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Der Waldweg

vAnonymous
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Fast hätte Shinya sich wieder mal in seinen Tagträumen verloren, als er einfach so in den Himmel sah und nicht wusste was er sagen sollte. Nun eigentlich hatte er sich ja nichts vor zu werfen, einerseits hatte er leider nicht gewusst das er Cody damit verletzen würde, wenn er seine Katzengestalt annahm. Und Andererseits hatte er eigentlich alles versucht um sie irgendwie auf zu muntern...aber so war er nun mal nicht. Wenn es nicht richtig klappte, dann gab er meistens auch nicht auf, bis es dann doch funktionierte...das lag einfach in seiner frohen Natur. Er sah in den inzwischen schon dunkleren Himmel und dachte wieder an früher...komisch der dunkle Himmel machte ihn immer ein wenig...wie nannte man das...Nostalgisch. Ja so konnte man es wohl wirklich nennen, er hatte als kleines Kind öfters in den dunklen und Nachts mit Sternen behangenden Himmel gesehen. Warum? Er wusste es nicht aber irgendwie hatte es immer eine beruhigende Wirkung auf den Jungen gehabt, egal ob er traurig, einsam oder wütend gewesen war. Später als er auf der Straße gelebt hatte, waren die Sterne oftmals seine einzigen Begleiter gewesen, wenn er irgendwo in der Wildnis hatte übernachten müssen. Aber auch unter Brücken, in Hausruinen oder anderen Schlupfwinkeln hatte er oftmals darauf geachtet das er einen freien Blick auf sie gehabt hatte. Allerdings waren diese Zeiten auch sehr hart gewesen, nachts wenn man alleine war wusste man nicht ob nicht Jemand hinter einer Ecke auftauchte und einen ausraubte...oder schlimmeres. Das war etwas was er gleich zu Anfang an hatte lernen müssen, wenn du kannst versuche nicht alleine zu sein in der Nacht. Es war wohl sein erster oder zweiter Tag gewesen und er hatte sich in einer kleinen Gasse einen Schlafplatz gesucht. Dann in der Nacht hatten auf einmal mehrere Hände ihn gepackt, ihn festgehalten und seinen Mund versperrt damit er nicht hatte schreien können. Natürlich hatte er versucht sich zu wehren aber...als eine Gestalt ein Messer direkt an seinen Hals gehalten hatte, war er schnell still gewesen. Sie hatten ihm alles was man verkaufen oder gebrauchen konnte geklaut, ihn danach verprügelt und ihn einfach dort liegen gelassen. Vermutlich hätte er damals es nicht geschafft, hätte nicht ein älter Junge, der schon länger auf der Straße lebte, ihm nicht geholfen. Der Name des Jungen war Kaito gewesen und er hatte erzählt, dass er schon sehr lange, fast 6 Jahre so lebte. Die Umstände warum er so lebte, darauf hatte Shinya keine Antwort bekommen aber, auch lieber nicht nach gehakt. Er hatte jetzt erst erfahren das er sich wohl in einer Gegend von einer Gang herumgetrieben hatte und das diese, mit ungebetenen Gästen nicht gerade zimperlich umgingen. Von Kaito hatte er so gut wie alles gelernt und ihn sogar auch bewundert...allerdings hatte sich ihre Wege dann auch wieder getrennt.
Der seltsame Junge hatte nun erstmal die Gedanken von Shinya unterbrochen sodass er immer noch etwas von ihm entfernt stand. Seine Katzensinne waren nun mal schärfer und verieten, dass der Junge nicht 'normal' war. Allerdings hätte man das wohl auch so herausgefunden, zumindest vom äußeren Eindruck her. Denn wer trug schon zu dieser Zeit eine Rüstung am Leib? Höchstens wenn man von einem Kostümball her kam oder so was ähn liches. Aber da heute klein besonderer Tag war, zumindest erinnerte sich der Blonde nicht an einen, musste er wohl auch zu Akademie gehören. Er wirkte schon interessant, immerhin hatte Shinya noch nie so Jemanden gesehen. Woher auch, er kannte bisher nur solche Arten wie sich selbst, Cody zählte ja schon mit dazu und Magier, da Nakarama einer war. Aber ansonsten kannte er jetzt keine anderen Arten, den die Schüler angehören konnten, sicher gehört hatte von welchen aber gesehen noch nicht. Da der Schwarzhaarige wohl auch keinerlei Anstalten machte, irgendwas zu sagen, ließ Shinya das auch erstmal dabei. Allerdings kam ihm erst jetzt wieder der Gedanke, dass er sich langsam mal zurück verwandeln sollte, so wie er es Cody ja versprochen hatte. Deswegen setzte er sich wieder seine Meditationslage hin und begann sich abermals zu konzentrieren. Das Fell verschwand wieder, seine Hände wurden wieder normal, die Augen wieder blau und am Ende stand er wieder als der blonde Junge da. Auch wenn es jetzt langsam wieder etwas kühler wurde, da sein Fell ihn nicht mehr wärmte, so konnte er sich nun wieder zeigen. Zumindest den normalen Menschen, die frage war jetzt nur was sollte sie nun tun? Cody hatte sich ihm ebenfalls nun vorgestellt und da Shinya nun wieder seine menschliche Gestalt angenommen hatte, waren seine Sinne auch nicht mehr so scharf. Immerhin konnte er jetzt, ohne das seine Nackenhaare sich aufrichteten, sich dem Fremden nähern...allerdings überkam den Jungen jetzt ein anderes Verlangen. Denn wann hatte man schon mal so eine günstige Gelegenheit? Einerseits Cody mit ihren schönen Ohren und dem Schweif und andererseits, Jemanden mit ner Rüstung der einem Prinzen ähnlich sah. Genau jetzt wusste er was er machen konnten...
Also ging er schnell zu seinen Sachen, krmate einen Block und Stifte heraus und begann mit dem Stift in der Hand die beiden Anwesenden genau zu studieren. Er ging ein paar mal um sie herum um den best möglichen Blickwinken zu bekommen...er fand ihn schließlich wieder auf einen der großen Felsen. " Mhm...mhm...sehr schön, ihr Zwei haltet mal kurz still, ok?", sagte er nett und begann abermals mit dem Zeichenstift Maß zu nehmen. Dann endlich begann er mit den Skizzen auf dem Papier, ihn hatte mal wieder die Muse gepackt. er sah das Bild schon vor seinem inneren Auge, auch wenn es nicht gerade einfach war bei der langsam untergehenden Sonne alles genau zu sehen. Aber zum Glück hatte er ja noch seine Geheimwaffe...seine Katzenaugen konnten im dunklen sehr gut sehen, deswegen würde das notfalls schon gehen. * Ok...also den Arm hierhin, den Anderen um die Schulter...Pose genau beachten...", sagte er sich in Gedanken vor und schaute immer wieder hoch...ja das würde bestimmt ein hübsches Bild werden. Erst jetzt sah er auf seine Uhr und ihm wurde klar, wie spät es schon war...mist er musste noch weg, weswegen er sich dann erhob und sagte: " Tschuldigung ihr Beiden, ich muss leider los, keine Sorge das Bild bekommt ihr später noch zu sehen." Damit verschwand er auch schon wieder iN Richtung Akademie.

tbc: Sota's und Raidon's Reich

(Out: Sorry Cody aber ich hab da noch was mit Shinya geplant, ich hoffe ist jetzt nicht schlimm das ich ihn weg poste.^^")
 09.10.12 22:56
vAnonymous
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cf. Zimmer von Nagisa Kawuro

Ich hatte meinen MP3 Player an und auf voller Lautstärke. Von meiner Umwelt nahm ich nichts mehr war außer den Boden unter meinen Füßen und die laute Musik die in meine Ohren dröhnte. Nur so fiel mir das Joggen wirklich leicht und so hielt ich es auch lange durch.
Im Wohnheim hatte ich meine Kleidung gegen meine graue Sporthose, die nur bis zu den Knien ging und einem einfachen weißem T-Shirt getauscht. Ich nahm nicht wahr, wie mein Weg sich, nachdem ich das Nachthaus verlassen hatte langsam aber sicher in richtung Wald schlängelte. Mein Tempo war wohl schneller, als das der meisten normalen Jogger. Ich war jemand der gerne und viel Sport trieb und dem man es auch anmerkte. Ich war zwar ein Dämon, war aber trotzdem keiner von denen, denen es in die Wiege gelegt wurde besonders stark zu sein. Dafür hatte ich selber zu sorgen.
Erst als ich kurz halt machte und eine kleine Verschnaufpause machte, bemerkte ich das ich schon im Wald war. Ich wusste zwar nicht wie ich hier her gekommen war, immerhin kannte ich mich hier nicht sonderlich gut aus. Aber ich würde schon wieder zurück finden, glaubte ich zumindest. Kurz ließ ich meinen Blick umher schweifen und bemerkte das ich auf diesem Weg alleine war. Zu dieser Zeit war es ja auch eigentlich normal. Immerhin fing es schon an zu dämmern und langsam aber sicher wurde es im Wald dunkel. Die Sonne kam nicht mehr so gut durch die Baumkronen und die Nachtaktiven Tiere wurden wach.
Ich beschloss noch eine kurze Strecke zu sprinten und mich dann irgendwo für eine kurze Zeit hin zu setzten. Also drehte ich die Musik meines MP3 Players voll auf und wählte das passende Lied für diese Aktion aus. Dann schaute ich den Weg herunter und ein lächeln machte sich auf meinen Lippen breit. Sport machte mich nun mal glücklich. Und dann rannte ich los. Ich wusste nicht wie lange oder wie schnell ich wirklich rannte. Ich vergaß alles um mich herum und achtete nur auf meine Schritte und meine Atmung.
Irgendwann stoppte ich. Kurz ging ich noch ein paar Meter um meinen Körper daran zu gewöhnen nicht mehr zu rennen. Ich atmete schwer und war ziemlich verschwitzt. Nach einigen Schritten fand ich einen umgestürtzen Baumstamm am Rande des Weges. Ich setzte mich auf ihn, ohen darauf zu achten das meine Hose dreckig werden würde und seufzte leise. Beim joggen und späteren sprinten hatte ich nicht bemerkt wie sehr mich das eigentlich alles geschaft hatte. Aber ich war nun auch schon eine ganze Weile am joggen und hatte bestimmt eine Stunde hinter mich gebracht. Erst jetzt bemerkte ich wie sehr meine Haare an meinem Kopf klebten und mein T-Shirt an meinem Körper. Die Musik stellte ich leiser, bis ich sie dann doch irgendwann ganz aus stellte und den MP3 Player in meine Hosentasche steckte.
Dann genoss ich die Ruhe und schloss die Augen. Ich achtete auf die Geräusche in meiner Umgebung und hörte hier und dort ein Rascheln.
 22.01.13 21:51
vAnonymous
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pp: Haus der Nachtschüler :: Luka und Tian's Zimmer

Ein bisschen unheimlich kam Silver der nun schon verdunkelte Wald doch vor...insgeheim fragte er sich ob es wirklich eine gute Idee gewesen war jetzt hier her zu kommen. Das knarren der Bäume im Wind, die nun untergehende Sonne und allgemein die Geräusche die ein Wald so von sich gab waren zwar schön...aber auch ungewohnt für Silver. Gut er war schon in Wäldern gewesen, so war es ja nun nicht und hatte auch hier und da mal während seiner Reise, in einem übernachtet. Nur momentan war er einerseits angeschlagen durch seinen Fuß und andererseits waren da immer noch diese Gerüchte von Schülern, die verschwunden waren. Was wenn das irgendwelche bösen Waldgeister waren?! Oder so was wie lebende Bäume...oder noch schlimmer, Zombieaffen die sich vielleicht von Ast zu Ast schwangen?! Dann war er gerade wohl in der ungünstigsten Position die man sich hier irgendwie vorstellen konnte...und zwar nicht zu knapp. Seine Fantasie war da leider ein gewisser Nachteil, tja das kam davon wenn man immer wieder irgendwelche Horrorbücher las. Immer wieder sah sich der Blonde um...hatte er da nicht gerade was gesehen? Dann wiederum ließ ein Knacken in entgegen gesetzter Richtung ihn zusammen zucken. War das vielleicht Jemand? Nein...da war Niemand den er sehen konnte...vielleicht spielten ihm seine Sinne auch nur einen Streich. Wäre nicht das erste mal...super er hätte es vielleicht doch lassen sollen, hier nach Lilie zu suchen. Was wenn der Naga schon wieder in der Akademie war? Dann hatte er sich ganz umsonst hier auf den Weg gemacht...andererseits bei seinem 'Glück' würde ihn das nicht mal wundern. So was war schon mal vorgefallen...damals war er mit Ryan in die Stadt gegangen und was war passiert? Er hatte sich natürlich verlaufen und wäre fast verzweifelt in den ganzen Gassen, Straßen und Häuserwindungen. Zum Glück hatte Ryan ihn wiedergefunden...sonst wäre er vielleicht wer weiß wo gelandet, denn er war da auch in manche Gegend gekommen, die nicht sonderlich einladend ausgesehen hatte. Und wer wusste was ihn hier erwarten würde...nicht nur irgendwelche bösen Geister und Co. sondern, vielleicht auch noch wilde, gefährliche Tiere! Gut er hatte notfalls seine andere Seite die ihn vermutlich schützen würde...aber würde das wirklich helfen?
Seufzend achtete er natürlich nicht auf den Weg...auch weil er den Kuchen vor sich her trug und schon passierte es natürlich. Er Stolperte auf einmal, vermutlich wegen einem Stein oder einem Schlagloch und versuchte noch das Gleichgewicht irgendwie zu halten. Doch letzteres war wirklich vergebens, denn durch den Kuchen und seinen verletzten Fuß schaffte er es natürlich nicht und schon purzelte er förmlich einen kleinen Abhang hinunter. Er hatte nicht mal mehr Zeit gehabt irgendwie was zu rufen, nur kurz auf zu quietschen und schon war es passiert. Das einzige gut war, dass er sich instinktiv zusammen zog um so seinen Kopf... und auch den Kuchen zu schützen. Es ging schön abwärts, wobei einige Äste und so mancher Stein ihn piekte...dann irgendwann blieb er wohl an einem Ast hängen, der ihn zumindest kurz anhielt. Allerdings nur um dann ab zu brechen sodass er abermals stolperte und mit einem Rums längs, auf dem Bauch, einem anderen Waldweg landete. * Warum immer ich...*, dachte er als er...zumindest hatte er den Kuchen irgendwie unbeschadet da durch gebracht, die Packung hatte zwar ein paar Knicke aber sonst sah sie gut aus. Er wollte sich gerade aufrappeln, als er merkte das er nicht nur auf einem anderen weg...sondern auch vor Jemandes Füße 'gelandet' war. Man konnte sehen wie rot anlief...das war ihm jetzt sehr peinlich...
 22.01.13 22:37
vAnonymous
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Irgendwann wurde die Ruhe im Wald durch ein leises quicken gestört. Zuerst dachte ich, ein Meerschweinchen sei entlaufen, doch dann hörte ich hier und dort Äste knacken und es hörte sich ganz danach an, als ob irgendetwas irgendwo herunter rollen würde. Erst jetzt drehte ich mich um und bemerkte das ich an einem Abhang saß und sah auch wenig später den kleinen zusammengerollten Ball mit hellen Haaren der herunter gepurztel kam.
Sofort stand ich von meinem Baumstumpf auf und wollte dem etwas helfen, doch da lag er schon unten auf dem Boden vor meinen Füßen. Ich kniete mich auf den Boden und schaute mir das herunter gerollte, nun doch größer aussehende etwas an. Schnell bemerkte ich das es ein Junge war, der eigentlich ziemlich jung aussah. Aber ich wusste, das ich nie an so einer Schule Personen nach dem Aussehen beurteilen sollte.
"Alles okay mit dir?", fragte ich mit besorgter Stimme. Ich wusste auch, dass man hier nicht jedem vertrauen sollte. Gerade das hatte ich ja von Lucie in unserem Gespräch vorhin gelernt. Doch dieser Kerl sah nicht wirklich so aus, als ob er ihm etwas tun würde. Und selbst wenn, ich konnte mich verteildigen.
Ich zupfte dem Jungen vorsichtig einen kleinen Ast und ein Blatt das er in den Haaren sitzen hatte heraus und lächelte dann. "Solltest wohl an Karneval noch mal da herunter rollen und dann als Waldmonster gehen, so viele Blätter wie du in deinen Haaren hast..", scherzte ich und richtete mich dann wieder auf um dem Blonden meine Hand zu reichen um ihm beim aufstehen zu helfen. Ich hatte bemerkt das dieser etwas rot wurde, doch eigentlich war es nur verständlich. Immerhin würde es mir auch peinlich sein hier einfach so einen Berg herunter zu kullern. Doch vielleicht hatte er sich ja weh getan und war dann dadurch gestolpert? Ich wusste es nicht. Doch ich hoffte das beste für diesen Jungen.
Plötzlich klingelte mein Handy und ich holte es aus meiner Jogginghose. Ich überflog schnell den Inhalt der Sms und schaute dann wieder zu dem Jungen. Konnte ich ihn hier alleine lassen? Aber ich musste. Immerhin hatte diese Sms nichts gutes zu bedeuten.
"Es tut mir schrecklich leid, aber ich muss weg..", sagte ich dann doch entschludigtend als ich mich entschlossen hatte, dass diese SMS eindeutig wichtiger war als dieser Kleine hier. Dann lächelte ich ihm noch einmal entschuldigend zu und drehte mich dann um, um den Weg entlang zu sprinten.

[Out: Sorry aber ich poste mich hier nun raus. :)]

TBC: Raucherecke
 22.01.13 23:11
vAnonymous
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Das konnte jetzt auch wirklich nur ihm passieren, er lief, auf der Suche nach seinem Freund durch den Wald, musste natürlich stolpern und flog irgendwo einen Abhang herunter. Manchmal fragte der Kleine sich wirklich ob er irgendwie einen Tollpatschigkeitsfluch auf sich liegen hatte? Fast kein Tag verging irgendwie das er nicht über etwas, Jemand oder sogar seine eigene Füße flog und dabei auf dem Boden landete. Er schien irgendwelche Stolperfallen ja regelrecht an zu ziehen...und natürlich machte das immer einen 'super' Eindruck auf Andere. noch dazu weil er so klein war, kam das schon immer seltsam rüber aber, mit 1,57 war man nun mal nicht gerade der Größte...auch wenn seine Größe wohl wenigstens zu seinem Körper passte. Er hatte schon oft von den Zirkusleuten früher gehört, dass seine geringe Körperlänge zumindest wohl zu ihm irgendwie passte, da er nicht gerade dick war. Dennoch hoffte er das er irgendwann mal doch noch wachsen würde...Hoffen konnte man ja oder? Dennoch war sein persönliches Pech mal wieder so weit gegangen, dass diese peinliche Szene von Jemanden Anderen auch mit verfolgt worden war. * Klasse...ich kann wohl ohne stolpern Niemanden kennen lernen...*, dachte er zerknirscht und verfluchte seine Füße. In der Manege als Clown war es ja eine Sache wenn man tollpatschig auftrat, dass gehörte einfach dazu. Clowns sollten ja absichtlich den Ungeschickten spielen, damit die Zuschauer drüber lachen konnten und sich amüsierten. Aber im normalen Leben konnte das doch wenigstens mal bei ihm pause machen...oder etwas nicht? Nein konnte es natürlich nicht, er musste ja ausgerechnet den wohl offensichtlichsten Abhang den es hier gab runter rollen und Jemanden vor die Füße fallen. Auch das hätte ihm klar sein müssen, dass er wohl der einzigen Person in seiner Nähe vor die Füße fiel und einen super Eindruck hinterließ. Am liebsten wäre er einfach im Boden versunken oder hätte sich in Luft aufgelöst...aber leider hatte er diese Fähigkeiten nicht. Und da er sonst keine andere Möglichkeit wusste, musste er sich eben der Person stellen...oder eher lieber mal vorstellen. Blieb nur zu hoffen das diese kein Dieb, Räuber oder Bandit war...oder ein Mitschüler, der nachher allen erzählen würde wie ungeschickt er war. "...a-alles ok...wirklich...ist nicht...unnormal...für mich...", murmelte Silver nun als leise Antwort und versuchte seine Verlegenheit zu verstecken. Dennoch blickte er schüchtern zu jener Person, die sich jetzt als junger Mann...vermutlich älter, wenn auch nicht viel vom Aussehen her, heraus stellte. Aber konnte auch sein das dieser Typ ihn ja um ein oder zwei Jahrhunderte überragte was das Alter anging, immerhin wusste er das von seinem Freund Lilie. Der sah eigentlich auch relativ jung aus...und war älter als wohl jeder Mensch auf dem Planeten.
Der Scherz schien zwar gerade in der Situation unpassend aber, dennoch musste Silver ein wenig drüber lächeln. Er war, auch wenn er nicht gerade vor Selbstbewusstsein strotzte, eigentlich eine Frohnatur und sehr verträumter Typ. Beides half schließlich auch um später einmal Clown zu werden, sonst war man ja falsch in dem Beruf. Nicht zu vergessen...gerade diese zwei Eigenschaften hatten ihn damals über Wasser gehalten, als der Zauberer ihn für sich schuften ließ. Wäre er da manchmal nicht in eine Traumwelt abgetaucht, dann wäre er vermutlich schon längst nicht mehr hier. Egal...zumindest wirkte der Typ vor ihm nicht gerade wie ein Räuber, Entführer oder so, nein eigentlich sehr nett und freundlich. Als er aufstand reichte er ihm sogar die Hand die der Junge dankend annahm und so auf die Füße kam. Allerdings kaum das er auf diesen stand, hatte er auch schon große Augen bekommen...der Kerl war mehr als nur groß. Kein Wunder überragte er den Rotäugigen doch mit insgesamt 33 Cm...und das war nicht gerade wenig. Er war schon immer sehr schüchtern gewesen, vor allem bei Leuten die größer waren als er...und neben diesem Jungen...kam er sich vor wie ein Winzling. Er traute sich gar nicht wirklich was zu sagen, sondern sah schweigend auf den Boden...vielleicht auch, damit er nicht anfing etwas zu stottern und wieder sprach als wäre ein Erdbeben. Doch als er sein Gewicht unvorsichtigerweise auf seinen schon angeschlagenen Knöchel verlagerte, ging wieder ein Schmerz wie heißes Nadelstiche dort hindurch. Der Sturz hatte den Fuß doch etwas mehr erwischt als angenommen, vor allem weil Silver fast deswegen sein Gleichgewicht verlor, sich dieses mal aber hielt, in die Knie ging und wieder aufquietschte, wenn auch nicht so laut wie vorhin. Dabei fasste er sich an den Knöchel, der nun wieder etwas angeschwollen war, weil er ihn doch zu sehr belastet hatte. Der Kerl war aber auch schon wieder weg, bevor er irgendwas sagen konnte. Kaum das er weg war, fühlte sich Silv schon wieder etwas ängstlicher...obwohl mit diesem 'Riesen' hatte er sich auch etwas unwohl gefühlt. Aber so ganz alleine, verletzt und irgendwie hilflos fühlend, war er noch ängstlicher als vorher.
 23.01.13 2:00
vAnonymous
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Ich ließ meinen Blick kurz zu dem Kuchen in der Hand des Jungen wandern und fragte mich, was man in einem Wald wohl mit einem Kuchen machte. Was machte der Junge hier? Kuchen, in einem Wald? Doch da fiel mir wieder auf, auf was für einer Art Schule ich hier war. Hier würde nicht alles so ganz normal sein und das war vielleicht auch das tolle an dieser Schule. Als der Junge sich aufrichtete, sah ich erst wie klein er wirklich war und ein lächeln breitete sich auf meinen Lippen aus. Mit den 1,90m die ich hatte, war ich es zwar gewöhnt gröer zu sein, doch dieser Kerl war wirklich um einiges kleiner als ich.
Doch sobald er sich aufrichtete, knickte er schon wieder etwas weg, ging in die hocke und packte sich an den Knöchel. Ich hockte mich wieder hin und sah das dieser auch angeschwollen war. "Dir gehts wohl doch nicht so gut wie du dachtest..", sagte ich dann und wusste das es wohl eine Verstauchung, Prellung oder im schlimmsten Fall ein Bruch war. Aber ich glaubte eher an die ersten beiden Möglichkeiten. "Ich bin Nagisa..", stellte ich mich dann vor und warf wieder einen Blick auf seinen Knöchel.
"Soll ich dich stützen und ich bring dich wohin du auch immer mit einem Kuchen in einem Wald wolltest?", fragte ich. Mir war bewusst das es nur noch schlimmer werden würde, wenn er seinen Knöchel weiter belasten würde.

[Out: Ich hatte gestern lange Schule und danach arbeiten, sorry. Heute wirds auch extrem schwer zu antworten, deswegen nur so kurz, sorry :/]
 24.01.13 14:43
vAnonymous
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cf: Die Lichtung

Einen Fluss zu finden war Lilies leichteste Übung. Als Eisnaga hatte er ein gewisses Gespür dafür, wo er viel Wasser fand, denn im Wasser war er grundsätzlich im Vorteil. Trockenheit schadete ihm, weshalb er das Trockene grundsätzlich mied. Wasser dagegen, das suchte er regelrecht. Dieses Mal allerdings nur um sich zu waschen. Das Hemd, welches er am Leibe trug, hatte nicht besonders viel abbekommen, fast wie durch ein Wunder. Es waren ein paar kleine Spritzer, die sogar rausgewaschen wurden, als er sich im Fluss gebadet hatte. Das klare, kühle Wasser war nach dem heißen Tag eine Wohltat für den Albino gewesen. Nachdem er sich soweit gewaschen hatte, war er noch ein Weilchen zur Entspannung im Wasser geblieben, hatte die Wellen seinen Körper umspülen lassen und war irgendwann ans Ufer geschwommen.
Er wusste so recht nicht, was er noch so tun könnte. Vielleicht zurück zum Wohnhaus gehen, er könnte sein Zimmer mal unter die Lupe nehmen. Bisher hatte er das noch gar nicht so recht getan... das mit den Zimmern war sowieso so seine Sache. Er kannte Hütten, in denen mal lebte. Er kannte Häuser, er kannte sogar viele verschiedene Arten von Häusern. Aber ein bisschen vermisste er die Höhle in Russland, die er sein Zuhause genannt hatte, nachdem seine Mutter gestorben war. Als er damals gemerkt hatte, dass Mascha nicht mehr aufwachte, wenn er an ihr rüttelte, da hatte er die Hütte nie wieder betreten. Er war, viele Jahre später, an dem halb verrotteten Gebäuder wieder vorbei gekommen. Ein paar Wände hatten noch gestanden, das Dach aber war eingestürzt, die Fenster zerborsten, die Tür schon vor Jahren verfault und in dem einst so schönen Blumengarten hatte alles vor sich hin gewuchert. Lilie hatte sich nicht mehr als ein paar Meter an sein altes Zuhause gewagt, bevor er wieder im Wald verschwunden war. Seine Mutter hatte er damals in der Hütte liegen lassen. Sie war nie begraben worden. Ob ihr Körper wohl immer noch in dem Bett lag, in dem er sie damals gefunden hatte?
Leise grollend glitt er durch den Wald, als plötzlich ein Geruch seine Zunge streifte, der ihn sanft und warm lächeln ließ. Sofort beschleunigte er sein Tempo und schlängelte sich rasch durchs Unterholz, immer dem stärker werdenden Geruch folgend. Jetzt, wo die Sonne unterging, wurden seine Augen besser und er sah wieder deutlicher. Es dauerte nur wenige Minuten, bis er auf einem Weg landete. Silver konnte nicht weit weg sein... sein süßer kleiner Silver. Lilie spürte die Kette um seinen Hals und an seiner Brust. Schnurrend ließ er wieder die lange dünne Zunge zwischen seinen Lippen hervor schnellen, bevor er sich in die richtige Richtung wandte und schon hinter der nächsten Biegung einen mehr als nur gut bekannten Rotäugigen sah. Sofort wurde der ganze Gesichtsausdruck des Nagas weich, in seinen Augen schimmerte es und er schnurrte wie ein zufriedener Kater am Winter vor dem Ofen. Aber er merkte auch schnell, dass es Silver nicht gut ging... Besorgt legte er die letzten Meter, die das junge Paar voneinander trennten, auch noch zurück. Er konnte die Angst riechen, den Schmerz und dass sein kleiner Silver jemanden brauchte, der ihm zur Seite stand. Lilie machte zwar eigentlich schon durch das stetige Schnurren auf sich aufmerksam, aber er kam nicht darum herum, seinen Liebsten auch beim Namen zu nennen. „Silver...“ Er wollte nicht, dass der von ihm so geliebte Junge Angst hatte. Oder Schmerzen hatte... so wie er sich den Knöchel hielt, schien es ihm wohl da auch weh zu tun. Mit einem beruhigenden Grollen begab sich Lilie auf Augenhöhe mit Silver, immer noch das sanfte Lächeln auf den Lippen und neigte sich schließlich zu einem liebevollen Kuss zu dem Blonden. Zeitgleich legte er die schlanken Hände um den Knöchel und konnte schon, bevor sie die Haut berührt hatten fühlen, dass der Knöchel wärmer war, als der Rest des Körpers. Das war nicht gut, gar nicht gut... und der Eisnaga überlegte nicht lange: er kühlte mit seinen Kräften die betroffene Stellen, sacht und nicht zu stark, aber spürbar genug. „Jetzt keine Angst mehr, ja? Ich da, alles gut. Was du machen allein hier? Was passiert? Du Schmerzen, was passiert, hm?“ Schon fast automatisch hatte sich Lilie um Silver eingerollte und stützte ihn mit seinen Körperwindungen im Rücken. Schnurrend begann er schon, mit Silver zu kuscheln, möglichst viel körperlichen Kontakt zu haben und einfach in seiner Nähe zu sein.
 27.04.13 0:43
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Das der Blonde mehr als nur Angst hatte, war ihm eigentlich schon von weitem anzusehen. Ja er hatte Angst, sogar große Angst, er war alleine, war verletzt und noch dazu befand er sich in einer Umgebung die er nicht kannte. Das waren drei Dinge die ihm so gar nicht behagten, natürlich hatte er auch sich auch schon vorher unsicher gefühlt als er riesigen Kerl aber jetzt war es noch schlimmer. Immerhin hatte er Jemanden zum reden gehabt und sich nicht alleine gefühlt. Das war vermutlich das schlimmste für ihn...ganz alleine zu sein, noch dazu in einem Wald der ihm dank der Dunkelheit völlig fremd und bedrohend vorkam. Normalerweise hätte er keine große Angst im Dunkeln gehabt, war er doch oft genug in den düsteren Schuppen oder den dunklen Keller eingesperrt gewesen. Doch ohne irgendjemanden war das eine ganz andere Sache...da kam ihm das alles hier so bedrückend vor. Als würden die Bäume sich vor seinem innerem Auge in dunkle Monster verwandeln, die sich mit dicken, knorrigen Armen und spirreldünnen Fingern nach ihm griffen. Jedes Knacken ließ ihn zusammenzucken, jedes Geräusch schien auf einmal so fremd und unvertraut, er sah überall geisterhafte Fratzen die ihn gierig und boshaft anstarrten. Am liebsten hätte er sich irgendwo hin verkrochen, in eine dunkle Ecke, eine Baumhöhle oder sonst wo hin. Einfach irgendwo, Hauptsache er war geschützt und sie konnten ihn nicht packen oder wegzerren...oder wer weiß was mit ihm anstellen würden. Jetzt würde er sogar die Gegenwart eines Zauberers dulden...zumindest irgendwie aber selbst so Jemand war nicht hier...klar bei seinem 'Gluck' das ihn immer verfolgte. * Warum immer ich...*, dachte er deprimiert und versuchte zumindest sich in eine einigermaßen bequeme Sitzposition zu bringen. Hinstellen ging nicht sehr gut, da sein Knöcheln immer noch ziemlich weh tat, vermutlich von dem Sturz den er hinter sich hatte. Warum musste das auch immer im passieren? Manchmal hatte er das Gefühl das er, außer wenn er sozusagen den Clown spielte, wirklich verdammt ungeschickt war. War zwar eine gute Voraussetzung wenn man so einen Beruf später ergreifen wollte, wie er aber im normalen Leben dafür auch umso hinderlicher. Er sah sich abermals um und versuchte sich irgendwie selbst Mut zu machen, er konnte ja versuchen irgendwo hin zu humpeln. Nein, dass würde nichts bringen, da würde er sich vermutlich noch mehr verirren. Oder schlimmer noch, in irgendein Rudel von wilden Tieren hinein geraten. Na gut er konnte sich theoretisch dann wehren aber...er wollte Niemanden weh tun, weder Tier noch Mensch. Dafür war er eben doch viel zu sanftmütig und friedfertig...blieb ihm also nur übrig hier zu warten und zu hoffen dass Jemand zufällig vorbei kam. Er machte sich zu einer kleinen Kugel und wippte ein wenig hin und her, um wenigstens ein bisschen ruhigerer Nerven zu bekommen. Aber so wirklich brachte es nichts...
Dann hörte er ein Knacken im Unterholz...Jemand schien sich ihm zu nähern...oder etwas. Was wenn es ein wildes Tier war? Ein Tier das nun auf der Suche nach etwas essbarem war?! Er hatte nichts womit er sich wirklich verteidigen konnte, den Kuchen könnte er zwar diesem Etwas hinwerfen als Ersatz...aber ein großes Tier würde das bestimmt nicht reichen! Jetzt hatte er verdammt große Angst...er wollte am liebsten aufspringen und weg laufen...aber sein Knöchelschmerz ließ ihn sich nicht mal daran denken und er konnte nichts weiter machen als dort zu verharren. Er wollte nicht gefressen werden...er wollte aber auch Niemanden weh tun...hin und her gerissen, vernahm er dann ein...Gurren? Oder war es ein Knurren...er konnte es nicht wirklich sagen, sein Kopf ließ gerade alles verschwimmen. Er wusste nicht mehr was es war...er schloss nur vor Angst die Augen, wollte hier weg...er wollte weg...er musste weg. Aber sein Körper wollte nichts machen, er wollte sich nicht bewegen, er konnte sich nicht bewegen nur zittern, das war alles was er konnte. Er wollte nicht sterben, er wollte nicht gefressen werden...bitte es musste doch jemand kommen und ihn retten...bitte. *Lilie...wo bist du...?*, schluchzte er innerlich und war nahe dem weinen...er war verzweifelt...er konnte nichts machen...er war schwach. Dann sagte Jemand seinen Namen...es war wie ein Flüstern in seinen Augen...als würde ein Monster gleich sein Opfer packen. Er zitterte nun wie Espenlaub...wünschte sich das er doch etwas stärker wäre...dann knackte es im Busch und als er dachte das wars nun...war etwas auf seinen Lippen. Überrascht und perplex machte er die Augen auf...und sah das Jemand ihn küsste...nein nicht irgendjemand, sondern Lilie! Er wusste nicht was er sagen sollte...er wusste nicht was er machen sollte...seine Angst und auch deine Liebe waren immer noch verschwommen. Jetzt konnte er nicht anders als sich hemmungslos in die Arme des Nagas zu legen und es kullerte Tränen aus seinen Augen. Er schluchzte tief...einerseits aus Erleichterung...aber auch weil seine Angst ihn überrannte. " Bitte...nicht...weggehen...", schluchzte er zittrig.
 29.04.13 22:44
vAnonymous
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Was oder wer nur hatte seinen kleinen Schatz so aufgeregt, dass er sogar Schwierigkeiten hatte, Lilie als solchen wahrzunehmen? Der Eisnaga war nicht gerade ein Experte, was solche Gemüter anging, aber allein sein Instinkt brüllte ihn an, den kleinen Blonden beruhigend in den Armen zu halten und ihn vor allem Unheil dieser Welt zu schützen. Und wer auch immer Silver etwas zuleide getan hatte – wenn er Lilie jemals über den Weg lief, würde er den Tag verfluchen, an dem er sich mit Silver und dadurch mit dem Naga angelegt hatte. Aber primär ging es jetzt darum, den völlig aufgelösten Chimärenjungen zu beruhigen und ihm die Sicherheit zu vermitteln, die er mehr als dringend nötig hatte. Schon, als er sich Lilly so in die Arme warf, umarmte der Albino seinen Freund und schnurrte tief. Er strich ihm liebevoll über die Haare und den Rücken, drückte ihn sanft an sich und schnurrte in einem so tiefen Tonfall, dass Knochen zu vibrieren begannen. Es war erst einmal gar nicht so wichtig, was genau mit Silver passiert war, das konnte Lilly noch fragen, wenn der Kleinere sich beruhigt hatte. Zur Zeit war Lilie der Stärkere in dieser Beziehung, auch wenn er spürte, dass in Silver eine gewaltige Kraft schlummerte, die eines Tages sicher auch wach werden würde. Doch es brauchte Zeit dafür – Zeit, die jemand wie der Eisnaga im Überfluss hatte. Er konnte warten. Zudem er ja wusste, wie schwer es Silver noch fiel, mit seiner inneren Bestie in Einklang zu leben. Wenn er diese eine, für ihn noch große Hürde genommen hatte, es würde vieles leichter gehen in seinem Leben. Doch bis es soweit war und noch darüber hinaus würde Lilie für ihn da sein und an seiner Seite stehen. Und ihn wohl noch so manches Mal noch im Arm halten, so wie jetzt.
Silver weinte, schluchzte hemmungslos und bat Lilie, nicht zu gehen... Einige wenige Worte nur, in denen aber so viel steckte, was Lilie schon nur aus dem Tonfall heraus hören konnte. Er schmuste leicht gegen die Wange des Kleineren, rollte sich um ihn ein und wehe, jetzt würde den beiden einer zu nahe kommen. Niemand sollte es wagen, seinem Geliebten etwas tun zu wollen, dann würde er den Weißhaarigen von einer anderen Seite kennenlernen. Doch noch blieb der Naga ruhig. Gurrte schließlich und züngelte über die Halsbeuge des Blonden. Er roch die Angst und die Erleichterung, den Wunsch nach Halt und Geborgenheit... All das konnte der junge Naga riechen und er wollte es ändern. So lag es in seiner Natur, er tat alles, um seinen Gefährten glücklich zu machen. „Ich bleiben, nicht Angst, alles gut... Mich hören, Silver? Ich sein hier. Bleiben hier“ Wieso sollte er auch gehen? Silver brauchte ihn doch jetzt. Er spürte, wie der Chimärenjunge zitterte. Und an Lilies innerer Kälte konnte es nicht liegen, im Moment fühlte er wieder diese angenehme Wärme zwischen ihnen. Es konnte nicht die Kälte sein. „Keine Angst... ich... ich bin hier... neben dir... bei dir... Ich... nicht gehe weg“ Er bemühte sich, richtig zu sprechen, was zur Folge hatte, dass er langsam sprach und auch ein bisschen stotterte. Und den schweren russischen Akzent wurde er dennoch nicht los. „Es alles ist gut, Silver. Keine Angst mehr. Ich dich beschütze vor... vor alles. Dir nichts und nicht jemand wehtun, solange ich hier bin. Warum du bist hier allein?“ Er hatte doch allmählich den Bogen raus, wie es mit der Sprache lief. Nicht völlig, aber ganz gut. Das Gurren wich nicht aus seiner Kehle, zusätzlich leckte er Silver noch sanft über die Wange.
 04.05.13 23:13
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Das er so reagierte, wie er eben reagierte, war eigentlich für Jemanden der den kleinen Blonden kannte nicht verwunderlich. Er mochte es nicht alleine zu sein, es war etwas was ihn schon immer sehr mit genommen hatte, weil es ihn sich erinnern ließ. Ja es erinnerte ihn an die Zeit, als er noch ein Gefangener war. Wie er alleine eingesperrt worden war und geschlagen oder hatte hungern müssen...oder sogar beides. Deswegen hasste er es alleine zu sein...vor allem wenn er nichts zu tun hatte, sicher wenn er ein Bild malte dann konnte er sich zumindest ablenken. Doch hier war es anders, er war an einem für ihn unbekannten Ort, es war dunkel und er war ganz alleine gewesen. Alles drei Sachen, die ihn schnell einschüchterten, deswegen war er um so glücklicher das nun Jemand hier war...nicht nur Jemand, sondern sein geleibter Lilie. Ja der Naga hatte etwas beruhigendes, was den Chimärenjungen meistens sofort wieder ruhig und sicher fühlen ließ. Er wusste das der Naga nichts gegen ihn hatte oder gegen seine zweite Seite, die nun wirklich so manchen einschüchtern und verschrecken würde. Er konnte es den Leuten nicht verübeln, er selber hatte auch Angst vor dieser Seite immerhin war sie unkontrollierbar und mehr Tier als Mensch. Wie oft hatte er den Tag verflucht an dem er erkannt hatte, dass er kein normaler Junge war? Mindestens tausendmal und mehr, warum dürfte er kein normales Leben haben? Einfach ein Leben, dass wirklich stinknormal war, mit normalen Teenager Problemen. Aber nein er war ein Ding, geschaffen aus irgendeinem Zauberspruch, zusammen gemixt von einem Zauberer, der sich einen einfachen Diener schaffen wollte. Und vermutlich würde er auch auf ewig dieses zusammen gewürfeltes Ding bleiben, egal was er tat. Er schluchzte immer wieder als ihm diese Gedanken kamen, ausgelöst durch seine Furcht und nun der Geborgenheit, die er bei seinem Liebsten verspürte. Silver war eben immer ein sehr emotionaler Typ gewesen, weswegen er momentan auch keine Hemmungen hatte seinen Gefühlen freien lauf zu lassen. Vor allem weil nun wieder mal ein Moment war, wo alles hoch kam...einfach alles. Er hatte gedacht, dass er mit früher abgeschlossen hatte, doch solche Momente zeigten ihm, dass er bei weitem noch nicht so weit war. Aber wie auch...er hatte nie wirklich versucht, damit ab zu schließen, vielleicht weil er Angst vor den Dingen mit denen er sich dann auseinander zu setzen, hatte. Erinnerungen konnten sehr grausam sein...und das wusste Silver leider nur zu gut, da sie ihn selbst in seinen Träumen jagten.
Er kuschelte sich deswegen noch mehr an Lilie, so gut er eben konnte, weinte und schluchzte weiterhin. Je mehr Lilie mit ihm schmuste und sich um ihn wand, desto sicherer fühlte sich der kleine Blonde natürlich. Er war nicht mehr allein, es war Jemand da der sich um ihn sorgte, dem es nicht egal war, wie es ihm ging. Und vor allem...Jemand dem es wiederum egal war, dass er kein normaler Mensch war. Das alles schätzte Silver sehr an Lilie, auch das dieser wohl einen ausgeprägten Beschützerinstinkt ihm gegenüber besaß. Das hatte nicht Jeder, viele Leute fanden in ihm gerne mal ein 'Opfer', weil er eben sehr klein war für sein Alter und auch noch sehr friedfertig. Als ihm sein weißhaariger Freund versicherte er würde nicht weggehen und würde ihn beschützen, wurde er langsam etwas ruhiger. Alleine die reine Anwesenheit des Nagas brachte schon was...vielleicht würde er auch seiner Seele helfen irgendwann zu heilen. " Ok...", war alles was er so richtig sagen konnte...vor allem weil er noch ziemlich durchgeschüttelt vom weinen war. Erst nach ein paar Minuten konnte er weiter sprechen: " Es...es tut mir Leid...das du mich...so siehst. Ich...ich fühlte mich...so alleine...und hatte Angst...alles war so fremd..." Auch wenn es mehr eine Rechtfertigung war als wirklich was beruhigendes seinerseits aber...es war die Wahrheit. Er wusste das er bei Lilie immer die Wahrheit sagen konnte, ohne große Ausschweifungen oder Verschönerungen. Und was besseres viel ihm jetzt auch nicht wirklich ein...vielleicht auch, weil er noch etwas mitgenommen war. Als Lilie fragte warum er so ganz alleine hier war, fiel ihm erst wieder der Grund ein...er hatte ja noch was für seinen Freund zum Valentinstag. " Also...ich habe dich gesucht...weil...ich was für dich habe..." Damit präsentierte er das Geschenk und hielt es Lilie vor die Nase, nachdem er sich ein wenig gelöst...oder eher seines Seitens losgerissen hatte. Nicht das Lilie ihn sehr dolle festhielt...es lag eher daran, dass er immer noch etwas ängstlich war.
 17.05.13 21:51
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Lilie wurde, seit er hier war, immer mehr bewusst, dass er eigentlich sehr behütet aufgewachsen war. Klar, seine Mutter war gestorben, als er 65 und damit fast noch ein Küken war. Sein Vater war im selben Jahr verschwunden und Lilie konnte davon ausgehen, dass auch er nicht mehr lebte. Sein Vater würde ihn schließlich nie allein lassen... Ab diesem Alter hatte der Eisnaga lernen müssen, auf eigenem Schwanz zu stehen und selbst zu überleben. Er hatte sich das Jagen beibringen müssen, was er zuvor nur spielerisch an ein paar halbtoten Kaninchen und Fasanen hatte üben können. Er hatte lernen müssen, welche Pflanzen essbar und welche giftig waren – auch wenn ihm natürliche Gifte nichts ausmachten, gegen diese war er immun. Auch das hatte er selbst rausfinden müssen. Er hatte sich selbst eine ganze Menge beibringen müssen und in der Wildnis konnte er nun wirklich gut leben. Mit der Zivilisation kam er dafür nicht klar. Mit der Zivilisation und all ihren Problemen... Silver hatte so viel mehr gelitten als er. Lilie hatte den Tod seiner Mutter gut verkraftet. Menschen lebten und starben, wie alles in dieser Welt. Selbst Lilie war nicht unsterblich – er konnte lediglich sehr alt werden. Seine Mutter hatte er geliebt... wenn sie ihn auch manchmal nicht so sehr geliebt haben mochte. Er war nun mal nicht das Mädchen, dass sie immer gewollte hatte. Er hatte sie mal belauscht, als sie mit seinem Vater gesprochen hatte und über die Geburt eines Jungen klagte. Tief in ihrem Inneren, dessen war sich der Albino sicher, hatte sie ihn dennoch gern gehabt, trotz allem war er ja immer noch ihr Sohn. Er hatte um sie getrauert... und er hatte auch großen Schmerz empfunden, als ihm klar geworden war, dass sein Vater nicht mehr zurück kommen würde. Menschen hatten ihn gejagt, auf ihn geschossen... aber nie hatte war er ernsthaft verängstigt gewesen. Seine Angst begründete immer auf Dingen, die ihn schwächen; Feuer, warme Tage, Gewehre und Schwerter... selbst seine Angst vor Katzen war er losgeworden.
Silver war da ganz anders... während er den Blonden festhielt, ihm sanft über Haare und Rücken strich und ihm dunkel ins Ohr schnurrte, fragte er sich, was er wohl alles Furchtbares hatte durchstehen müssen. Er wusste nicht mal einen Bruchteil von dem, was sein Liebster erlebt hatte. Aber er fühlte seinen Schmerz, seine Furcht, er spürte es in jedem Zittern, er roch es mit jedem Atemzug. Für Minuten saßen die beiden Jungs einfach nur da und hielten einander im Arm. Und Lilie schnurrte in einem fort, um Silver zu beruhigen und ihm zu versichern, dass er da war und ihn festhalten würde, was auch immer passieren sollte. Lilie war gerade der Stärkere von ihnen beiden und obwohl er instinktiv eher eine sanfte Natur war, es war in seiner Pflicht, den Schwächeren zu beschützen. Und er tat es gern, Silver brauchte ihn doch jetzt... Auch wenn das, was er sagte, für Lilie schwer zu verstehen und nachzuvollziehen war. „Ich.... dich sehen als jemand, der... jetzt braucht Hilfe. Von... von mich du brauchst Hilfe. Das... nicht tun dir leid. Dass dir nicht sollst tun leid... Du jetzt nicht mehr allein. Aber du Angst, weil du nicht kennst Welt und dir das macht Angst. Hm? Ist okay... Ich bin jetzt hier und ich dich schützen. Weil du braucht jemand, der für dich da“
Dass Silver ihn allerdings gesucht hatte, das fand er eigenartig... warum hatte er ihn wohl gesucht? Andererseits hatte er ihn einfach wiedersehen wollen, das ergab schon alles einen gewissen Sinn. Lilie hätte Silver ja sicher auch nach einiger Zeit gesucht, auch wenn er vorher noch ein bisschen das Gelände erkundet hätte. Doch dann hörte er etwas, was ihn neugierig den Kopf schief legen lies: er hatte etwas für ihn? Mit einem überraschten Gurren züngelte der Naga über Silvers Präsent und schnurrte dann freudig, als er eine herbe Süße riechen konnte. Er kannte diese Art der Süße, auch wenn das andere ihm fremd vorkam... irgendwo hatte er das schon mal gerochen und er meinte auch, sich an einen sehr sauren Geschmack zu erinnern, aber so ganz zuordnen konnte er es dennoch nicht. Es war eben nichts von dem, was er normalerweise aß. Was nicht hieß, dass es deswegen schlecht schmecken musste. „Das sein für mir? Was das heißen?“ Er lächelte. Er hatte gemerkt, dass Silver sich sehr hastig losgerissen hatte, sicher nur weil er noch sehr aufgewühlt war. Der sensible Eisnaga spürte sowas. „Danke... sicher du hast viel Zeit brauchen für das, hm?“ Zumindest ging der Naga davon aus, dass sein Freund sich selbst bemüht hatte. Und dafür neigte er sich erstmal wieder vor, um ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen zu geben.
 21.05.13 12:57
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Wie er da so in Lilies Armen lag, war Silver klar, dass er wirklich nicht stark war...nicht mal ansatzweise wie der Naga. Sicher Lilie konnte vielleicht weder lesen, noch schreiben aber er war dafür charakterlich sehr stark. Und körperlich vermutlich sowieso, wenn man bedachte das eine normale Würgeschlange, schon einen Erwachsenen umbringen konnte. Aber Lilies Schlangenleib war ja bei weitem größer, als der einer normalen Schlange. Er wusste das da er einerseits Bücher über Schlangen gelesen hatte und andererseits weil seine Familie im Zirkus, auch eine besessen hatte. Er war immer sehr fasziniert von diesen Tieren gewesen...ok eigentlich war er von vielen Tieren fasziniert aber, Schlangen gehörten mit zu den top Drei. Früher hatte er gedacht, ihre Schuppen seien irgendwie schleimig oder so aber, in Wirklichkeit waren sie meistens kühl und glatt. Ein wenig wie Seide oder feiner Stoff wie er fand und die Augen waren auch immer sehr interessant gewesen. Nicht zu letzt hatten es ihm diese Tiere etwas angetan, weil er mal gesehen hatte, wie sie sich häuteten. Es war einfach etwas neues gewesen, zu sehen wie ein Wesen seine Haut wie ein Kleidungsstück einfach abgestreift hatte und noch dazu schon eine neue da gewesen war. Er wusste das es bei Menschen anders war, sie verloren einzeln ihre Schuppen, was man manchmal auf dunklen Sachen sehr gut sah. Vielleicht wäre es für solche Leute besser, wenn sie sich wie eine Schlange einfach einmal ganz häuteten und dann wäre es gut. Praktisch wäre es bestimmt...auch wenn er sich nicht vorstellen konnte, wie das dann mit Haaren funktionierte. Spinnen häuteten sich angeblich auch, mitsamt Haaren und Co. aber ob das der Wahrheit entsprach wusste Silver nicht zu sagen. Er hatte es nie gesehen und darüber gelesen auch noch nichts...vielleicht musste er das mal nachholen, wenn er Zeit dafür fand...und auch in besserer Verfassung war. Denn momentan war er nicht wirklich in der Lage sich auf etwas zu konzentrieren, geschweige denn zu lesen. Er war einfach nur froh das er nicht mehr alleine war, nicht alleine in einem dunklen Wald, der für ihn zum fürchten aussah. Wo er hinter jedem Geräusch oder Schatten irgendein Ungeheuer vermutete, dass gleich rauskommen würde und ihn auffraß. Aber kein Wunder, er mochte die Dunkelheit auch nicht sonderlich, vor allem wenn er an einem Ort war, indem er sich nicht mal ansatzweise her auskannte. Die Angst vor der Dunkelheit war noch ein Überbleibsel von seiner Zeit, als er in den Schuppen gesperrt worden war. Sicher sie war nicht so stark wie die Angst vor dem Wasser oder vor Zauberern aber sie war da. Dennoch fühlte er sich jetzt wesentlich besser mit Lilie als Verstärkung der hier war...auch wegen so einigen Gerüchten, die hier ihre Runde machten...
Jetzt aber lag er in den Armen seines Geliebten und fühlte sich unlängst besser, er war hier sicher bei ihm, dass wusste er. Lilie war stark und besaß auch einen ausgeprägten Beschützer Instinkt. Manchmal fragte er sich was der Naga so an ihm fand, immerhin konnte er bestimmt auch stärkere Partner finden. Jemanden der nicht so hilflos war wie er, Jemanden der ihm vielleicht auch wesentlich mehr bieten konnte. Denn immerhin was konnte er ihm schon großartig geben? Er war weder reich, noch hatte er wirklich besondere Charaktereigenschaften zu bieten. Ok er konnte gut malen, dass war aber auch momentan das Einzige was ihm bis jetzt einfiel. Ok er konnte versuchen ihm das Lesen und Schreiben bei zu bringen...aber ansonsten war da nicht fiel, was er überhaupt machen konnte. Und er wusste nicht mal ob und wie das klappen sollte, es war ja was Anderes, wenn man es sich selber bei brachte oder Jemand Anderen. Er konnte nur hoffen, dass er als Lehrer nicht völlig versagte, immerhin ging es auch darum Lilie die Bedeutung der Worte verständlich zu machen. Und das würde nicht unbedingt einfach sein...aber notfalls könnte er sich ja Hilfe aus Büchern oder von Anderen holen. Als Lilie ihm sagte es solle ihm nicht leid tun, er solle es sich nicht so zu Herzen nehmen, dass er eben nicht so stark war...fühlte Silver dennoch wieder einen kleinen Stich im Herzen. Er wurde wieder daran erinnert, dass er eben nicht stark war... " Ok...ich versuche...es...", murmelte er als Antwort, "...ich würde...gerne so stark sein wie du...mein schöner Schneeschwan. Vielleicht...müsste ich dann...nicht mehr so vor...allem Angst...haben..." Ein hartes Geständnis aber die Wahrheit, vielleicht würde er an der Schule lernen nicht mehr ganz so ängstlich zu sein. Er konnte es nur hoffen...bekanntlich starb die Hoffnung ja sowieso zuletzt. Dennoch fühlte er sich verpflichtet auch Lilie es genau zu erklären: " Ja...das ist normal...für Menschen...sie haben Angst...vor Dingen...oder Orten...die sie...nicht kennen. Zumindest...haben viele...von ihnen Angst...davor..." Es stimmte, so waren die Menschen nun einmal, sie fürchteten sich davor und versuchten es nicht selten zu vermeiden...aber er konnte schlecht die gesamte Welt meiden. Zumal nicht alles schlecht war was er bisher jetzt so kennen gelernt hatte...seine Gedanken schweiften ab, als Lilie sich augenscheinlich über den Herzförmigen Kuchen freute. Natürlich wusste er nicht was das genau war, was Silv ein wenig kichern ließ, nicht abfällig einfach nur von der Situation her eben. " Man nennt es Kuchen, dass ist etwas...was Menschen gerne machen und...sehr süß ist. Sie machen es vor allem...nun...eh...weil heute...ein...beson-derer...Tag...ist." Klasse wurde er jetzt etwas wieder rot im Gesicht? Obwohl es doch offensichtlich war, dass der Weißhaarige und er...eine besondere Beziehung hatten. Vielleicht musste er sich einfach nur noch etwas mehr dran gewöhnen...immerhin war das mit der Liebe noch sehr neu für ihn. Bevor er jedoch etwas weiteres sagen konnte, fühlte er schon wieder die Lippen seines Freundes, auf seinen eigenen. Und wieder war es so, als würden mehrere Impulse aus Wärme ihn durchströmen. Als der Naga sich zurück lehnte um den Kuss zu beenden, konnte der Blonde nicht anders als sich einfach nach zu lehnen und den Kuss dadurch etwas zu verlängern.
 31.05.13 23:04
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Als Silver meinte, dass er gerne so stark wäre wie Lilie, legte der Naga ihm die Hände an die Wangen und sah ihm fest und ernst in die Augen. Mit den Daumen wischte er ihm sanft die Tränenspuren von den Wangen. „Dir nie wünschen anders sein als wie du bist, Silver. Du bist sehr stark, hier drin“ Er nahm eine Hand von der Wange seines Liebsten und legte sie ihm an die Brust über das Herz. „Du bist gut als das, was du bist. Du bist du. Und nichts anderes du sein, ist nicht gut, anderes sein als man ist... verstehst du?“ Lilie war sich nicht sicher, ob er es richtig formulierte und Silver auch wirklich verstand, was er ihm sagen wollte. Der Eisnaga dachte einen Moment nach, rollte die Worte in seiner Muttersprache in seinem Kopf hin und her, murmelte erst einmal auf russisch vor sich hin, zischte anschließend in der Sprache seines Volkes und seufzte dann. „Silver... ich dir lieben so, wie du sein. Und ich fühle in dir Stärke. Jetzt du noch Angst, weil du nicht kennen Welt. Menschen fürchten, was nicht kennen, ich wissen. Sie auch Angst vor mir, weil nicht kennen. Du wirst lernen kennen Welt. Dann du wirst keine Angst mehr haben. Silver, du sehr stark. Du... in dir trägst Feuer. Feuer gefährlich, aber Feuer auch stark. Du lernen Feuer kennen, du stark wirst wenn kennen. Wie ich lernen kennen Eis. Weißt du... ich eigentlich nicht sehr stark. Vater sehr viel mehr stark. Ich auch Angst... viel Angst. Ich auch nicht immer kenne Welt, hier, Wald ich kennen. Wald nicht gefährlich. Aber ich nicht kenne viele Dinge, mir machen viele Angst. Aber wenn ich haben dich, du sein hier, ich nicht Angst“ Ob er wirklich mutiger wurde, nur weil Silver in der Nähe war, darüber ließ sich streiten. Aber er hatte das Bedürfnis, ihn zu beschützen und da blieb für seine eigene Angst einfach kein Raum mehr. Er liebte Silver nun einmal und im Moment war Silver noch der schwächere. Auch wenn Lilie wusste, dass sich das Blatt auch eines Tages wenden konnte, durchaus. In Silver steckte viel Kraft, er musste sie nur wecken und kontrollieren lernen. Und Lilie würde ihm helfen.
Gleich nachdem er diesen... Kuchen probiert hatte. Der Geruch, der ihm über die Zunge gestrichen war, war zwar eigenartig und unbekannt gewesen, aber nicht schlecht, ganz und gar nicht schlecht. Er war sehr neugierig darauf geworden... doch vorher schmuste er noch mit seinem geliebten Chimärenjungen. Er schnurrte in den Kuss hinein, den Silver von selbst länger andauern ließ und kraulte den Blonden im Nacken. Silver war jemand, der durch allgemeines Schmusen schnell ruhiger wurde, das hatte Lilie schon begriffen. Und es passte ausgezeichnet zu seiner Natur. Als sie den Kuss dann schließlich doch enden ließen, lächelte er weich und strich Silver von der Schläfe die Wange hinunter. Solche Berührungen gehörten einfach zu seiner Art, seine Liebe zu beweisen. Aber jetzt war er doch neugierig, wie das, was Silver Kuchen nannte, wohl schmecken würde. „Kuchen... ja, das schon kennen. Wir in Russland sagen Pirog, aber ist anders als das. Das ist... riecht anders“ Wieder züngelte der Naga über den Kuchen und erwischte dabei ein wenig von dem Zuckerguss, der irgendwie... verflixt süß schmeckte. Es kribbelte ihn und er kicherte. Er wartete allerdings, immerhin wollte er sich nicht einfach so ein Stück nehmen. Im Prinzip kam das vielleicht ein bisschen arrogant rüber, aber in seiner Art war es durchaus üblich, sich gegenseitig zu füttern, besonders wenn es um solche Leckerbissen ging. Technisch betrachtet erwartete er also von Silver ein Stück weit, dass er ihm was anbot. Er war eben doch ziemlich naiv und instinktgeleitet...
 09.06.13 21:43
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Er zuckte zusammen als Lilie ihn auf einmal so ernst ansah...darauf war eben nicht gefasst, wie auch? Er war immer noch etwas ängstlich von der ganzen Situation von vorhin, deswegen nickte er auch etwas eingeschüchtert. Dennoch fand er es sehr nett und auch aufbauend, dass sein Freund meinte er war schon stark in seinem Herzen. Er wusste nicht ob das stimmte, auch wenn Ryan sein Stiefbruder ihm so was Ähnliches immer gesagt hatte. Das er ein gutes, reines und sehr sanftmütiges Herz haben sollte. "O...ok ich werde es...nicht…nicht mehr...wünschen...tut mir Leid...", murmelte er als Antwort und vergrub sein Gesicht etwas in des Nagas Brust, "Ja ich verstehe dich...ich weiß was du meinst. Nur manchmal...also...nein vergiss es einfach...ist nicht so wichtig." Er wollte diesen Moment jetzt nicht unbedingt durch Schwarzmalerei kaputt machen, auch wenn er es Lilie gerne näher erklären wollte. Es ging nicht unbedingt um körperliche Stärke die er meinte...na ok vielleicht auch etwas aber, hauptsächlich eher darum das er gerne wie Lilie sein anderes Ich kontrollieren wollte. Denn das war ja die meiste Zeit eine zusätzliche Belastung, dass er nicht nur Angst hatte von sich aus, sondern auch das dieses Ding jederzeit raus kam. Das war ein Nachteil wenn man wie er einfach zu friedfertig war, man versuchte Andere zu schützen, egal ob vor einer Gefahr von Außen oder vor sich selber. Deswegen versuchte er sich auch nicht zu wehren wenn ihn Jemand bedrohte oder gar schlug, er wollte Niemanden weh tun. Sicher für manche galt er vermutlich deswegen als Hasenfuß und feige aber, was sollte er denn anderes machen? Ausrasten und damit riskieren das seine andere Hälfte außer Kontrolle geriet? Nein das war für den Rotäugigen niemals in irgendeiner Weise eine Option gewesen. Als er hörte das Lilie wohl versuchte etwas zu sagen, sah er wieder in seine Augen und wartete ab. Auch wenn er weder Russisch, geschweige denn die Sprache der Nagas verstand, wartete er weiter bis der Weißhaarige es schließlich in ihrer Sprache wieder gab. Die Worte die er dann sagte, waren schon schön aber so wirklich daran glauben konnte er noch nicht, wie auch? Sein Leben lang hatte man ihm eingebläut er sei schwach, dass konnte man leider nicht so einfach über Bord werfen. Nicht das er es nicht versucht hatte... "Ich...ich verstehe...nur ich möchte keine Angst...mehr haben...ich hatte immer Angst. Jeden Tag... dachte ich es könnte mein letzter sein...ich versuche immer...es zu vergessen aber...jedes mal wenn ich Angst habe...kommt es wieder.", murmelte er und nagte etwas an seiner Unterlippe dabei, " Meinst du wirklich...das ich das noch lerne? Ich...ich weiß nicht...so recht ich...ich meine was wenn du dich irrst? Ich...ich wünschte nur...das ich mehr über...mich selbst wüsste. Woher ich komme...wer meine Eltern waren...was vor der zeit...bei IHM...war. Vielleicht...vielleicht könnte ich dann...mutiger und...zuversichtlicher sein...so wie du." Ja das wünschte er sich sehr, auch wenn er Angst hatte vor den Antworten. Immerhin konnte es gut sein das er etwas erfuhr, was ihm ganz und gar nicht gefallen würde. Andererseits war diese Ungewissheit noch weniger schön, weil sie einen quälte.
Bei solchen Fragen und auch intensiven Themen, war Silver dankbar das Lilie so verschmust und auch in seinem Leben da war. So ein Kuss konnte wirklich wunder bewirken, dass merkte der Blonde allein daran das sich seine innere Anspannung langsam löste. Er hätte nie gedacht, dass es so wahr, sich zu verlieben oder generell so verliebt zu sein. Ok da war mal was auf seiner alten Schule gewesen, da hatte er sich auch mal in einen anderen Jungen verguckt aber, meistens hatte er es geleugnet. Immerhin hatte er damals noch keinerlei Erfahrung mit Liebe gemacht und daran denken, einen anderen Jungen zu lieben? Das war für ihn damals unmöglich gewesen zumal er, von dem Fall mal abgesehen, bisher nur so etwas wie eine Schwärmerei für Ryan gehabt hatte. Aber der hatte ihm erklärt das es ganz normal war, dass man mal für seinen großen Bruder schwärmte. Auch wenn sie ja nicht Blutsverwandt gewesen waren, für ihn war er immer der große Bruder gewesen. Manchmal vermisste er die Zeiten im Zirkus, er vermisste das Lachen seiner Familie und die Scherze mit ihnen. Aber er konnte erst zurück, wenn er seine 'Ausbildung' beendet hatte, so viel stand fest. Anders ging es nicht, dann war er zu gefährlich für sie, egal ob durch seine innere Verwandlung oder durch seine Feuermagie. Wobei...ob die das war, die gerade wieder wohlige Wärme durch seinen Körper jagte? Oder war das Liebe, die ihm ebenfalls gerade sehr viel Trost spendete? Ja das musste wohl Liebe sein, anders konnte es sich der naive Junge nicht erklären. Nachdem sie den Kuss dann doch lösten, schien der Kuchen abermals Lilies Aufmerksamkeit zu erhaschen, denn er erzählte das er so was ähnliches schon kannte. Allerdings wusste Silv nicht was genau dieses Pirog war, dass hörte er zum ersten mal. Aber wenn es so was wie Kuchen war, konnte es ja nicht so groß anders sein, oder? Kuchen war immer noch Kuchen, egal in welcher Form, Farbe, Geschmack oder mit welchen Namen. Allerdings schien Lilie Zitronen vielleicht nicht zu kennen...na gut kein Wunder. So viel er sich erinnerte kam er aus Russland und die Gegend dort war nun nicht bekannt, für Zitronenbäume. "A-also das was du riechst...könnte das Zitronenaroma sein...es ist ein einfacher...Zitronenkuchen. Weißt du das...sind gelbe Früchte, ungefähr...so groß.", erklärte er und formte mit beiden Hände die ungefähre Größe und Form der gelben Frucht, "Sie ist allerdings sehr, sehr, sehr sauer, pur kann man sie nicht essen...oder zumindest ist es besser...das nicht zu tun." Ja so eine pure Zitrone war nicht zu empfehlen, er hatte aus purem Hunger mal heimlich eine aus der Küche des Zauberers mitgenommen. Er hatte es aber auch schnell bereut, als er rein gebissen hatte. Aber wenn man fast 3 Tage nichts mehr zu essen bekommen hatte, war einem alles recht. Er schüttelte den Gedanken ab und sah zu Lilie, der immer noch kein Stück genommen hatte...oh nein, schmeckte er ihm nicht?! Erst jetzt erinnerte er sich an ihre erste, gemeinsame Essenspause...ob er wollte... Er nahm vorsichtig ein Stückchen vom Kuchen und hielt es Lilie hin...zum Glück war hier Niemand...ein wenig peinlich war es ihm schon.
 15.06.13 22:10
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Lilie konnte manchmal nur schwer nachvollziehen, was in Silver vor sich ging. Er bemühte sich, besonders, da er diese Sprache mit ihren kleinen Kniffen und Feinheiten kennenlernen wollte. Und er versuchte auch, Silvers Ängste zu verstehen, versuchte sich in ihn einzufühlen. Zum Teil gelang ihm das wohl, er merkte schnell, was Silver half, mit der Situation fertig zu werden. Er merkte auch schnell, wann es besser war, ihn abzulenken. Aber es gab noch viel, was der Eisnaga zu lernen hatte. Silver hatte ihm ein bisschen was erzählt und daher war es nicht allzu schwer, sich das nötigste und gröbste zusammen zu reimen. Aber dennoch gab es viele Feinheiten, die er noch nicht entschlüsselt hatte. Aber das würde noch Zeit brauchen, Silver hatte sehr viel erlebt und durchgemacht, sehr viel mehr als Lilie. Eigentlich war es ihm ein Leben lang recht gut gegangen. Seine größten Feinde waren das Feuer und die Gewehre der Menschen gewesen. Manchmal hatte es Hungerjahre gegeben, in denen er nur wenig gefunden hatte. Ab und an hatte er einen Sonnenbrand gehabt, der unangenehm gewesen war. Aber er hatte nie so gelitten wie der kleine Silver, der sich an seine Brust schmiegte und bei ihm nach Schutz suchte. Jetzt, wo es Nacht geworden war und kühler, da konnte Lilie ihn auch besser beschützen als am heißen Tag. Aber eigentlich war der Naga nicht so stark, wie Silver vielleicht dachte... sein Vater war um so vieles stärker gewesen und Lilie war auch erst halbstark. Er war noch nicht mal völlig ausgewachsen. Auch wenn er auf Silver ziemlich groß wirken musste... Lilie war sich nicht sicher, ob er mit Beinen größer oder kleiner als Silver war, er wusste nur, dass er mit Beinen einen ziemlichen fragilen Eindruck machte. Lilie legte den Kopf schief, als Silver versuchte sich zu erklären. Dass er keine Angst mehr haben wollte, sich aber immer ein Teufelskreis bildete, der zu noch mehr Angst führte. Der Naga brauchte eine Sekunde, um alles zu begreifen, was Silver ihm sagte und selbst dann noch hatte er das Gefühl, nicht alles verstanden zu haben. Aber er lächelte und küsste den Jungen auf die Stirn. „Silver... Ich auch lernen. Lernen lange, lernen viel, heute lernen. Ist nicht leicht, aber kann schaffen. Du kannst schaffen, ich nicht irrst, ich weiß. Du nur wollen lernen, dann du kannst...ähm... k-kontr-ollieren. Das, was ist in dir drinnen, Feuer und Katzentier. Wie ich kontr-rollieren innere Schlangedrache“ Eine Sache allerdings, die würde auch Lilie nicht ändern können: Silver kannte seine Eltern nicht, er wusste nicht, woher er kam. Das konnte an jemandem zehren, das verstand Lilie schon. Er selbst wusste nur durch das kollektive Gedächtnis seiner Art, wie sie gelebt hatten, wie er hätte aufwachsen können, wenn er in der Kolonie geboren worden wäre. Aber er hatte abgesehen von seinem Vater keinen Kontakt zu anderen Nagas gehabt. Silver war da noch schlimmer dran. Der Chimärenjunge war ohne Eltern aufgewachsen, ohne das kollektive Gedächtnis. Lilie hatte nur immer eine gewisse Sehnsucht nach seinen Artgenossen. Silver kannte sie noch nicht einmal. „Ach Eiskristall, jei... Bist stur, uprjamy, kak yschaky“ Der Albino lachte leise und schleckte seinem Schatz über die Wange. „Lernen, du lernen, dann wird besser, du wird sehen. Natürlich du können lernen, ich wissen. Ich nicht sehr mutig. Ich nur wissen, wann Angst, wann nicht. Was nicht kennen, ich auch erst... ahm, das nicht Angst, ist, wenn erst sehen, was ist, dann erst hin gehen. Erst sehen, ob gefährlich. Ist oft so mit Welt hier, was nicht ist Wald und Tiere“ Einen Moment lang dachte Lilie nah und wurde ein bisschen melancholisch. „Weißt du... ist nicht immer leicht für mich gewesen. War auch schwer. Als Papa plötzlich verschwinden, Mama sterben, ich allein. Nicht wissen, was tun, nicht wissen, wie jagen, wie leben. Ich sehr vermissen Mama und Papa. Ich dann auch nicht sehr mutig. Aber ich eins wissen: ist nicht so wichtig, was ist passiert. Ist wichtig, was werden passieren, was ich werden tun. Und ich lernen jagen. Lernen leben, lernen sprechen mit Wolf, Fuchs, medwjed, lernen zu bleiben weg von Mensch. Silver, sehen was noch passieren. Nicht sehen, was ist passiert. Ich dir helfen, wenn können. Wird nicht leicht, nein, aber du nicht allen. Ich hier. Bei dir, neben dir, immer sein. Wenn nicht wissen, was tun, dann denken an mich. Dann wird besser“ Der Naga lächelte sanft und warm. Er wollte nicht, dass Silver Angst hatte, egal welcher Art. Und wenn er ihm helfen konnte, dann würde er das versuchen.
 Aber eigentlich wollte er nicht unbedingt über ein so ernstes, zum Teil auch trauriges Thema sprechen. Silver hatte ihn schließlich gesucht, um ihm etwas zu schenken, dass er selbst gemacht hatte. Und das war viel wert, das verstand sogar der zivilisationsferne Lilie. Wie oft hatte er selbst sich bemüht, Dinge selbst zu machen, um sie seinen Eltern zu schenken? Und dann hatte er ihm was zu essen gemacht... Gut, eigentlich hatte Lilie schon gegessen, aber... ein kleiner Happen schadete niemandem. Er konnte so einiges weg schlucken, brauchte ja sogar eine gewisse Menge an Essen, um völlig aktiv zu sein. Klar, er schaffte es wie jede Schlange auch lange Zeit mit nur wenig oder sogar gar keinem Futter, aber wenn er aktiv sein wollte, brauchte er Nahrung. Und dieser Kuchen roch ziemlich gut, zwar fremd, süß und mit einem seltsamen Unteraroma, aber lecker. Zitronen... das könnte das seltsame, unbekannte Unteraroma sein. Sauer... ein Begriff, der in ihm nichts wachrief. Er kannte süß, bitter und salzig, ansonsten kannte er nicht viel. Aber wenn Silver meinte, dass man sie einfach so nicht essen konnte... Dann schmeckten sie wahrscheinlich auch nicht besonders, wie manche Pflanzen, die seine Mutter immer erst gekocht hatte, bevor man sie essen konnte. Das ergab Sinn. Der Eisnaga nickte leicht und legte dann den Kopf etwas schief. Silver brauchte einen Moment bis er verstand, was der Russe von ihm erwartete, aber dann überkam ihn die Erkenntnis und Lilie lächelte sanft. Wie sollte man bei diesem Angebot noch widerstehen? Er neigte sich leicht nach vorn und züngelte zuerst über das Stück, bevor er es schließlich direkt von der Hand aß, darauf bedacht, Silver nicht mit den spitzen Eckzähnen zu verletzen. Es schmeckte anders als das, was er von seiner Mutter kannte, aber nicht schlechter. Ganz und gar nicht, es war ein gutes Stück weicher als die Pirog von seiner Mutter. Es kribbelte ein bisschen auf der Nagazunge und Lilie kicherte wieder, während er sachte die letzten Rest von der Hand seines Schatzes leckte. „Hmmm, das gut. Süß, aber nicht so sehr, schmeckt wie frische Sommer in Wald, wenn erste Pflanzen Früchte tragen“ Ja, doch, auch wenn Waldbeeren ein anderes Aroma hatte, aber damit konnte man es gut vergleichen. Jetzt aber war Lilie an der Reihe; er nahm jetzt ein Stück vom Kuchen auf. Anstelle es aber Silver einfach so an die Lippen zu halten, nahm der Halbdämon es zwischen die Zähne, beugte sich nach vorn und gab Silver so die Möglichkeit, sich das Stück zu nehmen. Dabei sah der Albino seinem Liebsten tief und sanft in die Augen, gurrte sogar ein bisschen. Er wollte Silver einfach seine schreckliche Vergangenheit zumindest für einen Moment vergessen lassen.
 19.06.13 10:48
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