Baals Zimmer

cf: Emmi's Zimmer

Die Dämonin tappste fröhlich durch die Flure und schaute sich die Jungenebene ganz genau an. Man musste ja wissen, womit man es zu tun hatte. Womit sich ihr Bruder später rumschlagen musste. Grinsend bog sie um die Ecke und checkte jedes Zimmer nach Auren ab. Ab und an fand sie welche, doch die meisten Räume waren leer. Ob es auf dieser Etage wohl auch Weiber gab? Emilie seufzte und stand vor seiner Zimmertür. Sie schob ihn vor, damit er aufschließen konnte. Dann folgte sie ihm ins Zimmer. Sie schaute sich um und beschloss sich erst einmal hinzusetzen. Wie ein nasser Sack lies sie sich auf die erst beste Sitzmöglichkeit fallen und lehnte sich nach hinten. Mit ausgestreckten Gliedmaßen und den Kopf nach hinten gebeugt, gähnte sie herzhaft und beobachtete ihn "verkehrt herum". »Los, mach schnell. Ich will wieder in mein Zimmer. Da ist es gemütlicher.« Sie streckte ihm die Zunge raus und betrachtete das Zimmer erneut. Zwar lief ihr langsam das Blut in den Kopf, aber was sollte schon großartig passieren. Grinsend schaute sie ihrem Bruder nach.

Ich ging den langen Gang entlang, und das nun schon zum zweiten Mal. Dieses Mal war ich allerdings in der richtigen Etage, und dieses Mal bestand auch nicht die Gefahr bei meiner Schwester herein zu schneien, denn sie lief mir hinterher. Ich öffnete die Tür, die zu meinem Zimmer führte, und trat ein. Meine Schwester kam ebenfalls in das Zimmer und sah sich kurz um, ließ sich dann aber sofort auf das Sofa fallen, und zwar mit dem Kopf unten, und den Beinen oben, also falsch herum. Ganz typisch Emmi. Mich kümmerte nicht wirklich, was Emmi machte, solange sie in meinem Zimmer nichts kaputt machte, und das würde sie schon nicht. Ich stellte mein Gepäck ab, und nahm mir ein frisches T-Shirt und ein Sweatshirt. Ich verließ nicht diesen Teil des Zimmers um mich um zuziehen, immerhin war nur meine Schwester anwesend, und ich wechselte nur mein Oberteil. Als ich fertig war lagen meine ganzen Haare in meinem Gesicht und ich konnte kaum mehr etwas sehen. Ich richtete meine Frisur soweit es ging, ohne Kamm oder Haarspray. Normalerweise brauchte ich kein Haarspray oder sonstiges, aber es gab solche Tage, an denen ich das Gefühl hatte, dass meine Haare mich hassten. Es gab an meinem Aussehen nur eine Sache, die jeden Tag perfekt sein musste: Meine Haare. Als ich wieder halbwegs gut aussah, und wieder alles sehen konnte, ohne dass mein Blick von meinem Haaren versperrt wurde, ging ich zurück zu meiner Schwester, und setzte mich neben sie auf das Sofa. Meine Hände hatte ich hinter meinem Rücken, denn ich hatte noch etwas aus meinem Gepäck genommen, das bald nicht mehr mir gehören sollte. “Du? Ich hab dir was mit gebracht!“, sagte ich, und lächelte. In der kleinen, roten Dose, die ich meiner Schwester in die Hand drückte, war eine Quietscheente versteckt. Ich hoffte, dass ihr mein kleines Geschenk gefallen würde, auch wenn es mehr als Witz gemeint war, immerhin war es eine gelbe Ente aus Gummi, von der ich mir nicht einmal sicher war, ob sie es überhaupt schaffen würde zu schwimmen. Und wenn nicht, dann hatte ich immernoch die Chance, dass sie die große, bunte Schleife gar nicht erst öffnen konnte. “Du willst zurück zu dir? Okay, dann mach das Geschenk drüben auf, oder auf dem Weg.“ Ich stand auf, und öffnete die Tür. “Nach dir“, sprach ich, und machte eine Handbewegung aus der Tür heraus.

tbc.: Emmis Zimmer

Leise fing sie an zu summen als sie nun auf ihren Bruder wartete. Sie beobachtete ihn wie er sich umzog. - Nichts Neues für sie, dass er Oberkörper-frei vor ihr rumtanzte. Kurz wanderte ihr Blick über seinen Körper. Hatte er ein wenig trainiert? Oder hatte sie ihn einfach schon zu lang nicht mehr gesehen? Sie legte leicht den Kopf schief als er sich dann das neue Shirt anzog. Sofort fiel ihr Blick auf seine Haare, die ihm nun frech vor die Augen hingen und ihm die Sicht versperrten. Sie lachte leicht. Dass Problem mit den Haaren hatte sie auch oft. Weiterhin grinsend betrachtete sie ihren Bruder und seinem Kampf. »Vielleicht solltest du Haargel oder Haarspray benutzen- das sieht nach einem langen Kampf aus~«, meinte sie dann zu ihm und schaute sich im Zimmer um. Ob er sich überhaupt schon richtig eingerichtet hatte? Wo steckte er sein ganzes Zeug hin? Ob sie ihm wohl irgendwann helfen musste? - Böööörghs! Als ihr Blick wieder auf ihn fiel war er mit seinem Haar-Kampf fertig und kam nun geradewegs zu ihr - Die Hände hinter seinem Rücken als ob er was verstecken wollte. Sie schaute ihn misstrauisch an. Wollte er sie nun mit irgendwas bestechen? Oder vielleicht ein: "Ich-hab-dich-vermisst"-Geschenk? Ihre Augen wurden noch ein Stückchen schmaler und sie lies sich vom Sofa fallen als er sich draufsetzte. Nun setzte sie sich richtig hin und sie funkelte ihn mit ihren roten Augen an. »Was hast du daaaaa~?«, fragte sie im kindischen Ton und machte einen leichten Schmollmund. »Will haaaaben~«, murmelte sie leise und tastete nach seinen Händen, um sich das zu holen, was er versteckte. Doch da drückte er es ihr auch schon in die Hände, verwundert schaute sie die rote Dose an und dann ihn. »Wehe, es ist keine Süßigkeit.«, sagte sie dann und stand auf. Langsam ging sie zur Zimmertür und fuchtelte unterwegs die Schleife auf. »Määh, du weißt doch wie ich Schleifen hasse~«, meckerte sie und fuchtelte weiter dran rum bis sie endlich aufging und sie sehen konnte, was in der Dose war. Sie musste lauthals anfangen zu lachen und nahm sich das Quietscheentchen aus der Dose. »Oh Gott! Mein Traum wird wahr! Ich habe das allmächtige Quietscheentchen!« - Wobei sie sich noch gar nicht sicher war, ob die überhaupt quietschen konnte. Lachend verließ sie das Zimmer und ging Richtung Treppenhaus. »Er wird Hans heißen.«

tbc: Emmi's Zimmer.