Sie beide waren gerade ein bisschen wie Teenager, die sich gegenseitig zum ersten Mal entdeckten. Radu kannte zwar Reis Körper schon recht gut, aber er wusste nur, wie Draco auf seine Berührungen reagierte. Und sogar er mit seinem von Vampirismus und Schizophrenie zerfressenem Hirn begriff, dass die beiden eigenständige Personen waren und entsprechend jeder anders auf denselben Reiz reagierte. Auch wenn beide wohl ziemlich auf ihn abfuhren...
Rei war allerdings zögerlicher, als es an sein bestes Stück kam, dass schon ziemlich wach geworden war. So richtig bekam er ihren inneren Zwiespalt gar nicht mit, er war zu sehr damit beschäftigt, alles Neue zu verarbeiten. Sein Körper reagierte zwar von selbst darauf, aber er wollte Rei auch beweisen, dass er nicht nur die grobe Hyäne sein konnte, sondern durchaus ein lernfähiger, zärtlicher Mann in ihm steckte. Er lies ihr Zeit, nahm ihre Berührungen in sich auf und folgte dem sanften Druck auf seiner Brust, bevor er den Kuss liebevoll erwiderte. Seine Hände begaben sich von selbst ein wenig auf Wanderschaft, strichen an ihren Seiten hinauf und krallten hier und da ein wenig in die weiche Haut. Für ihn war das selbst ziemlich neu, aber er fand, dass er sich nicht so schlecht schlug.
Bedachte man zusätzlich noch, dass er Durst hatte... und nicht nur den nach einer schönen kalten Cola. Er hatte sich seit er in Rumänien abgereist war, nichts gerissen und der Unfall auf der Brücke hatte ihn geschwächt. Sein vampirischer Körper verlangte nach Nahrung und sein Hirn erinnerte sich leider allzu gut daran, dass Reis Blut sehr energiereich war, wenn auch mit dem bitteren Nachgeschmack von Gin. Seine Zunge erkundete ihren Gaumen und er konnte ihr Blut unter der weißen Haut riechen... Er konnte es pulsieren fühlen und unwillkürlich ging seine Atmung schwerer, während seine Pupillen sich wieder verengten. Einige Stimmen kamen zurück und sagten ihm deutlich, dass er sich nehmen sollte, was doch so dicht vor ihm lag und ihm zustand. Er brachte seine restliche Willenskraft auf, um diese beiseite zu wischen, aber seinen Hunger konnte er nicht beiseite schieben... Als sie von ihm kurz abließ und ihn etwas unsicher ansah, schluckte er hart und sah ihr selbst mit einer gewissen Scheu in die Augen. Er wollte ihr nicht wehtun, andererseits würde er so gerne... Seine Hand lag an ihrem Hinterkopf und als sie ihn dann leidenschaftlich küsste, drückte er sie an sich, weil er fürchtete, wenn sie sich nur einen Zentimeter von ihm wegbewegte, würde er seine Fänge in ihren Hals schlagen. Und wie sehr er sich unter Kontrolle halten könnte, vermochte er nicht zu sagen... Weiter südlich mischte dann wieder ein anderes Gefühl mit, auf das er sich zu konzentrieren versuchte, als er ihr fest an den kleinen, runden Hintern fasste und sanft an ihrer Unterlippe knabberte. Ein wenig sensibel war er gerade schon... "Rei... bitte weiter... sonst übernimmt der Hunger..." Gerade jetzt, wo sie langsam zueinander fanden und sie so mutig geworden war, das wollte er auf keinen Fall kaputt machen... Seine Hüfte bewegte sich leicht mit ihren Bewegungen mit und seine Hand wanderte in ihren Nacken, wo er leicht mit den ausgefahrenen Krallen über die Haut fuhr.