Campusgelände

So schnell würde Jason aber dann wohl doch nicht aus der Sache herauskommen, denn die Fremde packte ihn am Ärmel und versuchte ihn davon zu überzeugen hier zu bleiben. Er wollte sich gerade losreißen, da begann sie sich auf einmal vor seinen Augen zu wandeln. Als ihm plötzlich aus zwei verdächtig bekannt wirkenden goldenen Augen ein junges Mädchen entgegen blickte, entgleisten seine Gesichtszüge fast. Noch bevor sie wieder anfing zu sprechen und damit ein wenig klarer machte, wer sie wirklich war, hatte Jason schon erraten um wen es sich hier handelte.
Sein Blick blieb anfänglich trotzdem erschrocken. Wer wäre das auch nicht gewesen, wenn die vermeintliche Stalkerin plötzlich sich als Schwester des Zukünftigen herausstellte? Darüber hinaus wusste Jason nicht, wie er damit jetzt umgehen sollte, immerhin kannten sie sich nicht und das was er über sie wusste war nicht gerade positiv. Zudem wusste sie offenbar wirklich nichts über Jaik, somit auch nichts über ihre enge Beziehung und doch fühlte Jason sich genau deswegen verpflichtet ihr reinen Wein einzugießen. Nach ihrer letzten Bitte zögerte er noch einen Moment, dann wand er vorsichtig seine Hand aus ihrem Griff und nahm langsam auf der anderen Seite gegenüber von ihr wieder am Tisch Platz. Langsam verschwand seine Überraschung, dafür wurde sein Gesichtsausdruck ernster.
"Teagan, wenn mich nicht alles irrt.", begann er mit gedämpfter Stimme zu sprechen, sodass wirklich nur sie ihn hörte, "Was das angeht ist Jaik ein wenig... vorbelastet, so wie er es mir erzählt hat. Und stur, wie häufiger, wenn er glaubt Recht zu haben. Ich verstehe es ja teilweise, aber trotzdem wollte ich euch kennen lernen. Zwar nicht unbedingt so, aber ... demnächst, ganz unverfänglich. Aber es ist ihm nicht nur egal, ob ich euren Segen habe, sondern er weigert sich sogar ein solches Treffen zu arrangieren. Schätze er ließ dir keine andere Wahl. Ich gehe also mal davon aus, dass er ein paar Kleinigkeiten ausgelassen hat? Wie etwa, dass dich sehr wohl interessiert, was er macht und wie es ihm geht? Auch wenn ich nicht ganz weiß, ob ich dir wirklich weiterhelfen kann, aber ich versuche es mal."

Teagan ließ Jason ziehen als er anfing ihre Finger zu lösen. Sie wusste das sie mit Beharrlichkeit hier nicht weiter kam. Wenn Menschen partout nicht reden wollten, ließen sie sich nicht dazu zwingen. Alles was ihr noch blieb war auf das Verständnis ihres Gegenübers zu hoffen. Wenn er es mit Bambi aushielt musste er bestimmt eine Menge davon haben.
Tatsächlich nahm er gegenüber der erstaunten Teagan Platz. Ein Lächeln zuckte über ihre Lippen. „Danke.” Das Buch hielt sie weiterhin fest umklammert. Sie nickte langsam als er ihren Namen erwähnte. Oh oh, das war schon mal nicht gut. Dann hatte Bambi also wirklich schon von ihr erzählt und offenbar nicht allzu positiv wenn er ihr Vorgehen nun nachvollziehen konnte. Jetzt fühlte sie sich wie die Verhörte.
Zumindest bis ein Wort fiel, dass Teagan im tiefen Verständnis aufseufzen ließ. „Stur“ war es Adjektiv das dem Namen „Hoffman” wie fest zugeschrieben schien. Genauso wie „stolz” und „temperamentvoll”. Attribute die in einer Gruppe selten funktionierten. Von letzterem konnte sie sich nicht einmal selbst frei sprechen.
Ihre Augen wurden groß als Jason erwähnte das er sich gerne ihrer Familie vorgestellt hätte. Der Beziehungsstatus wurde somit um einiges klarer. Bambi war also tatsächlich in der Lage ein tief ergreifendes Verhältnis zu etwas, das sich innerhalb des Erdorbits befand, aufzubauen.
Sie nickte ein weiteres Mal als Jason fragte ob sie sich für das Wohlergehen ihres Bruders interessierte. Das konnte sie nun unmöglich leugnen. Offenbar war das Gefühl des gegenseitiges Desinteresse auch noch einvernehmlich.
„Bambi meidet es allgemein Mutter und Vater zu sehen, das hat nichts mit dir zu tun. Unsere Familientreffen sind nicht...allzu herzlich.“ Während sie sprach beobachtete sie ihre Finger die über die Prägungen des Einbands fuhren. „Die Beziehung von uns beiden war schon immer ein wenig ungewöhnlich, aber solange wir noch zusammen gewohnt haben, hat es funktioniert. Irgendwie. Bis vor zwei Jahren. Ich glaube nicht einmal das er mich absichtlich meidet. Er hängt nur mit dem Kopf ständig in den Wolken und vergisst alles um sich herum. Vielleicht erinnere ich ihn auch einfach zu sehr an Vater, das kann auch sein.“ Seit sie denken konnte, wusste Teagan das sie der Liebling ihres Vaters war. Mit ihr ging er nicht halb so streng um. Erst viel später hatte sie angefangen zu begreifen was das für ihren Bruder bedeutete. Jaik hatte immer kämpfen müssen, wenn er etwas gewollt hatte, während sie alles bekam, solange sie sich an gewisse Regeln hielt.
Umso überraschender war es nun sich diesen Einzelkämpfer in einer Partnerschaft vorzustellen. „Also seid ihr zusammen?” Sie hob den Blick mit einem halb amüsierten, halb besorgten Lächeln. „Kriegt Bambi das einigermaßen zufrieden stellend hin? Hast du keine Angst das er dich irgendwann für eine Rakete verlässt?”

Die Schwarzhaarige bedankte sich bei Jason, offenbar für sein Verständnis und nickte auf seine Nachfrage hin, ob sie Interesse am Leben ihres Bruders hatte. Scheinbar waren zumindest die Geschwister nicht so Spinne Feind, wie es manchmal geklungen hat. Aber auch Teagan gab schließlich zu, dass ihre Familientreffen nicht sehr herzlich waren. Dabei war ihr Blick gesenkt, offenbar waren beide Hoffmankinder nicht sonderlich begeistert von diesem Umstand. Trotzdem teilten sie ihre Gefühle nicht, zumindest nicht mehr seit zwei Jahren, was auch immer da gewesen war.
Am Ende sprach die Gestaltwandlerin sogar einen sehr heiklen Punkt an, den auch Jaik ungerne thematisierte, aber doch irgendwie überall mit reinspielte. Manchmal genügte wohl wirklich eine einzige Person, um eine ganze Gruppe zu entzweien. Wobei noch gar nicht sicher war, ob Jaiks Mutter auch Teilschuld daran hatte. Jason seufzte resignierend und stopfte sich ein großes Stück Steak in den Mund, um darauf herum zu kauen, während er überlegte. Auch Teagan riet ihm also davon ab sich mit seiner Familie zu treffen, na wunderbar. Letztendlich würde Jaik wohl Recht behalten und den einzigen Segen, den sie brauchen würden, wäre der eigene.
Dem ersten Stück folgte ein zweites, doch das blieb ihm fast im Hals stecken, als die Schwarzhaarige im gegenüber plötzlich direkt nachfragte, ob er und Jaik zusammen waren. Zwar hatte er nicht mehr ganz mit verdeckten Karten gespielt, doch diese direkte Art hatte ihn dann doch etwas überrascht. Teagans Lächeln beruhigte ihn zumindest ein klein wenig. Sie fragte sogar nach, ob Jaik das hinbekam und Jason nicht die Angst gab irgendwann ersetzt zu werden. Das ließ Jason allerdings nicht stocken, sondern der Titel, den er vorhin auch schon gehört, aber nicht weiter darüber nachgedacht hatte.
"Moment...", bat Jason und beugte sich ein wenig nach vorne, auf den Lippen ein leichtes Grinsen, "Du nennst Jaik Bambi?"
Dann brach das Lachen aus Jason heraus, dass er sich ganz schnell die Hand vor den Mund halten musste. Es dauerte ein paar Sekunden bis er sich soweit hatte, dass er sie wieder herunter nehmen und weitersprechen konnte, auch wenn er weiterhin leicht lachte.
"Ich dachte sein Spitzname für mich wäre schon ein wenig albern. Er nennt mich durchgängig Glühwürmchen, aber bitte verrate es niemandem. Ich verrate auch nicht, dass du ihn Bambi nennst. Wobei... das passt schon irgendwie ein bisschen. Zumindest was soziale Sachen angeht.", meinte Jason und wurde dann doch etwas ernster, aber mit einem verlegenen Touch, "Ähm... naja, jedenfalls klappt es einigermaßen, auch wenn wir nicht immer einer Meinung sind. Aber ich glaube ich habe da immer eine gewisse Teilschuld, wenn wir uns uneinig sind."
Etwas schuldbewusst senkte Jason seinen Blick, ehe er ihn dann wieder aufmerksam hob, passend dazu wieder sein verlegenes Lächeln.
"Bitte verrate es niemandem. Es ist noch nicht offiziell, ich wollte nur nicht lügen, wenn es Familienmitglieder sind. Jaik würde wahrscheinlich ausrasten, wenn er wüsste, dass ich mit dir rede und ich wenn es die Runde macht, dass ich mit ihm zusammen bin, also besser wir halten beide dicht.", schlug Jason vor und kratzte sich verlegen am Hinterkopf, "Was die Rakete angeht... naja, sagen wir ich habe ihm eine Rakete geschenkt, daher habe ich vor sowas nicht gerade Angst."

Während Jason von einem Lachanfall geschüttelt wurde, legte Teagan das Buch wieder auf den Tisch. Sie legte ihre Arme darauf ab als sie es ihrem Gegenüber gleich tat und sich zu ihm hinüber lehnte. Der musste sich allerdings erst einmal wieder in den Griff kriegen. Schmunzelnd stieg Teagan mit ein als er seinen eigenen Spitznamen enthüllte. Das partout auf korrekte, möglichst auch noch lateinische Bezeichnungen bestehende Bambi verteilte also seit neustem Spitznamen. Es war wirklich viel passiert seitdem sie das letzte Mal gesprochen hatte.
Jason entschlüsselte der weilen selbst wie ihr Bruder zu seinem Spitznamen gekommen war. Teagan wollte schon nachfragen ob er noch nie in den Genuss des Anblicks eines überforderten Jaiks mit riesigen Ohren gekommen war. In gewissen Situationen war er nun einmal ein hilfloses Bambi, sonst bräuchte sie sich schließlich auch keine Sorgen um ihn machen.
Auch seinen Dickkopf hatte Jason scheinbar schon zu spüren bekommen. Teagan wusste das eben jene Hartnäckigkeit vor einigem bewahrt hatte, aber er konnte damit auch wahnsinnig anstregend sein. Manchmal hatte sie das Gefühl das sie nicht unter Aliens, sondern unter Ziegenböcken die sich für Löwen hielten groß geworden war. Dem musste sie dringend noch genauer auf den Grund gehen.
Allerdings erst später denn als nächstes enthüllte Jason das sie wohl noch gar nicht so lange zusammen waren und sich noch bedeckt hielten. Deswegen bat er sie um Geheimhaltung. Das hier wurde ja immer mehr zu einer Verschwörung.
Teagans Schultern zuckten in die Höhe. "Ich wüsste sowieso niemanden den ich davon erzählen könnte. Aber wegen mir musst du nicht schweigen. Wenn Bambi ausrastet musst du ihm ins Ohr zwicken. Er ist da wahnsinnig empfindlich. Das setzt ihn in der Regel Schachmatt." Nicht das er sich nicht inzwischen Methoden zum Kontern überlegt hatte, aber die waren bei nicht-reptoloiden unwirksam, also konnte sie gutem Gewissens ihr Wissen an Jason weiter gehen.
"Was aber viel wichtiger ist...du hast ihm eine Rakete geschenkt?" Das war wohl die Enthüllung und Erklärung des Tages. Sie wusste das sich in dieser Stadt einige seltsame Dinge zutaten, aber eine Rakete? Das musste doch eine Metapher sein! Eine Metapher die Bambi auch noch verstand! Sie legte ein wissendes Lächeln auf, denn sie rechnete fest mit einem Scherz. "Wie kommt es dann das ihr noch hier seid?"

Teagan amüsierte sich offenbar auch über Jaiks Spitznamen für Jason, was der nur allzu gut verstand. Auch Jason hatte ein klein wenig das Gefühl von einer Verschwörung, spätestens dann, als Teagan ihm verriet, wie sie Jaik bei einem Wutanfall stilllegen konnte. Das brachte Jason nur dazu nochmal kichernd zu lachen.
"Stimmt, die sind wirklich etwas sensibel.", erinnerte er sich und freute sich aus irgendeinem bescheuerten Grund nun einen Trumpf gegen Jaik zu haben.
Sein Lachen flaute etwas ab, als Teagan nachfragte, ob er Jaik wirklich eine Rakete geschenkt hätte und wenn ja, warum sie dann noch hier waren. Etwas unsicher druckste Jason herum und lächelte dann verlegen.
"Naja, nicht ganz. Es ist eher die ausrangierte Kapsel, mit der Superman auf die Erde kam.", gab Jason zu und lachte leicht, "Ich wollte sie reparieren, aber ich bin da kein Fachmann, also habe ich Jaik aufgesucht. Er werkelt da schon monatelang daran herum, aber bis auf die Cockpitkonsole läuft noch nichts so wirklich. Ist halt alles nicht auf Englisch beschriftet oder mit Gebrauchsanleitung."

Wahrscheinlich hätte sie doch von Anfang an ehrlich sein sollen. Denn nun gab Jason sich um umso aufgeschlossener, er wirkte sogar richtig fröhlich. Hätte sie das von Anfang an gewusst wäre sie ganz anders vorgegangen. Aber sie hatte schließlich nicht gewusst womit sie zu rechnen hatte. In all den Jahren hatte Bambi bei der bloßen Erwähnung einer romantischen Partnerschaft höchstens mit den Augen gerollt. Wer hätte da vermuten können das er sich irgendwann in einen stillen Medizinstudenten verlieben würde?
Wie das überhaupt zu Stande kommen konnte wurde Teagan nun endlich auch mitgeteilt. "Oh!" Ihre Lippen bildeten ein perfektes Oval das ausgezeichnet zu ihren Augen passte. "Du bist auch nicht von hier, verstehe." Ein anderes Alien also und zwar ein richtiges, inklusive abgestürzten Raumschiff.
"Also seid ihr euch beim Reparieren deines Mutterschiffs näher gekommen? Das klingt ja fast romantisch." Sie kicherte. Tatsächlich war das die einzige Liebesgeschichte die mit ihrem Bruder Sinn ergab. Auch das sein Mathe-Gehirn an der Übersetzung verzweifelte überraschte sie kein bisschen.
"Bambi hat sich nie besonders geschickt mit Sprachen angestellt. Solltet ihr da draußen auf Djak oder Kall treffen, lass ihn bloß nicht kommunizieren. Am Ende versucht er ihnen Schuhe zu verkaufen ohne es zu merken." ,gluckste sie. Das ihr Bruder irgendwann mit einem Alien abhauen könnte, erfüllte sie mit nicht so viel Wehmut wie erwartet. Etwas anderes würde einfach nicht zu Bambi passen und vielleicht schaffte sie es zumindest Jason zu überreden Kontakt zu halten. Damit währe ihre Kommunikation immer noch aufschlussreicher als im Moment. Womöglich konnte sie ihm sogar etwas im Gegenzug anbieten. "Wenn du möchtest kann ich auch mal drüber gucken." Plötzlich rückte die Reptiloidin wieder ganz schüchtern ihre Brille zurecht und versteckte ihr Gesicht damit halb hinter ihrer Hand. Sie mochte es nicht mit ihren Fähigkeiten zu prahlen, ganz im Gegensatz zu einem gewissen Pilotin. "Es ist höchstwahrscheinlich eine andere Sprache, aber ich spreche und schreibe fließend Kall und Djak. Außerirdische Schriftbilder sind mir also nicht ganz fremd."

Offenbar war Jason doch einfacher zu lesen, als er selbst von sich dachte, denn Teagan merkte gleich, was wirklich hinter der Anspielung steckte. Nur kurz war Jason überrascht, aber dann fiel ihm wieder ein, dass er es mit der Schwester des in seinen Augen faszinierendsten Menschen zu tun hatte. Dementsprechend war es durchaus plausibel, dass auch sie nicht gerade auf den Kopf gefallen war. Mit einem Seufzen gab sich Jason geschlagen und nickte zustimmend, als Teagan annahm, dass er auch nicht von hier war. Nur ihre Anmerkung zum "romantischen" Zusammenkommen an Bord des Schiffes ließ ihn sofort zum Protest ansetzen.
"Eigentlich nicht. Wir haben uns nur angefreundet. Dass er etwas für mich empfindet, erfuhr ich erst auf einer Uniparty, wo mein Studienfreund sich an mich rangemacht hat und ich ihn abgewiesen habe. Danach war zwei Wochen Funkstille zwischen uns bis wir uns endlich mal ausgesprochen haben.", wandte Jason ein und schnitt wieder ein Stück Fleisch ab, "Das ist keine romantische Liebesgeschichte gewesen, sondern eher ein Ineinanderstolpern, was zum Glück nicht schmerzhaft geendet hat."
Daraufhin zuckte Jason mit den Mundwinkeln und widmete sich wieder seinem Essen, während Teagan davon sprach, welche Fertigkeiten sie im Gegensatz zu Jaik in außerirdischen Sprachen hatte. Jetzt wurde Jason erst recht hellhörig. Das wäre ja gelacht, wenn Teagan am Ende noch Teil des kleinen Geheimnisses wurde. Jaik würde zwar mindestens zwei Wochen lang ein wenig sauer auf Jason sein, aber wenn sie dafür mehr über das Schiff und seine Herkunft erfahren konnten, riskierte er das nur zu gerne.
"Das wäre eine riesige Hilfe. Aber vielleicht schicke ich dir erst einmal ein paar Bilder, bevor wir einen Aufstand von Jaik riskieren. Kann gut sein, dass es dir ja gar nichts sagt, dann hätte ich ihn umsonst aufgeregt. Obwohl ich schon sagen muss, dass er dir wenigstens so einmal im Monat ein paar Minuten Telefonat schuldet, wenn ihr doch eigentlich nicht wirklich verfeindet seid.", meinte Jason recht unverbindlich und zuckte dann aber mit den Schultern, "Ich glaube das Hauptproblem dieser speziellen Sprache ist, dass sie nicht aus Buchstaben oder buchstabenähnlichen Symbolen besteht. Es scheinen nur Punkte in verschiedener Größe und Anordnung zu sein, ähnlich wie Blindenschrift aber ohne ein festes Grundgerüst."
Jason nahm die Serviette von seinem Tablett, zückte einen Kugelschreiber und zeichnete die zwei häufigsten Punkteanordnungen darauf.
"Atome sind es jedenfalls nicht, das habe ich schon versucht.", merkte er noch an, ehe er die Serviette zu Teagan hinüber schob.

"Eine Geschichte fängt doch nicht mitten in der Handlung an!", verteidigte Teagan ihre Aussage, als Jason seine jüngste Erzählung, mit dem was sie vorhin aus seinem Gespräch mit Steven erlauscht hatte endlich in einen zusammenhängenden Handlungsstrang brachte. Doch dem Zucken von Jasons Mundwinkel war klar anzusehen, dass auch er mehr darin sah als ein wirres Straucheln. Romantisch wurden Geschichten doch sowieso erst, wenn nicht alles glatt lief! Das Bambi mit der ganzen Situation heillos überfordert gewesen war, war nun wirklich keine Überraschung.
Doch bevor sie diese Recherche vertiefen konnte, wartete bereits die nächste Geschichte auf sie. Mit Chance war die sogar spannender als die Anleitung für einen intergalaktischen Ölwechsel. Obwohl wahrscheinlich genau das auf sie zukam. Sie war trotzdem gerne bereit dem eine Chance zu geben. Denn obwohl sie mit einem Leben auf diesem Planeten vollkommen zufrieden war, hieß das nicht das sie sich für die Welten da draußen überhaupt nicht interessierte. Sie bestritt ihre Abenteuer eben nur lieber vom Bett aus.
Interessiert musterte sie die Zeichen die Jason ihr zugeschoben hatte. Sie kamen ihr bekannt vor, allerdings dauerte es ein paar Sekunden bis sie diese spontane Intuition zuordnen konnte. Grüblerische Falten zerfurchten ihre Stirn. "Ich glaube das sind dieselben Zeichen wie auf dem Transmitter den Bambi damals auseinander geschraubt hat..." ,murmelte sie nachdenklich. Ihr Bruder war tatsächlich immer noch der Meinung das unter seinem Bett eines sicheres Versteck vor ihren neugierigen Augen war. "Darauf befand sich auch eine kallaxische Übersetzung. Wir könnten anhand dessen einige Worte ermitteln und dann versuchen die anderen abzuleiten." Mit sichtbarer Mühe riss sie sich von den Zeichen los um Jason anzublicken. Diese Geschichte wurde immer verworrener.
"Es war eine Anleitung wie Mutter zu ihren Auftraggebern Kontakt aufnehmen kann. Ich nehme an die Geschichte das sie Vater eigentlich hier nur für ein paar Jahre bewachen sollte, ist dir bekannt? Vielleicht waren es deine Leute die das Ganze veranlasst haben." In ihrer Stimme war keine Anklage heraus zu hören, nur Erkenntnis. Es gab sicherlich nicht viele Spezies die den Sprung zur interstellaren Raumfahrt geschafft hatten. Denkbar wäre es das es sich bei Jasons Artgenossen und den Richtern ihres Vaters um ein Volk handelte. Allerdings war es noch zu früh für voreilige Schlüsse und im Endeffekt war es erst einmal wichtiger sich um die Gegenwart zu kümmern, als um die Vergangenheit. "Das ist natürlich nur eine Vermutung. Ich muss mir das genauer angucken. Ich denke aber, das es in keinem Fall gut wäre Bambi nicht einzuweihen. Er verliert unheimlich schnell sein Vertrauen und ich glaube nicht das du das riskieren möchtest." Erst recht kurz vor einem sich anbahnenden Plottwist...

Was seine Liebesgeschichte mit Jaik anging, so schien Teagan nichts dagegen zu haben. Viel mehr Interesse regte sowieso die kleine Zeichnung von Jasons Muttersprache auf der Serviette. Jason traute seinen Ohren kaum, als Teagan daraufhin meinte, dass sie ihr sogar bekannt vorkamen. Einen Moment lang blinzelte Jason sie perplex an und nickte dann, als er gefragt wurde, ob er die Geschichte ihrer Eltern kannte. Teagans Vermutung war dabei noch nicht einmal von so weit hergeholt.
Es war durchaus möglich, dass die Rasse des Piloten so überlegen war, dass sie überall im Universum präsent war. So langsam steigerte sich Jasons Neugier ins Unerträgliche. Er wollte immer mehr herausfinden, wer er war und vor allem was er war. Vielleicht waren die und er doch irgendwie verwandt, dann konnten sie ihm hoffentlich ein paar Antworten geben. Dafür war Jason bereit einiges in Kauf zu nehmen, aber als Teagan ihm empfahl es Jaik zu sagen, zögerte er doch.
"Ich weiß nicht... Wie soll ich ihm denn erklären, dass wir uns kennen? Glaubst du nicht, dass er Verrat riechen und dann auf stur schalten wird? Ich weiß nicht, wie ich ihm glaubhaft verkaufen soll, dass wir die Hilfe von jemandem wie dir brauchen und es leider nicht große Auswahl dabei gibt.", merkte Jason an und begann nachdenklich auf seiner Unterlippe herum zu kauen.

Der Gedanke Bambi einzuweihen bereitete Jason sichtbar Unbehagen. Teagan beugte sich noch ein bisschen weiter vor um ihn genauer zu mustern. Na wundervoll, seine Verdrängungsstratetegien hatte der Überflieger anscheinend immer noch nicht überarbeitet. "Bambi schaltet auf stur wenn er sich bedroht fühlt." ,seufzte Teagan. Das, die Preisgabe dieser Information, war ein Verrat! Allerdings war es ein notwendiger, denn sie wollte Jason schließlich davor bewahren den gleichen Fehler wie sie zu machen.
"Inwiefern ist es denn ein Verrat, wenn du ihm die Wahrheit sagst? Es ist deine Entscheidung das du gerade mit mir redest. Zwischenmenschliche Interaktionen muss man ihm manchmal wie ein Kleinkind erklären, aber er ist doch nicht blöd.
Womit er überhaupt nicht zurecht kommt ist wenn man ihm Informationen vorenthält. Ich glaube das ist der größte Betrug für ihn. Zumal es hier um wichtige Hinweise geht, sobald er das hört vergisst er sowieso das ich involviert bin. Der Himmel war sowieso immer schon viel interessanter als ich." Mit einem einseitigen Lächeln versuchte sie Jason ein bisschen zu beruhigen, aber andererseits auch zu zeigen dass sie sein Ringen nachvollziehen konnte. Der Umgang mit Bambi kam manchmal einer Bombe gleich, weil er sich sehr schnell bedroht fühlte. Sie konnte dieses Verhalten nur nachvollziehen, weil es auch ihr antrainiert worden war.
"Ich kann mir sogar vorstellen das er sich viel mehr darüber ärgert das er die Zeichen nicht erkannt hat. Schließlich hat er den Transmitter auseinander genommen." Sie schmunzelte bei diesen Gedanken, spätestens wenn auch noch sein Stolz angegriffen wurde hätte er sie sowieso schon längst vergessen.
Teagan faltete ihre Arme auf dem Tisch und legte ein verschwörerisches Lächeln auf. Allmählich näherte sie sich der Mitte des Tisches. Es war an der Zeit Jason noch ein paar von ihren Kniffen zu verraten. "Pass auf! Es wird immer wieder Zeiten geben in denen er dicht macht, aber da gibt es einen einfachen Trick. Du musst ihn dann ganz fest drücken und wenn er sagt dass das unnötig ist oder das du nur seine Sauerstoffzufuhr behinderst, drückst du noch fester. Dann fragst du ihn welche Venusmonde zurzeit am besten zu sehen sind und er wird dir vollkommen genervt erklären das die Venus keine Monde hat. Oder etwas ähnliches, hauptsache du gibst ihm einen Anlass etwas zu erklären. Er wird in diesem Momenten jeden Ausweg annehmen den du ihm anbietest."

Allerdings war Teagan da anderer Meinung und verriet Jason, dass Jaik sich vor allem von vorenthaltenen Informationen erzürnen lassen würde. Das wäre ein viel größerer Betrug, als sich an sie zu wenden. Zudem würde er darüber hinwegsehen, wenn sie dafür mehr Informationen über Jasons Herkunft enthüllen könnte. Wo sie Recht hatte, hatte sie Recht. Jaik hatte schon mehrmals erwähnt, wie gerne er herausfinden würde, wer und vor allem was Jason in Wirklichkeit war.
Nachdenklich hob Jason eine Hand an sein Kinn und senkte den Blick auf sein übriges Essen, während Teagan weitersprach. Sie schien wirklich alles daran zu setzen Jason überreden zu wollen, wahrscheinlich nicht zuletzt auch für ihre eigenen Zwecke. Immerhin würde sie so endlich mal wieder Kontakt zu Jaik haben können. Den wollte ihr Jason nicht wirklich verwehren, trotzdem zögerte er, ehe er mit einem Seufzen einwilligte. Fast als kleine Wiedergutmachung verriet Teagan ihm, wie er Jaik noch dazu bringen konnte mit ihm zu reden, sollte er sauer auf ihn sein. Sie schlug die Venusmonde vor, aber Jason hatte da schon eine weitaus bessere Idee.
"Pluto und Charon. Irgendwann mal sind wir darauf gekommen, dass die zwei uns wohl recht ähnlich sind. Bestimmt wird er dann verstehen, was ich meine. Ich hoffe es jedenfalls. Trotzdem ist es ein gewisses Risiko.", meinte Jason und überlegte kurz, "Vielleicht können wir es schaffen dich irgendwie in die Sache 'einzukaufen'. Ich könnte dir ein Foto von der Hauptkonsole schicken und du übersetzt so viel, wie du kannst. Es reicht ein einziger Schalter, dann können wir Jaik beweisen, dass du unentbehrlich für die Mission bist. Ich meine immerhin könntest du uns dann irgendwann alles übersetzen und damit könnte Jaik dann deutlich schneller arbeiten."

Teagan runzelte überrascht ihre Stirn. Pluto also...das war ein anderer sehr wunder Punkt bei Bambi. Natürlich wurde er nicht müde zu erklären das die Klassifizierung aus wissenschaftlicher Sicht absolut notwendig war, aber ihr waren selbstverständlich nicht die wehmütigen Blicke entgangen den hin und wieder veralteten Karten des Sonnensystems zuwarf. Er hing wirklich an diesem Felsklumpen. Er hatte so einige Stellen auf denen man lieber nicht zu fest herum drückte.
Mit ihrer Strategie konnte sie Jason nicht vollständig die Angst vor Bambis Reaktion nehmen. Er schlug vor ihm erst einmal Ergebnisse zu präsentieren. "Das klingt nach einem Plan, aber ich denke nicht das er sich überhaupt weigern würde, mich mitarbeiten zu lassen. Warum auch? Er hat die Möglichkeit etwas über ein extraterrestrisches Volk zu erfahren, glaubst du wirklich das ich dann noch interessant bin? Ich weiß er spielt sich manchmal auf, aber er knurrt nur und beißt nicht. Und wenn doch...erspare mir bitte die Details." Mit einem Lächeln signalisierte sie einen Scherz, denn darüber wollte sie definitiv nichts wissen. Sie war noch dabei den Schock zu verwinden, dass er tatsächlich zu amourösen Gefühlen in Stande war.
"Das ist nur ein gut gemeinter Rat, riskiere lieber nicht das er das er das Vertrauen zu dir verliert. Ich...weiß nicht was damals vorgefallen ist, aber er hat Mutter immer sehr bewundert und von einen Tag auf den anderen hatten ihre Worte überhaupt keinen Wert mehr für ihn." Das waren Dinge über die Jaik garantiert nicht sprach, zumindest nicht aus dieser Perspektive. Jason verdiente es davon zu wissen.
Im Gegenzug für diese Informationen wünschte sie sich auch wirklich nur eine Kleinigkeit. "Aber wenn du mir einen Gefallen tun möchtest, kannst du nachsehen ob meine Spielstände auf seinen Konsolen noch gespeichert sind. Ich habe so viele Stunde in meine Fallout-Siedlung gesteckt. Ich muss wissen ob dort alles in Ordnung ist." Bei diesem Thema seufzte sie schwermütig. Was gäbe sie dafür noch einmal durch ihr aus Ruinen errichtetes Lager zu wandeln. "Oh, und guck dann bitte auch nach Hamlet, meinem schwarzen Red Dead Redemption Mustang."

Auch wenn Teagan kurz die Stirn runzelte, schien sie mit dem Plan dann doch einigermaßen einverstanden. Sie plädierte allerdings darauf, dass sie auch persönlich mitarbeiten könnte, angeblich hätte Jaik da nämlich nichts dagegen. Jason war sich damit aber nicht so sicher. Teagans kleine Anmerkung zu Jaiks Beißen, beließ Jason mal besser unkommentiert und berührte nur eher beiläufig den Kragen seines blauen Rollkragenpullis, den er zum Glück tragen konnte bei dem Wetter. Dann kam jedoch etwas wichtiges zur Sprache, das Jason sehr wohl beantworten konnte und irgendwie auch wollte. Im Gegensatz zu Teagans Bitte wegen ihrer Spielstände, was Jason nur mit ein paar hochgezogenen Augenbrauen kurz quittierte.
"Es ... ist nicht ganz so einfach.", begann Jason und knabberte nachdenklich an seiner Unterlippe, während sich sein Blick etwas betrübt auf sein übriges Essen senkte, "Sag ihm besser nicht, dass ich dir das verraten habe, weil sonst wird er wirklich sauer sein, aber ... was das angeht gab es einen guten Grund für ihn sich abzuschotten, auch wenn ich nicht weiß, ob es deine Mutter wirklich so ernst gemeint hat. Aber er hat da wohl mal ein Gespräch zwischen euren Eltern mitbekommen und ich glaube das war der Auslöser so einiger Dinge bei ihm. Jaik denkt eben er wäre das schwarze Schaf der Familie, zumindest glaubt er, dass eure Eltern das so sehen. Er gibt es nicht zu, aber das nagt trotzdem an ihm. Deshalb, bitte halte Stillschweigen darüber. Es hat mich viel Zeit und Energie gekostet bis zu diesem Punkt zu kommen. Niemand lässt einen gerne in seine tiefere Psyche blicken, aber vor allem nicht jene, die innere Stärke besitzen."

Es war nicht so einfach? Doch eigentlich schon. Jason musste nur die Playstation starten wenn Bambi nicht zu Hause war und... Aber das meinte er überhaupt nicht.
Bambi hatte ihn tatsächlich eingeweiht. Jetzt blickte Teagan wirklich erschrocken drein. Das war etwas ganz Neues. Sie hatte angenommen das er sich sogar noch mehr verschloss, wenn er jemanden gefallen wollte. Aber Jason hatte offenbar einen besonderen Zugang zu ihm wenn er ihm solche Details freiwillig anvertraute.
"Er ist das schwarze Schaf.", bestätigte Teagan betrübt. "Zumindest behandelt ihn Vater so. Er hasst seine menschliche Gestalt, damit hatte Bambi wohl von Anfang an Minuspunkte. Er feindet ihn aber nicht offen an. Das tut er nie. Er macht einen mit seinen Worten langsam mürbe. So hat er damals auch den Monarchen von Djakninn eingelullt. Richtig schlimm wurde es als Bambi anfing vom Fliegen zu reden. Laut Vater ist das eine unwürdige Arbeit die nur vom Pöbel ausgeführt werden sollte. Das ist auch der Grund weshalb ich aufpasse mich nicht so sehr mit Technik zu beschäftigen, wie ich gerne würde. Vater traut diesem Planeten nicht und erst recht nicht seinen Technologien. Es ist seit Jahren immer dasselbe, Vater versucht Bambi etwas madig zu machen und der rastet daraufhin aus. Immer wenn sie mit einander sprechen, sprühen sie Gift in den Raum." Unbewusst fing Teagan wieder den Einband des Buches zu streicheln als sie erzählte. In solchen Momenten flüchtete sie sich in fiktive Welten. "Mutter war da anders. Mutters Zuneigung musste man sich erarbeiten, das hat Bambi immer ziemlich angespornt. Ich schätze diese "Nachkommen abhärten damit sie überleben"-Mentalität ist auf ihrem Heimatplaneten sehr verbreitet. Sie war unglaublich streng und hat uns früh morgens, Stunden vor dem Sonnenaufgang, zum Kampftraining aus dem Bett geholt. Zum Glück hat das vor zehn Jahren plötzlich aufgehört. Ich war damals übrigens fünf. Zeitgleich hat Jaik aufgehört sich um Mutters Zuneigung zu bemühen.
Weiß du worum es bei dem Gespräch ging?" Hoffnungsvoll hob Teagan den Blick. Ihre Familie war einfach nicht in der Lage miteinander zu kommunizieren, überall schwellten zugeschüttete Brandherbe. Zum ersten Mal schien jemand wirklich bereit zu sein mit ihr darüber zu reden.

Leider konnte Teagan nur bestätigen, dass Jaik das schwarze Schaf der Familie war. Zumindest von der Seite ihres Vaters aus. Für Jason war Teagans Erzählung nichts neues, also wagte er es ein paar weitere Bissen von seinem Essen herunter zu schlingen, bevor das Wort wieder an ihn erteilt wurde. Teagan wollte tatsächlich von ihm wissen, was damals vorgefallen war. Irgendwie zögerte Jason jetzt doch ins Detail zu gehen, aber jetzt war er schon so weit gegangen und Teagan war obendrein unschuldig an dem Ganzen. Sie wirkte sogar eher wie Jaik als eine Flüchtige oder ein Opfer dieser Familiendramen. Mit einem Seufzen gab Jason schließlich nach, legte Messer und Gabel weg, behielt den Blick aber betrübt auf sein Essen gesenkt.
"Wir reden hier über einen Punkt in Jaiks Psyche, der so tief liegt, dass er ihn anfangs recht erfolgreich selbst vor meinen Fähigkeiten verstecken konnte. Daher scheue ich mich sehr überhaupt davon zu sprechen, geschweige denn detailliert. Allerdings habe ich das Gefühl, dass du ähnlich wie Jaik in einer Art Opferrolle warst und er wahrscheinlich nur den Abstand zu dir wahrt, weil du im Gegensatz zu ihm positiv angenommen wurdest. Aber das ist nur meine Sichtweise. Jedenfalls möchte ich damit ausdrücken, dass das eine Sache ist, die tief in Jaik verwurzelt ist und ihn angreifbar macht. Also wenn du es irgendwann gegen ihn verwendest oder jemand anderes, solltet ihr euch bewusst sein, dass ich euch dann fertig mache. Und wie du dir denken kannst ist das hier nur eine schäbige Hülle für meine wahre Gestalt und die kann euch ordentlich in den Arsch treten.", begann Jason erst noch verständnisvoll, dann immer bedrohlicher, ehe er wieder sanfter wurde, "So viel dazu. Ich weiß nicht mehr den genauen Wortlaut, aber deine Mutter hat gegenüber deinem Vater wohl mal erwähnt, dass Jaik zu schwach für ein Leben auf einem ihrer Heimatplaneten wäre. Ich glaube sie war nur realistisch, auch wenn ich das nicht wirklich einschätzen kann. Aber sie schienen sich wohl dahingehend einig zu sein, dass Jaik eher für diese statt ihre Welt geschaffen ist und damit wirkte es für Jaik wohl so, als hätte selbst seine Mutter keine Hoffnung mehr für ihn. Ich schätze das und das Verhalten eures Vaters bis zu seinem Auszug haben dafür gesorgt, dass er seine Familie beinahe hasst. Wobei ich nicht ganz sicher bin, wie ernst er das in Bezug auf dich meinen könnte. Ich schätze seine Kommentare sind eher gegen euren Vater gerichtet, der dich immer vorgezogen hat, weniger gegen dich selbst."
Jason zuckte ein wenig überfragt mit den Schultern. Es war alles nicht so einfach und er auch nur ein beobachtender Dritter in der ganzen Angelegenheit. Er wusste nicht zuverlässig, wie Jaik tief im Inneren über Teagan dachte und fühlte. Wahrscheinlich war er sich selbst da nicht ganz sicher.