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Der Ethikraum

vAnonymous
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Ich habe bei den Worten des Lehrers, dass ich ins Krankenzimmer gehen soll, wenn es zu schlimm wird, genickt, allerdings werde ich garantiert nicht wirklich ins Krankenzimmer gehen, schließlich geht es mir halbwegs gut und ich werde bis Ende des Unterrichts wahrscheinlich schon durchhalten. Nach der Aufforderung des Lehrers, uns vorzustellen, warte ich erst einmal, bis sich einige andere vorgestellt haben, ehe ich mich melde und dann so deutlich, wie ich eben trotz der Kopfschmerzen und der Gehirnerschütterung kann, zu sprechen beginne: >>Mein Name ist Damian, ich komme aus Neapel, Italien. Meine Religion ist nicht so einfach zu erklären, da es viel mehr meine eigene Philosophie ist, die ich ebenso als meine Religion betrachte, ich persönlich würde sie an keine bekannte Religion anlehnen. Sie erklärt für mich den Sinn des Lebens und was unser Schicksal lenkt, wie die Welt entstand und was vielleicht irgendwann passieren wird. Ich glaube daran, dass ein Gleichgewicht bestehen muss, ohne das die Welt nicht existieren kann und durch das sie auch geschaffen wurde, allerdings kein Gleichgewicht von gut und böse oder so etwas, es ist ein Gleichgewicht von Dingen, die wir niemals verstehen werden und die bei weitem über unseren Verstand gehen, es gibt keine Götter, denke ich, aber es gibt eine Art von höherer Macht, die wir vielleicht niemals begreifen werden. Unser Schicksal ist auch nicht von Geburt an bestimmt und unabwendbar, wir müssen nur den Mut und die Kraft besitzen, es in die eigene Hand zu nehmen, statt die anderen damit spielen zu lassen, wie mit einem Ball, man wird in dieses Leben gesetzt, ohne Begrenzungen und Vorgaben, das Schicksal ist etwas, das in unsere Hände gelegt wird, wie ein Geschenk und wir dürfen nicht zulassen, dass es uns andere aus der Hand reißen, das wäre das schlimmste Verbrechen gegen uns selbst. Der Sinn des Lebens besteht danach in meiner 'Religion' darin, zu leben, frei zu sein und sein Schicksal in den eigenen Händen zu behalten, da es nur ein Leben gibt, das wir genießen sollten und uns nicht durch Erlebnisse zerstören lassen sollten. Tatsächlich ist es in meinen Augen ein schweres Verbrechen gegen die eigene Freiheit, wenn man immer wieder zurückblickt, oder sich immer nur um seine Zukunft sorgt, wird man sein Leben aus den Augen verlieren und zu einem Ding, einer Maschine werden, die nur noch aufnimmt und wiedergibt, was sie durch ihre Umgebung erfährt, quasi wie ein Computer, den man stumpfsinnig mit Daten füttert. In meiner 'Religion' ist das einzige Ziel, ein Leben zu führen, das man selbst nicht bereut.<<
Ich verstumme und blicke raus, vielleicht habe ich ein bisschen viel gesagt, aber das ist mir egal, schließlich geht es doch darum, seine eigene Meinung zu sagen und zu sagen, was man über ein Thema denkt und da meine Philosophie eine Art Religion für mich ist, halte ich es durchaus für richtig, sie einmal näher zu erläutern.
Ich seufze, meine Gedanken sind schon wieder ganz woanders, ich sehe Ariennes Gesicht vor mir, sie ist eine so interessante und freundliche Person und ich mag sie wirklich, aber sie hat mir auf irgendeine Art und Weise völlig den Kopf verdreht, ich habe ein seltsames Kribbeln im Bauch, wirklich nicht unangenehm, aber nie dagewesen und auf eine seltsame Art und Weise beunruhigend. Ich schließe die Augen und versuche, zu verstehen, wieso ich mich grade so fühle und was für ein Gefühl das genau ist. Wieso bin ich so glücklich? Liegt es daran, dass der Tag heute doch ganz gut lief? Wenn das so sein sollte, wieso denke ich dann immer wieder an Arienne, das ist doch nicht normal.....
 08.09.11 15:10
vAnonymous
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Er...
//Alles und damit meine ich auch wirklich, wirklich, wirklich alles, dreht sich um ihn. Wir haben uns in der Sitzecke kennen gelernt, und das erst heute gegen spätem Nachmittag. Tian heißt er. Seit wir im Kino so richtig miteinander gesprochen haben, ist etwas passiert zwischen mir und ihm. Was war da denn nur? Ich kann es mir noch nicht erklären, aber hoffentlich ändert sich das irgendwann mal, denn es wird so langsam gruselig unwissend zu sein. Eigentlich finde ich es ganz schön komisch, wie wir beiden uns näher kommen. Das Leben des Wolfes war ein wenig anders als meines und ich hab mich gefreut etwas über ihn herauszufinden und wissen zu dürfen. Ich persönlich hab ihm auch einiges verraten. Außerdem gibt es etwas komisches zwischen uns nur wird mir immer noch nicht klar was. Die Ohrfeige tut mir wirklich Leid aber wie soll ich ihm es sagen? Er hat mich zu sehr verletzt, als er gegangen ist. Wie.. soll das nur weitergehen?//
In dem Kopf des Drachen wuselten nur die komischsten und verstricktesten Fragen der Welt. Es ging hauptsächlich nur um Tian auch wenn er gerne wissen würde, was der Lehrer eigentlich immer herum laberte. Er verstand kein Wort. Und auch ein Junge, der ein kleines bisschen weiter von ihm weg saß, meinte komische Sachen die er nicht verstehen konnte. Lukas Blick wanderte auf die Tafel. Was sollten denn die Schriften dort heißen? Auf jeden Fall, war es nichts englisches und lesbar war es auch nicht. Sagen wir, Luka hatte keinen Plan, was da stehen konnte. Es war ihm jetzt erst gerade aufgefallen. Vielleicht war das der Name des Lehrers. Tian sprach ihn wieder darauf an. Er hatte geweint, das war ihm selber klar. Doch warum wusste er auch nicht. Wie sollte er es dem Jungen nur erklären. „Dann darfst du die Personen auch nicht verletzen“, sagte er und ließ den Stift einfach auf den Tisch fallen. Er schwieg und lauschte den Stimmen. Es war nicht besonders nett gewesen es ihm zu sagen und auch wenn es in einem Streit enden würde, hatte Luka doch mal etwas gesagt und nicht einfach eingesteckt. Der Drache biss sich auf die Unterlippe und traute sich nicht mehr Tian anzusehen. Seine Augen klebten schon fast auf seiner Tischseite und diesem verdammten Stift. Er fing an wie verrückt in seinem Mäppchen zu kramen um das Zeichen an der Tafel mal abzuschreiben. Dann passte er weiter auf den Unterricht auf. Auch wenn er immer noch nicht verstand, worum es genau ging. Solange sie ihn nicht dran nahmen, musste er doch nichts sagen oder? Seine Hände zitterten nervös und das abgeschriebene sah auch gar nicht aus, wie das an der Tafel. Seine Hand musste ruhiger werden. Wenn das überhaupt ging, mit Tian in der Nähe...
 08.09.11 16:53
vAnonymous
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Allmählich trauten sich auch die anderen Schüler und Kueilin strich den Namen Naomis an. Er lächelte sie sanft an und meinte dann zu ihr: “Naomi, du brauchst für Ethik nicht viel mehr als einen kritischen und offenen Verstand. Deshalb ist es vielleicht das beste von allen Fächern. Es geht nicht darum Fakten zu lernen, wie in Geschichte oder Biologie. Es geht darum, dass Sie lernen zu denken und sich kritisch eine Meinung zu bilden. Ich denke Sie werden sehr schnell verstehen worum es bei Ethik geht.“
Dann hakte er auch den Namen Tian ab und nickte dem Schüler höflich zu “Danke Tian!“
Der nächste der sich vorstellte zauberte Kueilin ein regelrechtes Grinsen auf den Mund. Unglaublich ein Schüler der all seine Fragen beantwortete. Ein erster Schüler der sich traute seine Religion zu nennen und auch freudig seine Ansichten teilte. Er war so überrascht, dass Kueilin ganz vergaß den Namen abzustreichen. Er schrieb Gleichgewicht an die Tafel und lauschte still den Darlegung.
„Sehr schön, ich freue mich, dass jemand den Mut aufbringt über so etwas persönliches wie die persönliche Weltanschauung zu sprechen. Sei nicht so bescheiden – eine Religion ist doch nichts anderes als eine Philosophie. Das hört sich definitiv interessant und nachvollziehbar an. Eine spannende Frage wäre: Wie ist es mit Leben? Ist das auch im Gleichgewicht? Was passiert mit totem Leben – wird es wiedergeboren oder ist es tot und wird durch anderes Leben ersetzt? Genau das führt uns auch zu unserer heutigen Diskussion. Was passiert nach dem Tod? Es gibt ein paar Theorien dazu.“
Der alte Chinese legte seine Liste beiseite und trat wieder an die Tafel: „Zum einen gibt es die häufigste Meinung der Atheisten, dass es mit dem Tod vorbei ist. Sie ist eine Möglichkeit, die jedem immer wieder in den Kopf kommt. Unumstößlich und nicht zu widerlegen.“ Er schrieb: „Ende der Seele“ an die Tafel.
„Nicht zu widerlegen? Natrürlich lässt sich bei derartig Metaphysischen Themen wenig bis nichts beweisen. Es gibt die Theorie einer Lebens nach dem Tod – nicht selten verbunden mit einer Belohnung oder einer Bestrafung für die Art des Lebens. Diese Ansicht ist vor allem bei den Monotheistischen Religionen des Westens verbreitet.“ Dann schrieb er „Leben nach dem Tod“ an die Tafel.
„Meine Persönliche Überzeugung ist, dass das Leben niemals endet. Es ist ein Kreis von Wiedergeburt und Tod. Diese Ansicht ist vor allem hier in Asien verbreitet. Manche Religionen bieten einen Weg an diesen Kreislauf zu beenden.“
Als letztes schrieb Kueilin „Wiedergeburt“ an die Tafel und hatte diese drei Begriffe, „Ende der Seele“, „Leben nach dem Tod“ und Wiedergeburt in einem Dreieck angeordnet und blickte nun in die Klasse.
„Habe ich irgendetwas vergessen? Wenn ihnen noch eine Meinung dazu einfällt melden sie sich bitte.“
Der alte Mann setzte sich wieder auf den Platz des Lehrers und faltete die Hände, dann lächelte er wieder.
“Was denken sie? Was passiert nach dem Leben? Ich würde mich wirklich freuen wenn sie ihre Meinung oder ein Argument in die Runde werfen könnten. Um einen Anfang zu machen: Es wurde bislang von niemandem bewiesen, dass es eine Seele gibt, demnach ist nicht ausgeschlossen, dass das Leben an den physischen Körper gebunden ist und dass alles endet wenn man stirbt. Was meinen Sie?“
 08.09.11 21:03
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Ich seufzte vor mich hin. Langsam hielt ich es nicht mehr aus, ständig immer nur die Tafel anzustarren und mich anzustrengen an nichts zu denken. Irgendetwas spukte sowieso immer in meinem Kopf umher, sei es nun die Nervosität, die Angst, die Freude, der Kuss, der Schlag oder einfach.. Er. Ich kniff mir die Augen zusammen und versuchte mich ausnahmsweise auf den Unterricht zu konzentrieren, auch wenn sich im Moment keiner mehr meldete und sich vorstellte. Waren sie alle so scheu oder wieso waren sie sonst so zurückhaltend? Nach mir kam nur ein einziger, der sich noch vorstellte, welcher sich Damian nannte. Kurz nachdem er seinen Namen und seine Herkunft genannt hatte, begann der aus Italien stammende Junge von seiner speziellen Religion oder was auch immer zu erzählen. Die ersten paar Sätze hörte ich noch einigermassen interessiert zu, doch recht schnell begann es langweilig zu werden. Auch die Diskussion, die unser Ethiklehrer einberief hörte sich nicht gerade spannend an. Nach dem Tod? Da war man tot. Ich wusste das von den Tieren, die ich öfters schon runtergemetzelt hatte. Sie blieben liegen und verrotteten, das würden Menschen sicherlich auch so tun. Wieso sollte ich meine Meinung dazu noch äussern?

Bald schaltete ich meine Gedanken ab und hörte diesem Damian nicht mehr zu. Es tat mir Leid, da ich mir eigentlich geschworen hatte nun alles und allen zuzuhören, doch mein Kopf machte eindeutig nicht mehr mit. Ich bekam die weiteren Worte des Lehrers auch nicht mehr mit. Irgendwie hatte ich Kopfweh und Bauchkribbeln in einem, ein wirklich angenehmes Gefühl, muss ich schon zugeben! Irgendwann wurde die unangenehme Stille wieder durch Lukas leisem Sprechen unterbrochen und er sagte, ich sollte halt niemanden verletzen. Entsetzt und nun wieder völlig wach blickte ich auf und schaffte das erste Mal, meinen Blick von der langweiligen Tafel abzuwenden und mein Sitznachbar anzuschauen. "Ich.. Oh Luka, das tut mir Leid." Nun war ich derjenige, der sich auf die Unterlippe biss, weil er nicht wusste was man hätte sagen können. "Ich würde dich niemals verletzen wollen.. Wirklich niemals. Es wäre das allerletzte, was ich vorhaben würde. Ich.. Ich.. Also ich dachte nur, du willst mich loshaben. Das hat mich irgendwie getroffen, ich wollte dir nicht zur Last fallen oder so. Du sollst dich doch wohl fühlen.. Schmerzen tut es.. Aber nicht da." Ich fuhr mit meiner Hand zur Wange und streichelte drüber. Die sanfte Berührung kitzelte, obwohl ich selber drüberfuhr. "Sondern.. Da.." Ich wurde rot und schloss schnell meine Augen. Meine Hand wanderte nun von meiner Wange langsam zu meiner linken Brusthälfte und blieb dort mit einer langsamen Bewegung liegen. Genau an jenem Ort, wo das Herz sass..
 08.09.11 22:30
vAnonymous
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Einige Schüler waren noch dazu gekommen, von dem Jungen, der sich schließlich als Nero entpuppte, hatte sie keine Antwort erhalten. Doch ihre Frage hatte sich ohnehin erledigt, als der Lehrer eingetreten war und sich vorgestellt hatte. Was er an die Tafel geschrieben hatte, konnte Lamia nicht genau sagen. Chinesisch konnte sie nun einmal nicht. Sie war froh, überhaupt eine Sprache zu beherrschen, da sie von ihren Eltern so gut wie nichts gelernt hatte. Daran allerdings wollte sie jetzt nicht denken, da sie jetzt zum ersten Mal im Unterricht saß und sie sich auch langsam vorzustellen hatte. Nachdem sich einige andere vorgestellt und Damian - wenn Lamia den Namen richtig behalten hatte - noch so einiges über seine Religion erzählt hatte, bei dem sie nur zu Beginn des Ganzen wirklich zugehört hatte - so viel konnte sie einfach nicht wirklich behalten - ergriff nun sie das Wort. "Mein Name ist Lamia Nakuro und ich bin erst vor etwa einer Stunde angekommen. Auf einer Schule war ich bisher nicht, aber trotzdem kann ich Lesen und Schreiben und das soll auch nicht heißen, dass ich nichts im Kopf habe. Was genau ich mir unter EThik vorzustellen habe, kann ich leider nicht sagen, aber ich denke mir, dass sie uns das Fach schon irgendwie nahe bringen werden." Zu ihrer Religion äußerte sie sich lieber nicht, da sie ohnehin nicht gewusst hätte, was sie dazu hätte sagen können.

Gleich nachdem sie sich vorgestellt hatte, sprang der Lehrer auf die Worte Damians ein und fing an, ebenso wie der Junge vor ihm, viel zu erzählen. Der Unterschied war nur, dass Lamia dem Lehrer auch wirklich Gehör schenkte, ohne dieses mitten in seinen Worten abzustellen und so zu tun, als wäre sie nicht da. Immerhin wollte sie hier etwas lernen und nicht nur dumm herum sitzen. Das konnte sie nämlich auch in ihrer Freizeit tun. Sie beobachtete Kueilin dabei, wie er die Worte an die Tafel schrieb und dachte währenddessen darüber nach, was sie sagen könnte. Im Hintergrund hörte sie das Gemurmel zweier Schüler, die ihr schon jetzt ein wenig auf die Nerven gingen, doch versuchte sie diese geschickt zu ignorieren. Als der Lehrer beendet hatte, hob sie sogleich die Hand und begann, zu sprechen. "Einerseits glaube ich nicht wirklich an ein Leben nach dem Tod oder eine Wiedergeburt oder sowas. Ich denke, dass jeder Mensch beziehungsweise jedes Wesen nur ein einziges Leben hat, welches es auszukosten gilt, sodass man damit zufrieden sein kann. Wenn man stirbt, ist man tot. Andererseits aber finde ich es auch irgendwie...unlogisch, wenn man einfach nicht mehr da ist und das, was man erreicht hat, auch einfach...umsonst war." Lamia kam sich ziemlich blöd vor, doch an ihren Worten konnte sie nun nichts mehr ändern. Außerdem war es ihre Meinung zu der ganzen Sache. Wieso also sollte sie diese nicht Preis geben dürfen, wenn danach gefragt worden war?

[ out: Ich hab jetzt mal versucht, alles so kurz wie möglich zu halten und dennoch nichts zu vergessen x) ]
 09.09.11 17:44
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Dieser ganze Gefühlschaos war überhaupt nicht mehr auszuhalten in den Gedanken des Jungen. Er versuchte sich also einfach mal dem Unterricht zu widmen und etwas zu sagen. Sein Blick glitt zu dem Jungen der sich als Damian vorgestellt hatte. Ob Luka es auch schaffte so etwas zu sagen? Einfach mal die Hand heben und warten. Luka hob ein wenig schüchtern seine Hand und als er dran genommen wurde, spielte er wie verrückt mit seinen Fingern.
„Also ich bin mir nicht so sicher, ob es nach dem Tod ein Leben geben würde. Und wenn kann man sich an sein vorheriges Leben nicht erinnern. Vielleicht hab ich ja schon gelebt nur weiß ich das nicht und das kann keiner von uns Wissen. Eins muss ich aber auch los werden. Ich hab Angst. Warum wollen die Leute immer alles wissen? Vielleicht sollten die Menschheit mal damit aufhören immer alles wissen zu wollen, das kann böse enden. Sollte es aber nach dem Tod ein zweites oder sogar drittes Leben geben, wünsche ich mir... also ich würde mir vielleicht ein anderes Geschlecht oder Rasse wünschen. Oder mal in die Erfahrung kommen wie die Tiere denken. Dann könnte man endlich wissen, was die ganzen Tiere von einem hielten“, sprach er und sah den Lehrer ein bisschen fragend an? Hatte der das eben so gemeint, oder war das nun falsch?
Nach einem Moment fing Tian wieder an zu sprechen und der Drache sah ihn ein bisschen rötlich an. Was sollte er denn nun machen? Eben hatte er es gewusst und nun? Keine Ahnung. Wenn es um den weißhaarigen ging, funktionierte sein Gehirn kaum noch, sein Herz fing an leicht schneller zu pochen. Wieso? Schon wieder keine Ahnung. So wirklich konnte er nicht verstehen, was sein neuer Freund mit seinen Worten meinte. Er hatte das Gefühl, das Luka ihn nicht bei ihn haben wollte? Wie kam er nur darauf? „Ich wollte nicht, das du gehst“, murmelte er und wurde ein bisschen rot im Gesicht. Jetzt fing das hier auch schon an.
Als er mit der Hand auf seiner Wange war, legte der rote Drache den Kopf ein ganz kleines bisschen schief. Luka verstand momentan wirklich sehr wenig von dem, was der Wolf ihm erzählen wollte. Auf einmal wurde dieser selber rot im Gesicht. Seine Hand wanderte zu seinem Herz und Luka verstand nicht recht. Was wollte Tian?
„Tian... was meinst du damit?“, fragte er einfach drauf los und drehte seinen Kopf leicht weg damit die Röte nicht anstieg.
 09.09.11 19:37
vAnonymous
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Auch wenn Luka auch begonnen hatte über seine persönliche Einstellung über den Tod und das Leben nach dem Tod zu reden, wusste ich nicht, ob ich nun dazu wirklich auch etwas sagen konnte. Ich meine immerhin habe ich öfters schon Tiere getötet und habe mich öfters schon gefragt, wie das wohl bei einem Mensch wäre, nach dem Tod. Aber ich wusste, dass ich nie einen Menschen töten werde und ich wusste zudem auch, wie ich mich verteidigen konnte. Ich bin jung, 18 Jahre und habe somit noch mein ganzes Leben vor mir. Ich wüsste nicht wieso ich jetzt, wo ich noch nicht einmal die Hälfte, ja nicht einmal einen Viertel meines ganzen Lebens erreicht hatte - irgendwie unnötig. Ich hörte somit Luka einfach gespannt zu, wie seine persönliche Einstellung zum Tod und dieser Dinge war. Okay, es war interessant seine Meinung zu hören, aber mein Vorhaben mich bei diesem Thema zu melden (oder ja eben nicht) änderte sich deswegen kein bisschen. Er redete weiter, solange bis Luka scheinbar glaubte, dass er nun alles gesagt hatte, was in seinem Kopf herumschwirrte. Ich schaute ihn währenddessen von der Seite her an und seufzte.

Ich hatte sowieso andere Sorgen. Ich wusste einerseits, dass ich einen Fehler gemacht hatte und wusste andererseits, dass ich nicht allein schuldig war. Ein verflixtes Gefühlschaos und gemischte Laune-Zeugs! Musste ich mich bei ihm entschuldigen, dass ich davongelaufen war? Aber dann müsste er sich doch auch entschuldigen, dass er mich geschlagen hat.. Und dass er mich geküsst.. Nein, für das musste er sich nicht entschuldigen, das war etwas, das ich hinnahm - mit einer gewissen Freude. Aber das.. Ich strich mir über das verschwitzte Gesicht. Das war kaum auszuhalten, wie heiss es hier drinnen war. Es war klar, dass der Drache das nicht auf sich sitzenlassen würde und fragte natürlich nach, was ich damit meinte. Langsam senkte ich meine Hand wieder von meiner Brust und blieb ziemlich bewegungslos über die Tischkante gehängt. Ich hielt inzwischen meine Augen wieder geschlossen und überlegte mir eine Antwort. "Ich.. Meinte damit, dass du.. Dein Schlag.. Kuss.."~ ARGH! Ich musste abbrechen, in diesem stotternden konnte ich einfach nicht weiterreden. Ja, was meinte ich überhaupt damit? Ich musste mir selber wieder überlegen, wieso ich dieses sinnlose Zeugs überhaupt hier im Klassenzimmer getan hatte. "Es tat weh.. Im Herzen", brachte ich dann doch noch irgendwie aus mir heraus und schaute mit einem verlegenen Kopf weg. Es war vielleicht etwas zweideutig, aber wie hätte ich es anders beschreiben können? Ich war nun einfach kein Meister der grossen Worte und werde das wohl auch nie wirklich sein..
 09.09.11 21:11
vAnonymous
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„Eh Sir, das ist jetzt nicht sooo richtig, was sie sagen“, murmelte Nero und sah den Lehrer an. Ihn interessierte der Unterricht nicht wirklich, dennoch war es eine Ablenkung von dem Verlust seiner festen Freundin. Schließlich wollte der halb Italiener auch keinen Unsinn sagen, sondern seine Meinung.
„Ich persönlich glaube sehr wohl, das es nach dem Tod noch ein weiteres Leben gibt. Zumindest verschwindet die Seele. Bei meinem Privatunterricht früher wurde mir folgendes gelehrt: Wissenschaftler sollen einen Menschen gewogen haben und dann nochmal als er verstorben war. Das Ergebnis: Der Mensch wog um einiges weniger. Das heißt es muss etwas aus dem Körper verschwinden, sobald der Tod einkehrt. Bei einem Tier wurde das auch getestet, bei mehreren sogar. Füchse, Schafe, Hunde, Katzen und noch viele mehr. Bei den Tieren war es nicht so! Das muss doch etwas in dem Menschen drin gewesen sein. Und auch schon früher, zur Zeit als dieser Jesus gelebt haben sollte, gab es solche Vorfälle, das sie Menschen leichter waren. Die Wissenschaftler kommen langsam auch ins raten und grübeln. Also ich denke es handelt sich hierbei um die Seele die den Körper verlässt. Diese verwandelt sich dann wohl um oder verschmelzt mit einer anderen Seele und so entsteht eines Tages ein neues Wesen so wie wir es sind“, fing er an und richtete sich danach auf um den Blick zu dem rothaarigen zu wenden. Er hatte sich als Luka vorgestellt. Kurz deutet er auf ihn, lächelte und gab sein Kommentar zu seiner Meinung ab.
„Ach und Luka: Der Mensch oder eher alle Wesen auf der ganzen Welt haben automatisch einen kleinen Sucher und Entdecker in sich. Merkst du das denn nicht? Sicher hast du doch schon mal im Fernsehen Wissenschaftler gesehen. Manche sind sogar total verrückt! Die wollen/müssen sogar etwas erfinden oder entdecken. Sie machen es zum Sinn des Lebens. Alles das macht das Wesen, damit die nächste Generation weitermachen kann. Schließlich will doch jeder wissen, wie das Leben entstanden ist oder nicht? Die die besessen sind, sind dein Gehirn. Nicht wortwörtlich aber ohne die, würdest du nichts vom Weltall, der Galaxie, dem Sonnensystem, Milchstraße, Strom, Licht, Maschinen und mehr, wissen und würdest immer noch denken, die Erde wäre eine Scheibe. Das würden wir übrigens alle. Und hab keine Angst“, lächelte er. Danach wandte er sich zu dem Jungen, der sich Damian nannte.
„Zu dir: Das mit den Religionen an sich ist toll, nur ist es immer schwierig alle akzeptieren zu lassen. Ich persönlich habe keinen wirklich Glauben. Götter und so sind einfach nicht so mein's. Dennoch kann ich respektieren, wenn jemand seinen Gott hat, niemand kann beweisen, das es ihn nicht geben könnte. Allerdings muss man es auch so sehen, wenn man Götter sagt: Im großen und ganzen erhoffen sich die Menschen und Wesen durch ihre verschiedenen Göttern dasselbe. Meinen sie nicht alle denselben Gott? Und was ist wenn es etwas mächtigeres als diesen Gott gibt? Die Leute wollen einfach, das deren Gott, der mächtigere ist. Denn wer glaubt, wird Leben!! So steht es in allen heiligen Büchern, wie Bibeln, Koran, oder sonstiges.“, lächelte er. So, jetzt hatte er eine gute Ablenkung gefunden. Das Thema schien ganz interessant zu werden, wenn er so richtig nachdachte. Den Lehrer wieder angesehen, lächelte der halb Franzose.
 09.09.11 21:32
vAnonymous
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Kueilin war immer begeisterter, es klappte genau wie er es geplant hatte. Die Schüler sagten ihre Meinung, sprachen respektvoll die anderen an und wirkten interessiert und involviert. Nur einer bereitete Kueilin etwas Kopfzerbrechen. Tian tuschelte nur mit Luka und brachte sich nicht in den Unterricht mit ein.
Zunächst strich er Lamia in der Liste ab und bemerkte auch, dass er Damian vergessen hatte abzustreichen, also tat er dies nun. “Ich kann ihre Ansicht voll und ganz verstehen, Lamia. Sie sprechen einerseits die Sprache der kritischen Skeptiker, andererseits haben Sie, entschuldige wenn ich es sage, Angst und Zweifel vor dem Ende der Existenz. Das ist eine Angst die jeder hatte, der nicht von der unsterblichen Seele überzeugt ist. Es ist nur logisch. Schön, dass Sie sich so offen aussprechen! Das freut mich wirklich sehr.“
Dann lauschte er den Ausführungen Lukas und merkte an: „Eventuell beruhigt es Sie zu hören, dass der Mensch niemals alles wissen kann. Absolute Gewissheit in vielen Dingen kann niemals erlangt werden. Auch wenn behauptet wird, dass man Wiedergeburten nachweisen kann oder Kontakt zu verstorbenen Seelen aus dem Jenseits herstellen kann – So ist doch nichts bewiesen. Er stellte zu seiner Freude fest, dass Luka sich auch öffnete. Die Barrieren wurden fallen gelassen und der Mut sich zu äußern war da.
Dann lachte Kueilin erfreut leise auf. Nero widersprach ihm. Wunderbar! Jemand, der sich deutlich entschieden hatte. Kueilin hing mit seinen Augen fast an den Lippen Neros und sprach ein paar Worte des Schülers lautlos mit. Dieser konnte vielleicht auch damit umgehen, dass er jetzt auch widersprach: “Diese ominösen 21gramm Gewichtsverlust – von diesen habe ich auch schon gehört. Der Versuch wurde aber unter ausschluss der Öffentlichkeit von einem Arzt durchgeführt. Ich persönlich bezweifle, dass diese Messungen korrekt sind. Außerdem, dass die Seele ein Gewicht hat. Ich sehe die Seele als etwas Metaphysisches, vollkommen von weltlichen Gesetzen frei, aber kann Einfluss darauf nehmen, über ihren Körper.“
Lächelnd und geduldig wartete er ab bis Nero mit Luka und Damian gesprochen hatte.
Dann erhob Kueilin wieder das Wort und schrieb ein anderes Thema an die Tafel. „Existenz der Seele“
“Schön, dass du das Thema angeschnitten hast Nero. Ich finde, du hast da eine sehr nachvollziehbare Ansicht. Die Seele, gibt es diese? Und wenn ja, was ist sie? Ist sie die Gesamtheit der Gefühle und der Persönlichkeit? Was denken Sie? Und viel interessanter – sind Seelen an Körper gebunden? Um wieder Advocatus Diaboli zu spielen: Das Gewissen ist im frontalen Gehirnlappen nachgewiesen worden. Ist dieser Bereich durch einen Unfall beschädigt, so verlieren die Menschen ihre Fähigkeit zwischen Gut und Falsch zu unterscheiden. Zahlreiche Hormone steuern unsere Gefühle. Dennoch glaube ich, dass die Seele nicht zwingend an einen Körper gebunden ist. Was glauben sie, warum?“ Er blickte jetzt vor allem Tian an, der bislang noch nicht viel von sich gegeben hatte.
 10.09.11 2:20
vAnonymous
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So wirklich konnte er dem ganzen eigentlich nicht folgen. Er wollte nur etwas gesagt haben und dann bekam er wieder so viel Infos zurück. Aber der Lehrer hatte recht, man konnte es nicht beweisen. Luka senkte ein bisschen den Kopf. Hatte er nun was falsches gesagt? Wie peinlich! Die leichte Röte verschwand nach einer geschätzten Sekunde aber auch wieder. Tian beobachtete ihn, sagte zu dem Thema aber nichts. Hatte er noch nie so etwas besprochen? Vielleicht wusste er noch nicht was er sagen sollte. Der Drache hätte ihm gerne etwas vorgesagt nur in diesem Unterrichtsfach konnte man das gar nicht. Es ging schließlich um seine eigene Meinung die man hier vertreten und preisgeben sollte. Man musste doch auch nicht alles verraten, nur das nötigste. Der rothaarige wurde schließlich von Nero angesprochen.
Jeder Mensch hatte einen kleinen Entdecker? Wenn der kleinere so darüber nachdachte, hatte der lila haarige doch ganz recht. Auch er wollte immer gerne etwas finden oder wissen. Das lag wohl in der Psyche der ganzen Menschen und Wesen. Bei manchen war es größer und bei anderen eben nicht so groß, das sie es selber suchen wollten. Einige machten es wegen Geld und die anderen wollten einfach nur die Welt mit weiterem Wissen bereichern. Und ohne diese Wissenschaftler würde Luka vielleicht wirklich noch denken die Erde wäre eine Scheibe. „Schon... aber das wäre doch gar nicht so schlimm. Mir persönlich bringt es nicht, das ich weiß, das die Erde rund ist. Und auch kann ich mit dem Weltall nichts anfangen. Über Religionen habe ich so oder so keine Ahnung.“, antwortete er etwas schüchtern.
Als Luka seinem Kumpel eine Frage gestellt hatte, wusste er nicht genau wie Tian reagieren würde. Es war natürlich stotternd und der Drache verstand immer noch nicht, was er meinte. Heute war für ihn fast alles unverständlich und er konnte es sich in diesem Zeitpunkt einfach nicht erklären. Kuss? Der Schlag? Schmerzen? Was denn nun? „Hab ich dir mit dem Kuss als wehgetan?“, fragte er ganz leise und biss sich auf die Unterlippe. Wie sollte er das denn jetzt verstehen? Es machte ihn ein bisschen traurig, falls das wirklich die Wahrheit gewesen sein sollte. Doch warum? Die beiden waren nicht zusammen, sondern nur Freunde.
Tian hatte noch keinen Beitrag zum Unterricht gegeben und er schien auch noch nicht vor zu haben etwas zu sagen. Er sollte aber keinen Ärger bekommen. Hoffentlich würde er bald den Mund öffnen um irgendetwas zu sagen, was mit Unterricht zu tun hatte. Warum sorgte sich Luke eigentlich um ihn? Er wusste es nicht so wirklich.
An der Tafel stand nun ein neues Wort. Darüber hatte er sich noch nie so wirklich Gedanken gemacht. Eine Seele. Man sagte das Augen auch Seelenspiegel genannt wurden. Augen sollten angeblich die Seele einer anderen Person spiegeln. Und wenn das so war, dann musste man nur noch schauen, ob die Augen schön oder gefährlich aussahen. Luka konnte sich das noch nicht vorstellen aber er würde es vielleicht ein anderes Mal versuchen. Ob er es jetzt auch schaffen bzw. verstehen würde? Das könnte wohl noch dauern. Sein Blick wanderte zur Uhr. Noch ca. 20 Minuten. Er hatte sehr gut durchgehalten und war auch ein kleines bisschen stolz.
 10.09.11 14:43
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Der Blick des Lehrers traf meine Augen schnell. Es lag eine gewisse Aufforderung darin und ich wusste, dass es nun an mir lag endlich auch etwas zu sagen. Natürlich hatte ich bisher nicht aufgepasst und kannte den Zusammenhang der ganzen Lektion nicht wirklich. Ich starrte kurz an die Tafel und nahm dann die Worte, die dort geschrieben waren wahr und dachte mir, über was Herr Gao gerade geredet haben könnte. Die Seele? Hatte ich mir darüber schon einmal Gedanken gemacht? Ich legte meinen Finger an den Mund und überlegte, aber ich wusste ganz genau, dass ich irgendetwas Produktives bringen musste, sonst war ich schlecht dran und könnte mir sogar eine Strafe wegen Unaufmerksamkeit einholen. Die Regeln im Unterricht kannte ich schon, aber Regeln waren noch nie so meins gewesen. „Also ähm..“, murmelte ich und überlegte weiter. „Wenn ich ehrlich bin, habe ich mich bisher nicht so mit der Frage beschäftigt, ob in mir eine Seele existiert. Doch ähm.. Ja, ich habe aber schon das Gefühl, dass es da noch etwas gibt, das den Mensch steuert, weil ähm..“ – Ja, wieso eigentlich? Tolle Situation, nun war ich gezwungen irgendetwas Schlaues von mir zu geben, sonst würde es nur noch peinlicher werden. Ich brauchte einen anderen Ansatz, ich konnte meinen Satz eindeutig nicht mehr korrekt vollenden. „.. Wenn ein Mensch stirbt, dann stirbt nur ein Körper. Dasjenige wird dann auch verbrannt, zu Asche gemacht und vergraben. Das die Seele, sein Leben, seine Gedanken und seine Fähigkeiten sterben meiner Meinung nach nicht mit. Die Seele ist frei, kann sich vom Körper lösen. Was man mit dem Herzen fühlt kann niemals sterben!“ Sofort fiel mir wieder der Satz ein, den ich vorher an Luka gesagt hatte und wurde sofort ein wenig nachdenklich.

Ich hoffte, Herr Gao würde sich vorerst damit zufrieden geben. Sobald mir nochmals etwas einfällt konnte ich mich ja erneut melden, doch für jetzt sollte das reichen, ich hatte wieder dieses komische Gefühl in mir. Luka hakte kurz nachdem ich fertig geredet habe dann auch nach, ob der Kuss mir weh getan hätte. Sofort schrak ich auf und schaute ihn an, während ich wieder auf meine Lippen biss. „N.. Nein, das meinte ich nicht! Aber.. Ich meine.. Du küsst mich, dann schlägst du mich. Für mich ist das ein Zeichen, dass.. Dass du es bereutest. Und das hat mich irgendwie verletzt.“ Redete ich nicht gerade ein bisschen Schwachsinn? Ich senkte meinen Blick und wünschte mir, ich hätte mein Ausgesprochenes irgendwie rückgängig machen können.
 11.09.11 10:48
vAnonymous
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Sie hörte dem Lehrer zu und versuchte zu verstehen, was er ihr gerade gesagt hatte. Es dauerte eine Weile, da sie wirklich jedes einzelne Wort hatte verstehen wollen. Sagen, dass sie Angst vor dem Ende der Existenz hatte, konnte Lamia definitiv nicht. Ihr machte es wenig aus, irgendwann einmal nicht mehr auf der Welt zu leben, obgleich sie nicht ganz verstehen konnte, weshalb sie dann überhaupt lebte. Irgendwann würde alles, was man erreicht hatte, einfach weg sein, als hätte es nie existiert. Als hätte sie nie existiert. So gesehen hatte sie wohl wirklich etwas Angst davor, irgendwann einmal zu sterben. Doch ehrlich gesagt wollte sie sich darüber jetzt nicht den Kopf zerbrechen. Viel lieber hörte sie Luka zu, der sich auch endlich mal zu Wort meldete, statt mit Tian zu reden. Irgendwie glaubte Lamia, in seinen eigenen Worten einen Wiederspruch zu hören. Einerseits sagte er, dass man nicht wissen können würde, wenn man als jemand anderer wiedergeboren werden würde - was nach Lamias Meinung überhaupt nicht möglich war - andererseits sagte er aber auch, dass er, wenn er als Tier widergeboren werden würde, mal wüsste, was diese von den Menschen dachten. Wenn man als Tier wiedergeboren werden würde, so wäre es doch ganz normal für einen selbst, über die Menschen so und so zu denken. Doch noch bevor sie das aussprechen konnte, meldete sich Nero zu Wort und gleich darauf auch wieder der Lehrer. Lamia merkte, dass das alles komplizierter war, als sie angenommen hatte. Es meldeten sich einige zu dem Thema zu Wort, was Lamia in keinster Weise schlimm fand, nur war es für sie etwas schwer, da mitzukommen. Also ließ sie die anderen reden und hörte einfach nur zu - was ihr, als Nero anfing mit Damian zu sprechen, schon sehr schwer fiel.
Als Luka wieder anfing, zu sprechen, hätte Lamia sehr wohl etwas dazu sagen können, doch schwieg sie, da sie selbst nicht wusste, wie sie es hätte formulieren können. Es stimmte, dass das Wissen darüber, ob die Erde nun rund war oder nicht, nicht von Bedeutung war. Und auch alles andere Wissen, was man sich aneignete, würde irgendwann einfach verschwinden - vorausgesetzt, es gab kein Leben nach dem Tod. Nach einigen Sekunden des Darüber-nachdenkens meldete sich Lamia doch noch, um zu sagen, was sie dachte. "In gewisser Weise hast du schon Recht, dass es einem nichts bringt zu wissen, dass die Erde keine Scheibe ist. Und auch anderes Wissen, was man sich aneignet, ist, wenn man stirbt und nicht von einem Leben nach dem Tod ausgeht, eigentlich sinnlos. Aber dann auch wieder nicht. Denn das Wissen, welches man selbst hat, kann man doch an andere weitergeben. An eigene Kinder zum Beispiel oder Freunde. Und so ist das, was man sich erarbeitet hat, ja nicht komplett verloren. Es lebt praktisch in den Köpfen anderer weiter." sagte sie an Luka gewandt. Ob sie jetzt irgendjemand verstanden hatte, konnte das Mädchen nicht sagen, aber das war ihr auch egal. Sie wollte nur gesagt haben, was sie dazu dachte.
Nun konnte sie wieder dem Lehrer zuhören, welcher ein weiteres Thema an die Tafel schrieb. Sie wechselten schnell das Thema und dennoch gehörte alles irgendwie zusammen. Über die Seele...Lamia wusste nicht viel darüber und hatte sich auch kaum Gedanken dazu gemacht, doch das konnte sie ja jetzt nachholen. Tian machte ohnehin den ANfang, sodass sie sich von ihm erstmal die Meinung einholen konnte. Dieser allerdings schien sich ebenso wie sie noch keine Gedanken dazu gemacht zu haben. Und dennoch sagte er etwas, was Lamia durchaus vertrat. "Also ich bin der Meinung, dass eine Seele existiert. Und deswegen fällt es mir auch schwer zu glauben, dass nach dem Tod einfach alles weg ist. Die Seele ist, denke ich, etwas, was uns ausmacht, also unsere Persönlichkeit. Und nach dem Tod verschwindet diese Seele aus unserem Körper. Jedenfalls glaube ich das. Nur kann ich mir nicht vorstellen, wo diese Seele dann hinkommt. In den Himmel, oder unter die Erde...vielleicht verschwindet sie ja auch einfach. Aber das kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen. Und mit dem Gehirn hat das meiner Meinung nach eigentlich wenig zu tun... Sie machte eine kurze Pause, bevor sie weitersprach. "Ich sehe das also so wie Tian. Eigentlich hatte sie nur das wiederholt, was er zuvor gesagt hatte und doch hatte sie das Gefühl, dass es bei ihr völlig anders geklungen hatte.
 11.09.11 12:15
vAnonymous
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Ich höre mir erst einmal die Auffassungen der anderen an und lege mir derweil meine Worte zurecht, ich kann schließlich ziemlich sicher sein, dass es ein Leben nach dem Tod gibt, wenn ich an Jasdero und Debitto denke, dass es Untote gibt ist ja schließlich ein ziemlich massiver Beweis für das Leben nach dem Tod, jedenfalls in meinen Augen. Ebenso denke ich, dass das ein Beweis für die Existenz der Seele ist, denn schon wenige Minuten nach dem Tode bekommt das Hirn irreparable Schäden, was bedeuten würde, dass jeder Untote unheilbare seelische und körperliche Behinderungen haben müsste, wenn es keine Seele gäbe. Ich seufze und melde mich. >>Ich denke, man kann sowohl die Existenz der Seele, als auch des Lebens nach dem Tode beweisen und das sogar relativ leicht. Ich glaube nicht, dass es die Seele und das Jenseits gibt, ich weiß es. Meine Behauptung stützt sich auf eine Begegnung, die, würden Seele und Leben nach dem Tod nicht existieren, völlig unmöglich gewesen wäre, ich mache allein daran mein Bild vom Nachleben fest und das ist... ehrlich gesagt doch sehr unklar, dass es ja gar nicht so viele Untote geben kann, wie Wesen gestorben sind. Ich sage nur, dass sowohl Nachleben, als auch Seele existieren müssen und ich denke, dass jedes lebende Wesen eine Seele hat, also auch Tiere, vielleicht sogar Pflanzen und Pilze, das kann ich nicht sicher sagen, aber zumindest jedes Tier hat eine Seele. Das vermute ich, weil Tiere so wie Menschen unterschiedliche Persönlichkeiten entwickeln, selbst, wenn sie gleich behandelt werden.<< Ich verstumme und blicke raus, meine Kopfschmerzen sind echt die Hölle und ich will eigentlich nur noch ins Bett, aber ich will den Unterricht auch nicht verpassen, weswegen ich nichts sage und einfach aus dem Fenster blicke.
Dann spricht der Junge, Nero, der sagte, Tiere hätten wahrscheinlich keine Seele, mich direkt an und ich seufze, er scheint nicht wirklich zu verstehen, wie meine 'Religion' aufgebaut ist und ich habe eigentlich grade wenig Nerv, es ihm nochmal zu erklären, aber andererseits müsste ich, wenn ich mich vor Diskussionen drücken wollte, einfach nur sagen, dass es mir zu schlecht geht, um am Unterricht teilzunehmen, schließlich hat der Lehrer selbst gesagt, dass ich es sagen soll, wenn es mir wirklich zu schlecht gehen sollte. >>Ich denke, du hast mich etwas missverstanden, ich glaube an keinen Gott oder etwas ähnliches, aber ich habe mir eine Art eigene Religion zugelegt, mit der ich mir das Leben einfacher erklären kann, weil ich nicht mein ganzes Leben nach dem Sinn suchen will. Diese höhere Macht, von der ich gesprochen habe, ist kein Gott, ich weiß nicht wirklich, was es sein soll, aber ich glaube, dass es das gibt. Vielleicht ist es eine besondere Art von Magie, die alles im Gleichgewicht hält, aber besser kann ich das alles beim besten Willen nicht definieren. Und ich sage auch nicht 'wer glaubt, lebt', Glaube ist eine Sache, die man nicht ändern oder beeinflussen kann und es sollte die persönliche Lebensphilosophie wiederspiegeln. Ich denke, man ist nur frei, wenn man sich selbst treu bleibt.<<
 12.09.11 18:49
vAnonymous
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Okay, jetzt war Luka so was von verwirrt, das ging schon gar nicht. Jetzt hatte er keine Ahnung was machen geschweige denn sagen, denn die Antworten kamen nur so in seinen Kopf geschossen, blieben dort fest. In seinem Kopf sah er nur Buchstaben, verschiedene Wörter die er nicht erklären konnte. Der Blick auf der Tafel, machte alles nur noch schlimmer. Vielleicht war das normal und es kam vom fielen lernen. So viel lernen tat Luka nun auch nicht, da er nie verstand was er lernen sollte oder zu Hause nie damit klar kam. Geholfen wurde dem Drachen so oder so nicht. Wahrscheinlich wurde in seinem Stamm keinem rothaarigen Mädchen geholfen. Darüber wollte er jetzt aber nicht mehr weiter nachdenken und versuchte sich wieder auf die Sachen zu konzentrieren.
„Eine BEGEGNUNG?“, stotterte er vor sich hin und bekam ein kleines bisschen mit der Angst zu tun. Untote... was waren das denn jetzt für Wesen? Wenn man das Wort auseinandernahm bekam man folgende Wörter: UN, wie bei unmöglich. Es soll einfach nur heißen, das es nicht klappt, ein weiteres Wort für Nein. Dann gab es noch Tod und/oder Tote. Soll das heißen eine Person die nicht Tod war? Aber Luka war doch auch nicht Tod, er lebte doch sicher noch!? „Aber Untot sind wir doch alle oder nicht?“, fragte er etwas verwirrt und lauschte weiterhin den Worten anderer Schüler. Nero war etwas ruhiger geworden. Der schien auch andere Sorgen zu haben, als sich wirklich auf den Unterricht zu konzentrieren. Luka hatte eigentlich auch keine Lust sich zu äußern. Aber der Lehrer fand es nun mal so toll.
Die Meinung von Tian war auch recht interessant „Also löst sich die Seele vom Körper. Und dann passt auch das was Nero gesagt hat. Diese 21gramm die verschwunden sind... aber... hat die Seele jetzt ein Gewicht. Wer weiß das überhaupt“, murmelte er leise für sich und fing einfach wieder an weiter zu schreiben.Das Thema war schon etwas interessant aber auf Dauer schwierig zu verstehen. Luka beobachtete den Rest der Klasse, und sie alle sagten nicht besonders viel. Eigentlich meldeten sich nur Damian, Lamia, Nero und mittlerweile auch Tian zu Wort. Jemand anderes hatte er noch gehört, von dem Lehrer mal abgesehen. Es musste ihn aber auch nichts angehen, was die anderen zum Unterricht beitragen wollten. Einfach mal weiter aufpassen und bei Gelegenheiten fragen stellen.
Ein Mädchen meldete sich auch wieder zu Wort, es war Lamia, die sich dann auch sofort an Luka richtete. Der Drache hörte ihr zu, wenn auch ein bisschen schüchtern. Manchmal hatte er das Gefühl, alles was er sagt war falsch. Jeder hakte immer nach und wusste etwas besseres. Nach einer Weile empfand er seine Aussagen nun mal als überflüssig und nickte einfach daraufhin. So wirklich hatte er den Unterrichtssinn noch nicht begriffen, denn es ging doch darum die Meinungen anderer zu entdecken und auszudiskutieren.
„Das war ein Versehen! Ich hab dich nicht geküsst“, flüsterte er schnell und wurde knallrot dabei. Was dachte Tian denn? Das er ihn einfach geküsst hatte? Der rothaarige starrte wie verrückt auf das Blatt und fing an irgendwelchen Unsinn aufzuschreiben, der sich wiederholte und keinen Sinn ergab. Was hätte der Drache denn sagen sollen. Dieser Wolf neben ihn ließ sein Herz wieder höher schlagen. Es hatte ihn also verletzt... aber warum? Hatte er sich etwa... wieso verletzte es einen, wenn man einen Kuss bereute? Ob Tian etwas für den Drachen empfand? Bei dem Gedanken fing das Herz schneller an zu schlagen, es raste schon regelrecht. Bauch-kribbeln, Herzklopfen, rotes Gesicht... was denn noch?
 12.09.11 19:35
vAnonymous
Gast

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Es lief alles wunderbar. Die Diskussion war am laufen, jeder redete mit und sie gingen aufeinander ein. Die Seele – es gab ein relativ einheitliches Bild was die Existenz einer Seele anging. Er überlegte ob er wider ein Argument gegen die Existenz der Seele einwerfen sollte überlegte es sich dann aber anders als er die Uhrzeit gesehen hatte. Es wäre nicht mehr sehr lange Unterricht.
Also beschloss er ein wenig Meinung zu dieser Art des Unterrichts einzuholen und Hausaufgaben zu verteilen.
„Die Stunde ist fast schon wieder herum. Wie schnell die Zeit vergehen kann… Ich dachte ich frage sie noch einmal wie es ihnen gefällt in dieser Art zu lernen? Haben sie Vorschläge für Themen, die sie interessieren? Es gibt als Themen zum Beispiel Medizinethik in der es um die Themen Transplantation, Was gehört zum Körper und Forschung. Oder auch zum Thema Gewalt und menschliche Verhaltensweisen. Was wünschen sie sich?“ Auch wenn er nur Vertretungslehrer war, so würde er dennoch die Wünsche berücksichtigen und gegebenenfalls weiterleiten.
“Dann muss ich ihnen leider noch etwas sagen, dass ihnen vielleicht nicht so sehr gefällt. Ich möchte dass sie ein kurzes 2 – 3minütiges Referat bis zum Nächsten mal vorbereiten. Zum Thema Todesvorstellung in den verschiedenen Religionen. Zur Auswahl stehen: Christentum, Judentum, Islam, Buddhismus, Hinduismus, Daoismus, Shinto und Sikhismus – Sie können sich ein Thema aussuchen und in der Bibliothek finden sie Bücher zu dem Thema. Sie müssen nächste Stunde sich einfach vorne hinstellen und kurz erklären wie es in den Religionen nach dem Tod aussieht.“ Derjenige der sich zuerst meldete würde sich zuerst aussuchen können welches Thema er bekommt.
Er lächelte in die Runde und war sehr zufrieden wie die Stunde verlaufen war. Sehr sympathische Schüler hatte er hier.
 13.09.11 13:06
v

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