ein Grau noch nicht als Haarfarbe gesehen. Aber... ich habe ein gutes Gedächtnis. Ich kann mir viele Grauschattierungen merken und dann zuordnen, zu welcher Farbe sie gehören und ich würde saaaagen...“ Er musterte Cans Haare genauer. „... diiiiee.... sind blau... ziemlich dunkelblau, irgendwo zwischen Meer und blauem Satin. Schätze ich jedenfalls“ Er konnte durchaus falsch liegen, er war schließlich nicht perfekt. Wäre ja auch langweilig wenn. Und die Haarfarbe war auch nicht wichtig, er mochte Can irgendwie ein bisschen. Er war niedlich. Und er konnte sich wirklich recht gut auf Banshee's Spiel einlassen. Brauchte zwar ein wenig, ging dann aber mit den Tönen mit und fand nach einer kleinen Weile zu Harmonie mit dem Klavier. Banshee spielte auch ein paar Passagen öfter, als das Lied es eigentlich vorgab, um Can die Chance zu geben, sich einzustimmen. Und der Junge machte das wahnsinnig gut, das musste man sagen. Banshee hörte nach ein bisschen gemeinsamen Spiels auf und nickte Can zu. „Du bist gut. Ich glaube, Musik wird nicht dein Problemfach hier. Du musst halt in der Theorie ein bisschen lernen, aber dann helf ich dir, wenn es zu schwer wird. Praxis ist jedenfalls nicht der Stolperstein. Du bist wirklich sehr gut. Wie lang spielst du schon?“
 17.01.14 13:12
vAnonymous
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Als er meinte das er wohl nicht unbedingt sehen wollte, wie er sich selber verwandelte, ließ Can ein wenig den Kopf hängen. Schade war es schon, er würde gerne mal Jemanden seine zweite Gestalt zeigen, mit dem er so viel gemeinsam hatte. Und das hatten sie beide ja irgendwie, die Vorliebe für Musik, sie hatten Beide eine zweite Gestalt und vor allem, sie waren anders als ihre Artgenossen. Sicher hätte der kleine Dämonenjunge sich auch einfach so verwandeln können, dass wäre nicht das Problem gewesen. Aber, wenn der Andere das partout nicht wollte, er wollte ihn auch nicht zwingen sich das anzusehen. Dennoch fragte er: "Och bitte...ich verspreche auch ich mache es ganz schnell, dass du von dieser Magie nicht viel siehst. Biiiiiiiiiiitte?" Er setzt sogar noch eine Art von Welpenblick auf um das zu unterstreichen, dass machte er ansonsten nicht wirklich. Allerdings meinte er das auch ganz ehrlich, diesen Blick nutzte er nicht einmal um irgendwas zu erzwingen oder so, dafür war er dann doch viel zu naiv. So war der Kleine eben, viel zu freundlich, sanft und auch naiv, weswegen er manchmal in ein Fettnäpfchen trat ohne es zu merken. Nicht mal absichtlich sondern wirklich nur weil er es nicht merkte, genauso wenig das er merkte das Banshee wohl etwas gegen Magie hatte. Er dachte einfach nur, dass er Magie zu anstrengend fand oder eben, dass er nicht wollte weil er Angst vor seiner anderen Gestalt hatte. Aber das er Magie einfach verabscheute, dass kam ihm erst gar nicht in den Sinn. Warum auch? Die Magie war das, was ihn von seinen Brüdern unterschieden hatte, dass was seine Trumpfkarte gewesen war. Sie war zwar der Grund das er sein Zuhause hatte verlassen müssen aber, genauso hatte sie ihm das Leben gerettet. Da überwogen bei meist eh positiven Jungen die Vorteile, als das Negative.
Genauso wenig hatte er verstanden das Banshee es überhaupt nicht mochte, Anders zu sein als seine übrige Art. Im Gegenteil im nächsten Moment war der Gargoyle mehr als nur wütend geworden und seine Stimme wirkte mehr als nur gereizt. Can hörte schlagartig mit seinem hüpfen auf und erschrak furchtbar und zuckte zusammen bei dem scharfen Ton der Stimme des Gargoyles. Er hatte also wieder einen Fehler gemacht...er hatte nicht gemerkt, dass dieses Thema ihm wohl so nahe ging. Als er meinte er sei ein Aussätziger gewesen, ihn als Monster behandelt hatten und das er sich das nicht ausgesucht hatte, biss sich Can auf die Unterlippe. Er wusste mehr als genau wie sich das Anfühlte...auch wenn es bei ihm zwei Unterschied gab als zu Banshees Version. Man konnte sehen das er es nicht schaffte zu lächeln dennoch versuchte er es...was mehr als nur aufgesetzt rüber kam. "Und du meinst ich kenne das nicht, oder? Du scheinst nicht viel über Dämonen zu wissen...weißt du eigentlich was es bedeutet für einen Dämon schwach zu sein? Was es bedeutet, wenn man dir selber schon vor deiner Geburt sagt, dass du zu menschlich oder mit menschlicher Seele geboren wirst? Dämonen verabscheuen alles was schwach ist und Menschen sind für sie nicht mehr als Insekten.", sagte er und seine Stimme zitterte nun, " Weißt du was schlimmer ist als Hass? Gleichgültigkeit. Ja es stimmt meine Familie hat mich nicht gehasst oder als Monster bezeichnet. Weil ich für sie nicht wert war, gehasst zu werden, ich war ihnen nur gleichgültig. Für sie habe ich nicht existiert, weder wenn sie an einem Tisch saßen und aßen und ich in einer Ecke auf dem Boden. Oder wenn sie zusammen waren und lachten, während ich nicht mal in ihrer nähe sein dürfte. Wenn ich sie wütend machte und sie mich schlugen, haben sich mich zumindest bemerkt. Wenn du gestorben wärst, was hätten dann deine Leute gemacht? Gefeiert? Sich gefreut? Meiner Familie wäre es egal gewesen, sie hätten nichts getan außer mich vielleicht in einer Treibsandgrube werfen lassen. Aber selbst das wäre ihnen egal gewesen...für sie war ich nichts...einfach nur nichts." Es klang hart aber es war so gewesen, selbst nachdem sein Bruder tot und Judal verschwunden war, selbst dann war er nur geduldet worden. Zwar eine Verbesserung aber nur sehr wenig, deswegen versuchte er irgendwie es positiv zu sehen. Er war anders und genau darauf war er inzwischen stolz, Menschen waren nicht schwach, sie waren schon beeindruckend. Dennoch reagierte er oftmals sensibel wenn das Thema zu sprechen kam, auch wenn er wie jetzt versuchte es runter zu schlucken. Und genau das tat er jetzt, er hatte so lange an seiner Unterlippe genagt, dass er nun einen warmen, eisenhaltigen Geschmack im Mund schmeckte. Er schluckte das Blut mitsamt den Erinnerungen herunter und versuchte wieder positiv zu sein...so wie er es immer machte. Auf die Entschuldigung hin sagte er allerdings nichts sondern behielt sein Lächeln einfach nur aufgesetzt.
Dennoch nickte er als Banshee meinte das man es sich wohl so vorstellen konnte, dass man es von Generation an Generation weiter gab. So wie in seiner Kultur eben die Märchen, viele aus 'Tausend und einer Nacht' hatten ihren Weg auch nur in die anderen Kulturen gefunden, weil mal ein Forscher sich als Einheimischer ausgegeben und sie heimlich aufgeschrieben hatte. "Verstehe...dann muss er wirklich gut gewesen sein, wie? Ich meine wenn er schreckliche Musik gemacht hätte, dann würde das wohl Niemand mehr heute spielen. Hat er denn viele Lieder gemacht? Oder eher wenige?" Klar er wusste nicht viel über die westliche Zivilisation und deswegen war er auch so neugierig, was so was anging. Wobei es auch um Musik ging, Musik und Kunst waren Cans Lieblingssachen, Kunst vor allem weil er sich so seinem Bruder nahe fühlte. Als sie dann auf den schwarzen Mann zu sprechen kamen...versagte Cans Lächeln schlussendlich...das war ein noch sensibleres Thema als das vorher. Dennoch, er hatte damit angefangen und sollte es nun wie ein Mann auch durchstehen. Er drehte dem Gargoyle einfach seinen Rücken zu und ließ die blaue Weste einen Teil seines Rücken frei geben. Dort sah man noch die markante, blitzförmige Narbe, die quer darüber ging und die sein Treffen mit dem schwarzen Mann bis heute zeichnete. "Wenn du ihn als Tod bezeichnen willst...dann ja, er brachte ihn zu allen meinen Familienmitgliedern. Das hat er mir angetan...mit einem Dolch und Gift, was mich beinahe umgebracht hätte. Nur meiner Magie habe ich es zu verdanken, dass ich noch lebe und entkommen bin."


Auch wenn es schwer war, versuchte er wieder irgendwie freundlich und nett zu wirken aber, dass Gespräch von vorhin hatte ihm doch zugesetzt. Dennoch setzt Can sein Lächeln wieder auf und dieses mal wirkte es zumindest etwas natürlicher, als vorher. Als er hörte, dass Banshee wohl sehr laut schreien konnte, dass sogar Glas zerplatzte, musste er sich an etwas erinnern was sein Onkel zu ihm gesagt hatte. "Ah...dann hat es was mit...wie heißt das Wort...Schall zu tun oder? Mein Onkel sagte, ich könnte das unter Umständen auch lernen aber, dass würde wohl nur gehen wenn ich es sehr lange übe und einen richtigen Lehrer hätte. Es hängt mit meiner Windmagie zusammen aber ein Fehler und meine Stimmbänder könnten dadurch dann reißen. Ist das auch eine Art von Magie bei dir?" er nahm es zumindest an, konnte aber auch irgendwie mit dem Körper zusammen hängen. Vielleicht hatten Gargoyles ja sehr laute Stimmen und konnten das deswegen. Aber so genau konnte er es nicht sagen, immerhin war das hier der einzige Gargoyle den er bisher kannte. Und da er anders war, als die übrigen seiner Art konnte es auch etwas sehr individuelles sein, wer wusste das schon. Bei dem Thema mit den Witzen kicherte Can etwas und zuckte mit den Schultern, wie ein kleines Kind. "Jeder kann Witze erzählen, nur eine Sache der Übung, ist wie mit der Musik."
Diese Polarlichter weckten wirklich Cans Interesse, es klang sehr mystisch und auch irgendwie übernatürlich...wie die wohl aussahen und welche Farben sie besaßen? In seinen Gedanken sah er sie irgendwie als eine Art von Verlauf, als würde sich nasse Farbe über eine Leinwand ergießen. Und das in allen verschieden Varianten...ob das wohl wirklich so war? Oder waren sie eher wie Flecken? Hach, er wünschte er könnte das jetzt schon sehen...aber er musste eben Geduld haben. Bei der Haarfarbe war Can dann doch beeindruckt...das sein Gegenüber wirklich so gut Farben einschätzen konnte, wenn man nur grau sah..wirklich cool. Er würde vermutlich wahnsinnig werden, wenn er nur noch grau sehen könnte, immerhin war das für einen Künstler sehr wichtig. "Stimmt genau, so ähnlich sein meine Haare...mein Onkel meinte, mann nennt das, was sie machen Schillern. Sie Schillern in vielen Blautönen, dass liegt daran weil Magie in ihnen ist. Weil sie sich überladen hat als..." Er brach ab und sah weg...es war genau diese Situation die er vorhin gemeint hatte, damals als der schwarze Mann ihn Angriff. Er ging nicht weiter drauf ein und konzentrierte sich dann eher auf das Spielen, mit der Flöte. Es beruhigte ihn immer wieder...und vor allem linderte es den Schmerz, den dann fühlte der mit den Erinnerungen kamen. Als sie aufhörten und Banshee ihn lobte, lächelte er wieder und dieses mal wieder sehr ehrlich. Bei der Frage musste er überlegen... "Ich glaube ich habe damit angefangen als ich von Zuhause weg ging mit meinem Onkel. Er brachte es mir bei weil er meinte, es würde helfen mich zu konzentrieren. Aber eigentlich fand ich Musik immer schon toll, vor allem später wenn wir die Menschen besuchten, die konnten wirklich toll dazu tanzen."
 28.02.14 20:04
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