Sie machte einen wirklich netten Eindruck. Er merkte sofort, dass sie sich bemühte einen guten Eindruck zu hinterlassen. Sie ließ sich Zeit mit dem was sie sagte und schien jedes ihrer Worte sorgfältig auszuwählen. Befürchtete Sie etwa er könnte schlecht von ihr denken? Nun, nicht dass er damit gerechnet hätte, aber dennoch war es allgemein bekanntes Verhalten sich einem Fremden gegenüber so zu verhalten, dass es dem anderen zusagte. Zumindest war dies ein häufiges Verhaltensmuster wenn man in solchen Bauten Bekanntschaften machte. Man bemühte sich einen guten Eindruck zu hinterlassen, gab sich deshalb vielleicht sogar anders als es normalerweise der Fall war. Für ihn ein nicht sonderlich zweckdienliches Verhalten. Die Wahrheit kam immer ans Licht. Da brachte es nichts irgendetwas zu verstecken. Aber er ließ sie gewähren, würde ihr keinen Vorwurf machen. Sie wirkte generell ein wenig angeschlagen, weshalb er es als wichtiger erachtete, ihr nicht noch mehr Kummer zu bereiten. So hielt er sie einfach nur, während er sie weiter über die Tanzfläche zog und sich vom Klang der Musik leiten ließ.
Auf ihre Frage hin schwieg er einen Moment lang. Sie wusste geschickt Komplimente zum richtigen Zeitpunkt einzusetzen, was natürlich die Frage aufwarf, was für einem Schlag sie tatsächlich angehörte. Offensichtlich war, dass sie in derlei Dingen geübt hatte. Sie musste nur die richtigen Worte finden die ihr gegenüber hören wollte. Den Rest erledigten ihr Charme und ihr Aussehen. Dinge auf die sie sich wahrscheinlich verließ. Nicht, dass er es wusste, aber das war für ihn eine logische Schlussfolgerung. Möglich dass sie öfters in Diskotheken unterwegs war um sich einen Partner zu suchen. Aus welchen Gründen auch immer. Das war nicht seine Angelegenheit. Er war nur zufällig hier. +
„Die Freude ist ganz meinerseits, Miss Yamada. Ich hatte lediglich gehofft ein wenig Entspannung zu finden. Der Ort ist dabei irrelevant. Wichtig ist dabei nur, dass man weiß was man will. Jeder verbringt den Tag auf seine Weise. Der eine sucht einfach nur Trost, andere amüsieren sich und wieder andere suchen einfach nur einen Ruhepol um dem Stress der Massen zu entkommen. Das ist alles. Egal wie banal die Gründe auch sein mögen. Es reicht immer um sich diesem Moment der inneren Erfüllung hinzugeben, wobei diese bei jedem anders aussieht.“
Während er sprach hatte er seine Hände an ihre Schultern gelegt, um sich gleichzeitig auf den Tanz konzentrieren zu können. Seine Stimme kam nun mehr einem Flüstern gleich, weshalb er sich so nahe an ihr Ohr bewegte, dass sie ihn noch verstehen konnte. Dabei warf er auch einen Blick auf die Umgebung. Lindt hatte sich unterdessen in der Nähe auf einem Hocker niedergelassen und beobachtete das ganze ziemlich teilnahmslos. Im Augenblick jedoch galt die Aufmerksamkeit voll und ganz der jungen Dame vor sich. Besonders dem bezüglich, was sie von sich gab. Einfach so, gab sie offen Preis was sie war. Damit klärte sich auch, warum Lindt dem ganzen so brummig gegenüber gestanden hatte. Sie war ein Engel. Gegen die hatte er schon immer einen Groll gehegt. Dennoch war es interessant. Was tat sie hier? Hatte sie gesagt, sie wäre verbannt? Während sie sprach, wurde ihm klar, dass ihr dieses Thema unangenehm war. Es traf sie. Sanft blickte er in die Augen der jungen Frau.
„Es ist nicht wichtig, wer wir sind, sondern das was wir tun. Namen und Titel, sowie die Herkunft ist nicht von Bedeutung. Es ist nicht der Einband des Buches, sondern das was die Seiten enthalten das zählt. So ist es auch bei jedem Lebewesen. Die Erinnerung an ein Gesicht, oder einen Namen verblassen über die Jahre. Man erinnert sich jedoch an Dinge, die man gewohnt war zu tun. Ich weiß nicht, was ihnen passiert ist und ich werde auch nicht darüber urteilen. Sie sollten nur eines wissen: Man fällt immer irgendwann. Man sollte sich nur darüber bewusst sein, dass man wieder aufstehen kann.“
Tbc: Mal sehen
OT: Poste ihn jetzt mal weg. Wenn du noch irgendwann interesse hast und wieder da bist, sag einfach bescheid. dann können wir woanders sicherlich wieder posten ;)