Rune wehrte sofort ab und meinte, dass er sehr zufrieden war mit Schatz. Als er daraufhin kicherte und rot wurde, begann Richards Herz förmlich aus seiner Brust zu springen. Oh, Mann, warum musste dieser verdammte Dreckskerl nur so verdammt süß sein? Richard grinste breit und wurde knallrot vor Verliebtheit. Rune schaffte es durch seine folgenden Sätze dieses breite Grinsen und seine Gesichtsröte weiter aufrecht zu erhalten. "Wenn du das für mich bist?", wiederholte Richard und schüttelte verständnislos lachend den Kopf. „Mich hat nur noch nie jemand so genannt und dass dann ausgerechnet von dir zu hören...“, entgegnete Rune und strich sich verlegen durch die schwarzen Locken. Richard konnte nicht anders, er musste seine Arme um Runes Schultern legen und ihn zurück auf seine Brust ziehen. Er küsste seine dichte, schwarze Lockenpracht und drückte den warmen, vom Schweiß leicht feuchten Körper seines Liebsten an sich. Immer wieder küsste er das Haar des Cyborgs. Sein Lächeln wurde sanft, ebenso wie sein Blick. Er fühlte sich so glücklich, frei und stark zugleich. Wegen ihm, wegen diesem ... durchgeknallten, lieben Umweltfreak. Wie schön es war, dieses Gefühl sein Herz an jemanden gänzlich verloren zu haben. „Ich bin heute ein bisschen...aufgedreht. Mattock hat die ganze Zeit angedeutet das ich wohl schon wieder high zur Arbeit gekommen bin.“, murmelte Rune an Richards Brust. Der hielt kurz inne und nahm seinen Kopf ein Stück zurück, um mit gerunzelter Stirn zu Rune hinunter zu schauen. "Wieder? Du... gehst high zur Arbeit?", fragte Richard ein wenig entsetzter, als er eigentlich klingen wollte. Dann fiel ihm erst ein, dass er ja, wenn er daheim war, auch nicht gerade in "arbeitskonformen Umständen" seine Arbeit tat. Diesen verdammten Whiskey würde er nie mehr im Leben anrühren, nicht einmal anschauen! Für Rune fiel ihm noch das Argument ein, dass er ja sowieso immer nur bescheuerte Aufträge bekam. Da für etwas Laune eine vorher durch zu ziehen, war also nicht ganz so abwegig. Dabei fiel Richard ein, dass er zwar nie an das Zeug ran gekommen war, aber immer damit geliebäugelt hatte. "Also ich meine... kriegst du da keinen Ärger?", schob er peinlich berührt lächelnd hinterher. High zur Arbeit. Aber dieses Mal hatte es nur so gewirkt. Richard konnte sich zuerst nur schwer vorstellen, wie das wohl ausgesehen haben musste. Dann fiel sein Blick allerdings wieder auf Runes gerötetes, grinsendes Gesicht und die Frage war sofort beantwortet. Jetzt musste Richard verschämt kichern. "Ich muss zugeben, mit den Erinnerungen im Hinterkopf und deinen SMSen war ich auch nicht gerade dazu fähig etwas zu arbeiten.", gestand er sich lachend ein. Das Lachen wurde jedoch gleich darauf wieder schwächer, als er begann über seine Arbeit nachzudenken. Er hatte gestern tatsächlich kaum etwas geschafft und der heutige Tag war auch schon fast rum beziehungsweise... wenn er so darüber nachdachte konnte er locker bis morgen früh durchmachen. Geschlafen hatte er schon ausgiebig und ohne Rune würde er sowieso nicht noch einmal schlafen, da war er sich sicher. Und wenn er dafür seinen alten Rekord wieder brechen müsste, aber er wollte nie mehr wieder so wie heute morgen aufwachen und nicht wissen, was real war und was nicht. Vorher war das nicht ganz so wild, da es nichts besonders wichtiges in seinem Leben gab, das real sein musste, aber jetzt war das etwas völlig anderes. Und wenn er für ein Nickerchen jedes Mal zu Rune nach Hause kommen musste, das war es ihm wert friedlich zu schlafen und ohne Verwirrung, ja sogar noch besser, mit Rune aufzuwachen.
Bionische Modifikationen (rechtes Auge und Arm) und ein recht dürrer Körperbau
Ruf in der Stadt :
ständig schlecht gelaunter Öko-Apostel
Gespielt von :
Ary
v
Wired Wrong
Erschrocken weiteten sich Runes Augen als Richard ihn auf seinen gelegentlichen Drogenkonsum ansprach. Verübeln konnte er ihm das nicht, er hatte das Thema in seiner postkoitalen Leichtsinnigkeit selbst auf den Tisch gebracht. Das hatte er sich nun selbst eingebrockt. Dabei hätte es vollkommen gereicht die Worte “schon wieder“ aus seinem Satz zu streichen. Was wenn Richard ihn jetzt ablehnen würde? Wie sollte er das erklären? „Ja, ich konsumiere manchmal Pflanzen mit unvorhersehbaren Wirkungen die ein irrer Kleinkrimineller im Wald sammelt?“ Rune war noch nie so direkt aufgefallen wie verantwortungslos das eigentlich klang. Mit großen, ängstlichen Augen sah Rune zu Richard auf. Seine Nasenlöcher waren vor Aufregung geweitet während er darauf hoffte das Richard ihn nicht verurteilte. So wie er das gesagt hatte konnte man ja annehmen das er ein Junkie war der sich nicht einmal bei der Arbeit zurück halten konnte. Aber als Richard endlich reagierte (Rune kam es wie eine Ewigkeit vor) interessierte er sich eher dafür wie das auf der Wache rüber kam und das er die Nacht ebenso gedankenverloren wie er zugebracht hatte. Außerdem lächelte er. Das würde er bestimmt nicht tun wenn er vorhatte gleich das Weite zu suchen. Rune atmete hörbar erleichtert auf. Ziemlich hörbar. So sehr der er sich sicher war das ihm spätestens jetzt seine Anspannung anzumerken war. Verdammt! Aber sei's drum, zumindest wirkte es nicht so als würde Richard ihn als Drogenopfer abstempeln, denn das war er definitiv nicht. Das panische Starren verschwand aus seinem Blick und er legte seine Hand entspannt auf Richards Brust ab. „Das habe ich nur einmal bei einem Seminar gemacht und einmal beim Schießtraining. Mattock hat das wohl gemerkt. Er war aber auch der Einzige den das interessiert hat. Schon komisch, sonst wird immer über alles Mögliche getratscht.“ ,murmelte Rune und merkte erst im Nachhinein das er von Thema abschweifte. Das wollte er aber nicht. Er wollte das richtig stellen und er wollte vor allem ehrlich zu Richard sein. Das war ihm ziemlich wichtig, außerdem hatte er schon gemerkt das er sowieso gar nicht anders konnte. „Ich nehme nichts Hartes und auch nicht oft. Ich kenne da jemanden der kennt sich ziemlich gut mit Pflanzenwirkungen aus.“ Plötzlich lächelte Rune schüchtern und legte sein Kinn auf Richards Brust ab. „Heute Nacht ist das wohl deutlich mehr aufgefallen, sogar Robbins hat bemerkt das ich viel zu gute Laune hatte.“ Jetzt senkte Rune seinen Blick doch vor lauter Verlegenheit und zwar auf seine Hand die sachte über Richards Brustkorb strich. „So einen guten Rausch hatte ich noch nie.“ Aber hey, wenn sogar eine verantwortungsbewusste Führungsperson sich nicht auf seine Arbeit konzentrieren konnte, wie konnte er dann überhaupt eine Chance haben? Alleine der Gedanke daran ließ Rune verstohlen grinsen.
 26.12.17 20:01
Richard Graves
Beruf :
Broker, Anführer der Avengers League
Größe :
1,85
Stimme :
mitteltief, melodisch
Auffallende Merkmale :
weiße Haare und aktuell sehr schlank
Ruf in der Stadt :
Wunderkind des Finanzwesens
Gespielt von :
Somaka
v
still alive
Erst war Rune erleichtert, offenbar weil Richard ihm keine Szene gemacht hatte. Dann war Richard erleichtert, weil Rune ihm die Angst nahm, dass er ihn vielleicht irgendwann mal an eine Überdosis verlieren würde oder wenigstens seinen Job verlieren würde. Die Überraschung und leichte Sorge in Richards Gesicht wurde bald darauf zu Freude, auch wenn er sich zurück hielt. Rune lächelte schüchtern, senkte den Blick und sprach dann davon, dass dieser für ihn mit Abstand bester Rausch, den Richard bei ihm hervor gerufen hatte, wohl nicht nur einem Kollegen aufgefallen war. Richard wurde daraufhin knallrot und grinste wie jemand, der vor lauter Vorfreude gleich die Überraschung verderben würde. "Ich bin also deine neue Droge.", meinte Richard mit gesenkter Stimme und lachte etwas verschämt, "Damit... kann ich mich anfreunden. Dann bin ich deine neue Droge und du bist mein Anti-Albtraummittel." Er lachte etwas dämlich und blickte dann peinlich berührt an Rune vorbei auf das freie Bettlaken, wo die Sonne durch die Blätter des Baums vor dem Fenster mysteriöse Schattenmuster hinwarf. "Nur, dass du dich bei mir nicht beim Konsum zurück halten musst.", fügte er lachend hinzu. Verdammt, er laberte gerade so einen Müll! Wie peinlich war das denn? Richard legte den Kopf etwas in den Nacken, schloss die Augen für einen Moment und seufzte gut hörbar. "Ich bin ein Idiot, ich bin ein Idiot.", sprach er sein neues Mantra im Kopf rauf und runter. "Ich frag' mich, ob ich in absehbarer Zeit wieder normal werde oder ab sofort immer so ... bescheuert drauf bin.", gab er mit einem Seufzen zu und lachte dann, "Wenn ich bei dir bin und auch wenn ich nur an dich denke, führ' ich mich auf wie ein absoluter Vollidiot oder wie so eine ... 14-jähriges Teeniemauerblümchen. Gott..." Richard schlug die Hände vor sein Gesicht und lachte etwas bitter. Seufzend nahm er sie wieder herunter und schaute dann resignierend lächelnd zu Rune hinunter. "Naja, solange du auf diese... bekloppte Version von mir abfährst...", fügte er an und lachte amüsiert auf.
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Ary
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Immerhin war Rune jetzt nicht mehr alleine mit seiner Verlegenheit. Er war Richard insgeheim ziemlich dankbar das er dieses Schicksal jetzt ihm teilte. Rune konnte sich nur schwer zurück halten damit er ihm nicht ins Wort fiel indem er seine knallroten Wangen küsste. Dabei lockte jedes von Richards Worten Runes Lächeln weiter aus der Reserve. Dennoch müsste er ihm eigentlich widersprechen. Richard hatte vielleicht so eine ähnliche Wirkung auf ihn wie ein Rauschmittel, aber er war noch so viel mehr für ihn. Er ging jedoch davon aus das Richard das sowieso schon wusste. Etwas erwidern konnte er sowieso nicht weil er vollkommen fasziniert davon war das Richard das so...Rune suchte nach dem richtigen Ausdruck und musste schlussendlich vor dem Wort „niedlich“ kapitulieren. Ja Richard konnte verdammt niedlich sein und so wie sich das anhörte war er da nicht ganz unschuldig dran. Er wusste nicht genau was sein Liebster damit meinte als er ihn sein „Anti-Albtraumittel“ nannte. Das lag wohl daran das er die Natur von Richards Albträumen noch immer nicht ganz greifen konnte. Aber wie sollte er das auch? Er hatte es schließlich nicht erlebt und maßte sich von daher nicht an es wirklich zu verstehen. Er wusste aber sicher das sie eine immense Belastung für Richard waren. Größer als das überhaupt jemand verdient hätte sie zu tragen. Dass Rune ihn dabei helfen konnte machte ihn unfassbar glücklich. Er strich Richard sanft über die Wange und lächelte ihn verstehend an. Er versuchte ein erleichtertes Aufatmen vorzuspielen als Richard ihm bestätigte das er sich bei diesem Rauschmittel nicht zurück halten musste, heraus kam aber nur ein seliges Seufzen. Rune war schon immer ein miserabler Schauspieler gewesen. „Ein Glück, ich denke nicht das ich das könnte.“ ,säuselte er und sah Richard mit verliebten Irrsinn in den Augen an. Was jedoch schnell eine erstaunten Blinzeln wich als Richard gestand das es ihm genauso ging. Das auch er sich im dämmerhaften Ausnahmezustand befand. Rune grinste glücklich, sogar fast frech. „Da siehst du mal wie es mir seit Wochen geht.“ ,stellte er mit einem Zwinkern fest. Schließlich war Richard nicht derjenige der seine Gitarre in den letzten Wochen so oft wie sonst nicht einmal in mehreren Monaten zur Hand genommen hatte und um seiner Sehnsucht mit gefühlvollen Melodien Ausdruck zu verleihen. So schlimm war es um Richard wahrscheinlich noch nicht bestellt. Fakt war aber das sie sich beide in verliebten Delirium befanden. Wie könnte er darauf nicht abfahren? „mach dir darum keine Sorgen, sei einfach das was sich gut anfühlt. So mag ich dich am liebsten.“ Er reckte den Hals um Richard einen sanften Kuss auf die Lippen zu hauchen. Es war nur eine kurze Berührung, ein Satzzeichen quasi um seine Aussage zu beenden mit Worten die sich nicht aussprechen ließen. Das was er sich gerade von Richard wünschte konnte er selbst oft nicht umsetzen, dabei wusste er in der Theorie wie einfach es eigentlich war. Das Loslösen von jeglichen Gedanken über das eigene Selbstbild um dann einfach zu sein. Die Umsetzung war eben doch nicht so einfach. In Richards Nähe ihm das jedoch wesentlich leichter. Die Angst sich zu blamieren war leider trotzdem noch ein häufiger Gast. Allerdings nicht in diesem Moment. Im Moment ließ er einfach nur seine Finger über dieses geliebte Gesicht gleiten. Bis Runes Körper es auf einmal wagte ihn mit irdischen Trivialitäten zu nerven und ihn daran erinnerte das er auch noch andere Bedürfnisse außer Schlafen und Sex hatte. Er verspürte ein leichtes Hungergefühl nachdem er seit fast 24 Stunden nichts mehr gegessen hatte. Das war selbst für Rune ein langer Zeitraum. „Ich weiß das kommt jetzt vielleicht ein bisschen ungelegen...“ Der Cyborg lächelte scheu als würde er gleich ein völlig unpassendes Geständnis heraus hauen. Schließlich raffte er sich auf und nuschelte schüchtern: „Ich meine mich daran zu erinnern das du vorhin etwas von Frühstück gesagt hast?“
 26.12.17 22:21
Richard Graves
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Richard lachte erleichtert, als Rune meinte, dass es ihm ähnlich erging. Allerdings im Gegensatz zu Richard schon seit Wochen, was ihm ein gewisses Schuldgefühl gab. Wieder betete der Weißhaarige sein neues Mantra innerlich herunter und seufzte glücklich und erleichtert. Rune wies Richard an einfach er selbst zu sein, auch wenn das wohl bedeutete ab und zu oder eher öfter auch mal ein Idiot zu sein. Er drückte dem Weißhaarigen einen kurzen, sanften Kuss auf die Lippen und erwähnte dann nach einen kurzen Pause das von Richard mitgebrachte Frühstück. Eigentlich wollte Richard ihm noch einen Kuss stehlen, doch er konnte Rune seine körperlichen Bedürfnisse nicht verdenken. "Ach ja, da war ja was.", antwortete Richard mit einem Lachen, legte seine Hände auf Runes Schultern und schaute an ihm vorbei in den Wohnraum des Cyborgs. Als sein Blick die weiße Bäckertüte entdeckt hatte, hielt er kurz inne, schaute Rune nachdenklich an und brummte dabei. Dann seufzte er, rollte sich auf Rune und erhob sich dann, um splitterfasernackt durch den Raum zu tapsen, um die Tüte zu holen. Das unangenehme Gefühl unter seiner Gürtellinie versuchte er weg zu denken, trotzdem biss er sich leicht auf die Unterlippe. Er wollte zurück zu Runes Wärme und ... Feuchtigkeit. Dieser Gedanke ließ wieder ein leichtes Kribbeln in ihm hoch kommen. "Bitteschön." Richard setzte sich neben Rune auf die Matratze und öffnete die gut gefüllte Tüte mit einem freudigen Lächeln. "Ich wusste nicht, was du eher magst, also hab' ich einfach von allem etwas mitgenommen.", gab er zu und hielt Rune die geöffnete Tüte hin. Neben Scones und Egg Muffins befand sich auch ein Bacon Muffin und ein Schokocroissant. "Lang zu."
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Prinzipiell mochte Rune es überhaupt nicht Richard gehen zu lassen. Ja, er hatte sogar ein klein wenig ein schlechtes Gewissen weil er einfach bequem auf dem Bett liegen bleiben konnte während seine Liebster aufstehen musste. Aber das war zum Glück wirklich nur klein. Viel lieber genoss er die Vorteile dieser Situation. Allein gelassen stützte er den Kopf auf seine Hand sah Richard hinterher. In solchen Situationen konnte er ihn wenigstens ausgiebig begutachten. Selbstverständlich richtete er aber seine Augen sofort auf den Wand wenn Richards Blick drohte seinen zu kreuzen. Die unschuldige Mine dazu spielte er sagenhaft schlecht und verriet sich durch seine Mundwinkel immer wieder versuchten nach oben zu zucken. Rune war inzwischen zur Matratzenkante gekrochen und hatte sich auf den Bauch gerollt. Den Kopf auf beide Hände gestützt beobachtete er Richard. Seinen Freund. In seiner Wohnung. Es war noch gar nicht so lange her das Janis Joplin seine einzige Gesellschaft in diesen Wänden gewesen war und ihn geholfen hatte seine wirren, verzweifelten Gedanken zu sortieren. „Tja, Janis. Danke für die vielen Stunden. Aber unsere Zeit ist jetzt wohl vorbei.“ ,dachte Rune grinsend. Die einzige Sehnsucht die er jetzt noch hatte wurde erfüllt als Richard sich zu ihm aufs Bett setzte. Der schwache Geruch für Gebäck kroch ihm in die Nase, aber Rune hatte nur Augen für Richards Lächeln. Es war so fesselnd das Rune sich dazu zwingen musste in die Tüte zu gucken die ihm vor die Nase gehalten wurde. Jetzt musste auch er lächeln. Das war aber eine ziemlich britische Zusammenstellung. Kein Wunder, schließlich war er jetzt ja auch mit einem Briten zusammen. Bei diesen Gedanken machten sich Runes verträumte Augen selbstständig und wanderten zu Richard hoch. Als er das bemerkte sah er jedoch sofort wieder zu der Tüte. Die war tatsächlich ziemlich gut gefüllt. Zu gut für ein Frühstück für zwei Personen. Aber anstatt auf den verschwenderischen Umgang mit Lebensmittel hinzuweisen wie es bei jedem anderen getan hätte wertschätzte er die liebe Geste von Richard. Außerdem würde das hier wohl auch zu seiner Hauptmahlzeit werden. Was hatte er doch für einen lieben Partner der sich so gut um ihn kümmerte. Und wieder einmal konnte Rune es nicht lassen diesen Partner von Glück beduselt anzusehen. „Hör auf damit Rune, der denkt noch du hast einen neurologischen Kurzschluss.“ ,schalt Rune sich und griff in der Tüte nach dem Schokocroissant. Seine Essgewohnheiten waren genauso verkorkst wie sein Schlafrythmus. Bevor er sich jedoch dem Essen widmete richtete er sich auf und drückte Richard einen Kuss auf die Wange. „Danke, Kjære.“
 27.12.17 0:34
Lachlain Navratil
Beruf :
Anbieter alternativer Dokumente
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1,83 m (= 6 Fuß)
Stimme :
Reibeisen mit Honig übergossen, in ungezwungenen Situationen derber und lauter
Ruf in der Stadt :
Bekannt unter mehreren Identitäten in gehobenen Kreisen & im Untergrund für wirkliche Leistung bei Urkundenfälschung.
Gespielt von :
Cos
v
Out of my way, i´m running blind.
First Post Lachlain, Rune & (Vadim) 6. Juni Dienstagabend
Anfang Juni brach wiederholt ein Spinner in die kleine Dachgeschosswohnung des Polizisten ein. Eine Weile war das unmelodische Kratzen und Klackern eines Metallstiftes im Haustürschloss zuhören, begleitet von einem kurzen, eigentümlichen Fluchen. Es waren fremdartige Worte, grob verwandt mit einer alten Form des Gälischen, doch durchzogen mit lallenden Konsonanten, die für die menschliche Stimme zwar geübt, aber nicht geeignet schienen. Gnädig öffnete sich die Tür kurz darauf für den Einbrecher. Es war ein junger Rotschopf, dessen Gesicht vielleicht als breit und freundlich hätte bezeichnet werden können, würde es nicht beständig ein anmaßendes, verschlagenes Grinsen zieren. Kaum hatte der Mann die Wohnung betreten richtete er sich die karierte, schottische Herrenmütze, die er zuvor gewissenhaft über seine rundlichen, blauen Augen gezogen hatte und seine zermürbte, schwarze Kunstlederjacke landete mit ausladender Geste achtlos halb auf der braunen Couch, halb auf den Boden des Einzimmerappartements. Die Jacke war im Grunde zu groß für den drahtigen Mann, der den Körperbau eines Menschen hatte, der sich zwar viel bewegt, aber den Zweck eines Training Studios nicht nachvollziehen kann und die vollen Taschen verursachten ein dumpfes Poltern, als sie auf die Dielen schlugen. Die Einbruchaktion hatte wenig mit Dreistigkeit oder Dummheit zu tun, den Verantwortlichen Lachlain Navratil war nur einfach wieder langweilig. Tatsächlich brach Lucky ständig in diese Wohnung ein und strenggenommen kann kaum von Einbruch gesprochen werden, wenn er darauf wartete, dass der Eigentümer nach Hause kam um mit ihm wie viele andere Abende auszuspannen und den Cyborg ein wenig zu triezen. So war Lucky völlig bewusst, dass Rune sich längst an seinen ungewöhnlichen Parasiten gewöhnt hatte, doch es war ihn bereits beim ersten Überfall auf den Polizisten reichlich egal gewesen. Immerhin hatte Rune damals Niemand gezwungen den Urkundenfälscher nach seiner Verhaftung laufen zu lassen und so musste er sich eben damit abfinden, dass Lucky manchmal aus Langeweile plötzlich auftauchte um sich in dem Appartement breit zu machen. Der Wohnungsschädling wanderte inzwischen gutgelaunt zum Kühlschrank und verzog belustigt das Gesicht als er die spärliche Auswahl darin begutachtete. Sie bestand aus einen bereits gelbstichigen Butterstück, ein paar einsamen Scheiben Biokäse und einem ihm unbekannten, doch vermutlich überteuerten Colaverschnitt. Der Käsepackung machte Lucky sich habhaft, zog aber im selben Augenblick einen zerknitterten Papierfetzen und einen ramponierten Kugelschreiber aus seiner Hosentasche. Es war ein Grimassenfoto von sich selbst und mit seiner Beute zwischen die Zähne geklemmt und geübter Hand landeten ein zwinkerndes Gesicht und folgende Worte in kursiver Schrift auf dem Bild: „Danke für Käse und Wasser, Marienkäferchen“. Der Zettel landete zwischen der unsortierten Post auf dem Kühlschrank. Das alberne Foto war das Tauschgegenstück, so dass Lucky dem noch unwissenden und abwesenden Gastgeber Nichts schuldete. Im Wald wog Schuld nun einmal viel schwerer als in der Menschenwelt weitab von dem Feenvolk, das ihn aufgezogen hatte. Doch nie wäre das Ziehkind auf die Idee gekommen seinen Kumpel die eigenwillige Macke zu erklären und Runes Irritation war ohnehin viel amüsanter. Mit der gleichen anhaltenden Selbstverständlichkeit stibitzte Lucky eine Glasflasche aus einem der chaotischen Küchenschränke, befüllte sie mit Leitungswasser, während seine freie Hand dabei half den Käse zu vertilgen. Als er damit fertig war wanderte er genauso heiter zurück zu den Kerzenbeladenen Couchtisch und fuhr mit seinen Irrwitzigen Handeln fort in dem er einige blasgrüne, flaumige Blätter aus der Jacke auf den Boden kramte. Ein Paar davon warf er in die Flasche und erst nach einem kurzen Sinnieren, gefolgt von einen leichtfertigen Schulterzucken landete der Rest ebenfalls darin. Nur wenige Sekunden stand Lucky anschließend unschlüssig im Raum, bis seine spitzbübischen Augen Runes Plattenspieler endeckten und der Parasit durchquerte die kleine Wohnung abermals um zielsicher eine der Platten aus den Regal zu ziehen. Einige Handgriffe später fuhr die Plattenspielernadel artig über die Rillen des nostalgischen Tonträgers und Sam Cookes Stimme entstieg dem Grab um in den kleinen Raum ein Konzert zugeben. Ungeduldig schnipste Lucky die Nadel allerdings in die Mitte der Platte und er konnte Runes entsetztes Aufstöhnen darüber trotz seiner Abwesenheit fast schon förmlich hören. Doch belohnt wurde die freche Tat mit dem baldigen Anfang seines Lieblingsliedes und Luckys Füße polterten augenblicklich über die Dielen in längst nicht mehr einstudierten, sondern befreiten Steppschritten. Buchstäblich begannen seine Gliedmaßen „twistin´ the Night Away“. Die Stimme des Soulsängers wurde unterlegt von stimmigen, doch lebendigen Bass, Schlagzeug, Gitarren und Saxophonen, aber nur die auffälligeren, hellen Pianotöne ließen Luckys Grinsen etwas breiter werden. Euphorischer war diese Liederauswahl, als das wehmütige Herzschmerzgejammer, das Rune in letzter Zeit anzumachen gepflegt hatte und Lucky nahm sich für diesen Tag vor diesen Zustand nicht weiter zu erdulden, als der Kleinkriminelle weiter durch die Wohnung des Polizisten hüpfte.
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Rune, Lachlain & Vadim 6. Juni | Abend | frisch
Das laute Poltern das Rune aus seiner Wohnung entgegen drang entlockte dem Cyborg gerade mal ein Stirnrunzeln und ein anschließendes Schulterzucken. Er hatte schon lange aufgegeben nach einem zeitlichen Schema zu suchen in dem die Einbrüche stattfanden. Außerdem sparte er es sich so zumindest in seinen Taschen nach seinem Schlüssel zu wühlen. Er drückte die Türklinke mit seiner Hand herunter die zur Hälfte in dem viel zu großen, schwarzen Pulli verschwand den er sich stibitzt hatte bevor er seinen Heimweg angetreten war. Heimweg...das klang irgendwie seltsam wenn der Geist eigentlich ganz woanders sein wollte. In seiner Wohnung wurde Rune von Sam Cooke begrüßt. Eine ausgezeichnete Musikwahl, etwas ähnliches hätte er wahrscheinlich auch für diesen Abend ausgewählt. Er pfeifte munter und schenkte dem steppenden Spinner nicht mehr Beachtung als der Deckenlampe. Sein erster Weg führte ihn in die Küche. Hoffentlich hatte Lucky sich nicht über die Cola hergemacht. Zu seiner Freude klirrte die halbleere Flasche immer noch einsam im Getränkefach als er die Kühlschranktür öffnete. Na bitte. Mit federleichten Schritten schwebte Rune ins Wohnzimmer. Seine Finger schnippten fröhlich im Takt der Musik während er einen großen Bogen um Lucky machte um nicht angerempelt zu werden. Er ignorierte ihn nicht mutwillig. Nein, ganz im Gegenteil, er hatte ihn schon längst als gelegentliches Inventar dieser Wohnung akzeptiert. Für eine Begrüßung oder den Versuch ein banales Gespräch anzufangen bestand gar nicht die Notwendigkeit. Als er die mitgebrachte Flasche auf dem Holztisch abstellte hörte Rune etwas das allerdings überhaupt nicht akzeptabel war. Das Lied war zu Ende und das nächste hatte einen viel ruhigere, melancholischere Stimmung. Nein, das ging heute nicht. Schnurstracks lief der Cyborg auf den Plattenspieler zu und ließ die Nadel über das Vinyl kratzen. Etwas auf das der Plattenliebhaber normalerweise mit großer Empörung reagierte. Aber heute war alles anders. Seine Mundwinkel starteten einen Höhenflug als die verträumten Gitarrentöne von „Wonderful World“ erklangen. Perfekt! Schnipsend und summend ließ er sich auf das Sofa fallen und hörte das Lied zum ersten Mal mit den Ohren des liebeskranken Soulsängers. Erst jetzt fiel sein Blick auf die Glasflasche. Im Wasser tanzten ein paar hellgrüne Blätter. Es sah eigentlich ganz hübsch aus. Neugierig griff Rune nach der Flasche und durchleuchtete sie mit seinem bionischen Auge. Was hatte Lucky jetzt wohl wieder angeschleppt? „Was ist das?“ ,fragte er amüsiert und wusste eigentlich jetzt schon das er darauf sowieso keine Antwort erhalten würde. Zumindest würde sich die Frage „Was macht das?“ nachher bestimmt im Selbsttest klären.
 14.03.18 18:39
Lachlain Navratil
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Irgendwo am Rande bekam Lucky die kurze Dissonanz mit, als die Geräuschkulisse um eine sich öffne Wohnungstür erweitert wurde. Doch er hielt natürlich nicht inne, hoppelte weiter über die Holzdielen, während der eigentliche Wohnungseigentümer mit der gleichen ignorierenden Bestimmtheit an ihn vorbei spazierte um seinen frisch geplünderten Kühlschrank zu inspizieren. Auch wenn sein Publikum den gewissenhaften Anstand besaß ihn aus den Weg zu treten, konnte Lucky es sich nicht verkneifen vor Rune nicht wie immer etwas anzugeben. Ein letztes Mal spielte der Refrain und der steppende Spinner ließ seinen linken, unbelasteten Fuß nach hinten über den Boden schleifen um dabei einen kurzen sauberen Ton zu erzeugen. Ein weiterer klarer Schlag folgte während er mit seinem belastenden Bein aufsprang und sein Fußballen ohne Rücksicht auf Runes Fußballen aufkam. Ausladend glitt er bei dem Sprung nach außen und scherte mit einem weiteren, diesmal unbelasteten Ballensprung wieder ein, während er sein Bein leicht drehte. Die elegante Bewegung war nicht die Krone der Tanzschritte, sah aber schick genug aus um sie zu wiederholen und weiter hin und her zu schwingen bis das leiser werdende Lied schließlich verklang. Das verstrahlte Blümchen schien derweilen noch abwesender zu sein als gewöhnlich, denn die Kommentierung zu der offensichtlichen Angeberei blieb aus. Wo auch immer Rune mit seinem Verstand sein sollte, es war gewiss nicht diese Wohnung. Mit einer Mischung aus aufkeimender Skepsis und irritierter Belustigung beobachte Lucky also seinen Kumpel wie er abermals durch den Raum spazierte, während ein derart beduseltes Lächeln sein Gesicht schmückte, dass sich Lucky ernsthaft fragte ob Rune nicht bereits benebelt in die Wohnung gekommen war. Wie gemein, das war immerhin die Aufgabe der kleinen Nachhilfestunden in Kräuterkunde. Anschließend misshandelte Rune eine seiner geliebten Platten auch noch eigenhändig. Das war doch eigentlich ebenfalls Luckys Aufgabe, aber wenigstens lieferte die Song Wahl die grobe Spekulationsrichtung, als die kitschigen Songzeilen durch den Raum hallten. Ein weiterer Blick auf seinen summenden und schnippenden Lieblingsvolltrottel, bestätigten nur den Verdacht, dass es Rune gelungen sein musste bestimmte blaue Gletscher zu schmelzen gebracht zu haben. War nur noch die Frage, ob das Pusteblümchen sich da nur wieder etwas einredete, aber Lucky wusste er würde auf diese Information nicht lange warten müssen. Das breite berechnende Grinsen von Lucky unterschied sich in jeglicher Weise von dem des liebestollen Lächeln des träumenden Cyborgs, als er sich auf den Boden vor den Couchtisch fallen ließ. Es war eines der wenigen Vertrauenszugeständnisse, die er dieser Freundschaft entgegenbrachte. Lucky konnte sich mit kalter, steifer Geschäftstätigkeit an einen Konferenztisch setzten, er konnte die einschüchternde Lässigkeit eines erfolgreichen Politikers auf einem Podium mimen und sich mit gekrümmten Ducken an einen Tisch voller Forscher schleichen, sollte es einen Zweck erfüllen. Aber bei Rune trug er eine dünnere Maske, selbst wenn es nur etwas wie Eingeständnis war, dass Lachlain Navratil keine Art von Stühlen mochte, denn er war sie nicht gewohnt, hatte er nicht seine Kindheit auf Waldlaub verbracht. Rune hatte inzwischen Luckys neuestes Mitbringsel entdeckt und untersucht, aber statt ihn zu antworten nahm ihn sein persönlicher Einbrecher die Flasche wieder aus der Hand. „Schätze nichts von Nöten“, flötete Lucky herausfordernd „du scheinst keine Aufmunterung mehr zu gebrauchen“. Mit dem Daumen auf den Verschluss der Glasflasche begann Lucky das versetzte Wasser gemächlich zu schwenken und lauschte den friedvollen Platschen gegen die Glaswand, während er seine vornehmste Unschuldsmiene aufsetzte. Da gab er sich solche Mühe und opferte ganze zwei Minuten seines gestrigen Tages um eine Ablenkung für das geknickte Gänseblümchen zu organisieren und dann musste er sich stattdessen mit diesen Dauergrinser im Liebesdelirium herumschlagen. Egal welche Mühe Lucky sich gab in Wahrheit konnte er bei dieser Wendung nicht wirklich sauer werden, denn Rune war glücklich. Selbst wenn es bedeutete, dass das folgende Gespräch auf eine drollige Weise reichlich anstrengend zu werden drohte, wollte er diese Geschichte schon hören. Die Geschichte was ein reicher Sack namens Richard Graves mit diesem armen, rettungslos verliebten Dummkopf wohl angestellt haben musste.
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Wired Wrong
Das Rune selbst nachgefragt hatte vergaß er genauso schnell wie die raffinierten Tanzschritte mit denen sein Parasit die Leute die unter ihm wohnten belästigte und die er sonst mit beeindrucktem Neid beobachtete. Das grösste Verbrechen das der Eindringling heute begangen hatte war den Worten von Sam Cooke nicht die entsprechende Würdigung entgegen zu bringen. Mit einem Handzeig gebot er dem Plappermaul zu schweigen während seine stählerne Hand im Rhythmus auf die Rückenlehne trommelte. Grinsend schloss Rune die Augen. Herregud, er liebte diesen Song. „Don't know much about a science book, Don't know much about the french I took.“ Warum hatte er eigentlich noch nie bemerkt was für ein Meisterwerk dieses Stück war? Mit einfachen Mitteln fing Cooke so viel Lebensfreude ein. Er bekam große Lust selbst seine Gitarre zu schnappen um auszuprobieren ob ihm das auch so grandios gelang. „But I do know that I love you, And I know that if you love me, too, What a wonderful world this would be.“ Die Melodie steckte seine andere Hand an, ergriff schließlich Besitz von seinen Schultern und übernahm seinen Körper. Erst als die Worte voller Weisheit ausklangen ließ Rune sich auf das Sofa zurück fallen und erlaubte Luckys Antwort zum ersten Mal zu ihm vorzudringen. Aufheiterung? Nach dem sie einen so furiosen Song gehört hatten? Das war eine Beleidigung! „Nur ein Zombie bräuchte an so einem Tag eine Ablenkung. Es ist Frühling, überall in der Stadt bringt Löwenzahn Bürogebäude zum Einsturz und schreitet in seinem Plan den Kapitalismus zu destabilisieren voran.“ Sollte er Lucky von dieser wundervollen Woche erzählen? Nein, er würde ihm bestimmt nicht die Chance geben irgendetwas davon in den Dreck zu ziehen. Das ging nur ihn etwas an und die Person die er gerade ohne zu zögern gegen den rothaarigen Spinner eintauschen würde. Einen Grund für seine wohl sich offensichtliche gute Laune zu ersinnen war allerdings nicht schwer, schließlich gab es so viele Gründe glücklich zu sein. „Ich habe gestern eine Geiselnahme beendet. Das arme Ding hat vermutlich zum ersten Mal die Sonne gesehen.“ ,flötete Rune als wäre das nichts was er ständig tun würde. Befreiungsaktionen startete er schließlich jedes Mal wenn er eine eingetopfte Pflanze erspähte. Er gab der Natur das zurück das eigentlich ihr gehörte. Es war ein majestätischer Anblick. Normalerweise genoss er diese Freude jedoch im Stillen. Doch dieses Mal hatte er einen Komplizen gehabt. Vielleicht sollte er später noch einmal zum Strand gehen um seinem Helfer ein Foto von den Früchten ihrer Heldentat zu schicken... Ob es Richard wohl ärgern würde wenn er ihn bei der Arbeit störte? Rune brannte plötzlich darauf es heraus zu finden und zückte sein Handy um eine schnelle Nachricht zu schreiben. Er übermittelte die letzten drei Zeilen von Sam Cookes Meisterwerk um ihn daran teilhaben zu lassen. Nachdem er die Nachricht abgeschickt hatte merkte Rune das seine Wangen erwärmt waren. Faensdritt, das war vielleicht ein bisschen zu verdächtig gewesen. Blitzschnell verschwand das Handy wieder in seiner Tasche. Es sollte ihm doch wohl möglich sein sich ein bisschen zusammen zu reißen! Er hatte schließlich immer noch nicht den Kern hinter Luckys Aussage hinterfragt. Blitzschnell raste Runes Augenbraue in die Höhe. „Wie kommst du darauf das ich Aufmunterung brauche?“ Er sah ein dass seine Laune gerade nicht schwer zu deuten war, doch wem würde das in seiner Situation nicht passieren? Aber eigentlich war er sich ziemlich sicher das er nichts von den Vorgängen die ihn in den letzten Wochen von Innen immer wieder aufgewühlten durchblicken lassen hatte. Wo bezog Lucky nur bloß diese Informationen über seine Gefühlsregungen her?
 23.04.18 0:58
Lachlain Navratil
Beruf :
Anbieter alternativer Dokumente
Größe :
1,83 m (= 6 Fuß)
Stimme :
Reibeisen mit Honig übergossen, in ungezwungenen Situationen derber und lauter
Ruf in der Stadt :
Bekannt unter mehreren Identitäten in gehobenen Kreisen & im Untergrund für wirkliche Leistung bei Urkundenfälschung.
Gespielt von :
Cos
v
Out of my way, i´m running blind.
Es war viel ernster als Lucky zunächst gedacht hatte. Was zugegebenermaßen viele Vorteile hatte und das für ihn versteht sich. Nur nicht für das nun völlig durchgeknallte Gänseblümchen. Daisy war verloren, verdammt in diesem lächerlichen Delirium zu verweilen, dass schlimmer war als jedes ominöse Blättchen, das Lucky hätte auftreiben können. Zufrieden lächelnd legte sich der Rothaarige nun auf die Holzdielen, den Kopf auf das herangezogene Jackenknäuel gebettet und betrachtete nun halb die Decke, halb die amüsante Showeinlage eines liebestollen Trottels. Der sang nämlich gerade schmachtend Liebeslieder und versank rhythmisch schwankend in den kitschigen Text. Ja, damit konnte definitiv gearbeitet werden. Das Schwappen der Flasche, die Lucky nun über seinen Kopf in Richtung der Deckenlampe hielt hatte sich inzwischen von einem kastrierten Plätschern in ein dumpfes Grollen verwandelt. Im künstlichen Licht war deutlich zusehen, das die Flüssigkeit inzwischen von der Konsistenz eher fettiger Milch ähnelte. Da die Lösung aber noch immer völlig durchsichtig war und Rune gerade eh nicht klar denken konnte, machte Lucky sich keine Sorgen er müsste das Zeug ganz alleine trinken. Um Rune nicht vorzeitig und kontraproduktiv zu desillusionieren, sein Einbrecher hätte nicht längst kapiert was der Grund für diesen Blödsinn sein könnte, gab Lucky nur ein zustimmendes Brummen von sich als die Rede vom Sturz des Kapitalismus durch ein paar Pusteblümchen war. War das ein Test? Es wäre so einfach gewesen diese Vorlage zu nutzen und nun einfach auf einen Millionär aufmerksam zu machen, besiegt von einem Löwenzähnchen namens Rune. Da nützte die Geschichte von einer dieser Rettungsaktionen gar nichts, die sein Kumpel zu tätigen pflegte und Lucky aus vielseitigen Gründen befürwortete und sogar gerne anfachte. Vor Allem weil sie lustig waren. Doch als Daisy überhaupt nicht auffällig eine SMS verschickte fragte sich Lucky, ob er das hier überhaupt ernst meinen konnte. Er könnte sich doch wenigstens Mühe geben! Das war doch keine Herausforderung… Luckys Unschuldsmine wich zwar noch immer nicht, aber der Drang dieses Handy zu klauen und ein paar gezielte Zeilen hinterher zu schicken, war unfassbar groß. Aber es hätte wohl nur zur Folge gehabt, dass Rune über seine vermeintliche Nachricht stammeln und rot werden würde und diese Komödie wäre vorzeitig beendet. Und da fiel der Groschen. Nun, er rollte endlich Richtung metaphorische Tischkante. Ja, wie kam Lucky darauf, dass Rune eine Aufmunterung brauchte? „Wir machen ein Spiel!“, beschloss Lucky zur Antwort und sprang aus den Liegen elegant direkt auf die Füße, eine frühkindliche Tanzausbildung musste immerhin irgendwo Vorteile haben. Im gleichen Atemzug drückte er Rune die Glasflasche in die Hand und fuhr fort: „Du trinkst jetzt jedes Mal, wenn dir etwas bekannt vorkommt.“ Ohne das Einverständnis des anderen Beteiligten abzuwarten, arrangierte Lucky sich vor den Tisch, machte zwei kurze und alberne Dehnübungen, um anschließend in tragischer Theatermanier an die Decke zu Starren. „Oh holde Damen, lauscht nun der künstlerischen Darstellung von Daisys letzten Wochen, aufgeführt von dem meisterlichen Lucky persönlich!“ Es folgte die obligatorische Verbeugung, sie war spöttisch genug um einen Narren im Mittelalter den Kopf gekostet haben zu können. Was auch immer Rune versuchen würde, dass hier musste jetzt sein. Dramatisch auf die Knie fallend ballte Lucky also die Hände vor der Brust und begann seinen Monolog. „Weh mir! Erblickte ich just wahre Schönheit? Erblickte ich nicht was Gut und Rechtens ist in den blauen Augen eines Jünglings oder vermag ich nur vor mangelnden Beischlaf zu vergehen? Kann ich denn klar Denken, wenn kein Knabe mein Bett teilen möchte?“ Mit ausladender Geste landete Luckys Rückhand an seiner Stirn und für einen Moment wandte seine gepeinigte Rolle den Blick vom stark begrenzten Publikum ab, um in tiefer Verzweiflung den Kopf zurückzuwerfen. „Vergessen macht mich jener Fremde, was ich erlitt. Selbst du süßer Geschmack der Rache lässt er verblassen und langweilig sind von nun an meine Taten. Denn der silberhaarige Zauberer aus den Reich des Goldes hat mich in seinem Bann gezogen.“ Offenbar nun von Hoffnung und weiterer schlechter Schauspielkunst erfüllt richtete sich Lucky auf, gleich einen verletzten Vogel, der nun endlich wieder zu fliegen wagte. Mit flehenden Blick gegen die Deckenlampe und einer damenhaft entrückten Hand auf die Stelle seines Herzens gelegt fuhr er fort. „Wagst du mein Sehnen zu erhöhen? Doch stumm glaube ich zu leiden. Stumm bin ich dir ein Freund, stumm verzweifle ich. Stumm versage ich die Bedeutung von „Stumm“ zu verstehen, sind meine Worte nicht Litaneien meines gebrochenen Herzens. Ich lausche Künstlern, die mein Leid gekannt und sehne die Stunden herbei, die ich dir beiwohnen vermag. Gefährten sind mir dann fremd, verstehen sie nicht das tiefe Elend, dass deine Entfernung mir bringt und dass mich noch immer niemand verführen vermochte.“ So viel als Zusammenfassung bis zum heutigen Tag. Doch an dieser Stelle angekommen verließ Lucky für einen kurzen Moment seine Bühnenrolle als Rune, das Opfer schweren Liebeskummers. Das Lächeln eines Fuchses vor einen Kaninchenbau mit einem einzigen Ausgang schlich für ein Moment auf sein Gesicht. Nun würde Lucky raten, mal sehen wie dicht er an die Wahrheit kommen würde. Er drehte sich um, offenbar bereit für den Vorhang. „Was mag das sein?“ Von gespielten, tiefen Glück beseelt die Arme ausbreitend und sich zurück zum Sofa wendend kam Lucky zum Finale seiner spontanen Aufführung. Die Rekapitulation der letzten zehn Minuten. Zumindest aus seiner Sicht. Wie das Vorhergehende war es die zynische und herablassende Sicht eines Mistkerls, der sich einem unbekannten Thema ausgesetzt sah und deshalb mehr denn je darüber urteilen wollte. „Erhört hast du mich, der du mir in die Seele oder so geblickt. Jeder Ton ein Engelschor, jeder Duft der Rose gleich. Fern trug mich deine Liebe die letzten Stunden, schwer soll mich der Boden nun fassen. Kann ich es verbergen? Verbergen, denn…“ Der dramatische Monolog machte eine Kehrtwende und Lucky begnügte sich mit einem klassischen, affigen Tänzchen und kindlichen Singsang. „… Daisy wurde gevööögelt, gevögelt von ein reichen Sack. Der reiche Sack heißt Richard und Daisy wurde gevööögelt.“
Bionische Modifikationen (rechtes Auge und Arm) und ein recht dürrer Körperbau
Ruf in der Stadt :
ständig schlecht gelaunter Öko-Apostel
Gespielt von :
Ary
v
Wired Wrong
Rune runzelte besorgt die Stirn als Lucky ein Spiel ankündigte. Er war im Moment definitiv zu nüchtern um sich aufs eines von seinen Spielchen einzulassen. Noch konnte er sich im Glauben der Vernunft wiegen, ehe irgendeine undurchdachte Entscheidung ihn wieder dazu brachte die Puzzleteile einer völlig zugedröhnten Nacht zu sammeln. Der Tisch ächzte anklagend Rune seine Füße auf ihm ablegte. Er inspizierte misstrauisch die Flasche die Lucky ihm in die Hand gedrückt hatte. Um den Inhalt machte er sich keine großen Sorgen. Sie waren schon lange über den Punkt hinaus an dem Rune verlangte das der Spinner zuerst trank. Hin und wieder forderte er es nicht ein, nur um sicher zu gehen. Sie taten das hier schon seit fast einem Jahr, inzwischen war Rune sich beinahe sicher das Lucky ihn nicht umbringen wollte. Der Aufwand wäre selbst für den Verrückten lächerlich. Nein, er machte sich eher Sorgen was sein ungeladener Gast da gerade veranstaltete. Vielleicht sollte er jetzt schon einen Schluck nehmen, einfach um das was ihn erwartete besser zu ertragen. Moment. Blauäugiger Jüngling, mangelnder Beischlaf...Sofort loderten Runes Wangen karmesinrot auf. Hvar i helvete...? Er beruhigte sich allerdings schnell wieder. Richard war nicht der erste Mann mit blauen Augen in den er sich verliebte und das er sexuell frustriert war war kein Geheimnis. Es handelte sich hier also um die üblichen Sticheleien. Lucky wusste nichts. Trotzdem nippte Rune an der Flasche. Nicht weil er Recht hatte, sondern damit die Vorstellung ein bisschen amüsanter wurde! Er bereute diese Entscheidung sofort. Kaum hatte er das Glas an seine Lippen gesetzt, verschluckte er sich. Jetzt bestand kein Zweifel mehr. Der Drecksack wusste Bescheid! Nicht zum ersten Mal in dieser Nutzbeziehung fragte Rune sich ob Lucky irgendwo Spione sitzen hatte. Er hatte sich doch so viel Mühe gegeben den Mann der seit Wochen durch seinen Kopf spukte nicht vor Lucky zu erwähnen! Okay....vielleicht war da mal ein Nebensatz gewesen....oder zwei...drei... Also gut vielleicht wusste Lucky um seine fruchtlose Schwärmerei, aber wusste nicht dass... nein, dass wusste er auch. Na Großartig! Kurzentschlossen bückte Rune sich um einen Schuh auszuziehen und ihn in Luckys Richtung zu werfen. Da er zeitgleich damit beschäftigt war seine Lippen trocken zu wischen verfehlte er den Vogel. Der zweite Schuhe flog gleich hinterher und riss einen ungespülten Teller vom Schrank. Das durfte doch nicht wahr sein! Er wusste nicht nur Bescheid, er gab sich tatsächlich Mühe mit dieser Darbietung. Hatte er dafür etwa Vadim zu Rate gezogen? Den würde der Zirkus hier garantiert zu Tränen rühren! Und das Allerschlimmste war das er auch noch mit jedem seiner Worte mitten ins Schwarze traf. Runes gute Laune war mit einem Schlag verflogen. Stattdessen kauerte er wie ein kleiner Schuljunge auf dem Sofa der noch nicht einsehen wollte das er ertappt worden war. Es war nicht einmal eine Woche her das er mit Richard besprochen hatte das ihre Beziehung geheim bleiben sollte und schon wusste der größte Possenreißer der Stadt Bescheid. Wie sollte er das denn jetzt leugnen? Lucky schien ja ziemlich stichfeste Informationsquellen zu haben wenn er so zielgenau traf. In die Ecke gedrängt suchte Rune eine Antwort auf dem Grund der Flasche. Er nahm mehrere große Schlücke. Erst als er versuchte die zähe Flüssigkeit herunter zu schlucken fiel ihm auf das gerade auf Luckys Spiel eingegangen war und damit sein affiges Finale abgesegnet hatte. So ein Mist! „Du weißt anscheinend besser über mein Liebesleben Bescheid als ich.“ ,grummelte Rune. Sein Gesicht hatte bereits die Farbe einer Mohnblume in voller Blüte angenommen. Anscheinend wusste jeder in dieser Stadt das die Avancen bei Richard die er sich nicht einmal getraut hatte zu machen gar nicht hoffnungslos waren! Jeder außer ihm...und Richard. Nur mit einem lag Lucky falsch. Vielleicht waren es die Kräuter die sich langsam den Weg in sein Nervensystem bahnten und seine Hemmschwelle senkten, aber so konnte er das Theater nicht stehen lassen! „Wir haben nicht einfach nur gevögelt und ich wüsste nicht was dich das angeht!“ ,brummte Rune. Er versteckte seine Verwirrung indem er fassungslos den Kopf schüttelte. Eine Sache war tatsächlich noch viel fragwürdiger als Luckys Informanten. Ab dem Moment in dem sie ihm einfiel war er ernsthaft verstört. „Herregud, warum interessiert dich das überhaupt?“ Bei der Sache mit dem finnischen Bergtroll konnte er Luckys Anteilnahme ja noch verstehen. Denn dabei ging es um eine Racheaktion, aber hierbei... Runes Augen weiteten sich auf eine alarmierende Größe. Oh oh, er würde doch nicht etwa etwas versuchen? Der Cyborg versuchte sich zu beruhigen. Nein, er war im Besitz belastender Informationen über diesen Urkundenfälscher. Lucky war nicht blöd, er würde das nicht riskieren indem er Runes Beziehungsleben sabotierte. Er konnte aufatmen. Aber warum machte er dann so einen Aufstand?
 26.08.18 23:53
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Das Meisterstück an gehobener darstellender Literatur wurde nicht mit geworfenen Rosen sondern Schuhen gedankt, was Lucky ohnehin viel lieber war. Besonders weil das Pusteblümchen gerade so wunderbar kläglich zielte und dabei auch noch eine Möglichkeit fand nebenbei den Haushalt zu erledigen, indem er Abwasch einsparte. Das war ja schon fast beeindruckend. Der Punkt, dass Lucky gerade seinen Willen bekommen hatte, war da allerdings noch viel besser. Rune belohnte ihn mit der besten Interpretation eines Überführten mit Durchblutungsstörung, denn sein Gesicht nahm während der Darbietung eine wunderbar rote Farbe an. Mit einer Selbstzufriedenheit überquellend vor Narzissmus und bösartiger Vorfreude hüpfte Lucky zurück zum Sofa und nahm den brummenden Rune sein Getränk wieder ab, nur um anschließend Selbst endlich einen langen Schluck daraus zu nehmen. Sein Mitbringsel war deutlich zähflüssiger, als er es in Erinnerung hatte. Ungeniert zog er anschließend eine pikierte Mine, schüttelte den Rest der Flasche probehalber und bewies dabei Feingefühl ähnlich eines sehr, sehr kurzlebigen Alchimisten. Während also ein kleiner verlegener Cyborg herzerwärmend seine aufrichtige Liebe zu der Sagenumwogenden Gestalt namens Richard bekundete, machte Lucky zwei Entdeckungen. Zum einen sollte er das Zeug nicht weiterschütteln, wenn er seinen Anteil nicht als nicht als geschmacklose Bonbons kauen wollte. Daher kippte er den Rest der Lösung einfach direkt hinterher, während er derlei Liebeszeugnisse mit einen ungeduldigen Handgewedel verscheuchen versuchte, als wären sie eine lästige Fliege. Zum anderen hatte er neue verbotene Zonen entdeckt, denn sein begnadeter Auftritt hatte die sensible Mauer aus gegenseitiger und gespielter Desinteresse an dem Dasein des Anderen gestreift. Was war da denn da los? Betrachtete Lucky also doch eine Gefühlswelt, die über die Grenzen eines glitzernden Tagebuchs einer Sechzehnjährigen hinausgingen? „Daisy, Daisy, Daisy…“, seufzte Lucky pathetisch, derlei Zweifeln augenscheinlich völlig fremd und der Glasboden der Flasche versagte bei einer erneuten ausladenden Geste der Arme. Der helle Ton von zersplitternden Glas mischte sich zu Sam Cookes Gesang, als der kristallisierte, untere Teil des Gefäßes auf unerbittliche Holzdielen krachte. Nur einen kurzen Blick hatte Lucky für den abgetrennten und nun unbrauchbaren Flaschenhals in seiner Hand übrig, bis er ihn schulterzuckend über die Schulter warf. In einem Anflug von ritterlichen Ehrgefühl traf er dabei sogar den Mülleimer, doch im Grunde wollte der Mistkerl aus dem Wald nur wieder angeben. „Ist es nicht offensichtlich, dass dein zeitweiliges Verhalten…“, fuhr Lucky unbeeindruckt fort und setzte dabei die Stimme eines zu tiefst besorgten Großväterchens auf, der mit seinem geliebten Enkel sprach „… empörend langweilig war?“. Mit diesen Worten ließ er sich zurück zu seinen Jackenknäul fallen, langte blind nach einen von Runes herumirrenden Schuhen um ihn zur Verdeutlichung lustlos einige Male in die Luft zu werfen und genauso überdrüssig aufzufangen. Das reichte als Erklärung. Sein Unterhaltungsprogramm hatte gelitten. Es hatte nicht im Geringsten etwas mit Anteilnahme an dem Leben eines Freundes zu tun, ob nun an dessen vorhergehenden Leid oder der derzeitigen Freude. Das war nun einmal der völlig falsche Film für diese Konstellation und vor allem nach der Ansicht des Hippies nicht diskutabel. „Also leg los! Erzähl mir, dass dein Richard nach Regenbögen duftet und dann machen wir endlich wieder was Lustiges“, verlangte Lucky während seines Wurfspiels. Wenn er Rune so ein wenig gegen sich aufbrachte hatte das nur Vorteile. Kaum etwas machte so blind wie eine gesunde Dosis Zorn. Nur Verliebtheit war schlimmer und so glaubte der rothaarige Spinner die besten Chancen zu haben dieses Thema ungehindert zu überstehen ohne die akribisch abgesteckten Grenzen dieser Freundschaft zu überschreiten.
Bionische Modifikationen (rechtes Auge und Arm) und ein recht dürrer Körperbau
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Missgünstig folgte Runes Blick der zerbrochenen Flasche zum Mülleimer. Dieser Ausdruck rührte nicht daher das er selbst zu so einer Treffsicherheit nie fähig wäre, zumindest nicht ausschließlich. Nein, er dachte auch an den Strom der verschwendet werden würde um aus den Scherben wieder einen verwendbaren Gegenstand zu machen. War es nicht schlimm genug das er gerade selbst einen Teller zerdeppert hatte? Aber was war denn das? Er hatte einen der begnadesten Lügner der Stadt vor sich. Übertroffen wurde er eigentlich nur von Vadim, der seine Lügen sogar selbst glaubte. Gewährte das matschige Kraut ihm etwa eine Einsicht in die tiefsten Gefilde der zwischenmenschlichen Kommunikation? Wie konnte es sein das er ohne Zweifel erkannte das der gerissene Scharlatan ihn gerade anlog? Fasziniert von dieser Erkenntnis spitzte Rune die Lippen und musterte das Waldkind interessiert. Als ob Desinteresse so einen ausgefeilten Monolog hervor bringen könnte! Runes Glaube in seine neuen Superkräfte versackte jedoch sofort als er sich daran erinnerte das gerade die Lügen, die Lucky für sein eigenes Verhalten fand stets die unglaubwürdigsten waren. Doch von diesem Sumpf hielt er sich lieber fern. Die Gefahr Schäden in diesem wackligen Konstrukt anzurichten war ihm viel zu groß und mit den Aufräumarbeiten wollte er sich nun wirklich nicht befassen. Lucky interessierte sich also für sein Liebesleben, dann lieferte er ihm lieber nicht noch mehr Zündstoff. Stattdessen sollte er sich Gedanken um eine schlagfertige Antwort machen die ihn aus dieser peinlichen Situation erlöste. Denn Runes Wangen waren auch nach seiner Erkenntnis nicht blasser geworden. Es verging einige Zeit in der, der beschämte Cyborg sein temporäres Wohnungsinventar aus zusammen gekniffenen Augen musterte und angestrengt über eine Antwort nachdachte. „Wäre er nicht gerade mit Zahlen beschäftigt, wäre er auf alle Fälle meine bevorzugte Gesellschaft.” ,brummte Rune schließlich unter betont lässigen Schulterzucken. Zufrieden war er mit der Aussage nicht, aber wenn er sich zu lange Zeit ließ würde es nicht mehr als desinteressierter Sarkamus durchgehen. So konnte er noch behaupten das es eine dramatische Pause gewesen war. „Wo bleibt nur die Zeit um die Erfolge der französischen Freiheitskämpfer zu würdigen?” ,lamentierte Rune um von seiner mangelhaften Leistung abzulenken. Er warf sich in das Sofa zurück, schwang seine Beine auf die Tischplatte und blickte wehklagend zum Fenster. „Sie haben ihr Leben und die Sicherheit ihrer Familien riskiert weil sie an ihre Mission geglaubt haben! Wo sind Liberté, Égalité, Fraternité in einer Zeit in der freiwillig auf die arbeitsfreien Tage verzichtet wird?” Es folgte ein schwermütiges Seufzen das vor Allem daher rührte das Runes Geliebter sich dazu verpflichtet fühlte seine Börsengeschäfte zu regeln während er sich mit einem theatralischen Möchtegern-Shakespeare beschäftigen musste.