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Devils Kitchen

vAnonymous
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Nun, eins musste Amani mit voranschreitender Zeit zugeben- ihr behagte dieser dichter Regalwald ganz und gar nicht. Es übermittelte ein verdammt klaustrophobisches Gefühl, weswegen sich die Araberin vornahm, nicht allzu oft nach oben zu sehen, da gerade dann das Gefühl nur noch viel stärker wurde. So konzentrierte sie sich viel lieber auf das Sortiment, das in ihrem Blickfeld lag- was auch gar nicht mal so schwer viel, gab es doch so schrecklich viel, von dem sie einiges nicht einmal kannte, geschweige denn wusste, wofür es war. Dennoch kam sie nicht umhin, sich wieder den weiten Himmel über sich zu wünschen- oder vielleicht noch besser, die beinahe unendlichen Weiten der Wüste. Verglichen mit der, war es kein Wunder, dass sie hier fast Klaustrophobie bekam, wenn sie sich nicht gerade auf etwas anderes konzentrierte. Dennoch streifte sie weiter- sie konnte schlecht nur für sich etwas kaufen und dann einfach zurückgehen, ohne immerhin ein gewisses Maß an Mühe aufgebracht zu haben, etwas die für die edlen Damen zu finden. Offenbar stand sie da allerdings reichlich falsch- von etwas, was man für sie kaufen konnte, war weit und breit nichts zu sehen. Zumindest nicht auf der einen Regalseite, an der sie sich befand. Stattdessen stolperte sie immer wieder über Dinge, die sie für sich kaufen könnte, die sie selbst schön fand... und dann noch benutzen konnte, sollte man wohl dazu sagen. Vor allem bei einer Stelle mit überaus exotischem Haarschmuck musste sie sich zusammen reißen, nichts mitzunehmen und stattdessen weiterzugehen- mit dem Resultat, dass das Bild des Haarschmucks immer wieder vor ihren Augen aufflackerte, bis sie schließlich grummelnd und fluchend auf dem Absatz kehrt machte um doch einen recht extravaganten Kamm mitzunehmen- mit dem inneren Vorsatz, jetzt aber wirklich etwas für die Anderen zu kaufen, immerhin hatte sie allein für sich jetzt schon drei Sachen.
Den Vorsatz aber auch wirklich umzusetzen, das würde wohl was ganz anderes sein; sie stand inmitten des ganzen Gerümpels und hatte nicht die geringste Ahnung, wo sie suchen sollte. Ganz zu schweigen, dass sie den genauen Weg auch erst einmal wieder würde suchen müssen, obgleich sie meinte, ihn noch immerhin grob zu wissen. Amani seufzte leise- wenn sie hier raus war, würde sie wohl erst einmal so schnell nicht wieder hierhin zurückkommen. Oder wenn, dann höchstens zur Bar gehen, aber sich wohl weniger nochmal durch dieses elendige, ewige Gewirr aus Stahlregalen quetschen und dabei bald Klaustrophobie entwickeln. Wenn sich ansonsten partout nichts fand, dann… würde sie eben eine Alternative finden müssen oder eben Angestellte. Sofern es die hier überhaupt gab. Sehen oder hören tat man von ihnen jedenfalls nichts. Spüren auch nicht, obgleich die Araberin keine besondere Begabung dafür hatte, die Anwesenheit anderer über eine größere Strecke hinweg zu spüren. Sie war schließlich keine lebende Antenne für die Anwesenheit möglicher anderer. Leise schnalzte das Langhaar mit der Zunge, während sie sich kurz im Kreis drehte, ohne eine neue Erkenntnis daraus zu bekommen. Ein wenig missmutig verengte sie ihre Augen, ehe sie die Stimme des Violettäugigen vernahm, der sich halb ins Regal hängte, auf der Suche nach was auch immer, ehe er die Anwesenheit Amanis bemerkte. Es bedurfte nicht viel Vorstellungskraft oder Einfühlungsvermögen, um die Vermutung anzustellen, dass er diese Situation als nicht die Beste empfand- würde sie selbst wohl auch nicht, wenn sie an seiner Stelle wäre. Allerdings hätte sie wohl, im Gegensatz zu ihm, die Person gar nicht erst groß angesprochen, sondern… ignoriert. Sofern man das Nichtansprechen zu Ignorieren zählte, was sie in diesem Falle tat. Weiteres, außer ihrer Frage sagte sie nichts, sondern blieb in ihrer Haltung, während er sich mit einem Wink aus dem Regal zog und aus ihrem Gesichtsfeld verschwand.
Eine Weile starrte die Araberin auf die Stelle, wo er verschwunden war und überlegte, ob sie nicht einfach weitergehen solle- was sollte sie auch auf einen Fremden, der offensichtlich Spaß dran hatte, seinen Kopf in Regale zu stecken? Doch ehe sie zu einer endgültigen Entscheidung gekommen war, kam er schon um das Regal herum und schritt auf sie zu, während er ein wahrhaft eigenartiges Bild abgab; das Katana, dass an seiner Seite hing, kam wohl die Rolle zuteil, das Ganze noch abstrakter wirken zu lassen- immerhin, zusammen mit… war das Tierfutter? und Gebäck wirkte das ganze Auftreten des jungen Mannes wahrhaft skurril. Nicht, dass es das vorhin nicht schon getan hätte, durch seine Aktion, doch setzte das dem ganzen wohl die Krone auf. Ließ man das beiseite, sah er… auch nicht gewöhnlich aus, mit diesen intensiven, violetten Augen und einer Haarmähne, die entweder ganz grau, oder lediglich grau meliert war. Nicht, dass Amani so viel normaler aussah als er –beschränkt auf die physische Erscheinung-, mit ihren Tattoos und dem Piercing. Nur, würde er wohl doch mehr auffallen, mit dem Zeug, dass er mit sich führte. Die Pantherdame musste zugeben; sie hatte nicht die geringste Ahnung, was sie von ihm halten sollte und auch fiel es ihr nicht besonders leicht, ihre Fassung ob dieses Bildes zu behalten.
Seine Stimme, und seine Art zu sprechen, fingen das Bild auf, wenn man so wollte, denn, sie gab zu, sie hatte eine ganz andere Art des Sprechens ob dieses Bildes erwartet- es war wohl eine krankhafte, angeborene Sache, jemanden schon anhand des ersten Eindrucks in irgendeine Schublade zu stopfen. Davon blieb auch sie nicht verschont- erst recht nicht bei so etwas skurrilem. Seine Worte hatten dennoch etwas belustigendes- immerhin war sie nicht gerade diejenige, die sich darüber aufregte, wenn jemand unhöflich zu ihr war oder sie ignorierte- vorausgesetzt, das tat niemand, den sie eigentlich gut kannte… und so. Denn es wäre schon ein starkes Stück von ihr, selbst Unhöflich, ignorant und dreist zu sein, sich dann aber über das Verhalten bei anderen aufzuregen. Sie fand übertriebene Höflichkeit sowieso schlimmer, als Unhöflichkeit. Der Fall bei dem Fremden war im Grunde grenzwertig- es gab schlimmeres, dennoch reichte es, dass sie ihre Augen ein wenig verengte. „Es hätte mich nicht unbedingt weiter gestört.“ Natürlich hätte sie das nicht. Er war ein Fremder- und weswegen sollte sie die Beleidigte spielen, oder sein, wenn er einfach weggegangen wäre? Hätte sie ihn von sich aus ausgesprochen, hätte die Sache zwar schon was anders ausgesehen, aber das war ja nun nicht der Fall. Kurz taxierte sie ihr Gegenüber aus gräulichen Augen, ehe sie leicht mit ihren Schultern zuckte. „Ich fragte lediglich, was die Aktion sonst gewesen sein sollte- wenn es schon nicht das war, wonach es ausgesehen hat.“ Erneut musterte sie ihr Gegenüber. Es war eine Angewohnheit von ihr, das direkte Anreden eine gewisse Zeitlang zu umgehen- meistens ging das dann solange, bis sowieso geduzt wurde, sofern ihr die Person nicht von vornerein unsympathisch war oder einfach dumm kam. Ansonsten war sie, basierend auf ihrer Unhöflichkeit, meistens sofort am Duzen. Ausnahmen gab es gewiss, doch waren diese selten.

[out: Tjah- so isse, die jute Amani. Textet Fremde einfach zu. xD Gomen im übrigen, dasses doch länger als geplant gedauert hat. >_<']
 23.10.11 21:49
vAnonymous
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Mit einem strengen Blick dem keine Einzelheit entgehen würde musterte er die aufkommende Änderung der Mimik in dem Gesicht der über und über tattoowierten Frau. Die Augenlider wurden leicht zusammengekniffen, es brachte einen Hauch von asiatischem Flair in ihr exotisches Gesicht, die entstandenen kleinen Falten und Grübchen an den äußeren Augenwinkeln ließen den leichten Lidstrich auf den Lidern etwas kruselig wirken. Überhaupt war sie sehr interessant geschminkt. Zugegeben, Aaron hatte als Anhängsel des männlichen Geschlechts herzlich wenig Ahnung vom Schminken, nicht zuletzt weil er sich selber nicht als Transsexueller empfand oder ein Make-Up-Artist war, genau so wenig wie er eine Freundin hatte die er regelmäßig beim morgendlichen Schön-Machen studieren und ausfragen konnte, das Lidschatten auftragen oder präzise Ziehen eines Lidstriches mit Hilfe eines flüssigen Eyeliners blieb ihm bis her ein ungelüftetes aber faszinierendes Geheimnis, umso mehr fand man Interesse in der Kunst des Schminkens. Ja richtig, für den Kanazawa glich diese fast schon alltägliche Arbeit einer Kunst die ihren Wert im Laufe der Zeit verloren zu haben schien. Was manche Frauen (oder Männer) dort auf ihre oder anders Leuts Lider zauberten sah atemberaubend schön und vor allen Dingen kompliziert aus, besser als so manch in einem Museum ausgestelltes und als Kunst verkauftes Farbgewirr. So unauffällig wie möglich begutachtete er mit gewohnter 'Über-Genauigkeit' das Farbspiel auf den Lidern der jungen Dame vor ihm, sie schien die Art des Schminkens zu verstehen und auszuüben zu wissen. Manche gescheiterten Versuche Augen die Illusion von Größe und Wachheit zu geben durch dementsprechend gewählte Lidschatten und Kajals sollte man lieber gleich unterlassen und sich mit dem natürlichen Erscheinungsbild seiner Selbst zufrieden geben. So etwas sah dann einfach nicht mehr schön aus, obwohl Make-Up seines Wissens nach ja genau diesen Effekt haben sollte, das man schön(er) aussah. "Manchmal beneide ich Frauen einfach dafür, dass sie sich nach belieben Farbe ins Gesicht pinseln können ohne dabei schräg angeguckt zu werden..." Alles ein Resultat von Normen und Werten. Genau wie die Tatsache das Männer im Normalfall eher Hosen trugen, Frauen jedoch die freie Wahl zwischen Hosen, Röcken, Kleidern und ähnlichem hatten.
Jedenfalls hatte der Fusionierte sich um ehrlich zu sein eine...eine...eine etwas...lebendigere Reaktion gewünscht - was wohl am ehesten daran lag, dass er selber eher lebendige Reaktionen zeigte - , aber dieses schlichte Augen zusammen kneifen. Unwillkürlich seufzte er zur Seite weg und sah an seinem Gegenüber vorbei während er antwortete. "Gut zu wissen." Naja, eigentlich nicht, er kannte die Person nicht und es war ja nicht so als würde er ihr hinterherstalken und sich auf einem kleinen schmierigen Notizblock Stichpunkte zu ihrer Person notieren, deswegen war es eigentlich unwichtig. Anscheinend redete sie nicht gerne mit Fremden, oder wurde nicht gerne einfach so angesprochen, vielleicht war der Grund auch nicht trifftig genug, was auch immer. Mit mehr Skepsis im Gesicht hörte er weiter zu, sah jedoch immernoch zur Seite. Die unterschwellige Distanz die diese Dame aufbaute wirkte ebenso kalt wie abgeschottet. Automatisch veränderte sich darauf hin die seine Reaktion, zum Gleichgültigen hin, vielleicht auch ein kleiner Unterton von Genervtheit. Das kratzte an seinem Ego, wahrlich, so etwas kratzte an seinem Ego. Man konnte es nicht leugnen dass er auf Grund seines nicht zu verachtenden Aussehens hin eine Art von Arroganz aufgebaut hatte, die ebenso oberflächig wie überflüssig war. Jedes kleine Ereignis dass diese Arroganz nicht fütterte und näherte schrabbte wie ein Eiskratzer über die zugefrorene Glasscheibe an ihm, im negativen Sinne natürlich. So konnte man sein Verhalten fast schon als Trotz bezeichnen, was sich ja nur zu gut mit dem kindlichen Verhalten von gerade eben verbinden ließ. "Ah. Na dann..." Viel mehr fiel dem jungen Herrn für den Moment auch nicht ein. Diese bekannte beklemmende Stille breitete sich aus, dann noch diese beklemmend engen Gänge mit diesen beklemmend hohen und einzäunenden Stahlriesen um sie herum. Eine wunderbare Atmosphäre. Unter diesen Umständen wurde die Lächerlichkeit und Kuriosität der Situation noch mehr betont. Eigentlich war dieses Gesagte der jungen Frau von wenig Belangen, das Nachfragen danach vollkommen überflüssig, das betretene Schweigen peinlich.
"Vergessen wir das einfach", begann das Halbwesen mit einem Räuspern, "ist ja auch unwichtig" - womit er sich selber gerade bloß stellte und lächerlich machte - "dann ehm, einen schönen Tag noch" - er wandte sich zum gehen, drehte sich aber um und fragte - "Und wissen Sie vielleicht wo und ob es hier einen Ausgang beziehungsweise eine Kasse gibt?" Es gab genügend Gründe nun das Weite zu suchen. Erstens: so konnte man sich aus einer unangenehmen Situation flüchten, zweitens: hier drin hielt man es wirklich nicht allzu lange aus, drittens: diese Scones ließ man sich bestimmt nicht entgehen, da man aber nicht kriminell werden wollte musste man wohl oder übel bezahlen, und dazu brauchte man eine Kasse, eine Theke oder zumindest eine Bedienung. Doch alles dies schien für den Moment in weiter Ferne. Gefangen in einem Labyrinth aus grauen Eisenregalen, neben dieser Frau die diese seltsame Distanz aufbaute, zumindest kam es ihm so vor, dass dies den unumgänglichen Mächten der Fehlinterpretation unterlag war erst einmal dahin gestellt.
Das letzte Mal, als er einem völlig Fremden Menschen (der sich hinterher als Engel entpuppte) über den Weg gelaufen war hatte sich aus dieser Begegnung eine facettenreiche und angeregte Unterhaltung entwickelt, wirklich interessant dazu noch, sie hatten sich angefreundet und jetzt hatte Aaron eine weiter Person - eigentlich die Erste und bisher Einzige - welcher er vertrauen konnte, mit welcher er sich verstand und sich verabreden konnte. Vielleicht lag diese Entwicklung auch daran, dass diese Person männlich gewesen war. Leider war es oft einfacher sich mit gleichgeschlechtlichen Wesen anzufreunden, möglicherweise lag es auch daran, dass das Ganze unter günstigeren und weniger skurrilen Umständen von statten gegangen war, in einer anderen Umgebung, zu einer anderen Tageszeit, und so weiter und so fort. Es gab sicherlich noch ein paar andere Faktoren die da eine Rolle gespielt hatten, schön und gut, nur änderte das nichts in diesem Moment. Auf die Antwort wartend kratzte er sich beiläufig in den Haaren, tippte auf seinem Schwertsatz herum, ließ den Blick durch die Regale wandern ohne dabei wirklich Notiz von deren Inhalt zu nehmen und kratzte sich wieder im Kopf. "Wahrscheinlich kann sie mir auch keine ausreichende Auskunft geben. Sie sieht weder wie eine Angestellte aus, noch verfügt sie über eine Karte die die örtlichen Begebenheiten dieses Import- und Exportgeschäftes aus der Vogelperspektive schildert. Und selbst wenn sie eine Angestellte wäre, was garantiert mir, dass die Angestellten sich hier überhaupt zurecht finden? Nach und nach wird mit immer klarer wieso dieser Laden über dem Eingang mit dem Namen 'Devils Kitchen' prangert. Ich hätte es wissen müssen, und jetzt sowas..." Man könnte ja wenigstens vorwarnen, dass es sich hierbei um ein gefährliches Labyrinth aus Stahlregalen handelte mit Gefahr zur Reizüberflutung und zum Verirren, nicht zu vergessen auch mit Gefahr zum Wahnsinn. Wobei es fraglich wäre ob dann noch ein Kunde ein Fuß in das Geschäft setzen würde. Andererseits gab es genug Leute die freiwillig bei Geisterbahnen mitfuhren und Spukhäuser besuchten, wieso dann nicht auch in ein Reklame-Stahl-Labyrinth gehen? Vielleicht gäbe das Ganze gar nicht mal so eine schlechte Attraktion ab. Und genau mit diesen irrelevanten und realitätsfernen Gedanken spiegelten sich schon erste Anzeichen des Wahnsinns in Aaron wieder. Das Böse der Devils Kitchen hatte angefangen in ihm zu wurzeln... nein, natürlich nicht.

(out: Jaja, redet wie ein Wasserfall =D Kein Problem, hab' die PM ja bekommen (und vergessen zu antworten...sry...), ganz abgesehen davon, dass ich auch nicht gerade schneller war ^^'')
 29.10.11 20:37
vAnonymous
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Der Dunkelhaarigen entging der taxierende Blick des Fremden nicht, obgleich er weitaus weniger penetrant wirkte, als er es hätte sein können. Und doch fühlte sie sich recht stark in frühere Zeiten zurück versetzt, in denen sie ebenfalls aufs genauste gemustert wurde, und für fähig empfunden wurde, oder eben nicht. Hatte sie zu der Zeit meist stur geradeaus gestarrt und sich kaum gerührt, erwiderte sie nun den Blick des Mannes mit dem überaus skurrilen Auftreten- zumindest eine gewisse Zeitlang. Sie hegte nicht genügend Interesse an seinem Erscheinen, um weiter ihren Blick großartig auf ihm ruhen zu lassen, noch empfand sie seinen Blick als eine stumme Herausforderung- andernfalls würde die Araberin nicht einfach nach der kurzen Zeit den Blick abwenden. Obgleich das vielleicht auch leichter gesagt, als überhaupt getan war- sie konnte sich gut vorstellen, dass es auf die Dauer bei solch einem stummen Kampf schwer war, dem Blick der violetten Augen standzuhalten. Aber gewiss nicht schwieriger, als Roten, oder… Irislosen Augen. Aber das war momentan eher… belanglos. Zwar gab es zwei Dinge, die ein gewisses Maß an Interesse in Amani weckten, doch war dieses auf eher milder Basis; das wäre einmal die Frage nach seiner tatsächlichen Haarfarbe –was im Grunde so ziemlich banal war, sich darüber überhaupt groß Gedanken zu machen- und die, nach seiner Rasse. Vor allem zweites war im Grunde fast immer vertreten- irgendwie, mal stärker, mal weniger, ebenso wie der Drang, die Neugierde, eine Antwort darauf zu erhalten. Im Moment war beides eher niedrig angesiedelt- wie schon gesagt, wurden von dem größer werdenden Wunsch überschattet, wieder das Nachtlicht zu sehen und nicht die Klaustrophobie hervorrufenden Metallregale.
Auf die kurz angebundene Bemerkung des Fremden hin, hob sich nur eine Braue der recht exotischen jungen Frau leicht, doch ansonsten blieb eine äußere Reaktion aus- wie hätte eine solche überhaupt ausfallen sollen? Ihre vorherigen Worte waren nur ehrlich gewesen- wenn auch gleichzeitig relativ… hart. Kalt. Abweisend. Gleichgültig- ganz gleich, wie man es nun genau nennen wollte. Wäre Amani jemand anders, oder in einigen Dingen schlichtweg anders drauf, könnte sie jetzt wohl sagen, dass es ihr Leid täte, mit der Bemerkung ihm einen unangenehmen Stich versetzt zu haben. Oder was auch immer es war. Nur war sie eben niemand anders und auch nicht anders drauf. Und Leid tat es ihr dementsprechend auch nicht. Natürlich wieder einmal mit der Begründung, dass er ein Fremder war. Den Blick weiterhin von ihm abgewandt, widmete sie einen Teil ihrer Aufmerksamkeit wieder diesem Tessen-Ding, was wiederum ein Verweis auf ihre doch ziemlich unhöfliche Art war. Tatsächlich war es eher schwer zu sagen, an wem –oder was- sie mehr Interesse hatte. Gut möglich, dass es momentan wirklich eher dieses Fächerartige Teil war, statt des Fremden. Aber wie sollte es doch auch groß anders sein, breitete sich doch erneut wieder eine –zugegebener Maßen- recht drückende Stille zwischen ihnen aus, die sie selbst jedoch nicht unbedingt zu durchbrechen gedachte. Stattdessen bildeten sich nichtige Gedanken darüber in ihrem Kopf, ob so ein Fächer wohl effektiver war, als ihre alteingesessenen Messer und Dolche. Man sah also; sie amüsierte sich prächtig und hatte nur produktive und sonst was Gedanken, die sich vorrangig mit positivem Interesse um ihr Gegenüber drehten. … die gefundene Ironie darf selbstverständlich eingefangen und verkauft oder behalten werden. Oder gegen etwas eingetauscht, dass die Araberin gewissen, tierischen Gesellinnen mitbringen konnte.
Die Ishaq hob den Blick erst wieder an und richtete ihn auf den Fremden, als er erneut die Stimme anhob, während sich seine Stimmung offensichtlich innerhalb kurzer Zeit geändert hatte, beinahe, in gewissen Punkten… angepasst. Mehr oder weniger. Auf jeden Fall meinte sie, ein gewisses Maß an Gereiztheit im Unterton gehört zu haben. Nicht, dass das an sich besonders verwunderlich war –sollte in der Vergangenheit bei anderen Fremden schon Öfter vorgekommen sein-, doch rief es ein gewisses Maß an- nun, man kann sagen, Überraschung, in ihr wach. Immerhin, hatte sie damit bei ihm nicht unbedingt gerechnet, war sein Auftreten und seine Stimmung wenig zuvor noch anders gewesen. Obgleich sie sich vielleicht fragen sollte, ob sie in seiner Situation so groß anders reagiert hätte. Vermutlich nicht, bei ihrer nüchternen Reaktion. Sie neigte lediglich kurz den Kopf, schwieg jedoch auch weiterhin- was hätte sie auch groß dazu sagen sollen-, während das bedrückende Schweigen erneut einsetzte, wie kurz zuvor. Doch erneut durchbrach sie das Schweigen nicht, musterte den Fremden dieses Mal jedoch schräg von der Seite heraus. Offensichtlich gehörte er zu der Sorte Wesen, die sich nur schwer einschätzen ließen- zumindest als Fremde. Und wenn man meinte, ihn in Etwa eingeschätzt zu haben, reagierte er doch vollkommen unvorhergesehen. Ja, so einer könnte er womöglich sein- Nicht, dass Amani sich in diesem Punkt anmaßte, sich wirklich sicher zu sein.
Unwichtig? Beide Augenbrauen wurden angehoben, während der Blick erneut vollständig zu ihm zurückwanderte. „Unwichtig also.“ Und weswegen hatte er dann vorhin noch nachgefragt, wenn es ohnehin unwichtig war? Zwar würde sie von sich aus nicht sagen, dass es wichtig sei, doch war es von seiner Seite doch nun durchaus… wiedersprechend? Doch sie hakte das Thema im Grunde recht schnell immerhin halb ab, zumal der Fremde sich sowieso mit einer Verabschiedung zum Gehen wandte. „Ja, gleichfalls.“ So nett war die gebürtige Araberin dann doch, obgleich man eben nicht sagen konnte, dass es aus tiefsten Herzen stammte. War ja letzten Endes eh mehr eine Höflichkeitsfloskel- auch, wenn sie sich sonst eigentlich nicht unbedingt besonders mit derlei ausgiebig beschäftigte, aber gut. Amani hatte ihre Aufmerksamkeit eigentlich schon wieder von dem Violettäugigen Fremden abgewandt, als er sich auf halbem Wege nochmal umdrehte und sie nach dem Ausgang, bzw. der Kasse fragte. Sie hob eine Augenbraue erneut leicht an, ehe sie den Blick über ihre Schulter schweifen ließ. Wo war der Ausgang noch gleich? Irgendwo in der Richtung… oder nicht? Verdammt. Leise nuschelte sie erneut Flüche und Verwünschungen auf Arabisch- doch die würden niemanden aus der Situation helfen. Amani seufzte kurz und schloss ihre geschminkten Augen, ehe sie ihren Blick wieder auf den Fremden richtete. „Wenn man irgendwo reinkommt, kommt man normalerweise auch wieder raus- dementsprechend ist das ‚ob‘ wegen dem Ausgang wohl geklärt.“ Ein sachtes Lächeln zupfte an ihren Mundwinkeln, dass auch kurz in ihre Augen huschte, ehe jenes bei beiden wieder verblasste und sie sich halb von ihrem Gegenüber abwandte, um den Gang hinabzuschauen. Hätte sie mal Brot dabei gehabt- oder Steine, hätte sie es wie diese… Kinder da in diesem einen Märchen aus Deutschland oder so machen können. Sie hatte das mal durch Zufall gehört, konnte sich aber nicht mehr wirklich daran erinnern. War momentan ja letztendlich auch egal. „Ich weiß momentan allerdings selber nicht, wo eins von beidem ist. Obgleich ich mir recht sicher bin, dass der Ausgang irgendwo in der Richtung sein müsste.“ Sie verwies zu dem Gang zu ihrer Linken, obgleich das eine wenig genaue Auskunft war. Dabei war es in diesem Fall nicht einmal so, dass sie ihm etwas bewusst vorenthielt- obgleich sie normaler Weise wenig hilfsbereit war, auch, wenn ihr Gesagtes letztlich auch keine besonders große Hilfe war. Darüber hinaus, schien sie dabei zu sein, ihren Rekord an Gesprochenen bei Fremden zu brechen, die sie nicht einmal vollkommen interessierten.
Mit erneut leicht verengten Augen, schlug sie die beiden Fächer nachdenklich gegen ihr Bein, während ihr Blick auf den Metallregalen ruhte. Ob man zur Not da raufklettern konnte? Fragte sich ja nur, wie stabil die überhaupt standen. Wagen würde es die Araberin im Notfall zwar durchaus –sie hatte immerhin nicht vor, hier Wurzeln zu schlagen-, doch wollte sie nicht unbedingt für die Demolierung eines ganzen Ganges verantwortlich gemacht werden, weswegen sie das vielleicht lieber für den Notfall aufheben sollte. Zumal das wortwörtlich ins Auge gehen könnte. Aber irgendwie war das ja mal wieder typisch- gewisse Gestalten waren immer dann da, wenn man sie eigentlich nicht brauchte, aber wenn man sie dann mal brauchte, waren sie natürlich nicht da. Dass der werte Fremde hier sich in irgendetwas Kleineres, Fliegendes verwandeln konnte, wagte Amani auch eher zu bezweifeln- sie an seiner Stelle hätte das dann nämlich direkt genutzt, um den Weg hier raus zu finden. … obwohl man zugeben musste, dass Fliegen nicht unbedingt sofort hieß, dass man sich besser zu Recht fand- so hoch, wie die Regale offenbar waren...

[out: Hach, ja. Wir sin eben beide keine Rennschnecken. xD" un ich sollte im Übrigen wohl aufhören, größere Teile von Antworten nachts mit Müdigkeit schreiben zu wollen. '__'" *hust*]
 03.11.11 23:09
v

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