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Marquise Ida´s Lebkuchenstand (Event)

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Marquise Ida´s Lebkuchenstand

In einer sehr stilvollen Hütte aus dunklem Holz wartet die Marquise auf ihre Kundschaft. Die gesamte Verkaufsöffnung ist mit allen denkbaren und sehr fantasievoll gestalteten Lebkuchenherzen behängt, die mit den typischen, maschienengefertigten Herzen vieler Rummelplätze kaum mehr etwas gemein haben. Auf den in jeglichen Farben (sogar teils mit schwarzem Zuckerguss/Lakritz!) umrandeten Herzen findet sich beinahe jeder Spruch, den das Herz begehrt, von den typischen, zB "Ich liebe dich", "Du bist der/die Beste" oder "Dir gehört mein Herz" bis zu ganz speziellen Kreationen.
Wem das noch nicht reicht oder wer den Namen des Liebsten oder der Liebsten auf einem persönlichen Herzen verweigt wissen will, kann sowohl ein Herz bei der Marquise bestellen oder sich selbst an die Beschriftung wagen.

Neben den Herzen gibt es auch noch ein paar andere Formen (Kreise, Sterne, Ovale und Rechtecke) in ähnlichen Größen und zu gleichen Preisen.

Preisliste:
fertig beschriftet:
klein - 1 BP
mittel - 2 BP
groß - 3 BP
mega - 5 BP

von Ida beschriftet: 1 BP mehr

selbst beschriftet: 2 BP mehr
 02.03.12 3:56
Rasse
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Gespielt von :
Mic

vMarquise Ida
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cf: Kleine Kapelle mit Friedhof

Die dunkle Holzhütte, in der ihr Stand untergebracht war, gefiel ihr äußerst gut. Sie war von einer schlichten Schönheit, aus dunklem Holz mit einigen Schnitzereien, die Ida sanft mit den Händen erkundete, als sie den Platz schließlich gefunden hatte. Noch war die Öffnung in der Front verschlossen und die Zutaten und vorbereiteten Herzen in Kartons verstaut, die vor der Hütte auf sie warteten. Gut, dass es am Morgen nicht geregnet hatte... So hatten die Sachen keinen Schaden genommen und es war nicht schlimm, dass Ida erst eher spät zum Aufbauen gekommen war. Auch wenn anderen Standbesitzer schon deutlich fleißiger gewesen waren...

Ida begann mit der Arbeit, indem sie die Hütte öffnete und zuerst einmal den Staub und die Spinnweben von den Oberflächen entfernte. Dabei versank sie langsam in Gedanken, zuerst über das vorangegangene Gespräch, dann wanderte das Thema langsam zum Valentinstag. Sie fand es faszinierend, dass dieses Fest an der Schule so groß gefeiert wurde - sogar von einem Ball hatte sie gehört. Doch der, mit dem sie gern dort tanzen würde, würde ihr diesen Wunsch nicht erfüllen können. Sie war sich zwar ziemlich sicher, dass Vajk ein guter Tänzer war, doch in der gegenwärtigen Situation sollten die beide sich wohl die allergrößte Mühe geben, kein Aufsehen zu erregen. Ob wohl schon irgendjemand etwas ahnte? Das wäre unglaublich ungünstig, ganz besonders, da ja nichtmal etwas zwischen ihnen passiert war... nicht körperlich.
Ob sie Vajk heute wohl überhaupt sehen würde? Was machte er als Lehrer an diesem Tag? Ihre Brust zog sich ein Stück zusammen, als sie darüber nachdachte, ob er Sophie heute wohl treffen würde. Und ob sie wohl versuchen würde, ihn für sich zu gewinnen - nicht, dass sie an Sophies Erfolg glaubte. Aber ein unangenehmes Gefühl war es für sie, ganz geheim, schon.
 25.04.12 20:20
vAnonymous
Gast

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Cf: Wo war ich noch zuletzt?


Vajk hatte einen recht entspannenden Vormittag gehabt, wenn man es so betrachtete. Er war wie üblich früh aufgestanden und hatte sich dann erst einmal sportlich betätigt. Er brauchte den Sport, um seinen Kopf frei zu bekommen und um seine Linie zu halten. In diesem Fall war es wohl wirklich beiden Dingen dienlich. In letzter Zeit kam irgendwie alles auf einmal. Als er heute früh seine Mails überprüft hatte, konnte er es einfach nicht fassen, dass doch tatsächlich zwei davon von Verwandten waren, die eine baldige Hochzeit vorschlugen, um die Trauer so bald wie möglich hinter sich zu lassen. Impertinent! Wenn sie jetzt schon seit einigen Monaten oder Jahren tot wäre, wäre er vielleicht ein bisschen milder gestimmt, aber so? Ließ man ihm denn gar keine Zeit zur Trauer? Sie lebten mittlerweile im 21. Jahrhundert, wo war denn die hochgelobte Zivilisation? Im ungarischen Hochadel war sie wohl noch nicht angekommen, wie es aussah, entweder das oder sie lebten am Leben vorbei. Vajk war nie jemand gewesen, der sich um die Anschmachtungen der Frauen gekümmert hatte. Er konnte sich vorstellen, die eine oder andere Verehrerin zu haben – seit gestern wusste er sogar, dass Sophie mehr für ihn übrig hatte als nur die Freundschaft. Aber er liebte nun mal eine andere... Ida war das, was er sich von einer Frau immer erhofft hatte. Sie hatte Klasse, Contenance und einen Habitus, der ganz von ihrer Herkunft sprach. Eine Frau, der man den Hochadel noch anmerkte, die noch wusste, sich ganz dem alten Standard nach zu benehmen. Ganz im Gegensatz zu dem, was sich heute Adel schimpfte. Vajk war fasziniert von ihr... vielleicht deutete er diese Faszination falsch? Nein... unmöglich. Er konnte das nicht verwechseln, die Faszination war nur ein Teil von dem, was er fühlte.
Er hatte sich auch, nachdem er gegessen hatte, auf den Hof begeben, wo sein Hengst abgestellt war. Nachdem er alle nötigen Formalitäten geklärt waren, hatte er Venerato selbst gestriegelt, gesattelt und aufgezäumt. Die Nähe zu dem Pferd tat ihm sichtbar gut, dass Vertrauen zwischen ihnen war so gut wie grenzenlos. Und so hatte er sich in den Sattel geschwungen und war ausgeritten. Er war ein guter Reiter, nicht nur, wenn es um die Turniere ging. Die waren nur ein Sahnehäubchen, auch wenn man Venerato an den Gängen ansah, dass er ein Dressurhengst war. Aber das zählte nicht für ihn, er wollte nur ein wenig entspannen, was eignete sich da besser als ein kleiner Ausritt? Außerdem lernte er gleich die Umgebung ein wenig kennen. An der Schule wurde heute Valentinstag zelebriert, ein Tag, der nicht zu seinen Lieblingstagen zählte. Sicher, im Moment konnte man ihn schon mehr oder minder direkt zu den Verliebten zählen, aber für ihn war das alles einfach zu viel des Guten. Als er den Weg in den Park einschlug und Venerato locker über die Wege trabte, bemerkte er die vielen Stände schon, aber keiner erregte seine Aufmerksamkeit wirklich. Jedenfalls bis ihm eine schlichte, dunkle Holzhütte auffiel. Oder viel mehr die Person, die sich dort an die Arbeit machte. Ida. Er zügelte den weißen Trakehner langsam, so dass er vor dem Stand und der zierlichen Marquise zum Stehen kam. Damit hätte er nun nicht gerechnet. Aber anscheinend hatte sein Schicksal manchmal die Angewohnheit, ihm Überraschungen bereit zu halten. „Ida, welch freudige Überraschung, dich hier zu sehen“ Eine kurze, höfliche Begrüßung, aber Vajk meinte es ernst. Er wollte gerade absteigen, als Venerato sich offenbar vor irgendwas erschreckte und schrill wiehernd stieg. „Ruhig Junge! Ho!“ Es musste irgendein Insekt gewesen sein, was ihm vor den Augen herum geschwirrt war, er lehnte sich leicht nach vorn und klopfte dem Hengst leicht auf den Hals. Zwar schnaubte Venerato noch ein wenig unruhig, blieb aber stehen. Sofort stieg Vajk ab und hielt ihm locker die Zügel fest, als er sich Ida zu wandte. „Verzeih, wenn du dich erschreckt hast, er ist sonst ruhiger. Er muss sich vor irgendwas selbst erschrocken haben. Wie geht es dir? Ich sehe, du beteiligst dich am Festgeschehen...“ Und da war er schon, der Moment, in dem man nicht mehr wusste, was man sagen sollte.
 27.04.12 12:48
Rasse
Wiedergänger

Gespielt von :
Mic

vMarquise Ida
Mitglied

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Der Tag schien wieder sehr sonnig zu werden und Ida war froh, dass ihre Bude selbst und auch ihr Standort sehr schattig waren. Die Jagd war ja auch nicht gerade üppig ausgefallen und sie ahnte, dass es ein anstrengender Tag werden könnte. Gerade hatte sie die erste Kiste in die Bude gebracht, als das Geräusch von Hufen ihre Aufmerksamkeit weckte. Die Budengasse hinunter kam ein traumhaftes Pferd inklusive Reiter auf sie zu und bei schwindender Entfernung erkannte sie auch, dass es sich bei dem Reiter tatsächlich um Vajk handelte. Er hatte ihr ja davon erzählt, dass er ritt und ein eigenes Dressurpferd besaß, und vermutlich ritt er mit eben diesem nun aus. Unbewusst richtete sie ihr schlichtes Kleid ein wenig, fuhr sich durch die Haare und schaute zu ihm, auch wenn sie nicht davon ausging, dass er sie bemerken würde oder gar zu ihr kam.
Doch entgegen ihrer Vermutung brachte Vajk das Pferd schließlich vor ihr zum Stehen und begrüßte sie.
"Lord Batthyáni", begrüßte sie ihn mit einem grazilen Knicks in seine Richtung, auf dem Gesicht recht offensichtlich das Glitzern der Freude, ihn zu sehen. Vaská... Was für ein Anblick, hier in der wunderschönen Kulisse auf dem atemberaubend schönen Pferd - der Traumprinz auf dem weißen Pferd, genau so, wie sich fast jedes kleine Mädchen das wünschte.

Plötzlich scheute der Hengst und Ida wich ein Stück zurück, mehr aus Vorsicht als aus Angst. Sie kam aus einer Zeit, in der man noch ganz natürlich mit Pferden aufgewachsen war, und sie fürchtete sich nicht vor ihnen, wusste aber um ihre Kraft. Ganz zu schweigen davon, dass sie das Tier nicht kannte und ihm nicht einfach ins Zaumzeug greifen konnte, wenn es sich aufregte. Doch Vajk hatte ihn sehr schnell wieder im Griff, man sah eindeutig, wie gut das Tier abgerichtet war. Als er schließlich abgestiegen war kam sie auf die beiden zu, schenkte Vajk ein warmes Lächeln und wandte sich dann seinem Reittier zu.
Sie schaute in die dunklen, schönen Augen des Pferdes, sah Feuer darin, aber auch Vertrauenswürdigkeit ein Stück kam sie noch näher, hielt dem Hengst dann die Hand zum Beschnuppern hin und probierte aus, ob er sich wohl von ihr am Hals berühren ließ.
"Falls du seinen Namen schon einmal vor mir erwähnt hast, habe ich ihn vergessen...", gab sie mit einem leichten Lächeln in Vajks Richtung zu.
"Aber er ist wunderschön... ein echter Prachtkerl. Schön, dass ich nun mal die Gelegenheit habe, ihn mir anzusehen."
Seine weiteren Worte klangen ein wenig angestrengt, als wüsste er nicht genau, über was er nun mit ihr reden sollte und wie sie sich verhalten sollten... es war eine seltsame Sitaution, und hätte Ida noch ein schlagendes Herz gehabt, hätte es ihr sicher bis zum Hals gepocht. So verlegte sie sich darauf, Vajk nicht zu sehr anzuschmachten, wie er dort neben seinem perfekten Pferd stand, und ganz natürlich auf seine Frage zu reagieren.
"Mir geht es sehr gut, ich hatte reichlich Gelegenheit zum Ausruhen und einen sehr schönen Morgenspaziergang im Wald. Und nun der Valentinstag... rat mal, was für einen Stand ich hab", forderte sie ihn gut gelaunt heraus, teils auch, um die Stimmung ein bisschen aufzulockern. Schließlich durften sie ja wohl nett miteinander reden, ohne dass sofort jeder vermutete, dass sie etwas miteinander hatten. Oder?
Um nicht verdächtig zu wirken, begann sie dann, die Kisten weiter in den Stand zu räumen. Noch hatte sie nichts ausgepackt, weswegen auch nicht wirklich zu erkennen war, was sie hier verkaufen wollte. Ob er darauf kommen würde?
"Wie geht es dir denn? Und was machst du heute? Lehrerpflichten?", fragte sie dann, fast ein wenig angespannt. Es fühlte sich irgendwie falsch an, den trotz all des Kitsches, heute war der Tag der Liebe und den wollte sie eigentlich nur mit einem verbringen. Und zwar mit Vajk. Zumindest ein wenig Zeit gemeinsam, mehr als ein kurzes Hallo würde ihr den ganzen Tag versüßen.
 28.04.12 22:36
vAnonymous
Gast

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Manchmal hatte Pathos durchaus seinen Reiz, auch wenn es wirklich kitschig wirkte. Er, der Lord, auf einem weißen, wirklich prachtvollen Hengst, und sie, die wunderschöne Lady, die anscheinend nur auf ihren Prinzen zu warten schien. Dabei war streng genommen nicht mehr zwischen ihnen gelaufen, körperlich betrachtet. Es war bisher alles auf der emotionalen Ebene passiert. Das höchste waren ein Handkuss und eine Umarmung gewesen, es war vielleicht auch das beste, es langsam angehen zu lassen. Sicher zweifelte Vajk nicht mehr unbedingt an seinen Gefühlen, aber dem sonst eher kühlen Marquess waren solcherlei Emotionen eher unbekannt, er musste sich daran erst mal gewöhnen, wenn man so wollte. Und er war ein Gentleman der alten Schule, er ließ sich in gewisser Hinsicht Zeit mit solchen Dingen. Die Situation als Ganzes war für sie beide nicht leicht und dennoch lächelte er sacht, als sie vor ihm knickste und ihn mit dieser Freude ansah. Welchen Mann würde es nicht freuen, Eisvogel hin oder her?
Wovor Venerato sich so erschrocken kannte, konnte Vajk nicht sagen, aber die Umgebung war dem Trakehner auch nicht vertraut, er konnte sich genauso vor einem Schatten erschrocken haben. Genauso schnell beruhigt er sich aber auch wieder, Vajk kannte den Hengst von Jährlingsbeinen an und wusste, wie er ihn zu handeln hatte. Ida schien das Pferd ebenso zu beeindrucken, nun, Venerato war ein Prachtexemplar und Vajk war sehr stolz auf ihn und seine Leistungsbereitschaft, ein besseres Tier hätte er sich nie und nimmer wünschen können. Und das Ida ihn jetzt betrachtete und sich ihm sogar vorsichtig näherte war nur noch besser, sie schien wirklich etwas Erfahrung im Umgang mit Pferden zu haben. Venerato schnupperte an ihrer ausgestreckten Hand, schnaubte geräuschvoll und scharrte kurz mit den Hufen, aber sonst nahm er die Annäherungsversuche der Marquise gelassen auf. Vajk hatte auch kaum etwas anderes erwartet, der Schimmel hatte ein feines Temperament, reagierte aber auf Fremde eher gelassen. „Sein Name ist Venerato, ein guter Hengst aus einer guten Zuchtlinie. Nicht wahr, er ist beeindruckender als auf jedem Bild, das es von ihm gibt, kein noch so gutes Bild kann seine Pracht einfangen. Er ist ein wirklich ausgezeichnetes Pferd, und ein guter Freund“ So gesehen vielleicht der einzige gute Freund, den Vajk noch hatte. Er war nun mal nicht unbedingt der Typ, der schnell soziale Kontakte knüpfte. Sicher, er wusste, wie man aufzutreten hatte und wie man sich in gewissen Kreisen benehmen musste. Er plauderte sogar ab und an, wenn das Thema der Konversation ihn interessierte. Aber er war nicht der Typ Mann, der gerne feierte oder schnell Anschluss fand. Vielleicht konnte man es auf seine Kindheit schieben, aber letztlich war ihm die Gesellschaft seines Pferdes lieber.
Obwohl er nicht sagen konnte, dass er Ida mied, im Gegenteil. Sie übte eine unerklärliche Anziehung auf ihn aus, das konnte man nicht abstreiten. Immerhin, sie schaffte es sogar, dass er lächelte, merklich lächelte, das wollte wirklich was heißen bei dem Ungarn, ihn brachte man sonst selten dazu. Selbst ihre kecke Aufforderung – bei jedem anderen hätte er etwas pikiert ausgesehen. „Hm, ich rate nicht besonders gerne“ Er bemühte sich zumindest darum, es ein wenig scherzend klingen zu lassen, und amüsiert war er ja schon, ohne Frage. „Ich würde mal behaupten... es hat mit“ Den Geruch kannte er aber, der so langsam seine Bahnen zog. Seine Sinne mochten nur auf menschlichem Niveau sein, aber das reichte aus, um einen feinen, würzigen Duft aufzunehmen. Vielleicht war irgendwo etwas offen, weshalb es so entweichen konnte. Etwas ungewöhnlich, er hätte auf etwas anderes getippt, aber die Beweise sprachen für sich. „Lebkuchen zu tun. Du verteilst Lebkuchenherzen?“ Das war zumindest sein erster logischer Gedanke, so zum Valentinstag wäre es die intelligenteste Lösung. Die Schüler würden darauf sicher anspringen, besonders die mit einer Beziehung. Oder diejenigen, die sich noch um eine Beziehung bemühten. Solche kleinen Naschereien waren da sehr beliebt. Und Ida war fleißig dabei, ihre Kisten in den hinteren Bereich zu räumen. „Kann man dir zur Hand gehen?“ Eine unverfängliche Frage, schließlich konnte er, auch wenn er Lehrer war, ein wenig mit anpacken, ohne dass gleich dumme Fragen auftauchten. Er war zufällig hier vorbei gekommen und wollte helfen, da war nichts dabei.
„Den Umständen entsprechend, kann man so sagen. Wirkliche Pläne hatte ich für den heutigen Tag noch nicht gemacht, ich werde sehen, ob ich als Lehrer gebraucht werde, ansonsten.... bin ich wohl soweit frei“ Vielleicht ein wenig salopp, aber die Wahrheit, er hatte in der Tat nichts weiter vor, bisher jedenfalls. Ob sich das ändern würde wusste wohl nur der Himmel.
 10.05.12 16:13
Rasse
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Gespielt von :
Mic

vMarquise Ida
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"Ein schweigsamer Freund...", erwiderte sie nachdenklich, wenn auch lächelnd. Sie streichelte Veneratos Hals, ließ noch einmal einen anerkennenden Blick über ihn streifen und schaute kurz hoch zu Vajk. Neben dem Hengst und Vajk kam sie sich verdammt klein vor.
"Du hast ihn schon lange, oder? Ihr wirkt so eingespielt..."

Er schien sich nicht unbedingt auf sicherem und vertrautem Gebiet zu befinden, als Ida ihn damit neckte, ihren Stand zu erraten. Und doch reagierte er nicht negativ, sondern spielte einfach mit - und riet mit einer erstaunlichen Präzision. Hatte sie schon ein Lebkuchenherz um den Hals hängen und es war ihr nicht aufgefallen oder was war hier los? Wieder verneigte sie sich leicht und lachte leise.
"Bravo, Lord Batthyáni. Mir scheint ich bin sehr durchschaubar - allerdings verteile ich nicht nur Lebkuchen, ich verziere und beschrifte ihn auch per Hand."
Sie sagte das nicht ohne Stolz, wenn auch scherzend. Auf gewisse Weise wollte sie wohl, dass er achtete, was sie hier machte. Schließlich war sie durchaus versiert darin, ihr eigenes Geld zu verdienen - auch wenn sie eine Dame war. Denn davon bezahlten sich weder Miete noch Sonstiges in der heutigen Zeit.

Er fragte nach, ob er ihr helfen könnte - was auch zu erwarten gewesen wäre, Vajk gehörte nicht zu den Männern, die Damen schwer schleppen ließen, ohne zumindest ihre Hilfe anzubieten.
"Ich will dich nicht aufhalten und von deinem sicherlich sehr schönen Ausritt abhalten", erwiderte sie höflich, anerkennend gegenüber seines Angebots und doch ganz klar ausdrückend, dass er sich nicht verpflichtet fühlen sollte. Ida war ja auch alles andere als schwächlich, trotz ihrer zierlichen Statur, und ein paar Kisten mit Lebkuchen und Zuckerglasur würden ihr nicht das Kreuz brechen. Auch wenn es schon eine ziemliche Versuchung war, angestrengt zu tun und sich Vajk so wenigstens für ein paar Minuten zu sichern... Wenn sie ganz ehrlich war, wollte sie am liebsten gemeinsam mit ihm den Rest auspacken, ein bisschen reden, ganz ungezwungen Zeit miteinander verbringen. So ungezwungen, wie es sein konnte, wenn man in ihrer Situation steckte.
Was den Valentinstag anging schien Vajk nicht übermäßig eingespannt, was die Marquise auch nicht verwunderte. Er schien einfach nicht der Typ dafür, pinke Herzgirlanden mit den Schülern aufzuhängen oder Bowle auf dem Ball zu verteilen. Apropos, der Ball.... ob er dort wohl hingehen würde? Wie er wohl tanzte? Für Ida hatte diese Frage ein ganz anderes Gewicht, zu ihrer Zeit war Tanzen so wichtig gewesen... Sie würde gern einmal mit ihm tanzen.
Als Antwort auf seine Aussage nickte sie zunächst nur, während sie die nächste Kiste unter dem Tresen verstaute. Aus der Hütte heraus schaute sie zu ihm, lächelte ihn leicht an. Sie wollte freundlich zu ihm sein, Wärme verbreiten, soweit es in der Öffentlichkeit möglich war. Um es ihnen beiden einfacher zu machen.
"Kann ich dir etwas zu Trinken anbieten?"
Es war ein warmer Tag und sie hatte vorgesorgt - sicherlich hatte Vajk auch Durst. Für Venerato hatte sie leider nichts, von ungesundem Zucker für Pferde hielt sie nichts, außerdem wurde vermutlich recht streng kontrolliert, was der Hengst fraß.
Aus einem mit Proviant gefüllten Weidenkorb holte sie Mineralwasser und Coca Cola hervor - die Flaschen waren kalt und nass vor Kondenswasser. Eigentlich zog sie Kaffee Cola bei Weitem vor, doch ihr Körper verlangte gerade an Tagen wie heute nach Kühlung. Hoffentlich würde sie nicht durch die Sonne laufen müssen - oder zumindest nicht zu lang.
 23.05.12 23:27
vAnonymous
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Ohne sie direkt berichtigen zu wollen, musste Vajk zu Idas erster Aussage etwas ergänzen. „Er redet schon, nur verstehen die wenigsten ihn. Außerdem ist er dadurch ein umso besserer Zuhörer“ Wie viele Abende und Nachmittage er bei seinem Pferd gesessen und sich einfach mal alles von der Seele geredet hatte, konnte er schon gar nicht mehr zählen. Bei Venerato konnte er sich immerhin sicher sein, dass der Schimmel nie etwas verraten würde. „Acht Jahre. Ich habe ihn damals eingeritten und ausgebildet, das ist noch ein Grund, weshalb wir zwei als Einheit agieren können. Ich kenne ihn und seine Reaktionen in- und auswendig“ Das war keine Angeberei, das war die Wahrheit. Venerato gehorchte jedem seiner Befehle und selbst den kleinsten Schenkeldruck verstand das gelehrige Tier.

Er hatte nicht ganz ins Blaue reingeraten, er musste es zugeben. Er hatte nur diesen Geruch von frischen Lebkuchen in die Nase bekommen und sich daraus seine Schlussfolgerungen gezogen. Er riet niemals einfach so ins Blaue, das war nicht seine Art. Man konnte auch fallen, wenn man sich zu weit aus dem Fenster lehnte. Eine leichte Verbeugung, fast scherzhaft für den Ungarn, ließ er sich dennoch nicht nehmen. „Eher nicht, aber es liegt ein gewisser, verräterischer Geruch in der Luft. Ohne diesen, wäre es mir wohl herzlich schwer gefallen, wirklich zu raten. Das ist leider eins der Gebiete, die mir weniger liegen. Ebenso wenig wie die Kunst, wie ich gestehen muss. Mir mangelt es anscheinend an Kreativität“ Er war nun mal Rationalist, die musste es ja auch geben in der Welt. „Dann kann man sich ja sicher sein, bei dir nur Unikate zu bekommen. Das ist natürlich einiges wert, besonders an solchen Festtagen“ Er überlegt, ob das, was ihm in den Sinn gekommen war, nicht zu vermessen wirkte. Andererseits war es nur die Wahrheit, und... es wäre einen Versuch wert. Für einen Augenblick vertiefte sich das Lächeln des Marquess. „Allerdings, bei einer solchen Dame, wie es wohl keine Zweite gibt, passt kaum etwas besser als Unikate, nicht wahr? Und selbst hergestellt ist es noch mal so viel wert“ Dass sie selbst arbeitete, war noch ein Punkt, der ihren Charakter kennzeichnete. Es gab nicht viele Damen aus dem Adel, die sich wirklich solchen Arbeiten widmeten. Sicher, viele arbeiteten, aber dann waren es eher geistige Arbeiten. Solche, wo man keine Angst haben musste, sich schmutzig zu machen. Ida war da anders und es war immer gut für eine Frau, das eigene Geld in die Kasse zu bringen und von niemanden abhängig zu sein. Vajk kannte diesen Ehrgeiz und er rechnete es ihr hoch an.

Sie so ganz und gar allein tragen zu lassen... eigentlich ging das gegen die Ehre und er war nun mal zum Gentleman erzogen worden, ganz nach alter, britischer Schule. Dass er sich dadurch manchmal in Höflichkeit versteifte und auch sonst recht kühl wirken konnte, nun, das war eben die britische Schule. Er glaubte zwar nicht, dass Ida es nicht schaffen würde, die Kisten allein zu tragen und er wollte sie auf keinen Fall kränken, aber seine Ehre durfte er auch nicht ganz unbeachtet lassen. Als strich er Venerato mit ein paar leisen Worten über den Hals, legte ihm Zügel über den Kopf auf den Sattel und nahm sich eine der Kisten, die noch standen und half ihr einfach beim Reintragen. „Zum Ausreiten habe ich noch genügend Stunden, lass mich dir ein wenig helfen“ Vielleicht wäre es nicht unbedingt nötig gewesen, sie war sicher eine starke junge Frau. Aber zum einen verlangte es die Etikette und zum zweiten wollte er einfach so oft als möglich Zeit mit ihr verbringen, ohne dass es auffiel. Und wenn das eine Möglichkeit war, dann sollte er sie auch nutzen.
Sie waren kein klassisches Paar, so gesehen waren sie eigentlich noch kein Paar. Das höchste Körperliche, was unter ihnen passiert war, waren Umarmungen und Handküsse gewesen, alles noch im Rahmen des möglichen. Aber was auf der Gefühlsebene schon geschehen war, das war mehr. Viel mehr. Und sie konnten sich noch nicht mal ungezwungen unterhalten, weil sie sich in einer Situation kennengelernt hatten, die für sie beide unangenehm werden konnte, wenn sie sich nicht vorsahen, höllisch vorsahen. Aber er wollte mehr über sie wissen, sie kennenlernen, alles über sie erfahren, was es zu erfahren gab. Und bei ihrer beachtlichen Lebensspanne konnte das eine Menge sein. Diesem Lächeln konnte man schon allein kaum widerstehen, wirklich bezaubernd. „Wasser, danke. Sehr freundlich, es ist warm heute“ Sie verstanden sich einfach... auch wenn das gut an der berühmten rosa Brille liegen konnte. „Die Sonne meint es gut, das wird wohl die meisten Schüler freuen an einem Tag wie diesen. Du wirst wohl den einen oder anderen Kunden haben, die meisten Jugendlichen in diesem Alter sind solchen Angeboten sehr zugetan. Es würde mich wundern, wenn das Geschäft nicht gut läuft, wenn du dir schon die Mühe machst, selbst zu verzieren, das dürfte nichts gewöhnliches sein. Was brachte dich auf diese Idee?“ Ein wenig zwanglos plaudern dürfte bei ihnen ja wohl noch möglich sein. Es war nicht ganz einfach, aber Vajk gab nicht wegen ein paar Widrigkeiten auf.
 31.05.12 13:11
Rasse
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Mic

vMarquise Ida
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Er half ihr dabei, auszupacken, und sie war froh darüber. Jedes Mal, wenn ihr Blick auf ihn fiel, spürte sie eine Wärme, an die sie schon fast nicht mehr gewöhnt war. Es war schön, dass er da war, selbst falls es nicht für lang sein sollte, und allein ihn zu sehen war ein angenehmes Gefühl. Ihr Miteinander hatte noch lang nicht die eingespielte Einfachheit enger Freunde oder Paare, doch schön war es trotzdem.
Gemeinsam hatten sie innerhalb weniger Minuten alles in der Hütte verstaut und Ida begann, die Kisten zu öffnen. Ein wunderbarer Geruch strömte ihr entgegen.
"Würdest du vielleicht die Lebkuchen annehmen und an den höheren Haken aufhängen? Das würde mir viel Mühe ersparen."
Hier konnte er seinen Größenvorteil voll ausspielen - außerdem würde es sie beide noch ein Weilchen beschäftigen. Sie hoffte, dass sie ihn nicht zu sehr aufhielt und dass sein Reittier die benötigte Geduld aufbrachte.

Sie musste lächeln, als er davon redete, dass es ihm an Kreativität mangele.
"Zumindest deine Trapezvorstellung ließ die angemessene Kreativität nicht vermissen", antwortete sie dann, und ihr Lächeln vertiefte sich. Die Bilder tauchten vor ihren Augen auf - die letzten Tage hatte sie immer wieder daran zurückgedacht, meist obwohl sie es zu verhindern suchte. Ihr Herz wurde nicht schwer, als sie daran dachte, was sie zuvor gefühlt hatte - sie hatte sich nun entschieden, und weitere Sorgen würde sie sich erst machen, wenn es soweit war. Für den Augenblick zählte nur das hier.

Sie fühlte, wie ihr Gesicht sich erwärmte, als sie sein Kompliment hörte, und stilecht senkte sie leicht verlegen, aber auch geschmeichelt den Blick. Vajk machte sonst einen so kühlen Eindruck, und nun machte er sogar Komplimente, die sich nicht einmal gezwungen anhörten - sein Tonfall klang ehrlich, wenn auch ein wenig Unsicherheit mitschwang.
"Vielen Dank, Lord Batthyáni", bedankte sich sich artig, die selbstbewussten Augen wieder auf ihm, ein ehrliches Lächeln auf den Lippen. Sie knickste leicht und erlaubte es sich, zu kichern.
"Darf ich dich mit einem meiner Produkte in Versuchung führen?"
Ihre Augen glitzerten, während sie auf die nun fast vollständig ausgepackten Lebkuchen in verschiedensten Formen und Verzierungen deutete. Die Formulierung war mit Bedacht ausgewählt.
Zumindest das Wasser gab sie ihm schonmal, wobei ihr in ihrem Korb ein Apfel in die Hand fiel.
"Was meinst du, wäre das etwas für Venerato? Als Dank für seine Geduld?"
Sie lächelte und setzte sich dann ungezwungen auf den Tresen. Ihr Blick wandte sich fast nie von Vajk ab, auch wenn sie geübt darin war, nicht zu starren. Es war ein seltsames Gefühl, das Verlangen danach zu spüren, näher zu ihm zu stehen, ihn vielleicht sogar zu berühren, und sich gleichzeitig bewusst zu sein, dass sie so schon ein Risiko eingingen. Die Leute begannen schnell, zu reden.
"Ich weiß nicht, ob ich sonderlich viele Kunden haben werde - ich habe festgestellt, dass es einige weitere Lebkuchenstände geben wird, und bisher scheint diese Route eher abgelegen", erwiderte sie, mit einem leichten Schulterzucken. Es wäre schön, wenn sich die Mühe lohnen würde, doch bisher hatten die wenigen vorbeitröpfelnden Schüler nur skeptische Blicke auf den Stand geworfen. Naja, bisher hatte sie ihr gewinnendes Lächeln auch eher Vajk als den Kunden zugewandt.
Erst mit kurzer Verzögerung antwortete sie auf seine Frage.
"Ich habe das zuvor schon ein paar Mal gemacht, vor vielen Jahren, und hielt es für recht passend, was den Valentinstag angeht. Auch wenn Europäer das ja nun doch eher von Weihnachtsmärkten und dem Jahrmarkt kennen."
Sie fragte sich, ob Vajk wohl jemals gerne zu solchen Veranstaltungen gegangen war. Sie war sich nicht sicher, einerseits schien es nicht ganz zu ihm zu passen, andererseits war er auch mal ein Kind gewesen und hatte zudem sicher auch eine Seite, die sich gern amüsierte.
 08.08.12 20:32
vAnonymous
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Vajk war nie ein ausgesprochen sozialer Mensch gewesen. Er schätzte ein gutes und geistig anregendes Gespräch, aber er suchte niemandes Gesellschaft explizit. Meistens war es so, dass die Gesellschaft ihn fand oder es in vielen Fällen unumgänglich war, sich in Gesellschaft anderer zu begeben. Eisvogel nannte man den Lord hinter seinem Rücken – ihn störte das schon lang nicht mehr. Es überraschte ihn selbst ein bisschen, dass er solche Wärme gegenüber Ida fühlen konnte und sie ihr auch entgegenbrachte. Nun, für manch anderen wäre er immer noch ein frigider, altmodischer Adliger, aber wer ihn näher kannte, würde sich wundern, wie er mit der jungen Dame umging. Es waren kleine Dinge. Die Art, wie er sie ansah, wie seine Züge weicher wurden, wenn sie ihn ansah, ein bestimmtes Wort hier und da, was er so sonst nicht verwendete... Man musste schon genau hinsehen.
Ihrer Bitte kam er selbstverständlich nach, für ihn war es schließlich kein großes Problem, an die oberen Nägel zu gelangen. Man konnte beim besten Willen nicht sagen, dass er seinen körperlichen Vorteil bewusst in Pose setzte. Aber man konnte behaupten, dass er sich schon fragte, ob sie ihn wohl ein wenig beobachtete? Jedenfalls musste er eine gewisse Selbstbeherrschung aufbringen, um sich nicht durch einen schnellen Blick davon in Kenntnis zu setzen. Er kam sich fast vor wie ein kleiner Schuljunge, der das erste Mal mit einem Mädchen allein war. Hoffentlich sah man ihm dieses Gefühl nicht weiter an...

„Bei den Vorstellung ist es etwas anderes. Ich vergleiche es mit Poesie des Körpers, ob nun am Trapez, auf dem Eis oder auf dem Boden, da gibt es keinen großen Unterschied. Viele meiner Choreografien sind selbst entwickelt, aber es fällt mir in dieser Hinsicht auch erstaunlich leicht. Aber sonst... darf ich mich nicht zu den kreativen Köpfen zählen. Dennoch vielen Dank“ Der Sport war schon etwas ganze Besonderes für ihn und er könnte Stunden darüber sprechen. Ob man da nun unbedingt auf seine Kreativität schließen könnte, wusste er nicht einzuschätzen, aber es stimmte schon, eine Choreografie entwickeln fiel ihm leicht. Es war, als wüsste sein Körper ganz von selbst, was er aufführen wollte und gab diese Vorstellung an seinen Kopf weiter.

Gut, sein kleines Kompliment war anscheinend sehr gut angekommen. Er tat sich mit solchen Dingen immer ein wenig schwer. Jemanden für gute Arbeit zu loben, das war eine Sache. Schon alleine als Artist hatte er die Arbeit anderer zu würdigen gewusst. Aber ein ehrliches Kompliment zu geben, das war ungleich schwerer. Und dabei war es für viele andere Menschen das normalste der Welt. So unterschiedlich konnte es zugehen auf der Welt.
Ida war schon sehr speziell, was keinesfalls negativ gemeint war. Die silbernen Augen des Ungarn lagen unentwegt auf ihr, als sie den Blick niederschlug und ihn anschließend wieder ansah. Formvollendet, wie es das Protokoll verlangte, aber dennoch mit einer Grazie, die man nur erreichte, wenn man es ernst meinte. Er nickte leicht und langsam auf ihren Dank, ohne sie aus den Augen zu lassen. Sie kicherte, es hatte etwas so unschuldiges, mädchenhaftes an sich, dass man nicht glauben wollte, dass sie eigentlich aus einer vollkommen anderen Zeit stammte. Und dass sie technisch gesehen nicht mehr lebte. Es waren diese kleinen Details, die Vajk faszinierten, die ihn neugierig machten. Wie war es zu der Frau gekommen, die ihr vor ihm stand? Was hatte sie zu dem gemacht, was sie war? Was hatte sie erlebt, gesehen? Sie hatte nicht nur ihre Geheimnisse – sie war eins.
Ob man ihm seine Gedanken angesehen hatte, wusste er nicht und er war selbst überrascht, wie schnell er aus ihnen gerissen wurde, als sie ihm eine Frage stellte. Sein Gesicht nahm wohl für einen Augenblick lang einen etwas perplexen Ausdruck an.
Wie sollte er jetzt angemessen reagieren?
Er ließ erst Mal den Blick schweifen, er war eigentlich nicht gerade der große Freund solcher Süßigkeiten, aber wieso ihr nicht eine kleine Freude machen?
„Die Auswahl ist recht groß, da fällt die Entscheidung schwer“ Man könnte es zweideutig sehen. „Überrasch mich, Teuerste, ich vertraue deinem Urteil und habe eine kleine Schwäche für Überraschungen“ Das Unbekannte, das war so eine Sache. Einerseits konnte das Unbekannte Spannung erzeugen, von der man sich gern überraschen ließ. Aber es gab auch das Unbekannte, dass er nicht mochte, wenn er nicht wusste, wie sein Weg aussah. In diesem Fall war es wohl eine Mischung aus beidem...
Während er einen Schluck Wasser trank, hatte sie sogar eine kleine Aufmerksamkeit für seinen Venerato, der relativ geduldig wartete, dass es weiterging. Auf den Hengst musste man einfach stolz sein.
„Er hat sich wohl wirklich eine Belohnung verdient“, meinte er langsam, mit Blick auf den Apfel. Sein Blick blieb auch einen Moment an ihrer Hand hängen. Was gab es nicht alles für Geschichten und Märchen, die sich um Äpfel drehten? Ein einfacher Apfel... und symbolisch könnte man so unheimlich viel in ihn hinein interpretieren.
Einen Moment lang schwieg Vajk noch, dann, ohne den Blick von ihrer Hand zu wenden, pfiff er zweimal kurz aufeinander folgend. Das Pferd schnaubte leise und trottete gemächlich auf die Wartenden zu, gehorsam wie immer. Dennoch warf er unruhig den Kopf auf und nieder, als Vajk nach seinem Zügel griff und ihn an Ida heran führen wollte. Zwar hatte Vajk den Trakehner gut im Griff und konnte ihn auch schnell durch einige leise Worte und die richtigen Streicheleinheiten beruhigen, aber irgendwas war seltsam. „So benimmt er sich sonst nicht. Selbst in fremder Umgebung ist er sonst ruhiger und mit Fremden hatte er sonst selten ein Problem. Eigenartig...“ Ob es wohl... Nein, das konnte sich Vajk nicht vorstellen, sie konnte mit Pferden umgehen, das hatte er gemerkt und er hatte sich ja auch von ihr streicheln lassen. Unmöglich.
Vajk nahm Venerato geschickt und routiniert zuerst die Trense raus, nicht ohne ihm gut zuzureden. So sorgfältig er den Hengst damals eingeritten hatte, die Trense war immer noch ein kleines Streitthema. Wer mochte schon ein kaltes Stück Eisen über der Zunge und er konnte den Hengst verstehen, kein Pferd ließ sich gerne am Maul herum fummeln. Aber er konnte sich darauf verlassen, dass Venerato eher ruhig war und so stand der Hengst bald mit freiem Maul da.
„Wenn du willst, gib es ihm ruhig, es wird ihn ein wenig an dich gewöhnen“
Warum sollten sich schließlich nicht sein bester Freund und die Frau, um die er warb, gut verstehen?
Er kraulte den Schimmel hinter den Ohren, während er ihr zuhörte. Sie schien es gelassen aufzunehmen, dass die Kundschaft sich wohl in Grenzen halten würde, aber das musste schließlich nicht sein. Sicher, ein bisschen abgelegen lag sie wohl, aber wenn sich einmal ein bisschen herumgesprochen hatte, dass sie sich die Mühe machte, alles von Hand anzufertigen, wenn es gewünscht war, würden sicher einige Schüler investieren. Und vielleicht auch das eine oder andere Lehrpersonal, das konnte man nie wissen. Auch wenn Vajk es unprofessionell fand, etwas mit Kollegen anzufangen... Wie Ironisch. Gerade er, der sich in eine Schülerin von sich verliebt hatte, dachte von Unprofessionalität, wenn man mit Kollegen eine Beziehung führte.
„Man kann nie wissen, was der Tag noch bringen wird, vielleicht werden mehr Paare an deinem Stand Halt machen als du denkt. Vielleicht gerade, weil sie die Abgeschiedenheit schätzen, wer weiß?“ Da konnte man nur abwarten und sehen, was der Tag bringt.
„Nun, der Valentinstag hat seinen Einzug auch in der europäischen Kultur gefunden, auch wenn er in Japan wesentlich intensiver zelebriert wird, wie ich eingestehen muss. Aber Weihnachtsmärkte und der allseits beliebte Jahrmarkt haben die wesentlich längere Tradition. In Leicester hatten wir einen beschaulichen kleinen Weihnachtsmarkt, er würde dir sicher gefallen...“ Vajk selbst war kein besonders großer Freund solcher Veranstaltungen, aber seine Familie hatte in der Öffentlichkeit Gesicht zu zeigen und so war er Jahr für Jahr mehr oder weniger gezwungen, auf solchen Märkten präsent zu sein. Auch wenn sie natürlich ihren Charme hatten. Es gab auch bezaubernde Seiten daran. Und vielleicht... nur vielleicht konnte er mit Ida einmal den Weihnachtsmarkt in Leicester besuchen.
 30.08.12 17:20
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Sein Gesichtsausdruck auf ihre Frage hin war einfach göttlich - als habe sie ihn darum gebeten, die Probleme der Welt mit einem Satz zu lösen, statt einfach einen Lebkuchen auszusuchen. Wieder kicherte sie und erlaubte sich, ihn ein wenig aufzuziehen.
"Hervorragend aus der Affäre gezogen, Mesire."
Graziös streckte sie sich nach einem der Herzen und ließ sich nicht anmerken, dass sie ganz genau darauf achtete, welcher Anblick sich ihm bot. Eigentlich albern, und doch machte es Spaß. Und ohne solche Dinge war die ganze Verliebtheit doch halb so schön.
Sie hatte ein mittelgroßes, recht schlicht in weiß verziertes Herz heruntergeangelt. Beschriftet war es noch nicht. Kurz überlegte sie, schaute nochmal zu ihm hoch und griff dann zu hellblauem Zuckerguss.
"Geschichtslehrer
Mag alte Dinge und Leute, die schon tot sind"

Die Buchstaben gelangen gut in ihrer eleganten Handschrift - sie würden schnell getrocknet sein.
Ungerührt lachte sie ihn an, als sie es ihm überreichte. Hoffentlich verstand er den Spaß und nahm es ihr nicht krumm. Zumindest war das etwas, das er nicht verstecken musste, weil den verborgenen Sinn außer ihnen niemand kannte.

Ida war beeindruckt, wie gut das Pferd ihm gehorchte, doch auch die Unruhe überraschte die Untote nicht wirklich.
"Mach dir keine Sorgen, wahrscheinlich liegt es an mir."
Kurz blitzte in ihren Augen Bedauern auf.
"Besonders Pferde haben feine Sinne und Instinkte. Venerato wird spüren, dass mit mir etwas nicht stimmt, wird mich vielleicht sogar als...predator...wie war das Wort noch? Zu viel Zeit in Amerika... Nun, als Jägerin wahrnehmen. Was ich genau genommen auch bin."
Mit sanften Bewegungen bot sie Venerato den Apfel an und dieser nahm ihn auch, nach einem Zögern.
"Vermutlich wird er sich daran gewöhnen, wenn er gemerkt hat, dass ich ihm und dir nichts böses will."
Sie lächelte ihn warm an und hätte wahrscheinlich noch mehr gesagt, wenn sie nicht die Kunden vor dem Tresen bemerkt hätte, die ihnen neugierige Blicke zuwarfen. Innerlich fluchte sie, dann zwinkerte sie ihm für die anderen unsichtbar zu und wandte sich der Kundschaft zu. Es waren fast nur Pärchen unterwegs, und als Single wäre dieser Tag wohl auch entweder furchtbar oder eine wunderbare Gelegenheit, einsame Herzen aufzureißen. Doch ihre Gedanken schweiften im Moment nicht zu irgendwelchen sinnlichen Affären. Das Rad hatte sich mal wieder gedreht und die Situation war anders - ein sich immer verändernder Zyklus, der im Moment darauf stand, dass die unkomplizierten Zeiten mal wieder vorbei waren.
Sie verkaufte einige ihrer Lebkuchen und war heilfroh, dass keiner der Kunden Sonderwünsche hatte und es so auch nicht lange dauerte, bis sie kurz wieder mit Vajk allein da stand.
"Weihnachtsmärkte haben mir immer sehr gefallen, da hast du recht."
Ihr Ausdruck wurde weicher als gegenüber den Kunden. Inzwischen war es schon später Nachmittag, wie sie an der schwindenden Sonne feststellte.
"Wie schnell die Zeit mit dir vergangen ist. Danke, dass du mir Gesellschaft geleistet hat."
Ihre Hand streifte seine, als sie sich auf den hinteren Tresen setzte - nicht wirklich zufällig, und ihr Lächeln vertiefte sich. Sie liebte diesen kleinen Stromschlag, den jede Berührung in einem solchen Gefühlszustand hinterließ. Ganz besonders, da Vajk mehr als sparsam mit Berührungen war und sie zudem hier jederzeit in Gefahr schwebten.
"Wenn du...ich meine, ich werde später noch zum Ball gehen. Vielleicht sehen wir uns ja dort, Lord Batthyáni."
Was würde sie für nur einen Tanz tun... und sie wollte auch nicht, dass er jetzt verschwand, sie wollte ihn nicht vertreiben. Aber wieder näherten sich Kunden und sie wollte Vajk die Möglichkeit geben, ohne schlechtes Wissen zu gehen und auch den Abend zu verbringen, wie er das wünschte.
 30.09.12 23:38
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Gut, sie hatte es also gemerkt, dass er einen Moment sehr unsicher geworden war, aber was sollte man anderes erwarten? Sie hatte einen feinen Sinn für andere und sie hatte in ihrem langen Leben sicher gelernt, selbst aus den kleinsten Veränderungen in der Mimik ihres Gegenübers lesen zu können.
Mal ganz abgesehen davon, dass er wahrscheinlich wirklich für einige Augenblicke seine kühle Maske fallen gelassen hatte. So eine Aufforderung bekam er schließlich auch nicht jeden Tag, andererseits war noch keine mit ihm in dieser Form umgegangen. Er hatte eigentlich von solchen Dingen wie Lebkuchenherzen und ähnlichem Kitsch nie sonderlich viel gehalten, er war einfach nicht der Typ für solche Bekundungen. Er hatte auch selten die Gelegenheit gehabt, wie ein normaler Jugendlicher zu leben, als er noch in dem Alter gewesen war. Er hatte viele Pflichten gehabt als junger Adliger, der noch nach alter Schule erzogen wurde. Dass er da auf einer Artistenschule trainiert und gelernt hatte, war schon ein verflixt hoher Grad der Rebellion gewesen. Ida ließ sich nicht sehr lange bitten und wieder verfolgten die Augen des Marquess jede ihrer Bewegungen.
Es schien fast, als könnte er sich an ihr nicht sattsehen, auch wenn das ziemlich plump schien. Aber sie strahlte etwas aus, das den Blick eines jeden Mannes auf sich gezogen hätte. Und Vajk, wenn auch Magier, war nur ein Mensch – perfekt im fehlerhaft sein. War es überhaupt ein Fehler, wenn man eine Frau auch für ihr Aussehen zu schätzen wusste? Er wusste, dass hinter dem hübschen, blassen Gesicht ein kluger, melancholischer Verstand saß, der sich dem seinen in jedem Falle messen konnte, ihn vielleicht sogar übertraf. Das konnte man nicht wissen...
Aber eins hatte sie eindeutig: Humor. Denn die Schrift auf dem Herz hatte nicht nur einen Hintergedanken – im ersten Moment gelang es ihr sogar damit, ihm ein ehrlich amüsiertes Lächeln auf die Lippen zu zaubern. Mag alte Dinge und Leute, die schon tot sind... fast ein wenig zynisch, wenn man so darüber nachdachte. Und doch würde außer ihnen niemand wissen, was es damit genau auf sich hatte.
„Sehr treffend, meine Liebe, wirklich sehr scharf beobachtet“ Eigentlich war es so falsch nicht, Vajk hatte wirklich ein großes Interesse an Geschichte gehabt und doch war dieser Satz so vielsagend. „Danke, das ist dir wirklich sehr gut gelungen... Vielen Dank“ Und auch sein Dank war durchaus auf zweierlei Arten gemeint...

Sie hatte ihm schon einmal erzählt, dass viele Tiere etwas scheu und ängstlich auf Untote reagierten, so war es jetzt wohl auch bei Venerato. Denn sonst war der Hengst wesentlich ruhiger, auch gegenüber Fremden. Vajk hatte viel Zeit und Geduld in seine Erziehung investiert und das zahlte sich eigentlich stets aus, aber hier... nun, andererseits wäre ein Tier mit weniger Vertrauen in den Reiter völlig durchgegangen. So fraß der Trakehner schließlich auch den angebotenen Apfel mit ruhigen Kaubewegungen.
„Als Jägerin, so ist das also...“ Er tätschelte dem Pferd den Hals. „Pferde sind sehr sensibel, besonders ein so feines wie Venerato. Ich denke, er wird sehr schnell merken, dass du ihm nichts Böses willst“
Als sie sich dann ihrer Kundschaft zu wandte, kraulte er dem Schimmel die Stirn und redete leise auf ungarisch mit ihm. Wenn man jetzt sagte, dass es so aussehen sollte, als wäre er nur zufällig hier: er war nur zufällig vorbeigeritten. Die Route war schön gewesen und er hatte einen Ausritt unternehmen wollen. Dass sie hier gewesen war... Woher hätte er das wissen sollen? Dass er das Pferd dabei hatte, war jetzt ein gutes Mittel, um wirklich so zu wirken, als hätte er nichts weiter mit ihr zu schaffen und hätte nur freundlich mit ihr geplaudert. Es war eine so vertrackte Situation... dabei hätte es so einfach sein können. Wäre sie nicht rechtlich gesehen noch seine Schülerin. Es war so absurd, er hätte nie geglaubt, dass eine Frau ihn so bezaubern könnte, dass er sogar über solches hinweg sehen konnte. Und jetzt stand er hier, schob Venerato wieder die Trense ins Maul und versuchte, nicht zu offensichtlich den Blick zu ihr schweifen zu lassen. Es kam immer alles, als man es gedacht hätte...
Die Zeit war wirklich wie ihm Flug vergangen, es war bereits später Nachmittag und langsam sollte er das Pferd auch wieder in den Stall bringen. „Das Kompliment und den Dank kann ich nur zurückgeben, deine Gesellschaft ist jedes Mal aufs Neue ein Vergnügen“ Diese Berührungen... Vajk wusste genau, dass diese hier nicht einfach nur Zufall gewesen war. Sie hatte es geplant, allerdings so geschickt, dass es fast als Zufall durchging. Aber selbst solche Berührungen waren... fast elektrisch geladen.
Als sie dann auf den Ball zu sprechen kam, stand er immer noch neben ihr und schwieg einen Moment, bevor er wieder in die Augen sah und leise sagte: „Es wäre mir eine große Freude, dich dort zu sehen, Lady de Souza“ Eigentlich sollte er sich wohl jetzt verabschieden und gehen... Aber er konnte den Blickkontakt einfach nicht abbrechen lassen, irgendwas war in diesen dunklen Augen, dass er zu ergründen gedachte.
 06.10.12 22:02
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Die Untote freute sich sehr über seine Reaktion auf das Lebkuchenherz. Einen Moment hatte sie innerlich gezögert, weil sie nicht sicher gewesen war, ob er mit dieser Art von Witz etwas anfangen konnte. Und tatsächlich lachte er nicht, schien sich dafür aber aufrichtig zu freuen, und das war ihr am meisten wert.
"Es ist schön, dass es deinen Geschmack trifft." Schon wieder lächelte sie ihn an.
"Ich hoffe, dasses dir als Andenken für den schönen Tag gereicht."

Venerato nahm den Apfel tatsächlich von ihr, und Ida hoffte sehr, dass sie sich früher oder später richtig mit ihm anfreunden konnte. Sie hatte verstanden wie sehr Vajk das Pferd liebte und sie wollte, dass Venerato sie nicht als Bedrohung wahrnahm. Vielleicht würde er ihr früher oder später vertrauen, doch das brauchte auch ein wenig Zeit.
"Wir werden schon noch Freunde werden", stimmte sie Vajk dann zu.

Er verabschiedete sich von ihr, das hörte sie in seinem Tonfall. Und es wurde auch Zeit - Ida konnte die Dämmerung schon spüren. Sie hatte ihm ernsthaft den gesamten Tag gestohlen! Hoffentlich hatte niemand auf sie beide geachtet. Doch inzwischen war es bei den Buden ohnehin leer geworden, alle Kunden waren bedient und vermutlich bereiteten sich viele auf den Ball vor. Auch sie sollte irgendwann einpacken und sich dann noch rasch fertig machen... ganz besonders, wenn sie ihn an diesem Abend noch sehen würde.
Seine Antwort auf ihre törichte Frage bestätigte sie darin. Ida erwiderte nichts außer seinen Blick, spürte die Berührung noch immer durch ihren Körper zittern. Das verzweifelte Verlangen nach Nähe ergriff sie. Wieso musste alles so kompliziert sein?
Sie hörte nicht auf damit, ihn anzusehen, während sie wieder vom Tresen glitt und somit vor ihm stand, zu ihm hochblickte. Wärme füllte sie. Ida fühlte sich seltsam losgelöst, als sei sie ein Kind und gäbe noch nichts auf die Welt, die da wartete. In diesem Moment gab es nur das, was sie wollte.
"Vaská? Verzeih mir. Aber ich bin eine ungeduldige Frau."
Sie stand vor ihm, lächelte. Und dann küsste sie ihn auf den Mund.
Ohne sich auch nur um irgendetwas zu scheren. Darum, dass das eigentlich sein Part war, zum Beispiel. Darum, dass sie mit sehr viel Pech jemand sehen könnte, auch wenn sie sehr tief im Schatten der Hütte standen. Darum, dass es sicher nicht der richtige Augenblick war.
Es war trotzdem, oder gerade deswegen, perfekt. Und eine Erlösung.
"Nun bist du ein wenig mehr mein - hoffentlich."
Ihre Hände glitten an ihm herunter und ließen ihn dann los, während ihr Lächeln sich vertieft hatte. Dieses Gefühl, dieser Moment...es war so kostbar. Und niemand würde ihnen das nehmen.
"Vergiss dein Herz nicht."
Die Marquise lachte leise und streichelte Venerato dann noch einmal zum Abschied. Was für ein Glück, dass ihre Hütte so abgeschieden lag...
 07.10.12 21:39
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Es gab Momente im Leben, die waren eigentlich so kurz und konnten doch eine Ewigkeit dauern. Vajk kannte solche Augenblicke; mal waren es Sekunden am Trapez, ein anderes Mal auch die Sekunden, bevor eine Diplomarbeit schließlich doch angenommen wurde. Und dieses Mal, das erste Mal in Vajks Leben, war es ein Moment im zwischenmenschlichen Bereich.
Schon als Ida vom Tresen glitt und vor ihm stand, lag dieses Knistern in der Luft, von dem Vajk bisher immer nur gehört hatte, bestenfalls aus den Erzählungen anderer. Aber er hatte noch nie selbst erlebt, wie es sich anfühlte, wenn die Spannung zwischen zwei Menschen auf diesem Niveau stand. Es war das Vertrackte zwischen ihnen, sie glichen sich zum einen und kamen aus demselben Stand und doch waren sie in vollkommen unterschiedlichen Welten geboren worden. Und es war so absurd, dass er ihr Lehrer war, wo sie doch so viel mehr Jahre auf der Welt verbracht hatte als der Marquess. Vajk war nicht einmal 30. Und dennoch, wenn er in ihre Augen sah, dann fiel es ihm schwer, sich davon wieder loszueisen. Eigentlich sollte er sich jetzt doch... einfach nur verabschieden, Venerato zurück in den Stall bringen und sich dann langsam fertig machen. Er als Adliger sollte sich den Ball zumindest mal ansehen und sich sehen lassen, er hatte schließlich eine Familie zu repräsentieren. Aber irgendwie war es ihm... einfach unmöglich gerade.
Ihre Bitte um Entschuldigung ergab im ersten Moment keinen richtigen Sinn für ihn, wieso bat sie ihn um Entschuldigung? Eine ungeduldige Frau, was meinte sie damit?
Und plötzlich fügte sich alles ineinander, als sie ihn küsste. In der Öffentlichkeit, wenn man so wollte, auch wenn sie gerade keiner sah. Sicher könnte sie irgendeiner dennoch entdecken, ohne Frage – doch wenn das gerade zwei Seelen egal war, dann Vajk und Ida. Sie war vielleicht technisch betrachtet seine Schülerin und es konnte Konsequenzen für ihn haben, wenn ihre Beziehung an die breite Öffentlichkeit kam, aber in dem Moment, da der Ungar ihre Lippen auf seinen spürte, war ihm das so gleich wie ihr. Vielleicht wäre nach ungeschriebenen Regeln er eigentlich derjenige gewesen, der ihr den ersten Kuss hätte geben müssen, aber was war schon konventionell zwischen ihnen?
Der Kuss war nur kurz und Vajk viel zu baff, um angemessen zu erwidern, aber in Anbetracht der Situation schlug er sich in den letzten Zügen des Kusses wahrscheinlich nicht allzu schlecht. Fast bedauerte er es, dass die Zeit, die sie hatten, zu kurz war und somit der Kuss zwischen ihnen auch schnell abbrechen musste. Nun gut, nicht abbrechen, das war das falsche Wort. Der Kuss an sich dauerte einfach nicht lange und war angemessen der Zeit. Der Blick aus den sonst eher kalten, silbernen Augen war weich, schimmerte sogar sacht, als er sie ansah. Der Gesichtsausdruck als solcher konnte im Ganzen getrost als überrascht und irritiert beschreiben, eine Mischung, die man so sicher nicht so schnell wieder in den Zügen des Marquess sehen würde. Er hatte bisher noch kein Wort gesagt, was sollte er auch groß dazu sagen? Es gab Dinge, die bedurften keiner Worte.
Ida wusste, was er für sie empfand. Und umgekehrt war es nicht anders.
Ein Kuss zum Abschied... Und doch hatte es diesen Moment einfach perfektioniert, die Spannung zwischen ihnen war irgendwie gelockert. Sie war vorhanden, das war auch unumgänglich in ihrer Gesamtsituation, aber sie war gelockert. Als sie Venerato streichelt, der den Kopf leicht unruhig in ihre Richtung wandte, seufzte Vajk leise. Ergriff ihre Hand und hauchte einen Kuss darauf.
„Mein Herz habe ich schon vor geraumer Zeit in deiner Obhut gelassen. Und so schnell fordere ich es nicht zurück, Marquise“ Er hielt ihre Hand, die erwartend kühl war, länger in seiner, als der förmliche Anstand es vorschrieb. „Ich hoffe sehr, dich auf dem Ball zu sehen, meine Teure. Bis dahin wünsche ich noch einen schönen Abend“ Erst jetzt lies er ihre Hand los, nahm sich sein Lebkuchenherz von der Seite und befestigte es provisorisch am Sattel des Schimmels, um es sicher zu transportieren. Dann saß er selbst auf und wendete den Hengst. Ein letztes Mal noch sah er sie an, nickte leichte und ließ Venerato dann antraben, bevor im kurzen Kantergalopp den Weg hinunter ritt, den er gekommen war.

Tbc: wird noch genauer nachgetragen
 13.01.13 20:21
v

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