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Der Waldweg

vAnonymous
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Innerlich seufzte der Blonde wieder mal...er hasste es manchmal wenn er so war, wie er sich gerade verhielt. Er kam sich dabei immer wie eine Heulsuse vor, Jemand der sowieso nichts ändern konnte, weil er so schwach und ängstlich war. Natürlich halfen die beruhigenden Worte seines Geliebten ungemein aber, er war so lange unterdrückt und dazu erzogen worden, dass er nichts ändern sondern nur dienen konnte. Wenn einem erstmal das so in die Knochen und das Blut überging, war es sehr schwer wieder los zu werden. Selbst im Zirkus, auch wenn die Situation dort um einiges besser gewesen war, hatte er es noch nicht überwunden. Fast automatisch hatte er irgendwelche Arbeiten übernommen oder sich mehrmals entschuldigt, für Dinge die er nicht mal selber falsch gemacht hatte. Er wusste nicht wie oft er zusammen gezuckt war, wenn nur einer seiner 'Familie' ihm durch das Haar gewuschelt hatte. Oder die Arme hoch gerissen, um sich vor möglichen Schlägen zu schützen. Natürlich hatten sie oftmals nachgefragt, warum er das tat...meistens hatte er geschwiegen oder Ausreden benutzt. Er wollte es eigentlich nur vergessen, einfach vergessen was damals vorgefallen war. Aber so sehr er es versucht hatte, es ließ ihn einfach nicht mehr los, egal ob er schlief oder wach war. Vielleicht malte er deswegen oder spielte auf seiner Flöte, um davor weg zu laufen? Sicher war verdrängen nicht gerade eine gute Lösung, vor allem keine Endgültige aber, was besseres viel ihm leider auch nicht ein. Er könnte sich diesen Dingen natürlich stellen aber...das schaffte er einfach nicht, er hatte es schon ab und an versucht. Aber jedes mal hatte er einen ziemlich heftigen Rückschlag erlitten, sodass es am Ende nur schlimmer gewesen war als vorher. Und irgendwann hatte er es gar nicht mehr versucht, sich damit abgefunden es zu ertragen und einfach versucht, es mit einem Lächeln zu überspielen. Zu viel mehr brachte er es einfach nicht...und vermutlich würde er es auch nie zu mehr bringen. Er sah wieder zu Lilie als er ihm erklärte, dass er es wohl lernen würde, dass es dann einfacher werden würde. Er Nickte stumm und rot vom sanften Kuss als er murmelte: "Ja...deswegen bin ich hier her gekommen...um zu lernen, um dieses...Etwas kontrollieren zu können. Ich will Niemanden...weh tun, ich will nicht...das es irgendwann......Andere verletzt. Und vielleicht...vielleicht erfahre...ich dann etwas...mehr über meine...Herkunft. Über meine..." Er brach mitten im Satz ab und versuchte seine Tränen wieder weg zu wischen, sie einfach zu unterdrücken. Er wünschte sich so sehr, dass er wüsste, wer seine Eltern waren und was für Gründe sie gehabt hatten, ihn weg zu geben. Natürlich hatte der Zauberer gesagt, er sei eine erschaffene Chimäre...aber konnte man ihm den glauben? Andererseits, warum hätte er auch lügen sollen? Zu zutrauen wäre es ihm zwar aber, er hätte bestimmt nicht gerechnet, dass ihm der Junge entkommen würde. Es gab zwar einen Weg um das fest zu stellen...doch der war tödlich, sollte er Zauberer damals die Wahrheit gesagt haben. Und sein Leben wollte er dann doch lieber behalten, auch wenn die Ungewissheit grausam sein konnte. "T...tut mir...leid...", murmelte er wieder mal was sich nun auf das Stur bezog, "Ich...ich verstehe...was für dich...angst einflößend ist...ist für mich eher normal. Du kennst...nicht viel von...Städten...so wie ich dunkle...Wälder nicht kenne. Es ist nur...ich habe vor...fast allem...Angst...auch wenn ich es...nicht will...es ist schwer...zu erklären. Und was du meinst...nicht mal das...traue ich mich..." Ja er war schon extrem vorsichtig, egal um was es ging, auch wenn er in manchen Dingen wohl sehr naiv war. Aber konnte man das dem Jungen vorwerfen, nach allem was passiert war? Natürlich konnte er alles auf seinen ehemaligen Meister schieben...tat er in vielem auch aber, er wusste es lag auch an ihm selber. Aber es zu wissen und es zu überwinden, dass war leider ein gewaltiger Unterschied. Zumindest aus seiner Sicht...er hörte dennoch zu, als Lilie erzählte, wie seine Eltern verschwunden waren. Das musste auch hart gewesen sein, auf einmal ganz alleine und auf sich gestellt, zu überleben. Er hatte es ja nicht anders gekannt, da er weder Mutter noch Vater jemals gehabt hatte, also konnte er sich nur vorstellen wie es war, sie zu verlieren. Das er dann darüber sprach, dass er sich lieber auf das hier und jetzt konzentrieren sollte und auf die Zukunft, da konnte er nur nicken. "Ja...ja das glaube ich dir...es muss wirklich schwer gewesen sein...wenn man seine Eltern verliert. Ich...ich meine ich kenne...es nicht anders aber...es muss ungefähr gewesen sein, als ich den Zirkus verlassen habe. Vielleicht...vielleicht hast du recht...ich sollte mich...mehr auf das, was kommt...konzentrieren. Und du meinst wirklich...das ich das lernen...kann? Es kommt...mir nur so...unmöglich vor...also sehr schwer...ich kann...doch noch...nicht mal... richtig schwimmen." Letzteres hatte er nur noch geflüstert und sah betretend zu Boden...es war ihm immer noch sichtlich peinlich, dass er im Wasser unterging wie ein Stein. Ok vielleicht nicht ganz so aber, er war zumindest dort so hilflos wie ein Fisch auf dem Trockenen. Er malte sich schon aus, was passieren würde, würden sie einmal Schwimmunterricht in der Schule haben. Das wäre in zweierlei Hinsicht nicht schön für ihn. Einerseits weil dann jeder sehen würde, dass er diese Sache nicht beherrschte und andererseits weil es einem zum Außenseiter machen konnte. Letzteres hatte er schon auf seiner alten Schule gespürt...seine Mitschüler hatten nicht selten sich darüber lustig gemacht. Aber was sollte er da auch machen? Er hatte es nie lernen können und deswegen konnte er es eben auch nicht...Lilie hatte zwar mit ihm schon etwas geübt, zumindest das er seine Wasserscheu etwas überwinden konnte. Doch schwimmen selber war bisher noch nicht drin gewesen...vielleicht würde er das hier aber noch lernen.
Jetzt aber war er erstmal froh das zumindest der Kuchen für seinen Schneeschwan anscheinend gut ankam. Immerhin war es das erste mal das er selber so etwas zustande gebracht hatte, wenn auch mit etwas Hilfe von dem Lehrer. Aber wie es aussah, mochte der Naga den Kuchen wirklich sehr...klar, wenn man so im Schoss der Natur aufwuchs kannte man etwas vergleichbares wohl nicht. Oder zumindest vermutete er es...allerdings musste er sich erst noch dran gewöhnen, dass es wohl normal war sich gegenseitig zu füttern. Nicht das er das schlimm fand, es hatte was Animalisches und irgendwie auch Niedliches an sich. Nur er war es eben nicht so gewohnt, deswegen hatte er auch einige Zeit gebraucht zu verstehen, was der Schlangenjunge von ihm wollte. Aber zumindest hatte er es dann doch irgendwie begriffen...und das es ihm schmeckte, dass merkte er als sein Liebster es sagte und es mit Früchten im Sommer verglich die dann blühten. "Das...freut mich wenn es dir schmeckt...war das erste mal...das ich so etwas...gemacht habe." er lächelte dabei sanft, als der Weißhaarige sich auf einmal nach vorne beugte und wieder anfing zu gurren. Dabei hielt er ein Stückchen vom Kuchen im Mund...und nun? Wieder brauchte der Blonde einige Zeit bis er begriff, was er denn machen sollte...als er es dann raffte, sah man wie ihm die rote Gesichtsfarbe vollends überkam. Ob er wirklich...es war ja Niemand anders da...also... Er beugte sich vorsichtig selber zu seinem Freund hin und nahm ein Stückchen vom Kuchen, was ihm so direkt hingehalten wurde. Ja der Kuchen schmeckte nicht schlecht...allerdings konnte er nicht anders, als dabei auch die Lippen des Anderen kurz zu berühren und einen Moment so zu verharren. "Schmeckt...gut aber...du schmeckst viel besser...", murmelte er, als er sich wieder zurück lehnte.
 25.06.13 19:57
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Warum war Lilie eigentlich hier her gekommen? Wenn er so darüber reflektierte, war er doch eher hierher gekommen, weil er einen inneren Drang nach Gesellschaft, nach einem 'Rudel' hatte. Sicher, er wollte auch etwas lernen und ein wenig gelernt hatte er schon. Überwiegend zwar nur, was die Sprache anging, aber zwei, drei Dinge waren hängen geblieben. Nur, seine Hauptintention war die fehlende Gesellschaft gewesen. Er war einsam in seinem Zuhause in Russland gewesen. Gut, er hatte die Tiere um sich herum gehabt, aber das war nicht dasselbe wie eine Kolonie, nicht dasselbe wie der seelische und intellektuelle Kontakt mit Gleichgesinnten. Gut, hier gab es keine anderen Nagas, aber immerhin Drachen, eine eng verwandte Art, es gab andere Dämonen – und auch sonst, Lilie war nicht rassistisch. Er kam mit allen Arten klar. Immerhin liebte er auch Silver und der Kleinere war eine Chimäre, ein Mischwesen. Und sie waren sehr unterschiedlich. Besonders im Hinblick auf die Vergangenheit. Lilie hatte nie gelitten, nie wirklich jedenfalls. Silver hatte da ganz anderes erlebt. Und vor allem kannte er sein inneres Biest noch nicht. Lilie hatte es vor vielen Jahren, noch als Küken kennengelernt und lebte nun in friedlicher Koexistenz mit ihm zusammen. Er kontrollierte es nicht, genau so wenig wie es ihn kontrollierte. Etwas, das Silver sowohl noch begreifen, als auch lernen musste. Doch Lilie war überzeugt, dass der junge Blonde das schaffen konnte. Immerhin hatte der Albinonaga es auch geschafft. Nur das letzte, was Silver anscheinend noch hatte sagen wollen, das kam nicht mehr so ganz raus. Lilie legte zwar einen Moment lang den Kopf schief, aber er verstand schon, dass Silver darüber nicht sprechen wollte oder vielleicht auch nicht konnte. Und wie es in seiner Natur war, akzeptierte er es einfach und schob es auf später. Silver hatte viel durchgestanden und ihm fiel es schwer, Vertrauen zu fassen. Lilie kannte immerhin das Urvertrauen zu den eigenen Eltern. Sanft gurrend schleckte er Silver über die Wange. „Wird Zeit dauern, da. Aber du müssen sehen mit... mit Herz. Dein Herz nicht wollen, du anderen weh tun. Dann du nicht werden weh tun. Dein inneres Katzentier das merken. Spüren. Ich reden mit innere Schlange und sie sehen, du gutes Mensch. Guter Mensch... lern kennen Katzentier. Ich dir helfen. Ist nicht schwer. Nur an Start schwer. Dann leicht“ Der Eisnaga lächelte liebevoll und ließ seine Schuppen leise rascheln. Silver war nicht allein, Lilie würde an seiner Seite bleiben. „Wir auch zusammen sehr vorsichtig sehen, was ist dein innere Katze. Wir beide zusammen werden vorsichtig sein und ich dir zeigen Dinge, für mich sind ganz normal. Ich dir zeigen Wald. Hier geben Wölfe, du wissen? Ich dir zeigen Wölfe, wenn du wollen. Hier, jetzt, wenn du wollen. Wölfe dir nichts tun. Werden sein nett, weil ich stärker“ Vielleicht würde das Silver helfen, wenn er sah, dass ein Wolf ihm nichts tat, wenn er nur richtig mit ihm umging. Mit Wölfen kam der Naga erstaunlich gut klar, die akzeptierten und respektierten ihn als den stärkeren Jäger. Aber vielleicht war Silver auch noch zu ängstlich... Ob es ihm helfen würde, wenn Lilie von seinen Schwächen erzählte? Aber die gröbsten kannte Silver doch schon. Der Naga überlegte... „Weißt du... Ich mal können laufen auf Beine. Aber dann lange nicht benutzen... Und jetzt nicht mehr wissen, ob noch können laufen auf Beine. Ich nur kann schwimmen mit Schwanz. Klettern mit Schwanz. Mit Beine... sein sehr, wie man sagen... h-hilf-los?“ War es das richtige Wort? Doch, es klang logisch. „Wenn du wollen... ich kann zeigen Beine... aber sehr, sehr lange nicht tun, ich nicht wissen ob... du mögen? Und...“ Er seufzte. „Ja, was wir beide noch lernen müssen, ist sehr schwer, da. Aber wir können lernen. Ich sicher. Du lernen, ich lernen, beide lernen. Zusammen. Da?“ Wieder lächelte der Albino und legte den Kopf schief. Sein Instinkt sagte ihm, dass sie zusammen viel erreichen konnten, sie mussten es nur zusammen wollen. Und dann konnten sie alles schaffen.
Ein wenig kichern hatte Lilie allerdings schon müssen, als Silver so rot wurde, als Lilie ihm das Stück Kuchen sozusagen Mund zu Mund anbot. Es war eine recht vertraute Art, jemanden zu füttern, aber sie waren nun mal ein Paar. Das Füttern auf diese Art war Paaren vorbehalten, so zumindest glaubte es Lilie. Er war vorsichtig, wollte Silver nicht mit den scharfen Zähnen verletzen. Doch ihm hatte es anscheinend gefallen, er meinte hinterher noch, dass er fand, Lilie würde noch besser schmecken. Jetzt war es an dem Naga, leicht rot zu werden und etwas verlegen zu kichern. „Budesch sladkim, otschen“ Das war eine Phrase, die er noch von seiner Mutter kannte, als er noch ein Küken war. Er überlegte noch einen Moment lang, zu dem Kuchen wollte er etwas sagen... „Es... es schmeckt sehr gut, mir mögen, sehrrrrr. Du können sehr oft machen, wenn mögen“ Liebevoll schnurrend umarmte Lilie den kleinen Silver und rieb seine Wange der des Chimärenjungen. Er war sich sicher, sie würden sich nie trennen. Und wer das versuchte, bekam Lillys Zähne zu spüren.
 20.07.13 1:09
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Wieder kam in Silver der Wunsch auf, einfach nur ein normaler Junge zu sein, ein Teenager mit ganz normalen Problemen, wie sie jeder in dem Alter hatte. Aber so sehr er sich das auch wünschte, Niemand konnte ihm diesen Wunsch jemals wirklich erfüllen. Er musste wohl oder übel mit diesem Monster in seinem Inneren leben, egal was auf ihn zukam oder noch kommen würde. Sie waren nun mal auf eine unzertrennliche Weise miteinander verbunden, egal ob nun durch natürliche Geburt oder künstliche Erschaffung. Obwohl ihm das schon lange klar war, war es doch immer noch beängstigend und schwer für den Jungen, diese Tatsache zu akzeptieren. War das nicht auch einer der Gründe, warum er hier her gekommen war? Weil er auch mit sich selber in Reine kommen wollte? Er wusste es nicht mehr genau, er hatte sich sehr vieles vorgenommen, da war es schwer manchmal den Überblick zu behalten. Aber...doch er erinnerte sich, dass es einer der wichtigsten Punkte war, die er sich vorgenommen hatte. Nicht nur das er sich erhoffte stärker zu werden oder dieses Wesen zu kontrollieren, sondern auch um sich selber vielleicht besser zu verstehen. Es klang zwar paradox aber...manchmal wusste er nicht wirklich wer er war, verfolgt von seiner Vergangenheit, unsicher und ängstlich in der Gegenwart, da dachte man lieber so wenig wie möglich an die Zukunft. Vermutlich weil bei seiner momentanen Lage er keinen wirklich Lichtblick sehen konnte...nein das stimmte nicht ganz, da gab es einen Hoffnungsschimmer. Und der hatte ihn gerade so zärtlich auf dem Schoß und kuschelte sinnlich mit ihm. Es stimmte, Lilie war wirklich ein großer Lichtblick für den Kleinen...er gab ihm halt, Wärme und das Gefühl geborgen zu sein. Nicht nur wie eine Art großer Bruder, nein sondern wirklich wie ein...Liebender, ein Prinz der um seine große Liebe kämpfte. Es war zwar ein ziemlich kitshciger Vergleich aber hey, so war Silver nun einmal, er war ein teilweise kitschiger Mensch. Vor allem, wenn man das Meiste aus Büchern, besser gesagt Märchenbüchern, gelernt hatte. "Und...und du glaubst das ich das schaffe? Ich meine...ich...meine ich weiß das du...es besser weißt als ich. Aber...ich...also...habe Angst...das es dann...doch schief geht. Ich möchte...dir ja...gerne vertrauen...aber...ich...ich...weiß auch nicht. Ich...kann...irgendwie...also...etwas sträubt...sich in mir...ich weiß...auch nicht...was.", sagte er und sah wieder auf den Boden...er hatte solche Angst das, er versagte und dann etwas passierte. "So...so richtige Wölfe? Das...das wäre schon...interessant...ich habe noch...nie Wölfe in...freier Wildbahn gesehen. Und...du meinst...das ich besser...mit meiner Chimäre...reden kann...wenn ich etwas...weniger Angst habe? Und...die Wölfe...können mir...dabei helfen?" Er fragte einfach immer wieder nach, weil er sich so unsicher war. Vielleicht auch, weil seine Angst von vorhin noch nicht gänzlich verflogen schien. Aber es half ihm alleine schon das Lilie ihm so im Arm hielt, dass er sich nicht mehr alleine fühlte und Jemand ihm zur Seite stand. Und zumindest darin war er sich sicher, dass Lilie ihn niemals im Stich lassen würde, sehr sicher sogar. Ein weiterer Beweis lieferte der Naga, als er Silver gestand, dass er wohl wiederum Probleme mit den  menschlichen Beinen hatte. Der Chimärenjunge blinzelte etwas überrascht als nach ein, zwei Minuten antwortete: "Oh...also ist das bei...dir mit dem laufen...so wie bei mir mit dem Schwimmen? Ver-stehe...aber ich glaube das...du das auch lernen kannst. Ich meine...ich kann auch laufen...das ist...nur eine Sache...von Gewohnheit. Ich...ich denke...ich kann versuchen...es dir...bei zu bringen...das heißt...wenn du möchtest...das ich das mache." Konnte ja auch sein, dass Lilie das lieber von jemand Anderen lernen wollte. Immerhin war sich der Blonde auch nicht sicher, ob er ein guter Lehrer war, er hatte es nie versucht, Anderen was bei zu bringen. Aber wer weiß...vielleicht klappte das ja... "Also...ob du nun Beine...oder deinen...Schlangenschwanz hast...du bist...egal womit...sehr...ehm...schön...wunderschön sogar.", murmelte er verlegen, "Ja...ja gemeinsam lernen...das klingt sehr...gut...dann ist es...auch ein-fa...cher...denke ich." Auch das hatte er schon ab und an gelesen oder gehört, dass es immer einfacher war etwas zu lernen, wenn man die richtigen Leute um sich hatte. Und Lilie war definitiv Jemand den er, egal in welcher Situation, gerne um sich hatte.
Das er so verlegen war, lag mit daran das Silver es immer noch nicht gewohnt war, was der Naga so für Ansichten und Gesten besaß. Klar, er hatte bei anderen Pärchen nie gesehen, dass sie sich gegenseitig von Mund zu Mund fütterten. er kannte nur das was er aus Büchern wusste oder mal gesehen hatte...obwohl er meistens weg gesehen hatte, wenn Paare sich in seiner Nähe küssten. Da kam er sich immer wie ein Spanner vor...doch hingelugt hatte er dennoch mal. Auf das was Lilie sagte, legte der Junge den Kopf schief...natürlich wusste er nicht was gemeint war. Er verstand leider kein Wort russisch, nicht mal die Sprache erkannte er wirklich, konnte nur raten welche es war. Aber so wie Lilie es betonte, musste es wohl ein Kompliment sein, weswegen seine Röte zu nahm aber, er sich etwas mehr an den Naga kuschelte. Als dieser dann auch noch ihm ein Kompliment machte und so seine Wange rieb, wurde Silv schlagartig gleich wärmer. "...na...mal sehen...man sollte...nicht zu viel...davon essen. Sonst ist es...ja nicht mehr...besonders..." Er konnte sich kaum auf das was er sagte konzentrieren aber, kein Wunder so verschmust und eng umschlungen, wie sie gerade waren.
 27.07.13 21:28
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Angst, ja... sein kleiner Schatz hatte schon seit Lilie ihn kennengelernt hatte, große Angst vor Dingen, die für Lilie völlig normal waren. Doch andersherum musste man sagen, dass auch Lilie sich vor Dingen fürchtete, die für Silver wahrscheinlich vollkommen selbstverständlich waren. Denn immerhin, auch wenn Silver nicht viel von der Welt gesehen hatte, mit der Zivilisation hatte er wahrscheinlich weniger Probleme als Lilie, der vor Technik und ähnlichem immer noch zurück schreckte. Nur eins war an ihrer Angst unterschiedlich: Lilie hatte schon vor langer Zeit begriffen, dass man manchen Ängsten ins Auge sehen musste, um sie zu besiegen. Es brachte nichts, immer nur wegzulaufen. Sicher, seine Angst vor Feuer war begründet: Hitze schwächte ihn und Feuer war eine gefährliche Angelegenheit. Seine Angst vor Katzen allerdings hatte er besiegt, weil er ihr ins Auge gesehen hat. Gut, nicht allein, das musste man auch sagen, ein netter Lehrer hatte ihm geholfen. Und so konnte er auch Silver helfen. Man kam immer weiter, wenn man zusammen arbeitete, so war es in der Natur auch. Deshalb jagten doch auch Wölfe im Rudel, deshalb lebten Nagas in Kolonien zusammen. Und deshalb würde Lilie seinem Liebling helfen. Er wusste noch nicht genau, wie, aber er würde es tun. Und zuallererst gab er Silver einen sanften Kuss auf die Stirn, als dieser versuchte, sich zu erklären. Das etwas in ihm sich immer noch vor der Welt zurückzog, das fühlte der Eisnaga. Er verstand auch nicht alles, was Silver da sagte – sträuben, das war ein Wort, bei dem er fragend den Kopf schief legte. Aber was er verstand, zumindest der Weißhaarige, dass er es richtig verstand, war die Tatsache, dass Silver nicht wollte, dass jemandem etwas passierte. Er war so eine Beschützernatur... und wusste es selbst nicht einmal. „Silver... etwas in dir wollen andere sch-sch-schützen. Du nicht willst anderes wehtun. Aber Katzentier in dir seien stark, so viel mehr stark als du. So wie Dracheschlange in mir ist so viel mehr stark als ich bin jetzt oder als Mensch. Deshalb du hast Angst. Du willst schützen andere. Niemand weh tun. Ich dir nur sage, du mir vertraust. Aber ich kann nicht machen, du mir vertraust. Verstehst du? Wenn du mir vertraust, dann ich dir zeige, dass du können deine Angst machen zu.... ahm.... zu....“ Angestrengt suchte der Naga nach den richtigen Worten. „Du können Angst wandeln. Dann du nutzen dein Katzentier, für andere schützen. Du wollen andere schützen, Katzentier kann andere schützen. Wenn du mir vertraust, ich dir zeige, wie kann. Da?“ Schnurrend und mit dem etwas naiven Lächeln, dass ihm so zu Eigen war, sah Lilie seinen kleinen Chimärenjungen an. An seinen Worten zweifelte der Albino keineswegs, nicht ein Stück. Er wusste, dass Silver so sein konnte, wenn er es wollte. Es würde vielleicht eine Weile dauern. Aber Lilie hatte Zeit. Zeit und Geduld.
Auf die Frage nach den Wölfen und die anderen Fragen nickte der weiße Naga. „Denke schon. Wölfe viele Menschen machen Angst, dabei sind nicht böse. Wenn du merkst, Wölfe nicht böse, dann du vielleicht merken, dass nicht alles böse. Oder gefährlich. Du nur müssen lernen umgehen“ So hatte es bei Lilie und den Katzen ja auch funktioniert. Und er als der stärkere Jäger, sozusagen das Alphatier im Wald, musste sich vielleicht kurz mit dem Anführer des Rudels beißen, aber anschließend würde klar sein, dass er einfach stärker war. Und dann konnte Silver sehen, das Wölfe eigentlich sehr friedlich waren, solange man sie nicht bedrohte.
Was seine Beine anging, so hatte Lilie sich seit Jahrzehnten nicht verwandelt. Er wusste, dass er es grundsätzlich konnte und er wusste auch noch, wie man sich wandelte. Aber seine Beine... sie waren sicher schön, er hatte lange, schlanke Beine, grazil und so zerbrechlich. Er war schon lange nicht mehr darauf gelaufen, irgendwie... hatte er manchmal das Gefühl, dass er so nicht sein sollte. Der Schlangenschwanz gehört zu ihm und den fand er auch praktisch. Aber die Beine... Sie waren unter den Menschen normal, aber er hatte sich einfach nicht mit ihnen anfreunden können. „Ist nicht ganz wie bei dir mit dem Schwimmen. Ist, ich können laufen. Aber sehr lang nicht getan. Jetzt nicht sicher, ob noch kann“ Aber das Angebot ließ ihn gerührt lächeln und sich gurrend an den Kleineren kuscheln. Silver war viel stärker, als er selbst glaubte... in solchen kleinen Gesten zeigte sich das. „Du mir helfen, ich dir helfen. Aber...“ Der Albino kicherte leise. „Du mich nie gesehen mit Beine. Und du trotzdem weißt, ich schön mit Beine?“ Lilie seufzte glücklich und schmuste sich an seinen Geliebten. Silver fand ihn wunderschön... und allein das ließ in ihm so einiges aufwallen. Er war nun mal durch und durch ein kleines Federchen. Er mochte es, schön genannt zu werden und er machte sich gern schön. Schon, als er noch alleine gelebt hatte, hatte er sich Blumen ins Haar geflochten, einfach weil es hübsch aussah. Und jetzt.... er fühlte die Kette unter dem Hemd, die Silver ihm geschenkt hatte. Auch das war etwas, was Lilie zeigte, dass der Blonde seine Art verstand und sie akzeptierte, sogar noch förderte. Und so musste Lilie Silvers Art verstehen. Vielleicht noch, bevor dieser sie verstand.
Schmusen gehörte eindeutig zu den Sachen, die beide gern taten. Der Federnaga, jetzt wo er satt war, könnte stundenlang einfach nur hier sitzen und kuscheln, er könnte mit Silver in seinen Armen einschlafen. Oder in Silvers Armen, da war er nicht wählerisch. Aber natürlich hatte er seinem Schatz noch etwas versprochen. Und heute Abend, wo er satt war und gerade gejagt hatte, war es einfach ein guter Zeitpunkt. Und so schleckte er Silver über die Wange, als dieser etwas stotternd meinte, es wäre ja nichts besonderes mehr, wenn er es so oft machen würde. Gut, das verstand Lilie und er nickte. „Ja, das ist richtig. Aber wenn du wieder machst, ich wieder essen, ja? Und jetzt, ich dir zeige Wölfe. Wolkow“ Lilie lächelte und löste sich von dem Blonden, immer noch sanft schnurrend. „Keine Angst, ja? Sie nicht weh tun. Pass nur auf“ Lilie richtete sich etwas auf, immer noch leicht um Silver eingerollt und wog den Oberkörper im Wind. Seine rote Zunge schnellte immer wieder hervor und er fühlte nach den Vibrationen in der Erde. Seine Ohren waren nicht herausragend gut, aber dennoch lauschte er auch. Dann erst zog er die Mundwinkel zurück und offenbarte wieder die bizarre Schädelanatomie mit den 54 Zähnen. Doch nur eine Sekunde später konnte man verstehen, wieso: Er brauchte Resonanz für das volle Heulen, dass er anstimmte. Er rief die anderen Wölfe, bat sie um Hilfe für einen Freund und gleichzeitig um das erste Kennenlernen. Nachdem er langezogen geheult hatte, verstummte er wieder, züngelte in die Nacht hinaus und wartete. Er war ein wenig angespannt, er würde sich wahrscheinlich schon kurz mit dem Alphawolf raufen müssen.... doch als ein vielstimmiges Geheul antwortete und man außerdem das Trappeln vieler Pfoten hören konnte, lächelte der Naga wieder. „Wolk, wolk, choroschi wolk, stan moim drugom... Wolk, wolk, krasivyie wolk...“ Er hatte diese Verse vor Jahren gelernt, ihm gefiel die Wortmelodie, die es ausstrahlte. Und er wurde nicht enttäuscht: nur kurz nach seinem Ruf tauchten auch dem Dickicht ein Rudel Wölfe auf und liefen auf die beiden zu. „Jetzt ganz ruhig, ja? Werde reden mit Führer. Dann alles gut“ Er lächelte nochmal aufmuntert und wandte sich dann dem Rude zu. Die Federn hatte er angelegt und er hielt still, während der Alphawolf auf ihn zukam und sie sich gegenseitig beschnupperten. Lilie grollte unterdessen, allerdings anders, als er es sonst zu tun pflegte. Dieses mal grollte er, um sich mit dem Wolf zu unterhalten. Das Tier antwortete auch... plötzlich schien die friedliche Atmosphäre zu kippen, als der Wolf knurrte und den Rückenkamm aufstellte, Lilie dahingegen fauchte, die Zähne präsentierte, die Krallen erhob und die Federn abspreizte. Die anderen Wölfe schlichen um sie herum, ein Weibchen sprang an die Seite des Alphas, der es allerdings schnell weg biss und sich dann wieder knurrend Lilie zuwandt, der ihm in diesem Moment eine gesalzene Ohrfeige verpasste, zu Boden rang und dabei selbst einen Biss in den Arm einstecken musste. Doch dafür biss er nun den Wolf ins Ohr – und fast unmittelbar unterwarf sich der Jäger, winselte und legte sich auf den Rücken. Der Kampf war kurz und heftig gewesen, doch sobald klar war, das Lilie der stärkere war, hatte der Naga abgelassen und begonnen, dem Wolf über das Gesicht zu lecken, ihm den Bauch zu streicheln und die anderen Wölfe zu begrüßen, die nun ihrerseits dem Naga das Gesicht leckten und an ihm hochsprangen. Lachend streichelte der Naga die pelzigen Jäger und drehte sich dann zu Silver um. Er lächelte sanft. „Alles gut, sie wissen, ich stärker. Sie dir nichts tun. Komm, komm“ Er fasst die Hand seines Liebsten und führte sie zum Kopf eines jungen Wolfes, der hechelnd und mit gespitzten Ohren vor Lilie stand. Zum Beweis, dass der Wolf es sogar mochte, gestreichelt zu werden, fuhr Lilie ihm zuerst durch das kurze, weiche Fell hinter den Ohren und kraulte ihn. Mit einem aufmunternden Lächeln sah er zu Silver. „Auch tun wie ich. Sie friedlich, wie Hunde und kleine Katzen. Sie satt, nichts tun“
 06.08.13 23:10
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Natürlich hatte Silver Angst, sehr große Angst sogar aber, warum auch nicht? Er hatte bisher nur einmal erlebt, dass er sich vollends verwandelt hatte und sein anderes Ich war...alles aber nicht gerade sanftmütig. Er hatte damals die Wildheit und auch diese Aggressivität in sich gespürt...und es hatte ihm Angst gemacht. Und danach hatte er jene Angst auch bei seiner Adoptivfamilie gesehen, wie sie ihn angesehen hatten, als wäre er ein Monster und würde jeden Moment auf sie losgehen. Er nahm es ihnen natürlich nicht übel, dafür hatte er sie zu gern und verstand es nur zu gut, er selber hatte auch Angst vor sich selber. Immerhin waren diese drei Tiere mit ihm irgendwie verschmolzen waren, auch nicht unbedingt sanft. Na gut die Ziege vielleicht aber, sie war bestimmt auch übermannt von den anderen Beiden, die sehr wohl als starke Jäger bekannt waren. Schlangen und Löwen waren nicht gerade dafür bekannt, dass sie vegetarisch lebten und auch notfalls größere Tiere fraßen. Deswegen versuchte er auch immer friedlich und irgendwie nett zu bleiben, egal ob ihn Jemand ärgerte oder nicht. Hing natürlich auch mit seiner Vergangenheit zusammen, da hatte er nichts anderes gelernt. Als Diener...oder Sklave besser gesagt, lernte man einfach alles zu ertragen, was einem entgegen geworfen wurde. Egal ob es Blicke, Fäuste oder Worte waren, man versuchte es irgendwie ein zu stecken und nichts weiter dazu zu sagen. Er hatte sich in dem Punkt eine Art von Panzer aufgebaut, um einfach das zu machen was von ihm verlangt wurde und man so der Strafe entging. So ging man den Schmerzen aus dem Weg und blieb zumindest verschont, ohne es heraus zu fordern. Zumal er lieber sich nicht vorstellen wollte, was mit denen passiert war die sich gegen ihn aufgelehnt hatten. Er hatte Gerüchte gehört, was sein ehemaliger Herr mit ihnen gemacht hatte...und das war auch genug gewesen. Lilie zarter Kuss ließ ihn wieder ins hier und jetzt kommen...er blinzelte kurz verdutzt und erst jetzt kamen die Worte in seinem Kopf an. "Ich...ich will dir wirklich vertrauen...aber es ist...also...nur so schwer für mich. Ich...ich habe lange...damit gelebt...Niemanden zu vertrauen...weil es jedes mal...sehr schlimm...endete. Ich...ich meine damit nicht...das ihr dir...nicht vertrauen...es ist nur...ich weiß auch nicht...", murmelte er und versuchte irgendwie es zu erklären bis er dann den Kopf schüttelte, "Ich...ich werde einfach versuchen...dir ganz zu trauen, ok? Wenn du sagst...das ich die Angst nutzen kann...um so besser mit meinem...anderen ich zurecht...zu kommen...dann glaube ich...dir. Vielleicht brauche ich...nur etwas Übung und...vielleicht etwas Zeit...dann wird es klappen. Ich vertraue...dir in dem Punkt...voll und ganz." Das Schnurren von seinem Freund ließ ihn wieder ruhiger und endlich Mut fassen...vielleicht hatte Lilie wirklich recht. Immerhin wusste der Naga mit seiner anderen Seite um zu gehen, wesentlich besser als er. Und wenn der Naga es ihm bei brachte, dann würde er er vielleicht auch bald können und damit umgehen. Vielleicht konnte er dann auch Andere beschützen...so wie einer der Helden aus seinen Büchern...das wäre wirklich toll. Auch wenn er sich selber nicht unbedingt als Superheld sah...davon geträumt hatte er schon ab und an.

Das Lilie ihm nun wirklich wilde Wölfe zeigen wollte, fand Silver spannend, er hatte noch nie welche gesehen. Nur davon gehört oder gelesen in Büchern aber, dass war ein eindeutiger Unterschied. Ja es war ein wesentlicher Unterschied, wenn man Tiere in freier Wildbahn sah oder nur Bilder aus Büchern und Co. kannte. "O-ok dann würde ich...gerne mal die Wölfe...kennen lernen. Ich habe nur...von ihnen gelesen...das sie ein sehr...enges Familienleben...besitzen. Und ich...werde natürlich...auf dich hören...ich möchte ja nicht...gebissen werden." Klar, da Wölfe, Hunden sehr ähnlich waren, bestand immer die Gefahr das sie zubeißen würden. Auch wenn Hunde gezähmte Tiere waren, sie blieben dennoch Tiere mit eigenen Instinkten, dass war bei Wölfen die in freier Wildbahn lebten natürlich noch stärker vorhanden. Wenn sie sich bedroht fühlten, dann würden sie sich auch wehren, dass stand außer Frage. Aber Lilie wusste bestimmt was er tat, immerhin hatte er ihm gesagt, dass er mit Wölfen groß geworden war. Also kannte er auch deren Verhaltensweisen und wusste bestimmt, wie er mit ihnen umzugehen hatte. Silver hatte selber nur sporadisch mit wilden Tieren zu tun gehabt, die Tiere im Zirkus waren ja so gesehen nicht mehr so wild. Sie waren bei Menschen groß geworden, deswegen waren sie auch an sie gewöhnt. Die Wölfe die er jetzt sehen würde, waren frei aufgewachsen, ohne direkten menschlichen Einfluss. Wie sie wohl waren? Sehr wild, eher scheu...oder ganz anders als er sich ausmalte? Er war mit diesen Gedanken so beschäftigt das er den Weißhaarigen fast überhörte und erst nach einigen Minuten antwortete: "Hm..? Oh entschuldige...ich war in...Gedanken versunken...also ich werde dir...gerne helfen gehen...ehm...wieder zu lernen. Und woher ich...das weiß...also...ich...weiß es...weil du einfach...sehr...schön und...wunderbar bist. Ich...glaube und weiß...es einfach..." Er war wieder etwas rot geworden...kein Wunder, es war schwer zu erklären. Vor allem weil er es Lilie nicht besser irgendwie sagen konnte, denn immerhin verstand der Naga nicht alle Worte die er nutzte. Aber jetzt war es schwer, weil er es selber nicht wirklich erklären konnte. Es war einfach so für ihn und fertig da gab es nichts zu rütteln, also zumindest für ihn. Und deswegen sagte er es einfach so...er konnte nur hoffen das der Naga es so verstand, sonst müsste er mal genau sich überlegen wie er das nun so erklären könnte. Aber das würde er dann sehen, jetzt war er erstmal mehr als gespannt, wie denn diese frei lebenden Wölfe waren und lebten.
Als sie da so saßen und sich gegenseitig Ruhe und Frieden spendeten, entspannte sich der Blonde nun endlich ganz und gar. Ja Lilies Nähe bekam ihm gut, sowohl seinem Körper als auch seiner Seele, letzteres merkte er sehr wenn Lilie ihm in den Arm nahm. Und das der Kuchen seinem Freund schmeckte, war er mehr als froh, denn es war das erste mal das er gekocht oder eher gebacken hat. Als Lilie ihm abermals über die Wange schleckte, fühlte der Kleine wieder ein Kitzeln an der Wange und seinem Bauch. Er kicherte und nickte, als der Naga meinte er würde ihm nun die Wölfe zeigen. Allerdings vollzog Lilie erstmal ein seltsames...Ritual wenn man davon sprach...Silver wusste nicht was es bedeuten sollte aber, er wartete geduldig. Dann ließ er ein Heulen los, dass schon sehr genau wie das eines Wolfes klang. Er selber zuckte kurz zusammen aber fand es faszinierend, wie der Naga der eigentlich eher ne Schlange war, auch so ein Geheul nachmachen konnte. Und nach einer Weile wurde geantwortet, es war ein ähnliches Geheul wie das was Lilie angestimmt hatte. Und nach einiger Zeit hörte er auch ein rascheln im Gebüsch und leises trappeln von Pfoten. Jetzt war er glücklich, dass Lilie ihm immer noch mit schützte, da er eingerollt um ihm lag. Denn er war sich bei dem, inzwischen dunklen Wald, nicht mehr so sicher und fühlte sich wieder etwas verängstigt. Kaum das die Tiere dann auch in Sichtweite waren, fühlte der Chimärenjunge wie Lilies Verhalten sich änderte, er wurde wachsamer und angespannter. Das machte natürlich auch Silver nervöser und die Aussage das er mit dem Alphatier reden würde, ließ den Kleinen nur zu einem stummen Nicken verleiten. Er fühlte durch diese Angst und Spannung wie sein innerstes wieder anfing sich zu rühren, zu glauben das eine Gefahr bestand. Er unterdrückte es vehement, betete das die Chimäre einfach weiterschlafen würde und sich raus hielt. Dann geschah es sehr schnell, er hörte wie der Wolf und Lilie sich anknurrten, bzw. fauchten und das es ein kurzes Gerangel gab. Der Blonde erschrak so stark, dass er die Hände über seinen Kopf nahm und sich ein wenig verkroch. Es war so ein Moment, dass er sich schwach und hilflos fühlte, dass etwas von der Chimäre erwachte. Zum Glück war es nicht viel, sondern es waren nur seine Augen die aufglühten und zwei kleine Ziegenhörner die aus seinem Kopf gewachsen waren. Doch so schnell diese Auseinandersetzung auch angefangen hatte, genau so schnell war sie wieder vorbei. Lilie schien gewonnen zu haben und der Wolf, ließ ihn gewähren. Als er die Stimme seines Freundes wieder wahrnahm, versuchte Silv ruhig zu bleiben und sein Herzrasen wieder abzuschalten. Klar er hatte sich Sorgen um seinen Liebsten gemacht, dass konnte ihm wohl auch keiner verübeln. Als er sah das, dass ganze Rudel anscheinend bei ihnen war, war ihm dennoch etwas mulmig zu mute. Immerhin roch er, zumindest vermutete er das stark, nach Ziege...oder auch generell nach Chimäre. Und er wusste nicht wie sie reagieren würden, doch anscheinend blieben sie friedlich und wollten nichts machen. Lilie redete abermals ihm gut zu und führte seine Hand zu einem jungen Wolf, der ihn mit gelb leuchtenden Augen beobachtete. Der Blick ließ Silv kurz etwas erstarren, weniger aus Angst sondern aus Neugier, als hätten sie eine hypnotische Wirkung. Erst als seine Hand langsam und vorsichtig über den Kopf des Tieres strich und er das weiche Fell spürte, wich die Angst wieder. Das Tier selber schien aber auch etwas nervös...vielleicht wegen seinem fremdartigem Geruch? Konnte gut sein, dennoch ließ es sich streicheln und schnupperte interessiert an seiner Hand. Der Junge war wirklich fasziniert von den Tieren...bis er von weitem eine Turmuhr schlagen hörte. Verdammt, es war spät geworden...er drehte sich zu Lilie um und sagte: "Du...ich fürchte wir müssen...zurück zur Schule...es wird bald sehr dunkel sein. Und...ab einer...gewissen Uhrzeit...müssen wir zurück sein...besser wir machen uns auf den Weg." Damit entwand er sich aus Lilies Körper, natürlich langsam um die Wölfe nicht aufzuregen. Er fuhr dem Tier nochmal sehr liebevoll über den Kopf, bis er sich aufmachte.

tbc: Haus der Tagesschüler :: Philias und Silvers Zimmerchen
 10.08.13 21:48
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Lilie hatte noch viel Arbeit vor sich, was seinen Freund anging. Silvers Selbstvertrauen war praktisch nicht vorhanden, was kein Wunder war. Der Eisnaga hatte nicht alles von dem verstanden, was Silver ihm erzählt hatte. Doch was er durchaus schnell begriffen hatte war, dass ein Mann Silver sehr schlecht behandelt hatte. Ein sehr böser Mann war es gewesen, der Silver sogar verletzt hatte. Selbst dieses Muster, was Lilie so wunderschön fand... selbst damit hatte der Mann seinen kleinen Chimärenjungen gequält. Lilie wusste, wie sehr die Waffen der Menschen, ihre Gewehre, Äxte und Messer wehtun konnten. Doch die Menschen, die ihn verfolgt hatten, hatten das aus einem bestimmten Grund getan. Sie hatten Haus, Hof und Familie schützen wollen. Lilie hatte das durchaus verstanden, auch wenn er dennoch Angst gehabt hatte. Und er hatte nie einem Menschen was getan. Er war ja selbst ein halber Mensch, wenn auch seine Dämonengene dominanter waren. Doch allein die fehlenden Hörner zeugten davon, dass er nur ein halber Naga war. Doch Silver... der arme Silver kannte noch nicht mal seine Eltern, er wusste nicht, woher er kam und ob er überhaupt noch Verwandte hatte. Und er hatte so viel noch zu lernen, was für Lilie selbstverständlich. Nun gut... auch für ihn gab es viel selbstverständliches, vor dem Lilie noch zurückschreckte. Technik war etwas, dass ihm fremd war, dass ihm auch Angst machte. Soziale Kontakte waren ihm nicht fremd, er hatte nur nicht viele davon gehabt. Aber er suchte sie. Doch allgemein, die ganze moderne Welt machte ihm eine gewisse, wenn auch wahrscheinlich unbegründete Angst. Er war in der Wildnis aufgewachsen. Wälder, Steppen, Einöden, das alles war ihm bekannt. Wölfe und Füchse waren ihm gute Freunde, anderen waren sie Fressfeinde, die ihnen das Vieh stahlen. Und dennoch... Lilies Naivität hatte seine Vorteile. So war es ihm zum Beispiel ziemlich egal, dass er noch viel mit Silver tun musste, bis dieser ein normales Leben führen konnte. Sicher, ganz normal würde es nie sein. Aber er konnte zumindest ein wenig zuversichtlicher in die Welt gehen und mutiger die Zukunft blicken. Und Lilie war es gleich, wie lange das dauern würde. Er würde an Silvers Seite stehen, ihn beschützen, wenn es sein müsste und er würde ihn mit allem was er hatte und geben konnte unterstützen. Er liebte den Chimärenjungen und würde ihm bei allem helfen, was er angehen wollte. Vielleicht würde nicht alles so optimal verlaufen, aber mit viel Geduld und Ruhe würden sie es schaffen.
Und das Wolfsrudel war ein guter Anfang. Lilie liebte Wölfe, er hatte Welpen aufgezogen, alten Wölfen Obdach gegeben, mit Rudeln gejagt, er kannte Wölfe in ihrer ganzen Art. Und dass es hier ein Rudel gab, freute ihn richtig. Sie würden sich schon nicht mit dem Futter ins Gehege kommen. Bisher hatte er sich mit den Wölfen immer arrangieren können und nachdem er sich kurz mit dem Alpha gerupft hatte, waren die Fronten ja auch geklärt. Lilie wurde von den Wölfen als der Stärkere akzeptiert, wenn auch außerhalb des Rudels. Doch sie hatten eingesehen, dass sie auch friedlich nebeneinander leben konnten. Im ersten Moment hatte es zwar so ausgesehen, als hätten sie sich ernsthaft gerauft, aber im Prinzip hatten sie so nur die Fronten geklärt, bevor es noch zum Eclat gekommen wäre. Silver hatte sich etwas erschrocken und auch Angst bekommen, als die Wölfe aufgetaucht waren. Doch zu fürchten brauchte der Junge sich nicht, so lange Lilie bei ihm war. Und auch so: Lilie hatte in einer kurzen Unterhaltung klar gemacht, dass der Blonde zu ihm gehörte und für sie keine Gefahr darstellen würde. Und da es hier genug zu fressen gab, würden die Wölfe auch nicht aus Hunger auf ihn losgehen. Und nach einer kleinen Ranführung traute Silver sich ja sogar, die Wölfe zu streicheln. Lilie beobachtete alles mit einem Lächeln... Er hätte die ganze Nacht hierbleiben können. Doch dann stand Silver plötzlich auf und redete davon, dass sie zurück mussten. Jetzt schon? Die Nacht hatte doch gerade erst angefangen... aber das hing bestimmt mit den Regeln zusammen, bei dem Ausflug war es ja auch so gewesen. Silver streichelte den Wolf von eben sogar von selbst nochmal. "Warte, ich mitkommen, aufpassen" Lilie grollte noch einmal zu den Wölfen und verabschiedete sich, bevor er sich hinter Silver herschlängelte. Sicher, es wäre schön gewesen, hinter ihm herzulaufen, auf Beinen, damit sie nicht so auffielen... vielleicht wäre dann so vieles einfacher... aber andererseits konnte er Silver so besser beschützen und das hatte der Chimärenjunge jetzt nötiger.

tbc: Silvers Zimmer
 18.08.13 22:09
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