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Das Schuldach

Rasse
Gestaltwandler

Beruf :
Suitokyu

Gespielt von :
Mic

vBen Graysmark
Mitglied

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"Ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung, wo da die Grenze ist, alle ziemlich nassen Sachen - also alles, wo relativ viel Wasser drin ist - funktioniert auf jeden Fall. Leider".
Selbst mit Hautcremes musste sie aufpassen - es war schon wirklich ärgerlich. Wenn sie es doch nur verhindern, steuern könnte.

Dann fragte er Naemi nach Fino und auch sie sah ihn erschrocken an.
"Der Arme...ich hatte ihn ganz vergessen! Lyra und ich hatten es geschafft, dass er sich wieder beruhigt, aber dann sind ganz viele andere Leute gekommen - ich glaube das hat ihn erschreckt. Ich selbst hab mich total unwohl gefühlt und dann bin ich eben gegangen - ich hätte ihn wohl fragen sollen, ob er mit mir kommen wollte, aber ich wusste nicht ganz, was er davon gehalten hätte".

Dann sah sie ihn sanft an.
"Klar komm ich mit, wenn du das möchtest". Es war schließlich auch irgendwie ihre Schuld, dass Fino nun dort allein hockte.

Und warten mussten sie auch nicht mehr - just in diesem Moment schmolz ihre Flosse ein und offenbarte wieder ihre zwar nicht sonderlich langen, aber hübschen Beine. Sie seufzte vor Erleichterung - glücklicherweise hatte es dieses Mal nicht so lange gedauert. Naemi war barfuß, doch das störte sie garnicht - allerdings war sie froh, dass ihr Kleid nicht hochgerutscht war und so nichts offenbarte, was sie nicht offenbaren wollte.

"Lass uns nach Fino sehen gehen"
, sagte sie lächelnd und sprang auf.
 20.09.10 21:46
vAnonymous
Gast

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Inrui schaute fasziniert auf die FLosse, als sie sich in Beine verwandelte.
"Das ist wirklich kein schöner Anblick, aber trotzdem irgendwie cool." sagte er begeistert.
Dann sah er auf.
"Der arme Fino, dann lass uns schauen gehen." sagte er und stand eben falls auf. Er ging zur Tür und hielt sie für sie auf.
"Nach dir." sagte er.

>>Caféteria
 21.09.10 11:08
Rasse
Gestaltwandler

Beruf :
Suitokyu

Gespielt von :
Mic

vBen Graysmark
Mitglied

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Sie fand Inus Kommentare teilweise echt komisch - schön fand ers nicht, aber trotzdem cool? Warum guckte der so begeistert? Häh? Naemi verstand ihn einfach nicht, gab sich aber mit einem vielsagenden Grinsen als Antwort für ihn zufrieden.

Sie bedankte sich lächelnd, als er ihr die Tür aufhielt, und ging mit ihm zur Cafeteria.

tbc: Cafeteria
 21.09.10 14:57
vAnonymous
Gast

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pp: 2. Stock - Gänge




Auch ich konnte mir ein lächeln nicht verkneifen als sie das Angebot annahm erstmal mit zu mir zu kommen, nachdem der Unterricht vorbei war. Als ich dann die Tür zum Dach geöffnet hatte und dann einige Meter weiter weg von der Tür stehen blieb, streckte ich mich einmal kurz aus und atmete tief die frische, saubere Luft ein. ''Herrlich hier oben, ich frage mich wieso man den Unterricht nicht nur auf dem Dach machen kann.'' sagte ich dann und drehte mich dann zu Noir um.
''Schau, da hinten ist der Klassenraum von Sternenkunde. Von ausen sieht er wahnsinnig schön aus, aber so war ich noch nie drinne gewesen.'' meinte ich dann zu ihr und zeigte mit dem Finger auf das gläserne Gebäude das auf dem großen Dach kaum zu übersehen war. Den Blick auf das Gebäude konnte ich jedoch nicht lange darauf halten, da die Sonne mitten auf das Glas schien und die Lichtrekflektion ziemlich hoch war.
Da fiel mein Blick erneut auf die Uhr und mir klappte fast der Mund nach unten. ''Ich glaube wir können nicht mehr lange hier bleiben, da wir in 5 Minuten im Klassenraum sein müssen.'' sagte ich erschrocken zu ihr und deutete dann mit einem kleinen Nicken in Richtung meiner Uhr. Die Zeit verging wirklich wie im Flug und ich wollte nicht wissen was die Lehrer hier mit einem tun wenn man hier zuspät kam.
 29.09.10 21:14
vAnonymous
Gast

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pp: 2. Stock - Gänge

Als wir oben waren, ließ ich erst einmal meine Tasche fallen, um mich ebenfalls zu strecken.
"Es ist wirklich schön hier oben. Allein jetzt schon haut die Aussicht einen um."
Das hier würde sicherlich mein neuer Lieblingsplatz werden. Es war hier ruhig und wenn ich meinen Blick in die Ferne gleiten lassen würde, könnte ich bestimmt für einige Zeit abschalten, zusammen mit der richtigen Musik natürlich. Das einzige was mich nach wie vor störte, war die Tatsache, dass ich nachts nicht hier hoch konnte. Aber da würde ich sicherlich schon irgendwie eine Möglichkeit für finden. Theoratisch gesehen durfte man alles, man durfte sich, praktisch gesehen, nur nich erwischen lassen. Mein Blick ging zu dem gläsernen Gebäude und ich musste meine Augen zusammenkneifen. Das Licht, was reflektiert wurde, war wirklich extrem grell.
"Ja, im Sommer wird der Unterricht da sicher keine Freude sein."
Dann sah ich auf Illyas Uhr. Ich hatte gar nicht gemerkt, wie die Zeit vergangen war. % Minuten noch. Ein grinsen schlich sich ein. "Wollen wir es nicht vielleicht auf eine Stunde Nachsitzen ankommen lassen?", fragte ich scherzhaft.
 29.09.10 21:34
vAnonymous
Gast

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''Stimmt, die Aussicht haut einen wirklich um. Das kann niemand abstreiten und im Sommer wird es bestimmt noch viel schöner aussehen wenn alles ganz grün ist und die ganzen kleinen Leute unten rumlatschen sieht.'' antwortete ich und konnte mir ein verträutes lächeln bei der Vorstellung daran im Sommer hier oben zu liegen und einfach die Seele baumeln zu lassen, nicht verkneifen. Es würde bestimmt wunderschön sein hier oben im Sommer auf einer Decke zu liegen und einfach mal gelassen und in ruhe hier liegen zu können und zu dösen.
Aber da ich hier oben nicht warm um meinen Träumen nachzuhängen fing ich dann an Noir den Sternenkunderaum oder viel mehr die Sternenkundekuppel zu zeigen. Diese konnte man jedoch wegen der starken reflektion des Lichtes nicht so gut erkennen und wir müssten wohl oder übel nochmal hierher kommen um uns das ganze etwas genauer ansehen zu können. ''Vielleicht wird im Sommer ja was über das Glas gelegt was die Sonne dann davon abhällt so stark auf die Glaskugel zu scheinen.'' meinte ich dann mit einem Schulterzucken zu ihr und schaute dann auf die Uhr.
Es waren noch gute 5 Minuten gewesen die wir hatten um in unseren Unterricht zu kommen und machte auch Noir darauf aufmerksam das wir unsere Besichtungstour sehr wahrscheinlich verschieben mussten. Doch was sie dann sagte ließ mir ein breites grinsen über die Lippen huschen und ich zuckte leicht mit den Schultern. ''Vielleicht bekommen wir ja auch nur ein Tadel und da würde sich das zuspät kommen auch nicht lohnen finde ich. Ich glaube wir sollten das machen wenn wir wissen wie die Lehrer ticken. Denn wenn wir das wissen würden wir schon herrausfinden bei welchem Lehrer wir Nachsitzen bekommen und bei welchem nicht.''
 29.09.10 21:57
vAnonymous
Gast

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Illyas Idee zu der Sache mit dem gläsernen Gebäude klang logisch. Tagsüber gab es da sowieso nichts zu bewundern, da konnte man das ganze genauso gut abdecken.
"Stimmt, für 'nen Tadel lohnt sich das echt nicht."
Auf ihre weiteren Worte hin nickte ich. Wir sollten wirklich abwarten und analysieren. Dann konnten wir gezielt auf das Nachsitzen hinarbeiten, obwohl man auf dieses Vorhaben nicht unbedingt stolz sein konnte. Aber wenn man ein solches geheimnis lüften wollte, musste man eben nun mal Opfer bringen, da führte kein Weg dran vorbei.
"Führst du mich dann zu unserem Unterricht?"
 29.09.10 22:34
vAnonymous
Gast

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Ich nickte zustimmend als sie meine Aussage bestätigte und ebenfalls sagte das es sich für einen Tadel ganz und garnicht lohnen würde zuspät zu kommen. Wir konnten ja in der Pause in den Keller gehen, da war Spannung genug, auserdem mussten wir nicht noch zusätzlichen Mist bauen damit wir darunter konnten.
Mit einem weiteren grinsen nickte ich dann und deutete auf die Treppe nach unten. ''Würde die Dame dann so freundlich sein, mir wieder nach unten zu folgen?'' sagte ich scherzhaft zu ihr und ging dann lachend wieder die Treppen nach unten, wo wir von dort aus dann in richtung des Kunstraumes wandern konnten.

tbc: Kunstraum
 30.09.10 14:41
vAnonymous
Gast

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Ich machte einen Knicks. "Aber natürlich doch."
Und dann musste ich selbst lachen. Mit meiner Tasche in den Händen folgte ich ihr nach unten und in den entsprechenden Klassenraum.

tbc: Kunstraum
 30.09.10 14:50
Rasse
Magier

Beruf :
Lehrer

Gespielt von :
Mic

vMicael
Gefühlsanalphabet

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cf: Magieraum

Der Magier keuchte, als er schließlich auf dem Dach stand - das Rennen hatte ihn nicht angestrengt, nein. Seine Gedanken erstickten ihn, er konnte nicht mehr atmen, sich nicht mehr ruhig bewegen, keinen klaren Gedanken mehr fassen.
Er ging auf dem Dach herum, rastlos, sein gesamter Körper gespannt und gleichzeitig irgendwie taub. Er wusste nicht, wie er damit umgehen sollte, was er jetzt tun sollte. Es gab nicht, was er tun konnte - Jake war tot. Es war seine Schuld. Er hatte ihn nicht beschützt. Nichts auf der Welt konnte diese Fakten ändern, diese Wunden in ihm würden niemals verschwinden. Nach einer Zeit bedeckte sie eine Kruste, die es einfacher machte, zu vergessen und zu verdrängen, doch nun waren sie wieder aufgerissen, durch ein paar achtlose Worte. War es richtig, dass er hier war, wenn man ihn noch immer so leicht aus der Fassung bringen konnte? Seine Selbstbeherrschung war früher immer makellos gewesen.

Schließlich setzte Micael sich an den Rand des Daches, die Knie eng an den Brustkorb gezogen, die Arme darauf verschränkt und der Kopf auf ihnen gebettet. Eine Pose des reinen Elends, sein Gesicht nun der Spiegel seiner Gedanken, da er sich unbeobachtet fühlte.
Es gab nur eines, das es jetzt besser machen könnte - sie, die alles wusste und verstand. Der Grund, warum er damals nicht wahnsinnig geworden war, warum er es überstanden hatte, irgendwie. Der Grund, warum er noch lebte.
Seine Sehnsucht machte es noch schlimmer - er brauchte sie, so sehr. Aber manchmal, oft sogar, bekam man eben nicht, was man am nötigsten brauchte. Er versuchte sich langsam wieder zu fangen und merkte nicht einmal wie er zitterte.
 30.10.10 23:03
vAnonymous
Gast

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cf: Magieraum


Den Magier in seiner aufgewühlten Stimmung zu finden war nicht besonders schwer. Es hatte ihn wirklich extrem mitgenommen, dass spürte der Engel einfach. Und er konnte nicht umher, sich einzugestehen, dass es seine Schuld war. Er hätte einfach Schluss machen sollen, als er es noch gekonnt hatte. Er hatte ja die ganze Zeit sich selbst noch unter Kontrolle gehabt, mehr oder minder. Ivan kontrollierte ihn nie ganz, genauso wie er nie Ivan ganz kontrollierte. Der Halbengel war ziemlich geknickt und schlich hinter seinem großen Bruder hinterher, während der Micaels Spur folgte. Er hatte bei den Menschen schon manchmal solche Ausbrüche gesehen und kannte sie von sich selbst. Aber er hatte immer noch Familie - Micael hatte niemanden, so erschien es ihm zumindestens. Seine Spur führte aufs Dach - perfekt. Weit oben an Luft und Licht, da redete es sich doch gleich entspannter.
//Sagst du ihm von mir auch Entschuldigung?// So zerknirscht hatte er Ivy selten erlebt und er nickte. "Tack" Langsam ging er die Stufen nach oben, er wollte Micael auch etwas Zeit für sich geben. Die würde er eindeutig brauchen und vielleicht war es nicht die beste Idee, ihm zu folgen. Aber Azrael war nun mal irgendwo ein Engel und im Gegensatz zu seinen himmelsgeborenen Kollegen und denen, die von den Seraphiten aufgezogen wurden, hatte er ein ehrliches, weiches und fühlendes Herz, welches warm in seiner Brust schlug. Er hatte seinem Vater nie verziehen, dass er seine Mutter getötet hatte - weil es nichts zu verzeihen gab. Er hatte die Frau nie kennengelernt. Und sie hatte aus ihm einen heuchlerischen und nichtsahnenden Diener Gottes machen wollen. Nein, er war als freies Lebewesen aufgewachsen, als Sohn seines Vaters. Und das brachte einige Vorteile, unter anderem Gefühle wie Reue, Mitleid und Teilnahme.
Leise öffnete er die Tür und setzte vorsichtig einen Fuß auf das Dach. Es war warm, ein lauer Wind ging und es war angenehm frisch hier oben. Es gefiel ihm, besonders die Aussicht war herrlich. Aber deswegen war er nicht hier. Sein Lehrer hockte zusammengekauert und am Ende mit der Welt und seinen Nerven am Rand des Daches. Azrael blieb erst einen Moment stehen und überlegte sorgfältig. "Sire?", fragte er vorsichtig und kam ein paar Schritte näher. Es war wirklich schön hier oben... er mochte es im allgemeinen sehr, wenn er so nahe am Himmel sein konnte. Langsam und sacht kam er noch etwas näher und setzte sich neben Micael auf den Dachrand. Ein Bein winkelte er an und stütze seinen Kopf auf dem Knie ab, das andere Bein ließ er locker hängen. Die Aussicht war wirklich großartig. Und irgendwo da unten in der Stadt wohnte jetzt Suriel. "Wir bitten um Verzeihung, Sire. Wir ahnten nicht. Vielleicht hätten wir es wissen sollen, haben wir uns doch auch verloren. Aber wir wussten nicht. Daher bitten wir um Vergebung, es tut uns beiden sehr leid. Das haben wir nicht gewollt", meinte er sanft, ohne eine Spur von Unterwürfigkeit in der Stimme. Aber dafür mit ehrlicher Betroffenheit, auch wenn das eventuell zuviel für den Magier werden könnte.
 30.10.10 23:23
Rasse
Magier

Beruf :
Lehrer

Gespielt von :
Mic

vMicael
Gefühlsanalphabet

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Micael spürte, wie der Engel ihm folgte - irgendwo schwankte er zwischen Wut und Verwirrung. Was ging es ihn schon an? Was interessierte es den Engel? Nichts konnte er jetzt weniger gebrauchen als einen Schüler, der ihn so sah. Doch er hatte einfach nicht die Kraft, den Ort zu wechseln, hatte nicht mehr die Kraft, sich zu verstecken. Welchen Unterschied machte es auch? Seine Gefühle konnte man in seiner Aura wahrscheinlich kilometerweit spüren, eine Welle von Wut und Schmerz, die wieder zeigte, dass Micael mächtig war, gefährlich mächtig. Er durfte niemals die völlige Kontrolle über seine Emotionen verlieren, ansonsten würde er alle und alles um sich herum gefährden.

Zuerst schwieg Micael, sein Kopf voll unaussprechlicher Bilder, sein Gesicht kalt und leblos. Azrael setzte sich neben ihn und er zwang sich, zunächst nicht zu reagieren und nicht wegzulaufen. Leahs Worte in seinem Kopf...//Immer läufst du weg, immer//.
Dann wandte er ihm sein Gesicht zu, in den Augen dieser Ausdruck von Bitterkeit, den die meisten Menschen erst am Ende eines Lebens erhielten.
"Es ist nicht eure Schuld". Es fiel ihm schwer, furchtbar schwer, seine Verzweiflung nicht einfach in Wut zu entladen, Wut auf den Engel, der alles wieder in seine Gedanken gerufen hatte.
Leise und zynisch murmelte er dann: "Weißt du eigentlich, dass du es gut hast, Azrael? Dein Bruder ist da, in dir. Du bist nie allein".
Azrael hatte eine Familie, hatte auch die Gegenwart von Ivan - er war geistig nicht mehr gesund, aber es verteilte den Schmerz, der auf Micael ungehindert einströmte. Fast sein ganzes Leben hindurch hatte Micael niemanden gehabt und er würde auch nie jemanden haben - wie oft hatte er sich schon gewünscht, verrückt zu werden oder zu sterben. Doch immer hatte ihn etwas gezwungen, weiterzumachen.
 30.10.10 23:55
vAnonymous
Gast

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Es war nicht ihre Schuld, was passiert war. So wäre es wohl korrekter gewesen. Aber es war wohl ihre Schuld, dass die Erinnerungen so wieder hochgekommen waren. Und Azrael wusste genau, wie schmerzhaft solche Erinnerungen sein konnten. Ihn hielten sie davon ab, stärker zu werden. Dem Magier offenbar setzten sie mehr zu, als dieser sich vielleicht selbst eingestehen wollte. Die wenigsten Menschen wollten das einsehen und Azrael konnte es ihnen nachfühlen. Er gestand sich selbst auch eine Menge nicht ein. In menschlichen Maßstäben war er uralt - in den Maßstäben seiner Art war er ein Jungspund, noch grün hinter den Ohren.
"Nein, Sie verstehen das falsch. Ivan ist ich und ich bin Ivan. Mein Bruder ist genauso von dieser Welt gegangen. Er ist tot und irgendein Teil von mir weiß das auch. Vielleicht das letzte bisschen Verstand von mir" Wann hatte es mit seiner Schizophrenie eigentlich angefangen? Er hatte die Hundert schon gekreuzt gehabt, soweit wusste er es noch. Aber den genauen Zeitpunkt... Aber vielleicht konnte man sowas auch nicht genau bestimmen, Geisteskrankheiten waren ja eher schleichende Prozesse, die bekam man nicht von heute auf morgen.
"Ich weiß, dass er weg ist und nicht wiederkommen wird. Aber ich kann ihn nicht gehen lassen. Ich will wissen, ob er mir böse ist, deswegen halte ich ihn fest und gebe für ihn ein Stück meiner selbst auf" Er schwieg wieder. Selten sprach Azrael über seine Geisteskrankheit und über das Trauma, was ihn vor über hundertfünfzig Jahren eingenommen hatte. Aber er hatte das Gefühl, dass Mic ihn einfach verstand. Dass er ähnliches erlebt hatte. Und dass es ihm genauso ging. Azrael war nicht empathisch, konnte auch keine Gedanken lesen. Aber die Augen des Magiers waren sehr ausdrucksstark und seine ganze Haltung verriet ihn. Genauso wie der Ausbruch vorhin, auch wenn das nur eine Schneeflocke auf der Spitze des Eisbergs gewesen war.
"Ich habe Glück, eine Familie zu haben, ja. Sie besteht aus einem liebenswerten Verrückten und seinem Master. Aber mein Bruder ist weg. Was bleibt, ist das, was ich noch von ihm habe. Und das ist mein persönlicher Wahnsinn. Wahnsinn, das ist, was bei mir ist. Ivan ist weg und ich bin daran schuld" Seine gletscherfarbenen Augen starrten ins Leere, ausdruckslos, fast tot. "Wir sind uns sehr ähnlich, Sie und ich, wissen Sie? Ich kann es sehen, in ihren Augen. Sie erzählen eine ganze Menge, wenn man lesen kann. Sie haben sich nur nicht dem Wahnsinn ergeben, Sie waren stärker als Azrael", meinte er dann unvermittelt, mit derselben Leere in den eisblauen Augen, ohne Micael dabei anzusehen.
 31.10.10 0:17
Rasse
Magier

Beruf :
Lehrer

Gespielt von :
Mic

vMicael
Gefühlsanalphabet

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Micael hörte ihm zu, kalt, müde, und schwieg einen Moment, nachdem Azrael nicht mehr redete, unsicher, ob er ihm antworten wollte und konnte, oder nicht.

"Ich bin mir völlig darüber im klaren, wer Ivan ist. Und vielleicht hast du auch Recht damit, dass wir uns ähnlich sind. Deswegen will ich dir sagen, warum ich das eben gesagt habe. Ich weiß, dass es verantwortungslos von mir ist, dir zu sagen, dass ich dich beinahe um deine Schizophrenie beneide".
Er seufzte leise, fuhr sich durch die tiefschwarzen Haare. Er wusste nicht, ob er die richtigen Worte für das fand, was er meinte.
"Ich glaube, dass du es früher oder später schaffen wirst, ihn gehen zu lassen, wenn du bereit dafür bist. Bis dahin beschützt er dich und deine Seele - mich beschützt nichts. Ich bin nicht dankbar für die Klarheit, mit der ich mein Leben, jede Einzelheit sehe".
Micael war fast ungewollt offen, in diesem Moment der Verwirrung, doch er fühlte sich auch nicht bedroht von Azrael. Er glaubte nicht, dass der Engel seine Schwäche in diesem Punkt ausnützen würde - oder ausnutzen konnte. Denn Emotionen wie diese konnten destruktive Magier wie er problemlos umsetzen - sie waren Schwäche und Stärke zugleich.
Dann fragte er leise, einem Gefühl folgend: "Und Ivan, bist du Azrael böse?".
Die ursprüngliche Melodiosität seiner Stimme brach wieder hervor, während er weitererzählte, wie im Traum.
"Wenn man Menschen liebt, kann man ihnen unaussprechliches verzeihen. Und du weißt auch, dass er dir deine Schuld verziehen hätte. Nur du hast dir selbst nicht verziehen - ich weiß auch nicht, ob das möglich ist. Ich kann es nicht".

Inzwischen starrte er über das Schulgelände, inzwischen einfach nur erschöpft, der Schmerz und die Bilder wie ein Hintergrundgeräusch.
"Du bist dir deiner Lage völlig bewusst. Aber willst du sie ändern? Wirklich? Was ist Wahnsinn? Schwäche?".
Micael wusste, dass es auch eine Art von Masochismus war, kein Ventil für seine Seele zu schaffen. Ungefilterter Schmerz...Strafe für sich selbst. Und dann war da noch die Verantwortung.
"Wahrscheinlich wirst du das ändern müssen, wenn du deine Kräfte entfalten willst. Du wirst dich allem stellen müssen. Und das musst du wollen, du musst bereit dazu sein. Ich werde dich dabei nicht allein lassen, wenn du diesen Weg gehen willst, aber ich kann auch verstehen, wenn du es lässt. Es bleibt dein Leben".
Er würde nicht versuchen, ihn zu überreden. Eigentlich hatte er nichts mehr dazu sagen wollen. Azrael musste das selbst einsehen und wollen - beide Optionen hatten Vorteile und Nachteile. Er konnte einfach so weiterleben, sich wahrscheinlich nach und nach verlieren, aber auch den Schmerz nicht spüren. Oder er begann wirklich, etwas zu ändern - mit allen Konsequenzen. Ivan hatte gesagt, dass Micael ihm helfen sollte - ob Azrael das wirklich mit seinem ganzen Wesen wollte blieb ihm zweifelhaft.
 31.10.10 1:05
vAnonymous
Gast

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Ihn um seine Schizophrenie beneiden? Darüber sollte man niemanden beneiden. Er kannte nicht die vollen Auswirkungen dieser Krankheit, wenn sie auch nicht durchweg negativ war. Azrael hatte niemanden um seinen gesunden Verstand beneidet, aber er konnte sich nicht vorstellen, das geistig gesunde Menschen ihn um seine Schizophrenie beneideten. Nun, bei ihm mutete das Ganze auch noch sehr im Rahmen des möglichen an. Aber Azrael wusste auch: er konnte eines Tages so werden wie sein Vater. Uralt, aber verrückt und wahnsinnig, ohne einen Master und Medikamente eine Gefahr für alles und jeden. Nicht, dass er seinen Vater deswegen weniger liebte, er kannte auch seine sanfte, liebevolle Seite, den umsorgenden Azrael, der ihm nie etwas tun könnte, selbst in schlimmster Raserei nicht.
"Wissen Sie, wie es ist, ständig einen Nebel über seinen eigenen Gedanken zu spüren? Er betäubt auch den Schmerz, sicherlich. Aber er betäubt auch jeden anderen gesunden Gedanken, blockiert die Erinnerungen. Und die Stimmen, die alle etwas anderes sagen, die von überall und nirgends kommen. Wissen Sie, wie es ist, wenn man in jedem Schatten Terror wittert? Und mittendrin der letzte Funke Selbst, an den man sich klammert?" Nicht, dass er mit seiner Krankheit nicht leben konnte, im Gegenteil. Er hatte sie gut akzeptiert und arbeitete mit ihr. Aber erst die letzte Stunde hatte ihm gezeigt, wie schwer er es haben würde. Micael meinte, er wäre nicht dankbar für die Klarheit in seinem Kopf - sicherlich war vollkommene Klarheit, ein Blick für Details nicht immer die beste Sicht auf die Dinge, diese Klarheit war ihr eigener Wahnsinn. Aber Sie war immer noch besser als geisteskrank zu sein. "Sie sollten sich nicht wünschen, etwas anderes zu sein, als das, was Sie sind. Andere haben das schon vor ihnen versucht, und sie sind alle gescheitert"
Ihn irgendwann gehen lassen... Er musste ihn irgendwann wohl gehen lassen. Aber wie sollte er ihn loslassen können, wenn immer noch die Ungewissheit an ihm nagte? Das war ja erst der Grund, weshalb er ihn so bei sich behielt. Seine Flügel raschelten leise, als der Wind auffrischte. Auf die Frage von Micael schwieg Ivan, zeigte sich gar nicht erst. "Fragen Sie nicht, er wird nicht antworten. Er antwortet mir nie darauf..." Azrael seufzte leise, so war das Leben nun mal. Sie hatten sich wahrlich geliebt, obwohl sie so unterschiedlich gewesen waren. Und niemand fehlte Azrael heute mehr als Ivan. "Haben Sie sich verziehen?", fragte er dann retour. Ja, Azrael gab sich noch heute die Schuld und würde das auch immer tun. Weil er Schuld hatte. Aber sah es denn in seinem Lehrer anders aus?
Stumm hörte Azrael darauf, was der Magier sagte und ließ sich seine Worte mehrmals durch den Kopf gehen. Ein Rotkehlchen hatte sich inzwischen auf seine Schulter gesetzt und zirpte ihm ins Ohr. Sowas kannte er schon, Vögel setzten sich oft zu ihm, wenn er sich mal irgendwo niederließ. Wollte er etwas ändern? Einerseits schon - andererseits lebte er schon seit Jahrhunderten so und war... nein, glücklich war falsch. Er kam damit klar. Und sein Vater und sein Onkel liebten ihn so wie er war und nicht anders. Aber... es gab auch andere Momente. Albträume, Tage an denen die Stimmen zu laut wurden, Ohnmacht gegenüber der Welt und ihren Herrausforderungen. Das waren die Nachteile an Schizophrenie. "Ich weiß es einfach nicht. Mein Vater ist noch schlimmer dran als ich, er hat unendliche Grausamkeit erfahren müssen. Aber ich weiß nicht... ob ich wirklich etwas an mir selbst ändern will. Wenn es ein Ich Selbst noch gibt..." Er fand sehr couragiert und auch hilfsbereit von Micael, dass er ihm helfen wollte. Und eigentlich war er für einen Mensch in Ordnung. Aber er verstand nicht, wie es in einem Wesen von Azraels Alter aussah. "Finden Sie mich schön?", fragte er dann, für Fremde völlig aus dem Kontext gerissen. Eine vollkommen sinnlose Frage, die auch falsch aufgefasst werden konnte. Aber Azrael stellte sie ganz bewusst. Die Antwort darauf erklärte ihm so einiges - sein Vater hatte ihm das beigebracht, wie so vieles. Für ihn war sein Vater wunderschön, er hatte in seinen Augen nichts von dem himmlischen Glanz verloren und nichts an Schönheit eingebüßt. Aber Suriel hatte ihn gelehrt, welche Fragen man stellen musste um zu merken, wie sein Gegenüber über einen dachte.
 31.10.10 1:41
v

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