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Sinjas Zimmer

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Halbdämon

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Sinjas Zimmer ist recht einfach und schlicht eingerichtet. Der Raum ist durch Vorhänge und bis zu der Decke reichende Bücherregale bzw. Kleiderschränke in einzelne Bereiche geteilt. Persönliche Dinge gibt es nicht direkt, zwar hängen im Schrank ihre wenigen Kleider aber es gibt keine Fotos oder so etwas. Das relativ breite blau-grün-weiße Einzelbett steht direkt vor dem Fenster vor welches meist der blau-grüne Vorhang gezogen ist. Die Farben des dicken Stoffes sind in einem verworrenen Muster verschmolzen und lassen den ganzen Bereich ruhig und entspannt wirken. Neben dem Bett steht ein kleines hölzernes Nachtischchen auf dem sich ein einfacher Wecker und eine Lampe befinden. Der Wecker ist weiß sowie die Lampe , das Holz des Tischchens ist hell und passt somit sehr gut zu den beiden Dingen, die auf ihm Platz gefunden haben. Es gibt zwischen dem Bücherregal, an dessen zum Bett gewandten Rückseite eine Weltkarte hängt, und dem bettabgewandten Kleiderschrank einen tief dunkelblauen Vorhang. Obwohl der Stoff kein Licht durchlässt ist er leicht und dünn. Durch diese ganzen Maßnahmen wurde eine Art separater Schlafbereich geschaffen. Vor dem zweiten Fenster befand sich der Schreibtisch, welcher aus etwas dunklerem Holz bestand als das Nachttischchen. Auf dem Schreibtisch fand man aber nur eine Lampe und gelegentlich ein paar Papiere. Vor dem Schreibtisch stand ein einfacher aber komfortabler, blau-schwarzer Drehstuhl. Im Bücherregal, das bis zur Decke reichte und dem Schreibtisch zugewandt war, fanden sich Bücher verschiedenster Genres, aber man merkte schnell, dass die Sagenbücher, wissenschaftliche Begebenheiten und merkwürdiger Weise auch die Thriller und lustigen Romane die Liebesgeschichten und Actionerzeugnisse deutlich übertrafen. Man fand auch viele Mangas, die dann aber doch manchmal in die Liebesszene abrutschten. An der dem restlichen Raum zugewandten Seite hing an dem Regal ein Spiegel der ca. 2m hoch war und so brit wie das Regal, der Spiegel begann am Boden und hörte dann oben weiter auf, was aber nicht störte, da Sinja ja nicht über 2m war und sie sich in dem Spiegel gut betrachten konnte. An einer Wand stand außerdem noch eine einfach Kommode, aus weiß lackiertem Holz. In ihr befanden sich ein wenig Krimskrams, Schmuck und viele schwarze Schleifen, die wohl Sinjas Markenzeichen über die Jahre geworden waren. An einer anderen Wand stand ein einfaches dunkelblaues Zweisitzer-Sofa und daneben ein kleiner dunkler Tisch, auf welchem gelegentlich ein Buch oder eine Zeitschrift lag. Vom Sofa aus sah man direkt zu dem Kleiderschrank herüber, der zwar nicht ganz bis zur Decke reichte, aber auch ihm lagerten einige Pappkartons, die es so scheinen ließen. Vor dem Tisch, der neben dem Sofa war, befand sich die Tür zum einfachen Badezimmer, welches mit dunkelblauen und grünen Fliesen gemustert war. Der Rest der Einrichtung war größtenteils weiß oder passte sich den Fliesen an, sodass man eine wohlige Atmosphäre beinahe spürte.
Das Außergewöhnlichste an Sinjas Zimmer war wohl der Vorhang, der einen indirekt noch aussperrte, wenn man eigentlich schon im Zimmer war und die Tür hinter sich geschlossen hatte. Sinja fand ihn einfach hübsch und sie dachte es wäre eine angenehme Abwechslung in ihrem sonst so einfach wirkendem Zimmer. Außerdem würde so nicht gleich jeder reinplatzen, sondern müsste erst durch die Tür und dann zusätzlich durch den Vorhang schlüpfen.
Ansonsten ist nurnoch zu erwähnen, dass die Wände von Sinja dunkelblau mit einem Hauch von Grün zwischendurch gestrichen sind und ihr Teppich weiß und schwarz in einem Muster vereint.


Spoiler:
 07.08.11 23:54
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pp: KlassenfahrtEvent (letzter Post: Strand)

Ich öffnete die Tür und blickte herein. Ein Vorhang versperrte mir die Sicht in mein zukünftiges Zuhause, aber das sah ich nicht unbedingt als Nachteil an. Ich trat vorsichtig ein und schloss die Tür hinter mir. Dann stellte ich meine Koffer neben mich und atmete tief durch.
Ganz ruhig, du hast hier einen Neuanfang, lass alles hinter dir., beruhigte ich mich selbst und schloss dann kurz die Augen um mich noch einmal zu sammeln und die ganze Aufregung des Tages abzuschütteln. Erst war ich bei dem Ausflug völlig in die Unwissenheit hereingeschlittert und dann war am Strand noch dieser Zwischenfall gewesen. Zu guter letzt kam noch der frühe Aufbruch zurück zum Internat hinzu, wo ich beinahe den Bus nicht rechtzeitig bekommen hatte. Warum wir wohl schon zurückmussten? Die Lehrer haben kein Wort darüber verloren, aber es stört mich ja eh' nicht sonderlich. Ich öffnete die Augen und trat vor, um den Vorhang beiseite zu ziehen. Ich erschrak, als ich das Zimmer sah. Wie wunderschön...
Staunend trat ich ein und sah mich genaustens um. Es war so, als ob ich selbst dieses Zimmer eingerichtet hätte. Es war vielleicht nicht sonderlich groß, aber es hatte einzelne Bereiche und war nicht vollgestopft, sodass es auf mich wie ein neues Zuhause wirkte, in dem ich mich wirklich wohl fühlen konnte. Die Farben und Muster passten zu mir und brachten in mir ein beinahe vergessenes Gefühl hoch: Geborgenheit. Lange Zeit war ich rastlos umhergewandert gewesen, hatte mich vor allen möglichen Typen zur Wehr setzen müssen und mich selbst in meinem Scherbenhaufen von Leben zurechtfinden müssen. Aber das ist jetzt vorbei, hör auf ständig daran zu denken!, ermahnte ich mich erneut still. Nun erkundete ich alle Ecke des Zimmers, zog den Vorhang im Raum beiseite und stolperte ich einen gemütlichen Schlafbereich. Erst als ich alles genaustens untersucht hatte und immer wieder überlegt hatte, warum mein Zimmer mir selbst so ähnelte, holte ich meine Koffer und packte meine wenigen Habseligkeiten aus. Der große Kleiderschrank war danach nicht einmal halb gefüllt und das Bücherregal hatte auch nicht viele Titel mehr. Gott sei Dank waren schon vorher viele Bücher im Regal gewesen, so hatte ich wenigstens ein bisschen Lektüre da. Den Rest wurde ich mir später kaufen müssen, aber das hatte Zeit. Jetzt setzte ich mich erst einmal auf das Bett und seufzte glücklich.
Es ist einfach…es ist wirklich der Neuanfang, von dem ich schon so lange geträumt hatte. Ich ließ mich nach hinten auf das Bett fallen und sah zur Decke. Dann ließ ich den bisherigen Tag in der Academy noch einmal Revué passieren und wurde ein wenig nachdenklich, als ich mich wieder an das Treffen am Strand erinnerte. Dieser Vorfall mit der Lehrerin war schon seltsam gewesen und Rebecca Chambers an sich fand ich auch seltsam, aber vielleicht war das ihre Art von Individualität gewesen, schließlich ist jeder anders, jeder ein Individuum für sich, ein kleines Wunder. Dann erinnerte ich mich wieder an Kazuya und seinen Raben Karas. Der Vogel hatte etwas Mystisches an sich, was mich faszinierte. Es ist beinahe so, als wusste ein Teil von mir etwas über den Kolkraben, was der andere Teil nicht wusste. Aber der Teil, der etwas wusste, schwieg sich aus. Ich schloss die Augen und vor meinen Augen erschiene alle drei erneut; Kazuya, Karas und Rebecca. Kazuya war sehr nett gewesen. Als Rebecca und ich in ein Gespräch gekommen waren, hatte er sich höflich verabschiedet und war gegangen. Er war wirklich höflich und äußerst freundlich dazu, irgendwie kam er mir sehr sympathisch vor. Auch Rebecca war nett gewesen, wenn ich selbst sie auch ein wenig zu neugierig fand. Das Gespräch mit ihr hatte schnell ein Ende gefunden und ich war noch ein wenig umhergewandert, bevor ich mich zu den Zelten zurückbegeben hatte und noch knapp vor Abfahrt die Busse erreicht hatte. Alles in allem, war es ein ganz guter erster Eindruck von hier, und mir gefiel es. Ich öffnete meine Augen und drehte meinen Kopf so, dass ich den Wecker auf dem Nachttischchen sehen konnte.
Oh, es gibt ja jetzt Essen in der Cafeteria, ich sollte lieber dorthin gehen, etwas zu essen, wäre ganz gut.
Ich erhob mich und zog mein Kleid zurecht, bevor ich aus meinem Zimmer ging und durch die Schule zur Cafeteria lief. Obwohl ich glücklich war, legte ich wieder ein zurückhaltendes Gesicht auf und senkte immer Blick, wenn ich jemanden sah oder an jemanden vorbeiging.
Ich werde schon bald ein paar Freunde finden, dann werde ich auch selbstbewusster durch die Gegend gehen., dachte ich mir und setzte meinen Weg fort. Meine Gedanken schweiften wieder ab und ich dachte an die Suche nach meiner Schwester, deren Spur hieher geführt hatte. Ob ich sie jemals finden würde?
Aber das war jetzt auch egal, ich musste mich auf das Jetzt und hier und auf mein Leben in der Academy konzentrieren, aber vor allem musste ich jetzt erst einmal pünktlich zum Essen in der Cafeteria erscheinen.

Tbc: Cafeteria
 16.08.11 19:23
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pp: Heilkunderaum [Die Academy//1.Stock]

Mit gesenktem Kopf und ohne auch nur einen Ton zu sagen, ging ich über das Gelände vom Unterricht zu meinem Zimmer. Mit meinen Gedanken war ich wieder weit weg von der und ich ließ es zu. Ab und zu war es durchaus gut, die Wahrheit um einen herum auszublenden. Außerdem fand ich auch ohne mich groß zu konzentrieren den Weg zu meinem Wohnhaus und von dort in den 2.Stock zu gehen war auch nicht weiter schwer. Wo mein Zimmer lag wusste ich auch noch blind, also konnte ich weiter vor mich hinträumen und fand blind zu meinem Gemach. Ich öffnete leise die Tür, ging hinein und schloss hinter mir die Tür ebenso leise wieder. Erst jetzt hob ich den Kopf, schlüpfte durch den Vorhang und zog ihn sorgfältig hinter mir zu. Durch die Fenster schien der Mond herein. Ich machte mir nicht die Mühe, das Licht anzuschalten, auch ohne das Mondlicht hätte ich mich problemlos zurechtgefunden. Ich legte meine Schulsachen beiseite und zog mich dann um, legte mich hin und starrte die Decke an. Ein paar Leute kannte ich schon, aber ich glaubte nicht, dass ich mit Yuffie oder der Marquise schnell so etwas wie eine Freundschaft aufbauen konnte. Ich war mir ja nicht einmal sicher, ob ich einer der beiden bald wieder sehen würde. Aber ich konnte hoffen. Kazuya jedoch erschien mir weitaus wahrscheinlicher in der Rolle eines Freundes. Ich hätte ihn am Strand in einer äußerst komplizierten Lage kennen gelernt, ihn und Karas. Und in der Cafeteria hatte ich die beiden wieder getroffen. Vielleicht meinte es das Schicksal wenigstens bei ihm gut mit mir und ich würde ihn nachher noch einmal sehen. Ich hatte irgendwie das Gefühl, dass ich ihm vertrauen konnte. Das machte mir einerseits Angst, andererseits hatte ich mir so jemanden schon mein ganzes Leben gewünscht. Jemanden, dem ich vertrauen konnte, vielleicht das sogar bedingungslos. Aber das träumte ich nur wieder. Wer sagte mir denn, dass ich es überhaupt schaffen würde, jemanden zu Vertrauen? Ich seufzte und schloss die Augen. Kurz entspannte ich mich, ehe ich mich konzentrierte, und dann spürte, wie mein Rücken leicht kribbelte und dann die Zeichnungen kälter wurden. Das passierte immer, wenn ich meine Magie einsetzte. Ich öffnete die Augen. Meine Umgebung war plötzlich sehr scharf. Jeden feinsten Windhauch nahm ich wahr, hörte die Geräusche aus ein paar Räumen entfernt. Ich atmete tief durch, ehe ich die Augen wieder schloss und mich erneut entspannte. Ich tat das immer vor dem Schlafen gehen. Im Heim hatte ich es mir angewöhnt, um kontrollieren zu können, dass niemand in dem Raum war, wo ich schlief. Damit niemand mich im Schlaf quälen konnte. Oder auch nur in der Lage wäre, es zu versuchen. Ich atmete tief ein und aus, stellte mir wie gewohnt das Bild einer Lichtung im Mondlicht vor. Wie ich auf ihr umherging, mich setzte, mitten ins Licht des Vollmonds und wie ich das alles auf mich wirken ließ und meinen Frieden hatte, wenigstens kurz. Dann schlief ich ein.

_________________________

Ich spürte, wie ich langsam aufwachte. Langsam drehte ich mich auf die Seite, öffnete ein Auge und sah auf den Wecker. Ich hatte tatsächlich meiner erste Nacht hier wohlbehütet verbracht. Etwas verwundert aber auch froh über diese Tatsache streckte ich mich, setzte mich auf und zog die Gardinen beiseite. Draußen war strahlender Sonnenschein, ein wunderschöner Tag brach. Und es war Valentinstag. Innerlich seufzte ich. Ich glaubte nicht wirklich, diesen Tag irgendwann in trauter Zweisamkeit verbringen zu können, wie man es eigentlich tun sollte. Wenigstens konnte ich mich heute nützlich machen und in dem Maid-Café aushelfen. Dann kam ich mir nicht allzu nutzlos vor. Langsam stand ich auf, duschte mich und zog mich an. Nach einem erneuten Blick auf die Uhr stellte ich fest, dass ich noch ziemlich früh dran war. Bei dem Maid-Café wollte ich noch nicht auftauchen. Ich sah aus dem Fenster und entschied mich dann dazu, ein wenig spazieren zu gehen und den Tag zu genießen.

tbc: Kirschbaumallee [//Der Außenbereich//Bummelpark]
 10.03.12 0:19
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pp: Maid Café (Event)

Ich lächelte, als Kazuya meinte, er würde Matcha und Ichigo Daifuke mögen, oder sogar mehr als das. Etwas abwesend betrachtete ich kurz Karas, wie er trank und driftete wieder in Gedanken ab. Was genau das für Gedanken waren, musste ich jetzt wohl nicht mehr näher erläutern. Es war einfach ein In-mich-Hineinhorchen und gleichzeitig Über-Kazuya-Nachdenken. Irgendwie vertraute ich ihm wirklich. Zwar war ich vorsichtig am Strand gewesen aber später war das schnell verflogen. Außergewöhnlich schnell und das, obwohl ich mehr als ein gesundes Misstrauen gegenüber anderen hatte. Vielleicht war es der Umstand gewesen, wie wir uns kennen gelernt hatten oder es lag daran, dass wir etwas gemeinsam zu haben schienen. Wir waren beide anders, was man uns äußerlich ansah und vielleicht hatte auch er Erfahrungen mit der kalten Ablehnung der Menschen gemacht. Er schien so vertraut. Und Karas hatte natürlich zusätzlich sofort mein Interesse geweckt. Raben hatten etwas Mystisches, Magisches an sich, was mich immer wieder faszinierte. Hinzu kam die enge Bindung der beiden. Ich musste zugeben, vielleicht war es auch meine Neugier, die mein Misstrauen so schnell in Vertrauen verwandelt hatte.
Er riss mich aus meinen Gedanken, als er zögernd zu sprechen begann. Sofort sah ich ihn an, wandte aber ebenso schnell meinen Blick wieder von ihm ab und betrachtete Karas. Vielleicht fiel es mir wirklich leichter, ihn anzusehen, aber das hieß nicht, dass es mir leicht fiel. Eben nur leichter als normalerweise. Und das wiederum hieß, statt ihn gar nicht anzusehen, tat ich das, sogar immer öfter, wie ich zugeben musste und unweigerlich wurde ich etwas rot, als mir das bewusst wurde, doch ich lauschte ihm und unterbrach ihn nicht. Als er raschelnd zwei Karten aus seiner Tasche zog, blickte ich ihm in die Augen, dann betrachtete ich die Karten. Hatte er gerade wirklich...?
Mich...hatte noch nie, wirklich nie, jemand zu irgendetwas eingeladen. Und... er...?
Ich starrte ihn kurz etwas perplex an, zwar war mein Mund zu, aber er hätte genauso gut offen stehen können. Rein aus Reflex, weil es nun einmal bisher immer so gewesen war, dass nun eine Demütigung gefolgt wäre, suchte ich in seinem Gesicht nach irgendeinem Hinweis, ob er das ernst meinte.
Aber er tat es. Und genau das schockierte mich noch mehr. Auf eine durchaus erfreuliche Art und Weise, das muss ich zugeben, aber ich war einfach baff. Und das konnte sich Kazuya hoch anrechnen, denn normalerweise brachte mich sogut wie nichts aus der Fassung.
Ich brauchte wohl einige Sekunden, bis ich mich wieder gefangen hatte und sah ihm nun doch direkt in die Augen. Trotz der Trübheit seiner Augen, sah ich einen Glanz in ihnen, die den meisten fehlte, etwas Lebendiges. Ich sah auf die Karte, die er auf den Tisch gelegt hatte und zog eine Hand unter dem Tisch hervor, legte sie zögernd darauf und sah ihn dann an, wohl röter, als ich es je wahr.
“Ich...ich....gerne.“ Komm schon, Sinja, reiß dich zusammen! Du wirst wenigstens noch ordentlich reden können! Das schuldest du ihm, mindestens das!, hörte ich eine Stimme, die verdächtig nach mir klang, mich selbst ermahnen. Ich schluckte leise und fuhr mir mit der Zunge über die Lippen. “Also ...ähem, das, ja, ich würde wirklich gern mit dir auf den Schulball gehen. Das...danke für die Einladung.“, ich sah ihm direkt in die Augen und lächelte leicht und wirklich schüchtern, die Röte auf meinen Wangen konnte man wohl auch jetzt noch schwer übersehen. Aber das war einfach eine Geste, die mir nie jemand zuvor entgegengebracht hatte. Ich sah ihn an und blickte auf die Uhr. Meine Schicht war nicht lang und in einer Viertelstunde schon wieder zu Ende. War wirklich schon so viel Zeit vergangen? Ich verlor wohl jedes Zeitgefühl in seiner Nähe. Mein Blick fiel erneut zu Karas und ich betrachtete ihn eine Weile. Dann sah ich wieder Kazuya an und sprach, leise wie immer und noch immer etwas rot im Gesicht. “Ich...geh mich schnell umziehen, dann ähem...können wir los...wenn du willst...?“, das 'Mister' oder ihn zu siezen war mir gerade nicht mehr im Sinn. Ich wartete kurz, erhob mich dann leise und lief zügig wieder zu den Umkleiden. Währenddessen ging mir die ganze Zeit die Situation von eben durch den Kopf. Er ...hatte mich wirklich zu einem Ball eingeladen! Ich grinste über beide Ohren und summte leise eine Melodie, die mir in den Sinn kam, als ich die Kleidung ordentlich weghängte und mich wieder zurück begab. Jedoch verstummte ich, als ich den Hauptsaal betrat und lächelte nur noch leicht statt wie eben noch wie ein Honigkuchenpferd zu grinsen. Schüchtern stand ich vor ihm, ich war mir sicher, dass er mich hörte, obwohl ich leise lief. “Ähem...wollen..wir los?“, fragte ich leise. Ich griff mir zögernd seine Hand, als er neben mir war und ging mit ihm zum Ball. Es war schon relativ voll und auch durch diese Tatsache, drückte ich mich etwas gegen ihn, genoss seine Wärme und musste die ganze Zeit lächeln. Das...ich war wirklich einfach noch immer geschockt sozusagen. Vielleicht verging deshalb die Zeit auch so schnell, während wir umherliefen und Händchen hielten. Ich bekam es gar nicht richtig mit, dass wir schon einige Zeit dort waren, bis schließlich die Durchsage kam, dass anscheinend etwas nicht stimmte. Ich blieb bei Kazuya, was auch sonst, und bekam mit, dass jemand vermisst wurde und wir alle auf unsere Zimmer sollten. Sofort. Das wiederum gefiel mir nicht. Klar, es war bis hierhin schon ein schöner Abend gewesen, vielleicht der schönste, den ich je hatte, aber ich wollte nicht, dass er so abrupt endete. So sehr mir das auch Angst machte, dass jemand verschwunden sein sollte, obwohl ich bei sowas nicht schnell in Panik verfiel. Ich schwieg, hielt mich an Kazuya fest oder wie auch immer und lief automatisch zu meinem Haus. Erst, als ich vor meinem Zimmer stand, viel mir das auf. Und auch, dass ich die ganze Zeit stumm lächelnd geschwiegen hatte. Widerwillig, ließ ich seine Hand los und sah ihn an. “Ich...entschuldige, aber...ich bin wohl einfach ...zu meinem Zimmer gelaufen...ich...ähem, du...willst du mit reinkommen?“, fragte ich schließlich leise und blickte ihm in die Augen. Ich wusste nicht, ob wir das gerade überhaupt durften, aber es war mir irgendwie egal. Ausnahmsweise war es mir egal, wie viel Ärger ich dafür bekommen könnte. Es hatte sich in mir etwas geändert, was den jungen Japaner vor mir anging und zwar gewaltig und so stand ich gespannt da und wartete auf seine Antwort.
 20.08.13 0:13
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Cf: Maid Café / Event im Allgemeinen

Kazuya war ein Mühlstein vom Herzen gefallen, als Sinja seine Einladung angenommen hatte. Er mochte sie schon sehr und auf solchen Events hatte man meistens die Chance, die Leute ein bisschen näher kennen zu lernen, die man mochte. Und außerdem war er einfach gern in ihrer Nähe. Sie hatte sich nur schnell umgezogen, er hatte seine Klamotte so ziemlich fertig. Und dann waren sie Hand in Hand über das Gelände geschlendert. Kazuya hatte schon mal Beziehungen mit Mädchen gehabt und er war sicher auch schon Hand in Hand mit ihnen auf Festen gewesen, aber das hier... Vielleicht lag es daran, dass Sinja so viel kleiner war als er und so schüchtern wirkte. Die Mädels, mit denen er bisher zu tun gehabt hatte, waren alle eher lebhaft und selbstbewusst gewesen. Vielleicht hatte er sie gedatet, weil er sich selbst noch ein wenig unsicher gefühlt hatte. Sinja war da ganz anders. Klar, mit den Schwertern, die sie führte, konnte sie sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit selbst ganz prima verteidigen. Aber es war ihre ganze Art, wie sie redete, wie sie sich bewegte, wie sie seine Hand nicht losließ, die ihm zeigte, dass sie jemanden an ihrer Seite brauchen konnte. Jemanden, der ihr einfach mal beistand, wenn sie Hilfe brauchte. Und irgendwie... wollte Kazuya genau das sein. Er mochte nichts sehen können, aber er hatte noch andere Sinne, die ihm erzählten, wie das Mädchen sich fühlte.
Sie waren sicher ein seltsames Paar, der hochgewachsene Japaner mit einem ungewöhnlich großen Raben auf der Schulter und ein doch wesentlich kleineres Mädchen mit Katanas an der Seite. Dabei fiel ihm ein... Er wusste gar nicht, wie Sinja aussah. Nicht, dass es ihn brennend interessieren würde, aber neugierig war er schon. Ihm war es zwar grundsätzlich egal, aber er konnte immerhin die Gesichtszüge von jemandem ertasten und sich so ein Bild von seinem Gegenüber machen. Ob er fragen sollte...?
Dass der Schulball wegen seltsamer Vorkommnisse und dem Verschwinden eines Schülers abgebrochen worden war, ließ den blinden Magier unruhig werden und er hatte Sinjas Hand etwas fester gegriffen und auch den Stab in seiner Hand. Karas hatte die Unruhe gespürt und sich umgesehen, war nervös geworden. Kazuya musste sich selbst zur Ruhe zwingen, als er das Gelände verlassen hatte. Als sie zurück zu den Wohnhäusern gingen, lauschte er auf jedes verdächtige Geräusch, hörte auf jeden Laut von Karas... er musste schließlich auch auf Sinja aufpassen. Er wollte sich gar nicht vorstellen, was noch passierte, wenn sie auch noch verschwinden würde. Wer weiß, was so ein Typ ihr antat. Er musste sich wirklich mit aller Konzentration zwingen, ruhig zu bleiben, er wollte seine Nervosität nicht noch auf Sinja übertragen. Er merkte selbst nicht, dass sie ihn ins Nachtklassenhaus geführt hatte, Karas hatte ja auch nichts gesagt. Erst als sie ihn fragte, ob er noch mit reinkommen wollte, fiel es ihm auf. Er war etwas erstaunt, auch weil sie seine Hand losgelassen hatte, fing sich aber recht schnell wieder und lächelte. „Wenn ich darf, gerne. Ich hab selbst nicht gemerkt, dass wir an dein Zimmer gegangen sind... Ich war ein bisschen neben der Spur wegen der ganzen Geschichte, du weißt schon“ Er fuhr sich durch die Haare und strich sich eine Strähne aus der Stirn. „Nun... hat es dir trotzdem ein bisschen gefallen? Auch wenn's ziemlich... ruppig aufgehört hat“ Er lächelte etwas schüchtern, auch wenn er wahrscheinlich gerade über ihren Kopf hinweg ins Leere starrte. Vielleicht gab es zum Jahresende ja noch mal einen Schulball.... dann konnten sie ja wieder zusammen hin und dieses Mal vielleicht sogar tanzen. Auch wenn Kazuya noch nie Walzer oder so mit jemandem getanzt hatte. Nur mal mit seinem Vater, weil der es ihm beibringen wollte. Na gut, er hatte es geschafft, aber in der Praxis hatte Kazuya das nie anwenden können. Noch nicht jedenfalls.
 29.08.13 13:47
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Dieser Abend war echt alles andere als so ausgegangen, wie es wohl geplant war. Erst diese Überraschung, dass Kazuya mich eingeladen. Ich meine, das...war Neuland. Er mochte mich, er mochte mich wirklich und das war so unglaublich neu...
Ich meine, man akzeptierte mich hier, das brachten auch die anderen mir entgegen, aber Kazuya war...noch spezieller. Und ich fühlte mich wirklich wohl in seiner Gegenwart. Auch das hatte mir wohl die größte Aufregung genommen, die ich hätte verspüren sollen, als die Durchsage auf dem Ball gekommen war und wir auf unsere Zimmer geschickt wurden. So etwas war schon besorgniserregend, aber von früher war ich solche Meldungen gewöhnt und hatte es deshalb überrascht, besonders weil es hier passierte, aber nicht geschockt aufgenommen. Trotzdem hatte man dadurch sofort ein Gefühl bekommen, als würde man von überall beobachtet werden. Meine Sinne hatte ich so wieder gespitzt, jedoch ohne meine Fähigkeiten zu benutzen und mich besonders an Kazuya festgehalten. Obwohl ich wusste, dass er sich gut selbst verteidigen konnte, hatte ich Angst um ihn. Das mag etwas seltsam klingen, wenn man uns sah, immerhin war ich um einiges kleiner als er, aber ich kam nicht umhin. Ich wollte schlicht und einfach nicht, dass ihm, oder auch Karas, irgendetwas zustieß und ich war gewillt, ihn auch zu verteidigen. Vielleicht war es etwas übertrieben, gleich so zu denken, aber es lastete mir nun einmal an, diesen Verteidigungsdrang zu haben. Jahrelang hatte ich ihn immerhin angewendet, so etwas ging dann nicht so einfach weg.
Was ich aber an dieser schon merkwürdigen Szene, wie wir so zu dem Nachtklassenhaus liefen, gefiel, war, dass er meine Hand auch festhielt, und zwar mehr als sonst. Ob er mich auch verteidigen wollte gegen wen auch immer? Mir gefiel dieser Gedanke, obwohl es mir schwerfiel, mich davon überzeugen zu lassen, dass mich jemand verteidigen würde beziehungsweise ich diese ungewohnte Geste auch so schnell annahm. Es war noch immer alles so neu und besonders wenn ich in seiner Nähe war, wurde mir anders. Er zeigte mir, dass ihm etwas an mir lag. Es war nicht so, dass es nur von mir kam. Wir waren irgendwie Freunde. Und wenn ich ehrlich war, genoss ich das nicht nur, sonder wünschte mir auch etwas anderes als das. Das wollte ich mir zwar nicht wirklich eingestehen, aber wirklich leugnen ließ es sich spätestens jetzt nicht mehr, wo wir vor meiner Zimmertür standen und ich auf seine Antwort wartete.
Ich wurde, obwohl ich es erst bemerkte, als er zu einer Antwort ansetzte, rot, als ich auf seine Reaktion wartete. Natürlich hoffte ich, dass er die Einladung annahm, aber gleichzeitig kamen wieder die alten Zweifel hoch. Wie ich es eben gewöhnt war, schwirrten meine Gedanken sofort wieder darum, dass ich doch eigentlich von allen nur gehasst wurde, weil ich anders war. Aber Kazuya war auch nicht der Durchschnittsmensch, was auch gut so war, und hatte mir schon mehr als einmal gezeigt, dass er mich eben nicht wie die anderen behandelte. Sonst hätte er mich auch wohl kaum zu dem Ball eingeladen, von dem wir gerade kamen. Ich meine...war er nicht das beste Beispiel dafür, dass ich hier das gefunden hatte, was ich wollte? Akzeptanz? Einen Neuanfang? Wenn man mal davon absah, dass ich meine Schwester noch finden wollte. Aber das war in einige Entfernung gerückt, Kazuya war mir gerade wichtiger.
Umso mehr fing ich an zu lächeln, als er meinte, er würde gerne mitkommen. "Natürlich darfst du.", erwiderte ich förmlich strahlend und öffnete schnell die Tür. "Ja...das ist schon etwas...verwirrend, dass jemand von dem Ball entführt wurde..., erneut nahm ich seine Hand und lächelte ihn an. "Aber...ähem, der Abend war trotzdessen...richtig schön, fand ich.", ich führte ihn langsam herein, schloss die Tür hinter uns und schob den Vorhang etwas beiseite. "Nicht wundern, hier ist erst mal ein..Vorhang, nicht erschrecken.", warnte ich ihn vor und führte ihn vorsichtig ins Zimmer und hielt dabei den Vorhang so hoch es eben ging, auch damit Karas nicht allzu sehr den Kopf einziehen musste. Als wir dann im Zimmer standen, war ich etwas unschlüssig. Ich meine, es wäre überflüssig gewesen, ihm mein Zimmer zu zeigen, oder? Klar, wenn er wollte, konnte er ruhig sich alles..nja, irgendwie ansehen, aber ich wusste nicht, ob er das wirklich wollte.
"Das...ja, ist mein Zimmer. Ähem, ich würd's dir gerne zeigen...wenn ich...darf?", es war eine dumme Idee, vielleicht erschreckte ich ihn damit, aber ich vertraute ihm. Und gerade deshalb wollte ich ihm zeigen, wie es hier aussah, auch damit er sich vielleicht sicherer führte. Karas würde ihn sicher leiten, aber es war doch etwas anderes, wenn man von allein wusste, wo alles war. "Ich bring dich zum Sofa ja? Dann...kann ich dir das zeigen, aber  vielleicht haut es dich...ja um, weißt du? So ...übertragenermaßen...", ich musste vollkommen bescheuert klingen, vor allem, weil er bestimmt nicht den leisesten Schimmer hatte, was ich vorhatte, aber vielleicht gefiel es ihm ja, dass ich ihm mein Zimmer zeigen konnte. Richtig zeigen, nicht einfach herumführen und ihn die Gegenstände ertasten lassen. Es war eine andere Fähigkeit, die ich hatte. Das, was ich vor dem Schlafengehen tat, waren die überscharfen Sinne, die verstärkten Reflexe, die mich zu einem "gefährlichen Wesen" machen konnten. Das andere war, dass ich anderen Leuten etwas zeigen konnte. Bilder, die ich selbst im Kopf hatte. Kazuya könnte richtig sehen. Wie er wohl reagieren würde? "Ich muss..äh..meine Hand auf deine Stirn legen, ja?", mittlerweile hatte ich ih vorsichtig zum Sofa neben der Tür geführt und mich mit ihm gesetzt. Um ehrlich zu sein, dass ich ziemlich nah bei ihm, unsere Körper berührten sich und es gab mir so ein schönes Gefühl der Vertrautheit und Geborgenheit, eine innerliche Wärme. Vielleicht spornte gerade diese Sicherheit, die ich in seiner Nähe fühlte mich an.
Vorsichtig legte ich meine Hand sanft auf seine Stirn, mit der anderen hielt ich weiterhin seine Hand fest. "Nicht erschrecken...ja?", ich atmete tief durch und schloss die Augen, betete, dass er mich nachdem ich ihm meine Fähigkeiten gezeigt haben würde, nicht als Freak bezeichnete. Vor meinem inneren Auge sah ich mein Zimmer. Es war leicht, dieses Bild über meine Fingerspitzen direkt in seine Gedanken zu bringen, sodass er das sah, was ich dachte. Meine Fingerkuppen prickelten ebenso wie die Zeichnungen auf meinem Rücken. Ich beziehungsweise wir sahen ein Bild des Vorhangs, der vor der Tür hang. Als man durch Zimmer wandeln würde, liefen die Bilder weiter, der Vorhang wurde zur Seite gezogen und man sah das Hauptzimmer, das Sofa auf dem wir saßen nur ohne uns. Fließend lief die Person, die gerade durch das Zimmer wandelte, das durch das hereinscheinende Sonnenlicht erhellt wurde, weiter und lieh uns ihren Blick. Es erschien der Schreibtisch, das große Bücherregal und dann lief man zum anderen Vorhang zwischen den Schränken, der ebenso zur Seite gezogen wurde und den Blick auf das kleine Schlafzimmer freigab. Der Blick wanderte zum Fenster, fiel hindurch und auf einen Kirschblütenbaum, der draußen blühte, ehe das Bild langsam verschwamm und schwarz wurde, verschwand.
Ich nahm zögernd meine Hand von seiner Stirn, senkte den Kopf und öffnete dann erst die Augen. Mein Blick fiel auf unsere verschränkten Hände und ich hoffte und betete, dass ich gerade nichts falsch gemacht hatte, was ihn möglicherweise verscheuchen würde. Langsam, schüchtern, hob ich meinen Kopf, blickte zu ihm und schaute ihm für einen winzigen Augenblick von der Seite in die Augen, ehe ich weitersah und bei Karas hängenblieb. Ich hatte erwartet, dass er mich verwirrt, vielleicht feindselig ansah, weil er nicht wusste, was ich getan hatte, aber er sah fragend und gleichzeitig auf eine gewisse Weise wissend. Ich wiederum erwiderte diesen Blick jetzt verwirrt. Vielleicht irrte ich mich aber auch nur oder er wusste einfach, dass ich Kazuya nicht wehgetan hatte. Es prickelte ihm vielleicht die Stirn oder der Körper, aber es schmerzte nicht, wenn ich jemanden etwas "zeigte". Oder konnten Raben spüren, wenn Dämonenkräfte eingesetzt wurden?  Es gab ja viele Mythen, aber stimmte das vielleicht sogar? Ich wusste es nicht, beließ es aber dabei und blickte wieder zu Kazuya.
"Ich...ähem...hoffe, das...war okay. Jetzt weißt du zumindest, wie...mein Zimmer aussieht.", ich versuchte zu lächeln, aber es gelang nicht richtig, weil ich mich etwas anspannte. Was würde er nur sagen?
 17.01.14 22:13
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Sie fand den Abend schön... es hatte ihr also tatsächlich gefallen! Obwohl alles ein wenig abrupt geendet hatte und dann auch noch unter so eigenartigen Umständen... Sie schien sich dennoch amüsiert zu haben. Gut, so wirklich unterhaltsam war es vielleicht nicht gewesen, aber... trotzdem hatte sie gesagt, dass es ihr gefallen hatte. Dass sie es schön fand... Kazuya musste sogar schlucken, um den kleinen Kloß in seinem Hals raus zu bekommen. Und in ihr Zimmer durfte er auch! Dem blinden Musiker war klar, dass andere in seinem Alter und seiner Situation das ausgenutzt hätten. Aber er war nicht so einer, sein Vater hatte ihm immer gesagt, dass man alle Mitmenschen so behandeln sollte, wie man selbst behandelt werden wollte. Und deshalb brachte er Sinja auch allen Respekt entgegen. Und dass sie ihm erlaubte, in ihr Zimmer zu gehen, war schließlich eine Ehre.
Sie warnte ihn auch vor dem Vorhang, eine Geste, die Kazuya ganz nett fand. Auch wenn sie ihn an der Hand führte, er tastete sich mit seinem Stab dennoch vorwärts, stieß auch an den Vorhang. Er hielt ihn nur etwas nach weiter nach oben offen, er war ja nun mal ein bisschen größer als sie. Es sollte keine Beleidigung sein. Karas knarzte ein bisschen vor sich hin, trippelte einen Augenblick lang hin und her und sah sich interessiert um. Kazuya benutzte seine anderen Sinne, um sich ein bisschen zu orientieren. Vorläufig achtete er dabei auf den Schall. Ein Sonar hatte er nun nicht, aber anhand dessen, wie laut oder leise es in einem Raum war oder wie sich Schall ausbreitete, konnte er die Größe und die Beschaffenheit eines Raumes gut abschätzen. Kazuya klopfte ein paar mit seinem Stab auf. Teppichboden. Kein Vorwerk-Velour. Der Raum selbst klang gedämpft... „Ich würd mich gern ein wenig umsehen, wenn ich darf“, lächelte er seine Begleiterin an. „Also wenn du mich rumführst, das würde schon reichen“ Dann sprach sie vom Sofa... gut, Sofa war schon mal ein guter Ausgangspunkt, aber... Was meinte sie denn mit zeigen? Was sollte ihn umhauen? Er musste einen Moment lang wirklich verwirrt aussehen, auch fragend. Was sollte ihn wohl so umhauen? Vertrauensvoll ließ er sich aber mitziehen, betastete sich dann erst das Sofa und setzte sich anschließend. Sinja saß kurz darauf neben ihm und meinte, sie müsse ihre Hand an seine Stirn legen. „Okay... aber wozu?“ So ganz verstand er das noch nicht... und als sie meinte, er solle sich nicht erschrecken, da wusste er nicht so ganz, was er davon halten sollte... Aber Sinja würde nichts tun, was ihm schaden würde, da war er sich sicher. Und so ließ er es einfach zu.

Und was dann kam, haute ihn wirklich fast aus den Socken! Kazuya riss die blinden Augen weit auf, erschrocken hatte er sich weniger... er war eigentlich nur völlig von den Socken. Er SAH plötzlich! Aber... es war nicht direkt so, dass er sah... Er sah den Vorhang, der zur Seite geschoben wurde, er sah das leere Sofa... von draußen kam Sonne herein. Aber es war doch Nacht? Ein Schreibtisch, ein riesiges Bücherregal... auch ein kleines Schlafzimmer hinter einem weiteren Vorhang... Und dann das Symbol, dass Kazuya durch seine jahrelange Blindheit begleitet hatte: ein Kirschbaum, der in voller Blüte stand. Der Japaner hatte schon fast vergessen, wie die Farbe von Kirschblüten war... dieses zarte Rosa... Die ganzen Farben, die in diesem Zimmer waren, vom schwarz-weißen Muster auf dem Teppich über die blau-grünen Wände bis hin zu dem einfachen Braun des Tisches... Kazuya hatte all diese Farben fast vergessen, aber er erinnerte sich doch an jede einzelne... Seine milchig-trüben Augen waren über diese ganze Reise hinweg aufgerissen, als könnte er wirklich wieder sehen. Aber das Kribbeln auf seiner Haut zeigte eigentlich, dass Sinja nur eine Art von Zauber benutzte, um ihm irgendwie Bilder in den Kopf zu lassen. Als das Bild dann langsam schwarz wurde und die gewohnte Dunkelheit wieder Einzug hielt... zitterte Kazuya einen Moment lang, er war einfach überwältigt von allem. Jahrelang... so lange schon war er blind, hatte sich mit seiner Blindheit abgefunden... Und jetzt wieder auf eine Art sehen zu können... Er spürte, wie ihm die Tränen kamen und war einen Augenblick lang zu paralysiert, um sie aufzuhalten. Karas dagegen hatte Sinja die ganze Zeit nur beobachtet, was Kazuya natürlich nicht gemerkt hatte. Der Vogel, besser der Dämon in Vogelgestalt, wusste ganz genau, was die kleine Halbdämonin da tat. Daher machte er sich auch keine Sorgen um seinen Schützling, der vor lauter überwältigender Freude weinte. Dem aus den weit aufgerissenen Augen die Tränen die Wangen hinunter liefen wie schon seit Jahren nicht mehr. Erst Sinjas Stimme riss ihn aus seiner Starre. „W-Was?“ Kazuya realisierte erst, dass er wirklich vor Glück geweint hatte und wischte sich etwas peinlich berührt die Tränen ab. „S-Sorry... das war einfach... ich... weiß nicht, was ich sagen soll“ Er musste sich wieder eine Träne aus dem Augenwinkel wischen und lächelte dabei, eine Mischung aus Rührung und Freude. „Es... es ist schön... wirklich... Und du hast sogar einen Kirschbaum vor dem Fenster... ich hatte schon fast vergessen, wie... wie die aussehen...“ Einem plötzlichen Impuls von Gefühlsausbruch folgend lehnte er sich dann plötzlich vor und umarmte die Kleinere, woraufhin Karas unter lautstarkem Protest auf flatterte. „Danke... danke, danke... Ich weiß nicht... wie du das gemacht hast, aber... d-das war einfach... einfach... ich hab dafür nicht mal Worte. Ich bin jetzt schon so lange blind... und jetzt wieder zu sehen... Das ist wie ein Traum, der in Erfüllung gegangen ist. Danke...“ Er schluchzte immer noch ein wenig, aber das war ja auch verständlich. Seit er 8 war, hatte er sich mit seiner Blindheit abfinden müssen, er hatte den Tod seiner Mutter verkraften müssen und die Tatsache, dass er nie wieder würde Eislaufen können. Und jetzt hatte er zumindest dieses Zimmer gesehen... Als ihm dann plötzlich klar wurde, dass er Sinja einfach umarmt hatte, obwohl er nicht mal wusste, ob sie das wollte, ließ er sie auch gleich wieder los und wurde knallrot im Gesicht. „Ähm... sorry... sorry, das...ähm...ja...“ Oh Gott, wie peinlich war das!? Und noch schlimmer war, dass... er schon gerne noch wissen würde, wie sie aussah... nicht über ihre Kräfte, einfach so. [b]„Ähm... Sinja? Ich...also... ich frag mich nur... darf... darf ich dich auch sehen? Nicht so wie eben... auf... meine Weise, meine ich. Also... ich... war nur 'ne Frage“[/b Er war immer noch völlig baff von dem, was gerade passiert war, er brauchte ja nun wirklich nicht mehr erwarten als sie ihm schon gezeigt hatte.
 18.01.14 19:21
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Ich hatte ihn angespannt, wenn auch schüchtern, beobachtet, nachdem ich meine Hand von seiner Stirn genommen hatte, den Blick von Karas gesehen hatte. Mit Vielem hatte ich gerechnet, doch seine Reaktion, verwirrte mich zuerst. Er weinte. Im ersten Moment wusste ich nicht, ob das wirklich ein gutes oder eher schlechtes Zeichen war. Vielleicht hatte ich etwas in ihm damit geweckt, das nicht hätte aufwachen dürfen. War es falsch gewesen, ihm das zu offenbaren? Hatte ich schon wieder einen Fehler begangen und mir damit etwas verbaut?!
Meine Worte hatten ihn aber aus dieser Starre gerissen, er hatte sich die Tränen abgewischt- und mich umarmt! Zugegebenermaßen überrumpelte er mich damit wirklich, so ließ ich es im ersten Moment einfach zu, ehe ich mir selbst sagen konnte, was ich gerade getan hatte: Ihn glücklich gemacht, vielleicht sogar einen Traum erfüllt. Der Kirschbaum vor meinen Fenster, ja, ich hatte extra das Bild auf ihn wandern lassen. Ich wusste, wie sehr Kazuya das mochte, er hatte es mir ja selber erzählt und ich hatte wohl einen Volltreffer gelandet. Er schluchzte ein wenig, aber das deutete ich als Ausdruck seiner Freude und das wiederum ließ mich lächeln, schüchtern, berührt, dass ich es geschafft hatte, ihm eine Freude zu bereiten. "Das...ist okay. Ich hab gehofft, dass es dir...gefällt...weißt du?", sagte ich leise und genoss seine Nähe, die Umarmung. Etwas kuschelte ich mich in sie hinein, unbewusst und auch kaum merklich, legte sacht meine Arme etwas um ihn, doch dann löste er sich wieder, als ihm bewusst wurde, dass er eben mich so spontan umarmt hatte. Ich fand es schade, mehr als das, am liebsten hätte ich mich nun an ihn gekuschelt, einfach wieder seine Nähe, seine Wärme gespürt. Aber als mir dieser Gedanke bewusst wurde, scholt ich mich gleich wieder dafür. Was hatte ich denn schon wieder vor? Er hatte mich aus Dankbarkeit umarmt, warum sollte ich ihm denn jetzt in die Arme fallen, das wäre doch unpassend! ...oder?
Als er stotterte und sich entschuldigen wollte für diese spontane Umarmung, legte ich meine Hände auf seine und sah ihn an, lächelte glücklich. "Das ist doch schon okay. Ich meine...ich kann dich verstehen. Ich hab ja gesagt, dass es dich umhauen könnte. Es freut mich, dass...nunja, du dich freust und nicht verstört bist über das, was ich kann..." Kurz schwieg ich, ehe ich mich überwand und leise hinzufügte: "Außerdem war es...schön, dass du mich umarmt hast...". Das war jetzt meine ehrliche Meinung, gemischt mit dem leichten Wunsch, dass er mich wieder in den Arm nahm. Aber das war zu viel verlangt. Obwohl ich es leise gesagt hatte, eigentlich schon flüsternd, war ich mir sicher, dass er mich verstanden hatte. Immerhin waren seine Ohren sogar noch sensibler als die von anderen und ich saß noch immer genau neben ihm. Mein Blick, der die ganze Zeit direkt seine trüben und doch so ausdrucksstarken und lebensfrohen Augen fixiert hatte, glitt nun wieder auf unsere Hände. Kurz verweilte mein Blick dort, ehe ich zu Kazuyas Raben blickte. Karas war aufgeflattert, als er mich umarmt hatte. Der Rabe saß nun auf der Sofalehne und guckte vorwurfsvoll. Ich lächelte ihn an, einfach so, vielleicht auch als Entschuldigung, weil ich ja indirekt daran schuld war, dass er aufgeflattert war. Erneut überlegte ich, warum Karas vorhin so gewissermaßen wissend geblickt hatte. Konnten Raben so etwas wirklich spüren? Oder war er durch Kazuyas Magie so sensibel geworden, dass er etwas mitbekommen hatte? Hatte er vielleicht einfach nur gespürt, wie glücklich Kazuya war oder gar dadurch, dass er auf seiner Schulter gesessen hatte, auch die Bilder empfangen? Letzteres glaubte ich eher weniger, es brauchte Hautkontakt ohne irgendetwas dazwischen, damit es funktionierte, die Bilder weiterzuleiten. Vielleicht war die einfachste auch die richtige Erklärung: Er hatte einfach gewusst, dass ich Kazuya nichts Schlimmes tat. Immerhin schien mir der sonst so skeptische Rabe zu trauen und das war doch etwas Gutes, oder?
Als Kazuya jetzt erneut sprach, blickte ich ihn wieder an. Seltsamerweise war plötzlich meine Scheu, jemanden in die Augen zu blicken, verschwunden. Ich sah ihn direkt an. Vielleicht war es, weil ich ihm gezeigt hatte, was ich konnte. Oder ganz einfach lag die Tatsache, dass er mich umarmt hatte, dem zugrunde. Egal was es war, es war egal. Irgendwie war ich froh, ihm in die Augen blicken zu können. Zumindest ihm. Gerade ihm. Jedoch was er sagte, überraschte mich. Er wollte mich...sehen? Mich?! ...das war schon so etwas wie eine Ehre für mich. Ich meine, er wollte sicher nicht gleich von jedem wissen, wie er aussah, denke ich. "Ja...natürlich, wenn du...mich sehen möchtest...", antwortete ich und wurde, mal wieder, etwas rot, sah ihn jedoch weiter an und bei seinem Anblick umspielte ein Lächeln meine Lippen. Ganz natürlich, kein geschauspielertes, wie es all die Jahre da gewesen war. Alles, was ich ihm zeigte, war echt.
 23.01.14 20:55
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Er war noch so jung gewesen, als er sein Augenlicht verloren hatte. Kurz darauf seine Mutter... man hatte sich Sorgen um ihn gemacht, man hatte sich gefragt, ob er das überstehen würde. Immerhin hatte er viel verloren... den Eiskunstlauf, ein normales Leben, eigentlich so ziemlich alles was ihn bisher ausgemacht hatte. Aber es war der aufopfernden Liebe seines Vaters und der geduldigen Ruhe seines Arztes und seiner Lehrer zu verdanken, dass Kazuya heute wieder lachen und leben konnte. Keiner seiner Freunde in Mie war blind gewesen, alle hatten sehen können. Nur wenige aber waren noch Kindheitsfreunde von ihm. Nach dem Unfall waren viele unsicher gewesen, wie sie mit dem nun blinden Kameraden umgehen sollten. Manche hatten aus der Unsicherheit heraus über ihn gespottet – Kazuya hatte das traurig gemacht, aber nie hatte er einen von ihnen verurteilt. Er hatte keinen von ihnen verteufelt oder gar gehasst. Sie hatten eben nichts anderes gewusst. Sein Vater hatte den jungen Magier in dieser Hinsicht sehr gut erzogen und schon in früher Kindheit hatte er über allen Stress mit seiner Arbeit und Kazuyas Training nie vergessen, dem Jungen beizubringen, seine Mitmenschen zu achten und zu verstehen. Dennoch hatte er das Sehen immer vermisst, auch wenn er heute mit seiner Blindheit zurecht kam. Hätte er die Chance, wieder zu sehen, er würde sie ergreifen. Nicht um jeden Preis der Welt. Aber wenn es eine Möglichkeit gäbe, durch Operation oder ähnliches... Und jetzt hatte ihm Sinja einen Weg gezeigt, zumindest... auf eine Art wieder zu sehen. Und allein das war einfach überwältigend für ihn. Er erinnerte sich wieder an Farben, an Formen, sie hatte wahrscheinlich keine Ahnung, wie viel sie ihm damit geschenkt hatte. Und sollte es das letzte Mal gewesen sein... na ja, dann konnte er sich dennoch an diesen schönen Moment erinnern. Man musste das Leben nutzen, wie es gerade kam. Und Sinja hatte sich wohl richtig Gedanken gemacht... Gegen die Umarmung hatte sie auch nichts einzuwenden gehabt. Kazuya war sich da unsicher gewesen. „Warum sollte ich verstört sein? Sinja, ich bin selbst Magier, da hat es mich mehr umgehauen, als ich das herausgefunden hab. Ich finde das eigentlich nur total cool, was du da kannst. Es ist wunderbar. Ich hatte... ich hatte die Hoffnung aufgeben, jemals wieder sehen zu können. Damals hat man mir gesagt, dass zu viel zerstört worden wäre, man könnte da nichts mehr reparieren. Man vergisst viel, wenn man nicht mehr sehen kann... Ich hab fast schon Farben vergessen. Aber du hast mir... wieder so viel gezeigt und... und das find ich wunderbar. Du hast eine herrliche Gabe mit deiner Magie, lass dir von niemandem was anderes einreden“ Er lächelte sanft und wurde dann ein bisschen rot. Er fand die Umarmung ja selbst ganz schön, aber bedrängen hatte er sie nicht wollen. Und das hatte er anscheinend auch nicht. Die Atmosphäre war schon ein bisschen angespannt aber... es war eine durchaus angenehme Spannung zwischen ihnen. Und Spannung war nur in Ermangelung eines besseren Wortes in Gebrauch.
Karas hatte inzwischen angefangen, sich zu putzen. Von dem Mädchen war von Anfang an keine Gefahr ausgegangen, im Gegenteil, sie hatte seinen kleinen Schützling überglücklich gemacht. Der Dämon hatte eigentlich den Packt schon lange erfüllt, Kazuya war mehr als nur glücklich und dennoch blieb er bei dem Magier, solange dieser ihn wolle und brauchte. Auch da sah er in Sinja keine Gefahr. Sie konnte ihn durch ihre Erinnerungen sehen lassen, ein netter kleiner mentaler Trick. Dennoch würde Kazuya ihn nicht einfach abschreiben deswegen. Aber der Dämon in Rabengestalt ließ die beiden Jugendlichen in Ruhe. Sie sollten die Zeit für sich haben. Er nickte noch kurz Sinja zu – wobei er ganz geschickt so tun konnte, als wäre es eine zufällige Bewegung gewesen – und hockte dann einfach leicht aufgeplustert auf der Sofalehne und beobachtete die beiden.
Alles das bekam Kazuya nicht mit, was er aber deutlich mitbekam: Sinja erlaubte ihm tatsächlich, sie zu sehen, auf seine Art! Er spürte ihre Hand auf seiner... Oh man, irgendwie war das fast kitschig. Aber an dem jungen Fächertänzer war schon immer ein Romantiker verloren gegangen... War das denn hier gerade sowas wie romantisch? Na ja, er war Musiker, er fand wahrscheinlich überall etwas Romantik... Er drückte Sinjas Hand erst etwas, lächelte. „Okay... Okay, wenn das in Ordnung für dich ist“ Kazuya hob langsam seine Hand, wobei er sich an ihrem Arm hinauf orientierte. Er wollte ja schließlich das Gesicht finden und nicht plötzlich wo anders landen. Schließlich, nachdem er ihren Hals mit seinen Fingerspitzen berührte, legte er ihr sacht beide Hände an die Wangen. Sie war kleiner als er, schmaler, aber das hatte er schon erwartet. Sanft fuhr er mit den Fingerspitzen ihre Gesichtskonturen nach, passte auf, als er an die Augenregion kam. Es dauerte an und für sich nicht lange, ein Gesicht zu ertasten, aber Kazuya nahm sich dafür immer Zeit. Er tastete nach der Haut, die bei Sinja weich und zart war. Die Haut einer normalen Jugendlichen eben, warm zudem. Der blinde Magier ertastete ihre Augenbrauen, die Form ihrer Nase, einen Moment strich er sogar sanft mit dem Daumen über ihre Lippen... Dann fand er auch einen Augenblick Zeit, sich ihrer Haare zu widmen. Sie hatten eine ähnliche Struktur wie die Haare von Japanern aber... sie waren feiner. Er lächelte wieder, er fragte sich fast ein bisschen, welche Farbe ihre Haare wohl hatten. „Du bist sehr hübsch, hat dir das schon mal jemand gesagt?“ Na hoffentlich war er ihr damit nicht doch noch zu nahe getreten.... Seine Hände kamen auf ihren Schultern zum Liegen, aber er zögerte noch, sie wirklich noch mal zu umarmen...
 27.01.14 13:14
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Ich legte den Kopf schief und lauschte seinen Worten genau. Diese Fähigkeit, dieses Zeigen meiner Erinnerungen, hatte ich vor ihm nur einer einzigen Person gezeigt. Damals jedoch, um ihr meine traurige Vergangenheit zu zeigen, aber auch Bilder von der Reise, die mich zu ihr geführt hatte. Nana konnte sehen, nicht so wie Kazuya. Er hatte diese Fähigkeit verloren. Es stimmte mich irgendwie traurig, zu hören, dass er beinahe Farben vergessen hätte. Ich konnte mir das nur schwer vorstellen. Immerhin war ich in der Lage, Farben noch schärfer zu sehen als die meisten anderen, sobald ich meine Fähigkeit anwendete.
Was mir aber wirklich schmeichelte, war, dass er diese Gabe als herrlich bezeichnete. Das hatte zwar Nana auch gemeint, aber es bedeutete mir irgendwie mehr, dass er das sagte. Ich wollte einfach nicht, dass er irgendetwas an mir nicht mochte, weder meine Gaben, noch mein Wesen an sich. Zu oft oder besser gesagt fast immer, war das passiert. Ich war überall, wo ich hingekommen war, für die Menschen ein „Monster“ gewesen, etwas Abscheuliches, das es nicht geben dürfte.
“Danke...das bedeutet mir viel, dass du es so siehst. Und...es freut mich sehr, dass ich dir damit eine Freude bereiten konnte...dass ich dir das zeigen durfte.“
Gern hätte ich ihm angeboten, diese Fähigkeit von mir öfter zu nutzen. Aber ich wollte mich ihm nicht aufdrängen und für den Moment reichte diese kleine Vorstellung vielleicht, die hatte ihn ja genug aus den Socken gehauen. Man sollte es eben nicht übertreiben, so schön es war. Sonst verlor so Etwas seinen Glanz. Oder Kazuya gewöhnte sich zu sehr daran...ob das gehen würde? Außerdem traute ich es ihm zu, dass er mich, falls ich ihn nicht vorher schon selbst fragte, bat, ihm etwas zu zeigen. Immerhin ja...waren wir uns schon irgendwie nahe. Freundschaftlich.
...oder mehr?
Kurz fiel mein Blick auf Karas, der sich putzte. Er akzeptierte mich in der Nähe Kazuyas. Das stimmte mich irgendwie froh und in Anbetracht dessen, was hier gerade passiert war und wie glücklich ich Kazuya gemacht hatte, lächelte ich. Ich lächelte so, wie ich es schon lange nicht mehr getan hatte. Das leichte Lächeln behielt ich bei, als Kazuya sich an meinem Arm entlang zu meinem Gesicht vortastete und sanft meine Gesichtskonturen nachfuhr. Es war alles andere als unangenehm, ich genoss seine Berührung gewissermaßen auch. Wie er über meine Wangen fuhr, die Lippen, die Augenbrauen, die Nase, wie er mir sanft durchs Haar fuhr. Ob er sich fragte, was für eine Haarfarbe ich hätte? Was für eine Augenfarbe? Vielleicht würde er mich noch danach fragen, solange jedoch behielt ich diese Info für mich. Er hatte ja schon so jetzt ein ziemlich genaues Bild von mir.
Er legte schließlich seine Hände auf meine Schultern und ich blickte ihm in die Augen. Mein Lächeln verschwand plötzlich. Er hat nicht die Muster gesehen...er kann es gar nicht. Was würde er zu ihnen sagen? Sie...sind nicht normal...aber, das stört ihn doch nicht, oder? Immerhin weiß er von meinen Fähigkeiten, zumindest der einen. Das... Ich zögerte innerlich. Würde ihm das, wenn er es sehen könnte, nicht doch zu eigenartig sein? Die dunkelblauen Muster zogen sich immerhin über meinen ganzen Rücken, sogar etwas an meinem Hals hinten hoch und an den Seiten entlang, dass sie an einigen Stellen noch von vorn sichtbar waren, sie reichten an meinen Armen entlang... Unmerklich durchfuhr mich ein Schauern. Was, wenn er sie aus Versehen berührte, und spürte, wie kalt meine Haut dort war? Dass es sich wie Eis anfühlte, wenn ich meine Fähigkeiten einsetze. Mein Blick fiel wieder auf Karas, der mich direkt ansah. So, als ob er meinen Zwietracht merkte.
Doch gerade, als ich mich beschämt abwenden wollte, zog mich Kazuyas Stimme wieder zu ihm. Hübsch..., das Wort hallte in meinem Inneren nach. Hatte mich jemand schon einmal so genannt? Ich sah ihn wieder an. “Nun ja...schon. Also...jemand sagte mir das einmal. Aber...außer Nana...nein. Sie war die Einzige. Ein Junge...hat das noch nie über mich gesagt.“ Ich lächelte darüber. Hübsch, er fand mich hübsch. Das blies die größten Zweifel, die mich gerade wieder eingeholt hatten, weg. Er fand mich hübsch. Das...stimmte mich glücklich. Hatte ich mich überhaupt gefragt, ob er das fand? Ich glaube, ich hatte es innerlich gehofft, damit zusammen, dass er mich mochte.
“Hat dir denn schon jemand gesagt, dass du auch sehr gut aussiehst?“, erwiderte ich lächelnd und fast schon keck. Man nannte Jungs ja nicht hübsch, sondern gut aussehend und ….moment, was? Fing ich da etwa an zu flirten? Ich lächelte ihn an. Ja, vielleicht. Seine Hände lagen noch immer auf meinen Schultern und ich fegte einfach alle Zweifel beiseite, rückte noch ein Stück an ihn heran, obwohl wir ja schon sehr nah waren, und umarmte ihn wieder. Ich fühlte mich wohl in seiner Gegenwart, sicher und geborgen. Ob das etwas zu bedeuten hatte?
“Ich....bin froh, dich getroffen zu haben, Kazuya.“, flüsterte ich.
Das hatte sicher etwas zu bedeuten.[/color]
 05.10.14 19:30
v

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