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Irish Pub "Cluricane"

vAnonymous
Gast

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Ich neigte den Kopf lediglich kurz zur Seite, sagte jedoch nichts weiter zu dem Gedächtnisthema. Mit den gesagten Worten, war das Thema sowieso für mich gegessen, weswegen es logischer Weise keiner weiteren Worte benötigte. So. Der Wolf war also weder ein Hund, noch ein normaler Hund- sondern ein Wolfsdämon- oder Dämonswolf, wie mans auch drehen wollte. Wobei es auch arg eigenartig gewesen wäre, da ich mich schon gefragt hätte, was Mephisto für Späße mit seinen Begleitern trieb- eine grüne Nase bedeutete bei Tieren, bei normalen Tieren, ja wohl kaum etwas gutes, wenn dies nicht von Natur aus so war. Als er durch ein Niesen jedoch ein Spinnennetz ausspie, hob ich beide Augenbrauen. "Sicher, dass du 'nur' ein Wolfsdämon bist- nicht noch irgendwas mit Spinne dazwischen?" Denn Dämon hin oder her- ich hatte bisher eigentlich nur wenige Dämonische Wölfe getroffen, die Spinnennetze ausniesten. Nun, um ganz genau zu sein, bis auf ihn jetzt, hatte ich noch keine von solch einer Art getroffen. Aber für alles gab es eben das erste Mal, obgleich das immer schrecklich zweideutig klang. Auf Destroys Bemerkung hüstelte ich leicht, zog es jedoch vor, lieber einen weiteren Schluck von Cider zu nehmen, als groß etwas darauf zu erwidern. Das, war vielleicht so auch eher sicherer. Außerdem kümmerte sich Mephisto ja sowieso um ihn- obgleich wenig sanft.
Ah~ der Spinnennetze- niesende Wolf hieß also Spider. Nun, gut, wenn der Name wegen seiner Art gewählt worden war, erklärte das natürlich durchaus so einiges. Ich nickte Spider leicht zu. "Dito~" Ich nippte wieder am Cider, nur um dann festzustellen, dass mein Glas mit dem letzten Nippen endgültig leer war. Ich seufzte leicht. "Noch einen Cider, bitte~", rief ich zum Barkeeper, der an einem anderen Ende der Bar gerade beschäftigt war. Mehr als drei Gläser sollte ich davon allerdings vielleicht nicht unbedingt trinken. Das Zeug war hier zwar nicht besonders hart, und ich war das Zeug eigentlich gewöhnt, doch wollte ich wenigstens bis zum wirklichen Abend noch soweit nüchtern sein, dass ich nicht schon leichte Gleichgewichtsstörungen und dergleichen bekam.
Fragend neigte ich den Kopf zur Seite, als Mephisto sagte, die Schule wäre nicht begeistert, wenn sie wüsste, mit wem ich spreche. "Wegen Ihrem Laden?" Schließlich lächelte ich jedoch und winkte leicht ab. "Wenn die Schule wegen alles und jedem, mit dem die Schüler reden, agieren oder dergleichen entsetzt wäre, würde die Schulleitung und das Personal wohl kaum mehr etwas anderes machen, als ständig wie vom Donner gerührt herumstehen und entsetzt herumstarren. Ich schätze aber mal, dass die schon einiges gewohnt sind- oder eben einfach einiges dulden." Ich zuckte leicht mit den Schultern. Überdies war es ja auch bis zu einem bestimmten Punkt meine Sache, was ich tat und nicht. Und mit wem ich Kontakt hatte. Es sei denn, ich plante mit eben solchen Personen die Schule in die Luft zu jagen oder derartiges- das wäre dann aber schon eine andere Ebene. Ich dankte mit einem Nicken, als ich seine Karte in Empfang nahm und verstaute. "In wiefern denn eigentlich magische Waffen?" Magische Artefakte ja gut, das benötigte eigentlich nicht unbedingt weiterer Nachhakungen, aber von magischen Waffen hatte ich noch nie besonders viel gehört. Lediglich dann und wann mal die ein oder andere Legende oder Geschichte, oder etwas dergleiches, mehr aber auch nicht. Ein wenig nachdenklich nahm ich dem Barkeeper das neue Glas mit dem Cider aus der Hand und nahm sogleich einen Schluck.
 07.03.11 21:37
vAnonymous
Gast

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NUR st gut. Ich bin ein Wolfsdämon mit Spinnenfähigkeitn, ein Art Spiderman-Wolf sagte Spider und lache bellend auf.
Destroy grinse Eileanóra an Sorry Kleine, mein Name ist übrigens Destroy und ich bin ein nicht humanoider Schattendämon sagte er und verneigte sich leicht.
Na ja trotz dem ich denke die Schule würde wirklich nicht wollen das du mit Mördern und Dieben trinkst murmelte Spider unverständlich und gerade das Mörder war wirklich kaum zu verstehen.
Ich lachte Schallend über ihre Bemerkung Na stell dir das mal vor, wie die die ganze Zeit mit offenen Mäulern da stehen und glotzen wie die Fische sagte ich und gab dem Barkeeper die drei leeren Gläser zurück Spider was darfs jetzt sein?. Öhm nun Scotch, ein doppelter antwortete der Wolf und ich nickte und bestellte. Prost Eileanóra sagte ich und trank einen Schluck Ah erst Klassik.
Über ihre Frage musste ich erst nachdenken Nun meine Liebe, es gibt Waffen die magisch verstärkt sind, also Härter als Diamant sind, es gibt auch Waffen die der Träger befehligt und die selbst agieren der Waffe die einen Fluch verbreiten, wenn sie vom falschen getragen werden, es gibt auch welche die sich verwandeln können, du siehst es gibt viele Möglichkeiten je nach Wunsch. erklärte ich lächelnd
Willst du unseren Laden mal sehen? fragte Destroy und seine Augen leuchteten. Auch er trank von seinem Whisky, Spider und ich hatten schon leer.
Das wäre eine gute Idee hast du Lust? erklärte ich und rief dann dem Barkeeper zu Zahlen bitte.
Das macht mit dem vom letzten Mal 120erklärte er und zog meinen Deckel hervor.
ICH KRAMTE IN DEN Innentaschen meine Mantels und holte einen licht glänzenden Dolch hervor. Ich sah mich kurz um und reichte ihn dem Barkeeper dann Hier wie bestellt nagelt Zechpreller automatisch am Türpfosten fest. Fürs nächste mal hab ich noch 80 gut flüsterte ich und der Keeper nickte und verstaute den Dolch.
Ach ja ich hab deins auch gleich bezahlt sagte ich zu dem Mädel.
Dann stand ich auf Also wenn du Lust hast dir mal meinen Laden anzusehen folge uns unaufällig sagte ich zwinkernd und verlies den Pub.

tbc: Ondarels mareko
 08.03.11 21:11
vAnonymous
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[Einstieg]


Mit einem Geräusch, welches seine Panzerstiefel verursachten, halb Knirschen, halb Klacken, lief Vincent ohne ein bestimmtes Ziel durch die Straßen der kleinen Stadt. Der hohe Dämon war tief in Gedanken versunken, den Sonnenuntergang registrierte er nur beiläufig. Die Straßen waren in orange-rotes Licht getaucht, welches mehr und mehr ins Rot tendierte. Hätte er seiner Umgebung ein wenig mehr Aufmerksamkeit geschenkt, so wäre seine Erinnerung bei den vielen Kriegen stehen geblieben, die er schon erlebt hatte. Vincent hätte sich an das Blut auf der Erde erinnert und auch daran, dass es Zeiten gegeben hatte, in denen er dieses Blut genossen hatte. Vielleicht war er ein Mörder, vielleicht hatte er hunderttausende Leben auf seinem dunklen Gewissen. Aber schuldig... nein, er fühlte sich nicht wirklich schuldig. Er konnte die Vergangenheit nicht ändern, selbst wenn er es gewollt hätte. Was brachte es, sich schuldig zu fühlen für das Blut, das an seinen Händen klebte? Nein, Vincent war ein Dämon, ein Hoher noch dazu, und er bereute nichts in seinem Leben. Zumindest nicht die Kriege.
Sein Blick fiel auf ein vertrautes Gebäude, vertraute Schriftzüge und einen vertrauter Geruch stieg in seine Nase. Beinahe hätte er noch gegrinst, hier gab es also wirklich einen Irish Pub. Das waren doch mal keine schlechten Nachrichten, auch wenn Vincent genau gesehen gebürtiger Schotte war. Übermäßig viel trank er auch nicht, obwohl es ihm nichts ausmachte, wenn er mal eben zwei oder drei Flaschen guten Whisky leerte. Sein Organismus nahm den Alkohol eher als eine willkommene Abwechslung im Speiseplan des Dämons auf, wirklich betrinken konnte er sich nur, wenn er Unmassen von Alkohol in sich reinschüttete. Aber ein oder zwei Liter Guiness, das schadete nicht. Sofern es wirklich echtes irisches Guiness war, was Vincent zu testen gedachte. Er betrat also den Pub, wobei seine scharlachroten Augen zuerst langsam von einer Ecke zur anderen gingen... Der Pub war schon recht gut gefüllt und Vincent erregte ein wenig Aufsehen, als er stolz und aufrecht zum Tresen ging und sich dort auf einen der Barhocker setzte. Der Barkeeper ließ auch nicht lange auf sich warten, schon mal einen Pluspunkt für ihn und den Laden. „Ein Pint Guiness und danach einen großen Single Malt, und zwar heute noch!“ Er war gerne mal gereizt, wenn er nicht sofort bekam, was er wollte. Aber der Barkeeper hatte offenbar schon gemerkt, dass mit dem Schwarzhaarigen nicht gut Kirschen essen war und beeilte sich zumindest mit dem Pint. Welches allerdings nicht lange bei dem Dämon überlebt, der ohne mit der Wimper zu zucken ansetzte und das Glas auf Ex austrank. Immerhin, es schien echtes Guiness zu sein, Farbe, Geschmack und Konsistenz stimmten. Sofort schenkte der Barkeeper den Single Malt nach und platzierte ihn vor Vincent. Bei dem Whisky ließ er sich etwas mehr Zeit und holte ein Buch aus seinem wallenden Mantel, welches er ständig bei sich trug. Er hatte sich dort eine Seite markiert, an der er zuletzt stehengeblieben war und die über eine seiner Lieblingswaffen, die Desert Eagle, berichtete. Langsam nahm er einen Schluck und begann zu lesen, obwohl er die Seiten schon fast auswendig kannte.
 29.03.11 21:47
Rasse
Magier

Beruf :
Lehrer

Gespielt von :
Mic

vMicael
Gefühlsanalphabet

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cf: Micaels Zelt

Ohne Ziel war der Magier durch die noch unbekannte Landschaft gelaufen, immer weg vom Zelt, seine Miene so stürmisch und gefährlich, dass die Leute vor ihm zurückschreckten. Vielleicht konnte man ihn für unglaublich wütend halten, doch fast niemand hätte erraten, dass es unglaubliche Sehnsucht war, die an seiner Selbstbeherrschung nagte und aus dem kühlen Magier ein nervliches Wrack machte. Der einzigen Person, die das sofort gewusst hätte, galt dieser Gefühlsausbruch, den Micael nun in Alkohol ertränken würde, um nichts in Schutt und Asche legen zu müssen. Noch immer befand er sich in einem seltsamen Schockzustand, nahm wenig wahr, aber das Schild des Pubs, in dem er schon gestern gewesen war, zog ihn sofort an. Was gab es besseres als irisches Bier, um sich besinnungslos zu trinken?

Noch immer mit Todesblick rauschte er in den Laden, was den Barkeeper ganzschön zusammenzucken ließ - dass andere anwesend waren, hätte Micael vermutlich nichtmal wahrgenommen, wenn da nicht eine ihm bekannte, sehr mächtige Aura gewesen wäre. Überraschte wandte er seinen Blick dem hohen Dämonen zu und grüßte ihn mit einem kurzen Nicken, bevor er sich stumm neben ihm an der Bar niederließ. Zu viel mehr Sozialität war der Magier jetzt auch nicht mehr fähig, auch wenn es ihn normalerweise gefreut hätte, den Kollegen, den er schon fast Freund nennen konnte, wiederzusehen. Einziges Zeichen seiner Sympathie blieb erstmal, dass er zwei Finger hob, wodurch der Barkeeper hastig unter die Theke tauchte und zwei Gläser mit dem Whisky füllte, den Micael gestern ausdrücklich verlangt hatte. Zwar verlangte es ihm eher nach viel als nach hochwertigem Alkohol, doch erstmal würde er zur Begrüßung mit Vincent trinken.
Für den Barkeeper bot sich wahrscheinlich ein verdammt einschüchterndes Bild, denn ein hoher Dämon in Kombination mit einem unglaublich mies gelaunten Magier mit Liebeskummer war durchaus als bedrohlich zu bezeichnen. Er ließ sich allerdings nicht viel anmerken, während er die Gläser vor die beiden Männer stellte und sich dann recht weit zurückzog.

Micael war sich recht sicher, dass Vincent sein Schweigen verstehen würde. Selbst wenn man Micaels Gesichtsausdruck als normal deutete, konnte ein Hoher wie Vincent problemlos in seiner Aura spüren, wie aufgewühlt der junge Mann war. Es kostete ihn einen unglaubliche Selbstüberwindung, Aleah nicht einfach zu folgen, bei ihr zu bleiben, und gleichzeitig war er wahnsinnig wütend auf sich selbst. Die Situation war einfach absurd gewesen, und wenn er daran dachte, welchen Eindruck Leah gewonnen hatte, hätte er am liebsten auf irgendetwas eingeprügelt, vorzugsweise auf sich selbst.
 29.03.11 23:51
vAnonymous
Gast

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Vielleicht würde er öfters in diesen Pub gehen, auch wenn die Preise mächtig stolz waren. Zwar noch im normalen Bereich für guten Alkohol, aber stolz. Was erwartete man auch von einem Pub außerhalb Großbritanniens? Und es war ja nicht so, dass Vincent am Hungertuch nagte, dass nun wirklich nicht. Bezahlen konnte er sein Bier und den Whisky allemal und auch alles weitere, was mit Sicherheit noch dazukommen würde. Dass er völlig allein an der Bar saß, störte den Dämon nicht weiter, auch wenn um ihn herum fröhlich geplaudert wurde. Die Atmosphäre hatte ohne Widerworte einen Hauch von Irland, auch wenn Vincent die Sprache vermisste. Hier sprach keiner Irisch oder irischen Dialekt, aber man konnte nicht alles haben. Das Leben war nun mal bekanntermaßen kein Ponyhof.
Die Gäste hier hatten sich dann anscheinend an die Gegenwart des Hohen gewöhnt, wandten sich wieder ihren Gesprächen zu und beachteten ihn nicht weiter. So war es Vincent am liebsten, er war nicht besonders aufmerksamkeitsbedürftig. Das Problem dabei bestand eigentlich nur, dass er unter Menschen immer Aufsehen erregte. Und dennoch mochte er die Menschen, auch wenn er nie ein sein würde und wollte. Ihre Ignoranz gegenüber der Welt und den Bewohnern derselben war für andere Hohe und nicht selten auch für ihn ein Grund, sie zu verfluchen, gleichzeitig half sie anderen Wesen, zu überleben und sich unter ihnen aufzuhalten, ohne erkannt zu werden. Es waren liebenswerte, kleine Idioten, die Menschen. Nun, die ohne magische Fähigkeiten zumindest, die gewöhnlichen Menschen, die Vincent allerdings nicht geringer schätzte. Er hatte gesehen, wozu ein einzelner Mensch fähig sein konnte und er konnte nicht umhin, manche Menschen zu bewundern. Sie lebten im Vergleich zu ihm und seiner Art so kurz und schufen so viel.
Während er seinen Whisky trank und sein Buch weiter las, spürte er Cerberus' Gewicht an seinem Oberschenkel, als ob die dreiläufige Schusswaffe ihm klar machen wollte, dass sie auch noch da war. Irgendwie hatte fast jeder von Vincents persönlichen Gegenständen ein Eigenleben, von seinem Mantel über Cerberus bis hin zu dem Medaillon um seinen Hals. Ihm sollte es egal sein, was längerer Zeit der Präsenz eines Hohen ausgesetzt war, entwickelte mit der Zeit sein eigenes Leben. Fast schon zärtlich tätschelte er den Dreiläufer, als wollte er ihn beruhigen.
Vincent sah auf, als eine nur zu bekannte Aura das Lokal betrat. Oder besser, hinein rauschte wie die apokalyptischen Reiter höchstselbst. Micael, der Magier, der dem Hohen in einigen Punkten sehr ähnlich war. Und der einer der wenigen Menschen war, die ihn in einem fairen und ehrlichen Kampf geschlagen hatte. Das Nicken des Magiers erwiderte er einfach, er sah schon, dass Micael nicht gerade in Sonnenschein-Laune war. So neutral das Gesicht des Magiers auch war, seine Aura und seine Augen waren tödlich. Dennoch beschwerte Vincent sich nicht, dass er sich zu ihm gesellte und auch gleich zwei weitere Whisky orderte. Der Barkeeper bekam auch sehr schnell mit, dass man die beiden besser nicht wütend machte – in Micaels Fall ihn nicht dazu brachte, völlig die Selbstbeherrschung zu verlieren. Er stellte den Schnaps ab und... doch, man konnte es so bezeichnen, dass er sich in Sicherheit vor dem Dämon und dem Magier brachte. „Kluger Mann“, murmelte Vincent und grinste leicht. Wenn Blicke töten könnten, hätte man hier erst einmal die Putzkollone durch rauschen lassen müssen.
Ein bisschen genauer studierte er dann doch die Aura des Magiers – er war emotional aufgewühlt, gleichzeitig wütend und traurig und... na, las der Hohe da etwa Liebeskummer? „Harter Tag, huh?“ Mehr sagte er nicht, nahm allerdings dass angebotene Glas in die Hand und hob es kurz, bevor er ansetzte. Er trank nicht gleich aus, musste aber zugeben, dass es guter Schnaps war. Micael war nicht zum ersten Mal hier. Und Vincent würde darauf wetten, dass er seine Sorgen jetzt im Alkohol ertränken wollte.
 30.03.11 11:33
Rasse
Magier

Beruf :
Lehrer

Gespielt von :
Mic

vMicael
Gefühlsanalphabet

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Wenn man sich Micaels Ausstrahlung in diesem Moment bildlich vorstellte, erschien um den Magier ein enorm großes und sehr sehr schwarzes Feld. Ein paar Gewitterblitze, vielleicht noch, und ein ungesundes Leuchten, als sei der Mann direkt der Hölle entstiegen. Schon als Kind hatte er anderen mit seiner Ausstrahlung Angst gemacht, und damals war er noch deutlich weniger bedrohlich gewesen. Selbst die Augen des schmalen, verschreckten Kindes hatten andere erschaudern lassen, wenn sie sich ausnahmsweise auf jemanden richteten. In einem Zustand wie jetzt erweckte der Magier enormes Aufsehen, auch wenn er komplett still war, doch niemand wagte es, ihn auch nur zu lange anzusehen.

Vincents Anwesenheit wirkte seltsamerweise irgendwie tröstlich - er war nicht aufdringlich, fragte ihn nicht sofort aus oder versuchte nicht, dem aufgebrachten Magier zu nahe zu kommen, was ziemlich ratsam war. Micael war schon ziemlich stolz auf sich, dass er seine emotionale Verwirrung noch nicht in Gewalt ausgelassen hatte - wenn ihm noch jemand so auf die Pelle rückte wie Red eben, konnte er allerdings für nichts mehr garantieren.
Kurz prostete er Vincent zu, bevor der Whisky in seinem Rachen verschwand, als wäre es Wasser. Er hatte heute zwar schon einiges gehabt, aber sein Körper vertrug verdammt viel Alkohol. Außerdem baute er ihn durch magische Ausgleichsreaktionen sehr rasch ab - im Moment ziemlich unerwünscht. Der Kommentar des Kollegen ließ Micael nur nicken und ein wenig das Gesicht verziehen, bevor er fast amüsiert sagte: "'Hart' ist eindeutig untertrieben. Ich kann nichtmal glauben, dass mir das alles an einem Tag passiert ist....".
Kopfschüttelnd grummelte er in sich hinein - flüchtig erinnerte er sich an Gespräche mit Schülern, den nervigen Unterricht, die Sache mit Red... und dann noch Raoul. Und zur Krönung dieser vollkommenen Strapazierung seiner Nerven und Kontaktfähigkeit dann Leah, seine Leah, vor der er sich immer verstellen musste, zu der er nicht ehrlich sein durfte. Bei diesen Gedanken schloss er kurz die Augen, weil er das Gefühl hatte, sein Kopf müsse explodieren. Ob er sie wohl geküsst hätte, wenn Red nicht gekommen wäre?

Inzwischen hatte er mit einem Handzeichen Bier für sich geordert, das wiederum recht schnell verschwand. Er merkte nichtmal, dass die Gläser vor ihm leicht schwebten, eine seiner nervösen Angewohnheiten, wenn er sein magisches Kraftfeld nicht gut genug unter Kontrolle hielt. Selbst die Flüssigkeit in den Gläsern schwebte seperat....
Mit einem Mal zuckte er zusammen, woraufhin die Gläser hart wieder auf dem Tresen landeten und einen Teil ihres Inhalts verloren, was Micael mit einem saftigen schottischen Fluchen kommentierte. Nervös fuhr seine Hand in die Tasche, in der Leahs Brief gelegen hatte, den er durch Red vollkommen vergessen hatte - er war verschwunden.
Micael war sehr kurz davor, etwas zu zerstören....sehr, sehr kurz. Blasphemische Flüche vor sich hinmurmelnd stützte er den Kopf auf die Arme, das Gesicht verborgen, und schien seine Umwelt vollkommen vergessen zu haben.
 30.03.11 15:33
vAnonymous
Gast

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Richtig gewettet. Der Schnaps war schneller weg als warme Brötchen beim Bäcker und jetzt zweifelte der hohe Dämon wirklich kein Stück mehr an Micaels Absichten. Abhalten würde Vincent ihn nicht, er war alt genug, um selbst zu wissen, was er tat. Notfalls würde er ihm sogar beim anschließenden Kotzen die Haare zurückhalten, es war ja nicht das erste Mal, dass sich jemand in seiner Gegenwart hoffnungslos betrank. Damals bei der Armee war das schon ab und an passiert, besonders bei den jüngeren Soldaten. Einem gefrusteten Magier wie Micael kam man auch besser nicht zu nahe, das würde nicht mal Vincent riskieren. Der Chaosdämon war ohne Zweifel stark, aber so aufgewühlt wie er jetzt war, könnte er Kräfte freisetzen, von denen er selbst nichts wusste. Nein, ihn jetzt auch nur anzufassen wäre wohl der Fehler des Jahrhunderts. Da konnte man auch einen Junkie zum Apotheker machen.
Die Antwort des Lehrers auf seine Frage klang amüsiert, aber bitter, genauso wie sein Gesichtsausdruck. „Ich sehe schon, dein persönliches Waterloo heute?“ Jeder hatte mal solche Tage, an denen man sich fragte, ob einem nicht alles zu viel wurde. Dann kamen noch tausend andere Komponenten dazu, die auf einen einstürmten und einen nur noch zu Boden drückten. Es gab solche Tage... Micael hatte gerade einen wirklich harten dieser Sorte hinter sich.
Wenn er nicht reden wollte, war das in Vincents Augen genauso gut, er kannte das. Er wollte genauso ungern reden, wenn er mal wieder einen dieser Waterloo-Tage hatte. Verglichen mit seiner Lebensspanne waren sie relativ selten, aber er kannte diese Tage. Und dann wollte er seine Ruhe. Dass Micael sich zu ihm gesetzt hatte, hieß nichts. Vincent spürte, dass es ihm schlecht ging, wenn er reden wollte, würde er das schon. Es brachte ja ohnehin nichts, ihn zu irgendwas zwingen zu wollen. Soweit konnte der Dämon seinen Arbeitskollegen schon einschätzen, da waren sie sich relativ ähnlich. Im Moment brauchte der Mensch eher jemanden, der ihn nicht gleich mit Fragen bombardierte und dazu hatte Vincent nun wirklich keinen Grund.
Die schwebenden Gläser betrachtete er eher gleichgültig, sie zwei beachtete ohnehin kaum jemand. Falsch – man vermied es, den Blick zu ihnen zu wenden. Und selbst wenn es jemand getan hätte, dann wäre es Vincent genauso egal gewesen. Aber das magische Kraftfeld um seinen Kollegen ließ ihn eine Augenbraue hochziehen. Solange es nur bei schwebenden Gläsern blieb, war alles in Ordnung, aber den Magier strahlte eine gewisse Kraft aus, die Vincent aufmerksamer werden ließ. Zur Not würde er eingreifen können, aber er ging erstmal davon aus, dass es nicht nötig sein würde. Soweit musste er auf die Selbstbeherrschung des Mannes neben ihm vertrauen.
Die Gläser kamen hart und mit Inhaltsverlust wieder auf dem Tresen auf, verbunden mit saftigen Flüchen, die Vincent schwer an seine Heimat erinnerten. „Nicht schlecht, hab ich lange nicht gehört“ Er war nie wieder nach dem Verlust seiner Familie in Schottland gewesen, außerhalb war es nicht so gut um die Flüche bestellt. Der Dämon vermutete allerdings, dass seine Flüche nicht nur mit der kleinen Levitation zu tun hatte, sondern aus seinem Gemütszustand resultierte.
Kurz darauf verbarg der Magier das Gesicht in seinen Händen und fluchte besser als ein Knastvogel. Seine Aura war, sofern möglich, noch dunkler geworden, aber auch von Schmerz durchtränkt. Irgendwie bekam Vincent ein wenig Mitleid mit dem Mann, der ihm so ähnlich war. Er würde es sicher nicht aussprechen, das machte es nur noch schlimmer. Aber er gab zu, dass Micael ihm leidtat. Er war nicht unbedingt der einfühlsamste Dämon, selbst jetzt sagte er nichts, trank nur seinen Whisky aus und blieb einfach da. In der Situation wüsste er auch keine richtigen Worte, da konnte man nur das Falsche sagen. Besonders gegenüber einem Mann wie Micael.
 30.03.11 16:27
Rasse
Magier

Beruf :
Lehrer

Gespielt von :
Mic

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Gefühlsanalphabet

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Auf die Waterloo-Anmerkung hin nickte der schwarze Magier düster und war drauf und dran, seinem Unmut Luft zu machen, doch dann schwieg er doch wieder, in typischer Manier, während sein Alkoholpegel nur sehr langsam stieg.
Den Kommentar zu seinen Flüchen hörte er nicht einmal, während eine Welle von Schmerz und Selbsthass über ihn rollte. Warum zum Teufel hatte er den Brief nicht sofort aufgemacht, als sie weg gewesen war? Ihr Blick brannte noch immer in seinen Augen... Natürlich hatte sie den Brief selbstzerstörend gemacht, schließlich hätte sie niemals bei ihm sein, nichtmal Kontakt zu ihm aufnehmen dürfen.

Micael fühlte es sanft zwischen seinen Fingern knistern und wusste, dass er jetzt irgendein Ventil finden musste, ansonsten würde er den Pub in Schutt und Asche legen. Eine Möglichkeit wäre, nun Sport zu machen, einfach zu rennen, bis alle Gedanken verschwunden waren und er vor Erschöpfung zusammenbrach, doch das dauerte eine ganze Zeit und außerdem musste ihm dabei nur irgendwer in die Quere kommen, um die ganze Wut des Magiers zu spüren zu bekommen.
Nein, Micael musste seine Selbstbeherrschung jetzt wiederfinden und irgendeinen Ausgleich für das, was in seinem Inneren brodelte, finden. Er straffte seine Körperhaltung, schloss die Augen und sperrte als ersten Schritt seine Magie in sich selbst - eine enorme Leistung in seinem Zustand, die zur Folge hatte, dass er zwar weniger Gefahr für seine Außenwelt darstellte, sich aber noch deutlich schlimmer fühlte. Während er ein weiteres Bier vernichtete, versuchte er sich darauf zu konzentrieren, was es genau war, was er im Moment fühlte. Er hatte genug Selbstdistanz, um zu wissen, dass es vor allem Wut auf sich selbst war. Eine Seite von ihm war wütend auf ihn, weil er sich schwach gezeigt hatte, Raoul von der Geschichte erzählt hatte und Leah umarmt hatte. Und ein anderer, sehr schmerzhafter Teil, war wütend, weil er so kühl zu ihr gewesen war und sie noch mehr verletzt hatte. Er hasste sich selbst dafür, wie er mit ihr umging. Und der andere Teil seiner Emotionen waren Erschöpfung, Selbstbetrug und...ja, und. Die Sehnsucht. Er sehnte sich nach ihr, danach, von ihr berührt und beruhigt zu werden, nach ihrer Stimme und danach, endlich über alles reden zu können. Er brauchte ihren Rat in so vielen Dingen - diese Erkenntnis tat Micael besonders weh, weil er sich selbst gern in der Position sah, keine Hilfe zu brauchen und dafür verantwortlich zu sein, sie zu beschützen und ihr zu helfen.
Langsam ging der Magier die Dinge durch - seinen Selbsthass würde er niemals ändern können, und die Sehnsucht...auch nicht. Das einzige was blieb, war irgendetwas zu tun, um es nicht mehr in sich vergraben zu müssen, denn so würde er früher oder später ersticken.
Er öffnete die Augen wieder und starrte auf die Rückwand der Bar, blickte sich selbst hasserfüllt in die gespiegelten Augen, und sagte dann unvermittelt, ohne den Dämon anzuschauen: "Vincent? Darf ich dir etwas anvertrauen?". Seine Zunge schien zu brennen, als er das ausgesprochen hatte - was war er eigentlich für ein Weichling geworden? Gleichzeitig fühlte er, dass Vincent wahrscheinlich der Richtige war, um ein bisschen Ballast von seiner Seele zu nehmen - der Kollege war ihm so ähnlich, dass er ihn vielleicht verstehen konnte, und hatte außerdem eine ganze Menge Lebenserfahrung. Micael ging auch davon aus, dass er mit Vincents Verschwiegenheit und seinem Taktgefühl rechnen konnte, was ihn schon ziemlich erleichterte.
 30.03.11 17:27
vAnonymous
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Eigentlich hätte der Dämon die Waterloo-Bemerkung zurücknehmen müssen. Napoleon hatte ja im Vergleich zu Micael Luftsprünge gemacht, als er die Schlacht verloren hatte. Sein Kollege war völlig fertig, es war ein kleines Wunder, dass nicht wirklich mehr passierte oder passiert war. Micael war wirklich interessant, durch und durch. Für einen Menschen hatte er eine erstaunliche Selbstbeherrschung, von der manch ein Dämon noch lernen könnte. Dabei war er noch recht jung, auch für sterbliche Verhältnisse. Vincent hatte schon viele Menschen gesehen und getroffen, zahllose von ihnen und unzähligen Charakters. Aber immer wieder wurde er von ihnen überrascht, ein Punkt mehr, den er an den Menschen so liebte. Sie waren nie berechenbar, so sehr man es auch versuchte. Selbst Vincent war leichter zu durchschauen, wenn man einmal wusste, wie er tickte. Allerdings musste es erstmal dazu kommen und soweit hatte es noch niemand gebracht.

Das Kraftfeld um Micael herum wurde schwächer. Der Magier verschloss seine Magie wieder, wie er es schon bei dem Kampftraining der beiden auf der Waldlichtung getan hatte. Immerhin kam es so nicht zu einem plötzlichen Ausbruch, der unter Umständen gefährlich werden konnte. Micael war mächtig, wohl oder übel einer der mächtigsten Magier, die Vincent bis dato untergekommen waren. Dennoch oder gerade deswegen behielt er die gefährlich brodelnde Aura im Auge, wie den ganzen Magier.
Doch im Moment sah es eher so aus, als ob sein Gegenüber sich selbst ganz gut im Griff hatte. Und auch weiter versuchte, sich in den Griff zu kriegen. Was anderes hätte Vincent auch nicht erwartet, zumindest soweit er Micael einschätzen konnte. Was sich bei diesem Mann als recht schwierig gestaltete, selbst dafür, dass er ein Mensch war. Aber im Moment pulsierte seine Aura nur so vor negativen Emotionen – Wut, Hass, Trauer, auf eine gewisse Weise. Er hatte einen wirklich, wirklich, wirklich miesen Tag gehabt... Er hasste sich selbst, wie ein geübter Auraleser wie Vincent relativ leicht erkannte. Ein wenig neugierig war der Dämon natürlich schon, was heute geschehen war, dass Micael hier rein kam und Stimmung verbreitete, wie sie sich manche Partei ihm Krieg gewünscht hätte, um die Truppen des Gegners in die Flucht zu schlagen. Und weshalb er gleichzeitig so ein Wrack war. Ohne sich seine Neugier anmerken zu lassen, lagen seine feuerroten Augen weiter auf dem Mann neben ihm, als dieser ihn plötzlich fragte, ob er ihm etwas anvertrauen dürfte. „Natürlich“ nickte er leicht, seine Stimme ruhig, kühl. Er hatte lange trainiert, sie so unter Kontrolle zu halten. Langsam stellte Micael auch die richtigen Fragen, viele fragten, ob sie es konnten. Obwohl es in diesem Moment vielleicht keine schlechte Frage gewesen wäre. Dass dieses Gespräch unter ihnen bleiben würde, war selbstverständlich, Vincent hätte es auch niemand geraten, jetzt zuzuhören.
 30.03.11 20:17
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Magier

Beruf :
Lehrer

Gespielt von :
Mic

vMicael
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Vincents Antwort auf seine plötzliche Frage war einsilbig und klar, ohne zu zögern, ganz wie er es von dem Dämonen erwartet hätte - im Endeffekt hatte er ohnehin darauf vertraut, dass es für den Kollegen in Ordnung war, doch für ihn war es auch eine Frage von Manieren, zumindest ein wenig vorzufühlen.
Er schaute Vincent nicht an, während er langsam begann zu erzählen.
"Mich hat heute die Vergangenheit eingeholt, nach einem vorher schon mehr als anstrengenden Tag. Fakt ist, dass jemand in meinem Zelt erschienen ist, während ein halbnackter Schüler in meinem Bett lag".
Allein bei dem Gedanken schüttelte Micael halb belustigt, halb verzweifelt den Kopf.
"Natürlich hatte ich nichts mit dem - aber es hat so ausgesehen. Und es ärgert mich, dass mich das stört.... neben der Tatsache, dass ich eine Person wiedergesehen habe, zu der ich ein ohnehin extrem schwieriges Verhältnis habe".
Er seufzte leise und malte mit dem Finger auf der Theke herum, drehte dann unbewusst an dem hölzernen Ring an seinem Ringfinger.
"Ich bin in einer Situation mit ihr, in der alles was ich tun oder nicht tun kann falsch ist. Absolut alles" - er sagte das nicht verzweifelt, auch wenn tiefe Verzweiflung und Schmerzen hinter diesem Satz steckten. Er wollte kein Mitleid von Vincent, sondern es sich auf seine Art von der Seele reden und vielleicht eine Meinung dazu bekommen, die ihm ein bisschen weiterhalf oder ihn zumindest ein kleines bisschen tröstete.
Er wusste genau, dass er bis jetzt wahrscheinlich noch in Rätseln sprach, was die echte Situation anging, doch er vertraute auf Vincent, dass dieser die richtigen Fragen stellte, wenn er wollte. Micael selbst fiel es extrem schwer, die Geschichte überhaupt zu strukturieren oder einen Anfangspunkt zu finden - eigentlich müsste er dafür die Geschichte seines Lebens von der Geburt an erzählen, doch das würde niemanden interessieren.
Micael fiel es immer extrem schwer, zu glauben, dass jemand sich überhaupt für ihn persönlich interessierte - deswegen war es auch schwer, ihm irgendwelche zusammenhängenden Geschichten zu entlocken. Noch dazu, wenn man überlegte, wie misstrauisch und scheu der Magier war.
 30.03.11 21:10
vAnonymous
Gast

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Vincent ahnte nur, wie viel Überwindung den Magier allein die Frage kostete, ganz zu schweigen davon, ihm wirklich zu erzählen, was ihn so aufwühlte. Es störte den Hohen auch nicht, dass Micael es vermied, ihn anzusehen, wahrscheinlich hätte er in seiner Situation dasselbe getan. Seine Aufmerksamkeit lag ungebrochen bei Micael, während dieser begann, zu erzählen.
Von seiner Vergangenheit eingeholt... na, wenn ihm das nicht bekannt vorkam. Zum größten Teil war Vincent mit sich im Reinen, aber den Brudermord würde er sich nie verzeihen können. Auch wenn er ganz genau wusste, dass es damals keinen anderen Weg gegeben hatte. Es hieß in diesem Moment entweder er oder Konstantin. Und er hatte sich für sein Leben entschieden. Warum auch immer...
Warum der halbnackte Schüler bei ihm im Bett gelegen hatte, fragte Vincent gar nicht erst nach, weder laut, noch in seinen Gedanken. Er konnte sich vorstellen, dass es eine dieser urkomischen Situationen war, die einfach nur falsch aufgefasst wurden. Und dieser 'jemand', der ins Zelt gekommen war, war also ein Teil von Micael Vergangenheit. Und wenn er vorhin wirklich richtig herausgelesen hatte, dass der Magier Liebeskummer hatte, dann vermutete er glatt, dass dieser Jemand eine Frau war. Eine Frau, mit er einst eine Beziehung gehabt hatte.
So, ein schwieriges Verhältnis... dahinter konnte alles mögliche stecken. Dass er sie oder sie ihn einfach verlassen hatte, dass ein Kind dazwischen gekommen war oder es einfach einige delikate Angelegenheiten in dieser Beziehung gegeben hatte. Aber das war schlicht zu... einfach. Dann hätte der Besuch dieses Jemands ihn nicht so aufgewühlt. Genau genommen musste es nicht mal eine Beziehung zwischen den beiden gegeben haben... Allerdings war das anzunehmen, nachdem Micael gemeint hatte, es habe ihn gestört, dass dieser Jemand gedacht hatte, er hätte etwas mit dem Schüler gehabt.
Um allerdings richtige Rückschlüsse zu haben, müsste Vincent etwas mehr über Micaels Vergangenheit wissen, die anscheinend recht komplex und schmerzhaft gewesen war. Er bemerkte, wie der Magier an dem Ring spielte... Das Rot in Vincents Augen wurde einen Moment dunkler, als er sich den schlichten Ring durch das Zwielicht betrachtete und eine Sekunde zog er die Augenbrauen zusammen. Interessant... Warum war er ihm nicht schon eher aufgefallen?
Wieder einmal musste er dem Mann Respekt zollen. Seine Worte verrieten stille Verzweiflung, seine Stimme war immer noch vergleichsweise ruhig. Es konnte Stolz sein, sich nicht vor seinem Kollegen 'blamieren' zu wollen. Auch wenn Vincent zumindest einen winzigen Teil seiner Gefühle nachvollziehen konnte. Als ob nicht auch ein hoher Dämon wie er solche Gefühle hegte. Selbst die Verzweiflung konnte er einigermaßen nachvollziehen. Man könnte jetzt alles auf die Frauen schieben, solche Sprüche kannte Vincent zu genüge. Aber hier waren sie einfach unangebracht.
„Du liebst sie“ Keine Frage, eine trockene, nüchterne Feststellung, wie sie nur von Vincent kommen konnte. Sie war auch weniger für Micael, als mehr für ihn selbst gedacht. „Sie stellt allerdings etwas dar, dass du am liebsten vergessen würdest. Und es doch nie können wirst, wegen ihr. Hab ich Recht?“ Es würde ihn wundern, wenn er völlig daneben legen würde. „Du hast nie mit deiner Vergangenheit abgeschlossen, nicht wahr? Und dass sie wieder aufgetaucht ist, lässt nur alte Wunden aufreißen“ Es war nun wirklich nicht zu übersehen, dass Micael nur mit Schmerzen daran zurückdenken konnte. „Gestattest du mir eine Antwort auf die Frage, weshalb dein Verhältnis zu ihr so extrem schwierig ist?“ Er hatte diese Art der Fragestellung bewusst gewählt, denn Fragen stellen konnte man immer. Es war nur unsicher, ob man eine Antwort bekam.
 30.03.11 22:31
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Du liebst sie....
Micael war erstarrt, zusammengezuckt wie ein geprügelter Hund, während dieser grausame Satz immer wieder in ihm nachhallte. Er wollte widersprechen, wollte schreien und Vincent schlagen, weil er etwas ausgesprochen hatte, das er nicht hören wollte, nicht so, so vollkommen ernst und wahr. Und doch wusste Micael ganz genau, dass der Dämon Recht hatte - auf eine Weise, wie er sich einredete. Nicht so wirklich, so richtig... in seinen Gedanken kannte der Mann viele Ausflüchte. Für ihn war das Konzept Liebe immer fremd gewesen, niemals hatte ihm eine Person auf diese Weise etwas bedeutet oder hatte er erfahren, wie es war, geliebt zu werden. Kein Wunder, dass er selbst ohne die ganzen Hindernisse zwischen Leah und ihm wohl niemals fähig wäre, ihr zu sagen, dass er sie liebte.
Er schluckte mühsam, blickte auf seine Hände, die sich zu Fäusten geballt hatten, und wirkte trotz seiner Stärke und Beherrschtheit fast wie ein kleines, furchtbar unglückliches Kind, das trotzig und ernst schwieg.
Vincents nächste Sätze ließen den Magier dann plötzlich den Kopf wenden und in die roten Augen schauen, zum ersten Mal, seit er den Pub betreten hatte.
"Ich würde sie niemals vergessen wollen - schwache Menschen wollen solche Dinge, weil sie sich vor den Schmerzen schützen wollen".
In diesem Fakt konnte man einige Dinge über den schwarzen Magier lesen - zum einen war er grundsätzlich selbstdestruktiv und darauf eingestellt, Schmerzen für sich selbst eigentlich immer in Kauf zu nehmen. Und außerdem waren die Erinnerungen mit Leah zum Teil mit Sicherheit seine glücklichsten - natürlich schmerzte es furchtbar, an die Dinge zu denken, die er nie wieder haben würde. Und doch sehnte er sich danach, wieder schlafen zu können, um alles im Traum wieder zu erleben.
"Aber du hast Recht, noch lange ist die Zeit nicht gekommen, in der ich mit der Sache abgeschlossen hätte. Heute ist alles wieder aufgewirbelt....".
Sein Blick hatte sich wieder gesenkt, wie so oft in letzter Zeit wirkte er unendlich müde, als würde er nun für sein Leben voller Schlaflosigkeit bezahlen.
Vincents Frage ließ ihn ganz leicht lächeln, so bitter, dass der Barkeeper am komplett anderen Ende der Bar noch ein bisschen stärker in den Schatten wich.
"Ich habe das Thema selbst aufgeworfen, also will ich dir auch eine Antwort geben. Allerdings musst du dich auf eine etwas längere Geschichte einstellen".
Kurz warf er dem Kollegen einen Blick zu und nahm eine etwas bequemer Position auf dem Hocker ein.
"Die Grundlage für alles war ein Todesurteil - meines, um genau zu sein. Ich wurde dafür verurteilt, ziemlich jedes Gesetz übertreten zu haben, das es in meiner magischen Gemeinschaft gab. Heute bin ich nur noch ein schwaches Abbild von dem, der ich damals war, eiskalt, gefühllos - der perfekte schwarze Magier, wenn man es so sehen will. Eigentlich hätte mein Leben damals vorbei sein sollen - das war vor 4 Jahren. Doch vorher hatten sie noch einen Deal für mich....".
Kühl erzählte er die Anfänge, die Situation damals - er war nicht sentimental, was das anging. Und er hatte auch keine Schuldgefühle wegen seines damaligen Ichs, auch wenn er heute nicht mehr töten konnte. Bei seinem nächsten Satz grinste er leicht.
"Ja, so bin ich Lehrer geworden. Mentor, genauer gesagt - magische Schüler bekommen bei uns einen Mentor, von dem sie alles lernen sollen. Und ich war der Einzige, der mächtig genug war, um Leah zu unterrichten".
Ihr Name prickelte auf seiner Zunge, wie immer, und reichte allein, um seinen Ausdruck ein wenig aufzuhellen, während er an das Mädchen damals dachte... Nur vier Jahre war ihr Altersunterschied gewesen, und doch waren es fast zwanzig Jahre Magiererfahrungen und seine Reife, die unendlich weit voneinander entfernt hatte.
"Am Anfang habe ich sie wirklich aus vollem Herzen gehasst - ich wusste sofort, dass sie eine weiße Magierin werden würde, egal was ich anstellte, außerdem hat sie etwas an sich...sie macht mich wahnsinnig. Ich muss ständig mit ihr streiten, und das haben wir auch, praktisch durchgehend".
Ein echtes Lächeln hatte sich auf seine Lippen geschlichen, als er das erzählte, ein wenig selbstvergessen.
 30.03.11 23:16
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Manchmal war die Wahrheit schmerzhaft und oft wollte man die Wahrheit gar nicht hören, schon gar nicht von Fremden. Genauso ging es Micael gerade... Er war wie erschrocken zusammengezuckt, als ob Vincent ihm direkt eine Ohrfeige verpasst hätte mit seinen Worten. In dieser Hinsicht hatte er ihm wohl eine geistige Schelle verpasst. Ob Micael diese Tatsache, die wirklich unübersehbar war, wirklich schon für sich selbst angenommen hatte, wagte der Hohe zu bezweifeln. So wie er reagierte und die Wut, die für einen Moment zu spüren war, die Wut auf Vincent, war diese Schlussfolgerung unumgänglich. Vincent selbst hatte nie wirklich geliebt, Begehren konnte man nun wirklich nicht als Liebe bezeichnen. Vielleicht war er der falsche Ansprechpartner für solche Art von Problemen, aber zuhören konnte er allemal.
Richtig, in dieser Hinsicht hatte Micael irgendwo recht. Vergessen hieß nicht vergeben, verstehen. Ein weiterer Grund, weshalb Vincent aus dem Militär ausgetreten war, sich zurückgezogen hatte und in den weiten der finnischen Ebene über viele Dinge nachgedacht hatte. Er hatte nie vergessen, nie für die Dauer. Aber manchmal konnte auch das Vergessen helfen... besonders wenn man einfach nicht die Zeit zur Verfügung hatte, wie der Rotäugige. Vincent war unsterblich und konnte es sich leisten, einfach ein paar Jahre nur über die Welt, ihre Widrigkeiten und seine schwarze Seele meditieren. Micael hatte diese Zeit nicht... nicht in dem Maße wie Vincent sie hatte. „Nun, ich verstehe deine Gedanken...Und es ist deine Entscheidung, ob die im Schmerz oder im Vergessen deine... lass es mich Erlösung nennen, suchst“ Er war einst nicht anders... er hatte im Vergessen, im Töten seine Erlösung gesucht, in Blut und Verwesung. Aber es hatte nichts gebracht, daher verstand er nur zu gut, dass Micael nicht vergessen wollte. Allerdings bestätigte sich auch seine Vermutung, dass der Mensch mit seiner Vergangenheit noch nicht abgeschlossen hatte und auch noch lange nicht so weit war, es zu tun.
In Micaels Blick hatte viel gelegen, dass der Magier zu unterdrücken versuchte. Aber auch seine ganze Haltung verriet ihn, wenn man ein wenig genauer hinsah. Er wollte kein Mitleid und verursachte es doch, wenn bei dem Dämon auch nur tangential. Vincent war Mitleid nicht unbekannt, aber er bekundete es nie. Das machte die Situationen nur schlimmer. Es reichte, wenn er zuhörte und ein paar kleine Fragen stellte, um sich die Situation selbst zu erklären. Micael begann auch schon, ihm zu erklären, was diese Frau in seinem Leben für eine Stellung einnahm.
Sieh an, der Magier war also mal zum Tode verurteilt worden. Was für eine antiquierte Strafe, obwohl sie manchmal auch Vincents Zustimmung fand. Das Problem war eigentlich nur, dass man eben auch einen Unschuldigen erwischen konnte. Was für Gesetze und Regeln es in der magischen Gesellschaft, in der sein Arbeitskollege gelebt hatte, wollte Vincent gar nicht wissen, er hatte schon zu viele dieser Gesellschaften erlebt und manch Gesetz mochte wichtig sein, ein Großteil galt für ihn sowieso nicht. Seine Regeln schuf er sich selbst und nur nach diesen Regeln lebte. Dass sie zufällig mit einigen der allgemeinen Vorstellungen und Moral-Gesetze einher gingen, war Zufall. Auch was Micael dann über sein früheres Ich erzählte und dass er sich heute nur für einen Schatten seiner Selbst hielt, kommentierte der Dämon nicht. Warum auch? Auf den Deal allerdings, den man dem Magier angeboten hatte, um dem Tod zu entgehen, war er gespannt.
Die Frau war also seine Schülerin gewesen... Nette Strafe. Er als Schwarzmagier sollte eine weiße Magiern unterrichten, Vincent konnte sich bildlich vorstellen, dass es da öfter zu Krach kam. Dennoch, die Miene seines Gegenübers hatte sich verändert. Das bittere Lächeln von vorhin war verschwunden, selbst das mehr oder weniger amüsierte Grinsen war einem ehrlichen, erhellenden Lächeln gewichen. Die Frau musste ein enormes Potential haben, wenn man sie sogar einem Schwarzmagier anvertraute, um zu lernen. Und obwohl Micael von fast ständigem Streit sprach, er hatte anscheinend wirklich ernsthafte Gefühle. Wenn Vincent sich mal ganz weit aus dem Fenster lehnen wollte, würde er glatt vermuten, er hatte die Frau, Leah, geliebt, weil sie ihm Paroli bieten konnte. Dass er das bisher kaum jemandem erzählt hatte, konnte der Dämon sich nur zu gut vorstellen. „Sie kam dir also an Sturheit und Wortgewalt gleich?“, fragte er ganz, nicht ganz ohne amüsierten Unterton. Es würde eine ganze Menge erklären. Noch ließ Micael offen, was danach genau passiert war, was ja der eigentliche Knackpunkt an der Geschichte war.
 31.03.11 15:35
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Während er erzählte fühlte Micael noch stärker, wie die Sehnsucht in ihm zog - gleichzeitig tat es einfach nur wahnsinnig gut. Auch, weil es seine Gedanken ein wenig ordnete.
Auf Vincents scharfsinnigen Kommentar hin lachte Micael kurz auf, leise und bitter zwar, doch es war schon ein gewaltiger Launenumschwung verglichen mit seiner Stimmung wenige Augenblicke zuvor. Aber dieser trockene Satz musste ihn einfach amüsieren...
"Was Sturheit angeht, übetrifft sie mich bei weitem, und schlagfertiger als ich ist sie auch. Außerdem noch ihre verdammte Zerbrechlichkeit - mit solchen Leuten kann man ja auch nicht wirklich streiten oder sich einfach mal prügeln, um die Sache zu klären".
Frustriert zuckte Micael mit den Schultern - in Aleah hatte er seine Meisterin gefunden. Sie war ihm nicht unbedingt überlegen, was Diskussionen anging, doch sie hatte eine Art, durch alle seine Pläne und Masken hindurchzusehen und ihn einschätzen zu können, wodurch sie ihn wirklich wahnsinnig machte. Sie schaffte es immer, ihn auf dem falschen Fuß zu erwischen und ihn aus der Deckung zu locken - das eben im Zelt war noch harmlos gewesen, was die gegenseitige Neckerei und den Sarkasmus anging.
"Die Inquisition hat gut gewählt, was die Strafe anging - sie hat mich in den Wahnsinn getrieben und außerdem war ihre Ausbildung mordsgefährlich. Außerdem haben sie wohl geahnt, in welchen Konflikt sie mich bringen würden - mein Leben lang habe ich gegen die Ziele der weißen Magier meiner Heimat gearbeitet, und sie ist diejenige, die diese Ziele umsetzen wird. Du musst nicht verstehen, worum es dabei geht - aber auch das macht die ganze Sache wahnsinnig schwierig. Sie und ihr Leben sind mein persönlicher Albtraum... und doch wäre ich bereitwillig für sie gestorben".
Sein Blick war auf die Theke gerichtet.
"Das ist etwas, das ich noch immer nicht verstanden habe - weißt du, die Inquisition hat mir ein Siegel verpasst, mit dem ich nicht fliehen konnte. Aber eine Nacht hat Leah es mir abgenommen - seltsam, dass sie die Ausbildung einer Heilerin und Inquisitorin in meine Hände gelegt haben, oder? Ich hätte einfach fliehen können, endlich wieder meine vollen Kräfte gebrauchen können.... aber ich konnte nicht gehen. Ich konnte sie nicht allein lassen, auch wenn das eigentlich die Vollstreckung meines Urteils bedeutet hätte. Ich habe es schon nicht geschafft, sie umzubringen, wie ich es wollte bevor ich sie getroffen habe, und dann habe ich es nichtmal mehr geschafft, mein eigenes Leben über ihres zu stellen...".
Er seufzte leise und schwieg kurz, bevor er zum letzten Teil seiner Geschichte ansetzte.
"Ich war ihr sehr nah in der Zeit, sie hat bei mir gelebt, und wahrscheinlich war ich niemals jemandem so nah. Sie ist der Grund, warum ich jetzt Lehrer bin, und die Ursache dafür, dass ich mich sehr verändert habe. Und es wäre in Ordnung gewesen, zu sterben, nachdem ihre Ausbildung abgeschlossen war".
Er ließ ganz bewusst aus, dass sie ihn damals, nach der Prüfung, geküsst hatte - er wäre wahrscheinlich auch nicht fähig gewesen, über diese Erinnerung zu reden. Dieser Kuss und die darauffolgende Nacht gehörten zu den Erinnerungen, die er tief in sich eingeschlossen hatte und die er wie ein Heiligtum betrachtete.
"Doch sie hat mein Leben gerettet, wieder... Ich habe nie verstanden, warum sie mich nicht gehasst hat. Ich habe alles dafür getan.
Für meine Begnadigung haben wir allerdings einen Preis bezahlt - Wir dürfen uns weder sehen, noch irgendwie Kontakt zueinander aufnehmen, als Strafe für mich und damit ich Aleah nicht beeinflusse.Das heute war eine Ausnahme - sie als Inquisitorin kann es wohl irgendwie drehen, eine halbe Stunde von dem Urteil abzuweichen, ohne bemerkt zu werden, aber ich bin machtlos. Und das macht es so furchtbar - ich kann nicht zu ihr, kann keinen Kontakt aufnehmen, und wenn sie wüsste, dass ich sie vermisse, würde sie noch viel unglücklicher. Ich müsste über so viele Dinge mit ihr reden... und als sie da war, war ich vollkommen aufgeschmissen. Ich weiß einfah nicht, wie ich mich verhalten soll, und was auch immer ich tue, es tut uns beiden weh".

Müde und beinahe leblos ließ er den Kopf auf die verschränkten Arme sinken und schloss wieder die Augen. Er wusste, dass sie es wohl wieder gespürt hatte, während er von ihr redete, doch sie würde nicht wiederkommen.
Ob seine Geschichte wohl verständlich gewesen war? Natürlich hatte er sehr viele Dinge ausgelassen, aber der Kern war wohl getroffen...
 31.03.11 17:48
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Vincent wusste nicht ganz, wie er das kurze, bittere Lachen einstufen sollte, aber alles in allem hob sich die Stimmung des Magiers langsam. Sehr langsam. Manchmal musste man einfach mit jemanden über seine Probleme reden, wenn Vincent es auch persönlich bevorzugte, seine Sorgen mit sich selbst auszumachen. Immerhin wohnten zwei Seelen in seinem Körper und auch wenn Schrak nicht gerade der beste Gesprächspartner der Welt war – er war ein Teil von Vincent. Und ab und an hatte sogar seine dämonische Seite gute Ideen.
Noch sturer als der Magier? Wenn der Rotäugige seinen Gesprächspartner besser kennen würde, hätte er sich fast überlegt, ob das wirklich möglich war. So kam ihm der Gedanke einen Augenblick lang, verschwand dann aber wieder so schnell, wie er gekommen war. Er konnte nur seinen Worten entnehmen, dass diese Frau ihm kräftig Konter geben konnte. Und dass sie dazu noch eher zerbrechlich erschien, machte es noch schwerer, sich ordentlich mit ihr zu streiten. Vincent konnte das natürlich nicht persönlich einschätzen, aber so, wie es ihm erzählt wurde, war das einer ihrer Vorteile gewesen. Mit Frauen stritt er sich ohnehin nicht gerne – sie hatten die unangenehme Eigenschaft, meistens alles zu ihrem Vorteil auszunutzen und die Situation so zu drehen, dass sie Recht hatten. Und Frauen schlagen... das kam darauf an, ob die Frauen anfingen.
Inquisition, Vincent mochte das Wort absolut nicht. Sein Vater war vor eben dieser geflohen, damals hatten diese Idioten Wege gefunden, sehr mächtige Dämonen in ihre Dienste zu zwingen. Er konnte sich allerdings vorstellen, dass die Inquisition, von der Micael da sprach, etwas anderes war, als das, was Vincent unter der Inquisition kannte. Sie schien eher die Funktion von Richtern und Miliz zu übernehmen in der magischen Gesellschaft von Micael. Ganz interessant, auch das mal zu hören. Dennoch waren sie ziemlich kreativ mit der Strafe gewesen – es war nicht schwer zu verstehen, dass eine weiße Magierin völlig andere Ziele verfolgte als ein schwarzer Magier. Dass war so, als ob man einem Dämon einen Engel anvertraute, das ging nicht gut. So langsam begriff Vincent auch, weshalb Micael so in dieser Misere steckte. Als eine weiße Magierin war diese Leah von Anfang schon ein Gegensatz zu ihm, eigentlich eine Todfeindin für ihn, ganz zu schweigen davon, dass sie ihn mit ihrer Art in den Wahnsinn trieb. Und dennoch liebte er sie, wie spätestens jetzt unübersehbar wurde.
Besonders der nächste Teil seiner Erzählungen machte es immer offensichtlicher. Dem Rest der Erzählungen lauschte er weiterhin stumm und machte sich seine Gedanken dazu. Der Deal war also gewesen, soweit er das verstanden hatte, dass er einen Aufschub bekommen hatte. Er sollte erst sterben, wenn Aleah ausgebildet worden war. So weit so gut... die Frau sollte eine Heilerin und Inquisitorin werden. Wohl genau die zwei Berufsgruppen, die Micael am wenigsten ausstehen konnte. Und doch hatte er es wohl genau diesem Umstand zu verdanken, dass er jetzt hier saß und sich mit Vincent unterhielt. Sie hatte ihn da irgendwie rausgeboxt. Wie genau, das tat nichts zu Sache, aber die Bedingung, die an Micaels Leben geknüpft worden war... sowas war grausam, selbst für Vincents Verhältnisse. Er kam zwar nicht darum herum, diese Inquisition ein Stück weit zu bewundern, dass sie zu so etwas fähig waren. Da fragte man sich doch, wer die eigentlichen Dämonen waren.
Und sie war wieder aufgetaucht, was ihn noch mehr verwirrt hatte. Er konnte einem wirklich Leid tun, er schien unendlich müde zu sein. Warum kamen eigentlich so viele Menschen zu Vincent, wenn sie Probleme hatten? Schon in den Kriegen hatten immer wieder Soldaten, nicht selten hochrangig, ihm ihr Herz ausgeschüttet und sich von ihm Rat erhofft. Hatte der Hohe das Wort 'Seelenklempner' auf der Stirn stehen? Andererseits... hatte er bisher auch niemanden abgewiesen, der einen Rat wollte oder einfach jemanden, der zuhörte. Und Micael hatte ihm ja, mehr oder weniger, sein Herz ausgeschüttet. „Ihr Menschen fasziniert mich immer wieder auf's Neue“ meinte er vorerst, während er abwog, ob er diesem Mann einen Rat geben konnte. „Ich lebe jetzt schon mein ganzes Leben unter euch und habe euch immer noch nicht verstanden“ Es war schwer, auf diese Problematik zu reagieren oder den richtigen Rat zu geben. Selbst er, in seiner langen Lebensspanne wusste darauf so schnell nichts. „Weißt du... vielleicht bin ich der Falsche, um dir einen Rat in dieser Situation zu geben? Ich habe nie geliebt, Micael, ich kenne das Gefühl ebenso wenig, wie du es annehmen willst. Alles, was ich dir raten kann, ist, mit deiner Vergangenheit reinen Tisch zu machen, wenn du ernsthaft Frieden willst. Und ich das weißt du auch, du bist nur noch nicht bereit dazu. Was Aleah angeht... dazu muss ich, denke ich, nichts sagen“ Er orderte einfach noch zwei weitere Whisky, die auch nicht lange auf sich warten ließen. „Oder besser, dazu kann ich nichts sagen. Ich könnte natürlich schlicht antworten, du sollst dein Schicksal annehmen und das daraus machen, was es dir zugedacht. Aber kaum einer versteht besser als ich, wie schwer das ist. Es scheint sogar unmöglich, glaub mir ruhig, ich weiß wovon ich rede“ Vincent hatte nie überwunden, was mit seiner Familie geschehen war, er hatte sich bis heute nicht verzeihen können. Wie sollte Micael das dann einfach von jetzt auf gleich? „Es ist schon eine gottverfluchte Welt, in der wir leben und ich liebe diesen verdammten und von aller Gnade verlassenen Planeten dennoch. Geschichten wie deine sind selten. Und ich hoffe, du verzeihst einem alten Dämon, dass er keine größere Hilfe sein kann, als nur der Zuhörer zu sein. Cheers! Auf diese verfluchte Welt und ihre gottverdammten Bewohner!“ Er prostete dem Magier kurz zu und trank dann seinen Whisky auf Ex. Mehr als trinken, konnte man in einer solchen Situation nicht. Vincent war kein Psychiater, er konnte nur ein Freund sein und zuhören, notfalls auch völlig schweigen, wenn es erforderlich war. Die Menschen brauchten sowas ab und an.
 31.03.11 20:43
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