Irish Pub "Cluricane"

Der Besucherbereich ist relativ groß und hell beleutet für eine Kneipe. Direkt am Thresen befindet sich eine Reihe Barhocker. An den Seiten und im hinteren Bereich findest du mehrere Sitzecken mit einem Holztisch in der Mitte.
Der Raum ist in hellen rot-braun Tönen gehalten und im Hintergrund läuft irische Fidelmusik.
Hinter dem Thersen findet sich eine große Auswahl an Getränken.
Hier kannst du dch mit deinen Freunden ausgelassen unterhalten und dein Getränk genießen.

come from: Der Gang zu den Zimmern, Lehrerwohnhaus

Sobald er das Schild eines irischen Pubs gesehen hatte, wusste Micael, wohin sie gehen würden - auch auf dem Weg hatte er weiterhin Abstand von ihr gehalten, auch wenn er sich draußen deutlich wohler fühlte. Die Sonne nervte wieder, er hatte seinen Kopf immer leicht gesenkt gehalten, damit sein dichte Haar ein wenig Schatten auf sein Gesicht warf. Als sie nun in den Pub traten, sah er einige Sekunden nichts - sobald er nicht mehr blind herumstolpern musste, suchte er sich einen Tisch, der zwar in Fensternähe stand, doch nicht im prallen Schein der Sonne.

"Nun, ich hoffe die haben hier überhaupt was zu essen, würde mich allerdings wundern, wenn nicht".
Er sah Hellgirl an und fragte sie dann spontan: "Was hat sie denn dazu getrieben, hier Kinder unterrichten zu wollen?"

Kurz wartete Micael, dann machte er sich daran, das Gespräch für sich um einiges zu erleichtern.
"Erlauben sie, dass ich sie duze?", fragte er sie spielerisch förmlich, neugierig, ob die trotzige Frau nicht mit Nein antworten würde - das würde sie wahrscheinlich, es würde zu ihr passen und er würde das ignorieren.

pp: Gang zu den Lehrerzimmern

Ich war immer noch etwas verunsichert, da er sich so von mir fernhielt. Ich war es eigentlich gewohnt, sogar die Agenten die eigentlich auf mich aufpassen sollten, hatten zu viel Angst vor mir. Ich glaub aber nicht, dass er aus Angst so einen Abstand zwischen uns hielt. Ich brummte und hob die Hand um mein Gesicht vor der Sonne zu schützen, damit ich wenigstens etwas sehen konnte. Nachdem wir das Pub betreten hatten, suchte er sofort einen Tisch aus. Er war offensichtlich sehr eigen was seine Standorte anging.
Dann zuckte ich mit den Schultern, als er darauf hoffte, dass es in diesem Pub essen gab.
"Ein Freund hat mir von der Akademie erzählt und weil ich zu Hause zu viel Stress hatte, bin ich hier hin gekommen damit ich wenigstens etwas zu tun hab. Ich bin mit Freaks aufgewachsen und die Öffentlichkeit darf nichts von mir wissen, hier gibt es genug komische Wesen und die Öffentlichkeit weiß nichts von der Akademie, von daher..." Ich zuckte mit den Schultern und sah mich kurz im Pub um. Die Irische Musik war nervtötend aber ich konnte es noch aushalten. "Und wieso bist du hier? Du bist ja noch einer von den Normalen, trotz deiner schwarzen Augen."
Ich war beinahe erleichtert als er fragte, ob er mich duzen dürfe. Ich konnte dieses "sie" nicht mehr hören. "Selbstverständlich, der Herr." sagte ich mit einem Grinsen.

Als er ihr zuhörte, begannen ein paar Papierservietten, die auf dem Tisch lagen, sich leicht zu erheben.

"Verfluchte Scheiße, was ist heute eigentlich los?", fluchte er wütend, als er das bemerkte, und ließ die Servietten wieder herunter.
"Warum darf die Öffentlichkeit nichts von dir wissen? Große, muskelbepackte rote Frauen kommen bei den Durchschnittsmenschen doch sicher super an". Er grinste wieder.

Als sie ihn auf seine schwarzen Augen ansprach, stutzte er einen Moment, dann lächelte der Magier amüsiert.
"Die sind tatsächlich ganz menschlich, nicht Ausdruck meiner schwarzen Seele oder Ähnliches. Noch niemals einem Südländer begegnet? Zumindest meine Eltern waren das, vermutlich, auch wenn man es meiner Hautfarbe nicht ansieht. Ich hasse die Sonne". Die Frage, warum es ihn hierher verschlagen hatte, ignorierte er ganz bewusst, vielleicht würde sie das irgendwann später erfahren, vielleicht auch nicht. Aber noch waren sie längst nicht an dem Punkt, an dem er mit ihr auch nur über annähernd Vertrauliches reden würde.

Schließlich kam eine Bedienung und brachte ihnen die Karten, ohne zu Zögern bestellte Micael einen Whiskey als Aperitif und nach kurzem Lesen der Karte Roastbeef mit Beilage.
"Ich denke, dein Leibgericht wird hier auch vorhanden sein", meinte er dann grinsend zu ihr.
"Hast du eigentlich einen Spitznamen? Es ist seltsam, dich immer als Höllenmädchen anzusprechen, so furchteinflößend bist du nämlich nicht".

Mein Blick richtete sich sofort auf die Tischservietten die plötzlich schwebten. Ich war kurz davor sie anzufassen, als ich plötzlich von Mic´s Gefluche aus der Spannung gerissen wurde. "Tja, Magie halt..." sagte ich so, als würde mir ständig das selbe passieren.
Ich verschränkte die Arme hinter meinen Kopf als er eine Frage stellte. "Hab ich auch immer gesagt, aber Superhelden müssen sich immer verstecken." Ich zwinkerte ihm zu und grinste ebenfalls.
"Ein Mensch mit schwarzen Augen? Na ja, in Amerika laufen ja alle möglichen Leute rum aber richtig schwarze Augen?! Klingt nach 'nem Vampir der Durst hat."
Das mit der Sonne hatten wohl viele an der Akademie. "Ich war wohl zu lange in der Sonne." sagte ich als Anspielung auf meine Hautfarbe. Ein Sonnen-fan war ich zwar nie aber es gibt da so 'ne Erfindung die sich Sonnenbrille nennt.
Dass er nicht auf meine Frage antwortete bemerkte ich gar nicht und da die Bedienung kam und uns die Karten brachte, hatte ich auch gar keine Zeit darüber nachzudenken. Ich bestellte ein Bier und legte die Karte ungelesen auf den Tisch. "Hoffentlich..." sagte ich als ich schon meinen Magen knurren hörte.
"Naja, ich bin aber das Höllenmädchen..." erwiderte ich grinsend mit einem gefährlichen Funkeln in den Augen. "Nicht furchteinflößend? War das eine Beleidigung?" Ich knurrte ihn spielerisch an. "Red." sagte ich dann kurz. Ich wollte nicht dass er mich Hell nannte, oder sehe ich aus wie die Hölle?!

"Eine Superheldin also? Beeindruckend", meinte er ein wenig spöttisch zu ihr, seine Augen glitzerten. Er war nie der Held gewesen, er war der Böse, an dem die Helden scheierten. oder noch schlimmer, er war derjenige, der immer davon profitiert hatte, dass sich Pseudo-Helden und Böse aneinander aufgerieben hatten.

"Nein, wie gesagt, ich gehöre nicht zur Gattung der Zecken. Und es gibts nichts Sinnloseres, wofür man magische Energie verschwenden könnte, als Herummanipuliererei am Äußeren - außer es dient zur Tarnung".
Auf ihre Bemerkung mit der Sonne hin grinste Micael und fragte sie: "Woher kommt deine Hautfarbe denn wirklich? Hast du schon immer so ausgesehen?". Er hoffte, dass das nicht allzu beleidigend war, denn eine interessante Frage war es schon.

Als sie ihn anknurrte, musste er fast lachen, und ließ es lieber, sein bedrohliches Gesicht in Retour zu zeigen. Erstaunlicherweise hatte er sich einigermaßen entspannt, denn selten hatte er so viel mit jemandem herumgeschäkert - Micael neigte eher zu Zynismus und Melancholie, aber heute war ein guter Tag, der Anstalten machte, so zu bleiben.
"Wie käme ich denn dazu, dich zu beleidigen, Red?", meinte er mit einem undurchdringlichen Lächeln.

Die Kellnerin erschien mit ihren Getränken und er wandte den Blick hinaus auf die Straße - fast wunderte er sich, wo wohl die ganzen Schüler waren, die Straße zumindest war leer. Nur einige fette Tauben pickten in der Nähe eines Mülleimers auf dem Boden herum. Kleinstadtidylle mal anders.

"Ja, mit bösen Monstern verhauen und sowas...", sagte ich grinsend. Manchmal vermisste ich es richtig in der Kanalisation nach menschenfressenden Riesenwürmern und sowas zu suchen. Wann kann ich hier schon mal mein Big Baby benutzen? Bisher hab ich es nur gebraucht um die Schüler ruhig zu stellen, aber irgendwelche Monster die ich jagen muss gibt es hier warscheinlich nicht. Ich seuzfte, vielleicht würde ich ja doch irgendwann wieder zurück gehen. Lange werde ich es hier jedenfalls nicht aushalten.
"Gut...", meinte ich als er Vampire als Zecken bezeichnete, "...die kann ich nämlich nicht ab."
Ich sah an mir runter als er wieder meine Hautfarbe ansprach, "Soweit ich weiß...", dann hob ich meine Steinhand und spreizte die Finger ab "...die hier auch.", und ließ sie wieder fallen. Sowas wurde ich noch nie gefragt. "Oder ich bin als Kind in einen Topf mit roter Farbe gefallen." meinte ich ironisch und lachte wieder.
Ich war etwas verwirrt durch sein Lächeln, was ehrlich gesagt gar nicht zu ihm passte. Allerdings versuchte ich es zu erwidern, obwohl Lächeln nie so mein Ding war, und ich es mit hoher Warscheinlichkeit auch nicht konnte.
Als die Kellnerin mit den Getränken kam, griff ich sofort nach dem Bier und trank das halbe Glas aus. Ich hatte nicht nur Hunger sondern auch Durst!

"Welche Art von Monstern denn?", meinte er heraufordernd und dachte: Es gibt viele Arten von Monster, für einige wäre sie eines, für einige wäre keiner von uns eines und für die, die mich kennen, bin ich das Monster.
"Woher kommst du eigentlich?

Ihrer Steinhand hatte er bisher wenig Beachtung geschenkt, streift sie jetzt mit einem interessierten Blick und fragte: "Ist die genauso beweglich wie eine normale?".
Ihn würde sie vermutlich sowohl beim Zaubern als auch beim Kämpfen behindern, er war Feinmotoriker durch und durch, auch wenn sein bisheriges Leben eher gröbere Arbeit von ihm gefordert hatte. Seine Hände hatten nicht nur ein Genick gebrochen und waren trotzdem die des Pianisten geblieben, der er irgendwo auch noch war.
Zumindest schien sie nicht empfindlich zu sein, was ihr Erscheinungsbild betraf.

Ihr Versuch der Erwiderung eines Lächelns ließ ihn erneut grinsen, man sah deutlich, dass sie darin ungeübt war. Die Dame bemühte sich, ihn anzulächeln? Ihm war schleierhaft, wie er diesen Sinneswandel geschafft hatte oder was sie dazu trieb, vielleicht war es auch das Bier, welches sie jetzt hinunterstürzte, während er an seinem Whiskey nippte.

Das Essen wurde nun serviert, während er schwieg und sein Gegenüber musterte. Was er von ihr halten sollte, wusste er nicht - ob sie wohl viel las? Ein Instrument spielte? Käfer sammelte? Micael suchte nach Dingen, die man nicht erwartete, Dingen, die einen Menschen ausmachten und einzigartig werden ließen.
"Guten Appetit, rote Miss", sagte er trocken, bevor der Magier sich seinem Essen zuwandte. Erst jetzt wusste er, wie hungrig er gewesen war.

"Alle möglichen. Nur nicht solche mit magischen Kräften, solche die hier rumlaufen." Ich dachte gar nicht daran, dass das auch ihn betraf. Ich mochte so 'nen Zauberkram eben nicht.
"Aus der Hölle!" sagte ich mit einem gespielt-unheimlichen Unterton. Eigentlich stimmte das ja, aber es gab auch eine unspektakulärere Antwort die ich ihm hätte geben können. "Und du? Vielleicht sind wir ja mal Nachbarn gewesen."
"Eigentlich schon.", erwiderte ich auf seine Frage zu meiner steinernden Hand. "Die Finger sind vielleicht etwas ungelenkig.", redete ich weiter, währen dich unter dem Tisch meine Finger knacken ließ. Ich musste innerlich lachen, als ich daran dachte, wie viele Sachen ich von Vater zerstört hatte, bis ich mit der Kraft umgehen konnte. Mein Schwanz hatte auch die ein oder andere teure Vase zerstört aber perfekt mit ihm umgehen kann ich immer noch nicht.
Bevor das Essen kam, hatte ich auch schon die andere Hälfte meines Bieres ausgetrunken, ich hatte eben durst. In meinem Gesicht breitete sich ein fettes Grinsen aus als er mich "rote Miss" nannte, der Name gefiel mir. Dann warf ich einen Blick auf das Steak dass ich bestellt hatte und welches sicher nicht das letzte war was ich heute bestellen würde. Ich leckte mir über die Lippen und begann dann zu Essen, nicht auf die zivilisierteste Weise aber auch nicht wie ein Tier. Währenddessen dachte ich über Mic nach - ich hätte nicht erwartet dass er mir so viele Fragen stellen würde, der kommt eher wie einer von denen rüber die auf den Mund gefallen sind. Ich mochte aber seine schlagfertige Art und solange er nicht zu neugierig werden würde, würde ich auch nicht wieder patzig werden.

"Die magischen Monster sind die allerschlimmsten", sagte er mit einem vieldeutigen Grinsen, während die Servietten schon wieder schwebten. Mit einem etwas entnervten Blick ignorierte er es einfach.
"Kennst du zufällig Sartres Ausspruch: Die Hölle, das sind die anderen? Also ja, in der Hinsicht waren wir wohl Nachbarn. Meine Heimat nennt sich aber britische Inseln, aufgewachsen bin ich in England, Schottland war meine echte Heimat". Micaels Augen schweiften dabei in dem Pub umher - ein schöner Ort, um sich an seine Heimat zu erinnern.

Der Magier hatte nicht wenig Lust, sie weiter auszufragen, irgendwie würde er immer ein Sammler von Informationen bleiben - das Notizbuch in seinem Zimmer wartete auf den Eintrag dieser außergewöhnlichen Gestalt vor ihm. Doch nun hatte er wohl erstmal genug gefragt, sie schien auch eher wenig Spaß daran zu haben, ausgiebig zu erzählen.

Ihr Grinsen, als er ihr guten Appetit wünschte, verwirrte ihn. War das jetzt so witzig gewesen? Hellgirl erwiderte nichts, sondern machte sich einfach über das Essen her, während er mit dem Wink seiner Hand ein neues Bier für sie bestellte. Er musste grinsen, als er sie beim Essen beobachtete, und sagte zur Erklärung: "Du bist die erste Frau mit normalem Appetit, die ich beim Essen sehe".

Dabei schweiften seine Gedanken zu Leah, seiner Leah, der Leah, die nicht aß wenn man sie nicht daran erinnerte oder sie zwang, die immer magerer wurde, je mehr Druck auf ihr lastete. Wenn er sie einmal so essen sehen würde, er wäre glücklich - wenn er sie überhaupt sehen dürfte. Aber darüber wollte er jetzt nicht nachdenken.

Prompt wurde der Magier aus seinen Gedanken gerissen, als die Kellnerin mit dem neuen Bier auf dem Tablett in der Mitte des Raumes stolperte und eine Bierfontäne in ihre Richtung ausbreitete. Sie beide bekamen einiges ab - Micael war nicht so empfindlich, als dass er sich vor ein bisschen Nässe geschützt hätte, das Mädchen strafte er allerdings mit einem so missbilligenden Blick, dass die ohnehin schon schmamesrote und verschüchterte Kellnerin anfing zu heulen, während sie sich stotternd entschuldigte, was ihn erst recht anwiderte.
"Ist das dein erster Tag oder was? Meine Güte, hör auf zu flennen und hol 'nen Lappen. Und ein neues Bier für die Lady".

Als die Servietten wieder schwebten, klatschte ich sie wieder zurück auf den Tisch. Die schwebenden Dinger machten mich nervös und nervten.
Ein Inselaffe? Ursprünglich stamme ich zwar auch aus England aber ich bin in Amerika aufgewachsen und steh' nicht auf Tee.
Was er dann über die Hölle und einen Sartre erzählte, verstand ich gar nicht. Ich hasse dieses Klugscheißer-Geschwafel und Zitier-zeugs. Liegt warscheinlich auch daran, dass ich nicht die Gebildetste bin was solche sachen angeht.
Ich antwortete Mic mit vollem Mund als er sagte, ich sei die erste Frau mit normalem Appetit, die er beim Essen sah. "Ich bin ja auch kein schmales Püppchen das im Wind umkippt." Zum Monster töten brauchte man eben Muskeln.
Nachdem ich geantwortet hatte, vertiefte ich mich wieder in mein Essen. Vielleicht lag es auch nur daran, dass ich so hunger hatte, aber es war das beste Steak das ich seit langem gegessen hatte. Dabei merkte ich gar nicht wie Mic vor sich hin träumte. Doch als ich plötzlich von etwas nassem getroffen wurde, was dem Geruch nach zu urteilen Bier war, drehte ich mich um und sah die junge Kellnerin mit dem kaputten Glas vor ihren Füßen. Ich sah an mir runter und schnaufte "Ich steh nicht auf Bier-Duschen..." murmelte ich und schnaufte. Doch als die Kellnerin auch noch anfing zu weinen und Mic sie anschnauzte, stand ich auf um ihr zu helfen. Mic hatte zwar recht aber auch ein rotes Muskelpaket hat Mitleid.

Er musste grinsen, als sie versuchte, die Servietten wieder auf den Tisch zu klatschen, und ließ sie los, damit das auch klappte. Micael wollte sie damit nicht ärgern, stattdessen sollte er mal wieder einen größeren Zauber ausführen, doch er schreckte davor zurück, seine Energie zu verschwenden.

"Nein, der Wind macht vermutlich eher einen großen Bogen um dich", meinte er trocken und widmete sich seinem Essen, das recht rasch verschwunden war. Sie schien sich nicht weitergehend mit ihm unterhalten zu wollen, dementsprechend ließ er sie auch in Ruhe essen, zumindest so lange, bis Bier den Boden sowie Tisch flutete.
Dass das Höllenmädchen nun auch noch aufstand, um diesem völlig nebensächlichen Mädchen zu helfen, verfinsterte sich seine Miene ein wenig - ihm würde es nie einleuchten, was das Mitleiderregende an Tränen war, er hasste Gefühlsausbrüche jeder Art, erst recht von Menschen, die man nicht annähernd kannte. Trotzdem fügte er mit einem einfachen Zauber das Glas wieder zusammen und ließ auch die Flüssigkeit wieder an ihren Bestimmungsplatz wandern - jetzt allerdings verstaubt und ganz sicher nicht mehr trinkbar - damit die Frauen nicht einen solchen Aufriss drum machten. Ihm war es am liebsten, wenn er in Ruhe seinen Whiskey austrinken konnte und sich nicht die verheulte Fleppe der Kellnerin ansehen musste.

Ich wusste nicht genau wie Mic das mit dem Wind meinte also ignorierte ich das und brummte nur ein "Hm".
Während ich der Kellnerin half, beobachtete ich wie Mic das Glas mit seiner Magie wieder zusammen setzte und die Flüssigkeit zurück fließen ließ. Es wunderte mich, erst meckert er sie an und dann hilft er ihr doch. Das wäre schon mühsam geworden wenn sie das hätte aufwischen müssen. Ich sah ihn an und versuchte zu Lächeln. So eine Art "danke". "Das Bier trink' ich aber nicht mehr.", meinte ich und zeigte auf das Bier während ich der Kellnerin noch einen bösen Blick zuwarf. Diese stürmte wieder zurück hinter die Theke und begann ein neues Bier zu zapfen.
Ich seufzte und setzte mich wieder zu Mic, hatte aber keine Lust über das Passierte zu diskutieren. "Du hast mir noch nicht erzählt warum du hier bist." erinnerte ich ihn beiläufig während ich aus dem Fenster sah. Ich hatte fast nicht bemerkt, dass er meine Frage ignoriert hatte. Wenn mir andere Leute was erzählen höre ich meistens nicht zu, ich bin eben keine gute Zuhörerin.

ihr Lächeln, als er ein größeres Durcheinander vor seinen Augen abwendete, ließ ihn noch etwas düsterer blicken. Fand sie das so toll, dass er dem kleinen Kellnermädchen so Arbeit erspart hatte? Nun, schade, dass er meistens ganz bestimmt nicht der Wohltäter war, doch er strebte ohnehin nicht danach irgendwem zu gefallen mit seinem Verhalten.

Dass sie auf ihre Frage zurückkam zeigte ihm eine ganz unerwartete Art von Aufmerksamkeit, bisher hatte er nicht das Gefühl gehabt, dass sie das wirklich hören wollte, dass sie überhaupt irgendetwas davon hören wollte, was er gesagt hatte. Und gleichzeitig brachte ihn diese Frage immer aufs Neue in Verlegenheit, weil er ihr ganz sicher nicht sein Herz ausschütten und den wahren Gund nennen würde. Der Magier senkte den Blick auf seinen Teller, dann schaute er sie mit einem kleinen, zynischen Lächeln an und sagte fast ehrlicher als geplant:
"Ich bin hier, weil ich dahin, wohin ich will, nicht kann, nämlich nach Hause. Die Leute hatten halt genug von mir - jetzt quäl ich stattdessen kleine Kinder" - er grinste, mit einem harten Ausdruck in den Augen. Jeder, mit dem er sprach, bekam eine andere Variation von Antwort auf diese Frage, und vielleicht war das bisher eine von denen, die der Wahrheit am nächsten kamen.

In dieser kleinen Idylle hatte Micael sicher keine Angst mehr davor, sich offen deprimiert zu zeigen, außer vielleicht, wenn irgendwelche Engelviecher oder ähnliches ankamen und krampfhaft helfen wollten. Und jedes Mal, wenn seine Gedanken in Richtung Heimat schweiften, neigte er zu Melancholie, die sich dann in seinem Gesicht spiegelte und ihn ein weniger weicher wirken ließ, aber diese Momente verzogen sich schnell wieder und bald würde er so weit sein, sie ganz hinter sich gelassen zu haben, da konnte man sich sicher sein.

Ich war überrascht, dass Mic mir so antwortete. Ich hätte gedacht er würde sich mit irgendeinem Spruch raussreden. Das mit dem Kinder quälen brachte mich jedoch zum lachen. "Hm, ich glaub die qäulen eher dich."
Ich sah ihm selten in die Augen, ich wusste nicht genau warum aber ich sah Leuten generell selten in die Augen. Das war kein Zeichen von Schwäche, vielleicht war ich es immer noch gewohnt meine gelben Augen zu verstecken aber ich sah anderen nur in die Augen um ihnen zu drohen.
Ich schluckte, ich hatte Durst und nach dem Steak war mein Mund verdammt trocken und ich wollte mein Bier. Hunger hatte ich auch noch, was mich wieder ziemlich angespannt machte. Vielleicht suchte ich auch deshalb wieder das Gespräch mit Mic "Wo wolltest du eigentlich hin, als du den Gang entlang gegangen bist?".
Eigentlich war ich froh, dass ich Mic noch getroffen hatte; 1. wäre ich nicht quer durchs Gebäude gerannt um den Klassenraum zu suchen und 2. wüsste ich nicht was ich mit dem Tag anfangen sollte. Vermutlich würde ich in meiner Wohnung hocken und Fernsehn.