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Der Berggipfel

vAnonymous
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Man konnte nicht erwarten, dass Shun gleich alles verstand, was mit dem Zwielicht zu tun hatte. Vincent studierte die Dimension seiner Herkunft schon seit Jahrhunderten und selbst für ihn hielt sie noch eine Menge Kniffe und Tricks bereit, die für ihn völlig neu waren. Sicher, er hatte das Grundprinzip verstanden. Aber er war auch mit dem Zwielicht aufgewachsen, mit seiner Verantwortung ihm gegenüber, er hatte das alles sozusagen verinnerlicht, mit der Muttermilch aufgesogen. Shun hörte heute zum ersten Mal in seinem Leben davon. Und noch dazu war er ziemlich blau. Man konnte nun wirklich nicht erwarten, dass der Junge sofort verstand, was Vincent ihm erzählte. „Ist schon gut. Du musst das nicht verstehen, noch nicht. Du hast Zeit. Sagen wir einfach, dass unsere Kraft aus einer anderen Welt kommt, die eine Menge zu bieten hat. Wir nennen diese Welt auch unsere Urmutter, denn aus ihr sind die ersten unserer Familie entstanden“
Irgendwas sagte Vincent, dass Shun ihn vielleicht nicht als den Vater akzeptieren würde, der Vincent ihm gerne gewesen wäre. Jedenfalls nicht, wenn Vincent nicht die richtigen Wege ging. Shun war empfindsam, so ungern dieser das zugeben wollte. Er würde seine Gefühle nicht auf dem Revers tragen, was er ja auch nicht sollte. Er sollte nicht gleich jedem zeigen, wie es in ihm aussah. Zumal Vincent erst seit kurzer Zeit wusste, dass er einen Sohn hatte. Natürlich, er hatte sich schon so manches Mal überlegt, wie es wäre, eine Familie zu haben. Aber das waren nur Spleens, im besten Fall noch Erinnerungen an damals, als er noch eine Familie gehabt hatte. Er hatte damals schon gewusst, dass er irgendwann Kinder würde haben, aber... dass es so schnell gehen würde und dass es ausgerechnet hier sein würde... damit hatte er nicht gerechnet. Und es hatte ihn unvorbereitet getroffen. Jetzt wollte er schon eine gewisse Beziehung zu Shun aufbauen. Nur war immer noch die Frage, wie er das schaffen sollte... Shun war verschlossen, was nicht wunderte, so oft wie er enttäuscht worden war. Er hatte nie einen Vater gehabt und jetzt... Vincent seufzte leise. Er würde es irgendwie hinkriegen, nur... jetzt wäre es von Vorteil gewesen, den Weg, der vor ihm lag zu erkennen. Im Moment lag der noch völlig im Dunkeln. Er würde abwarten müssen, was die Zukunft brachte. Shuns Frage diente wohl eher nur dem Zweck, die Stille zu überspielen... allein an seinem Geruch merkte Vincent, dass er verlegen wurde. „Zufälle gibt es in meiner Welt nicht, Shun. Dass wir beide am selben Ort sind, hat einen Zweck. Ich muss ihn nur rausfinden... und dass ich dich genau hier gefunden habe, nun ja, dass war vielleicht ein kleiner Zufall. Ich bin Patrouille gelaufen und dabei hier vorbei gekommen. Shun... ich weiß nicht, ob das, was ich tue, klug ist. Aber ich halte es für das Richtige. Du brauchst einen Vater, der dir beibringt, mit deinen Kräften umzugehen. Und selbst, wenn du keine Kräfte hättest... du brauchst einen Vater, der dich unterstützt. Ich war die ganzen Jahre nicht für dich da, weil ich nicht von dir wusste, so einfach ist das. Jetzt kann ich für dich da sein. Wenn du es zulässt, ich werde dich zu nichts zwingen, das ist nicht meine Art“ Jedenfalls nicht in dieser Hinsicht. Shun war sein Sohn, damit ein Teil seiner Familie und für Vincent war er daher wichtig.
 17.01.14 13:10
 
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