Richards & Runes Penthouse

Rune schien schon fertig zu sein, als Richard wieder zurück kam. Das Angebot ihn zu fahren nahm Rune an und sofort wanderten Richards Mundwinkel wieder ein Stückchen höher. Für sie hieß das nämlich noch ein klein wenig gemeinsame Zeit vor dem schweren Abschied. Als erstes reichte Richard Rune das frische Badetuch und wollte dann sich selbst frische Sachen holen, während Rune sich abtrocknete, aber dann fiel dessen Blick auf den Stapel seiner Kleider und sofort hatte er den Unterschied bemerkt.
Richard musste lachen, als er tatsächlich meinte, dass er eigentlich das andere anziehen wollte. Noch mehr, als er gleich darauf wieder zurück ruderte, offenbar weil er seine eigene Aussage dämlich fand. Richard hingegen fand das eher süß, wenn auch etwas schräg. Aber Liebe machte wohl jeden ein bisschen schräg.
"Du kannst gern das haben.", schlug Richard als Kompromiss vor und reichte ihm das dunkle Langarmshirt, das er nach ihrem gemeinsamen Bad angezogen hatte.
Er würde Rune sicher nicht sein Hemd vom Vortag anziehen lassen, wo er einen ganzen Tag lang mit rum gerannt war. Das frische Hemd, das er zu seinen Sachen gelegt hatte, hatte er nach seiner morgendlichen Dusche angezogen noch bevor es zu ihrer Aussprache und dem danach... Richard hielt in seinem Gedanken inne und sein Grinsen wurde schwächer, dafür wurde er rot im Gesicht. Er schüttelte schnell den Kopf, als würde das etwas bringen gegen die Erinnerungen darin.
"Duschen.", kam ihm in den Sinn und er legte Rune das Handtuch um die Schultern, während er sich in die Dusche begab. Er brauchte nicht besonders lange. Nachdem er das Wasser abgestellt hatte gesellte er sich wieder zu Rune, um nach ihm das Handtuch zum Abtrocknen zu nutzen und sich dann anzuziehen. Dabei hatte er immer wieder flüchtige Blicke zu Rune hinüber geworfen. Auf bestimmte Körperpartien von Rune und dabei war der Stahlarm nur einer davon. Richard riss dann bewusst den Blick von Rune und ging lieber rüber zum Spiegel, um seine Haare mit einem Kamm in Ordnung zu bringen, nachdem er sie abgerubbelt hatte. Er durfte jetzt nicht schon wieder schwach werden und dieses Mal riss er sich wirklich äußerst gut zusammen.
Als er halbwegs fertig war, die Haare natürlich noch feucht, aber immerhin wieder gerichtet, drehte er sich zu Rune um und schaute ihn mit einem freundlichen Lächeln an, das jedoch sehr bald zu einem verführerischen wurde, als seine Augen wieder das Objekt seiner Begierde mustern konnten. Rune war doch recht attraktiv musste Richard zugeben. Lange konnte er nicht von ihm fern bleiben, also stieß er sich vom Waschbecken ab und lief die paar Schritte zu Rune hinüber.
Er legte seine Hände auf Runes Oberarme und gab Rune einen Kuss auf den Scheitel. Der erdige Geruch von Rune stieg ihm wieder in die Nase und beruhigte ihn ungemein. Seine Hände wanderten Runes Hals hinauf bis zu seinem Kieferknochen. Dann hob Richard seine Lippen wieder von Runes Haar, soweit dass er Rune in die Augen sehen konnte.
"Fertig?", hauchte er ihm zu.

Während Rune das Handtuch von Richard entgegen nahm überlegte er ob sich vielleicht doch noch die Gelegenheit ergeben würde das er sich das getragene Hemd irgendwie stibitzen konnte. Er war als Ermittler bei der Kriminalpolizei angestellt, das sollte er doch hinkriegen! Seine Wangen waren zwar immer noch gerötet weil er wusste wie kindisch seine Absichten waren und weil er diese eben verraten hatte, aber das schmälerte den Wunsch nicht. Wenn er schon die ganze Nacht ohne Richard verbringen musste, wollte er zumindest seinen Geruch in der Nase haben.
Es war allerdings überhaupt nicht nötig irgendwelche heimlichen Pläne zu schmieden denn nachdem Rune sich halbherzig abgetrocknet hatte zeigte Richard sich kooperativ das er sogar seine Scham vergaß Mit einem triumphierenden und äußert zufriedenen Funkeln in den Augen schnappte er sich das schwarze Shirt aus Richards Händen. Ja, das war schon besser. „Danke!“ ,flötete er und merkte erst im Nachhinein das es eine Spur zu fröhlich gewesen war. Gut, er musste wohl langsam einsehen das sich das nicht verhindern ließ.
Glücklich zog er sich in den schwarzen Stoff über den Kopf und schob die zu langen Ärmel ein Stück nach oben. Für einen Moment war Rune so damit beschäftigt sich über seine Errungenschaft zu freuen das er überhaupt nicht merkte das Richards Blick immer wieder zu ihm huschte. Er ließ sich Zeit damit in seine Boxershorts und seine Jeans zu schlüpfen. Jede vertrödelte Minute war ein Gewinn. Außerdem musste er kurz überlegen, wo seine Turnschuhe und Socken überhaupt waren bis ihm wieder einfiel das er sie beim Sofa liegen gelassen hatte. Als er sich daran erinnerte wie er sich mit Tränen in den Augen und dem Schmerz der Zurückweisung in seinem Herzen auf das Sofa gebettet hatte kam es ihm vor als wäre seitdem eine Ewigkeit vergangen. Dabei war es erst letzte Nacht gewesen, kurz bevor Richard sein Leben endgültig auf den Kopf gestellt hatte. Eine ruhige Nacht war wohl nicht immer so erstrebenswert wie er immer angenommen hatte, überlegte Rune sich schmunzelnd.
Zumindest wenn der Lohn dafür so verführerisch war wie dieses Lächeln mit dem Richard nun auf ihn zu kam. Runes Finger gruben sich in den Stoff vor Richards Brust und er biss sich auf die Unterlippe um sein Grinsen im Zaum zu halten. Vergeblich. Aber wie konnte er auch anders von er von so einem attraktiven Mann auf die Stirn geküsst wurde? Verträumt sah der Cyborg zu ihm hoch und öffnete leicht die Lippen, bereit für einen weiteren Kuss. Nur das dieser nicht auf seiner Stirn landen sollte. Oh und wie fertig war, dachte er sich als er die Augen schloss und das Kinn reckte. Ein bisschen komisch war es aber doch das Richard nachfragte. „Was?“ ,fragte Rune und blickte Richard an als hätte er ihn gerade aus einem schönen Traum gerissen. Achja, sein Dienst! „Ähm...ja. Ich muss nur meine Schuhe suchen.“ ,gestand er. Seine Finger löste er natürlich nicht von Richards Brust, das würde er schließlich noch früh genug müssen.

„Was?“, fragte Rune plötzlich und Richard war kurz unsicher darüber, was er an Richards Frage nicht verstanden hatte, „Ähm...ja. Ich muss nur meine Schuhe suchen.“
Jetzt verstand Richard, was los war. Rune war also genauso abgelenkt von ihm, wie Richard von ihm. Er wollte ihn wirklich nicht gehen lassen, vor allem nicht, als Rune die Augen schloss und Richard ihm wie geplant einen Kuss aufdrückte. Es steckte so viel Liebe darin und Runes Lippen waren so angenehm weich und warm und... zu gerne wollte er die Feuchtigkeit dahinter mit seiner Zunge erforschen, hielt sich allerdings zurück. Das verlangte ihm allerdings einiges an Selbstbeherrschung ab.
Mit einem hörbaren Ein- und seufzenden Ausatmen riss er sich von Rune los. Er sah ihn an wie ein dickes Kind einen Kuchen, nachdem der Arzt allerdings alles mit Zucker verboten hat. Rune schien auch nicht von ihm loslassen zu wollen, seine Finger waren immer noch in Richards Hemd vergraben. Ein letzter Kuss! Ein letzter! Nur einer!
Richard zog Rune eng an sich heran und drückte ihm einen langen, innigen Kuss auf. Fast hätte er noch einen zweiten folgen lassen, doch dann ließ er Rune endgültig los und lief schnurstracks mit einem hörbaren Seufzen aus dem Bad, um aus Runes Wirkungskreis heraus zu kommen.

Als sie am Tresen des Sicherheitsmanns vorbei liefen, hob Bobby nur kurz den Blick. Richard nickte ihm nur zum Gruß zu und ging dann weiter zum Aufzug. Während dieser nach oben fuhr, huschte Richards Blick verstohlen zu Rune hinüber. Er wurde ein klein wenig rot und lächelte dann leicht, während sein Blick wieder zur silbernen Aufzugstür huschte. Vorsichtig wagte er mit seiner Hand nach Runes Hand zu suchen und fand sie zum Glück auch recht schnell. Sanft ließ er seine Finger durch Runes gleiten und schloss seine Hand.
Mit einem Ping öffneten sich die Türen des Aufzugs und sie traten ein. Richard behielt seinen Blick auf allem außer auf Rune. Außerhalb der Wohnung fühlte er sich nun doch etwas unsicher. Er betätigte den Knopf für das Untergeschoss, wo sein Wagen stand und die Aufzugtür schloss sich fast geräuschlos. Nach einem Stockwerk musste Richard bereits wieder seinem Drängen nachgeben zu Rune zu schauen, wenn auch nur kurz. Verdammt, er war wirklich verliebt! Wie ein jugendliches Ich seiner Selbst.
"Ich liebe dich.", wollten seine Lippen noch hunderttausend mal sagen, aber ein Teil von ihm war sich sicher, dass er sich dann nicht mehr zurückhalten können würde. Dann würde er Rune ganz bestimmt schon wieder küssen und erst aufhören, wenn sie unten angekommen waren.

Rune war Polizist, es war seine Aufgabe Verbrechen zu verhindern und diese Küsse abbrechen zu lassen kam ihm wie ein ziemlich großes Verbrechen vor. Er fühlte sich bestohlen und verfolgte mit seinem Blick sehnsuchtsvoll Richard als dieser mit dem verschwand das eigentlich ihm gehören sollte: Seine Lippen die zweifelsfrei zu seinen gehörten! Diesen schweren Diebstahl durfte er doch nicht einfach so ungestraft lassen!
Rune seufzte tief und missmutig. Was dachte er sich da eigentlich für einen Mist zurecht? Suchte er jetzt schon verzweifelt nach Ausreden um nicht gehen zu müssen? Aber wie er es auch drehte und wendete er würde sein eigenes Wohl vor das der ganzen Stadt stellen. Warum brauchte diese blöde Stadt auch immer jemanden der auf sie aufpasste?
Unwillig folgte Rune Richard und zog sich schnell seine alten Turnschuhe an die er auf dem Weg nach draußen erspäht hatte. Mit jedem Schritt stieg seine Abneigung die Welt da draußen zu betreten. Die konnte ihm eigentlich gestohlen bleiben, aber sie brauchte ihn. Wie ein dämlicher Hund den er ständig davon abhalten musste seinen Kopf in eine Plastiktüte zu stecken.
Bobby ignorierte er als er an ihm vorbeiging. Nicht weil er ihn bewusst ignorieren wollte, sondern weil er damit beschäftigt war seinen Blick zwischen Richard und dem Weg vor ihm hin und her huschen zu lassen ohne dabei über seine eigenen Füße zu stolpern. Nur die Blumen registrierte er kurz. Ach Mist die hatte er ja ganz vergessen! Nun gut, er war schließlich nicht zum letzten Mal hier, rief Rune sich mit klopfenden Herzen in Erinnerung. Jetzt konzentrierte er sich lieber darauf nicht fasziniert auf Richards rote Wangen zu starren. Brachte er ihn etwa derart aus der Fassung? Oh man bestimmt, war er auch schon wieder rot geworden!
Um sich abzulenken starrte er ebenso wie Richard auf den Fahrstuhl. Auf einmal spürte er eine schüchterne Berührung an seiner Hand. Jetzt konnte Rune das Grinsen nicht mehr zurück halten. Sie hielten Händchen! Wie ein verliebtes Pärchen! Zwar zwei erwachsene Männer, aber trotzdem ein vermaledeites Liebespaar! Bei dieser Erkenntnis konnte Rune gar nicht anders als den Blick von der Fahrstuhlwand zu nehmen und Richard mit einem verlegenen Lächeln anzusehen. Um dann festzustellen das er ihn bereits ansah und das nicht minder schüchtern als er selbst. Nur für einen kurzen Augenblick trafen sich ihre Blicke um sich dann in dem stummen Wissen das sie beide zwei vollkommen verliebte Narren waren wieder verlegen anderen Dingen zuzuwenden.
Er musste das hier irgendwie festhalten. Sonst glaubte er das später nicht! Ohne zu zögern griff Rune in seine Hosentasche um sein lädiertes Handy hervorzuziehen. Ohne Vorwarnung hielt er das Gerät hoch, nahm sie beide in den Fokus der Kamera und drückte Richard einen Kuss auf die Wange. Er wollte ihm im Augenblick der Überraschung erwischen um diesen Moment möglichst lebendig festzuhalten. Auf das mehrmalige Geräusch des Auslösers folgte das helle Geräusch des Fahrstuhls das ankündigte das sie angekommen war.
Mit einem unschuldigen Lächeln das ganz klar durchblicken ließ das Rune überhaupt nichts leid tat, steckte er das Handy wieder weg. „Ich muss doch Beweismaterial sichern!“

Schnell huschte Richards Blick wieder zu der wechselnden Stockwerkanzeige, als seine Augen zufällig auf die von Rune gestoßen waren. Er hatte ihn also auch verstohlen angesehen mit nicht minder roten Wangen. Eben hatten sie es noch in der Dusche getrieben und davor auch einige Male und jetzt plötzlich verhielt er sich wieder wie ein junger Kerl bei seiner ersten Liebe. Dabei fragte sich Richard plötzlich, war Rune denn vielleicht sogar wirklich seine erste Liebe?
Gerade wollte er noch einen verhuschten Blick zu Rune werfen, um seine Gefühle noch einmal zu überprüfen und dann zu vergleichen, da wäre er um ein Haar fast mit Runes Kopf zusammen gestoßen. Überrascht zuckte er leicht zurück und im nächsten Moment hatte Rune ihm schon einen Kuss auf die Wange gedrückt und darüber hinaus alles per Foto festgehalten. Im ersten Moment war Richard einfach nur perplex und überfordert.
Erst als Rune sich wieder von ihm löste und scherzhaft meinte, dass das sein musste, schaltete sein Hirn endlich.
"Was?", fragte er, als hätte er die Aussage logisch nicht richtig verstanden, dann blinzelte er und schaute Rune dann wie vom Donner gerührt an, "Bitte sag mir nicht, dass du gerade ernsthaft ein Foto davon gemacht hast, um das später herum zu zeigen."
Er wirkte fast ein wenig entrüstet. Der Fahrzug gab wieder ein Ping von sich und die Türen zur Tiefgarage öffneten sich. Etwas schnell entzog Richard Rune seine Hand, verließ den Aufzug und holte seinen Autoschlüssel aus der Jackentasche hervor. Zwar ging er vor, doch er blickte sich immer wieder zu Rune um. Mit dem immer noch leichten Blick der Ungläubigkeit.
"Das zeigst du aber nicht deinen Kollegen, oder?", fragte er schließlich doch mit ein wenig Sorge.
Er betätigte den Knopf auf seinem Schlüssel und aus dem halbdunkel der Tiefgarage erwachten die scharfen Augen seines PS-Monsters. Mit der Hand am Henkel der Fahrertür blieb er stehen und blickte über das Dach hinweg zu Rune hinüber.
"Ich will wirklich nicht gemein sein, aber kannst du das für dich behalten? Also das Bild und ... uns? Meinetwegen... meinetwegen texte mich mit Nachrichten zu, wenn du über uns mit wem reden willst, aber bitte nicht mit deinen Kollegen, okay?", bat Richard ihn inständig und blickte ihn mit leichter Sorge an, "Jedenfalls noch nicht."
Recht schwerfällig nahm Richard auf dem Fahrersitz Platz und ließ den Motor an. In der engen, kahlen Tiefgarage klang das Aufbrummen des Motors wie das Grollen eines Drachen. Mit schnellen, zuverlässigen Handgriffen hatte Richard innerhalb eines Augenblicks das Licht eingeschaltet, den ersten Gang eingelegt, die Handbremse gelöst und steuerte sein Gefährt geschmeidig aus der Parklücke heraus, die natürlich mit einem Schild mit seinem Namen darauf gekennzeichnet war.
Als sie sich der geschlossenen Garagentür, die eher einem Rollo aus Metall glich, langsam näherten, ertönte ein lautes Piepen wie von einem zurücksetzenden LKW und das Metalltor rollte recht zügig nach oben.
Dahinter ging es über eine gewundene Auffahrt nach oben zur Straße und von dort war der Weg frei in die Stadt.

tbc: Richards Honda Acura NSX

Richards perplexe Reaktion löste bei Rune genau das gleiche Unverständnis aus. Was? Vor wem sollte er das Foto bitte rumzeigen? So nahe stand er seinen Kollegen garantiert nicht. Der Gedanke war so absurd das Rune kurz versucht war lachend den Kopf zu schütteln. Schließlich durfte er sich jetzt schon ständig blöde Kommentare auf der Wache anhören, da würde er garantiert nicht diese wunderbare Beziehung ins Kreuzfeuer stellen. Nein, dieses Glück gehörte nur ihm und Richard.
Er wollte seinen Freund schon grinsend aufklären als der ihm plötzlich seine Hand entzog. Die Notwendigkeit um den Schlüssel aus seiner Tasche zu ziehen sah er schon, aber doch nicht so schnell und abrupt!
„Was?“ ,stammelte nun Rune und sah leicht pikiert von seiner nun leeren Hand zu Richard. Er beeilte sich um schnell zu ihm aufzuschließen. War er denn so unverständlich das er einfach nur von Foto von seinem Liebsten haben wollte?
Aber Richard schien sich wirklich Sorgen zu machen und Rune hob verwundert seine Augenbrauen. Was dachte er denn von ihm? Sie hatten doch schon geklärt das sie die Beziehung erst einmal für sich behalten würden und nur ihren engsten Bekanntenkreis einweihen würden. Die Spinner von der Wache gehörten da garantiert nicht zu.
„Das Foto war für mich.“ ,klärte er seine Absichten leicht beleidigt auf während er auf dem Beifahrersitz Platz nahm. Er verschwendete nicht einmal einen Blick auf das Benzinfressende Ungetüm. Ihm lag viel mehr daran dieses Missverständnis aufzuklären. „Wenn du wüsstest worüber die auf der Wache sich alles das Maul zerreißen... da würde ich nur Öl ins Feuer kippen. Je weniger die über mich wissen desto besser.“
Mit einem Mal wurde sein Blick weicher und der brüskierte Ausdruck war schnell Geschichte als er verlegen die Fußmatte zwischen seinen Beinen ansah. „Aber wenn ich nachher keinen Beweis für mich habe glaube ich das bestimmt nicht.“ ,gestand er so leise dass seine Worte drohten hinter den fauchenden Motorengeräuschen unterzugehen. Muskelkater war eben nicht so ein schöner und eindeutiger Beweis wie ein Foto.
Das war aber nicht der Hauptgrund, der verließ seinen Mund erst nachdem Rune sich schüchtern auf die Lippe gebissen hatte. „Außerdem habe ich gerne Fotos von den Menschen die mir wichtig sind und ich hatte noch keins von dir.“ ,nuschelte er unter erröteten Wangen. Er hätte ja auch einfach fragen können, dann wäre dieses Missverständnis überhaupt nicht zu Stande gekommen. Aber er mochte nur einmal keine gestellten Fotos und dabei blieb er auch.

cf: Eishalle

Den ganzen Weg über von der Eishalle bis zu sich in die Wohnung hatte Richard immer wieder leicht das Gesicht verzogen. Anstatt wie sonst war er heute nur in seiner Stoffhose aufs Eis gehupft und spürte jetzt in der Wärme deutlich seinen Hintern bitzeln, als hätte er sich eine handfeste Unterkühlung geholt. Er hoffte insgeheim, dass es Rune nicht so auffiel oder er sich zumindest keine Sorgen machen musste. Als sie die Wohnung betraten und die wohlige Stille sie begrüßte, merkte Richard erst wie hundemüde er war. Wirklich müde, allerdings nicht dieses dusige müde, was er hatte, wenn er es mal wieder mit dem Schlafaufschieben übertrieben hatte. Er fühlte sich eher wie damals als Kind, als man nach einem ganzen Tag im Schnee einfach nur noch froh war sich ins warme Bett zu kuscheln und zu schlafen.
"Oh Mann, heute bin ich wirklich fertig.", murmelte Richard, während er leicht torkelnd den kurzen Gang bis zu seinem Ankleideraum ging.
Mit einem Seufzen ließ er sich auf die Sitzgelegenheit im Raum fallen und zog sich die Schuhe und Socken aus, gleich gefolgt von dem Rollkragenpulli. Dann war eigentlich die Hose dran, aber er blieb erst einmal einen Moment sitzen, so erschöpft war er. Er war selbst zu faul seine Klamotten ordentlich in den Wäschekorb zu befördern, stattdessen knüllte er jedes Stück zusammen und machte Zielwerfen. Bis auf einen Socken schaffte er es sogar, aber den würde er heute nicht mehr aufheben, dafür hatte er einen Haushälter.
Dann ging sein Blick zu Rune und ein Lächeln zauberte sich augenblicklich auf seine Lippen. Er ließ sich zur Seite fallen und streckte eine Hand nach Rune aus, als würde er ihn auffordern her zu kommen, damit er an seiner Kleidung zupfen konnte.
"Hilf mir aufstehen.", quengelte Richard wie ein Kind und bewegte seinen Arm winkend hin und her, damit Rune endlich her kam.

Auf dem Rückweg hatte Rune Mühe damit gehabt seine Augen offen zu halten. Irgendwann hatte er sich einfach ergeben, den Kopf gegen Richards Schulter gelehnt und die Augen geschlossen. Das lag aber nicht einmal daran das er so kaputt war. Er war ein Mensch der häufig einfach einschlief wenn er sich wohlfühlte und nun fühlte er sich ausgesprochen wohl.
Wirklich erholsam war das kleine Nickerchen allerdings nicht gewesen. Der Cyborg streckte sein Kreuz als sie endlich Richards Wohnung betraten und lächelte selig. Gleich würde er sich richtig an Richard kuscheln können. Seinem Liebsten ging es offenbar ähnlich, den der bekundete wie er kaputt er war und machte sich gleich daran sich auszuziehen. Rune blieb in der Tür stehen und begnügte sich damit ihm dabei zu zu sehen. Er musste grinsen, diese unmotivierte Art des Ausziehens mit möglichst wenig Bewegungsaufwand kam ihm ziemlich bekannt vor. Richards Kraft versagte offenbar vollkommen als sie ihre Blicke trafen und sein Liebster zur Seite sackte.
Als er dann auch noch quengelte das er ihm aufhelfen sollte zauberte das eine fast spitzbübische Freude in Runes Züge während er sich vor Aufregung fast die Unterlippe zerbiss. Der Moment der Rache war gekommen! „Süß!“ ,kommentierte er und schöpfte dabei jeden einzelnen Laut vollkommen aus. Schade das dieses Wort nur so kurz war!
Dann erbarmte Rune sich und ging auf Richard zu um sich über ihn zu beugen. Was für eine großartige Möglichkeit zu beweisen was für ein männlicher Mann er war!
Immer noch grinsend legte er wortlos Richards Arme um seine Schultern und griff dann um ihn herum um seine Stahlfinger in Richards strammen Hintern zu graben. Die unnatürliche Kraft in seinem maschinellen Arm erlaubte es ihm seinen Liebsten hochzuhieven. Er spurte die zusätzliche Belastung lediglich in seinen Beinen, sodass er seinen Schwerpunkt auf seine linke Körperhälfte verlagern musste.
Unelegant, aber effektiv und mit einem nicht verschwinden wollenden Grinsen schaffte er es so Richard ins Schlafzimmer zu bugsieren und ihn auf Bett zu werfen. Dann ließ er sich in voller Montur mit dem Gesicht zuerst in die Decken fallen. Aaaaaah, weich! Der Cyborg stöhnte wohlig und drehte dann den Kopf zur Seite um Richard anzusehen. Das unverschämte Lächeln war immer noch da. „Ich wette das hast du mir nicht zugetraut.“

Ein fast schon freudig gegluckstes "Süß!" kam von Runes Seite, bevor er sich endlich erbarmte und Richard hoch half. Richard lachte wie ein Bösewicht vor Freude, als er Runes Finger an seinem Hintern spürte. Ein kindliches "Hui!" kam von Richard, als Rune ihn kurzerhand packte und mit überraschend wenig Mühe ins Nachbarzimmer trug, wo er ihn aufs Bett warf, nur um sich gleich daneben hin zu werfen. Richard ließ diese Gelegenheit nicht ungenutzt.
Plötzlich hatte er wieder genug Kraft, um sich auf die Seite zu rollen und sogar zu Rune rüber zu robben. Rune stieß ein wohliges Stöhnen aus, was Richard irgendwie amüsierte. Als Rune seinen Kopf zu Richard wandte, war der bereits ganz dicht vor ihm und griff nach Runes Oberarmen.
„Ich wette das hast du mir nicht zugetraut.", murmelte Rune mit einem herausfordernden Lächeln.
"Hehe, nicht erwartet, ja, aber ich traue dir so einiges zu.", erwiderte Richard mit raunender Stimme und zog Rune dann an den Oberarmen mit sich bis sie ganz auf der Matratze lagen.
Richard würde sich heute keinen Zentimeter zu viel bewegen, zumindest nahm er sich das fest vor, weshalb er statt aufzustehen einfach seine Beine in die Luft hob, den Reißverschluss öffnete und die Hose in die Ecke donnerte. Er wollte sich schon unter die Decke verstecken, da fiel ihm ein, dass sie wohl um eine Sache nicht herum kamen. Mit einem missmutigen Seufzen setzte er sich mit einem Ächzen auf und gab Rune einen Klaps auf den Hintern.
"Ich hab's Zähneputzen vergessen.", jammerte er und richtete sich unter weiteren missmutigen Geräuschen auf, "Wegen dir kriege ich noch Karies."
Er wollte schon den ersten Schritt machen, da fiel ihm etwas weitaus besseres ein, um Rune vielleicht doch noch ein letztes Mal für heute zu etwas zu motivieren, dass er lieber sein lassen wollte. Ohne Vorwarnung warf er sich auf Rune und schlang die Arme um dessen Oberkörper. Allerdings achtete er schon darauf nicht sein gesamtes Gewicht auf seinen Liebsten zu laden, sich allerdings schon etwas an ihn zu schmiegen.
"Komm Zähneputzen, Kjaere.", raunte er Rune leicht knurrend ins Ohr und krallte für eine Sekunde seine Finger in Runes Oberkörper.

Rune kicherte als Richard ihm bekundete das er ihm einiges zu traute. Das war guuut! Tatsächlich war er damit nicht einmal mehr der Einzige in diesem Raum. Von Runes Unsicherheit war kaum noch etwas zu merken. Er fühlte sich einfach viel zu behaglich wie er von den weichen Decken umgeben dalag, und dann war da auch noch dieser freudestrahlende Blick neben ihm. Das einzige wozu er sich heute vielleicht noch bequemen würde wäre seine Schuhe auszuziehen. Vielleicht! Sicher war er sich da noch nicht.
Richard rekelte sich schließlich schon fast vollständig bekleidet neben ihm nachdem er sich auch noch seiner Hose entledigt hatte. Was wollte er also mehr? Entspannt schloss Rune die Augen und atmete tief und bewusst. Wenn er jetzt ganz viel Glück hatte wurde Richard sich an ihn kuscheln und dann musste er sich überhaupt nicht mehr bewegen. Das war doch bestimmt auch seine Absicht als er sich aufrichtete. Rune schmiegte seine Wange in die Decke und wartete auch ein paar zärtliche Kuscheleinheiten.
Stattdessen fuhr er regelrecht zusammen als er auf einmal einen Klaps auf seinem Hintern spürte. Missmutig und mit einem bitterbösen Funkeln in den Augen hob er den Kopf. Hatte Richard gerade ernsthaft mitgeteilt das er noch Zähneputzen wollte? Wenn er das einmal auffallen ließ wurde er schon keinen Karies bekommen!
„Wegen dir kriege die noch Herzrhythmusstörungen!“ ,entgegnete der Cyborg brummend. Immerhin hatte sein Herzmuskel in den letzten Tagen ziemlich viel mitmachen müssen. Er brauchte jetzt seine Ruhe!
Rune hatte schon wieder seine Augen geschlossen und auf den Rücken gerollt um seine mangelnde Kooperation deutlich zu machen da blieb ihm für einen kurzen Schreckmoment die Luft weg. Erwartete Richard ernsthaft das er sich jetzt noch hier wegbewegen wurde wenn er auf ihm lag? Sein Liebster schien an seinem Plan nämlich festzuhalten. Rune fand es auf einmal allerdings sehr viel spannender durch Richards Haare zu streichen. „Hmh“ ,bekundete er sein mangelndes Interesse an Zahnhygiene und beobachtete stattdessen wie die silberweißen Fäden immer wieder von seinen Finger glitten ehe er sie erneut in diesen seidigen Vorhang griff.
Richard schien immerhin auch nicht wirklich in Aufbruchstimmung zu sein so wie sich seine Finger in seinen Oberkörper gruben. Oder wollte er etwa...? „Willst du das ich dich trage?“ ,fragte er mit einem schon fast neckischen Lächeln wahrend seine Augen immer noch müde blinzelten.

„Wegen dir kriege ich noch Herzrhythmusstörungen!“ ,entgegnete Rune und brummte unerfreut.
Er schloss seine Augen und rollte sich auf den Rücken bevor Richard sich auf ihn warf und als er auf ihm zu Liegen kam gab Rune wieder ein unbegeistertes Brummen von sich. Seine Finger begann wie so oft durch Richards Haare zu streichen, er öffnete sogar die Augen, um das Spektakel zu beobachten. Richard musste bei dem Gedanken grinsen, dass sein Liebster so dermaßen vernarrt in seine Haare war.
„Willst du dass ich dich trage?“, fragte Rune auf einmal und lächelte dabei, als würde er sich fast freuen das gleich zu machen.
"Hm... ", zeigte Richard sich nachdenklich und biss sich leicht auf die Unterlippe, während er seinen Kopf ein Stück zurück nahm, um Rune in die Augen zu sehen, "Eigentlich nicht. Eher dass du... mitkommst."
Damit zog sich Richard bewusst langsam zurück und schenkte Rune einen verführerischen Gesichtsausdruck, während er sich aufrichtete. Einen langen Moment stand er einfach nur dort am Fuße des Bettes und schaute Rune so an, dann grinste er breit, drehte sich um und verschwand Richtung Bad. Nach einem kurzen Augenblick erschien sein Gesicht plötzlich wieder am Türrahmen zum Bad.
"Ich schenk dir die da, wenn du herkommst.", versuchte er Rune mit melodischer Stimme zu verführen und winkte mit einer blauen Zahnbürste, "Oder akzeptierst du auch andere Bestechungsmittel?"

Gut, wenn er sich nicht tragen lassen wollte musste Richard eben auch damit leben das er sich nicht hier wegbewegen wurde. Da konnte er ihn gerne weiter drum bitten. Er weckte damit lediglich Runes Interesse herauszufinden wie lange er wohl durchhalten wurde.
Richard gehen zu lassen war allerdings schon etwas das er sehr ungern tat. Deswegen hob er zumindest die Hände um sie in einem eher schwächlichen Versuch ihn hierzubehalten an seine Oberarme zu legen. Allerdings hielt das seinen Liebsten nicht auf und Runes Finger glitten an Richards Armen herab als er sich erhob. Dann eben nicht. Der Cyborg schloss die Augen wieder und seufzte missmutig. Hoffentlich beeilte Richard sich wenigstens wenn er jetzt schon den Raum verlassen musste.
Als er plötzlich Richard lockende Stimme aus dem Bad hörte öffnete Rune sein linkes Auge einen spaltbreit. Huch, ein Geschenk? Jetzt konnte er seine Neugierde doch nicht im Zaum halten. Als sein Blick allerdings auf die Zahnbürste fiel zeigte Rune sich unerbittlich und schloss er sein Auge wieder. Da musste er schon bessere Geschütze auffahren. Inzwischen machte es den Cyborg viel zu viel Spaß sich stur zu stellen.
„Hmmm, womit würdest du denn einen Polizeibeamten noch bestechen?“ Rune faltete seine Finger auf seiner Körpermitte um deutlich zu machen das Richard schwere Verhandlungen erwarteten. Seine Mundwinkel zuckten dabei jedoch in freudiger Erwartung in die Höhe.

„Hmmm, womit würdest du denn einen Polizeibeamten noch bestechen?“, entgegnete Rune und faltete seine Hände über seinem Bauch.
Richard musste also verhandeln, selbst wenn die Frage nur halbernst gemeint war. Zumindest verrieten Runes Lippen das. Die Frage war allerdings, was könnte Richard ihm überhaupt anbieten, immerhin hatte er ihm schon einiges, wenn nicht sogar fast alles gegeben, was er bisher hatte geben können. Richard lehnte sich an den Türrahmen und tippte sich mit der Rückseite der Zahnbürste gegen die nachdenklich gespitzten Lippen, während sein Blick zur Seite schweifte.
"Du hast schon meine Freundschaft, meine Bewunderung, meinen Beziehungsstatus, meinen Körper, meine Liebe, meine Klamotten und mein Bett.", merkte Richard an und hob überfragt die Arme, "Ich weiß nicht, was ich dir sonst noch anbieten könnte."
Er lachte leicht und legte dann mit leichtem Schmollmund den Kopf schief. Rune wollte einfach nicht zu ihm kommen, Richard würde jetzt auch viel lieber zu ihm springen, anstatt sich jetzt die nächsten drei Minuten im Bad zu langweilen. Aber er hatte gestern Abend und heute morgen schon keine Zähne geputzt und er ließ einen Tag mal zu, aber zwei hintereinander waren tabu. Rune hatte es wohl nicht so besonders mit solchen Dingen. Im Hinterkopf schrieb Richard das auf seine To-do-Liste und da er sowieso gerade dabei war, fiel ihm ein, dass da noch etwas auf der To-do-Liste stand.
"Hm...", brummte er und ihm war anzuhören, dass er eine Idee hatte, "Am Freitag findet bei Survey eine Betriebsfeier statt und natürlich bin ich da eingeladen und werde da natürlich entsprechend meiner Position vertreten sein. Wenn du brav bist, nehme ich dich vielleicht dahin mit. Aber wenn du lieber da liegen bleiben willst, gehe ich eben alleine dahin. Mit meinem schicksten Anzug... und dem frisch gewaschenen Wagen... ach ja und natürlich meinem perfekt weißen Lächeln."
Richard lachte gehässig, dann verschwand er im Bad, um sich die Zähne zu putzen.

Was waren das denn für Verhandlungen? Rune wollte ja gerne schadenfroh grinsen als Richard ihm offenlegte das er ihm nichts mehr anzubieten hatte das nicht ohnehin schon ihm gehörte. Aber als er diese ganzen Sachen aufzählte entzündete das eine unheimlich schone, warme Flamme in Runes Brust. Es tat so gut das der Cyborg tief einatmete und die Luft dann vollkommen zufrieden ausseufzte. Herregud, was hatte er nur für ein Glück!. Er hatte das Privileg von Richard angeschmollt zu werden! Er alleine wurde Zeuge dieses furchtbar niedlichen Spektakels!
Das überzeugte Rune beinahe seinen störrischen Kampf aufzugehen bei dem es schon lange nicht mehr alleine darum ging nicht das Bett zu verlassen. Dazu machte das Ganze viel zu viel Spaß.
Was ihm dann allerdings angeboten loste zunächst nur eine Reaktion bei dem Hippie in Zivil aus. „Klingt langweilig...“ ,murmelte er. Das Wort „Betriebsfeier“ alleine klang ja schon furchtbar öde! Er hatte Richard natürlich begleitet um ihm die Tortur ein wenig angenehmer zu gestalten, aber so?
Obwohl er sein Lächeln definitiv sehr vermissen wurde....Moooment. Bei dieser Feier wurden doch bestimmt auch Frauen anwesend sein. Frauen die sich an Richards wunderschönen Lächeln ergötzen und seinen Mann anschmachten würden! Und er wäre nicht da um ihnen böse Blicke zuzuwerfen!
„Okay, ich komme!“ ,verkündete Rune schnell und war schon aufgesprungen um ins Badezimmer zu düsen. Schnell schnappte er sich die Zahnbürste aus Richards Hand und sah ihn mit großen Augen unter in Sorge verzogenen Augenbrauen an. „Du willst da doch eigentlich gar nicht ohne mich hin, oder?“ Dann hoben sich seine Augenbrauen auf einmal forschend und der traurige Hundeblick war passe. Stattdessen schmunzelte Rune. „Ich meine, nach Spaß hört sich das für mich nicht an.“

Plötzlich schien Rune hellwach zu sein und wäre im Bad fast in Richard rein gerannt, der nur darauf gewartet hatte. Nachdem Rune sich die Zahnbürste aus Richards Hand geschnappte hatte, grinste dieser triumphierend. Allerdings nicht lange, denn er drückte seinem Liebsten viel lieber einen Kuss auf die besorgt verzogene Stirn.
„Du willst da doch eigentlich gar nicht ohne mich hin, oder?“, fragte Rune im nächsten Moment und Richard lachte verächtlich auf.
"Als hätte ich jemals in Betracht gezogen dich nicht mit zu nehmen.", meinte er lachend und griff nach seiner elektrischen Zahnbürste neben dem Waschbecken, um damit fast angeberisch zu winken, "Ich wollte nur nicht alleine Zähneputzen."
Dann zwinkerte er Rune zu und lachte. Zum Glück schmunzelte auch Rune und meinte sogar, dass sich sowas ja überhaupt nicht nach Spaß anhörte. Richard sah ihn mit einem Blick an, der deutlich machte, dass er das selbstverständlich auch so sah und gerade deswegen einen Partner brauchen könnte.
"Es gibt aber umsonst Essen und Trinken bis zum Abwinken, also ...", meinte Richard und zuckte mit den Schultern, "Ich gehe jedes Mal hin. Solche Einladungen abzulehnen fände ich Verschwendung.", fügte er an, feuchtete seine Zahnbürste kurz an und versah sie mit Zahnpasta, "Ich bin nicht wie die anderen im Überfluss aufgewachsen. Kostenloses Essen lasse ich doch nicht stehen."
Richard lachte leicht und begann dann seine Zähne zu putzen, natürlich nicht ohne hin und wieder einen Blick zu Rune zu werfen und manchmal sogar zu lächeln.