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Das Schuldach

vAnonymous
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Schon, als Sam plötzlich von ihrer Familie anfing, von ihren Geschwistern und dass sie sich immer um sie gekümmert hatte... Wie sehr erkannte Abbas sich da in seiner Tochter? Hatte er sich als Ältester nicht auch immer um die sieben jüngeren Geschwister gekümmert? Besonders um seine Drillingsbrüder... Und sie war doch keinen Deut anders. Er könnte es nicht mal leugnen, wenn er es wollte: Sie war seine Tochter. Und eine Familie... er hatte vorhin nicht ganz gelogen, als er sagte, er habe nie Kinder haben wollen. Er wollte einfach nicht, dass man ihn mit seinen Kinder erpressen konnte. Er wollte nicht so werden wie sein eigener Vater, er wollte nicht von seinen Kindern so gehasst werden, dass sie ihn kaltblütig ermorden könnten. Er hielt sich auch nicht wirklich für einen guten Vater... Ein guter Vater war kein eiskalter Fuchs, der andere tötete und... Nun ja, das war einfach sein Beruf, seine Berufung. Aber... konnte er wirklich ein guter Vater sein? Konnte er für Sam sein, was sie sich wünschte? Was sie brauchte?
Sie war ihm so ähnlich... und obwohl er sich gesagt hatte, dass er hart bleiben musste, um sie zu schützen, stand er hier mit ihr auf dem Schuldach, nahm sie in die Arme und rieb seine Wange leicht an ihren Haaren. Er wollte ihr nahe sein, er wollte sie ja nicht allein lassen. Sam war sein Kind, er war ein Familienvieh, er brauchte seine Familie doch. Und damit auch seine Tochter... eine andere Silberfüchsin, noch dazu eine mit einem natürlichen Instinkt für das Familiengewerbe. Er könnte ihr noch so einiges beibringen. Sie könnte noch viel von ihm lernen.... doch dafür müsste er sie anerkennen und unter seine Fittiche nehmen....
Plötzlich fing sie an zu zittern und als er kurz aufsah, konnte er die Tränen auf ihren Wangen sehen. Sie weinte? Das hatte er nicht gewollt... Wirklich nicht. So sehr es ihm sonst egal war, wenn er andere zum weinen brachte, seine Tochter sollte nicht wegen ihm weinen. Und ihre weiteren Worte... Abby musste lächeln und er merkte selbst, dass seine Augen glänzten. Er drehte sie kurzer Hand um und drückte ihr Gesicht an seine Brust. „Shhhh.... ist ja gut, ist ja gut...“ Jareth streichelte ihr sanft über die Haare. Der Fuchs wusste genau: Er hatte sich jetzt eine riesige Schwäche angelacht. Judal, der konnte sich gegen alle Feinde des Assassinen zur Wehr setzen. Samia dagegen... sie war noch so jung, sie kannte nicht einmal die Hälfte der Tricks, die Abbys Feinde aus dem Eff-Eff beherrschten. Und wenn er sie so an sich drückte und ihr die Geborgenheit gab, die sie in ihrem schwachen Moment brauchte, spürte er zwar ihre Muskeln unter der Haut... aber sie war doch gleichzeitig so zerbrechlich wie ein Mädchen es sein sollte. „Gegen diese Gefahr könntest du dich nicht wehren, Samia. Diese Leute... selbst ich hätte Probleme, würden sie mich unvorbereitet treffen“ Sanft leckte Jareth seinem Mädchen über die großen Ohren und nahm eins spielerisch zwischen die Zähne. Sanft, ohne wirklich zu zu beißen, er wusste, wie empfindlich die Ohren in ihrer Familie waren. „Du bist nicht allein, Kind. Du bist meine Tochter. Ich werde dich nicht allein lassen... Aber versteh mich doch, ich will nicht, dass dir was passiert. Ich will nicht, dass sie dir weh tun...“ Er seufzte. Eigentlich gab es aus dieser Sache nur einen Ausweg. Wieder legte er seinen Kopf auf dem ihren ab und sah in die Nacht hinaus. Doch dieses Mal grinste er und seufzte wieder, bevor er leise lachte. „Kleine Hexe, hast mir doch glatt das Herz gestohlen. Hast mehr von mir, als ich dachte. Also gut. Ich bilde dich aus. Ich mache aus dir jemanden, der sich gegen diese Kerle zur Wehr setzen kann. Deine Sinne werden dir helfen, sie zu erkennen. Und ich bringe dir alles bei, was du wissen musst, mein Kind. Sam... alles was ich weiß, kann ich dir beibringen. Willst du das?“ Und ab diesem Punkt fing er an, sich von seinem Vater zu unterscheiden: er fragte Sam, ob sie denn überhaupt ausgebildet werden wollte. Er steckte sie nicht einfach in die Ausbildung. Er fragte vorher nach, was sie wollte. Sein Vater hatte ihm sein Leben vorgeschrieben. Abby wollte nicht so sein.
 23.09.13 0:18
vAnonymous
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Samia konnte es kaum fassen, wie wenig sie in diesem Augenblick ihre Gefühle und ihren Körper unter Kontrolle hatte. Solch einen Gefühlsausbruch, hatte sie das letzte Mal vor vielen Jahren gehabt. Als ihre Mutter sie damals das erste Mal geschlagen hatte. Als sie begann zu verstehen, dass sie in diesem Haushalt nicht gewollt war und das sie nie geliebt werden würde. Damals hatte es ihr das Herz gebrochen, doch dadurch ist sie wahrscheinlich zu der Person geworden die sie heute ist. Doch... die Reaktion ihres Vaters half ihr nicht wirklich dabei, sich wieder zu beruhigen. Eher wurden ihre Gefühle ein weiteres Mal stärker und gewannen die Oberhand. Ihr Vater hatte sie kurzer Hand umgedreht und ihr Gesicht an seine Brust gedrückt. Sie konnte sein Herz schlagen hören und es war alles so ungewohnt.. eine solche Nähe hatte sie noch niemals zu irgendjemanden verspürt. Nicht mal ihre eigene Mutter hatte sie auch nur einmal so schützend in den Arm genommen und versucht sie zu beruhigen. Sie hatte doch endlich das gefunden, was sie schon immer gesucht hatte. Ihrer wahre Familie. Auch wenn ihr Vater sie versucht zu beruhigen, so konnte sie die Tränen die über ihre Wangen liefen nicht unterdrücken und auch das Zittern ihres Körpers wollte nicht aufhören. In ihrem Inneren entstand ein Chaos, wie sie es vorher noch nie erlebt hatte. Dennoch genoss die junge Füchsin es, wie ihr Vater ihr sanft durch die Haare strich. Sie fühlte sich geborgen und sicher und sie wusste, dass er sie wegen ihres schwachen Moments nicht verurteilen würde. Dennoch würde sie demnächst selber aufpassen, dass sie ihren Gefühlen nicht mehr einen solch freien Lauf ließ.
Auch wenn ihr Vater meinte, dass sie sich nicht gegen diese Gefahr wehren könnte, so wollte sie es zumindest versuchen. Wenn ihr ein Leben voller Einsamkeit weiter bevorstand, dann wollte sie wenigstens versuchen sich zu wehren und dafür dann die Familie haben, die sie sich schon immer gewünscht hatte. Sie wusste was es hieß alleine zu kämpfen, niemanden zu haben der zu einem stand, Schmerzen zu erfahren aus Gründen, die man sich ausdachte. Durch all diese Dinge ist Samia zu derjenigen geworden die sie heute war und sie wollte noch viel stärker werden, wenn das hieß, dass sie dann endlich mit ihrem Vater leben durfte. Immer noch schien ihre Stimme unter den Tränen zu ersticken, dennoch wollte sie das nicht einfach so hinnehmen und auch wenn sie nur leise sprach, so wusste sie, dass ihr Vater sie genau verstehen würde. "Ich werde stärker werden... versprochen... aber wenn ich die Auswahl habe zwischen einem Leben, in dem ich weiter e-einsam bin... oder einem Leben wo ich eine Familie habe und.. und dafür kämpfen kann.. dann möchte ich lieber alles dafür tun um stärker zu werden!" Mit jedem Wort wuchs die Entschlossenheit der jungen Frau. Sie wollte nicht mehr alleine sein und sie würde alles dafür tun, damit ihr Vater sie nicht wegschickte. Trotzdem musste Sam schwach lächeln, als ihr Vater ihr über ihre Ohren leckte und eins spielerisch zwischen die Zähne nahm. Sie konnte sich das Zucken mit eben jenem nicht verkneifen, denn so empfindlich wie sie an den Ohren war, kitzelte sie diese kleine Geste auch. "Dann bitte versteh mich! Ich will nicht länger allein sein und ich kann stärker werden! Ich möchte noch viel mehr lernen, damit ich mich wehren kann. Damit sie erst gar keine Chance bekommen mir weh zu tun! Und ich weiß das ich das schaffen kann.. also bitte.. vertrau mir.. und gib mir eine Chance, selbst wenn es nur eine kleine ist.." Die silberhaarige Frau spürte, wie ihr Vater seinen Kopf wieder auf dem ihren ablegte und schließlich leise lachte. Auch seine Worte brachten sie vorerst etwas zum schmunzeln. Sie hatte es tatsächlich geschafft, dass ihr Vater sie mochte. Das sein Herz nun ihr gehörte.. und sie würde es als ihren größten Schatz hüten. Denn diese Augenblick.. es war das erste Mal das Sam so etwas wie eine Familie hatte. Das Sam jemanden hatte, der auch auf die Acht geben würde. Sonst hatte sie diese Aufgabe schließlich für ihren Halbbruder übernommen. Als ihr Vater dann meinte, dass er sie ausbildete öffnete sie wieder die Augen, auch wenn sie nicht wirklich sehr viel sehen konnte. Sie erhob ihre Hände, um sich von ihrem Vater weg zu drücken. Natürlich wollte sie diese Chance. Sie fuhr sich mit ihren Händen kurz über das Gesicht, ehe sie ihren Vater entschlossen ansah und lächelte. "Natürlich möchte ich das! Das ist die Chance, die ich brauche. Ich möchte bei dir bleiben können und dafür werde ich gerne stärker." Wenigstens hatte Sam ihre Gefühle nun wieder etwas besser im Griff und sie hoffte, dass das jetzt auch so bleiben würde.. sie war entschlossen und bereit dazu, alles zu tun um bei ihrem Vater bleiben zu dürfen.
 18.10.13 12:21
vAnonymous
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Einsamkeit... ein Gefühl, dass auch Assassinen mal kennenlernten. Manche nur kurz, bevor sie ihre Herzen für immer gegen jegliche emotionale Regung verschlossen. Andere kannten dieses Gefühl lebtags, bis sie es schließlich nicht mehr ertrugen und das Leben hinter sich ließen. Und dann gab es die Leute, die wie Jareth waren. Leute, die die Einsamkeit kennengelernt hatten und die mit ihr lebten, weil es das Beste war. Und weil man keine Wahl hatte. Ein Assassine musste immer auf sich selbst achten und kein Assassine hatte einen tiefen Schlaf. Ob es bei Sam wohl genauso war? Sie war ihm in so vielen Dingen so ähnlich und wie es schien, hatte auch sie sich schon mit dem Familiengewerbe vertraut gemacht. Angst zu töten hatte sie keine, das sah man ihn ihren Augen. Augen, die seinen so ähnlich waren. Sie war wirklich eine weibliche Ausgabe ihres Vaters und wenn sie sich nicht gerade mit dem knappsten Outfit, dass der Schrank zu bieten hatte, aufs Dach gestellt hätte, wäre ihre erste Begegnung vielleicht auch anders verlaufen. Aber hey: sie hatten sogar gemeinsam, dass sie auf die meisten Autoritäten pfiffen. Jayjay hörte so betrachtet nur auf seinen zahlenden Arbeitgeber und auf seinen Meister, alle anderen konnten ihm gestohlen bleiben.
Abgesehen von der Tochter, die er gerade erst gefunden hatte. Gut möglich, dass da draußen einige seiner Bastarde herumliefen aber nur Sam hatte genug Grips und Ausdauer bewiesen, ihn auch zu finden. Das war zu honorieren. Dass ausgerechnet Abbas Zekizati, der gefürchtete Meuchelmörder mit dem Herz aus Eis, sein Kind so halten und unterstützen könnte, hätte wohl keiner gedacht. Aber er hatte sich vorgenommen, das Mädchen auszubilden und sie hatte ihm versprochen, stärker zu werden. Was wollte er mehr? Sanft lächelte er auf das Mädchen hinunter, ein Ohr hing locker hinunter, das andere aufgestellt, der Kopf leicht zur Seite geneigt. „Du bist eine Silberfüchsin, eine bint Abbas, du bist meine Tochter. Wenn du nicht lernen kannst, wann ich dich lehren kann, dann kann es niemand. Du bist schon jetzt unheimlich gewitzt, so einfach bin ich nicht zu finden. Ausdauernd bist du auch, das ist eine Grundvoraussetzung. Sam, wir sind eine Familie, außer uns haben wir keinen mehr. Mein Vater ist schon lange tot, meine Mutter hat mich verlassen, meine Brüder und Schwestern sind in alle Himmelsrichtungen verstreut. Wir haben nur noch uns und wir müssen zusammenhalten“ Jareth grinste in die Nacht hinaus. Holte tief Atem und heulte sein lautes, heiseres Fuchsheulen in die Stille. Ein Heulen, dass wie der Schrei eines gequälten Geistes klang, aber in dem Stärke und Überzeugung steckten. Jareth feierte die Ankunft seiner Tochter, der Silberfüchsin. Jareth schrie in die Welt hinaus, dass er jedem den Kopf abriss, der ihr zu nahe kam. All das steckte in diesem tierisch anmutenden Heulen. „Wir zwei werden hier schon ordentlich Chaos stiften, Sam. Wir zeigen denen was passiert, wenn man sich mit unsereins anlegt, was? Wir bringen denen schon die Flötentöne bei“ Irgendwie hatte es was, dass seine Tochter hier war. Sie stand ja so und so unter seinem Schutz, ihr etwas anhaben, das sollte sich einer trauen!
 21.10.13 9:44
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Man musste Sam wenigstens eins lassen, sie hatte einen starken Willen bewiesen und ein großes Durchhaltevermögen. Schon seid Anbeginn ihres Lebens hatte sie sich gegen ihre Mutter durchsetzen müssen, dann hatte sie ihren Bruder vor den Schlägen bewahrt und schließlich hatte sie sich über Jahre auf die Suche nach ihrem Vater gemacht. Und nun stand sie hier und hatte ihn endlich gefunden. Es war eine lange und schwierige Reise gewesen doch nun konnte sie sagen, dass es sich voll und ganz für sie gelohnt hatte. Sie kannte ihren Vater erst einige Minuten, bzw kannte sie ihn ja nun schon etwas länger, aber er war für sie schon mehr eine Familie als es ihre Mutter jemals sein konnte. "Ich werde mein Bestes geben, um all das zu lernen, was ich wissen muss, um mich und meine Familie verteidigen zu können. Irgendwann werde ich stark genug sein um meinen Halbbruder von meiner Mutter zu befreien. Und dann kann er ein Teil meiner Familie werden. Das.. nun ja.. Oma und Opa tot sind, weiß ich schon lange und auch das mit meinen Onkeln und Tanten. Aber! Aber ich habe einen meiner Onkel schon kennen gelernt, ich dachte erst er wäre du, aber ich hatte mich getäuscht und schon bald hatte sich das Missverständnis aufgelöst." Samia grinste breit als sie daran dachte, wie Alim sie angesehen hatte, als sie vor ihm stand. Er war völlig sprachlos gewesen und nachdem Sam etwas angefangen hatte zu erzählen, kam auch ihr Onkel aus sich raus und so ließ sie es sich eine Weile bei ihm gut gehen. Sie lernte viel über ihre Familie und über die Vergangenheit ihres Vaters und das alles machte es ihr auch etwas einfacherer ihn hinterher zu finden. Ihr Ohren stellten sich aufmerksam auf, als ihr Luft holte sein lautes, heiseres Fuchsheulen in die Stille abgab. Ihr Lächeln wurde schon beinahe wieder sentimental, weil sie sich einfach so sehr freute, dass sie endlich jemanden hatte, den sie als ihre Familie akzeptieren konnte. "Das hört sich doch nach einem guten Plan an. Aber das grade du Sicherheitsbeamter an einer Schule werden würdest, hat mich schon etwas gewundert. Obwohl andererseits, es kommt aufs gleiche hinaus, man spielt nur für ein anderes Team." Es freute sie, endlich ein zu Hause gefunden zu haben. Endlich war sie da angekommen, wo sie wirklich gemocht wurde.
 21.11.13 21:00
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Eigentlich konnte er nur stolz auf seine Tochter sein. Gut, sie hatte Kleidung an, die ihrer Herkunft nicht gerecht wurde. Aber sie war nun mal in einer anderen Kultur aufgewachsen, in Amerika sah man die Dinge gern etwas freizügiger. Er hatte es ja selbst mitbekommen, als er da drüben war. Und nun ja, Sam schien ein bisschen aus der Art zu schlagen, sie schien ja doch ziemlich fröstelresistent zu sein, während Abby schon zu tun hatte, bei diesen Temperaturen nicht zu erfrieren, wenn er sich nicht bewegte. Und der Fuchs war sich sicher, dass sie schnell lernen würde und ihm auch eine gute Schülerin sein würde. Würde die Gilde noch existieren, er hätte sie höchstpersönlich in jeder einzelnen noch so perfiden Kunst ausgebildet und sie wäre eine hervorragende Assassinin geworden. Sie hatte die besten Voraussetzungen, sie war seine Tochter und... ach man musste sie liebhaben. Sie war ja, abgesehen von ihrem kurzen Kleidchen, ein Vorzeigekind. Und als sie dann plötzlich meinte, sie hätte einen ihrer Onkel gefunden und diesen Onkel für ihn gehalten... Da spitzte der Siebenschwanz die Ohren. „Einen deiner Onkel? Welchen? Alim oder Arif? Wo hast du ihn gefunden, wie geht es ihm, was macht er gerade?“ Klar, dass es beiden gut ging, das spürte der Silberfuchs. Aber dennoch wollte er schon ein paar Details haben. Immerhin ging es hier um einen seiner Drillingsbrüder, die drei waren von Geburt an immer zusammen gewesen, bis Abbas sich entschieden hatte, die Gilde zu verlassen. Ein großer Fehler, wie er heute wusste... andererseits hätte er sonst nie Sam bekommen und um diese hübsche Füchsin wäre es doch sehr schade gewesen... zumal sie seinen Familiensinn geerbt hatte. Sie sprach von einem Halbbruder... „Deine Mutter ist wohl ein ziemliches Aas... Zu meiner Verteidigung, ich war blau wie ein Schlumpf. Das muss was gelten“ Auch wenn es keine Entschuldigung war... gut, bis heute hatte er nichts von Sam gewusst. Sonst hätte er sie da raus geholt.. und den Halbbruder dazu, wenn sie so an ihm hing.
Er sog die Nachtluft tief ein und grinste in der Dunkelheit vor sich hin. „Jaaaa, was soll ich sagen, ich suchte ein bisschen Abwechslung. Und es ist ganz nett hier, die Bezahlung stimmt... was will man mehr? Ich hab völlige Freihand. Ich kann auch mal parteiisch sein. Und das heißt, dass meinem kleinen Mädchen keiner was tut, wenn er nicht eins aufs Maul will. Also, wenn dir irgendwer dumm kommt, kommst du schön zu Papa und erzählst brav alles. Und Papa sieht dann mal, was er machen kann“ Der Fuchs grinste breitest und ließ das erstmal sacken.
 27.11.13 21:18
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Auf ihrer Reise war sie viel herum gekommen. Manchmal hatte sie sich an Gerüchten orientiert, manchmal aber auch an ihrem Geruchssinn. Und genau deswegen ist sie wohl auf den falschen Teil der Familie getroffen. Nämlich nicht auf ihren Vater, sondern auf ihren Onkel Arif. Sie war erst überrascht gewesen, weil sie zu dem Zeitpunkt noch nicht wusste, dass ihr Vater zu Drillingen gehörte. Aber nachdem sie ihrem Onkel alles erzählt hatte, verbrachte sie dort einige Tage. Sie erfuhr einiges über ihren Vater auch über ihre restliche Familie. Und zumindest einen Onkel hatte sie jetzt schon mal! Und dieser war echt cool! Als sie die ganzen ragen ihres Vater hörte, musste sie dann doch lachen. Er hörte sich grade an wie ein kleines, neugieriges Kind an Weihnachten. "Ich habe Onkel Arif getroffen. Er war in einem Tempel und hat sich als Gott, dass Leben gut gehen lassen. Mit sehr, sehr, sehr viel Milch und Frauen." Mal abgesehen davon, dass sie die Tage, die sie bei ihm war auch ziemlich viel Milch trinken durfte. Und auf den Geschmack gekommen war. Trotzdem musste ihre Reise weiter gehen und da sie keine Zeit verlieren wollte, reiste sie schon nach einigen Tagen wieder ab. Schließlich war sie ja die ganze Zeit einer falschen Spur gefolgt, was sie dann doch schon ziemlich wurmte. Aber davon durfte sie sich nicht ärgern lassen. Immerhin wollte sie ihren Vater finden und sie wusste von Anfang an, dass das kein einfaches Vorhaben sein würde. Als das Gespräch wieder zurück auf ihre Familie lenkte, zuckte sie abwertend mit den Schultern. Ja, ihre Mutter war ein ziemliches Aas, aber das ließ sich nicht ändern. "Du musst dich nicht verteidigen. Das hat Mama jede Nacht mit irgendeinem Mann gemacht. Sie ging in die Kneipe, suchte sich jemanden aus und füllte denjenigen dann ab. Ich kenne das nur so von ihr."
Sam lachte leise, als sie ihren Vater so reden hörte. Es freute sie wirklich sehr, dass ihr Vater sie akzeptierte und was wollte sie mehr? Sie hatte schon mehr bekommen, als sie sich erhofft hatte. "Papa..." Ein leise, geflüstertes Wort, dass ihr wie von selbst über die Lippen kam. Ein Wort, dass sie noch nie in ihrem Leben ausgesprochen hatte. Ein Wort, welches sich aber so gut und so natürlich anfühlte. Als sie hörte, wie sich der Mann, denn sie jahrelang gesucht hatte, selbst "Papa" nannte, konnte sie nicht mehr an sich halten. Ihre Gefühle hatte sie zwar eigentlich recht gut im Griff, aber anscheinend gilt das nicht wenn man so glücklich war. Ihr Herz klopfte so stark wie noch nie, so als wollte es sagen: Du hast es geschafft, du hast dein Ziel erreicht. Komm zur Ruhe. Aber sie wusste, dass sie noch ein weiteres Ziel hatte. Ihren Halbbruder zu holen! Aber im Moment.. sie konnte nicht mehr an sich halten. Ihr liefen die Tränen über die Wangen und sie fiel ihrem Vater um den Hals, schmiegte sich an ihn. "Danke... ich bin so froh... endlich habe ich dich gefunden... und... ich glaube ich hätte keinen besseren Papa bekommen können." Sie würde nie wieder alleine sein müssen und sie würde endlich jemanden haben, zu dem sie mit all ihren Problemen und Gedanken kommen könnte. Na ja, vielleicht nicht grade mit allen. Aber mit den meisten, dass musste reichen. Und sie musste ihm auch immer noch irgendwann dann sagen, dass sie gesucht wurde... zwar nur in Amerika, aber dass machte ja nichts. Sie hätte sich eben nicht erwischen lassen dürfen, damals. Aber es war einer ihrer ersten Jobs gewesen und sie war noch unerfahren gewesen! So was musste man gelten lassen! Sie konnte nur hoffen, dass ihr Vater zu dieser Zeit Amerika schon wieder verlassen hatte. Sonst würde er ihr Gesicht früher oder später wohl von den Steckbriefen wieder erkennen...
 10.04.15 15:06
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