StartseiteMitgliederSuchenNeueste BilderAnmeldenLogin
Willkommen Gast

Teilen

Das Waldstück

vAnonymous
Gast

Das Waldstück  - Seite 6 Empty

 
Wieder schnaubte Tai trotzig als er merkte das der Typ sich wohl etwas über ihn lustig machte...er hasste es wenn sich Jemand, egal ob hinter seinem Rücken oder offen das über ihn tat. Wobei ersteres für ihn persönlich schlimmer war, denn das war im Gegensatz zu zweiteren, auch noch sehr feige. Wenn man Jemanden nicht ausstehen konnte, dann sollte man das auch entweder zeigen oder Demjenigen offen sagen aber, nicht feige hinter dem Rücken tuscheln. So war Taima nun einmal, durch seine Naivität eben sehr direkt und ehrlich, was natürlich nicht immer gut war. Nicht selten war er, wie seine ehemaligen Lehrer es genau ausgedrückt hatten, diplomatisch genug gewesen um zu merken wann es besser war, seinen Mund zu halten. Natürlich war das nicht immer so aber häufig genug kam es vor, dass er frei heraus sagte was er dachte. " Pass mal auf, ich habe sehr wohl schon geraucht nur dieser Tabak schmeckt fürchterlich.", verteidigte er sich nun, " Der den ich mal probiert habe war wesentlich intensiver aber schmeckte auch besser." Auch wenn es nur einmal gewesen war, dass er wirklich geraucht hatte, so erinnerte er sich schon noch an den Geschmack des Tabaks, auch wenn er diesen ebenfalls nicht sonderlich gemocht hatte. Aber geschmeckt hatte er besser, vermutlich weil sie normalerweise ihre Sorte mit bestimmten Baumrinden und Kräutern mischten, damit diese nicht ganz so stark bitter und herb schmeckten...zumindest hatte er das so von den Älteren gehört. Dieses Zeug aber schmeckte wesentlich anders...mehr künstlich und irgendwie auch noch mit einem seltsamen Beigeschmack. Wie man so was rauchen konnte war für ihn unverständlich...obwohl wie man überhaupt das machen konnte, blieb dem Rothaarigen ein Rätsel. Als er das erste und bisher einzige Mal, von jetzt abgesehen, geraucht hatte, war ihm schwindelig geworden und auch seltsam leicht zumute gewesen. Ob das wirklich nur an dem Tabak gelegen hatte oder vielleicht auch an anderen Kräutern, die der Schamane damals benutzt hatte wusste er nicht. Sicher er hatte gehört, dass manche Stämme sogenannte Traumkräuter benutzten um mit den Geistern oder den Ahnen Kontakt aufzunehmen. Allerdings hatten diese auch gewisse Risiken, man konnte sich schnell in dieser Traumwelt verlieren und dann wollte man immer wieder dorthin zurück. Deswegen dürften auch die Medizinmänner dieses besondere Kraut nutzen oder vergeben. Als der Kerl dann anfing zu lachen, fühlte sich Taima ein wenig unbeholfen und auch veräppelt vorgekommen. Warum zum Teufel lachte der Kerl nun? Als er dann die Erklärung hörte, lief der Kleine abermals etwas rot an und murmelte irgendwas in seinen nicht vorhandenen Bart hinein. " Woher soll ich das wissen wie du es meinst? Ich kann keine Gedanken lesen, außerdem siehst du ziemlich gruselig aus. Und sagst mir du währst ein Gott des Chaos und Blutes..." Wenn er schon so was sagte, musste er doch wohl auch damit rechnen, dass man so was dann annahm.
Als sie nun so nebeneinander saßen konnte auch Taima sich endlich ein wenig entspannen, er gab es nicht gerne zu aber die Wut war nun endlich abgeklungen. Nicht nur die auf diesen Kerl, sondern auch die auf Shiro, auch wenn er immer noch sehr verletzt und verwirrt war deswegen. Er hatte nicht gedacht das der andere Junge ihn einfach so in den Wind schießen würde, er hatte nicht mal was falsch gemacht...oder doch? Er dachte kurz daran zurück...ob er zu...freundlich und klettenhaft gewesen war? Aber andererseits hatte Shiro nie was gesagt, dass er es so nicht wollte...und er selber hatte gesagt er habe nichts falsch gemacht. Nein er hatte gesagt, er sei nicht der Richtige, er sei zu seltsam für ihn...und genau das störte Taima bei der Aussage. Es klang als ob er nicht gut genug oder weil er eben kein Mensch war. Er wusste nicht wie er reagieren würde wenn er Shiro wiedersehen würde...vermutlich musste er sich dann wirklich zusammen nehmen, um sein Versprechen was er ihm vorhin gegeben hatte nicht einzuhalten. Denn Shiro war im Gegensatz zu diesem Kerl hier, nicht wirklich für eine Schlägerei gewappnet und Taima konnte er sehr böse werden, wenn er erstmal in Wut geriet. Er verdrängte die Gedanken und versuchte sich zu konzentrieren was denn nun seine neue Zufallsbekanntschaft zu sagen hatte. Anscheinend hatte er doch schon was über sein Volk gehört, da er wusste das er zu den Donnervögeln gehörte. Oder vielleicht hatte er es auch nur vermutet, wegen seiner Fähigkeiten und seinem momentanem Aussehen? Immerhin wirkte er immer noch wie eine Mischung aus Mensch und Vogel. Als sie dann wieder auf seinen Heimatort kamen, hob Tai eine Augenbraue, bitte wer sollte da wessen Schirmherr sein? Irgendeine Königin aus England oder wie? Nein nicht für ihn, er sah das eben nicht so. " Mein Stamm hat seine eigenen Häuptlinge und Stammesführer, wir haben keine Königin oder so was. Wir regeln es mit unserem Rat.", erklärte er nun, " Ich glaube nicht das wir Jemanden als Anführer akzeptieren würden, der weder unsere Bräuche noch unsere Kultur wirklich kennt." Es stimmte, sein Stamm bzw. dort wo er lebte, lebte eher nach den alten Sitten und Bräuchen, auch wenn er wusste das sie einen Platz in der Politik der nahe liegenden Stadt hatten. Aber von Politik verstand er eh nicht so viel, warum auch? Er war froh so nahe der Natur aufgezogen worden zu sein, dort war er immer sehr glücklich gewesen. Zumal er die Stadt auch nicht sooo sonderlich kannte, er hatte nur einiges gesehen, wenn er dort zur Schule gegangen war. " Eben ein Reservat für Tiere, ein ort der geschützt wird und wo sie in Frieden leben können. Wir kümmern uns dort um sie, damit sie so natürlich wie möglich leben können. Wir achten darauf das die Menschen dort keine Tiere fangen oder die Natur verschmutzen. Wir leben dort nach den alten Sitten und Bräuchen.", erklärte er so gut er konnte. Sicher das Wort Reservat hatte auch eine andere, wesentlich düstere Bedeutung bei ihnen aber, sein Stamm lebte dort freiwillig. Als sie da so saßen, bemerkte er natürlich, dass sein Gesprächspartner immer noch sein Auge zuhielt. Warum wusste er nicht...hatte er ihn so hart getroffen? Dann wollte er mehr über den kleinen Rotschopf wissen...schons eltsam, erst zog er ihn auf, prügelte sich mit ihm und nun wollte er etwas über ihn wissen. " Ich bin gerne an solchen Orten wie diesem hier, hier ist es schön ruhig und friedlich, nicht so hektisch wie in der Stadt. Ich beobachte die Tiere und spreche manchmal mit ihnen oder genieße es wenn die Vögel singen und begleite sie auf meiner Flöte." Ja er mochte es wirklich, an solchen Plätzen zu sein um einfach ein wenig zu entspannen oder eben auch um bei den Tieren zu sein. Man konnte schon sagen das, dass seine Hobbys waren. Da sie gerade von Vögeln redeten...plötzlich hörte er ein kurzes zwitschern und Piepen, was ihn sich umdrehen ließ. Da war ein kleiner Vogel und hatte es seltsames im Schnabel, etwas was aussah wie eine kleine Glasplatte. na toll, warum ließen die Leute denn so was rumliegen? Das konnte für Tiere wirklich gefährlich sein, deswegen fing er an das Geräusch des Vogels sozusagen nachzuahmen. Der kleine Piepmatz flog darauf hin kurz zu ihm, setzte sich auf seine Hand und legre das etwas ab. Dann war er auch schon wieder weg...was war das denn seltsames? Eine Art von Linse, komisches Ding...aber er hatte es irgendwo schon mal gesehen. Tja Kontaktlinsen kannte er auch nicht so gut, deswegen hielt er es dem Typen hin und fragte: " Gehört das zufällig dir?" Er konnte es ruhig nehmen, seine Blitzhaut war ja schon völlig deaktiviert.
 11.06.13 22:07
vAnonymous
Gast

Das Waldstück  - Seite 6 Empty

 
Der Zwerg war wirklich ein amüsanter Zeitvertreib. Eine Jungfrau und ein Sturkopf wie er nicht besser im Buche stehen könnte. Was für eine Mischung! Und ein interessantes Objekt seiner Jagd, Camazotz würde ihn genauso erlegen wie die Hirsche in England. Metaphorisch betrachtet natürlich. Und er würde Spaß an der Jagd haben. In Gothic-Discos kam er leicht an die Objekte seiner Begierde, er war ein Goth von Kopf bis Fuß, er war trainiert und nicht unbedingt hässlich. Aber der Kerl hier war ein anderes Kaliber. Da machte alles gleich viel mehr Spaß. Auch wenn er den kleinen Taima genauso wie alle seine Betthasen nach dem Spaß fallen lassen würde. So ging es zu im Leben und der naive Redhead würde das auch noch begreifen. Aber erstmal wiegte Camazotz seine zukünftige Eroberung noch ein wenig in Sicherheit. Er hob abwehrend die Hände, als der Junge sich zu verteidigen versuchte. „Schon gut, schon gut, immer mit der Ruhe, Herzchen. Okay, du hast also schon mal gequalmt, was denn da? Shisha? Oder etwa Mary Jane?“ Der Brite grinste, er glaubte kaum, dass Taima den Anglizismus für Marihuana kannte. Und er glaubte auch nicht, dass der Bursche schon mal gekifft hatte, dafür wirkte er viel zu unschuldig. Oder man hatte es ihm untergejubelt. Aber selbst dann glaube Camazotz nicht, dass seine Bekanntschaft wirklich schon mal Marihuana konsumiert hatte. Das passte einfach nicht zu dem Kindchen. Ein breites Grinsen zog sich über die schwarzen Lippen der Werfledermaus, als der Kleine wieder rot wurde und seine Gedanken erklärte. „Weißt du, Taima, Camazotz kommt aus der Maya Sprache K'iche. Kame bedeutet Tod und sotz bedeutet Fledermaus. In diesem Sinne... bin ich also eine Todesfledermaus“ Der Goth kicherte. „Aber... warum sollte ich etwas hübsches wie dich ausstopfen wollen wie den Kopf eines Keilers? Nein, so ein niedliches Ding wie du muss doch leben. Deine Schönheit ergibt sich nur im Leben“ Camazotz hatte bisher nur einen umgebracht und das auch nur indirekt. Sein ehemals bester Freund Benjamin... er hatte sich in der Klapse aufgehängt, in die Camazotz ihn gebracht hatte. Aber sonst...
Plötzlich fing Taima an von einem Stamm zu sprechen bei dem er lebte und so langsam dämmerte es dem Briten. Er musste sich das Lachen verkneifen, eigentlich wäre das auch reichlich unfair gewesen, jetzt zu lachen. Taima konnte schließlich auch nichts dafür, dass er dort hineingeboren worden war. Nur, ein paar Klischees kamen jetzt schon auf. Aber das wäre unter Camazotz' Würde gewesen. „Halt, just to get it right... du bist 'n Indianer? Im Ernst?“ Das warf ein neues Licht auf Taima. „Wicked. Stimmt, ihr seid ja seit 'n paar Jahren unabhängig und in Kanada ticken die Uhren sowieso anders. Aber du bist in Britisch Kanada aufgewachsen, aye? Und in Britisch Kanada gilt die Queen wie in Britannien als Staatsoberhaupt. Und ihr könnt Stämme haben, wie ihr wollt, am Ende lebt ihr in Kanada mit kanadischen Gesetzen und das heißt für euch genauso: God save the Queen“ Camazotz überlegte einen Moment, ob er die kanadische Nationalhymne zusammenbrachte. „Ihr habt ne interessante Nationalhymne, mal eine, in der es nicht um Krieg und Mord geht, wenn ich mich recht entsinne“ Auf französisch könnte er sie sogar noch... obwohl er französisch gar nicht sprach. Er konnte Englisch, Deutsch, Japanisch, einige Fetzen Spanisch und Schwedisch so lala. „Also das ist wirklich wie diese Indianerreservate? Hab davon gelesen und das im Unterricht gehabt, als ich in Amerika auf nem Internat war“ Für gloriose fünf Wochen, dann hatte man ihn geschmissen. Und das nur weil er den Direktor bedroht hatte. Naja, es hatte ja funktioniert.
Was die Hobbys von Taima anging, so schien er ein rechter Naturbursche zu sein. Nun gut, das war verständlich, wenn er ein Ureinwohner war. Die lebten ja eng mit der Natur zusammen. Eine Sache, die Camazotz nur bedingt nachvollziehen konnte. Er als Fledermaus hielt sich zwar selbst gerne im Wald und in weiten Fluren auf, wo er gut Insekten fangen und Früchte mopsen konnte. Aber die Natur an sich... na, er freute sich doch, dass es manche Bequemlichkeit der Technik gab. Und vor allem die moderne Welt an sich, ohne seine Portion Shopping würde er eingehen! Aber gut, war ja jeder anders. „Bist ja wirklich Öko. Na jeder wie er's mag, andererseits... mit Tieren hab ich auch viel zu tun. Ich reite gerne, ich besitze einen Angloaraber und ein Shetlandpony. Und Hunde, ich nenne einen ganzen Zwinger aus Englischen Bloodhounds und Foxhounds mein Eigen. Ansonsten... mag ich Fledermäuse. Ich gehe gern feiern, schön in der Disko sich die Seele aus dem Leib tanzen und die Welt um sich rum vergessen...“ Sein blutrotes rechtes Auge bekam einen träumerischen Ausdruck. Er hatte Alice versprochen, dass er sie mal mit in die Disko nahm, wenn sie wieder gesund war. Und sie würde wieder gesund werden... er würde eine Therapie für sie finden.
Wie lange er so träumerisch und in seinen Gedanken versunken da saß, konnte er so genau gar nicht sagen. Er wurde allerdings von Taima angesprochen und etwas gefragt. Etwas überrascht sah er auf die Hand die er ihm hinhielt... darin seine Kontaktlinse! Mit einem Lächeln nahm er das empfindliche Stück aus der Hand des Kanadiers und untersuchte sie erstmal auf Schäden. Aber soweit war sie wohl in Ordnung. „Wo hast du die denn gefunden?“ Er holte aus seiner Tasche eine kleine Box, in die er die Linse tat und schüttelte das Ganze dann einen Moment. In der Box befand sich Linsenflüssigkeit, was die Kontaktlinse säubern und befeuchten würde. Dann nahm er sie wieder heraus und setzte sie sich schnell und geübt wieder ins linke Auge. Er blinzelte ein paar Mal und rückte so die Linse an die richtige Stelle. „Gute Sache, ohne das Ding bin ich fast blind“ Er grinste Taima an und fand, dass er langsam sein Spiel etwas weiter treiben konnte. Er neigte sich zu dem Jungen rüber und gab ihm einen Kuss auf die Wange, wobei er mit einem Finger das Kinn des Kleineren leicht zu sich drehte und ihm anschließend mit einem sonoren Schnurren „Danke du Hübscher“ ins Ohr raunte.
 12.06.13 11:15
vAnonymous
Gast

Das Waldstück  - Seite 6 Empty

 
Er musste wirklich aufpassen, dass er diesem Kerl nicht noch mehr Angriffsfläche gab, bisher hatte er anscheinend mehr preis gegeben, als er wollte. Aber wenn man ihn auch so reizte, war seine Zunge oftmals schneller als sein Kopf, dass war leider oftmals so gewesen. In seiner alten Schule hatte er deswegen auch die ein- oder andere Prügelei deswegen ausgelöst. Auch seine Mutter hatte ihm oft genug gesagt, er solle erstmal nachdenken bevor er irgendjemanden antwortete. Nicht das er es nicht schon versucht hatte aber, meistens ging es schief und dann ritt er sich immer mehr hinein. Und was das schlimmste war, manchmal bemerkte er dann nicht das er Jemanden ungewollt, verletzte, obwohl er eigentlich kein solcher Typ war. Sicher er prügelte sich zur Not auch, doch meistens dann nur um sich oder Andere zu verteidigen. Daran fand er persönlich nichts schlimmes aber, er hatte seiner Mutter versprochen das er sich benehmen würde. Und eigentlich hatte er das Versprechen leider schon gebrochen...obwohl diese Sache hier man ja wohl auch als Ausnahme geltend machen konnte. Immerhin war ihm das Herz gebrochen worden, wenn das nicht als mildernd galt, was dann? "...ich hab zwar keine Ahnung was dieses...Mary Jane zeug ist aber ich glaube nicht, dass ich das geraucht habe.", antwortete er nun ruhiger, "Und Shisha...ist das so was wie unsere Chanunpa Wakan? So was wie eine Friedenspfeife?" Klar er kannte diese Sachen nicht, auch wenn die Traumkräuter die sie benutzten, vielleicht ähnlich wie Marihuana war. Klar den Ausdruck hätte er wohl schon gekannt, immerhin hatten sie über Drogen gesprochen wie an jeder Schule. Den klaren begriff Mary Jane kannte er aber nun mal nicht. Nur als Namen für Personen und er bezweifelte das die Menschen sich gegenseitig rauchten. Auch wenn es manchen Leuten durchaus zu zutrauen war aber, dass war sogar für seine Naivität zu abgedreht. Auch wenn die darauf folgende Erklärung ihn ein wenig vorsichtig werden ließ...Totenfledermaus...klang ja nicht gerade einladend. Aber...so gesehen war Cama wohl auch nicht so krass drauf, wie sein Name es verlauten ließ. "Maya...ich habe über dieses Volk gelesen, sie waren meinem Stamm gar nicht mal so unähnlich, oder? Sie lebten in den Wäldern, weit im Süden und später haben sie große Dinge aus Stein gebaut. Aber haben sie nicht auch Menschen geopfert? Das würde keiner von uns tun." Nein das würde wirklich keiner aus seinem Stamm machen, dafür hatten sie zuviel Respekt vor dem Leben ans sich. Ok er wusste das sein Stamm damals in einer anderen zeit auch Tiere als Opfer da gebracht hatten. Aber das war eine der großen Ausnahmen, dass hatten sie nur in bestimmten Situationen getan. Und wenn dann wurde sich bei dem Tier auch entschuldigt und gebetet, dass es mit Manitu ein wurde und sie beschützen würde. Seine Gedanken daran wurden unterbrochen, als der dunkle Kerl ihm auf einmal Komplimente machte...das war nun wirklich verwirrend für ihn. "Äh...also...danke..." Das war alles was er dazu sagen oder eher murmeln konnte...jetzt wurde er sogar wieder etwas mehr rot im Gesicht als ohnehin schon.
Dann war es wieder sein Stamm der zur Sprache kam...oder eher gesagt, dass der Dunkelhaarige nochmal genau nachfragte. Indianer...ja so nannten viele seine Leute, auch wenn diese Bezeichnung nicht immer gerne gehört wurde. "Ja im Ernst aber sag nicht unbedingt Indianer, dass hören nicht alle Stämme gerne, wenn dann Ureinwohner.", warnte er ihn, auch wenn Taima sich mit dem Namen abgefunden hatte, manche reagierten darauf empfindlich, "Kann gut sein das ich da aufgewachsen bin...aber selbst wenn, wir leben nach unseren Sitten. Auch wenn diese Königin von der du redest vielleicht dort was zu sagen hat, wir Tla-o-qui-aht sind ein stolzes und unabhängiges Volk. Außerdem haben wir schon immer dort gelebt, lange bevor die Briten kamen und wir haben auch unsere eigenen Gesetze. Sogar von den Leuten in der Stadt anerkannt, also sag nicht das sie über uns zu bestimmten hat. Solange sie nicht persönlich unsere Stämme besucht und unsere Sitten oder unser Volk anerkennt, werden viele von uns das auch nicht tun. Wir waren, sind und werden immer ein unabhängiges Volk bleiben, komme was da wolle" Ja er kannte die Stammesgeschichte sehr genau und wusste, was viele Stämme erlitten hatten. Auch in seinem Stamm gab die eine oder andere Tragödie, die sie durch Händler der damals als 'weißen Männer' hatten erleiden müssen. Auch wenn sie sich offiziell dafür entschuldigt hatten, dass hatte gut und gerne 214 Jahre gedauert. Und immer noch gab es Leute die sie wie...wilde behandelten. Und deswegen waren sie eben auch unabhängig, zumindest aus Taimas Sicht und er würde sich dieser Königin nicht so ohne weiteres unterordnen. Er war tolerant und alles so was aber, es hatte auch seine Grenzen. "Stimmt ist ein schönes Lied, auch wenn ich unsere Stammesmusik ein wenig bevorzuge." Immerhin spielte er selber eine indianische Flöte und mochte es, wenn der Stamm beisammen saß, spielte und Sang. Viele der Melodien hatten auch eine Bedeutung, die man aber ohne ihre Sprache kaum einer verstehen würde. Als sein Sitznachbar aber dann mit diesem Indianerreservat anfing, grummelte Taima schon wieder. DAS war ebenfalls ein sehr sensibles Thema für ihn, also sagte er: "Nein nicht so, wir leben dort freiwillig, fern der Hektik von den Städten. Es ist unser Land, wo unsere Gesetze gelten, kein Anderes und so wurde es auch ausgemacht. Was du meinst sind Gründe, wo unser Volk hin vertrieben wurde, wo wir als Gefangene leben, dass ist ein Unterschied."
Cama begann dann zu erzählen, was er so als seine Hobbys ansah...reiten, ja das kannte Taima auch, wenn vielleicht anders als Cama. Dort wo er lebte gab es zwar auch Pferde aber, die mit denen er geritten war, dass waren wilde Pferde gewesen. Sie waren Wesen die sehr freiheitsliebend waren, sie ließen sich keinen Sattel auf den Rücken legen. Dennoch hatten sie Taima sogar auf ihren Rücken platz nehmen lassen, es war ein tolles Gefühl gewesen. Gezähmte Pferde hingegen...die taten dem Jungen leid, auch wenn man sie vermutlich gut behandelte, sie waren dennoch irgendwo Gefangene. "Klingt schön...sind das gezähmte Pferde oder richtige Wildpferde? Ich habe mal auf dem Rücken von Wildpferden gesessen, sie hatten es mir erlaubt musst du wissen, dass war ein schönes Gefühlt. So ganz ohne Sattel, da fühlt man richtig die Bewegungen des Pferdes im ganzen Körper.", erklärte er ihm, "Fischen und Jagen bin ich früher auch gerne gegangen, am liebsten mit den Bären, die haben mit die feinsten Nasen bei uns in der Gegend. Allerdings sind ihre Spiele oftmals etwas rau, da muss man sich erst dran gewöhnen." Er musste kichern bei dem Gedanken, ja wenn man mit Bären spielte, war man anders gewohnt, was rau anging. Aber kein Wunder, selbst die kleinen Bären, waren schon stark und es war nicht einfach, sie im Ringen zu besiegen. Bisher hatte er nur ein- oder zweimal gewonnen und das waren eher Zufälle gewesen. Vermutlich weil er ab und an eine Stelle gefunden hatte wo sie empfindlich waren, dann konnte man sie gut streicheln und schwupps waren sie sanft. Er dachte daran zurück, als er beobachte, wie Cama dort mit dieser komischen Linse rumhantierte. "Ich hab sie nicht gefunden, einer der kleinen Vögel hatte sie entdeckt." Stimmte ja auch, er hatte ihm nur gesagt, dass dieses Ding nichts zu fressen war, immerhin konnte ein größerer Vogel an so was ersticken. Er beobachtete wie er sie ins Auge tat...ah ja genau, jetzt erinnerte er sich, manche Leute trugen sie um keine Brillen tragen zu müssen. Der Name kam ihm jetzt nicht in den Sinn...aber, dass schnell auch nebensächlich. Denn kaum das er dem Anderen zunickte, so als 'keine Ursache', passierte etwas womit der Junge niemals gerechnet hatte. Denn auf einmal fühlte er Finger an seinem Kinn und einen kurzen, zarten Kuss auf seiner Wange. Und dann als er, ihm auch noch so ins Ohr raunte...da starrte er ihn verwirrt, peinlich berührt und sogar etwas, einem kleinen Kind gleich, verschreckt mit großen Augen und offenem Mund an. Jetzt waren seine Wangen vollkommen rot, fast schon wie seine Federn momentan. Er wollte zwar was sagen...aber da wollte kein Ton aus seinem Mund rauskommen.
 17.06.13 0:15
vAnonymous
Gast

Das Waldstück  - Seite 6 Empty

 
So etwas wie den kleinen Taima traf Camazotz nicht alle Tage. Er hatte einen ziemlich verrückten Freundeskreis, wenn man denn von Freunden sprechen konnte. Der Brite kannte viele Leute, hatte eine Art von Clique, mehr Anhänger und Jünger, in England gehabt, mit denen er regelmäßig in die Disco gegangen war und von denen einige ihm auch schon als Betthasen herhalten mussten. Alles waren Goths und da waren einige verflixt schräge Vögel dabei. Bastian beispielsweise, alle nannten ihn nur Bones, was an seinem Make-Up lag. Er hatte die Angewohnheit, sich wie ein Skelett zu schminken. War ein bisschen freaky auf LSD, Camazotz hatte das nie gekümmert. Abyss, er hatte einen Fetisch für Lack und Leder. Oder JabJab, den man nie in Hosen gesehen hatte. Er hatte einen schrägen Bekanntenkreis – aber jemand wie Taima war nicht dabei. Klein, süß, unschuldig und vor allem in allen Dingen so unheimlich naiv und unbedarft. Ein perfektes Opfer, Camazotz würde ihn schon auch noch verderben. Auch wenn es ihm um diese strahlenden, kindlichen Augen beinahe Leid tat... Augen, die so sehr denen seiner geliebten Alice glichen. Sie waren genauso klar und rein... Von den Worten des Kanadiers aus seinen Tagträumen gerissen, grinste er aber wieder sein übliches Grinsen. Klar wusste Taima nicht, was Mary Jane war, das mit der Shisha war ebenso wenig verwunderlich. Der Brite fischte kurzerhand sein Handy aus der Hosentasche und durchsuchte kurz seine Bildergalerie, bevor er dem Rotschopf das Gerät hinhielt.“Das ist 'ne Shisha“ Das Bild war vor einigen Monaten entstanden, als Theo mal wieder Zuhause gewesen war. Seine Clique hatte sich um die Shisha versammelt und chillte bei gutem Aromatabak. „Friedenspfeife würde ich's nicht nennen, aber das gute Stück bringt die Leute zusammen und der Rauch riecht besser. Und für dich ist es wahrscheinlich auch eher was, Shisha schmeckt anders als Zigarette“ Manche bezeichneten es als schwächer, weniger intensiv als Zigaretten, aber Camazotz fand, das hing vom Tabak ab. Es gab auch intensiven Shisha-Tabak.
Die Maya, ja... Cabráca kam aus Guatemala, war angeblich ein direkter Nachfahre des antiken Maya-Volkes. Genauer der antiken Wesenheiten, die von den Maya einst als Götter verehrt wurden. Sein Schöpfer und für lange Zeit sein Sire war in jedem Falle eine geborene Werfledermaus gewesen, ein stolzer Mann. Aber letztlich hatte sein Schüler ihn überholt. Camazotz hatte ihn in einem Zweikampf besiegt und war nun frei von dem Südamerikaner. Von den Maya hatte Cabráca viel erzählt, er war sehr dahinter gewesen, dass Camazotz wusste, woher seine Art kam und was sie einst dargestellt hatte. Der Brite hatte daher ein ziemlich fundiertes Wissen über Mayas. „Die Mayas waren sozusagen die Ureinwohner Südamerikas, na ja, jedenfalls ein Teil davon. Ich glaub kaum, dass dein Stamm so ähnlich ist – die Maya waren ein blutiges Völkchen. Sie haben Pyramiden und Tempel für ihre Gottheiten erbaut und sie hatten eine beeindruckende Hochkultur zu ihrer Zeit. Aber ja, sie haben auch Menschen geopfert, um ihre Götter zufrieden zu stellen und Katastrophen zu verhindern. Jedem wie es ihm gefällt. Ich beschwer mich nicht“ Der Brite grinste wieder und leckte sich über die spitzen Eckzähne. Menschenopfer, das hatte was cooles. Zumal es damals eine Ehre gewesen war, als Opfer auserkoren zu werden. Und heute rannte einem der Verfassungsschutz die Bude ein, wenn man so etwas brachte. Man durfte aber auch gar keinen Spaß mehr haben.
Okay, den Unterschied zwischen den Bezeichnungen Indianer und Ureinwohner hatten sie lang und breit in Amerika besprochen, besonders, da es gerade dort immer wieder zu Auseinandersetzungen kam deshalb. Abwehrend hob der Goth daher die Hände und beschwichtigte sein Gegenüber. „Chillen, chillen, Süßer. Alles klar, Ureinwohner sind unabhängig und leben nach ihren eigenen Gesetzen ohne Staatsherrschaft durch die Queen, hab verstanden“ Camazotz wollte darüber auch nicht wirklich weiter reden. Zwar war das ein interessanter Punkt an dem Rotschopf, an dem man anknüpfen konnte, aber das würde der Goth sich aufsparen, bis der Zeitpunkt reif war.
Den Namen des Stammes sollte er sich eventuell merken, das könnte wichtig werden. Immerhin war das so etwas wie Taimas Familie und der Kleine war stolz auf seine Herkunft. Tja, Familie... Cabráca hatte manches Mal von der Kolonie im alten Tempel erzählt, von der er gekommen war. Es musste ein gigantisches Gewusel sein... Aber Camazotz hatte nie die Intention gehabt, einer Kolonie anzugehören und alles, was er an Familie liebte und wertschätzte waren seine Schwester Alice und sein Butler James, der ihm Freund und Brudervater gleichermaßen war. Mehr brauchte es nicht... Aber bei Taima sah das anders aus und das hieß, dass Camazotz seine Taktik dementsprechend anpassen musste, um den Kerl ins Bett zu kriegen. Selbst das mit dem Reservat zeigte einem erfahrenen Jäger wie Camazotz schon so einiges auf. Das dürfte noch interessant werden...
 Doch erstmal ging es um eins von Camas liebsten Hobbys: reiten. Der Brite war öfter auf dem Pferderücken zu finden, schon in jungen Jahren hatte er auf seinem Shetlandpony das Reiten gelernt. Der alte Fritti, wie er liebevoll von dem Goth genannt wurde, war immer noch in seinem Besitz, obwohl er schon über zwanzig Jahre auf dem befellten Buckel hatte. Aber er fristete sein verdientes Gnadenbrot bei Camazotz. Die Fledermaus war kein Tierquäler. Genauso wurde sein Angloaraber Elderberry, ein rassiger Brauner, von ihm gut behandelt und sorgfältig gepflegt. Die Zeit musste sein. Auf die Frage, ob es Wildpferde waren, musste Camazotz aber lachen. „Willst du mich beleidigen? Beide bis auf die Großeltern 4. Grades reinrassig!“ Allerdings war Taima wohl noch nie mit Rassezucht in Verbindung gekommen, er kannte wahrscheinlich nur Wildpferde und vielleicht noch ein paar gezähmte Pferde für die Arbeit. „Das sind gezähmte Pferde“ Er hatte doch bestimmt... Wieder holte er sein Handy raus und switchte durch die Galerie und hielt Taima wieder das Gerät hin. „Hier, das ist Frederic Freedom of Canterville, mein Shetlandpony. Und das hier“ Er schob zum nächsten Bild. „Das ist Elderberry Stronghold's Pride, mein Angloaraberhengst. Frederic wird nicht mehr geritten, mit Elderberry geh ich auf die Jagd oder einfach ins Gelände. Die sind hier im örtlichen Stall untergebracht, mal sehen, vielleicht lass ich dich... ja auch mal reiten“ Oh du süße Zweideutigkeit, möge der Mann der dich erfand im Himmel seinen Frieden finden. „Bareback bin ich früher geritten, aber das geht auf die Nüsse mit der Zeit. Ich reite lieber Sattel. Ich schätze mal, du bist dann auch ohne Zaum geritten, nicht schlecht. Und das auf Wildpferden. Unser Donnervogel hat dann wohl eine besondere Beziehung zu allem Viehzeug, hmm?“ Der Kerl war wirklich süß... konnte sogar Wildpferde reiten, dann war er eventuell ausdauernder als er aussah... Ja, da kamen gewisse Gedanken auf. Die jedoch so ziemlich gleich zerstört wurden, als der Kleine ganz anders anfing „Du warst mit Bären jagen? Diese riesigen pelzigen Brummer auf Beinen, die einem mit einem Schlag das Genick brechen können? Man, du bist mir ja einer... Naturbursche hin oder her, das ist krass. Ich leg mich denen höchstens als Fledermaus an, aber dann hört der Spaß auf“ Wieder lachte der Goth, dieses mal amüsiert. Taima war ein spannender kleiner Kerl und wartete doch immer wieder mit neuen Überraschungen auf.
Doch dieses Mal sollte es der Brite sein, der den jungen Indianer überraschte. Dabei war er noch nicht mal aufs Ganze gegangen, er hatte ihm nur einen kurzen, noch sehr zarten Kuss auf die Wange gegeben. Aber das alleine hatte den Burschen wohl schon aus der Fassung gebracht. Das Grinsen der Werfledermaus war zu einem charmanten, absurd sanften Lächeln geworden, ein Lächeln, mit dem er schon Frauen ins Bett bekommen hatte. Ganz so würde es bei dem Jungen nicht klappen, aber der saß jetzt ohnehin wie ein Karpfen vor ihm. Und immer noch diese kindlichen Augen... Einen Moment lang verlor der Goth sich in diesen Augen. Sie waren so groß, so unschuldig... Kinderaugen, obwohl der Junge garantiert kein Kind mehr war. Augen, die an seine einzige große Liebe erinnerten... Aber als er die Angst in ihnen sah, wurde er davon weggerissen. Er hatte es geschafft, den Burschen zu verunsichern und damit war der zweite Schritt in seiner Taktik getan. Jetzt hatte er ein relativ freies Terrain, um seinen Plan weiter zu bringen. Und wie der Kleine so da saß und Cama immer noch den Finger an seinem Kinn hatte... Warum nicht gleich zu Ende bringen, was er angefangen hatte? „Was hast du denn, mein hübsches Vögelchen? Hast du deine Lerchenzunge verschluckt? Dann sollte man sie vielleicht wieder hervor locken...“ Wieder neigte sich Camazotz zu dem Jungen, dieses Mal aber für einen intensiven Zungenkuss. Wenn der Kleinere ihn schon dazu einlud? Hey, wer war er schon, da zu widerstehen? Und er wollte wissen, wie Taima schmeckte... und ob es nun an der Situation lag oder sonstwas war, Camazotz fühlte es auf der Zunge kribbeln, als er Taima küsste. Es war... es war anders als er erwartet hatte, aber nicht schlechter.
 22.06.13 23:36
vAnonymous
Gast

Das Waldstück  - Seite 6 Empty

 
Auch wenn er es nur ungern zugab, dieser Kerl Cama hatte irgendwie Schneid, dass musste man ihm ja neidlos lassen. Er war nicht nur Jemand der große Sprüche klopfte...nun ja zu nem Teil vielleicht aber, er war auch Jemand der selber dafür Einstand. Das hatte Taima ja jetzt am eigenem Leib erfahren als sie sich geprügelt hatten, deswegen war er vielleicht auch nun etwas ruhiger. Allerdings wusste er ihn auch auf der anderen Seite nicht wirklich ein zu schätzen, es kam ihm vor als würde der Kerl ihn mit jedem Wort etwas aufziehen. Natürlich konnte er sich da auch irren, immerhin war er nicht so geübt mit manchen Ausdrücken die Stadtleute so nutzten. Gut manche Ausdrücke kannte er natürlich wie cool oder awesome aber, vieles war ihm noch ziemlich unverständlich, dass war eben der Nachteil wenn man abseits von Städten aufwuchs. Manches hatte er zwar in der Schule gelernt, wie zum Beispiel was denn Drogen waren aber die genauen Ausdrücke dafür waren ihm unverständlich. Deswegen war es auch nicht überraschend, dass er den Ausdruck Marry Jane und Co nicht in dem Zusammenhang wusste. Er wusste zwar das Drogen ähnlich wie ihre Traumkräuter wirkten aber...was manche Leute da für Ausdrücke nutzten, dass wusste er nicht. Er wischte diese Gedanken beiseite, als Cama ihm sein Handy zeigte und drauf zu sehen war etwas, was der Rothaarige noch nie gesehen hatte. Es seltsames Ding, dass unten ausschaute wie eine Vase wo auch Wasser drin war. Oben hingegen war etwas aus Metall dran wo rauch raus kam und auch mehrere Schläuche verbunden waren. Man konnte deutlich sehen, wie der kleine Indianer das genau studierte und nicht nur das Bild, auch das Handy selber. Er hatte zwar manche von solchen Geräten gesehen...aber das sie auch Bilder wie Kameras machen konnte, dass hatte er noch nicht gewusst. "Interessant...also kann man es schon ein wenig mit unserer Friedenspfeife vergleichen, was? Süßt ihr den Tabak auch mit Süßholz, Rinde und einigen Beeren?", fragte er nach, "Und dein Handy muss auch sehr...neu sein, ich wusste gar nicht das es auch Fotos machen kann." Er war so fasziniert davon, dass er nicht mal merkte dass er vermutlich wieder mal nen guten Vorwand fürs triezen lieferte. Aber klar, er war eben neugierig und nicht selten verlor er sich in solchen Momenten, wenn ihn etwas interessierte. Vor allem bei Dingen die er sonst noch nicht gesehen oder selber erlebt hatte. Er kannte Technik, ja so war es nicht aber, von so ganz moderner hatte er selber nicht so viel Ahnung. Deswegen spitzte er nun auch seine befederten Lauscher, als er von den Mayas hörte. Ein Volk das wie seines selber, einst mal sehr eng mit der Natur zusammen gelebt hatte aber, wie so vieles es verlernt hatten. Das hatte er schon vorher bei anderen Kulturen gesehen, dass viele es einfach verlernt hatten, auf die Stimmen der Natur oder Winde zu hören. "Schade, ich dachte sie wüssten noch wie man der Natur zuhört. Aber wie du das so sagst, haben sie es anscheinend auch leider verlernt...ich verstehe es einfach nicht. Ich verstehe nicht warum so viele Menschen, die Stimmen des Waldes oder der Tiere nicht mehr hören können. Oder warum sie sich einsperren, in solchen großen Bauten aus Stein und Glas. Es sieht zwar schön aus...aber es ist laut und so verdreckt, die Luft ist so stickig...", sagte er und schüttelte dabei den Kopf, "Und es ist falsch seinesgleichen zu opfern...mein Volk hat früher zwar auch Tieropfer gebracht aber, niemals Menschen. Und bei den Tieren, wir haben sie vorher erlegt und uns dabei angemessen bei dem Tier bedankt. Bedankt dafür das der große Geist und die Mutter allen Lebens, und so viel geschenkt hat." Ja so war das bei ihnen und Tieropfer waren wirklich nur selten und ne ganz große Ausnahme. Denn eigentlich waren sie ein sehr friedfertiges und ruhiges Volk, zumindest was seinen Stamm anging. Natürlich gab es auch andere Stämme wo das anders gelaufen war aber, man sollte nicht von einem auf alle schließen. Immerhin hatte er auch freundliche Leute kennen gelernt hier in Japan...und dann wiederum aber auch leider welche wie Shiro, die ihm einfach so sein Herz gebrochen hatten. er nagte an seiner Unterlippe als er daran zurück dachte...er wusste wie er reagieren würde, würde er ihm abermals gegenüber stehen.

Zumindest schien Cama es verstanden zu haben mit dem Stammesführern und deren Politik, es stimmte das sie teilweise unter den Gesetzen der anderen Staaten standen. Dennoch hatten sie auch eigene Gesetze und Regeln, die für sie persönlich eher galten als die der Stadtmenschen. Deswegen sah Taima diese auch eher an, als die Anderen...obwohl sie so groß anders nicht waren. Er wusste nicht ob sie später so abgeändert wurden oder, ob sie schon immer so waren. Letzteres glaubte er zumindest, weil seine Mutter ihm ihre Stammesgeschichte oft genug erzählt hatte. Dennoch nickte er und sagte: "Ja so ist es aber, ich denke das unsere Gesetze nicht groß anders sind als eure. Vielleicht liegt es daran, dass wir alle eben Menschen sind, egal ob wir anders aussehen oder andere Sprachen sprechen. Irgendwie sind wir doch alle Brüder und Schwester, die auf einer Erde und unter einen Sonne leben." Ja so sah er das auch, egal welche Rasse, egal welche Hautfarbe oder sonstiges, er betrachtete eigentlich alle als Bruder oder Schwester. Immerhin waren sie alle Kinder des großen Geistes und des Lebens. Dennoch war Taima schon stolz auf seine Abstammung, sowohl als Donnervogel aber auch als Stammesmitglied. Deswegen reagierte er auch manchmal sehr heftig wenn es darum ging und Jemand es in den Schmutz zog. Genau deswegen war er auch so wütend geworden, als Shiro das als Grund genannt und ihn einfach so in die 'Wüste schickte'. Da hatte der Junge einfach eine Sache getroffen, die Taima sehr persönlich nahm. Vielleicht auch weil er ebenfalls Bekanntschaft mit so abfälligem verhalten gegenüber seinem Stamm oder deren Sitten von Anderen Leuten, gemacht hatte. Ja auch wenn es inzwischen besser geworden war als damals, so waren manche Leute immer noch von Vorurteilen geblendet. Taima versuchte immerhin allem gegenüber offen zu sein...nur wenn er wütend wurde, war seine Zunge oft loser als ihm lieb war. Doch momentan tat ihm nicht leid, was er vorhin zu Shiro gegenüber sagte. Warum auch? Er hatte ihn so mies behandelt, da musste man doch wohl mit einer Konsequenz rechnen, oder? Und dann noch so einen Grund, nein das tat ihm ganz und gar nicht leid. Wenn er ihm wieder begegnen würde und, dass würde durch ihr gemeinsames Zimmer der Fall sein, dann musste er sehen was dann passierte. Aber wehe der Violetthaarige würde irgendwas Derartiges äußern...dann würde er erleben, was passiert wenn ein Donnervogel richtig wütend werden würde. Das plötzliche lachen und auch das Gerede von reinrassig, ließ Tai wieder in hier und jetzt kommen. Er hob abwehrend die Hände und sagte: "Schon gut, ich weiß zwar nicht was du damit meinst aber, ich wollte dich nun nicht beleidigen. Wenn ich das habe, tut es mir leid." Klar, er kannte sich mit so was nicht aus, woher auch? Sein Volk hatte wenn, die Pferde nach anderen Kriterien ausgesucht als nach Abstammung und Co. Sie wählten aus nach Schnelligkeit, nach Alter oder eben auch nach Loyalität. Allerdings war das früher so gewesen, heutzutage nutzten sie nur sehr selten Pferde, vor allem weil ihre Umgebung nicht sehr gut dafür geeignet war. Der Hauptteil ihres Zuhauses bestand aus Wald, Felsen und Wasser. Da waren Pferde nun nicht immer geeignet, sie bewegten sich meistens mithilfe von Kanus übers Wasser. Dennoch gab es einige die, die Tiere nutzten und wenn, dann wurden sie eben nach solchen Kriterien wie oben beschrieben ausgewählt. Wieder nahm der Dunkelhaarige sein Handy zur Hand und zeigte ihm zwei Pferde, als Bilder. Das eine wirkte ziemlich klein, besaß lange Haare und wirkte weniger wie ein Reittier. Das Andere hingegen war so, wie er die Pferde kannte die er schon mal gesehen hatte. "Also diese...Ponys kenne ich nicht, ich meine ich habe zwar schon mal welche gesehen aber, nie mit so langer Mähne. Sie sind nicht wirklich groß, oder? Und das Andere sieht sehr schön aus aber...ihnen fehlt das Feuer in den Augen. Wildpferde haben ein besonderes funkeln in den Augen, sie sind anders als gezähmte musst du wissen. Man spürt ihre Verbundenheit zur Herde und auch zur Umgebung, dass ist schwer zu erklären, du musst es selber erlebt haben.", erklärte er und sah wieder mal verträumt ins Leere, "Und ja ich habe eine besondere Verbindung zu Tieren, wenn du das meinst. Sie waren mir gegenüber zwar am Anfang scheu aber, nach einer kurzen Zeit haben sie mich sogar auf ihre Rücken gelassen. Aber ich reite gerne mal mit dir, wenn du das möchtest." Die Zweideutigkeit im Satz verstand er natürlich nicht, er ging nicht von was anderem aus als von Pferdereiten. Als er dann das ungläubige Gesicht von Cama sah, als er erzählte er sei mit Bären unterwegs gewesen, musste er lachen. Ja viele Menschen hatten Angst vor ihnen, kein Wunder sie waren ein imposanter Anblick und nicht immer friedlich. Zumindest den meisten Fremden gegenüber... "Ach sie sind nicht so schlimm, sie können zwar furchteinflössend sein aber, sie sind auch sehr sanftmütig. Ich glaube als ich das erste mal auf eine Gruppe Bären traf, war ich...sieben oder acht Jahre alt. Erst auf ein junges, dann auf seine Mutter...sie hat mich nur kurz beschnüffelt aber, dann war sie ganz freundlich zu mir.  Danach war ich oft mit ihnen unterwegs, entweder mit der Familie oder mit einer anderen, es war wirklich schön. Man kann toll mit ihnen kuscheln oder auch baden. Aber ihre Spiele sind manchmal etwas rau, im Ringen habe ich sie nur ein oder zwei mal besiegt, meistens weil ich die Stelle am Kopf gefunden habe, die man kraulen muss damit sie ganz sanft werden." Er kicherte wieder als er daran dachte...

Aber dieses Kichern blieb im wortwörtlich im Halse stecken, als die Lippen des Anderen ihn so kurz berührt hatten. Das er nun mit offenem Mund da stand und wirkte wie ein Fisch, der nach Luft schnappte war nicht weiter verwunderlich. Sicher er war ein verkuschelter Typ aber...das war nun so unerwartet gekommen, damit hatte er wirklich nicht gerechnet. Genauso wenig als Cama auf einmal ihn anlächelte und ein Kommentar los ließ...aber der kleine Redhead konnte nichts dazu sagen. Und dann fanden sich auf einmal Camas Lippen auf seinen wieder...nicht nur das, sogar seine Zunge suchte sich einen Weg in seinen Mund. So perplex von dem ganzen, konnte Tai sich nicht wehren, er dachte erstmal gar nicht dran. Er ließ es einfach geschehen...und auch wenn er es wieder ungern zugab...der Kerl konnte das verdammt gut. Ging es nur ihm so...oder wurde ihm wieder ziemlich warm? Und warum fing es wieder an in seinem Magen zu kribbeln? Er erwiderte sogar fast automatisch den Kuss, ließ mal Camas Zunge seine umspielen und kehrte die Situation dann um. Doch nach ein paar Minuten dann, stieß er den Goth, nicht wirklich stark aber dennoch bestimmt von sich weg. "W...was? Was zum Teufel sollte das?!" Jetzt funktionierte sein Kopf wieder und erst jetzt realisierte er, was passiert war.
 26.06.13 16:29
vAnonymous
Gast

Das Waldstück  - Seite 6 Empty

 
Mit der Mentalität dieses Redheads musste Camazotz sich wohl noch arrangieren, wenn er ihn in die Kiste kriegen wollte. Auch wenn er der Meinung war, dass in dieser Welt niemand wirklich gleich dem anderen war. Er zum Beispiel war ein Gott in menschlicher Hülle und es war seine Aufgabe, seine Göttin zu retten. Und das würde er auch schaffen... Rassistisch war Camazotz jetzt zwar auch nicht wirklich, ihm war es ziemlich egal, ob jemand Brite, Amerikaner, Asiate oder sonst was war. Er konnte sich mit allem arrangieren. Solange sie ihn verehrten oder zumindest Angst vor ihm hatten. Hm, warum hatte er das eigentlich nicht von Taima verlangt? Gut, er wollte das Jungchen im Bett haben – oder notfalls auch gleich hier – aber dennoch, er hatte da schon von anderen verlangt, dass sie ihn verehrten und fürchteten. Nur eine... eine einzige war es, die er von ganzem Herzen verehrte und die er aufrichtig liebte. Ein Gefühl, dass er nie für einen anderen empfinden konnte. Doch warum war es ihm dann gleich, ob Taima ihn verehrte oder fürchtete? Hm... es könnte daran liegen, dass Taima ihm vorhin empfindlich zugesetzt hatte. Kaum einer hatte Camazotz bisher im offenen Zweikampf schlagen können. Gut, der Zwerg hatte Magie genutzt. Aber dennoch... Cama war beeindruckt. Und das kam beim besten Willen nicht oft vor.
Was dann allerdings die Rassezucht anging, da schien der schwarzhaarige Brite richtig gelegen zu haben. Taima hatte davon keinen blassen Dunst. Und wieder lachte der Goth heiser. „Na, ich verzeih dir die Beleidigung gerade so. Frederic ist ein erstklassiges Shetlandpony, gekürt mit A-Note, das ist quasi das Beste, was man kriegen kann. Ich mein, sieh dir den Gang an, klar aber kraftvoll, ein herrliches Pony. Und immer noch fit. Reinrassig, im übrigen, bedeutet, dass die Eltern, die Großeltern, die Urgroßeltern und so weiter bereits genau derselben Rasse angehörten. Also alles Shetland-Ponys. Die kommen von 'ner ganz bestimmten Inselgruppe, deshalb sind sie auch so klein. Auf den Inseln gab's nicht viel Futter und da mussten die Tiere klein bleiben“ Fast liebevoll lächelte Cama, wenn er sich den etwas pummeligen, mit dichtem goldfarbenen Fell bedeckten Fritti so ansah. „Ach, die Farbe nennt man übrigens Palomino“ Er verband viele schöne Erinnerungen mit dem gutmütigen Fritti, dem er noch heute so viel anvertraute... „Elderberry ist ein richtiges Pferd, das ist der Unterschied. Ponys sind kleiner, Pferde sind groß. Elderberry ist ein Anglo-Araber, eine sehr schöne Pferderasse. Haben viel vom Englischen Vollblut, sind aber so leichtgängig und ausdauernd wie Araberpferde. Ein wunderschöner Hengst, hat schon mehrere Schauen gewonnen und ich hab schon Militaryrennen mit ihm gewonnen. Temperamentvoll, aber leichtführig und aufmerksam, viel Mut und sehr elegante Gänge, fliegt fast ein bisschen“ Er könnte stundenlang über seine Pferde reden, er war auf beide sehr stolz und er gab auch mit beiden sehr gerne an. Doch was Taima dann sagte, ließ ihn doch ein wenig finsterer dreinschauen. „Kein Feuer in den Augen? Ich geb dir gleich kein Feuer in den Augen! Elderberry ist ein Hengst, dem das Feuer nur so aus dem Gesicht sprüht! Ein zahmes Pferd kann das alles, was du von Wildpferden kennst, genauso haben! Nur weil sich Menschen um sie kümmern und es sich leisten können, nach bestimmten Merkmalen zu züchten, heißt das noch lange nicht, dass zahme und reinrassige Pferde ihr Feuer verlieren! Pfh! Keine Ahnung von Rassezucht und dann sowas, kann ich leiden...“ Die Werfledermaus musste tief durchatmen und sich ins Gedächtnis rufen, dass er ein wenig behutsam mit dem Naivling umgehen musste. Er kannte Rassepferde nicht und er hatte null Ahnung, dass ein feines Temperament bei Angloarabern Zuchtgrund war. Nachdem Camazotz also in Ruhe bis 10 gezählt hatte, lächelte er wieder zuckersüß. „Na gut, lass uns nicht streiten. Ich zeig dir meine Pferde mal und dann können wir weiter reden. Vielleicht gefällt dir das Reiten sogar, Honey“ Oh Gott, diese Naivität, das war zu köstlich. Wenn er das einem seiner Kumpel erzählte, das glaubte ihm keiner!
„Bären überlasse ich dir. Ich bleibe da lieber auf Abstand, auch wenn es 'ne Stelle gibt, wo sie beim Kraulen zahm werden. Ich bleib in der Luft und fang Motten“ Selbst Cama hatte eine Stelle am Kopf, bei der er bei ausreichend starkem Schlag paralysiert werden konnte. Und wenn man ihn da sanft kraulte... da hatte ihn noch niemand sanft gekrault, wenn er so darüber nachdachte. Hm. Wäre interessant ob er dann auch zahm wurde.

Succes of the day: Er hatte den Kleineren in einen Zungenkuss verwickelt. Und nicht nur das: Taima erwiderte! Boing! Der Brite konnte es einfach. Und er musste auch zugeben, er genoss diesen Kuss mehr als sonst. Er war zärtlich, sonst ging er forscher an die Sache heran. Aber irgendwas an Taima veranlasste ihn dazu, sehr sanft zu sein. Er nahm sich normalerweise einfach was er wollte. Gut, Taima hatte die Kraft, Elektrizität zu seinem Vorteil zu nutzen, aber das konnte nicht alles sein. Camazotz umspielte behutsam die Zunge des Anderen, kostete ihn zärtlich aus, drückte ihn sogar sanft ein wenig an sich. Er wollte tatsächlich, dass dieser Kuss anhielt, er hatte einen Moment lang vergessen, dass er eigentlich mehr wollte. Doch gerade, als es am Schönsten wurde, stieß Taima ihn weg und fragte perplex, was das sollte. Einen Augenblick lang war auch Cama etwas baff, dann fand er aber zu seiner dämonischen Form zurück und grinste. „Ah, hast du deine Lerchenzunge wiedergefunden, mein hübsches Vögelchen. Ich wollte kosten, wie du schmeckst und du“ Er leckte sich über die noch immer schwarzen Lippen. Der Lippenstift, den er benutzte, war zwar verflucht teuer, hielt dafür aber sogar etwas wilderen Zungenküssen stand. Taima hatte nicht eine Farbschliere an den Lippen. „schmeckst wunderbar. Und gib es zu, du hast es genossen. Na?“ Mit leuchtend roten Augen fixierte Camazotz ihn. Er hatte sein Opfer da, wo er es haben wollte. „Sei ehrlich zu dir selbst, mein Hübscher. Oder würde dein großer Geist wollen, dass du dich selbst belügst, hm? Es hat dir gefallen und wir können das gerne wiederholen, Taima“ Theo strich sich mit dem Daumen über die Unterlippen, der schwarz lackierte, krallenförmige Nagel verschmolz in seiner Farbe fast mit der Lippe. Seine Stimme war dunkel, wie schwarzer Samt und seine roten Augen glühten regelrecht wie die Asche eines großen Feuers.
 20.07.13 1:00
vAnonymous
Gast

Das Waldstück  - Seite 6 Empty

 
Auch wenn Taima nicht viel von Pferdezucht an sich verstand, so bemerkte er dennoch das es wohl generelle Unterschiede bei der Auswahl zu geben schien. Klar, er wusste nicht viel darüber, nur was die Alten aus seinem Stamm ihm darüber berichtet hatten. Für sie zählte Gesundheit, Ausdauer, Kraft und ob Derjenige dem das Pferd dann gehörte, sich mit diesem verstand. Natürlich hatte er auch von Pferden gehört, die Partout nicht zu zähmen waren, die wurden dann von ihrem Stamm wieder frei gelassen. Sie zwangen niemals ein Tier auf biegen und brechen, in Gefangenschaft, dass nützte ihnen und dem Tier nichts. Da hatten allerdings auch jeder Stamm seine eigene Aufassung und Regeln was das anging. Sie brauchten Pferde nicht zwangsläufig, weil sein Stamm mehr im Wald beheimatet war, da gab es auch andere und leichtere Wege. Flüsse konnte man mit Kanus befahren, manche Waldwege waren für Pferde zu schwer passierbar und mehr. Deswegen war sein Stamm auch was Pferde anging, weniger darauf spezialisiert, wie andere Stämme die mehr in der Steppe gelebt hatten. Zumal sein Stamm auch nicht wirklich daran interessiert war, irgendwie andere Territorien zu erobern. Sie waren einfach zufrieden mit dem was sie besaßen...vielleicht war das auch das Problem, von anderen Leuten die heutzutage in den Städten lebten? Der Grund, dass sie irgendwie den Bezug zur Natur und ihren Bewohnern verlernt hatten? Er hörte weiter interessiert zu, als Cama anfing vom Pony zu erzählen, auch wenn er einiges wie das mit der A-Note nicht verstand. "Verstehe...stimmt, er sieht wirklich gut aus. Ich nehme an, dass er zum Beispiel auch gut einen Wagen oder Pflug ziehen könnte, oder?", fragte er nach, denn immerhin waren Pferde bei ihnen zu Hause zum großen Teil Nutztiere, "Und sie bleiben also immer so klein? Das ist wirklich interessant, ich habe solche Pferde noch nie gesehen. Unsere zu Hause sind alle samt sehr groß und kräftig gebaut, sie leben in größer- und kleineren Herden zusammen. Ich habe sie gerne beobachtet, mal von nahem, mal von weitem, sie haben sehr viel mit Menschen gemeinsam. Sie kümmern sich zum Beispiel rührend um ihre Fohlen, wie Mütter und Väter um ihre Kinder. Und manchmal habe ich auch schneeweiße Pferde gesehen, man sagt das diese direkte Nachkommen von dem Pferd sind, was vor vielen Jahren zu den Sternen geritten ist." Letzteres gehörte zu einer alten Legende, einem Märchen, dass ihm seine Mutter immer erzählt hatte. Er mochte diese alten Märchen sehr gerne, vor allem weil aber dieses, da es schön und symbolisch zeigte, wie vertraut Tiere und Menschen sein konnten. Als er so daran dachte und erzählte, bekam er wieder etwas Heimweh und auch einen verträumten Blick. "Aha...sind diese...Militaryrennen denn so was wie Wettbewerbe unter euren Stämmen? So was ähnliches machen wir auch, mit Pferden aber auch mit anderen Sachen, wie zum Beispiel Kanu-Rennen oder Wettschwimmen. Aber Wettreiten kommt auch vor, zum Beispiel wenn wir das Powow feiern. Den Anfang des Frühlings und des Lebens, ist das so was in der Art?" Anhand von solchen Sachen merkte man das Taima sich wirklich nicht mit solchen Sachen auskannte, weder mit der Pferdezucht noch mit solchen Wettbewerben. Als er seinen neuen Kumpan dann aus dem Augenwinkel beobachtete, musste er kichern. Als dieser von den Pferden erzählte, hatte er selber so einen kleinen, verträumten Blick drauf. Sah schon irgendwie...niedlich aus...seltsam aber niedlich...als dieser dann aber ein wenig außer sich war, wegen dem was er gesagt hatte, hob er abwehrend die Hände. "Hey, so hab ich das auch nicht gemeint, ok? Kann ja sein, dass dein Hengst Feuer und Temperament hat, ich wollte nur sagen das ihm das Feuer der Herde fehlt. Oder hast du denn schon mal auf einem wilden Pferd gesessen? Vermutlich nicht, dann würdest du wissen, was ich meine und ja ich hab keine Ahnung von dieser Zucht, von der du da redest. Aber ich wette, du weißt dafür genauso wenig etwas über wilde Tiere, oder?" Auch Taima war nun etwas enthusiastischer, vor allem weil der Kerl ihm gerade etwas unterstellte, was nicht der Wahrheit entsprach. Er hatte nie gesagt, dass Pferde die bei den Menschen lebten, nicht auch wild sein konnten...aber bei frei lebenden Pferden war das immer noch was Anderes. Er kannte den Unterschied...nur das zu erklären war leider nicht so einfach. Das musste Jeder schon selber gefühlt haben, um zu wissen was er damit meinte. Als der Brite dann wieder auf einmal so freundlich war, musste Tai blinzeln als er dann sagte: "Du bist seltsam, erst so aufgebracht und dann wieder so freundlich...aber irgendwie mag ich das." Das letzte hatte er mit einem ehrlichen Lächeln von sich gegeben. "Klar, ich reite gerne mal mit dir aus, bin mal gespannt wie dein feuriger Hengst so ist."
Bei dem Kommentar mit den Bären musste Taima sogar lachen, ja wenn man nicht so gewohnt war, wie er mit diesen riesigen Tieren zu leben, konnten diese Furchteinflössend sein. "Na vielleicht kann ich dir ja mal als Gegenleistung für das Reiten, zeigen das sie ganz nett sind. Oder hast du etwas Angst?", fragte er und wurde am Ende des Satzes ein klein wenig triezend.

Letzteres verging ihm aber schnell immerhin versiegelte der Kerl, Taimas Mund gerade so gut, wie es eigentlich kaum einer je getan hatte. Klar, wer würde auch damit rechnen, dass man aus heiterem Himmel geküsst wurde? Er ganz sicher nicht, nicht nach der Sache die vorhin passiert war mit Shiro...vielleicht war er deswegen auch etwas defensiver als sonst? Obwohl sie wirklich einige Minuten so zusammen verbrachten und Taima, einfach zu perplex war um sich anfangs dagegen zu wehren. Er ließ es einfach mit sich machen...als aber sein Gehirn wieder funktionierte, reagierte auch sein Körper endlich wieder. Das zurückstoßen war dann ein einfacher und eigentlich nachvollziehbarer Reflex, immerhin ließ er sich nicht von jedem einfach so küssen. Vor allem nicht so, wie das eben gerade passier war. Aber...selbst mit Shiro war es nicht so...so...intensiv gewesen...er versuchte seine Gedanken zu ordnen, bis Cama ihm mit seiner frechen Art 'aufweckte'. Die Frage war wirklich mehr als frech...und Tais Augen blitzen wieder auf...obwohl man merkte, dass es dieses mal nicht aus reiner Wut geschah. Vermutlich auch, weil er Tomatenrot im Gesicht war. " Das...das geht dich wenn gar nichts an, klar?!", sagte er laut und versuchte seine Verlegenheit zu verbergen, "Und...und außerdem hättest...du mich erstmal warnen können! Man küsst doch Niemanden einfach so...besonders nicht so!" 
*Mist...jetzt stotter ich schon...verdammt Idiot!*, ärgerte er sich in Gedanken und versuchte irgendwie taff zu wirken, damit er hier nicht als...als...ja als leichtes Opfer zu gelten. Aber in einem Punkt hatte Cama leider recht...er hatte es schon irgendwie schön gefunden. Aber das jetzt laut zugeben...niemals, nicht jetzt...nicht morgend und auch später niemals. Der Dunkelhaarige hingegen schien irgendwie jetzt wirklich ein wenig...angetan zu sein, Taima war zwar naiv aber nicht vollkommen blöd. Das spielen mit diesen roten Augen...die irgendwie verführerisch wirkten...verdammt, nein das sollte er jetzt nicht denken. "Das...das musst du ihn schon selber fragen, ich werde es dir bestimmt nicht auf die Nase binden!", verteidigte er sich schnell aber, dass nächste Kommentar ließ ihn wieder die Fassung verlieren, "Mit dir wiederholen?! Vergiss es, klar?! Nicht jetzt, nicht Morgen und...und...eben so!" Klasse...jetzt hatte er schon Probleme wirklich ganz zu ende zu lügen...zum Teufel mit diesem Kerl.
 26.07.13 17:54
vAnonymous
Gast

Das Waldstück  - Seite 6 Empty

 
Wagen, Pflug ziehen? Camazotz kicherte er wieder, prustete und lachte dann schallend. Er bekam fast einen kleinen Lachkrampf, der kleine Indianer war so derb niedlich und so wunderbar naiv. Er hatte wirklich keine Ahnung davon und der britische Goth amüsierte sich ganz offen darüber. Er wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel und hoffte einfach, dass sein Make Up nicht verschmierte. „Du bist so unheimlich putzig, einfach zum Wegschießen“ Aber es war eigentlich unfair, den kleinen Kerl so auszulachen... seltsam genug, dass Cama auf so einen Gedanken kam! Sonst machte er sich ohne eine Spur von Reue über andere lustig und lachte sie offen aus, er kannte da nur eine Grenze: er nahm niemanden mit Erbkrankheiten auf den Arm. Da war bei ihm schicht im Schacht, schließlich litt seine eigene Schwester an einer beinahe unheilbaren Krankheit. Beinahe unheilbar... er würde einen Weg finden. Und wenn nötig mit Magie. Deshalb war er hier. Nur deshalb... Er grinste immer noch und gluckste etwas. „Sorry. Aber Frederic ist zu alt, um noch zu arbeiten. Er ist mittlerweile 24 Jahre alt, das ist stolz für ein Pony. Ich hoffe, er lebt noch eine Weile weiter und bis es zu Ende ist, bekommt er bei mir sein Gnadenbrot. Er ist übrigens ein Reitpony, der hat nie vor dem Wagen oder gar dem Pflug gestanden. Soweit kommt's noch, das ist kein Arbeitspony. Arbeitspferde sind nicht so fein im Kopf und den Gliedmaßen, die sind stämmiger. Nein, meinen Frederic hab nur ich geritten, auf ihm hab ich quasi das Reiten gelernt. Und ja, die bleiben so klein. Das ist bei Ponys so, die werden nicht größer als 1,50 Meter bis zur Schulter und Fritti ist sogar noch kleiner als du. Ich kann mir vorstellen, dass du noch nie Ponys gesehen hast, die Pferde in Kanada sind wahrscheinlich eher halbwilde Mustangs oder Nachfahren von Spanischen Pferden sein. Diese Schneeweißen werden dann wahrscheinlich eher Albinos oder Cremellos sein, die kommen bei Wildpferden ab und an vor. Diese Legende von dem Pferd, das bis zu den Sternen geritten ist... erzähl mir die, Taima“ Camazotz lächelte, zuckersüß, und er legte leicht neugierig den Kopf schief. Er wusste, wie man sich die Leute köderte. Man ließ sie über sich erzählen oder über das, was sie mochten. Und damit, das sah Camazotz schon an dem Blick des Jungen, könnte er ihm einiges entlocken.
„Stämme? Bei allen Fledermäusen im alten Tempel, du bist sowas von drollig, dich will ich glatt fressen“ Camazotz grinste und offenbarte wieder die spitzen Eckzähne. „Military ist 'ne spezielle Art, durch einen Hindernisparcour zu reiten, der Wassergräben, Hügel, Mauern, scharfe Kurven und so weiter enthält. Es gibt Ritte im Gelände, wenn auch verschärft, eine Dressurprüfung und eine reine Springprüfung. Meistert mein Elderberry alle mit Bravour. Es ist weniger ein Wettkampf der Stämme, eher einer der Nationen. Und einer der besten Züchter. Wir wetteifern, weil wir gewinnen wollen. Oder weil die Wetten entsprechend stehen. Nicht aufgrund irgendwelcher Feste. Was wir allerdings machen, sind Reitershows zur Sonnenwende oder an Weihnachten, et cetera. Mit euren Stammesriten hat das wahrscheinlich so viel zu tun wie ich mit dem Mainstream“ Wenn er über seine Tiere sprach und das schloss nicht nur seine Pferde ein, da konnte er sich regelrecht heiß reden. Dasselbe galt ja auch für seine Hunde, er hatte eine Schwäche für die Bloodhounds entwickelt. Aber seine Foxhounds mochte er genauso, immerhin jagte er auch durchaus. Und er konnte auch viel über Fledermäuse reden, er hatte seit seiner Verwandlung eine Art Bindung zu denen. Daher rümpfte er etwas die Nase, als Taima ihm unterstellte, nichts über wilde Tiere zu wissen. „Vielleicht habe ich nie auf einem Wildpferderücken gesessen und ich habe es auch nicht vor. Aber ich verstehe einiges von Wildtieren. Ich jage, falls du es vergessen hast, und ein guter Jäger kennt seine Beute. Und außerdem“ Er verstummte und schaute in die Nacht hinaus. Er lauschte und zog langsam die Lippen zurück. Dann stimmte er ein schnelles, hohes Fiepen an, das stellenweise zu einem Quietschen wurde und streckte den linken Arm aus. Seine Lippen zuckten immer wieder zurück, zitterten fast. Es dauerte nur einige Sekunden, dann pfiff er kurz. Nur Augenblicke später erklang ein ähnlich zwitscherndes Fiepen aus der Dunkelheit und ein klatschendes Geräusch wie von schlagenden, ledrigen Flügeln war zu hören. Die Geräusche kamen näher und schnell war eine Fledermaus zu sehen, die direkt auf den Briten zusteuerte und sich nach dem Anflug an seinem Arm festkrallte und davon herunter hing. Mit neugierigen Knopfaugen trillerte das kleine Säugetier und Camazotz kraulte sie leise fiepend am Bauch. Dann grinste er Taima an. „Du hast deine Wesen der Lüfte, ich habe meine“ Er ließ die Fledermaus ein wenig an seinem Finger knabbern, bevor er ihr eine vorbeifliegende Motte fing und hinhielt. Gierig verschlang das kleine Ding das Insekt und Camazotz lächelte, während er sie hinter dem Ohr streichelte. „Ich kenne mich mit einigen wilden Tieren besser aus, als du denkst. Und besonders mit Fledermäusen. Gleich und gleich gesellt sich gern“ Die Fledermaus beschnüffelte vorsichtig ihren großen Vetter und Camazotz trillerte leise und beruhigend zu dem Tier. Der Brite konnte von enrage mode zu superfreundlich in weniger als 5 Sekunden wechseln. Taima hatte das soeben mitbekommen und der Schwarzhaarige lachte leise auf sein Kompliment und die Tatsache, dass er es anscheinend mochte, dass Camazotz gerne den wechselhaften mimte. Bingo. Nur dieses Lächeln... der Bursche meinte das wirklich so, wie er es sagte. Taima war so eine grundehrliche Haut, wo fand man das denn heute noch? Es rührte den Größeren ja fast... ach Schwachsinn! Nur weil er lange mit niemandem außer seiner Schwester ehrlich hatte sprechen können... „Elderberry darf aber nur ich reiten. Aber soweit ich weiß, gibt’s hier im Stall die Möglichkeit, sich Pferde zu leihen. Dann kannst du ja vielleicht das alte Sprichwort prüfen“ Er ließ die Fledermaus wieder fliegen und schaute ihr mit einem undefinierbaren Gesichtsausdruck hinterher. „Wie der Herr, so das Gescherr“ Ob der Kleine wohl dieses Mal die Zweideutigkeiten verstand? Jetzt hatte er ihm den Zaunpfahl ja quasi über den Schädel gezogen.
Ein bisschen entrüstet spiele Camazotz aber dann schon, auch wenn es eher Spaß war. „Angst, ich? Der Gott von Blut und Chaos, Krieg und Mord? Pah! Da sollen sie nur kommen! Zeig mir ruhig deine Bären. Ich habe keine Angst, du kleiner Strolch“ Dieses Mal drückte er sich durchaus mit gewählter britischer Artikulation aus, er konnte es einfach.

Jackpot. Er hatte Taima mit seiner Aktion ganz genau an den Punkt gebracht, der bei anderen schon die sichere Bettgeschichte bedeutet hatte. Nur irgendwie... war es anders mit dem Rotschopf. Nur was genau... das vermochte Camazotz nicht zu sagen. Warum war Taima so anders? Warum hatte er nicht gewollt, dass der Kuss aufhörte? Allgemein war er wesentlich zärtlicher und gefühlsintensiver an die Sache rangegangen als gewöhnlicherweise. Warum nur? Er durfte diese Fragen nicht nach außen hin zeigen. Und so zeigte er weiter das dunkle Lächeln auf den schwarzen Lippen und das verführerische Glühen in seinen roten Iriden. Es war nie einer mehr geworden als nur eine Bettbekanntschaft und auch Taima... nein, es war unmöglich. Soweit kam es noch! „Aw, du süßes Herzchen“ Wieder lachte Camazotz leise und blieb ein bisschen auf Abstand. Er sah, das Taima klatschmohnrot angelaufen war und das bedeute für ihn nur, dass er sein Ziel erreicht hatte. Zumindest ein gutes Stück vorwärts gekommen war er, die Teiletappe hatte er aber genommen. Nur musste er jetzt mit Fingerspitzengefühl weitermachen. „Sweetheart, ich tue, was mir gefällt. Und das eben hat mir außerordentlich gefallen. Du bist gut, für einen Anfänger... Und du schmeckst so unheimlich süß, Honey. Warum hätte ich dich vorwarnen sollen, das nimmt doch den halben Spaß aus der Sache. Komm schon, Süßer, ohne die Überraschung gibt es doch keine Spannung im Leben. Oder in der Liebe“ Was zur Feuerwehr hatte er da denn gesagt! Das L-Wort nahm er doch sonst ums Verrecken nicht in den Mund. Holla die Waldfee. Aber gut, vielleicht brachte ihm das ja den kleinen Taima näher... Man, er hatte irgendwie nicht die Gedanken, die er sonst hegte. Er schüttelte leicht den Kopf, bevor er wieder den dunklen Verführer ans Steuer ließ. „Weißt du, dass du ein schlechter Lügner bist, mein schöner Donnervogel? Aw. Ich hatte zumindest nicht den Eindruck, dass es dir nicht gefallen hat und... ich persönlich hätte nichts gegen eine Wiederholung. Du kannst das gut, mein Hübscher, und außerdem...“ Und was? Dieses Mal verstummte Camazotz abrupt und suchte innerlich händeringend nach den richtigen Worten. „... und außerdem... bist du etwas Besonderes... das ist mir vorhin schon aufgefallen, glaub es ruhig. So etwas... so jemand wie dich habe ich nicht alle Tage vor mir“ Das dürfte die Situation vielleicht noch gerettet haben. Eventuell jedenfalls.
 27.07.13 0:12
vAnonymous
Gast

Das Waldstück  - Seite 6 Empty

 
Als der Schwarzhaarige auf einmal anfing zu lachen, blinzelte Taima verdutzt und wusste erstmal nicht was das jetzt sollte. Was hatte er den bitte lustiges gesagt? Für ihn war es ganz normal, dass Pferde schließlich auch für die Arbeit und die Jagd benutzt wurden. Und diese Ponys sahen nun nicht gerade nach geeigneten Jagdpferden aus, sie waren dafür viel zu stämmig und schwerfällig gebaut. Jagdpferde mussten schnell, ausdauernd und vor allem sehr wendig sein, die Ponys die er auf den Bildern gesehen hatte, waren dafür eher ungeeignet. Das er kannte er schon auf den ersten, genaueren Blick den er auf das Bild geworfen hatte. Als er dann hörte was Cama sagte wurde sein Blick finster: "Hey, wehe du machst dich über mich lustig!" Immerhin war es ja nicht seine Schuld, dass er nicht so viel darüber wusste. Er war eben anders aufgewachsen, als andere Kinder und hatte andere Dinge gelernt, als normale Stadtmenschen. Und zu denen zählte seine neue Bekanntschaft wohl, dass merkte man schnell nicht nur an der Ausdrucksweise. Gut Taima hatte auch normale Schulen besucht aber, selbst diese waren meist etwas abgelegen gewesen. So richtig die Stadt hatte er nur selten besucht, mochte auch daran liegen das sie ihn weniger reizte, als ein schönes Stückchen Wald. Als er dann hörte wie alt dieses Pferd war, war Taima sichtlich überrascht aber, kein Wunder. Er konnte das Alter ja schlecht von nem Bild ablesen aber, 24 Jahre war in der Tat ein stolzes Alter für ein Pferd. "24 Jahre? Das ist wirklich alt für ein Pferd...und er ist sozusagen dein ältester Freund, also unter Pferden, was?", scherzte er etwas um die Situation etwas zu entspannen, "Und er hat nie einen Pflug gezogen? Dabei sieht er so kräftig aus, ich wette er hätte das in seinen jungen Jahren bestimmt geschafft. Aber ihr habt ihn nur dazu gebraucht um Anderen das reiten bei zu bringen? Wir lernen es auf den großen Pferden, dann gewöhnen wir uns gleich an sie, wenn dann meistens wenn sie noch jünger sind und noch nicht ganz ausgewachsen sind. Meistens sind es die Söhne oder Töchter von den Pferden, die unsere Eltern schon geritten haben. Und du hast recht, ich kenne diese Ponys nicht, mein Stamm benutzt auch weniger Pferde. Wir haben hauptsächlich Wald und steile Berghänge, dort wo wir leben. Da benutzen wir eher Kanus oder gehen zu Fuß, Pferde kann man dort nur bedingt einsetzen. Aber dennoch lernen wir das Reiten, wenn die Wege kennt, sind sie dort wirklich sehr nützlich." Auch wenn es ein wenig wie eine Rechtfertigung klang, so versuchte Taima lediglich Cama zu erklären, wie es dazu kam das er eben mit Pferden sich nicht so gut auskannte. Das Wort Albino oder Cremello hingegen sagte ihm jetzt nur sporadisch etwas. Die Ältesten sagten dazu, dass es Tiere oder auch Menschen waren, die ohne Farbe geboren waren. Sie galten bei ihnen als Bild, wie die Menschen ausgesehen hatten, bevor der große Geist ihnen Farbe und Unterschiede gegeben hatte. Sozusagen als Urbild dessen, wie Menschen und Tiere einst ausgesehen hatten. Als er dann diese alte Geschichte erzählen sollte, nickte der Rothaarige und begann: "Also es heißt das vor vielen Jahren, als die Welt noch jung war, einst ein Pferd bei einem Stamm geboren wurde, dass schneeweiß war und rote Augen besaß. Man sagt, dass am Anfang aller Dinge, jedes Tier und jeder Mensch einmal so ausgesehen hatte, bevor der große Geist ihnen die Farben schenkte. Doch viele der Leute hielten es für zu schwach und gebrechlich, sie glaubten das es niemals überleben würde. Aber in dem Stamm gab es auch eine alte Frau, die nichts weiter besaß als ihren Enkel, auch sie galten als arm und mussten von dem leben, was Andere weg warfen. Und obwohl sie nichts besaßen, hatten sie und ihr Enkel Mitleid mit dem Tier und baten deren Besitzer es nicht zu töten, sondern das sie sich um es kümmern würden. Die meisten Krieger und auch anderen Stammesmitglieder lachten sie aus aber, gaben ihrer bitte dann nach. So kümmerten sich die beiden um das Fohlen, auch wenn es nicht sehr stark war. Der Enkel saß oft mit dem Tier am Feuer und spielte auf einer kleinen Flöte für es und war sich sicher, dass es ihn verstand. Aber schon bald kam ein sehr schwerer Winter, sodass die kleine Familie nicht viel zu essen übrig hatte. Dennoch teilte der Junge sein Mahl mit dem Pferd aber, es tat dem Tier in der Seele weh zu sehen das seine Freunde hungerten. So zog es eines nachts weg, damit sie überleben konnten. Der Junge bemerkte schnell das verschwinden seines Freundes und versuchte es wieder zu finden, doch als er es fand, war es bereits zu spät gewesen. Die Kälte hatte das Pferd schon geholt und der Junge war sehr unglücklich darüber und als er am nächsten Tag seinen Freund zumindest beerdigen wollte, war der Körper wie durch zauberhand verschollen. Es vergingen wieder einige Jahre ins Land und der Junge war inzwischen zu einem jungen Mann heran gewachsen. Eines Tages wurde ein großes Fest abgehalten und der Gewinner sollte zum neuen Häuptling werden, doch da er kein Pferd besaß, konnte er natürlich auch nicht teilnehmen. Als der Tag da war und der junge Mann in den Wald ging, hörte er auf einmal ein lautes und seltsames Wiehern. Und als er ihm folgte, fand er ein Pferd vor, dass aber ziemlich alt klapprig aussah, von Schlamm und Blättern bedeckt. Es war von Wölfen umzingelt, die es fressen wollten, doch der junge Mann half ihm diese zu vertreiben. Als sie weg waren, danke das alte Pferd ihm und bot ihm an, ihn zu tragen und an den Feierlichkeiten mit teilzunehmen. Obwohl der Krieger bedenken hatte, willigte er ein und als er auf dem Pferd ins Dorf ritt, lachten ihn die anderen schallend aus. Doch schon bald als der Wettstreit anfing, da flog das alte Pferd regelrecht über den Boden hinweg, war so gewand wie eine Windböe und schneller, als ein Pfeil. Mit ihm gewann er den Wettstreit, doch die anderen Krieger neideten ihm seinen Erfolg und sagten, er habe das Pferd gestohlen. Doch dann geschah es, der Schlamm und die Blätter, wie auch das Alter fielen einfach von dem Tier ab. Vor ihnen stand ein weißer, junger Hengst und fragte ob die Männer denn blind seien? er habe ihm immer gehört, er war immer sein Freund gewesen und deswegen, sei er zurück gekehrt. So wurde der junge Mann schließlich der neue Häuptling und man sagt, als er starb, da ritt das Pferd mit seinem Geist hinauf zu den Sternen, wo man sie heute noch sehen kann." 
Als er zu ende erzählt hatte, sah Taima in den Himmel hinauf und beäugte eine genaue Stelle dort. Das Sternbild des Schützen nannten es einige aber, für seine Stamm waren es der Häuptling und sein treuer Freund. er fing an wieder zu träumen, so dass er kaum etwas von dieser Erklärung von Cama mit bekam, als es um die Millitary Rennen ging, sondern nur ab und an nickte. Aber als der Dunkelhaarige sich nun wiederum seinerseits verteidigte, wegen den Wildpferden, da wurde er wieder hellhörig. Vor allem als auf einmal ein Fiepen begann und wie aus dem nichts eine Fledermaus auftauchte und sich an Cama hing. Etwas erstaunt beobachtete er das treiben der Beiden...Fledermäuse hatte Taima nur sporadisch gekannt. Mit ihnen zu reden war sehr schwer, was nicht nur an den hohen Tönen ihrer Sprache lag, sondern auch weil sie Nachts eher unterwegs waren. Dennoch fand er es toll, mal eine aus der Nähe zu sehen. Vorsichtig hielt er einen Finger ihr hin, wo das Tier interessiert, wenn auch zurück haltend dran schnupperte. Klar, Taima war zum Teil, gerade jetzt, ein Vogel und Vögel und Fledermäuse jagten einander oftmals. Doch zumindest überwand das Tier ein wenig die Scheu vor ihm, da es merkte das Taima ihr nichts tun würde. "Du hast recht, du hast deine und ich...habe meine.", sagte er und ahmte einen bestimmten Tier ruf nach. Es dauerte nicht lange und lautlos, wie aus dem nichts saß auf einmal ein großer Vogel auf Tais Schulter. Der Vogel war sehr groß, wesentlich größer als die Fledermaus und beäugte erst Taima und dann Cama, letzteren etwas misstrauisch, mit großen Augen. es war ein ausgewachsener Uhu, der allerdings noch ein wenig müde schien. Taima kicherte, als er sah wie der Vogel seine Augen ab und an schloss aber, nicht dagegen zu haben schien, ebenfalls am Bauch etwas gekrault zu werden. Wiederum schmiegte sich das Tier an Tais Kopf, als wollte es sagen das es gefallen am Kraulen fand. Die kleine Fledermaus betrachtete es zwar auch kurzzeitig aber, momentan schien sie sich zurück zu halten. Schon bald erhob sie sich wieder in die Lüfte, immerhin war es nun dunkel geworden und sie war auf der Jagd. "Schon gut, schon gut, hab verstanden, dein Pferd will ich dir nicht wegnehmen.", sagte er abwehrend, "Und dieses Sprichwort...ich weiß zwar nicht was du damit meinst aber, wird schon einen Sinn ergeben." Natürlich verstand er nicht, das es zweidutig gemeint war, denn hey es war Taima von dem man hier sprach. Zu der Sache mit den Bären, grinster er abermals schelmisch und meinte beiläufig: "Natürlich nicht...du hast keine Angst vor ihnen."


*Das...das macht er doch mit Absicht!*, dachte er wütend und peinlich berührt, als Cama ihn mit seinen Worten wohl etwas aufzog. Es war ihm sichtlich unangenehm, dass er so rot wurde und man dann auch noch so weiter machte. Am liebsten hätte er ihm so einiges an den Kopf geworfen, doch dieses mal war seine Zunge wieder mal sehr gelähmt. Er wusste nicht was er groß sagen konnte...aber irgendwas musste er doch sagen, oder nicht? Vor allem als das Wort Liebe fiel, wurde ihm gleich einige Grad heißer, als ihm lieb war. "Das...das ist keine Entschuldigung, klar?! Man...man küsst nicht einfach so Jemanden...egal warum...du...du...", versuchte er irgendwie sich zu rechtfertigen, "Und ich bin kein Lügner! Ich...ich habe...ich habe nicht gelogen, kapiert?!" Seine Ohren verrieten aber das Gegenteil, unter den Federn liefen sie genauso rot an, dass man kaum noch einen Unterschied bemerkte. Zumal war das mit der Liebe gerade nicht ein gutes Thema, immerhin war er gerade von seinem Freund in den Wind geschossen worden. "Du...du machst das doch mit Absicht! Ich...ich werde mir das nicht mehr anhören!" Damit stand er dann auf und ging, ging einfach weg so schnell es seine Verletzungen zu ließen.

tbc: Die Wohnhäuser :: Haus der Tagesschüler :: Shiro und Tai's Zimmer ~
 30.07.13 21:47
vAnonymous
Gast

Das Waldstück  - Seite 6 Empty

 
[14:18 Uhr, Isley Cavanaugh und Philia Ananor, PP: ??]

Ich hätte schon kaum mehr damit gerechnet, als ich endlich ein Kaninchen höre und sehe, das in meine Richtung hoppelt. Ein kleines und dünnes Tier, aber immerhin, wenn ich schnell bin, meine eigene Beute und irgendwie brauche ich diesen Jagderfolg auch mal wieder. Ich sitze jetzt seit mehr als einer Stunde hier, fast reglos, um kein Tier abzuschrecken und seitdem haben schon einige an mir geschnuppert, wohl neugierig, weil ich nicht nach Mensch rieche. Aber das meiste davon waren Mäuse und Ratten, zu klein und Krankheitserreger, die Jagd hätte sich nicht gewohnt. Bei dem Fuchs, der kurz an mir gerochen hatte, war ich eigentlich versucht gewesen, aber andererseits… nach meiner Begegnung mit Vincent käme es mir irgendwie falsch vor, einen Fuchs zu essen, solang ich eine andere Möglichkeit habe. Und selbst, wenn ich hier einen Misserfolg bei meiner Jagd haben sollte, wovon ich ja schon ausging, kann ich mir immer noch im Notfall mein Essen in der Caféteria oder aus meinem Büro holen. Es hat nur nicht denselben Anreiz, wie eigene, frisch gejagte Beute zu verzehren, wenn ich mir einfach irgendwas aus dem Supermarkt oder der Caféteria hole. Da fehlt die Befriedigung, selbst etwas gefangen und erlegt zu haben. Und genau aus diesem Grund sitze ich jetzt schon seit über einer Stunde auf dem Waldboden in einer dunklen Ecke, die Unterarme und Hände auf dem Boden ruhend und dick von Laub bedeckt. Und tatsächlich, das kleine Tier geht mir in die Falle, als es mit den Hinterläufen die Finger meiner rechten Hand streift. Ich packe es reflexartig und mit hartem Griff an den Beinen, dann präziser mit der linken Hand, bevor ich mit der rechten Hand den Hals des Kaninchens greife, nachdem ich es fest gepackt habe, auch die andere Hand dort hin führe und dem in Todesangst kreischenden Tier den Hals umdrehe. Schnell, sauber und so schmerzlos wie möglich, wie die Jagd für gewöhnlich bei mir abläuft, wenn der Dämon in mir nicht komplett mit mir durchgeht. Ich ziehe ein kleines, aber scharfes Taschenmesser aus meinem Mantel, das Fell könnte ich zwar ohne Probleme mitessen, aber wirklich wild bin ich nicht drauf. Also mache ich mich daran, das Kaninchen sorgfältig zu häuten.
 12.01.14 20:23
v

Das Waldstück  - Seite 6 Empty

 
 
 
Das Waldstück
Seite 6 von 6Gehe zu Seite : Zurück  1, 2, 3, 4, 5, 6

Befugnisse in diesem ForumSie können in diesem Forum nicht antworten
Changing Tides :: Bürokratie :: Archiv :: Altes Archiv :: Inplay :: Der Wald-
Gehe zu: