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Verwunschener Garten

vAnonymous
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Neben der Kapelle und von einem verzierten Zaun umgeben, steht ein irgendwie merkwürdiger aber dennoch anmutender Garten. Etwas an diesem Ort ist einfach alles anders: Merkwürdige Blumen und Gewächse die sich durch die Eisenstäbe winden und das kleine Tor welches nicht verschloßen ist mit seinen Windungen vaziert. Leise ist von irgendwo her das Plätschern eines Brunnen zu hören, was darauf schließen lässt das der Garten wesentlich weitläufiger ist als von aussen zu erwarten ist. Irgendwo muss sich laut Gerüchten auch eine Art Wasserlauf befinden, doch diese Gerüchte wurden von niemandem bestätigt.
Die Pflanzen wuchern scheinbar unkoordiniert um die teilweise kaputten Steinskulpturen und trotzdem ziehen sich verwinkelte Wege durch die ganze Anlage und verleihen ihr somit etwas mysteriöses.
Besonders gruselig ist es hier nicht, eher unheimlich schön, mysteriös und es wirkt schon fast so, als würde ein übermenschlicher Glanz über diesem Ort liegen. Also seht euch doch einmal um, passt auf euch auf und lasst euch von diesem unheimlichen und doch schönen Garten verzaubern.
 13.04.11 16:44
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Magier

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cf: Irish Pub

Micaels Gemüt wurde sofort ruhiger, als er in die Nähe des Waldes kam, und sobald er den verwilderten Garten erreichte, zu dem er wollte, zeigte sich sogar etwas wie Zufriedenheit auf seinem Gesicht. Dieser Platz hatte ihn sofort angezogen, als er den Wald während des Laufens erkundet hatte. Er erinnerte ihn sehr an seinen Kräutergarten in der Heimat, bei seinem Haus... und auch wenn es Heimweh verursachte, war es trotzdem tröstlich, einen solchen Ort auch hier zu haben. Die Dunkelheit und die Stille, neben dem Plätschern des Brunnens, waren unglaublich beruhigend und entspannend.

Vincent hatte ihn begleitet, was den Magier absolut nicht störte. Im Gegenteil, wahrscheinlich war es nur vernünftig, ihn nicht allein zu lassen. Hätte er in diesem Zustand einen Schüler getroffen, der ihm auf die Nerven ging, wäre das absolut nicht gut ausgegangen.
Allerdings versuchte Micael auch nicht, zwanghaft mit dem Kollegen zu reden - er war schweigsam und das war auch normal für ihn, Vincent kannte das ja schon.
Seine Gedanken waren natürlich wieder zu Leah geschweift, wohin auch sonst? In diesem Moment war er wieder recht ausgeglichen, weder wütend noch tieftraurig. Stattdessen tat es ihm nur noch leid, wenn er daran dachte, wie es Leah nun ging. Am liebsten hätte er sie getröstet, doch selbst wenn es theoretisch möglich gewesen wäre... Micael war ein mieser Tröster und als Partner taugte er erst recht nicht, das wusste er selbst genau. Und deswegen würde er nicht einmal ihre Nähe suchen, wenn es möglich wäre - zumindest solange er sich selbst kontrollieren konnte. Denn seine Gefühle siegten oft genug über seine brüchige Vernunft.

Kurz wandte er seinen Blick zu Vincent, dann ließ er sich auf einer halb mit Moos überwachsenen Steinbank nieder. Ein paar Momente der Stille noch, dann wurde sein Blick plötzlich glasig.

///Du hast meinen Brief nicht gelesen, nicht? Meine Güte, bist du stur... Bitte, es ist wichtig. Und ich muss ihn zerstören, es geht nicht anders. Heute Nacht lasse ich nochmal einen erscheinen - wenn du ihn dann nicht liest, wirst du es bereuen...///
Leah... Bitte, meld dich regelmäßig. Ich vermisse dich.

Es war viel einfacher, das nur zu denken, und für einen Moment herrschte Stille in seinem Kopf. Doch er konnte ihre Verbindung noch spüren - ihre hohe Magie war für ihn noch immer seltsam und sehr klar zu spüren. Die enge Verbindung zwischen ihnen gab ihr auch dieses Mittel der Kommunikation, und auch wenn sie es nicht zu oft nutzen durfte und konnte - sie könnte ihm so wenigstens regelmäßig sagen, dass es ihr gut ging.

///Ich...///


Man konnte in Gedanken stottern? Das hatte er bisher nicht gewusst.

///Danke///

Dann war die Verbindung weg. Er hätte ihr so viel sagen können... Doch das wichtigste hatte er gesagt. Erschöpft nahm er noch einen Schluck aus der Whiskyflasche, während er die Außenwelt wieder wahrnahm, und hielt sie dann Vincent hin. Müde setzte er die Füße auf die Bank und legte den Kopf auf die angewinkelten Knie.
"Sieht so aus, als erfahre ich später doch noch, was in dem Brief stand. Gut, dass sie weiß, was für ein Idiot ich bin...".
 17.04.11 22:07
vAnonymous
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Cf: Irish Pub Clurricane


Micael jetzt alleine zu lassen und noch zu riskieren, dass der Magier in seiner schwankenden Laune irgendwas anstellte, das wollte Vincent nun wirklich nicht. Es war ja nicht so, dass er seinem Kollegen keine Selbstdisziplin zutraute, aber er konnte sich noch an so manche Begebenheit erinnern, in der er die Selbstbeherrschung verloren hatte. Und Vincent hatte Jahrhunderte damit verbracht, an seiner Disziplin zu arbeiten. Er blieb ja nur sicherheitshalber bei Micael, der wirklich recht aufgewühlt war.
Schließlich landeten sie in der Nähe des Waldes, in einem verwilderten Garten. Es war recht ruhig hier, sicher kein Ort, wo Schüler sich unbedingt herumtrieben. Der Geruch jedenfalls hatte etwas für sich, es gab hier wirklich so manchen Platz, wo ein ruheliebender Dämon wie er sich entspannen konnte. Im Wald konnte er seine wöchentliche Jagd abhalten – eigentlich war es wirklich schön hier. Seit fast 40 Jahren lebte der Hohe eher zurückgezogen und ihm tat diese Ruhe auch mehr als gut. Seine blutrünstige Phase war vorbei, sein Blutdurst ein für alle mal gestillt. Er war sozusagen in den Ruhestand gegangen, unterrichtete jetzt und würde wohl alles in allem ein geruhsames Leben führen. Nun, so geruhsam, wie das Leben eines Lehrers eben sein konnte. Aber im Vergleich zu dem eines Kriegsveteranen war es das allemal.

Micaels Blick wurde dann glasig und Vincent ahnte, dass es nicht am Alkohol lag. Er blieb einfach weiterhin stumm, da der Magier sich gerade in geistiger Beschäftigung fand. Einzig die Umgebung behielt er etwas im Auge, solche Stille konnte trügerisch sein. Aber sowohl in der materiellen Welt, also auch im Zwielicht war alles ruhig, das natürliche Misstrauen ließ ihn nur etwas aufmerksamer werden. Außerdem fühlte er sich ein Stück weit verantwortlich für Micael, dem er ja schließlich nachgegangen war.
Als der Magier nach einer kleinen Weile wieder ins Hier und Jetzt zurückkehrte und irgendwie resigniert aus der Flasche trank, setzt Vincent sich neben ihm. Er konnte seine Situation nicht wirklich nachvollziehen, er hatte solche Gefühle nicht, hatte nicht erlebt, was Micael widerfahren war. Aber dennoch hatte er Mitleid mit dem Mann neben ihm, der an ihn die Whiskyflasche weiterreichte. Er nahm ebenfalls einen kräftigen Zug daraus, bevor er antwortete. „Sie scheint dich besser zu kennen, als du dich selbst. Und ja, du bist ein Idiot. Aber das sind wir alle auf die eine oder andere Weise“ Selbst Vincent wollte sich von seiner Idiotie nicht völlig freisprechen. „Hast du eine Ahnung, was sie dir schreiben will?“
 19.04.11 16:53
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Vincent war wahnsinnig taktvoll, was die kurze gedankliche Abwesenheit des Magiers anging, und dafür war Micael ihm wirklich dankbar. Es wäre doppelt schwierig geworden, wenn seine Konzentration gestört worden wäre, und das hätte er allein Leah schon nicht antun wollen. Wenn er ihr wenigstens seine überflüssige Kraft geben könnte... sie war erschöpft gewesen, eben, und er hatte es gespürt. Hatte er dumm reagiert, und unüberlegt? Kopflos? Ja. Wie immer in ihrer Gegenwart. Er könnte schreien, wenn er daran dachte, wie sie ihn angesehen hatte, kurz bevor er seiner eigenen Dummheit endlich nachgegeben hatte.

Micael musste grinsen, als er Vincents ersten Satz hörte - auf seinem Gesicht spiegelte sich dabei ein ganz ungewöhnlicher Zug, voll von Glück und Schmerz.
"Ja, sie kennt mich besser, als mich jemals jemand gekannt hat". Sein Lächeln wurde ein bisschen wärmer - dieses Wissen war eindeutig eines der tröstlichsten, das er überhaupt aufzuweisen hatte. Er hätte niemals geglaubt, dass jemand ihn so gut kennen könnte und doch nicht von sich stoßen würde.
"Und ja, alle sind auf eine Weise Idioten. Sie ist es, weil sie mir so nahe gekommen ist".
Ja, er war es nicht gewesen, der ihre Nähe gesucht hatte - solange er es verhindern konnte. Natürlich war er es nicht gewesen, und gleichzeitig hätte er sich weiter von ihr fernhalten können. Doch er hatte seinen eiskalten Kurs nicht durchgehalten - sie war wohl die einzige, die ihn nur durch ihre Anwesenheit so durcheinanderbrachte, dass seine gesamte Fassade zusammenbrach. Aber was war eigentlich zuerst gekommen, ihre Vertrautheit oder seine Schwäche für sie?
Seine nächste Frage beantwortete er mit einem Schulterzucken, auch wenn sie ihn mit einem sehr unangenehmen Gefühl erfüllte.
"Wenn ich das wüsste... so, wie ich sie kenne, nichts das mich erfreuen wird".
Die Möglichkeit, dass ihm jemand mit einem Besuch oder einem Brief eine Freude machen würde schloss Micael immer von vorneherein aus.
"Wenn sie sich solche Mühe gibt, mir das zu sagen, wahrscheinlich irgendeine wichtige Frage, obwohl ich ihr eigentlich meine gesamten Bücher und Aufzeichnungen da gelassen habe...".
Ganz zu schweigen davon, dass sein Haus nun ihr Haus war. Und dieser Gedanke störte ihn nichteinmal, sondern machte ihn auf eine verrückte Weise glücklich, was ihn oft an seiner eigenen geistigen Gesundheit zweifeln ließ.
 25.04.11 1:37
vAnonymous
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Ob Vincent nun besonders taktvoll war oder nicht, das vermochte der Hohe nicht von sich zu sagen. Er war gut genug erzogen worden und hatte einfach schon so manche Lebenssituation erlebt, in denen das Schweigen angebrachter war. Das hier war schlicht so eine Situation gewesen. Er wusste nicht, was genau mit Micael geschehen war und was in ihm vorging, er konnte nur ahnen, dass er sich gerade auf etwas konzentriert hatte. Was das genau war, wollte der Dämon nicht mal unbedingt wissen, er vermutete nur, dass es wohl ein geistiges Gespräch gewesen war.

Das Lächeln, was irgendwie gar nicht zu Micael passen wollte, verpasste seiner Miene einen etwas eigenartigen Ausdruck, der irgendwo zwischen Grusel und Menschlichkeit lag. Was ja nun so weit auch nicht voneinander entfernt war, wenn man es genau bedachte. Allerdings verlieh dieses seltsame Lächeln dem sonst so düsteren Magier eine gewisse Wärme, er liebte diese Frau eindeutig sehr. Er war sicher nicht der Typ, der seine Gefühle jedem auf die Nase band, selbst Vincent musste ein wenig genauer hinsehen, wenn er die Gefühlslage des Magiers ergründen wollte. „Ach was, kaum zu glauben. Wie kann das denn sein?“ Manchmal war Vincent schmerzhaft zynisch, auch wenn das noch im normalen Bereich lag.
So, Micael schien ein kleines Problem mit der körperlichen und seelischen Nähe zu einem Menschen zu haben. Nun gut, das kam vor und war nicht allzu ungewöhnlich. Allerdings, so kam es Vincent zumindest vor, war er zwischen zwei Seiten hin- und hergerissen. Und die Situation, in der sich sein Kollege gerade befand, machte diese Beziehung nicht einfacher. „Bereust du irgendetwas? Oder hast du das Gefühl, dass sie ihre Idiotie bereut, dir so nahe gekommen zu sein?“ Denn eigentlich ging es nur darum. Der Dämon wusste nicht genau, inwieweit Micaels Verbannung mit seiner Beziehung zu der Frau zu tun hatten, auch wenn dem anscheinend so gewesen war. Das schlussfolgerte der Dämon einfach aus dem Gespräch in dem Pub.

Warum hatten eigentlich fast alle schlechten oder unangenehmen Nachrichten mit Briefen zu tun? Selbst Vincent hatte einen Brief bekommen, in dem etwas gestanden hatte, das ihm nicht geschmeckt hatte. Nicht wirklich, auch wenn er sich letzten Endes damit arrangiert hatte. Was hätte er auch großartig dagegen tun sollen? „Das wäre auch etwas sehr ungewöhnlich... Es muss wichtig sein, wenn sie es dir nicht einfach sagt“ Erkenntnis des Tages. Natürlich war es wichtig, wenn sie sogar das Risiko auf sich nahm, den Brief noch mal erscheinen zu lassen.
Micael meinte dann auch selbst, dass es möglicherweise eine wichtige Frage sein könnte. Aber wenn er ihr Aufzeichnungen und Bücher überlassen hatte... dann war es in Vincents Augen ausgeschlossen, dass es sich um eine fachbezogene Frage handelte. „Nun, wenn es so ist, wie du sagst, wage ich zu bezweifeln, dass sie dir eine Frage zum Fach stellst. Ich lehne mich einmal weit aus dem Turmfenster und behaupte, es handelt sich um ein persönliches Anliegen von ihr. Aber das ist nur eine fixe Vermutung von mir“ War ja auch nichts anderes. Aber Vincent merkte schon, dass seinem Kollegen die Sache sehr nahe ging.
 28.04.11 19:34
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Vincents Zynismus beantwortete der Magier nur mit einem kühlen Grinsen, das ihm eigen war - er kannte diese Art von Kommentar gut genug von sich selbst und hatte nicht vor, darauf groß einzugehen. Viel zu sagen gab es zu der Sache ohnehin nicht, Vincent kannte Leah und ihre Marotten ja nicht. Auch wenn es sicherlich interessant gewesen wäre, zu sehen, was er von ihr hielt.
Auf die Frage, ob er etwas bereute, schwieg der Magier erstmal eine Weile, und antwortete dann ein wenig ausweichend zuerst für Leah.
"Sie hat die unangenehme Eigenschaft, sowas nie zu bereuen, auch wenn es schlecht für sie ist. Oder gerade weil es schlecht für sie ist".
Er schien ein bisschen grummelig bei diesen Worten, doch nicht auf eine ernsthaft genervte Weise. Es war eher das ein wenig sprachlose, verwirrte Erstaunen, in das ihn ihre Denkweise immer wieder versetzte, auch wenn er sie inzwischen so gut kannte.
"Und was mich angeht... ich bereue vieles, das ich ihr gegenüber gesagt oder getan habe, aber ich kann mich nicht dazu durchringen, ihre Nähe zu mir wirklich zu bereuen. Dann würde ich auch anders handeln. Ich weiß, dass es falsch war, dass es vorallem für sie falsch ist, und trotzdem...".
...war ich nie so glücklich. ....würde ich es immer wieder tun. ...will ich niemals missen, ihr so nah gekommen zu sein. Ja, das waren die Enden dieses Satzes, die Micael nicht aussprechen würde und die doch eine innere Wahrheit hatten.
"Ich finde es verlogen, Dinge, die einen auch nur einen Augenblick glücklich gemacht haben, zu bereuen, nur weil sie vorbei sind oder später negative Folgen hatten", fügte er wieder tief in philosophischen Gedanken hinzu.

Er musste grinsen, als er Vincents nächste Sätze hörte.
"So einfach ist das nicht immer, werter Kollege. Manche Leute können sich selbst einfache Dinge nicht persönlich sagen, aus verschiedenen Gründen. Vielleicht hatte sie auch einfach keine Lust, sich meinem Spott zu stellen oder mit mir zu streiten - verdenken würde ich's ihr nicht".
Er sagte das ruhig und scherzhaft, und fand nichts schlimmes dabei. Warum auch? Es war kein Geheimnis, dass er ein schwieriger Zeitgenosse war, und desto näher man ihm stand, desto schwieriger konnte es werden, erst recht wenn man seinen Spott und seine Kommentare dann emotional aufnahm. Leah konnte ganz vorzüglich mit ihm streiten und stand ihm, was den Spott anging, in nichts nach, doch er wusste auch, dass sie es oft vermied, in dieses Stimmungen ernsthaft mit ihm zu reden. Ein Brief war da immer die einfachere Lösung, erst recht wenn man nur wenig Zeit hatte. Deswegen hatte er es beim ersten Mal auch nicht so ernst genommen, doch jetzt war er sich sicher, dass es irgendetwas sehr wichtiges sein musste...
Vincents Vermutung ließ ein noch wesentlich unschöneres Bauchgefühl in Micael aufsteigen, er bestätigte die Aussage mit einem Nicken.
"Ich wäre froh, wenn ich wenigstens eine Ahnung hätte... aber wie könnte ich auch? Nun, ich werde mich wohl in Geduld üben müssen".
Resigniert leerte er die Flasche nun ganz und schaute dann ein bisschen deprimiert auf den Flaschenboden.
 28.04.11 22:08
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Micael antwortete auf seinen kleinen Zynismus nicht, was Vincent aber auch nicht großartig verwunderte. Solche Sätze waren eine mehr als offensichtliche Provokation und das der Magier nicht sofort darauf ansprang wie der Bulle auf das sprichwörtliche rote Tuch, sprach nur für ihn. Wenn der Dämon da an so manch anderen Mann dachte, hätte er beinahe gegrinst, wenn die Situation nicht so ernst gewesen wäre.
Dass er die Aussage zuerst auf die Frau, auf Leah bezog, wäre wahrscheinlich ein gefundenes Fressen für jeden Psychiater gewesen. Allgemein wäre Micael ein wahres Studienobjekt für Psychiater, aber zum Glück war Vincent ein Hoher Dämon aus einer alten Familie – eher noch selbst ein Fall für die Geschlossene. „Interessante Denkweise. Kann ich beinahe schon nachvollziehen“ Beinahe. Vincent bereute aus Prinzip nichts, was er je getan hatte, egal ob es nun gut oder schlecht für ihn gewesen war. Aber dieses Mädchen hatte immerhin seinen eigenen Kopf, musste man ihr lassen. „Weißt du, ich glaube, wenn du es bereuen würdest, hätte ich mich doch stark gewundert und an meiner Menschenkenntnis gezweifelt. Es ist nun wirklich schwer zu übersehen, wie du dich fühlst, wenn du an sie denkst. Oder über sie redest“ Also wirklich, man musste schon extrem abgestumpft sein, um diesen Ausdruck in Micaels Augen nicht zu bemerken. Obwohl der Hohe sich auch vorstellen konnte, dass der Magier in der Öffentlichkeit nicht so schnell seine Gefühle zeigte. War zumindest das, was er bis jetzt so mitbekommen hatte. „Ganz meiner Meinung“, erwiderte er zum Schluss nur noch, als Micael vor sich hin philosophierte. „Wenn wir ständig nur bereuen würden, wäre unser Leben nicht mehr lebenswert“ Er hatte ja selbst so einiges auf dem Kerbholz.

„Ah, in dieser Hinsicht bin ich wohl doch recht menschlich geworden – beruhigend zu wissen. Sicher ist es nicht immer ganz einfach, seinem Gegenüber etwas direkt zu sagen, sowas kennt sogar ein alter Dämon wie ich“ Was auch der Wahrheit entsprach, wenn Vincent auch über kurz oder lang das Gespräch vorzog. Briefe konnten nie ganz das ausdrücken, was man wirklich dachte und fühlte. Selbst wenn man sich noch so sehr anstrengte.... es fehlte einfach etwas. Mimik, Gestik, das Spiel mit der Stimme... und auch die Maskerade, die dazu gehörte. Das Verbergen von Gefühlen, die Kontrolle über Körper und Geist, das alles konnte ein Brief nicht ausdrücken. Aber manchmal war die schriftliche Form wirklich die einfachere Art, jemandem etwas zu erzählen.
„Mehr als vermuten, dir die Haare raufen und den Kopf zerbrechen, was es sein könnte, kannst du nicht. Außer vielleicht Ruhe bewahren und abwarten“ Niemand konnte wirklich hellsehen, selbst wenn man es behauptete. Sowas lag außerhalb jedes dritten Auges oder was auch immer die Leute behaupteten zu haben, um die Zukunft lesen zu können. Sein Vater hatte Realitätslinien lesen können, er hatte Wege sehen können, wie es eventuell sein könnte. Aber was genau geschah, hatte außerhalb von Dantes Fähigkeiten gelegen. „Niemand kann in die Zukunft sehen, Micael. Und wenn ich mich nochmal aus dem Fenster lehnen darf, wird sie sich alle möglichen Gedanken machen, wie du reagierst“ Der Schnaps war alle... Hatte der Dämon nicht noch was von der Flasche übrig, die ihm Hellgirl gegeben hatte? Er steckte die Hand in seinen Mantel, kramte und tastete ein bisschen herum und fand die zu zwei Dritteln gefüllte Whisky-Flasche tatsächlich. Es war nicht ganz so guter wie der aus dem Pub, aber er tat es. „Prost“ Er gab die Glasflasche einfach weiter, Micael sah nicht gerade glücklich aus, dass die vorherige leer war. „Wenn du die Möglichkeit hättest, sie zu sehen, ohne das diese Inquisition davon Wind bekommt... würdest du diese Möglichkeit wahrnehmen?“ fragte er dann einfach ganz spontan. Die Antwort interessierte ihn schlicht.
 30.04.11 21:50
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Magier

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Fast ein wenig beschämt warf Micael einen Blick zu Vincent, als dieser ansprach, wie klar die Emotionen des Magiers im Moment in seinem Gesicht standen.
"Dass ich mich scheiße fühle? Ja, das wird wohl kaum unauffällig sein gerade", grummelte er zynisch und blickte unzufrieden in die Ferne. Er war es nicht gewohnt, so verletzlich zu sein, und seine Ausdrücke, was das Reden über Leah anging, waren etwas das ihm selbst kaum bewusst war. Genauer gesagt wollte er es nicht wahrhaben, er sah sich selbst noch immer als irgendwie unberührt, auch wenn es jedem außer ihm klar sein musste, wie viel sie ihm bedeutete. Micael schwankte immer zwischen einer halben Akzeptanz dieser Tatsache und völliger Verleugnung.
"Tja, was ist lebenswert? Ist das unser Anspruch an das Leben, dass es lebenswert ist? Reue ist ein sinnvolles, aber lähmendes Gefühl. Und somit für jemanden wie mich potenziell tödlich - ich weiß nicht, wie es bei dir ist, aber ich lasse Reue nicht zu, um weiterleben zu können. Nicht, um das Leben angenehmer zu machen".
Auf den ersten Blick schien dieser Gedanke seltsam, doch wenn man sich den Lebensstil des Magiers vor Augen führte, wurde klar, was er meinte. In den meisten Situationen konnte er es sich nicht leisten, zu zögern - und Reue oder gar Schuldgefühle zogen immer ein lähmendes Zögern nach sich. Einen Moment mindestens, der einen Magier wie Micael das Leben kosten konnte.

"Geduld ist allerdings nicht meine Stärke", grummelte Micael halb ernst und zuckte dann mit den Schultern. Er hatte sich schon im Griff, was sowas anging, sonderlich glücklich würde er aber nie sein, solange er nicht eine ungefähre Übersicht über die Situation hatte.
Er nickte, als Vincent meinte, dass Leah sich wahrscheinlich auch Gedanken machte.
"Davon gehe ich aus - erst recht, weil sie sich vor den meisten meiner Reaktionen fürchten muss".
Er sagte auch das ohne Reue und schlechtes Gewissen, ganz einfach und klar. Für ihn war es nur logisch, auf sich selbst hatte er einen sehr realistischen, geradezu kühlen Blick, der gerne in Richtung Selbsthass umschlug, auf eine sehr kalte, nicht jammernde Weise. Oft wünschte er sich, für Leah jemand sein zu können, auf den sie sich verlassen konnte und der sie stützte, glücklich machte. Doch das schaffte er nicht, nie, zumindest in seiner Sicht auf sich selbst, und so glaubte er auch, sie wäre ohne ihn weit besser dran und er hätte ihre Zuneigung in keinem Fall verdient. Auch dort fehlte ein klärendes Gespräch zwischen ihnen, denn auch sie hatte ihm nie gesagt, dass sie ihn liebte, und warum. Doch dazu würde es wohl nicht kommen - sie war ebenso kaputt wie er, sie wussten es beide, und er hätte ihr ohnehin nict geglaubt. Oder?

Nachdem Micael Vincent ebenso zugeprostet hatte, nachdem er mit einer dankenden Geste die Flasche genommen hatte, hörte er sich dessen Frage an und begann dann gedankenversunken mit einer Antwort.
"Eine sehr gute Frage...ich will versuchen, sie ehrlich zu beantworten. So habe ich mir die nämlich noch nie gestellt...".
Der Magier wirkte ein wenig verloren, während sein Blick über die wunderschöne Szenerie im Halbdunkel schwebte, doch nach einigen Sekunden zog sich ein verschmitzes Grinsen über sein Gesicht.
"Wahrscheinlich würde es genauso laufen wie früher - ich würde mich kaum über lange Zeit davon abhalten können, sie zu sehen. Bzw garnicht, auch wenn ich mich ihr selten zeigen würde. Und wenn, dann würden wir wahrscheinlich so lange streiten, bis ich wieder abhaue, oder sie wäre wieder so... Naja, ich kann nicht mit ihr, aber ohne sie noch weniger. Und unter dieser Entscheidung, ob ich nun Zeit mit ihr verbringe oder nicht, habe ich schon früher immer gelitten - und meist verloren".
Er seufzte, grinste und erschrak gleichzeitig, dass er sich so unvermittelt, so weit öffnete.
"Es ist furchtbar kompliziert - und da löse ich lieber ein sechzigschrittiges magisches Labyrinth, als mich mit sowas auseinander zu setzen. Ich hab absolut keine Ahnung von sowas...".
Selbstironisch schmunzelnd nahm er noch einen Schluck aus der Flasche und gab sie Vincent wieder.
"Wer hat dir denn den Dreck verkauft?" - er zwinkerte Vincent zu.
 30.04.11 23:38
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Es war nicht so, dass Micael sehr extrovertiert war oder so wirkte, unter anderen Umständen hätte es Vincent vielleicht nicht so einfach gehabt, aus den Gesichtszügen des Magiers etwas über sein Gefühlsleben herauszufinden. Aber gerade jetzt musste er Micael wohl zustimmen.
„Ich wollte es so nicht ausdrücken. Aber es trifft den Kern der Sache recht gut“ Tatsächlich sah man es seinem Kollegen gerade mehr als deutlich an, dass er litt. Vincent hatte eine solche Situation noch nie erlebt, für ihn gab es diesen Zwiespalt zwischen Hass und Liebe nicht. Sicher, leiden konnte auch der Dämon, wenn man es seiner Art und Rasse auch nicht immer glauben wollte. Aber wegen einer Frau, wegen der Liebe hatte er noch nicht gelitten und er war auch nicht allzu erpicht darauf, es in allernächster Zeit selbst zu erleben.
Was Vincent bisher so über den Schwarzmagier da vor sich wusste, war vergleichsweise wenig. Es gab auch ein oder zwei Dinge, die er gar nicht erst wissen wollte. Anderes wiederum interessierte etwas mehr, so zum Beispiel, wie es genau zu dem Menschen gekommen war, der nun hier saß und sich hundeelend fühlte. Was war geschehen, dass ein Mensch so dachte, dass er so handelte, solchen Selbsthass hegte? Es gäbe tausende Vermutungen, die für Vincent aber auch nichts weiter als Vermutungen waren. Aussprechen würde er sie nicht, aber so für sich registrieren. „Wir entscheiden selbst, wann unser Leben lebenswert ist. Man kann auch fragen, was der Sinn des Lebens ist, am Ende ist es von jedem selbst abhängig“ Manchmal konnte man vielleicht wirklich meinen, Vincent sei ein lebender Glückskeks. „Was soll ich sagen? Ich bin ein Dämon, ich bereue aus Prinzip nichts. Das steht mir nicht. Für jemanden auf der Flucht vor der Welt und sich selbst ist die Reue allerdings ein Hindernis. Hast du Angst davor, zu sterben oder hängst du nur am Leben?“ Er würde ja bald auf Letzteres wetten, Micael kam ihm nicht wirklich wie jemand vor, der den Tod fürchtete. Aber er schien ihn auch nicht zu erwarten, wie es manch anderer Mensch, aber auch Dämon in seiner Situation getan hätte. Dieser Mann war unheimlich stark und verletzlich zur selben Zeit.

Die wenigsten Menschen hatten echte Geduld, selbst Vincent sprach sich nicht von der Ungeduld frei. Im großen und ganzen konnte er warten, ein großer Vorteil der biologischen Unsterblichkeit. Aber Geduld... nun, das war schwierig. „Dennoch bleibt dir im Moment nichts anderes übrig. Du wirst dich in Geduld üben müssen“ Allerdings fiel ihm das nun wirklich sichtlich schwer und er zerbrach sich vermutlich gerade seinen Kopf darüber, was Leah ihm schreiben wollte. Zu beneiden war der Magier wirklich nicht. Andererseits galt das genauso für die Frau, die es mit Micael sicherlich auch nicht besonders einfach hatte. „Klingt ja unheimlich beruhigend. Ich sehe schon, um dich muss ich mir keine Sorgen machen“ Um das Mädchen aber wahrscheinlich auch nicht, sie war solches Verhalten wohl gewohnt.

Jetzt begann ein weiterer, äußerst interessanter Teil des Gesprächs. Micael war erstaunlich offen, was entweder an seinem gestiegenen Promillewert lag oder einfach daran, dass sie hier unter sich waren. Aber was er so seinen Worten entnahm, klang schwer danach, als würde er diese Möglichkeit wirklich in Betracht ziehen, sollte er sie bekommen. Und es war nicht so, als gäbe es die Möglichkeit nicht... Nicht heute, nicht morgen, nicht die nächste Zeit. Aber es war nicht unmöglich. Aber den Gedanken verwarf Vincent vorerst wieder, nein, noch nicht. Irgendwann vielleicht einmal. „Süße Selbstverleugnung, wie vielen hast du Leib und Leben gerettet, wie viele Köpfe in ihr Verderben rennen lassen?“, zitierte er halb in Gedanken einen alten Mann, der ihm mal in der spanischen Armee begegnet war. „Da sind wir schon mal zu zweit. Es ist schon eine verzwickte Situation, in der du da steckst.Vielleicht gibt es mal eine Möglichkeit, alles zu ändern, aber bis dahin...kommst du entweder zurecht oder gibst auf. Und letzteres stünde dir nicht gut zu Gesicht“ So weit glaubte der Dämon dann schon, Micael einschätzen zu können.
Auf den Satz, wer ihm den Whisky denn verkauft hatte, grinste er nur leicht. „Niemand. War ein Geschenk von einer Kollegin. Einer sehr poltrigen Kollegin mir kräftiger Statur. Und ein Geschenk sollte man nicht deformieren. Außerdem tut er seinen Zweck“ Er musste grinsen, wenn er an die Situation dachte, in der sie ihm den Whisky mehr oder weniger in die Hand gedrückt hatte.
 03.05.11 10:40
Rasse
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Der Magier wirkte nicht unbedingt glücklicher, als Vincent noch einmal bestätigte, dass seine Gefühle ihm im Moment im Gesicht standen. Er hatte einfach keine Nerven mehr dazu, sich zu beherrschen, und sah gegenüber Vincent in dieser Situation auch keinen Sinn darin.
"Weißt du, was das schlimmste ist? Körperliche Schmerzen können auch unerträglich sein, doch man lernt, sie zu ertragen, man gewöhnt sich daran. Aber bestimmte Emotionen geben einem nie die Möglichkeit, sich an sie zu gewöhnen".
Micaels Empfindungen wandelten sich so schnell, wurden immer wieder angestachelt und verändert, sodass der Schmerz immer präsent blieb. Und Micael flüchtete nicht vor ihm, suchte auch keine Linderung, sondern spürte nur einen Funken Verachtung für sich selbst, weil er es nicht schaffte, ihrer Herr zu werden.

Vincents Einstellung zum Sinn des Lebens passte sehr gut zu seiner Einstellung zu den Menschen an sich, die Micael als durch und durch deterministisch angehaucht kaum teilen konnte.
"Natürlich könnte ich mich in diesem Moment entscheiden, dass der Sinn meines Lebens ist, zu lehren. Auf eine Weise habe ich das ja auch. Doch deswegen wird mein Leben nicht um einen Funken lebenswerter. Für mich bezieht sich dieser Ausdruck auch auf eine allgemeine Zufriedenheit mit dem Zustand und ein Wohlbefinden darin. Natürlich, ich könnte jetzt auch sagen: Ich entscheide, dass ich mein Leben nun lebenswert finde. Das ändert allerdings nichts an der sachlichen Erfüllung des Begriffs".
Auf die nächste Frage hin zögerte Micael nicht.
"Weder noch".
Micael sagte das mit ruhiger Sicherheit - diese Frage war ihm tatsächlich schon viele Male gestellt worden und inzwischen war er sich auch sicher über seine Antwort.
"Die Angst vor dem Unbekannten liegt in der Natur des Menschen, aber ich mache mir nicht sonderlich viel aus Angst. Und im Leben gab es nie etwas, an dem ich hängen könnte, erst recht nicht das Leben selbst. Und trotzdem liegt es in meiner Natur, mich niemals besiegen zu lassen. Es wäre feige, mich einfach meinem Schicksal zu beugen".
Diese Einstellung kam den meisten Menschen vollkommen paradox vor - aus reinem Trotz zu leben kam wohl den wenigsten in den Sinn, aber Micael hatte seine Gründe. Es lag an einer Mischung seiner Persönlichkeit, Vergangenheit und, was er nie zugegeben hätte, auch an einem Verantwortungsgefühl gegenüber Leah.

Micael musste grinsen, als Vincent meinte, der ausgesprochene Fakt sei beruhigend.
"Nun, um Leute wie mich muss man sich allgemein wenig Sorgen machen", meinte er noch mit einem Schulterzucken. Genauer gesagt hatte er auch nie jemanden gehabt, der sich um ihn gesorgt hätte, und hatte auch nicht das Gefühl, dass er das bräuchte. Er war immer klargekommen, hatte seinen Weg gesucht und sich um seine Probleme gekümmert. Zwar schätzte er es sehr, mit Vincent reden zu können, aber einen Aufpasser brauchte er nicht, und auch niemanden, der sich Sorgen um ihn machte.

Er nickte nur, als er Vincents weitere Sätze hörte, und überlegte ein wenig, bevor er antwortete.
"Nein, aufgeben würde ich nicht. Das wäre an diesem Punkt auch höchst sinnlos. Und die Situation wird sich ändern, mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit - allerdings in eine Richtung, die noch schlimmer wird. Ich kann dir nicht sagen, warum... nun, bis dahin werde ich die Zeit genießen".
Die letzten Worte klangen geradezu schmerzhaft zynisch und er lachte kalt und hart.
Sein Blick wurde allerdings neugierig, als Vincent erwähnt, dass er den Whisky von einer Kollegin hatte.
"Nicht etwas Hellgirl? Red?" - er sah Vincent neugierig an und fuhr sich mit den Händen durch Gesicht, beim Gedanken an Red. Die würde er auf jeden Fall nicht so schnell wiedersehen... verdammt, warum hatte er sich auch von ihr küssen lassen? Sowas machte immer nur Ärger. Falls möglich, wurde seine Miene noch düsterer, als er an die furchtbare Situation im Zelt dachte. Erst Raoul, der sein Wiedersehen mit Leah komplett seltsam gemacht hatte, und dann auch noch Red, von der Leah jetzt wahrscheinlich glaubte, dass er sie liebte...
 03.05.11 22:25
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Micael war völlig anders als die anderen Menschen, teilweise auch Magier, die Vincent in seinem Leben kennengelernt hatte. Zwar erkannte er die Lage, wusste aber keine Lösung. Oder anders gesagt, er wollte die Lösungen für sich nicht akzeptieren. Nun, es mussten ja auch nicht alle gleich sein, für Vincent waren die Gespräche mit seinem Kollegen recht erfrischend, es gab doch immer wieder Überraschungen in seinem Leben.
„Ich weiß, was du meinst“ Körperliche Schmerzen... das war eine Sache. Irgendwann wahren sie Gewohnheit geworden. Seelische Schmerzen dagegen blieben, sie waren wesentlich flexibler als die körperlichen. Vor allem hatten sie die unangenehme Angewohnheit, genau dann aufzutauchen, wenn man nicht damit rechnete. Er kannte das ja...

Was Micael dann auf seine Sicht der Dinge antwortete, ließ Vincents Miene unbewegt, er hatte sich so eine Antwort schon gedacht. Nun, etwas zumindest.
„Micael, sicher benötigt man zu einem lebenswerten Zustand eine gewisse Zufriedenheit mit sich und der Welt. Doch wann dieser Zustand eingetreten ist, das entscheiden wir selbst. Denkst du denn, ich bin der Überzeugung, mein Leben sei lebenswert? Nein, ganz sicher nicht. Zwischen dem, was ist und dem, was sein soll, liegen oft Welten. Und dennoch, diese Welten, ihre Struktur, ihre Größe sind abhängig von unseren Entscheidungen“ Dem einen fiel es leichter, sein Leben lebenswert zu nennen, der andere schwerer. Vincent selbst fand sein Leben nicht wirklich lebenswert. Er lebte aus Pflichtbewusstsein.
Was dann kam, ließ ihn allerdings grinsen. Na das war doch mal eine nette Einstellung, verstand er vollkommen. Aus reinem Trotz leben... das hatte schon ganz anderen das Leben gerettet, einfach nur, weil sie sich nicht brechen lassen wollten unter dem Druck, den schwere Situationen oder Lebensabschnitte ausübten. „Warum überrascht mich das jetzt nicht? Du lebst nur aus reiner Sturheit und irgendwie passt das zu dir“ Nun, es war auch eine Möglichkeit, sein Leben zu meistern, wenn man das so wollte. Oder es musste, im Fall des Magiers musste er wohl eher. Aber es war nachvollziehbar für Vincent.

„Nenn mich einen alten, sentimentalen Idioten, aber ich bin es gewohnt, mir um andere Sorgen zu machen. Auch wenn die Leute meinen, es wäre Zeitverschwendung“ Es war nicht alles schlecht am Krieg und der Armee. Viele lernten dort erst, Verantwortung für sich und andere zu übernehmen. Und auch wenn der Dämon wegen seines Blutdurstes in die Armee gegangen war und ihn dort auch ausreichend befriedigt hatte, er war ein ganzes Stück menschlicher in dieser Zeit geworden. Viele seiner Gedanken waren nachwievor vom Militär geprägt, viele seiner Handlungen zeugten noch von der alten Zeit als hochrangiger Offizier. Aber auch seine kleine Macke, sich um andere zu kümmern, wenn sie seine Sympathie geweckt hatte, stammte aus seiner militärischen Phase. Und Micael war ihm sympathisch. Außerdem musste ja irgendwer aufpassen, dass seine Kräfte nicht die Umgebung in Schutt und Asche legen, sollte doch der eher unerwartete Fall eintreten, dass er die Beherrschung verlor.

Ein wenig juckte es Vincent schon, Micael von der Möglichkeit zu erzählen, die ihm im Kopf rumschwirrte. Es wäre ein Weg. Aber nicht der ideale und im Moment kam er auch nicht in Betracht. Er hatte zu wenig Informationen und außerdem war es einfach noch nicht soweit.
„Schlimmer geht immer, nicht wahr? Nun, warten wir es ab, wie sich alles noch entwickelt“ Eigentlich würde sich die Situation erst dann wirklich ändern, wenn Micael dieser Brief erreichte. Ein wenig neugierig war der Hohe schon, was diese Leah so dringendes zu schreiben hatte... nun, er würde es schon früh genug herausfinden.
„Ebenjene und keine Andere. Ich sehe, du durftest ihre Bekanntschaft bereits genießen“ Micaels Aura veränderte sich, wurde trübsinniger. Hatte das wohl mit der Dämonin zu tun? „Sie ist eine recht rustikale Persönlichkeit, aber ehrlich. Wann hast du sie denn kennengelernt? Seit dem Schulball habe ich sie nicht mehr gesehen... eigenartig“ Allerdings hatte Vincent sich auch ein wenig zurückgezogen, er hatte Zeit für sich gebraucht. Nicht nur Micaels Aura hatte sich verdüstert, auch seine Miene war dunkler geworden. Woran es lag, konnte er nicht sagen.
 04.05.11 17:03
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Er hatte sich letztendlich doch ohne das Mädchen auf den Weg gemacht. Sie war nicht annähernd so nervig gewesen, wie das Mädchen dem er im Keller begegnet war aber dennoch.... sie war eine Schülerin, und ganz offensichtlich began sie sich Hoffnungen zu machen. Etwas was der Dämon gleich im Keim ersticken wollte. Denn so oder so... er würde niemals etwas mit solche einem Mädchen anfangen. Wegen des Jobs, und auch weil er nicht daran interessiert war eine Beziehung in welcher Weise auch immer einzugehen. Ein einziges Mal war Chikage soetwas eingegenagen, doch nie mehr. Er hatte Sie aus seinem Kopf verbannt. Zwei Kinder waren aus dieser Verbindung entstanden. Akina und Masaru. Seine Tochter Wunderschön... sein Sohn ein geborener Anführer, kein Wunder sie waren seine Kinder. Aber er sah sie kaum, und dass war auch besser so. Er hatte nie etwas für Nachwuchs übrig gehabt, und er hatte sie nicht erzogen. Er liebte sie.... aber er wollte keinen Kontakt. Sie waren irgendwo dort draußen und Schluß.
Kazama war nicht lange am Strand geblieben. Das Meer langweilte ihn, die meisten Schüler waren ohnehin gegangen. Der Sicherheitschef, hatte nun eine neue Aufgabe. Wenn es dunkel wurde, dann war mehr los als am Tag. Allerdings verborgenes... Die Schüler würden sich aus ihren Zelten stehlen, sie würden Unfug anstellen keine Frage... Und Chikage würde sie aufspüren. Ihren eventuell eine heiden Angst machen, und dafür sorgen dass sie nie mehr auch nur auf die Idee kamen etwas derartiges Anzustellen. Er musste Grinsen, und die gelben Augen glühten.
Er hatte den Wald bereits erreicht, diese Umgebung gefiehl im weitaus besser. Es war dunkel, es war unheimlich und er passte perfekt hierher. Warum hatte der Schulleiter ihn wohl eingestellt? Grade ihn?... Er mochte Schüler nicht... höchstens gegrillt. Aber sowas war nicht in der Arbeit mit in begriffen, und auch wenn er die "unartigen" Schüler durchaus bestrafen durfte... verletzten konnte er niemanden. Naja... jedenfalls offiziel.
Weit und breit keine Schüler, und doch ging er immer tiefer in den Wald. Als Dämon war es ihm möglich in der Schwärze der Nacht, perfekt zu sehen. Erst die Nacht war Seine Tageszeit, und er genoss es. Er genoss die die Stille, und war in Gedanken an ganz anderen Schauplätzen. Krieg herrschte.... er war unterwegs um zu töten. Und auch wenn diese Zeit schrecklich gewesen war... Kazama hatte es geliebt. Er sehnte sich zurück in die mittelalterliche Grausamkeit... die Neuzeit war nicht das seine. Er konnte sich nicht an Regeln oder Gesetzte halten, er hatte seine eigenen. Und genau deshalb würde er niemals lange an einem Ort bleiben können... er würde früher oder später auch von hier verschwinden. Jediglich ein Zwischenstop.... nichts weiter.
Nach einer Weile erreichte er einen verschlungenen Zaun. Ein wunderschöner Garten war dahinter aus zu machen. Unheimlich, doch schön. Ein Augenschmaus für den Dämon, und er betratt ihn sogleich. Die Anwesenheit zweier Anderer fiel ihm sofort auf. Zwei auch mächtigen Wesen, wie ihm schien. Nicht wie er... aber vermutlich keine Schüler. Doch selbst wenn es sich um Lehrer handelte... auch diese musste er beaufsichtigen. Kazama strich sich die Haare zurück, und schritt vorran. Auch Autoritätspersonen, wie die Lehrkräfte machten Fehler. Wie Loren... er hatte ihn zusammen mit einer Schülerin gesehen, und er kannte den Vampir. Darum würde er sich noch kümmern...
Die zwei sahsen auf einer Bank. Kazama ging auf sie beide zu. Ein Dämon und ein Zauberer... er verzog den Mund. Er war wie die meisten Dämonen sehr stolz. Und natürlich vertratt er die Meinung, er stehe weit über den Menschen oder anderen....
Der andere Dämon kam ihm wage bekannt vor, aber was waren schon Erinnerungen? Er vergass mit der Zeit alles, was nicht wichtig genug war. Und scheinbar war dieser es nicht gewesen. Schließlich vergass man seine Freunde schneller... als einen ebenbürtigen Feind der einem die Stirn geboten hatte. Besagter Dämon, schien keines von beidem für Chigake zu sein. Und so betratt er den Platz, ohne große Erwartungen. Er wollte sich nur vergewissern, dass hier alles war wie es sein sollte.
Er entschied sich gegen eine herkömliche Begrüßung und nickte nur. Dann fiel sein Blick wieder auf die beiden, und er erkannte den Dämon doch noch. Diesem war er in alten Zeiten begegnet. Nicht nur einmal, und nie hatte es ohne Kampf geendet. Auch wen Chikage ihn als miderwertig empfand... ein Dämon der Lehrer wurde... darauf sollte man den ehemaligen Heerführer besser nicht nach seiner Meinung fragen. Du hütest immernoch Kinder wie?... Er hatte einen Abwertenden Ausdruck in den Augen. Er verachtete Dämonen, die soetwas taten. Die ihr Wissen anderen preis gaben... die ihr Wissen.. anderen Rassen preisgaben.
Den anderen hatte er nie gesehen. Darum begrüßte er ihn mit einem Blick. Soviel Anstand sich vorzustellen hatte er dennoch. Kazama, Chikage... Oberster Dämonen Heerführer. Seinen Rang würde er auf Lebzeit tragen. Er war nicht umsonst an allen großen Kriegen siegreich beteildigt gewesen. Kazama war eine Legende unter Dämonen... bevor er jahrunderte verschwunden war... und in den Geschichtsbüchern für tot erklärt wurde... dies musste er noch beheben. Alles mit der Zeit.
 08.05.11 20:58
Rasse
Magier

Beruf :
Lehrer

Gespielt von :
Mic

vMicael
Gefühlsanalphabet

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Micael hatte fast erwartet, wie Vincent ihm auf seine Argumentation, was den Lebenswert des Lebens anging, antworten würde. Er verfügte über eine sehr rare und ungewöhnliche Mischung aus Determinismus und Optimismus in seiner Lebenseinstellung, die Micael vollkommen fremd war. Er war auf gewisse Weise auch deterministisch eingestellt, nur dass er nicht an ein vorgezeichnetes Schicksal für irgendjemanden glaubte. Er glaubte an die Macht der Umstände, in denen ein Mensch oder auch ein anderes Wesen geboren wurde, aufwuchs und lebte. Und er glaubte an einige feste Grundwerte, die im Leben eines jeden Wesens eine Konstante bildeten. Eine Ausnahme für seine Annahmen hatte er noch nie vorgefunden.
"Ich gehe davon aus, dass es bestimmte Dinge gibt, bestimmte Grundvoraussetzungen, die jedes Wesen braucht, um ein lebenswertes Leben zu führen. Natürlich ist das nur meine Annahme, aber ich sehe es als grundlegend an, dass man in seinem Rahmen Wahrnehmungsfähigkeit, Interaktionsfähigket und Genussfähigkeit sowie die Freiheit der Handlung bis zu den Grenzen der Freiheit anderer hat, um ein lebenswertes Leben zu führen. Wird einer der vier Parameter eingeschränkt, kann man entscheiden so viel man möchte, oder seine Ansprüche an die Welt herabsenken, der Lebenswert bleibt eingeschränkt, weil man nicht mehr die Fähigkeit hat, sein Leben frei zu gestalten".
Er merkte mal wieder, dass er selten Gelegenheit hatte, mit anderen über solche Themen zu diskutieren. Es war durchaus eine schwere Aufgabe, die Gedanken so zu ordnen, dass sie Sinn ergaben und gut argumentiert waren - zudem war sein Alkoholpegel inzwischen doch merklich. Er hatte das zwar im Griff, aber es wurde dadurch noch schwerer, die Gedanken zu ordnen.
Er musste grinsen, als Vincent seine Einstellung so zusammenfasste, und fragte dann provokativ: "Und? Warum lebst du? Diese Frage dürfte sich häufiger stellen, wenn man dafür mehr als ein mickriges Menschenleben Zeit hat".

Micael schüttelte leicht den Kopf, als er Vincents Aussage hörte, und schaute ihn dann kurz an.
"Nein, im Allgemeinen ist es keine Zeitverschwendung. Es ist eine Frage davon, für wie wichtig man andere erachtet. Und Respekt vor dem Leben eines anderen ist nicht mehr weit entfernt von der Sorge um ihn. Und ich gehe davon aus, dass der Schritt zwischen diesen beiden Emotonen für mich sehr viel weiter ist als bei anderen".
Er grinste und lehnte sich auf der Bank zurück.
"Aber um Leute wie mich muss man sich wirklich keine Sorgen machen. Ich gehöre zu den Menschen, die schon so viel überstanden haben, dass sie keine Gefahr für sich selbst darstellen. Und mein Typ Mensch neigt dazu, auch Gefahren von außen immer irgendwie zu überstehen".
Diese Erklärung machte er mit einem zynischen, spielerischen Ernst, der sehr viel Selbstironie an den Tag legte. Micael sah sich selbst sehr klar - er schätzte seine Fähigkeiten sehr hoch ein. Doch seinen Wert für andere schätzte er sehr niedrig, in manchen Fällen zu niedrig.

Anscheinend kannte Vincent Red wirklích, was Micael weitere Sorgenfalten auf die Stirn trieb. Was sie wohl über ihn erzählen würde, sollte sie Vincent noch einmal treffen...
"Ich habe sie gestern morgen kennengelernt - ziemlich unsanft".
Düster den Kopf schüttelnd fasste er das folgende prägnant zusammen.
"Dann haben wir gestritten, uns auf mir unerklärliche Weise vertragen und uns angefreundet. Heute Mittag, bevor wir losgefahren sind, hat sie mich dann geküsst. Warum auch immer...".
Mit sorgenvoller Miene blickte der Magier auf seine Knie und versuchte die aufsteigenden Erinnerungen zu unterdrücken.
"Sie ist eben hereingeplatzt, als Leah da war, und hat mir eine Szene gemacht. - Du kannst dir vorstellen, wie wütend ich war. Erst recht, weil deutlich war, was Leah jetzt denkt".
Diese Geschichte fügte seiner Erzählung von eben eine weitere Facette des Missmuts hinzu.

Gerade wollte er Vincent wieder um die Whiskyflasche bitten, als er plötzlich das Näherkommen der mächtigen Präsenz spürte, deren Anwesenheit er schon seit einigen Minuten hintergründig wahrgenommen hatte. Jemand, der das Gespräch störte... Micael war ohnehin schon nicht gut auf einen Eindringling zu sprechen, aber die Art, wie der außergewöhnlich große Mann sich ihnen näherte gefiel dem Magier noch viel weniger.
Da trägt aber jemand den Kopf sehr hoch... Dämon würde ich schätzen, die Aura passt. Ein alter und mächtiger.
Micael verhielt sich zuerst einmal vollkommen passiv, hatte nur die schwarzen Steinaugen auf den Neuankömmling gerichtet. Doch auch sein Ausdruck hatte sich vollkommen verändert, war wieder verschlossen und hart. An nichts hätte ihm ein Fremder nun seine Sorgen anmerken können. Und seine magische Aura blieb ebenfalls verschlossen, gab dem anderen nur eine entfernte Ahnung davon, wie stark oder schwach der schwarze Magier war. Er hatte in diesem Moment wenig Nerven dazu, sich mit einem aufgeblasenen Dämonen herumzuschlagen - seine Vorstellung verstärkte Micaels Missfallen nur - und so wendete sich sogar sein Blick desinteressiert wieder ab und in den schönen Garten. Minimal war zu beobachten, wie seine Augenbrauen sich bogen - wer ihn kannte, hätte seine Stmmung an diesem Punkt schon zu deuten gewusst. Doch wie ein Mantra erzählte er sich selbst, dass er sich nicht einmischen würde, da der fremde Dämon ihn nicht angesprochen hatte und anscheinend Vincent kannte.
 08.05.11 23:19
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Man musste den Dämon wirklich nicht verstehen, selbst Artgenossen hatten es schwer, seine Gedanken nachzuvollziehen. Dass die Menschen ihn dann erst recht nicht verstanden, war dabei wohl offensichtlich. Micael schien ihn zwar einigermaßen zu verstehen, aber so ganz nachvollziehen konnte es auch der Magier nicht. Verständlich, wer nicht so aufgewachsen und erzogen worden war wie Vincent, wer seine Ausbildung nicht mitgemacht hatte, der konnte und musste das auch nicht können. Micael hatte nun mal andere Ansichten, und das war auch nur gut so. Durch solche kamen doch erst Gespräche und Diskussionen zu Stande.
„Selbstverständlich, doch kannst du nicht erwarten, dass sich diese Faktoren ganz von selbst einstellen. Ich habe mich wohl falsch ausgedrückt. Ich meine nur, jeder ist seines eigenen Glückes Schmied und wir entscheiden selbst, welchen Weg wir beschreiten, den das Schicksal uns vorgibt. Ich glaube... besser ich weiß nicht von einem einzigen Weg, ich weiß von Kreuzungen, die uns das Schicksal oder wie man es auch nennen mag. Und an diesen Kreuzungen entscheiden wir. Und mit unseren Entscheidungen beeinflussen wir stets und ständig eben diese Faktoren, das meine ich mit der Entscheidung, wann unser eigenes Leben lebenswert ist. Dennoch, ich muss dir zustimmen, ohne einen dieser Zustände ist das große Ganze nicht erreicht, womit wir wieder beim Anfang wären“ Manchmal war an dem Zwielicht-Dämon ein Philosoph verloren gegangen. Sowas kam schlicht mit dem Alter und auch wenn Vincent nicht unbedingt uralt war, er hatte doch ein paar Jahrhunderte auf dem Buckel.
Fast schon trocken antwortete Vincent stante pede: „Pflichtbewusstsein, nicht mehr, nicht weniger. Ich lebe aus der Pflicht heraus, ich habe noch eine Aufgabe zu erfüllen“ Die meisten Unsterblichen suchten sich irgendwann zwar eine Aufgabe, wenn sie an dem Leben hingen. Bei Vincent war es eine Aufgabe, die ihm seit frühester Geburt zugedacht worden war.

Respekt vor dem Leben.... welch Ironie. Früher hatte er keine Sekunde gezögert, eben dieses Leben anderer einfach auszulöschen. Ihm war früher egal gewesen, wenn er einfach jemandem dem Kopf abriss, er hatte sich keinen Deut um den Hintergrund des Menschen oder sonstigen Wesens geschert. Hauptsache war für ihn, das Blut floss. Sicher, solange man sich zu seinem Trupp zählte, war man vor seiner Mordlust sicher gewesen. Aber da Vincent als Söldner gearbeitet hatte, wechselte auch die Seite – je nachdem, wer besser bezahlte. Erst in seinen späteren Jahren hatte er wirklich angefangen, eine gewisse Sympathie für das Regiment zu entwickeln. Und als er im Vietnam-Krieg seine Tötungshemmung entwickelt hatte, war ihm der Respekt vor dem Leben erst bewusst geworden. „Das weiß ich nicht. Es hat eine Weile gedauert, bevor ich diese Einstellung entwickelt habe, wie ich sie heute besitze. Aber irgendwie hat auch die gute Seite des Militärs seine Spuren bei mir hinterlassen“ Die nächsten Worte von Micael waren wieder unheimlich passend für seinen Kollegen, gewürzt mit einem guten Pfund Selbstironie. „Nun, dann sind meine Sorgen um Leib und Umwelt in der Tat unbegründet. Eigentlich habe ich mir mehr Sorgen darum gemacht, dass du mir einen Schüler in Brand steckst, es wäre dann doch sehr unangenehm geworden, das Ren zu erklären“ Obwohl, das Gesicht des Schulleiters wäre es durchaus wert gewesen.

Unsanft, auch eine nette Beschreibung für Red. Sie war ein bisschen sehr poltrig in ihrer Art, aber wenigstens ehrlich, das musste Vincent ihr eindeutig lassen. Die besten Freunde würden der Hohe und sie sicherlich nie werden, aber es gab durchaus Züge an der vergleichsweise jungen Dämonin, die er schätzte.
Dann erzählte Micael in der Kurzfassung, was zwischen ihnen geschehen war. So, sie hatte ihn also geküsst? Ein Fakt, auf den Vincent sich nichts weiter dachte – was wusste er schon über Hellgirls Motive? Es konnte ihm auch gleich sein, aber interessant war es. Auch, weil die Geschichte damit nicht zu Ende war. Sie war also in die Situation mit Leah geplatzt – das verpasste dem Ganzen einen äußerst unangenehmen Beigeschmack. Denn die Frau hatte natürlich jetzt einen eigenartigen Blickwinkel auf den Stand der Dinge. „Verstehe, das macht die Sache nicht leichter“

In das Gespräch platzte allerdings eine Vincent durchaus bekannte Aura, die seine Augen scharlachrot funkeln ließ. Das war doch wohl nicht wahr. Er lebte immer noch. Diese elende Nervensäge von einem Dämon, ein aufgeblasenes und arrogantes Paradebeispiel von dem, was die Menschen über ihrereins dachten. Und jetzt war er auch noch hier. Na das würde noch lustig werden. Als besagte Nervensäge dann vor ihnen stand, sich regelrecht aufbaute und auch gleich die alte Leier brachte. Oberster Dämonenheerführer, ja darauf war er stolz. Den abwertenden Blick auf Vincent bekam er selbstverständlich mit, seine Miene war sofort versteinert, als Kazama aufgetaucht war. Er wusste ganz genau, was Kazama über seine Familie und über ihn dachte und es war ihm verdammt noch mal egal. „Nicht jeder ist deiner Meinung, dass andere Wesen wertlos sind, Kazama. Du lebst also immer noch, es kursierten Gerüchte über den Tod des Großen Chikage und ich hatte sie mit Freude angenommen“ Sie beide waren früher schon aufeinander gestoßen und sich jedes Mal an die Gurgel gegangen. Die Valentines waren eine sehr alte Familie und auch wenn Kazama durchaus mächtig war und auch ein brillanter Heerführer, Vincent hatte genauso Rang und Namen unter ihresgleichen und an Kraft und Macht kam er Kazama allemal gleich, auch wenn dieser es nie zugeben würde oder wollte.
 10.05.11 11:38
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Der Garten war schön, keine Frage. Auch wen Kazama wußte das schöne Dinge meist schrecklich waren. Er selbst war auch schön, deswegen wirkte er auf andere so anziehend. Aber gerade weil er in vilen Augen perfekt war, sollte man ihn meiden. Er faszinierte andere Menschen, zog sie in seinen Bann, und wenn dies geschehen war war es bereits zu spät. Die armen Seelen würden tun was er verlangte, ganz gleich was es war... um sich weiterhin seiner Aufmerksamkeit sicher zu sein. Eigentlich keine schlechte Eigenschaft.. also für hin...
Dennoch.. das verhinderte leider, dass Chikage jemandem begegnete mit dem er sich auf ein ernsthaftes Gespräch einlassen konnte. Er verkörperte eine ganz bestimmte Art von Mann. Einen von dem die meisten Frauen träumten, gefährlich und unantastbar... aber genau dies machte soziale Kontakte weitestgehend unmöglich. Kazama war schon immer ein Einzelgänger gewesen, doch ab und an konnte man sich mit ihm unterhalten. Ja... wenn man nicht auf sein äusseres herrein fiel. Schmachtete jemand ihn an, hatte Er wiederrum kein Interesse... es war ihm geradezu lästigt.
Die beiden Mädchen die er an der Schule bis jetzt kenne gelernt hatte, waren in gewisser Weise lästig gewesen. Die eine mehr die andere weniger. Das Mädchen aus dem Keller, hatte so gewirkt als wolle sie sich interessant machen. Er hätte ihr zugetraut in einem passenden Moment aufdringlich zu werden. Was er schonmal garnicht leiden konnte. Dass andere Mädchen war eher zurückhaltend und schüchtern gewesen, und dennoch war er ihrer Gesellschaft schnell müde geworden.
Nun witmete er sich seiner eigentlichen Aufgabe. Der Dämon streifte durch die Nacht, denn er war nicht zum Vergnügen hier. Schüler ließen sich noch keine blicken. Aber er wußte dass die Nacht noch jung war, und die ersten nciht lang auf sich warten ließen. Die Tore eines Gartens hatten ihn gelockt. Er wirkte verwegen und romantisch. Die perfekte Mischung für Verliebte..... eigentlich.... denn er traff ein ganz anderes "Pärchen" an.
Die Aura des Dämons hatte er erst im letzten Moment erkannt. Kazama war nicht unaufmerksam, doch Vincent Valentine gehörte zu den Bekanntschaften die er absolut nicht schätze. Und an die es sich nicht wert war zu erinnern... eigentlich.
Und so blieb seine Miene undurchsichtig, wärend er sich vorstelle... und natürlich den arroganten Dämon raushängen ließ. Dabei war Kazama zwar hochmütig, doch er legte es in diesem Fall nur drauf an weil er den anderen so wenig leiden konnte. Ein Blick auf den Magier und er hatte sich seinen Teil gedacht. Der Kerl wirkte abweisend, und er würdigte ihn nur eines kurzen Blickes. Kazama sah ihn dafür umso starrender an. Der Mensch hatte seine magische Aura weitestgehend versteckt, und er konnte nicht erahnen wie stark sein Gegenüber war. Auch egal.... er hatte nicht vor, einen von ihnen hier anzugreifen. Er wollte nur spazieren, nach Unruhestiftern und Regelbrechern Ausschau halten... und sich an Vince "erfreuen". Zufrieden stellte er fest, dass dieser nicht begeistert von seinem Auftauchen war. Dessen Augen glühten auf, und Kazama blieb ganz locker stehen. Es machte ihm Spaß zu sehen, wie er schon allein durch seine Anwesenheit solch eine Reaktion auslöste. Abneigung lag in der Luft... sollte der andere ruhig denken er wolle ihn provozieren.
Chikage blieb ruhig... manchmal hatte er Lust anderen gegenüber zu provoziren. Doch hier brauchte es nicht mal eine Provokation. Eine Reaktion blieb auch aus, als Vince von seinem tot sprach... oh ja... da war doch was gewesen.... Sie dachten er wäre tot.... tja...
Eigentich nur gut für seinen Ruf... erst mit dem Ableben wurde man zu Legende. Den Status hatte er also schon erfolgreich bekommen, ohne auch nur einen Tag tot zu sein.
"Meine"Meinung also... verstehe. Er konnte sich nicht daran erinnern, vor Vincent dergleichen geäussert zu haben... aber gut.
Er sah noch einmal zu Vincents Begleitung und fragte sich, was die beiden hier zu suchen hatten. Du hast mir deinen Kollegen, noch garnicht vorgestellt. Kazama hatte die Arme vor der Brust verschrängt, ein Zeichen dafür dass ihn dieses Gespräch langweilte. Dennoch er würde die beiden wohl noch ein wenig länger beläßtigen, immerhin hoffte er noch auf ein paar interessante Wendungen. Vielleicht war der Magier auch nicht so einfälltig wie Vincent...
 11.05.11 13:40
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