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Das Dach

vAnonymous
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[OUT: Überhaupt nicht schlimm, passt schon alles!]

Noch immer blickte ich gedankenverloren über die verschiedenen Abteilungen der Akademie hinweg und machte mir in meinem Innern schon den groben Lageplan zurecht, als ich plötzlich eine männlich anmutende Stimme hinter mir vernahm. Die Tatsache, dass ich zuvor niemanden hatte die Treppe empor steigen, oder irgendwie anders auf das Dach gelangen hören, oder sehen, versetzte mir einen gewaltigen Schreck, dass ich nicht nur heftig zusammenzuckte, gar fast über meine eigenen Füße stolperte, sondern gleichzeitig auch noch einen spitzen Schrei von mir gab. Mit großen Augen und hastigen Bewegungen, wirbelte ich herum und blickte direkt in das Gesicht eines großen, gut gebauten und silberhaarigen Mannes, welchem die zuvor gehörte Stimme offensichtlich gehören musste. Mit der einen Hand krallte ich mich fast schon verzweifelt am Geländer der Terrasse fest, die andere klebte förmlich an meinem Rock, während ich versuchte, mich an seine Worte zu erinnern. »Salam Aleikum, junge Freundin, für einen Sprung ist der Wind zu schwach. Darf man fragen, warum ein so hübsches Mädchen allein auf dem Dach steht und die Ferne bewundert?« Die ersten beiden Worte mussten ein Gruß in seiner Kultur oder Branche sein. Anders konnte ich sie mir nicht erklären, sie freilich nicht verstehend. Anschließend musste ich allerdings die Stirn runzeln. Dachte er, ich wollte springen? Und wenn ja, sah er denn meine riesigen Rabenflügel nicht, mit denen es mir doch sicher egal sein mochte, wie stark der Wind heute wehte, ganz davon abgesehen, dass eben jener heute wirklich nicht gerade stark vertreten war? Ich konnte mir darauf einfach keinen Reim machen. Drum versuchte ich, auf seine Frage zu antworten, was ein Mädchen wie ich, hier oben tat, oder viel eher, warum sie hier oben die Ferne bewunderte. Nun, die Ferne bewundert hatte sich sicher nur unterschwellig, eigentlich wollte ich mir einen Lageplan zusammenstellen, aber das konnte er nicht gesehen haben, schließlich stand ich zuvor mit dem Rücken ihm zugewandt. Während ich überlegt hatte, was ich antworten sollte, hatte ich es geschafft, mich einigermaßen zu fassen und von dem Schrecken zu erholen. »Nun ja... Also... Ich bin neu auf der Schule und wollte mir eigentlich einen Lageplan zusammenstellen, und da das Dach meines Wohnhauses zwei Stöcke über dem Boden liegt, dachte ich mir, hier hätte ich einen ganz guten Überblick über die verschiedenen Bereiche der Akademie...« versuchte ich mein Vorhaben dem Fremden verständlich zu machen, während das Zittern meiner Stimme immer mehr abnahm. »Und warum erschreckt ein junger Mann mir nichts, dir nichts, junge Mädchen an abgelegenen Orten?« wollte ich anschließend wissen. Dieser Mann war mir sympathisch. Warum, wusste ich nicht, schließlich waren dies die ersten Minuten, in denen ich jemand neues kennen lernte. Ich setzte ein freches Lächeln auf, während ich auf seine Antwort wartete, und musterte ihn von Kopf bis Fuß. Natürlich versuchte ich dies nicht allzu offensichtlich zu tun, schließlich war es dennoch unhöfflich, aber ob mir dies gelang, konnte ich nicht beurteilen.
Ich schaute mir zu aller Erst die Haare des Mannes an. Eine seltsame Farbe hatten sie, schließlich erschien er mir nicht derart alt, wie seine Haarfarbe es vermuten lassen könnte. Und... was sah ich dort auf seinem Kopf? Ich verengte meine Augen und starrte ein wenig intensiver auf das Haupt meines Gegenübers, damit ich die Gebilde auf ihm erkennen konnte. Dabei vergaß ich ganz, dass ich noch immer auf eine Antwort seinerseits wartete. Diese Dreiecke - die mit Fell bedeckt waren? - sahen fast nach Katzen, oder generellen Tier-Ohren aus... Was zum Teufel war dieser Mann?!
 16.10.12 15:29
vAnonymous
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Sowas, er hatte sie gar nicht erschrecken wollen. Na gut, ein ganz kleines bisschen vielleicht, sonst hätte er sich schon durch gewisse Geräusche bemerkbar gemacht. Aber es war nun mal Art eines Assassinen, sich fast lautlos zu bewegen und einem Wüstenfuchs wie Jareth fiel das nun mal mehr als leicht. Er war von Kindesbeinen an darin unterrichtet worden und nur eins beherrschte er noch besser als das Schleichen: Das Morden. Aber am Ende hatte sie zwei und zwei zusammengezählt... nein, man sah es Jay kaum an, dass er wirklich zum Mörder ausgebildet worden war. Und sowieso, sein aktueller Job war es, Sicherheitsdienst an der Schule zu spielen, auch wenn er letztlich seinem Meister gehorchen musste. Wenn dieser wollte, dass er jemanden tötete, bestahl oder ruhigstellte, würde er dies tun. Dieses Mädchen war kein Opfer, sondern einfach eine Schülerin, die ihn ob der schwarzen Flügel ein wenig faszinierte.
So war das also, das Mädchen wollte sich einen Lageplan zusammenstellen, weil sie neu war. Jareth konnte ihr Herz schlagen hören, er hatte sie gescheit erschreckt, als er plötzlich zu sprechen begonnen hatte. Dennoch brauchte sie nicht lange, um sich soweit zu fangen, das sie ihm antworten konnte. Damit ließ sich arbeiten. Jayjay lächelte, undurchsichtig und mit dem Schalk in den goldenen Augen, er hatte schon längst seinen ersten Eindruck von ihr bekommen. Wie ihrer ausfiel, das konnte er freilich nicht sagen, aber er stand sicher auf beiden Füßen, hatte die großen Ohren aufmerksam gespitzt und legte den Kopf leicht schräg. „Ah, so ist das also. Für jemanden, der mit des Raben Flügel gesegnet wurde, sind Plätze weit über dem Erdboden sicher der beste Ort, um seinen Weg zu finden. Aber um die Akademie kennenzulernen, muss man sich auch in sie hinein trauen. Nur wer sich ins Labyrinth wagt, findet auch einen Weg heraus“ Ja, das war Jayjay wie die meisten ihn kannten und liebten. Er konnte sehr affektiert reden, wenn er wollte. Er hatte schon längst gemerkt, dass sie ihn beobachtete und musterte, an ihm gab es ja auch das eine oder andere zu sehen. Als ihr Blick bei seinen Ohren hängen blieb, konnte er nicht widerstehen: er wackelte wieder mit ihn und grinste. „Ja, die sind echt. Und zu deiner Frage, junge Freundin: ich bin Angestellter der Schule und sorge als solcher für die Sicherheit der Schülerschar. Und da ich eine so junge Dame schlecht einfach allein lassen kann, dachte ich, ich seh mal nach dem Rechten. Schließlich kann einem so hübschen Mädchen einiges passieren. Mein Name ist Jareth und wie darf man dich nenne, junge Freundin?“ Sie musste seinen echten Namen nicht wissen, mit diesen alten arabischen Namen dürfte kaum einer etwas anzufangen wissen.
 16.10.12 22:36
vAnonymous
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Die Worte des Unbekannten rissen mich erneut aus meinen Gedanken, die ich zuvor noch auf seine fuchsartigen Ohren fixiert hatte, und ließen mich aufhorchen. Ich sollte mit diesen Flügeln gesegnet worden sein? Sicher, sie waren praktisch und eindrucksvoll, aber wenn ich mir meine Erlebnisse mit ihnen ansah, wollte ich nicht unbedingt von gesegnet sprechen. Aber das konnte er nicht wissen. Aber der Aussage, dass es für uns Engel an solch hohen Stellen sicher am angenehmsten sei, den eigenen Weg zu finden, musste ich voll und ganz zustimmen. Ja. So manches Mal wollte ich einfach davonfliegen, einige Zeit tat ich dies auch, aber ewig konnte ich nicht vor meinen Problemen fliehen. Sie holten mich immer wieder aufs Neue ein. Sicherlich waren die Flügel ein toller Zeitvertreib, ich konnte mich entspannen, mich gehen lassen, die Seele hoch oben über den Wolken baumeln lassen, aber sobald ich auf den festen Erdboden zurückkehrte, war es vorbei mit jeglicher Sorglosigkeit. Mein Gesichtsausdruck wechselte zu einer gewissen Nachdenklichkeit. »Nur wer sich ins Labyrinth wagt, findet auch einen Weg heraus.« hallte es in meinem Hirn wider und ich musste zugeben, dass diese Worte etwas in sich trugen, dass ich mir das ein oder andere Mal sehnlichst wünschte. Und doch hegte ich immer Furcht und Skepsis vor eben jenem Labyrinth, von dem dieser Mann dort sprach. Doch noch bevor ich auf diese Art Metapher antworten konnte, zogen mich seine Ohren erneut in ihren Bann. Er musste bemerkt haben, dass ich sie äußerst interessant fand, er lächelte und ließ sie zucken. Ein erstaunter Ausdruck huschte über mein Antlitz, als ich hiermit den Beweis hatte, dass sie auf jeden Fall angewachsen und echt waren. Ich verkniff es mir, die Kinnlade staunend hinabklappen zu lassen, schließlich wollte ich nicht unbedingt als vollständiges kreischendes, leicht zu beeindruckendes Fan-Girl abgestempelt werden, wenngleich er mich alleine schon mit dieser kleinen Aktion enorm beeindruckte. Ich kannte keine anderen Wesen, als jene, zu deren Rasse ich selbst gehörte. Ich wusste nichts von ihnen, aber allein die Existenz Jareths - wie er sich mir nun vorstellte - eröffnete mir ungeahnte Möglichkeiten an Vorstellungen für die abwegigsten Kreaturen.
Ich erfuhr, dass Jareth dem Sicherheitspersonal der Schule angehörte. Vielleicht erklärte dies auch diese besondere Lautlosigkeit, mit welcher er sich an mich angeschlichen hatte, aber ich vermutete, dass dies nicht unbedingt zu der Ausbildung eines normalen Polizisten, oder Bodyguards gehörte. Viel mehr vermutete ich, dass diese Begabung mit seiner Abstammung zutun hatte, welche offensichtlich auf sein sehr geschicktes und leichtes Tier zurückzuführen sein sollte. Ich erwiderte das von ihm zuvor aufgesetzte Lächeln. »Ich bin Rebecca, aber du kannst mich ruhig Becca nennen!«
Ich bemerkte, wie angesichts der vielen Komplimente, die mir hier gemacht wurden, wohl sichtlich die Schamesröte empor stieg, und dennoch fühlte ich mich ein wenig unterschätzt. »Schließlich kann einem so hübschen Mädchen einiges passieren.« Nur weil ich mutterseelenallein auf einem Dach hocke und mir einen Lageplan zusammen schneide, vielleicht auch ein wenig sonderbar aussehe, bedingt durch meine Rabenflügel, heißt das noch lange nicht, dass ich mich nicht wehren kann! ... Das hätte ich ihm zumindest am liebsten zugeschrien, hielt es letzten Endes jedoch für mich. Stattdessen versuchte ich mir anderweitigen, leichtfertigen Smalltalk einfallen zu lassen, bis mir ein geeignetes Gesprächsthema zugeflogen kam. »Und... wie genau kamst du dazu, dich für den Sicherheitsdienst der Schule einweisen zu lassen?«
 17.10.12 3:15
vAnonymous
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Knallhartes Kalkül, eiskalte Berechnung und gleichzeitig eine gewisses Maß an menschlichem Einfühlungsvermögen, ohne weich zu werden, all das waren Eigenschaften, die man Jareth ohne jeden Zweifel zuschreiben konnte. Es war viel davon seiner Ausbildung zu verdanken. Sie mussten die winzigsten Zeichen ihres Gegenübers deuten könnten, um seine Reaktion zu lesen, um aus dem Innersten einer Person ihr Wissen beziehen zu können. Nur sehr wenigen gelang es, diese kleinen Zeichen so geschickt zu verbergen, dass auch erfahrene Assassinen nicht aus ihnen lesen können. Jareth kannte nur einen, dem das in seiner Gegenwart je gelungen war und dieser jemand war ein tausende Jahre altes Wesen gewesen, das er in China kennengelernt hatte. Rebecca, wie das Mädchen sich nannte, konnte vor dem Fuchs nichts verbergen. Ihre Faszination für seine Ohren – das war nichts neues für ihn. Jareth konnte sie durchaus verbergen, hätte er das gewollt. Doch wofür? Er war stolz darauf, ein Silberfuchs zu sein, ein Siebenschwanz, Spross einer gerühmten und berüchtigten Familie. Aber das auffälligste daran waren nun mal der eine Schweif an seiner Kehrseite und die beiden großen Ohren.
Das zweite, was ihm auffiel: Ihre Nachdenklichkeit auf seine Worte. Es war nicht sehr häufig, dass sich jemand wirklich die Mühe machte, über seine Worte nachzudenken, zumal er sehr gern in Rätseln und Metaphern sprach. Sie war ein wenig anders, doch war der Ausdruck in ihren Augen verräterischer als sie selbst glaubte. Sie dachte nach, aber sie schlich sich um die Antwort herum wie der Dachs um den heißen Brei, beide taten es aus demselben Grund: Angst vor den Konsequenzen. Nicht nur, dass sie von seinen Ohren abgelenkt wurde, sie hatte zuvor noch mit sich selbst gehadert. Tja, vor Abbas Zekizati, Sohn des Wakur Kemal, der ein Sohn des Zarif war, verbarg man nichts.
„Langeweile“, antwortete Jareth schließlich auf ihre Frage. Er zuckte dabei mit den Schultern, wie beiläufig kamen die Worte über seine Lippen. „Ich war viel über die Jahrhunderte: Dieb, Söldner, Botschafter...Laufbursche“ Er grinste etwas zweideutig beim letzten Wort, während er sich seine Jobs an den Fingern abzählte. „Ich war auch lange in Amerika unterwegs und bin als Satire-Sänger durch die Clubs getourt. Ich war überall, New York City, Washington, L.A., Las Vegas, Miami, und so weiter und so weiter. Aber irgendwie wird es öde, mit den Jahren, wenn man andauernd und ständig nur dasselbe macht. Man will mehr sehen, mehr erleben. Und Leibwache war ich schon mal. Da lag der Sicherheitsdienst nahe“ Leibwache... letztlich musste er, wenn auch unnötigerweise, auch Judals Leben schützen, sollte es einmal dazu kommen. Aber Judal war eine der Personen, die am besten auf sich selbst aufpasste. „Becca... Ein ungewöhnlicher Name für ein Mädchen mit den Flügeln eines Raben“ Sie hatte ihre Probleme damit. Er roch es. „Wenn Engel hassen, heißt es doch, nehmen ihre Schwingen die Farbe der Neumondnacht an. Bist du so menschlich, dass du hassen kannst? Beeindruckend... Woher kommst du? Und was bringt dich an einen Ort wie diesen hier, junge Freundin?“
 19.10.12 22:06
vAnonymous
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Es dauerte ein wenig, bis Jareth mir antwortete. Er schien zu überlegen, vielleicht alten Gedanken und Geschehnissen nachzuhängen, ganz genau wusste ich es nicht. Und es ging mir auch nichts an, denn auch wenn ich über Telekinese und Telepathie, wie besonders esoterische Menschen diese »Gaben« nannten, verfügte, wollte ich die Privatsphäre anderer wahren und nicht sinnlos in ihren Köpfen herumspuken, von den damit verbundenen Schmerzen meiner- und ihrerseits ganz zu schweigen.
Das nächste Wort, das Jareth nannte, ließ mich aufhorchen. Langeweile...? Ich setzte einen ungläubigen Gesichtsausdruck auf. Tatsächlich warf mich seine Antwort ziemlich aus der Bahn, schließlich würde ich persönlich mich nicht aus Langeweile irgendwelchen Raudis unter anderweitigen Gefahren einer Schule für übernatürliche Wesen stellen. Aber dieser Herr schien, laut seiner nachfolgenden Antwort, nicht viel Spannendes erleben zu können. Er musste, trotz seines eigentlich sehr jungen Aussehens, sehr alt sein, auch wenn ich ihm dies niemals offen ins Gesicht sagen würde. Ich bemerkte das Grinsen des Mannes bei seiner Erwähnung, dem Laufburschen. Was meinte er? Warum grinste er so? Ich verstand ihn nicht und das zeigte ich auch. Mein Unverständnis wandelte sich jedoch abermals in Staunen, als er mir all die Städte aufzählte, die er bereits besucht hatte. Ein wirklich viel reisender Typ, und ich stimmte ihm mittels eines Nicken zu, dass seine momentane Beschäftigung wirklich passend war. Doch noch bevor ich ihm einige Fragen über seine Tätigkeit als Sicherheitsbeauftragter der Schule stellen konnte, wandte er sich meiner Wenigkeit zu. Ich empfand meinen Namen nicht als ungewöhnlich für einen schwarzen Vogel, wobei ich allerdings sagen musste, dass ich wenig Ahnung von Engeln, ihren Geschichten, ihren Fähigkeiten und ihrem Aussehen hatte. Zu fast all dem, was Jareth dort von sich gab, konnte ich rein gar nichts erwidern. Ich befand es nicht für nötig, mich vor meiner Verwandlung damit zu befassen, zumal ich derzeitig noch nichts von meinem »Glück« wusste. Nun zeigten sich meine Gedächtnislücken nur allzu schmerzhaft. Aber glaubte er wirklich, dass ich ein wahrer Engel war? Bloß weil mir ein paar fedrige Knochen aus dem Rücken sprossen? Auch wenn ich zugeben musste, dass einige Dinge auch ohne mein volles, engelgleiches Blut stimmen konnte. »Ich bin... kein reinrassiger Engel, wenn man das so sagen kann... Ich bin ein Mensch! Also... ein Halb-Mensch...« Ich verzog das Gesicht zu einer nachdenklichen Schnute und legte mir überlegend den Finger an den Mund, als würde ich wem Stille gebieten wollen, während ich mir die rechten Worte zusammenlegte. »Ich... ich mag damit sagen, dass ich sehr wohl hassen kann. Ich meine, ich denke, dass auch Engel hassen können, aber ich habe mich eigentlich nie viel mit Engeln beschäftigt, ich weiß nicht, ob sie nicht auch einen Funken Mensch in sich tragen. Zumindest sehen sie doch aus wie Menschen, oder?« Ich seufzte leise. Tatsächlich erwies es sich als schwierig, über eine Rasse zu sprechen, die man kein Stück kannte, und dennoch in halben Zügen zu ihnen gehörte. »Ich glaube, dass ich diese »Geschenke«...«, ich zuckte demonstrierend mit meinem Federapparat, »... von meinem Vater erhalten habe. Meine Mutter war ein Mensch, das weiß ich.« Schließlich beschloss ich, das Thema auf meinen Wohnort zu lenken, beziehungsweise den anderen Fragen des Halb-Menschen mir gegenüber zu antworten. »Ursprünglich stamme ich aus London, Greenwich. Ich bin jedoch recht schnell daheim... ausgezogen. Das ist auch der Grund, warum ich an diese Schule gekommen bin... mit der Hilfe eines guten Freundes.« Bei meinem letzten Satz musste ich lächeln. Es war kein aufgeregtes, kein genervtes und kein unsicheres Lächeln. Es war ein... schmerzerfülltes Lächeln, als würde ich mir eine lang vergessende Erinnerung wieder in den Sinn rufen.
 20.10.12 0:43
vAnonymous
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Vor ihm stand ein Halbengel! Das würde den Geruch erklären, er hatte schon Egel getroffen und die hatten etwas anders gerochen. Sofort bei ihrem ersten Satz hatte er gemerkt, dass sie auf ihre menschliche Seite sehr viel Wert legte, sie hatte also ein kleines Problem mit ihrem Dasein. Viele Halbblüter hatten das... auch wenn Jareth das nicht wirklich verstand. Gut, man musste bedenken, er war ein reiner Fuchs, er konnte bis zu seinem Ur-Urgroßvater eine reine Linie von ägyptischen Füchsen nachweisen. Aber er kannte Halbblüter, seien sie von Rasse oder von Familie her halb, und er kannte auch die Probleme, die viele mit ihrem Halbblut hatten. Er kannte nur wenige, die wirklich vollauf zufrieden waren. Nur musste man es so betrachten. Als Halbblut der Rasse konnte man die Vorzüge beider Elternteile ausspielen und für sich nutzen. Sicher, manchmal hatte man auch die Schwächen beider Teile geerbt, aber das war alles eine Frage des Trainings. Jedenfalls in seinen Augen, auch er hatte Schwächen – aber er hatte gelernt, sie im Ernstfall auszumerzen. Weiterhin erzählte sie ihm, dass ihr Vater der Engel gewesen war, ihre Mutter dagegen der Mensch. Jareth war nicht religiös, er konnte sich das in seinem Job auch kaum leisten. Sicher, ein paar Sprüche hier und da, in denen er Allah erwähnte... aber das waren Gewohnheitsdinge, er war nun mal arabischer Herkunft. Die goldenen Augen funkelten, während er immer noch sacht lächelte.
„Engel, mein Kind, sind keine Menschen“ Wie zur Bekräftigung schüttelte er den Kopf. „Engel sind Wesen, denen die Menschlichkeit ebenso abgesagt wurde wie den Dämonen – die letztlich auch nur die andere Seite der Engel sind. So heißt es jedenfalls in den Legenden, die man sich erzählt, auf jeden Engel kommt ein Dämon, der sein exaktes Gegenstück ist“ Wieder zuckte er mit den Schultern. „Ob das stimmt? Keine Ahnung. Aber manche Legenden enthalten ein Sandkorn Wahrheit. Aber sicher ist eins: So wie ich kein Mensch bin, sind es die Engel auch nicht. Doch die Engel sind auf eine andere Art unmenschlich. Manche von ihnen können lernen, zu empfinden, andere stehen über den Dingen. Du weißt nicht viel über deines Vaters Ursprung, vermute ich, junge Freundin“
Sie hatte allerdings volle Kontrolle über die Flügel, wie sie bewies, das hatte durchaus Vorteile. Vielleicht hing es mit dem Halbblut zusammen, dass sie schwarze Flügel hatte, statt die klassischen weißen. Immerhin, Menschen waren in der Lage zu hassen – eine Sache, die Jayjay nicht abging. Auch er konnte hassen, obwohl er nicht menschlich war. Nur hatte er bisher keine Notwendigkeit zum Hass gesehen. Er hatte seinen Vater zwar kaltblütig ermordet, aber nicht gehasst. Er war sich nur klar gewesen: hätte er gezögert, hätte sein Vater ihn getötet. Denn so waren die Regeln, wenn man den Platz des einen beanspruchte. Entweder starben beide, weil sie wegen Befehlsverweigerung gerichtet wurden, oder es starb nur einer. In diesem Fall war es Jays Vater gewesen. Er hasste auch seine Mutter nicht, obwohl sie ihn allein gelassen hatte und es an ihm nagte. Er hatte nie wirklich gehasst. Manches und manchen konnte er nicht leiden, aber Hass... Und Engel standen ohnehin über solchen 'niederen Gefühlen'. Zumindest nach dem, was er wusste. „London, ein herrliches Fleckchen Erde – wenn es ein bisschen wärmer wäre“ Er lachte und ließ die Ohren zucken. „Wenn es nicht regnet, dann ist es neblig und wenn es nicht neblig ist, regnet es. Nicht meine Ecke, ich lass mir lieber die Sonne auf den Pelz scheinen. Sag mir, mein Kind, du legst sehr viel Wert auf deine Menschlichkeit, wie mir scheint, allerdings kann das verschiedene Ursachen haben. War dein schneller Auszug damit verbunden, dass deine andere Seite den Menschen bekannt wurde? Menschen.... man muss sie liebhaben, in ihrem Rassismus sind sie nicht mal allein“ Letzterer Satz war nicht mal an sie gerichtet, das war eine ruhige Feststellung für ihn selbst. Er wusste nicht, ob sie gegangen war, weil die Menschen aufgehört hatten, sie zu akzeptieren, weil sie anders war. Er wusste es eben nicht. So spielte oft das Leben...
 20.10.12 18:57
vAnonymous
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[OUT: Tut mir wahnsinnig Leid, dass ich erst jetzt poste, die Schule fängt wieder an, und den ersten Teil der Woche war ich ein wenig überfordert...]

Nachdenklich verzog ich das Gesicht, als Jareth mich über Engel und Dämonen belehrte, mir erklärte, inwieweit beide Parteien noch als menschlich gewertet werden konnte. Tatsächlich überraschte mich all das, was er mir erzählte. Wie bereits mehrmals erwähnt, hatte ich mich nie wirklich viel mit solchen Dingen beschäftigt und wusste dementsprechend auch sehr wenig über sie, über meine eigene Rasse, auch wenn ich nur halb zu ihnen gehörte. Als er endete, nickte ich bloß recht verlegen auf seine Frage. Es beschämte mich, dass ich rein gar nichts über meinen Vater, oder dessen Bräuche, wusste, wo er doch so sehr mit mir verbunden war. Auch wenn ich mich allmählich fragte, was ihn dazu brachte, mit meiner Mutter ins Bett zu steigen, wenn er doch von Natur aus nichts empfand... Schnell schüttelte ich den Gedanken ab. Zu diesem Augenblick war nicht die Zeit, mich mit solch beiläufigen Gedanken zu beschäftigen, nein.
Anschließend begann der Fuchs über London und sein Wetter zu reden. Er sprach von all dem Nebel, dem Regen, und, oh, dem Nebel! Und erneut faszinierten mich seine Ohren, wie er lächelte und sie zucken ließ. Ich mochte Katzen generell, auch wenn ich wusste, dass Füchse nicht zu deren Familie gehörten, aber seine Ohren erinnerten mich einfach an genau diese. Ich legte den Kopf ein wenig schief, dass mir einige Haarsträhnen ins Gesicht fielen, und beobachtete seine Lauscher, während ich ihm weiterhin aufmerksam zuhörte. Ich verpasste dabei fast meinen Einsatz, als ich ihm antworten sollte. Ein erneuter, kurzer Moment des Nachdenkens, dann beschloss ich, lediglich auf London und meinen Auszug zu antworten. Tatsächlich wollte ich das Thema über meinen Vater lieber schnell unter den Tisch kehren. »Ich mag neblige Nächte. Sie sind schön still und einsam. Man ist verdeckt, niemand erkennt die Person, die sich hinter der Feuchtigkeit verbirgt... Hm, du magst Sonne... Wo findest du es am schönsten?« Ich lächelte ihm erneut zu und wartete gespannt auf eine Antwort, während ich mir meine Zweite zurecht legte, welche einige Sekunden später auch schon folgte. »Ja, das war er... An meinem achtzehnten Geburtstag fing es an... Nun ja, es ging nicht anders, ich musste weg. Aber nun habe ich ja eine neue Heimat gefunden!« Die letzte Aussage ließ ich allerdings unkommentiert. Ich wusste, dass Jareth Recht hatte, aber was sollte ich dazu noch groß sagen? Er hatte den Sinn seiner Worte schon richtig formuliert.
 24.10.12 20:57
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[Out: Kein Problem, ich hab mit Uni auch ganz gut zu tun, siehst ja selbst dass ich nicht zum Posten gekommen bin]

Unter den Assassinen hatte es nie Engel gegeben und Jareth hatte in seinem langen Leben nie den Auftrag bekommen, einen zu ermorden. Aber die Gerüchte gingen herum, dass der Meister vor Judal einen Engel getötet haben sollte, bevor er zum Meister geworden war. Er legte den Kopf leicht schief, ein Ohr aufmerksam auf sie gerichtet, das andere bewegte sich unablässig. Sie hatte wirklich keine Ahnung, was sie war... nun, Jareth hatte auch nicht besonders viel Ahnung von Engeln, zumindest nicht mehr als jeder andere, der sich ein bisschen mit anderen Wesenheiten beschäftigte. Sie würde schon jemanden finden, der ihr mehr Antworten geben konnte als der alte Fuchs. Gesetzt dem Fall, sie wollte überhaupt Antworten. Es kam Jareth so vor, als hätte sie eine gewisse Angst davor, die Wahrheit herauszufinden. Vielleicht sollte er sich das merken, das könnte noch interessant für ihn werden.
Jareth musste allerdings wieder breit grinsen, wobei man auch die spitzen Eckzähne sehen konnte. Sie verglich den Nebel mit Einsamkeit und Stille – nun gut, durchaus berechtigte Assoziationen, musste man zugeben. Im Nebel ließ es sich gut schleichen, aber die Feuchtigkeit sorgte auch dafür, dass die Ohren nass wurden. Und Jayjay hasste es, wenn das feine Fell an seinen Ohren so nass wurde. Beim Baden war das eine Sache, aber diese konstante neblige Feuchtigkeit, das war absolut nicht sein Ding. Das beeinträchtigte sein Gehör ganz gewaltig, ganz zu schweigen davon, dass es immer kalt war, wenn es nebelte und dass auch sein Geruchssinn ihm oft einen Streich spielte. „Einsamkeit, Stille, mein Kind, all das kann sogar eine klare Mondnacht bieten. Die Möglichkeit, ungesehen seinen Weg zu gehen, ein kluger und geschickter Läufer kann das auch am Tage. Immerhin hast du mich auch nicht bemerkt, bis ich es wollte“ Und diese Tatsache würde auch noch andere Schüler zu spüren bekommen. „Ich liebe die Wüste, in all ihrer ungezähmten, wilden Schönheit und in all ihrer Grausamkeit. Solange die Sonne scheint, kann ich allerdings beinahe überall glücklich sein“ Beinahe. Aber schön die warme Sonne aufs Fell scheinen lassen, dann ließ sich mit dem Leben eine Menge anfangen. „Heimat hat man nur einmal im Leben, denn Heimat ist da, wo das Herz hängt. Das kann hier sein, woanders... Wir sind, was wir sind. Und es ist das Beste, wenn wir weiterleben, wie wir sind und unser Leben als Segen betrachten“ Auch wenn sie das wohl nicht sieht...
 06.11.12 22:44
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Einstiegspost:

Ich trat an den Rand des Daches und betrachtete verträumt den Sonnenuntergang. Die meisten Schüler waren beim Ball, doch es hatte mich nicht sonderlich gereizt ihrem Beispiel zu folgen. Was sollte ich allein auf dem Valentinsball? Ich ließ ein paar Minuten verstreichen bis ich mich wieder umwandte und auf einen der Tische zuging. Ich hatte den ganzen Tag über gelesen und jetzt wollte ich endlich erfahren wer der Mörder war. Krimis... Bei den meisten wusste ich sofort wer der Mörder war, doch dieser hier war unglaublich gut geschrieben. Ich ließ mich auf einen Stuhl fallen und rutschte ein wenig hin und her bis ich meine Position gemütlich fand. Dann strich ich mein Kleid glatt und hielt meine Nase ein letztes mal in das warme Sonnenlicht. Jetzt würde ich in eine andere, düstere Welt eintauchen. Voller Intrigen, Grausamkeiten und Psychopaten. Ich musste grinsen. Diese Welt unterschied sich so stark von meiner eigenen... Hier starben Menschen anders. Hier gab es kein gut und böse. Hier traf es nicht nur Reiche oder Politiker. Hier... Sandy! Du wolltest diesen Abend doch genießen. Etwas iritiert das ich an Tom gedacht hatte war ich schon. Seit ich hier war gab es so viel anderes auf das ich mich konzentrieren musste, das ich meinen kleinen Bruder fast vergessen hätte. Ich zog das Buch aus meiner Tasche und schlug es auf. Während ich Wort für Wort aufsog wie ein Schwamm das Wasser verschwand die Welt um mich herum. Sie war ausgelöscht, existierte nicht mehr. Jetzt gab es nur noch mich... Und den psychopatischen Serienkiller.
 20.02.13 19:05
vAnonymous
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cf: Schulhof
Ich seufzte. Kaum hatte ich jemanden kennen gelernt, war ich schon wieder alleine. Ich hätte gern noch ein wenig mit Riku geplaudert, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass es angebracht war zu verschwinden. Er schien sich schließlich ziemlich gut mit dem anderen Jungen zu verstehen und einer neuen Freundschaft wollte ich nicht im Weg stehen.
Ich gähnte, als ich durchs Schulgebäude schlenderte. Mir war langweilig. Das passierte nicht allzu oft, aber wenn, dann kroch die Langeweile in jeden meiner Muskeln und weckte das immense Bedürfnis, mich auf irgendein Bett zu fläzen, auch wenn das der Situation keine Besserung tat.
Vielleicht war es eine schlechte Idee, mich von der frischen Luft wegzubewegen. Aber auf den Schulhof zurück wollte ich auch nicht, schließlich sollten die Jungs nicht denken, ich hätte mich grundlos von ihnen abgesetzt.
Mir kam da noch das Schuldach in den Sinn. Von dort aus hatte ich einen wunderbaren Blick auf die Umgebung und die langsam untergehende Sonne... Und vielleicht ließ sich von da aus der stattfindende Schulball ein wenig besser ignorieren.
Jetzt wo ich so darüber nachdachte, wäre ich echt gerne zu dem Ball gegangen. Dort ließen sich mit Sicherheit super neue Bekanntschaften schließen. Aber nicht mal ich würde mutterseelenallein dort aufkreuzen. Abgesehen davon war das einzige schicke Kleid, das ich hatte, wahrscheinlich nicht sehr passend...
Ich seufzte und stieg die letzten Stufen sehr unenthusiastisch hinauf, ehe ich auf das vom orangeroten Sonnenlicht überflutete Schuldach trat. Augenblicklich spürte ich, wie sich die angenehme Wärme auf meine Haut legte und eine unfassbare Ruhe in mir eintrat. Ja, das Schuldach war eine wunderbare Idee gewesen.
Ich trat an das leicht erwärmte Geländer und lehnte mich darüber, ehe ich den Schulhof erblickte, der sich unter mir erstreckte. Diese Schule war wirklich bis jetzt die hübscheste, auf der ich jeh war.
Es dauerte eine Weile, ehe ich das Mädchen bemerkte, das ein paar Meter entfernt in einem Buch blätterte. Sie schien sehr vertieft zu sein und die Tatsache, dass sie nicht in den Horden der aufgeregten Mädels in wunderhübschen Kleidern stand, machte sie mir irgendwie sympatisch. Ein fröhliches Grinsen breitete sich in meinem Gesicht aus.
Ich schlenderte langsam auf sie zu, um sie nicht zu erschrecken. Dass sie vielleicht lieber in Ruhe lesen wollte, als mit irgendjemand fremdes zu plaudern, kam mir gar nicht in den Sinn. Obwohl die Tatsache, dass sie mutterseelenallein auf dem Schuldach saß, mich eventuell auf diese Theorie hätte bringen können.
Strahlend blieb ich vor ihr stehen und begutachtete den Einband. Schien ein Krimi oder Thriller zu sein. Und der Autor kam mir sehr bekannt vor.
"Mein Papa hat die ganze Reihe zuhause im Regal stehen." Ich lächelte zu ihr herunter.
 20.02.13 20:02
vAnonymous
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Gerade beugte sich der Mörder über sein Opfer und legte ihm die Hände um den Hals während die Polizei noch immer den Falschen verhörte. Nun los, beeilt euch! Die Sekretärin hat gelogen, sie wusste davon...
"Was? Wie... ich..." Erschrocken zuckte ich zusammen und schlug das Buch mit einem lauten Klatsch zu. Es dauerte ein paar Sekunden bis ich mich erinnerte wo ich war. So etwas dummes konnte echt nur mir passieren. Ein Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus, teils aus Erleichterung, teils aus Verlegenheit weil ich überreagiert hatte.
Das Mädchen, das mich so sehr erschreckt hatte, lächelte ebenfalls, bei ihr jedoch war es ein freundliches Lächeln, es wirkte um einiges echter als meins.
Warum ist sie nicht auf dem Ball? Ich war die ganze Zeit davon ausgegangen, das ich die einzige auf dem Dach war, um ehrlich zu sein war mir noch nicht einmal in den Sinn gekommen, dass nicht alle jemanden hatten mit dem sie dort sein konnten.
Die Worte des Mädchens fielen mir wieder ein. Das sie mich so direkt angesprochen hatte erstaunte und verwirrte mich, aber ich versuchte weiterhin höflich zu sein. "Ja, die sind wirklich gut...", begann ich, "Das hier ist der vierte Band." Ich deutete auf das Buch in meinem Schoß. Es hatte zu meinem großen entsetzen eine umgeknickte Ecke, die ich sofort glattstrich. "Ich bin Sandy", meinte ich. Ich sah nun wieder das Mädchen an und begann gleichzeitig unruhig mit dem Fuß zu wippen. Der Mörder... Er bringt sie gleich um... Oder?
 21.02.13 18:17
Rasse
Tierwesen

Beruf :
Rechtsanwalt & Notar

Größe :
1,90 m

Stimme :
sehr tief, warm, volle Klangfarbe, amerikanischer Akzent

Auffallende Merkmale :
breites Kreuz, stark ausgeprägter Muskeltonus

Ruf in der Stadt :
hat einen großen Bekanntenkreis

Gespielt von :
Cali

vAeramas
Cali of Duty

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Cf: Excaliburs Zimmer

Nachdem er aus seinem Zimmer gegangen war hatte er nicht mehr darauf geachtet, wohin ihn sein Weg führte. Er war etwas verträumt durch die Gänge seines neuen Wohnhauses gelaufen und im vorbeigehen Blicke auf die Namen an den Zimmertüren geworfen, allerdings nicht auf seinen Weg geachtet. Als er schließlich wieder in der Realität ankam fand er sich mit einem kalten Luftzug um die Nase auf dem Dach des Hauses wieder.
Erst war der Weißhaarige etwas erschrocken, er wusste ja nicht ob man hier überhaupt hinaufgehen durfte. Dann sah er auf der einen Seite jedoch ein schwarzhaariges Mädchen mit einem großgewachsenen, weißhaarigen Typen reden und auf der anderen zwei jüngere Mädchen die Köpfe zusammenstecken. Da er eigentlich nach einem ruhigen Platz gesucht hatte war er davon nicht sonderlich begeistert, beschloss dann aber es hinzunehmen und ging zum Rand, um einen Blick nach unten auf den Schulhof zu werfen.
Diese Schule war mehr als nur groß, die Vogelperspektive zeigte dies ihm. Eine ganze Weile stand er dort oben, schloss für eine Weile die Augen und ließ den Wind mit seinen Haaren spielen, während er über den Grund nachdachte der ihn hergeführt hatte. Das Tier in ihm, wenn man es so wollte.
Nachdenklich sinnierte er darüber nach, ob und wenn wie viele andere Tierwesen es hier auf der Schule wohl gab. Ob er sein Geheimnis jemals Jemandem hier anvertrauen würde, ob er es überhaupt über sich bringen konnte. Er warf einen Seitenblick zu den beiden Mädchen nicht unweit entfernt von ihm, wandte sich dann aber wieder ab.
Der Hengst nahm sich vor die nächsten Tage mal Ausschau zu halten, ob es in der Stadt hier in der Nähe ein Fitnessstudio gab. Nicht, dass er es brauchen würde, seinen neuen Körper würde er wohl so schnell nicht loswerden, jedoch half ihm Sport dabei, den Kopf frei zu bekommen.
Es war für einen Sommerabend recht frisch und als er sich einmal über die Arme strich, bekam er eine kleine Gänsehaut. Jetzt ärgerte er sich darüber, seine Lederjacke im Zimmer gelassen zu haben. Er musste aber zugeben, dass es sehr schön war hier oben auf dem Dach zu stehen und über die bevorstehende Schulzeit nachzudenken. Er fühlte sich hier oben nicht so gefangen, außerdem hatte man einen tollen Blick auf die weiten Wiesen hinter dem kleinen Schulwald am Pausenhof, die sich weitläufig in der schönen Landschaft erstreckten.
Sofort lief ihm ein Schauer über den Rücken und alles fühlte sich viel zu klein für ihn an. Er musste so heftig dagegen ankämpfen, dass er sich ruckartig aufrichtete und einen tiefen Atemzug nahm. Es war eine gefühlte Ewigkeit her, als er sich das letzte Mal verwandelt hatte, und jetzt merkte er, wie nötig er das Freiheitsgefühl hatte und wie sehr es ihm fehlte. Es brauchte noch einen Moment, bis er sich wieder beruhigt hatte. Er warf nervös einen Blick zur anderen Seite des Daches, doch die anderen schienen beschäftigt zu sein. Das war ihm nur recht. Der erste Schultag sollte schließlich entspannt ablaufen, was seiner bis jetzt nicht gewesen war, außerdem konnte er es nicht besonders leiden im Mittelpunkt zu stehen. Ihm war durchaus bewusst, dass ihm das das Allerwichtigste gewesen war, bevor er sich verwandelt hatte, doch danach hatte sich alles verändert. Er wusste, dass er ein Blickfang von Mädchen war – das war er schon immer gewesen und jetzt hatte es sich nur noch verstärkt -, doch inzwischen fühlte er sich nicht mehr wohl dabei. Inzwischen gab es Geheimnisse in ihm, die Niemanden etwas angingen und das machte ihn teilweise zum Einzelgänger.
 03.03.13 9:36
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Rasse
Mensch

Beruf :
Photographiestudent

Gespielt von :
Shiro

vShiro Hatake
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Pp: Valentinsball

Diese Liebe, diese Küsse. Leidenschaftliche Umarmungen und immer am Lachen zu sein. Der lila haarige hatte diese Zeit genossen. Und es tat ihm gut Geschenke von Taima anzunehmen. Die Geschichten, die er ihm erzählte, seine Erfahrungen mit ihm teilen. Es war ein traumhaften Gefühl. Und dennoch war er sich nicht sicher, wie er es dem rothaarigen erklären sollte. Das es zwischen den beiden noch nicht richtig funken KONNTE. Shiro-Chan brauchte Zeit, doch die würde er nicht bekommen. Stattdessen hatte er alles verloren, was er überhaupt fest in den Händen halten konnte. Ja, von heute auf morgen wurde ihm der Halt genommen. Er konnte sich noch nicht einmal mehr sicher sein, ob Kazuya noch auf seiner Seite war. Schließlich war er der dritte und im Grunde genommen als letzter hinzu gestoßen. Vielleicht würde er nun als Bedrohung angesehen werden. In seinem Herzen wusste der lila haarige aber ganz genau, dass er sich seinen Halt selbst genommen hatte. Unerklärlich. Die ganze Situation. Er hatte sich nicht wohl gefühlt, Taima in Verbindung mit Liebe zu setzen. Dabei waren die beiden doch so nah aneinander gewesen. Er war der erste, der ihn nackt gesehen hatte... ein großer Schritt. Von jetzt auch gleich war alles vorbei. Warum Shiro-Chan sich jetzt auf den Weg zum Dach machte? Wahrscheinlich versuchte er sich wieder auf zu bauen. Denn wie sagte man so schön: Es geht Berg auf.
Es würde wahrscheinlich leichter werden, wenn der kleine Mondvogel den ersten Schritt nach oben machte. Nichts war dafür geeigneter als das Dach. Die momentan höchste Stelle, an die er sich erinnern konnte. Im Idealfall befanden sich keine weiteren Wesen dort. Heute war Valentinstag. Sie hatten Spaß und einen wunderschönen Abend mit ihren Geliebten.
Was war denn eigentlich ein geliebter? Shiro-Chan hatte darunter immer verstanden, dass man diese Person so mögen musste, sodass man für sie handelte und sich dabei in Gefahr bringen konnte. Ohne darüber nach zu denken. Liebe sei kein Gefühl, es sei eine Tat. Eine bestimmte Tat, die das Herz eingestellt hat. Weil es von einem anderen Herz 'manipuliert' wird. Taima wurde im Grunde genommen (ungewollt) beeinflusst. Durch die Liebe die er spürte, bastelte er etwas für Shiro und übergab es ihm. Doch er nahm es nicht an.
Musste der kleine Mondvogel sich jetzt schlecht fühlen? Keine Ahnung. Etwas erschöpft kam er oben an, sah sich nicht wirklich um und packte seine Kamera aus. Er hatte sie eigentlich immer dabei. Schöne Momente sollten nämlich nicht in Vergessenheit geraten. Vor allem, weil es nur wenige von diesen gibt. Und heute hatte Shiro-Chan kaum Fotos machen können. Doch die Aussicht war doch wunderschön. Vielleicht konnte daraus noch etwas werden.
Da waren einige Menschen, aber der lila haarige wusste nicht, wem er Beachtung schenken sollte. Einer stand allein dort und machte seltsame Bewegungen. Ob er nun nach Luft schnappte, einen wilden Tanz einlegte, oder vielleicht nur unter leichten Zuckungen litt, konnte er nicht definieren. Aber es sah schon sehr amüsant aus. Wie auch immer. Shiro-Chan lief bis zu der Stelle, wo ein Teleskop ideal stehen könnte, sodass er von da aus brillante Fotos machen konnte. Einmal hier, einmal da... und dann..
„ahm.. ich will ein Foto machen und.. naja..“ ja und nun!? Er wusste nicht genau wie er es sagen sollte, ohne das es komisch vor kam. Ihm war ohnehin jetzt erst aufgefallen, dass er unmittelbar an dem weißhaarigen stand. Der, der eine komische Tanzeinlage drauf hatte. Aber darauf ansprechen sollte er ihn nicht. Es ging um die Fotos und um nichts anderes. Shiro-Chan wirkte ein wenig schüchtern, als er ihn mit seinen lila Augen ansah. Völlig natürlich – das war seine Art. Das eigentliche Problem war ja nicht er, sondern seine Position. „Du.. stehst im Weg“, sagte er leise und lächelte schief. Im wahrsten Sinne des Wortes. Und wie er das stand!
 05.03.13 20:34
Rasse
Tierwesen

Beruf :
Rechtsanwalt & Notar

Größe :
1,90 m

Stimme :
sehr tief, warm, volle Klangfarbe, amerikanischer Akzent

Auffallende Merkmale :
breites Kreuz, stark ausgeprägter Muskeltonus

Ruf in der Stadt :
hat einen großen Bekanntenkreis

Gespielt von :
Cali

vAeramas
Cali of Duty

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Er hatte sich noch lange nicht von den Ereignissen erholt. Inzwischen war es fast ein Jahr her und trotzdem fühlte es sich an als ob es gestern gewesen wäre. Und die Sache mit seiner Verwandlung ist gar nicht das Schlimmste: das Schlimmste ist, vorher nichts von jeglicher Art übernatürlicher Kräfte gewusst zu haben und nicht mal an Gott zu glauben, bis so etwas passiert. Er hätte sich damit wohl irgendwie geeinigt, wenn er von Geburt an mit so einem Kram vertraut gemacht worden wäre. Aber es war wie aus dem Nichts geschehen und nun konnte er sehen, wie er damit klarkam.
Es würde noch eine lange Zeit dauern, bis er sich in seinem neuen Leben wohl fühlte. Nicht nur der Umgang anderer Menschen mit ihm hatte sich verändert, er hatte auch diese merkwürdigen 'Anfälle', und das in unregelmäßigen Abständen. Es lag die Vermutung nahe, dass sieihn darauf aufmerksam machen sollten das er sich mal wieder verwandeln musste, um im Geiste nicht durchzudrehen. Er wusste es nicht und das stellte ein Problem für ihn dar, denn alles was er über sich selbst noch nicht wusste konnte für ihn zum Verhängnis werden. Es war schon eine wahre Herausforderung in der Öffentlichkeit ein Verhalten aufzuweisen, das so normal und durchschnittlich wie nur irgend möglich war, und trotzdem zog er immer wieder die Aufmerksamkeit der Leute auf sich. Er konnte nur hoffen, dass den Leuten nichts weiter als sein gutes Aussehen und meine Sportlichkeit auffielen. Sollte es irgendwann doch dazu kommen, dass ihn Jemand enttarnte – aufgrund von was wusste er nicht welchen Auffälligkeiten – hatte er schlechte Aussichten solange sein Gegenüber ein normaler Mensch war und er Gründe für sein Verhalten finden musste. Sollte es ein anderes magisches Wesen sein gab es andere Wege und Mittel, damit umzugehen.
Vertieft in Gedanken bemerkte er den schwarzen Haarschopf der auf einmal neben ihm auftauchte gar nicht. Immer noch starrte er mit leerem Blick zu den weiten Feldern hinüber, die ihm gerade unendlich weit weg vorkamen. Er brauchte eine Weile, um seine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken und als er ihn dann endlich aus seiner Trance geholt hatte musste er erst einmal verwirrt seine Orientierung wiederfinden.
Calis erster Blick galt einer schwarzen Kamera, die in zierlichen, kleinen Händen ruhte und darauf wartete, Fotos zu schießen. Langsam wanderte sein Blick höher.
Sein Gegenüber war nicht besonders groß, einen guten Kopf kleiner als er grob geschätzt, und hatte verwuscheltes, schwarzes Haar das ihm in Strähnen in die Stirn viel. In seinem kindlich wirkenden Gesicht blickten ihn zwei große, lilafarbene Augen scheu an und seine Körperhaltung sagte über ihn aus, dass er emotional nicht gerade auf Wolke 7 schwebte – was sollte er sagen, tierische Instinkte verrieten einem etwas mehr als nur das Aussehen einer anderen Person. Er schien bedrückt zu sein, vielleicht hatte er gerade etwas Trauriges erfahren oder eine wichtige Person verloren, das allerdings ging ihn nichts an auch wenn er ihn am liebsten sofort getröstet hätte.  Er hatte irgendwas an sich, das den Hengst neugierig machte. Auch fragte er sich sofort, ob und was für ein Wesen er wohl war. Zwar spürten seine Instinkte keine Anzeichen von Magie oder ähnlichem an ihm, aber was war schon gewiss? Einfach Fragen war keine Option, das hatten ihm der Dämon und der Gestaltenwandler am Schuleingang deutlich gemacht. Unwillkürlich fragte er sich, ob Lucie immer noch im Aufenthaltsraum war – Angus hatte sich mit Sicherheit schon aus dem Staub gemacht. Etwas an diesem Jungen erinnerte ihn ein bisschen an ihn und trotzdem war er vollkommen anders als alle Schüler, denen er hier bis jetzt schon begegnet war.
Erst als sich der Ausdruck in den Augen des Schwarzhaarigen langsam zu einer Frage veränderte bemerkte er, dass er ihn angestarrt hatte. Irgendetwas an diesem kleinen Kerl fand der Weißhaarige unheimlich faszinierend. Schnell versuchte er sein Starren zu überspielen, fuhr sich mit einer Handbewegung durch das zerzauste Haar und lächelte nervös.
"Klar, an mir soll's nicht scheitern", erwiderte er und brachte etwas Abstand zwischen sich und ihn. Dann lehnte er sich gegen das Geländer und verschränkte die Arme vor der Brust, während er den Fotografen aus dem Augenwinkel weiter beobachtete. Etwas unbehaglich huschte sein Blick noch einmal zu den weiten Feldern hinter dem Wald, dann wandte er den Blick endgültig ab. Er musste bis zum nächsten Morgen warten, wenn er wollte, dass er nach seiner nächsten Verwandlung immer noch unerkannt durch diese Schule laufen konnte.
Er verkniff sich die Frage, warum der Kleine die Schule fotografieren wollte. Bis jetzt hatte er nichts Aufregendes ausgemacht und da er schon eine Weile hier oben stand und es langsam spät wurde, bezweifelte er das er genug Licht zum Fotos schießen hatte. Vielleicht gab es ja Beleuchtung auf dem Dach und er hatte den Schalter übersehen, allerdings war es hier in der Dämmerung sowieso viel angenehmer als mit grellem Licht. Er warf einen Blick zum Nachthimmel. Es waren schon die ersten blassen Sterne zu sehen… Er zwang sich, nicht ins Träumen zu geraten. Das geschah ihm in letzter Zeit oft, jedoch wollte er aufmerksam bleiben. Der Junge neben ihm hatte ihn neugierig gemacht, er wusste aber nicht, wie er ein Gespräch beginnen sollte, zumal dieser ja hochgekommen war um zu fotografieren. Er hatte wirklich große Augen… in denen man sich leicht verlieren konnte. Cali blinzelte und wandte leicht perplex den Blick ab.
 06.03.13 18:08
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Gespielt von :
Shiro

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Es war ihm schon aufgefallen, dass der weißhaarige so komisch am glotzen war, doch er machte sich keine weiteren Gedanken darüber. Shiro-Chan hatte momentan genug Sorgen und sein Leben schien wie beendet. Er war sich noch nicht einmal sicher, wie es weiter gehen sollte. Im Grunde genommen hatte Taima dem kleinen alles gezeigt.. und jetzt war er weg. Es wurde an der Zeit wieder festen Boden unter den Füßen zu bekommen. Diesen suchte er zunächst hier oben auf dem Dach. Ein bisschen Fotos, ein bisschen Natur. Naja. Es hielt sich in Grenzen mit dem schönen. Im Park wäre das wahrscheinlich nicht so gewesen, doch da wäre ihm so einiges nicht widerfahren. Der lila haarige wäre nicht auf das Dach gekommen. Und er hätte den weißhaarigen Jungen nicht gesehen. Ja, der schon wieder! Ausgerechnet der, mit diesem komischen Tanz, stand ihm im Weg. Und der lila haarige war bestimmt nicht der Typ von Mensch, der so etwas einer Person sagen wollte. Aber ihm blieb nichts anderes übrig. Was wäre Shiro-Chan für ein Fotograf, der seine Bilder nicht zu Ende schoss. Ihm war aufgefallen, dass der Junge entsprechend der Wetterlage unangemessen gekleidet war. Shiro-Chan wäre das peinlich, aber jedem das seine. Ihm fehlte so oder so der Mut um irgend einem Mainstream zu folgen. Genau, wahrscheinlich würden morgen alle so rum rennen außer er.
Wie auch immer, der weißhaarige wurde aufmerksam gemacht und er machte ihm noch nicht mal Probleme. An ihm sollte es nicht scheitern..
In diesem Moment wünschte sich der kleine Mondvogel, dass alles so einfach gewesen wäre. Taima zu erklären, dass sie die Sache langsam angehen lassen sollten, keine zu schnellen Vorgänge. Naja, so etwas musste eben gelernt sein. Und der Junge wusste das wahrscheinlich besser als er. Vielleicht gab er in diesen Themen Hilfe. Nunja, einige Fotos machte Shiro-Chan noch. Bald würde die Sonne untergehen.. eigentlich hatte der lila haarige schon so oft Bilder von der Sonne gemacht, dass es mittlerweile total langweilig geworden war.
Im Grunde genommen hatte er auch kein Spaß mehr, weswegen der Knips-Ton nach nur zwei Bildern auch schon aus blieb. Sein Blick war starr und seine Seelenspiegel – die ohnehin schon in kalten Farbtönen leuchteten – schienen von Feuchtigkeit umgeben. Was brachte ihm die Kamera eigentlich noch? Wieso hatte er sie noch, wenn es keine schönen Momente mehr zum festhalten gab!? Shiro-Chan hatte irgendwie das Gefühl, dass es ein Leben vor Taima und ihm nicht gegeben hatte. Um ehrlich zu sein hatte der Junge erst in diesem Moment angefangen wirklich zu leben. Und würde er in der Lage sein dort hin wieder zu finden? Oder sollte er die Kamera einfach verkaufen, sich Süßigkeiten holen und an einer Zuckerkrankheit sterben?
Gerade als er die Kamera wieder weg packen wollte, fühlte Shiro-Chan sich wieder von diesem Jungen beobachte. Okay, mittlerweile wurde die ganze Situation ziemlich komisch. Wieso schaute er immer so intensiv zu ihm rüber? Nicht, dass die wenig Aufmerksamkeit schon zu viel war, aber es wunderte ihn trotzdem. Der lila haarige entschied sich den ersten Schritt zu machen, ging auf diesen Tänzer zu und streckte beide Hände nach ihm. In seinen Händen befand sich seine Kamera und es schien fast so, als würde diese wegen dem zittern fast zu Boden fallen. Der lila haarige konnte sich das Szenario schon vorstellen.
(Er: Was willst du denn jetzt?) „Ich.. ich dachte du möchtest sie sehen...“ (Er: Was sehen?) „.. naja also meine Bilder, weil.. du..“ (Iiiiich?) „Du hast immer so geguckt und ich dachte.. ehm..“, stammelte er vor sich hin. Und es ergab auch noch halbwegs einen Sinn. Wer immer so guckte, der musste doch etwas bestimmtes wollen. Sei es ein Gespräch, oder einfach nur die Bilder sehen, die der lila haarige gemacht hatte. Ihm war entgangen dem weißhaarigen zu sagen, wie viele und vor allem WELCHE Bilder er sich ansehen sollte. „Es ist aber kein Bild von dir dabei.“, fügte er noch hinzu ohne zu wissen, warum er das gerade sagte.
 10.03.13 0:56
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