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Dünen

vAnonymous
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"Eigentlich lese ich nicht wirklich viele Bücher. Meistens nur, wenn ich ein bisschen Beschäftigung brauche. Wie du siehst habe ich es auch ganz schnell wieder in meine Tasche gesteckt." ,grinste ich leicht, und kratzte mich am Hinterkopf. Nach mir sah Damian schon nach einem kleinen Bücherwurm aus, aber nicht so übertrieben wie ich mir einen Bücherwurm vorstellte. Ich stellte mir einen nämlich so vor, dass er nur ständig in der Bücherei abhing, und sich die streberhaftesten Bücher aus den Regalen herausholte. Ok, so konnte man einen Bücherwurm eigentlich nicht beschreiben, aber manchmal gab es halt Leute die soetwas machten, und diese sah ich meistens auch ganz oft. Aber naja, Damian könnte ich als so einen nicht beschreiben, dafür passte er einfach nicht. Er war eher eigentlich so ein bisschen wie ich, gleiche Vergangenheit, fast gleiches Auftreten. Nur die Interesse an Büchern war bei uns anders. Er hatte mehr Interesse, wobei ich weniger Interesse daran hatte. Lieber schalte ich die Glotze an, und schaue mir Comedy Shows an. Oder aber ich gehe in Bars, und bestelle mir einen schönen Cocktail. Ich kann mir da nicht gerade vorstellen, dass Damian das auch machen würde. Außerdem glaube ich auch, dass er sich nicht gern in öffentlichen Orten aufhält, so wie ich dies gern tue. Villeicht kann ich ihn ja mal irgendwann dazu bringen, mit mir mal irgendwo in Bars hinzugehen. Kam drauf an, ob er es überhaupt machen würde. "Bist du gern in öffentlichen Orten?" ,fragte ich Damian nun, weil ich auf Nummer sicher gehen wollte, dass ich auch richtig lag, mit meiner Vermutung.
 25.06.11 14:53
vAnonymous
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Ich nicke verstehend, kann ja nicht jeder so ein Büchermonster wie ich sein, dass im Bett jede Menge Bücher in sich reinschlingt, weil es mal wieder nicht schlafen kann, aus Angst vor Alpträumen, in denen es ganz allein ist. Mina ist wirklich nicht so leicht zu durchschauen, ihr Auftreten lässt erst mal darauf schließen, aber da steckt mehr dahinter, Dinge, die sie nicht offen zeigt. Man merkt es zuerst nicht, aber sie ist wirklich eine interessante Person, deren leben bisher nicht das schönste war, aber sie macht das beste daraus. Ich scharre mit meinen Füßen im Sand und blicke mir noch mal die Verwüstung an, auf Minas Frage hin schüttle ich den Kopf. Ich hasse öffentliche Orte, den Lärm, die vielen Leute, die bedrückende Enge, das macht mir Angst, ich bin lieber mit wenigen Personen an Orten, die ein bisschen abgelegener sind, wo man in Ruhe reden kann und wo es keine Technik gibt. Ich bin einfach nicht fürs öffentliche geschaffen, einmal hat mich ein Klassenkamerad auf eine Geburtstagsparty eingeladen, mir war schwindlig geworden, ich hatte mich mies und schwach gefühlt und kam mir noch verlorener als sonst vor, ich wollte dort nicht sein und bin auch früher als die anderen zurück ins Waisenhaus gegangen, wo ich mich dann eingeschlossen hatte, einen ganzen Tag lang war ich nicht rausgekommen, weil es mir einfach zu viel geworden war, seit dem meide ich Feste und öffentliche Orte eher, ich mag sie nicht und ich bin einfach viel lieber draußen.
 25.06.11 15:15
vAnonymous
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Hab ichs mir doch gedacht. Also war er nicht der Typ der gern in öffentlichen Orten war. Das erklärte auch, wieso er hier in den Dünen war. Hier ist sowieso praktisch niemand, da es hier nur Sand und Meer gibt.- Mehr eigentlich auch nicht. Die Dünen wurden mir auch irgendwie garnicht langweilig, ich hatte ja jemanden mit dem ich reden konnte, also war das ja eigentlich klar. Das hier ist sogar ein ziemlicher Rekord, dass ich solange an einem langweiligem Ort wie diesem hier war. Meistens ging ich immer in eine Waldlichtung, um über alles nachzudenken, wenn ich glaube dass es nötig ist. Mit einer Person dort hinzugehen würde ich nicht mögen, wäre mir zu aufwendig, da sie mich nur stören würde. Wieso, weiß ich nicht so genau, bestimmt weil ich einfach meine Ruhe haben wollte. "Wie kommt es, dass du keine öffentliche Orte magst?" ,fragte ich Damian nun, und blickte etwas verloren durch die Gegend. Irgendeinen Grund musste er ja haben, schließlich geht einer nicht einfach so ungern in öffentliche Orte hinein. Ich fand sie regelrecht manchmal sogar entspannend, aber nur wenn ich Probleme habe. Ich wollte gerade nicht in eine Bar gehen, die Dünen reichen mir gerade völlig aus.
 25.06.11 15:27
vAnonymous
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Ich seufze, als Freundin geht das Mina ja eigentlich schon was an, also beginne ich, zu erklären: >>Als ich fünfzehn war, wurde ich einmal von einem Klassenkameraden auf eine Geburtstagsparty eingeladen, es war mir viel zu voll und laut, ich hab mich regelrecht eingequetscht gefühlt und mir gings richtig dreckig da drin, mir wurde schwindlig und ich hab mich mit einem Schlag mies und schwach gefühlt. Ich hab erst mal versucht, in ne Ecke gedrängt Ruhe zu finden, aber mit dem ganzen Lärm ging das einfach nicht, ich hab kaum noch Luft gekriegt und bin deswegen dann auch gegangen, seit dem hasse ich es generell, an Orten zu sein, an denen zu viele Leute sind und an öffentlichen Orten sind meistens viele Leute. Seit dem Erlebnis hab ich mich auch noch weiter zurückgezogen und nie wieder ne Einladung auf irgendwas angenommen, weil ich mich nie wieder so fühlen wollte, ich hatte einfach Angst an dem Abend, weil ich es nicht gewohnt war und als unangenehm empfand. Du bist da ganz anders, nicht war? Du wirkst viel mehr wie ein Mensch, der es liebt, an öffentlichen Orten zu sein, wo er mit der Musik und dem Alltagslärm verdrängen kann, was ihm im Kopf rumgeht.<< Freundlich lächelnd blicke ich Mina an, das meine ich keineswegs als Kritik, sondern eher als das Gegenteil, ich respektiere Leute, die es schaffen, so gut mit dem ganzen Lärm und der Enge, die öffentliche Orte mit sich bringen, fertig zu werden.
 25.06.11 15:43
vAnonymous
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"Ich wusste nicht, dass man sich bei einer Party so schlecht fühlen kann." ,gab ich erstaunt von mir, und blickte Damian mit großen Augen an. Villeicht fühlte er sich ja meistens so unwohl an öffentlichen Orten, da er eher an viel Freizeit gewöhnt war. Das war auch nicht verwunderlich für einen Drachen, schließlich sind sie immer draußen und fliegen gemütlich in der Luft herum. Da kann man sich sehr gut vorstellen, dass sie sich bei Lärm und anderem lauten Zeugs nicht wohlfühlten. Da kann ich auch irgendwie verstehen, dass Damian sich an solchen Orten nicht gut fühlt. "Ja, wenn ich öfters schlimme Gedanken im Kopf habe, dann helfen mir öffentliche Orte sehr, diese Gedanken zu vergessen." ,antwortete ich gelassen und lächelte fröhlich. "Aber wenn ich Ruhe brauche, dann helfen sie mir nicht wirklich viel, aber ich brauche meist nicht wirklich viel Ruhe, außer wenn ich schlafe." ,lachte ich leise und hatte gerade irgendwie Durst. Schade das ich nichts zu trinken in meiner Tasche hatte, ich glaube ich muss mich besser organisieren, wenn ich das nächste mal rausgehe. Also kann ich nur noch durstig hier stehen, da habe ich einfach keine andere Wahl.
 25.06.11 21:24
vAnonymous
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>>Ich bis zu dem Abend ja auch nicht, aber scheint ja so zu sein und ich sollte es nicht erzwingen, an solche Orte zu gehen, wenn ich mich zwischen vielen Leuten so mies fühle<<, entgegne ich. Ich weis ja selbst nicht, warum ich mich zwischen vielen Menschen so unwohl fühle und kaum schaffe, Luft zu holen. Vielleicht bin ich einfach nicht dafür gemacht, schließlich ist der Ort, wo ich am liebsten bin in der Luft und das ist so in etwa das genaue Gegenteil von ner großen Party, man halt viel Platz, keiner sagt ein Wort, es läuft keine laute Musik und es gibt niemanden, der einen ständig vollquatscht, egal, wie oft man ihm oder ihr sagt, dass man eigentlich nur seine Ruhe haben will, weil einem das alles zu viel wird. Ich bin... Menschen wohl einfach zu unähnlich. Ja, das muss es sein. Ich nicke auf Minas Worte hin und muss grinsen. >>Dachte ich mir schon, dass die Stille dabei wahrscheinlich nicht weiter hilft. Du hast schon als du mich angesprochen hast eher wie jemand gewirkt, der sich an öffentlichen Orten wohl fühlt, so laut, wie du Musik gehört hast.<< Auf ihre nächsten Worte nicke ich wieder. So verschieden und doch versteht man sich so prächtig. Der eine in sich zurückgezogen und still, die andere flippig und liebt Orte, wo viele Menschen sind. Und trotzdem.... Irgendwo sind wir uns ähnlich, die Vergangenheit macht schon viel aus. So viel, dass sie jeden Unterschied in der Gegenwart negieren kann und alle Unterschiede überbrückt, unsre Erinnerungen sind mächtiger, als die meisten denken, sie bestimmen viel über unser Alltagsleben und unser Handeln, dabei können in Erfahrungen auch sehr viele Fehler sein.
 25.06.11 21:45
vAnonymous
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"Dann sollten wir uns also lieber öfters in ruhigen Orten treffen.",lächelte ich Damian breit an, und verschränkte meine Arme gelassen. Nicht, dass ich nur gern an öffentliche Orte ging, ruhige Orte waren mirauch recht. Aber nicht jeden Tag, schließlich brauche ich auch mal MEINE Auszeit, wenn man versteht was ich damit meine. Außerdem wollteich Damian ja schließlich öfters treffen, aber eigentlich sehen wir uns ja sowieso jeden Tag in der Schule, weshalb wir uns auch garnicht sooft treffen müssen. Aber ich wollte ihn ja auch nicht ständig in der Schule treffen, dass wäre mir irgendwann zu langweilig und öde. Treffen wollte ich mich ja auch noch mit ihm, aber natürlich nur, wenn es Damian nichts ausmachte. "Ich weiß, ruhige Musik wie Balladen sind nichts für mich. Die machen mich nur traurig, und manchmal muss ich dann auch weinen.",gab ich ehrlich zu, und blickte etwas beschämt zu Boden. Ja, bei sehr traurigen Liedern muss ich oft weinen, da sie mich an meine Vergangenheit, und den schlimmen Zeiten erinnern, die ich immer aushalten musste. Meine Eltern konnten ja nicht mal sehen was ich jetzt bin, wie ich herangewachsen bin, und wie ich heute lebe. Ich bin mir sicher, dass sie mich immer geliebt haben, und nicht absichtlich gestorben sind. Bei diesen ganzen Gedanken die um mich herumschwirrten, konnte ich einfach nur leise weinen, und tat es dann auch. Ich wischte sie zwar schnell weg, aber Damian musste es sicherlich gesehen haben.
 25.06.11 22:18
vAnonymous
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>>Wäre wohl besser, sonst wäre ich ein mehr als einfach nur lausiger Gesprächspartner<<, entgegne ich lächelnd, ist ja schließlich auch die Wahrheit, ich wäre nervös oder sogar ängstlich, könnte gar kein ordentliches Gesprächsthema finden und, selbst wenn es der Zufall wollte doch, nicht darauf konzentrieren, so was kann dann natürlich schon mal nerven und ich verdenke es niemandem, wenn er oder sie mich stehen lässt, weil ich irgendwelchen Mist quatsche und mich ständig vor Nervosität verhasple. Das kenne ich und mich persönlich nervt es einfach nur, wenn andere das tun, selbst wenn ich weis, dass sie nichts dafür können, solche Personen sind einfach nervös und angespannt und das beste ist dann eigentlich, sie in Ruhe zu lassen oder zu versuchen, sie zu beruhigen. Man kann nicht ordentlich mit solchen Menschen sprechen, muss nachfragen, was sie jetzt gesagt haben, weil es undeutlich war und den meisten Teil der Konversation selbst übernehmen, weil derjenige dann meist auch nicht besonders Gesprächig ist. Bei Minas nächsten Worten lächle ich freundlich und lege ihr eine Hand auf die Schulter. >>Das ist doch nicht schlimm, Tränen sind nichts schlechtes und auf keinen Fall etwas, wofür man sich schämen muss oder was man nicht zeigen sollte, sie sind einfach da und Weinen erleichtert unglaublich, finde ich. Egal ob seelische oder körperliche Schmerzen, Tränen machen es nicht schlimmer, im Gegenteil, sie helfen, das ganze abzulassen und sich wieder zu beruhigen. Ich hab mal einen Spruch gehört: Tränen sind deine besten Freunde, wenn alle anderen dich allein lassen, kommen sie, um dich zu trösten.<< Ich weis, wovon ich rede, manchmal hatte ich mich früher in mein Zimmer eingeschlossen, das Gesicht in den Händen vergraben und geweint, das dann stundenlang, weil ich mich einfach so einsam und allein fühlte, ich hatte meine Eltern damals noch sehr vermisst und mich einsam und allein gefühlt, ich wollte, dass sie endlich kamen oder ich zumindest mal einen Freund finden würde, der für mich da war und sich für mich nur ein bisschen sorgte, aber jeden Tag wurde ich aufs neue enttäuscht, die Tränen waren alles, was mich noch bei Verstand hielt, ohne sie hätte ich nie durchgehalten.... Mina nie kennen gelernt. Als Mina Tränen kommen, überlege ich schon, sie tröstend in den Arm zu nehmen und zu beruhigen, aber ich lasse ich, weil ich nicht weis, ob ihr das nicht vielleicht unangenehm wäre. >>Ist schon ok, du musst deine Tränen nicht vor mir verstecken, sie gehören zum Leben und wie gesagt, sie sind ja nichts schlechtes.<<
 25.06.11 22:46
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Ich schniefte mehrmals, und wische mir meine Tränen immer wieder und wieder weg, aber sie wollen einfach nicht aufhören. Ständig müssen sie laufen und laufen, und dann beschloss ich einfach es sein zu lassen. Es hilft ja sowieso nichts sie ständig wegzuwischen, sie kommen ja immer wieder. Ich blickte immer noch zu Boden, wobei meine Tränen dann zu Boden fielen. Ich wage es ja nicht mal Damian anzusehen, er soll mein Gesicht nicht sehen. Nicht sehen, wie es voller Trauer und Einsamkeit gefüllt ist. Seinen Arm, den er nun auf meine Schulter gelegt hatte, brang mich dazu ihn anzusehen, jedoch wenn, nur kurz. Beruhigen tat er mich zwar nicht, aber ich weiß das ich mich sowieso gleich beruhigen muss. Ich kann ja nicht ständig weinen, dass bringt mir sowieso keine Lösung. Meine Eltern sind gestorben, und daran kann ich auch nichts ändern. Ich hätte gern gewusst, ob sie mich überhaupt geliebt haben, nur das möchte ich gerne wissen, mehr nicht. Niemand wusste genau etwas von meinen Eltern, außer das sie gestorben sind. Das macht mich nur wütend. Ich kann jetzt nichts mehr dagegen machen, total unnötig das ich weine. Außerdem legen meine Tränen sich sowieso gleich, also sollte ich besser an etwas gutes denken, und nicht die ganze Zeit an etwas schlimmes. Ich sollte meine Eltern lieber vergessen, sie sind ja sowieso tot. Und als ich nun Damians Worte hörte, beruhigte ich mich auch wieder, und hörte auf zu weinen. Ich blickte nun wieder etwas herauf zu Damian und lächelte ihn an. Meine geröteten Augen konnte man ganz genau sehen, aber das war mir egal, hauptsache ich war wieder wohlauf. "Danke." ,sagte ich schniefend.
 25.06.11 23:15
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Ich lächle Mina freundlich an und lege den Kopf schief. >>Keine Ursache, schließlich müssen Freunde doch zusammenhalten und füreinander da sein.<< Ich krame die Packung Taschentücher schon wieder raus, zum dritten mal heute, und gebe Mina eins. >>Hier, putz dir doch die Nase, muss vom weinen doch ganz verstopft sein.<< Mina tut mir grade einfach nur leid, ich verstehe ja, warum sie weint und ich wünschte, ich könnte ihre Vergangenheit verändern, umschreiben wie eine Geschichte, die man nicht mag, auslöschen, was Mina zum Weinen bringt, aber das kann ich nicht, ich kann sie nur trösten, als Freund für sie da sein und ihre Tränen mit meinen Worten hoffentlich auch versiegen lassen. Sie hat eben so verloren, einsam und allein gewirkt, als würde ich mich selbst in ihren Tränen wiederfinden.... Ich denke zurück, eher ungewollt, wie ich als achtjähriger in meinem Zimmer lag und die ganze Nacht lang in mein Kissen geheult hab, wie ich mein Kissen umklammert hatte, als wäre es meine Mutter gewesen, die Kälte mir noch mehr Tränen in die verheulten Augen trieb, bis diese brannten. Ich hatte damals tagelang nicht geschlafen oder gegessen, weil ich mich so mies gefühlt hatte, es war einfach so ein schreckliches Gefühl. Ich spüre einen Klos im Hals, na Klasse, jetzt fange ich gleich wirklich an, selbst zu weinen, obwohl ich doch grade noch dabei gewesen war, Mina zu trösten. Bescheuerte Erinnerungen, weg mit euch, ihr seid grade das letzte, was ich brauchen kann, außerdem ist das Vergangenheit und ich habe mich längst damit abgefunden, sollte es zumindest getan haben..... Es kann doch nicht angehen dass ich jetzt, wo ich grade Mina getröstet habe, selbst anfange, zu heulen. Natürlich ist es längst zu spät, die ruhige Fassade zerbricht und mir treten die ersten Tränen in die Augen, ich lächle trotzdem, um zu zeigen, dass es mir eigentlich gut geht, ich diese Tränen aber einfach nicht mehr länger zurückhalten kann. >>Es ist beinahe lachhaft, oder? Da hab ich dich grade getröstet und dann fang ich selber an, zu weinen, weil du mich so sehr an den kleinen Jungen erinnerst, der ich einmal war und der nächtelang weinte, weil er die Eltern vermisste, die er doch nie gekannt hat. Weil die Einsamkeit in deinen Tränen die gleiche ist, die den Jungen damals quälte und folterte. Ich bin schon seltsam, ich verstehe mich selbst so wenig, ich habe das letzte mal geweint, da war ich grade Acht geworden und jetzt, an einem Tag, der eigentlich kaum noch besser sein könnte und an dem ich grade zum ersten mal in meinem Leben nen richtig guten Freund gefunden hab, da schießen mir wieder Tränen in die Augen.<<
 25.06.11 23:48
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Freundlich nehme ich das Taschentuch an, dass Damian mir gegeben hatte, und wischte mir damit meine Tränen weg. Zum Glück habe ich mich beruhigt, und weine nicht mehr. Trauer steht mir überhaupt nicht, da sah ich immer aus wie jemand ganz anderes. Wie jemand der glaubt keinen Sinn mehr im Leben gefunden zu haben, und sich einfach nur verstecken wollte. So bin ich eigentlich auch mal gewesen, aber lieber bin ich fröhlich und gelassen, als traurig und schüchtern. Ok, schüchtern bin ich eigentlich auch so schon, aber eher nur ein wenig, als wie früher im Waisenhaus. Da habe ich eigentlich nicht wirklich viel getan, als still in einer Ecke rumsitzen, und zu gucken was die anderen denn so machen. Klingt ziemlich langweilig, aber für mich war es irgendwie Alltag so etwas gemacht zu haben. Heute mache ich soetwas bestimmt nicht mehr, dafür habe ich zu viele Möglichkeiten woanders hinzugehen. Ich konnte mich aber nun eigentlich nur noch von meinen Gedanken trennen, da ich komischerweise sah, wie Damian plötzlich anfing zu weinen. Schon komisch, dass erst ich geweint habe, und dann Er. Das bringt mich ja irgendwie schon fast zum lachen, ehrlich gesagt. "Ja, irgendwie schon." ,lachte ich leise, und grinste. Ich hielt Damian nun mein Taschentuch hin, damit er selbst seine Tränen wegwischen konnte. "Ich glaube das brauchst nun du." ,hielt ich ihm lächelnd das Taschentuch hin, und wartete darauf, dass er es annahm.
 26.06.11 0:10
vAnonymous
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Ich nicke und nehme dankbar das Taschentuch entgegen, Trauer ist so eine Sache bei mir, sie staut sich - früher über Monate, aber jetzt offenbar über acht Jahre - auf und kommt dann mit einem mal zum Vorschein, früher als Wasserfall, jetzt als einige wenige Tränen, die ich mir lächelnd wegtupfe. >>Danke. Das Leben ist so seltsam, da denkt man, man hat es kapiert und dann, urplötzlich, dreht alles und man fühlt sich, als wäre man von einer Welt in die andere gerissen worden. Für die einen geht es von da an bergauf, für die anderen bergab. Ich freue mich, dass jetzt für mich mal ne gute Wendung kam, ich hab lang drauf gehofft und die Hoffnung beinahe schon aufgegeben, aber du bist wie ein Stern am Nachthimmel, der mich aufschauen lässt und mir zeigt, dass das Leben sich immer noch ändern kann und dass man nicht ewig allein bleiben wird.<< Aber manchmal bilden sich auf einem Weg komische Freundschaften. Wenn sie stirbt, werde ich immer noch jung sein, keine einzige Falte auf meinem Gesicht haben und noch kein Zeichen von Altersschwäche zeigen, ich werd als Mensch immer noch aussehen wie zwanzig, aber eigentlich vielleicht sogar unwesentlich älter als sie sein, es wird bestimmt kein schöner Abschied werden, sollten wir so lange befreundet bleiben, aber vielleicht irre ich mich auch und es wird ein schöner Abschied werden, bei dem wir nochmal zurückdenken können, wenn sie dann nicht vielleicht eine Familie hat und sich eher einen Abschied nur mit ihnen wünscht. Na ja, mal sehen, was die Zukunft mit sich bringt, genau sagen kann man es ja nicht, es sei denn, man ist ein Seher und das bin ich nicht. Ich entspanne ich, die Tränen haben gut getan, sie haben die düsteren Gedanken quasi aus meinem Kopf geschwemmt, wie jedes mal. Nur die Gedanken über die Zukunft, die können sie mir nicht nehmen.
 26.06.11 0:29
vAnonymous
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"Ich finde es ein bisschen komisch, dass wir so schnell Freunde geworden sind. Außerdem sind wir völlig unterschiedlich, und verstehen uns trotzdem gut." ,sagte ich fröhlich, und legte meinen Hände auf meinem Hinterkopf. Kam mir irgendwie viel bequemer vor diese Position, weshalb ich sie auch immer öfters machte. Wie sie bei mir aussah war mir völlig egal, hauptsache ich stand halt irgendwie, und stand nicht ständig wie ein blöder Roboter herum. Meistens stehe ich auch immer mit gekreuzten Beinen, das sah sehr sehr komisch bei mir aus, weshalb ich sie auch gerade lieber lasste. Aber plötzlicherweise meldete sich mein Bauch gehörig, und knurrte leise. Ich denke nicht das Damian es gehört hatte, aber ich musste doch trotzdem etwas essen oder? Kam darauf an, was ich essen sollte, schließlich hatte ich ja garnichts außer meine Kopfhörer und ein Buch in meiner Tasche. Ach wie blöd das doch war, ich hätte mir lieber einen Snack mitnehmen müssen.
 26.06.11 0:43
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>>Es mag sein, dass wir jetzt verschieden sind, aber wir haben eine sehr ähnliche Vergangenheit, beide sind wir allein im Waisenhaus groß geworden und wissen beide nichts oder so gut wie nichts von unseren Eltern. Aber du.... du hast rechtzeitig aufgeschaut, ich erst viel zu spät, das hat uns verschieden gemacht. Wo du, wenn ich das recht verstehe, versuchtest, Licht in dein Leben zu bringen, füllte ich meines mit Finsternis. Ich hab das erste mal aufgesehen, da war ich im Internet auf die Moon Academy gestoßen, ich hatte in der Zeit davor immer nur Schatten gesehen. Deine Lebensweise hat dich zu einem lebensfrohen, energiegeladenen Menschen gemacht, meine mich zu dem in sich zurückgezogenen Bücherwurm, der sich beinahe weigert, das gute zu suchen, weil er es zu lange nicht gesehen hat. Aber der Start war der selbe und das zählt wohl sehr viel, mehr als das, was das Leben aus uns gemacht hat. Wir wissen, wie der andere fühlt, weil wir beide schon mal so gefühlt haben und es vielleicht auch immer noch tun, das ist der Grund, warum wir uns so gut verstehen.<< Ich lächle, ich weis, nicht, ob diese Erklärung die beste ist, aber ich finde sie schlüssig, Erlebnisse schweißen zusammen, das hatte ich im Waisenhaus oft gesehen. Da waren die Brüder, deren Haus abgebrannt worden war, einer von beiden war danach blind, der andere wäre beinahe erstickt und litt unter einer Halbseitenlähmung, ausgelöst durch den Sauerstoffmangel im Gehirn, aber die beiden konnten zusammen noch fröhlich sein, weil sie einander verstanden und das gleiche erlebt hatten. Ich hatte mir immer so jemanden gewünscht und jetzt, neun Jahre später, stand Mina vor mir, eine Waise wie ich, die nichts über ihre Eltern weis und immer allein gewesen war. Da denkt man, das Schicksal hat einen vergessen, will beinahe schon aufgeben und dann setzt es einem plötzlich jemanden vor, mit dem man zu rechnen gar nicht mehr gewagt hatte, das ist schon irgendwie lustig.
 26.06.11 1:01
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"Ja stimmt, ich habe eigentlich immer ins Gute gesehen, auch wenn meistens dann ziemlich schlimme Dinge passiert sind. Aber es gab auch an manchen Zeiten Dinge, die ich einfach nicht vergessen konnte, und auch heute immer noch ständig in meinem Kopf habe. Aber sie behindern mich meist nicht." ,erklärte ich gelassen und lenkte ganz schnell wieder auf ein ganz anderes Thema hin. "Was magst du so für Musik Richtungen? Und,hörst du überhaupt Musik?",fragte ich Damian mit einer hochgezogenen Augenbraue, und musterte ihnmit meiner typischen Jeder hört-doch-Musik Miene. Dann hätte ich mir die Frage eigentlich sparen können, wenn doch hauptsächlich jeder Musik hörte. Aber nicht jeder hörte Musik, manche lesen auch nur, und leben ohne Strom und son Zeugs. Ich kann ohne Musik eigentlich nicht überleben, wenn ich Opernzeugs oder Schlagerlieder höre, dann muss ich einfach ganz schnell zu meinen Kopfhörern greifen, und meine Musik hören. Sonst bekomme ich diesen Scheiß nämlich nicht mehr aus dem Kopf, und habe einen dummen Ohrwurm. Nicht, dass ich Opernlieder und Schlager mochte, aber sie kotzen mich einfach nur an, wenn ich sie nur einmal gehört habe. Lieber höre ich Acid Black Cherry mit ihrer guten Musik, oder auch englische wie Sunrise Avenue oder so. Solche Lieder hatten ja auch sehr guten Geschmack und waren heutzutage IN. Ichdenke Opernliederund Sonstiges blödes Krimskrams hörten nur alte Leute, die meinen das sei Kunst. Mir jedenfalls sind alte Menschen irgendwie egal, hauptsache sie belästigen mich nicht, wie eine alte Oma damals, als ich noch etwas kleiner war.
 26.06.11 13:23
v

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