Karaokebar "Crazy Tones"

First Post
4. April Abends
Postpartner: Caitlin

Rei schob die lange Perlenkette um ihren Hals zurecht. Sie hatte eine einfache Jeans und T-Shirt anziehen wollen, aber Draco hatte mal wieder Terz gemacht und Rei war es mittlerweile leid sich bei den Klamotten gegen ihn zu stellen. Sie wusste zwar nicht wie das möglich war, aber was das anging hatte dieser freche Dämon seltsamerweise ein gutes Gespür.
"Hör auf damit rumzuspielen!", fauchte Draco.
"Du weißt ich hasse solche Halsketten. Ich mag eher Choker und nicht so ein baumelndes Ding. Das werden wir nachher eh wieder runter nehmen müssen, sonst hängt es ständig am Mikrofonkabel fest.", erwiderte Rei.
Sie war schnell unterwegs, denn sie war ein klein wenig zu spät und deswegen war sie nervös und deswegen spielte sie ständig mit den Fingern am unteren Knoten von der Perlenkette, damit diese bei ihrem schnellen Gang nicht so schwang.
"Na und? Mit der Argumentation müsstest du dich ja auch nicht schminken, wenn du nur kurz Einkaufen gehst."
"Ja ja, aber man weiß ja nie, wem man begegnet."
"Wenn du das weißt, warum meckerst du dann jedes Mal?"
Rei blies nur die Luft hörbar durch ihren Mund.
Endlich erreichte sie die Karaokebar und gerade noch rechtzeitig, um ihren reservierten Tisch ganz vorne noch zu bekommen. Am Tisch angekommen bestellte sie ihren Liebling, den Cosmopolitan und eine große Ladung Pommes rot-weiß. Es war noch nicht so viel los in der Bar und erst recht nichts auf der Bühne. Das Karaokegerät mit den angeschlossenen Bildschirmen war im Menü und düdelte einen Pophit nach dem anderen.
Rei schaute sich kurz um, da keiner den Anschein machte die Musikauswahl wenigstens zu ändern und sie sowieso nur eineinhalb Meter von der Bühne entfernt saß, nahm sie die Fernbedienung und durchsuchte die Songdatenbank.
"Hm... Rock oder Pop? Oder vielleicht doch die Top Charts des letzten Jahres?"
"Die kennst du doch eh nicht.", warf Draco bissig ein.
"Heute nervst du ja noch mehr als sonst. Magst du Karaoke nicht?"
"Nein. Das ist wie Singen mit Anleitung für die ganz Doofen und sogar ich weiß, dass du diesen Mist gar nicht brauchst, um erstklassig zu singen."
"Waaaas?", wunderte sich Rei positiv überrascht und lächelte breit, "Ich singe also erstklassig, aha."
"Klappe, Nervensäge."
"Du bist heute die Nervensäge."
"Weil das eigentlich mein Abend gewesen wäre."
"Hey, das hier ist auch Singen und ich lass dich auch mal ran. Oder glaubst du ich kann mich bei deinem Genöhle konzentrieren?", meinte Rei und Draco schwieg.
Rei wählte die Kategorie Greatest Hits und scrollte sich durch die wählbaren Songs, da kam gerade ihr Cocktail.
"Danke.", antwortete sie dem Kellner mit einem charmanten Lächeln und nahm einen schnellen Schluck.

Postbeginn || 04. April || Abends

Der Tag heute im Tierheim war gar nicht mal so schlecht gewesen, tatsächlich wurden zwei Tierchen adoptiert und Benji hatte sich sogar recht nett verhalten und die aufgemuntert die noch bleiben mussten, während Caitlin mit den Leuten die Papiere ausgefüllt hatte.
Deshalb hatte sie beschlossen heute Abend mal wieder die Karaokebar aufzusuchen, mit Benji natürlich. Der Husky liebte es dort, denn so oft wie Caity mit ihm dort gewesen war machte es den Angestellten und den meisten Gästen auch nichts wenn sie ihn von der Leine ließ. Und das hieß unendlich viele Streicheleinheiten von allen die das Lokal betraten.
"Können wir jetzt endlich los ?", hatte der Hund sie schon gedrängelt als sie grade erst unter die Dusche gestiegen war. Die Ungeduld mit der er auf sie gewartet hatte während sie sich die Haare geföhnt und sich umgezogen hatte wurde von Moment zu Moment größer. Weshalb er sie schon mehr in die Bar zog als das er neben ihr her ging.
"Da, an den Tisch ! An den Tisch will ich !", verkündete er aufgeregt und zog sie schwanzwedelnd auf den Tisch zu, an dem bereits eine junge Dame saß.
Caity stemmte sich gegen die Leine, "Benji da sitzt schon jemand !", zischte sie verhalten, sie wollte nicht das jeder mitbekam das sie mit ihrem Hund sprach.
Aber so aufgeregt wie ihr Husky war brachte auch der widerstand nichts und sie stand kurzerhand vor dem Tisch der bereits belegt war. Benji hingegen schien das nur um so mehr zu freuen. Er stand hechelnd und schwanzwedelnd vor der jungen Frau und winselte, "Komm schon streichle mich ! Biiiitte streichel mich !", Caitlin musste sich ein Augenrollen verkneifen und sah das Mädchen entschuldigend an, "Tut mir echt leid, Benji möchte wohl unbedingt an diesen Tisch. Aber er scheint dich zu mögen, könnten wir uns vielleicht dazu setzten ?", fragte sie ein wenig beschämt und steckte ihr Handy, welches sie noch in der Hand gehalten hatte in ihre Brusttasche.

Rei scrollte weiter und plötzlich schien ihr Finger auf dem Pfeilbutton wie blockiert. Überrascht versuchte es Rei noch einmal, doch offenbar hatte Draco seine Finger im Spiel.
"Kansas?", fragte Rei, doch Draco gab keine Antwort.
"Okay, dann eben Kansas.", meinte Rei und lächelte.
Sie wollte gerade auf Start drücken, da erschien plötzlich ein wunderschöner Husky neben ihrem Stuhl und schaute schwanzwedelnd zu ihr hoch.
"Was will denn der Köter hier drin?", fragte Draco.
"Oh du Süßer!", rief Rei in höherer Stimmlage und kraulte den Husky hinter den Ohren und am Hals, "Was machst du denn hier?"
"Der müffelt und sabbert... hey!", versuchte Draco die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, doch Rei schob ihn beiseite.
Sie kraulte und lobte den Husky weiterhin, während Draco wütete.
Für eine halbe Sekunde leuchteten Reis Augen hellorange auf und sie hob ihren Blick.
"Wie heißt denn dieses Flohtaxi?", fragte Rei mit einem schelmischen Grinsen die Hundebesitzerin.
Dann verschwand ihr Grinsen abrupt.
"Ich meine ähm... ", stammelte Rei und lächelte beschämt.
"Könntest du dich bitte etwas zurückhalten?", beschwerte sich Rei.
"Er nervt."
"Du auch!", wetterte Rei und Draco knurrte beleidigt.

Ein erleichtertes Grinsen bildete sich auf ihren Lippen als das Mädchen sichtlich begeistert von Benji war und auch sogleich anfing ihn zu kraulen. "Ohhhh jaaa genau daa ! Du bist ein guter Mensch ich wusste es, hör nicht aaauf !", Benji schloss genießerisch die Augen und drückte seinen Kopf gegen ihre Beine, um noch mehr Streicheleinheiten einzufordern.
Als Rei nach seinem Namen fragte winselte er und ging einen Schritt zurück um sich hinzusetzten, von dort aus sah er Caitlin an, "Wie hat sie mich grade genannt ? Flohtaxi ? Ich hab doch keine Flöhe ! Das wüsste ich die Dinger sind schrecklich ! Sag ihr das ich keine Flöhe habe Caity !", wimmerte Benji und sah von Caitlin zu Rei.
Caitlin selber musste kurz lachen, zum einen wegen der Frage, zum anderen wegen Benjis Reaktion, "Na so hat ihn auch noch niemand genannt.", gab sie grinsend zu und setzte sich dann einfach mit an den Tisch und machte Benji von der Leine.
"Er heißt Benji und jetzt ist er beleidigt. Wenn du seine Gunst zurück erlangen willst gib ihm das hier.", meinte sie und kramte in ihrer Hosentasche nach einem Leckerlie und schob es über den Tisch zu dem Mädchen.
Benjis Ohren spitzten sich als er das leise klacken auf dem Tisch hörte und er schnupperte sofort das es ein Leckerchen war, "Ohh ich wusste du hast wohl welche mitgenommen, du Lügnerin !", schwanzwedelnd stand er vor dem Tisch und hechelte, wobei seine Zunge zu einer Seite raus hin.
"Gib es mir ! Komm schon, ich mach auch was du willst !, Caitys Grinsen wurde nur noch breiter, aber sie antwortete nicht, schließlich wusste das Mädchen nicht das sie ihren Hund reden hörte.

Zum Glück nahm die junge Frau es ihr nicht übel, dass ihr Flohtaxi rausgerutscht war.
"Entschuldige, das ist mir so rausgerutscht. Ich wollte witzig sein...", entschuldigte sich Rei und lächelte verlegen, "...aber ich bin ... nicht witzig."
Während Draco prustend lachte, schämte sich Rei in Grund und Boden. Das wiederum belustigte Draco und er tröstete sie scherzhaft. Aber Rei war traurig und etwas sauer, also murrte sie nur innerlich als Antwort.
Die Besitzerin des Huskys schien sehr nett zu sein, gab sie Rei ja sogar die Chance sich bei dem süßen Schnuffel zu entschuldigen. Rei lächelte gerührt, nahm das Leckerli und gab es Benji. Dann kraulte sie ihn wieder.
"Du weißt, dass es nicht ernst gemeint war.", flüsterte sie ihm zu und kraulte ihn seitlich am Kopf knapp unter dem Unterkieferknochen.
"Benji. Das ist ein süßer Name. Mein Haustier heißt Draco."
Sofort brach das Gelächter von Reis Untermieter ab.
"Wie bitte?"
Aber Rei ignorierte ihn absichtlich.
"Wie kamen Sie auf Benji? Ich hab meinen Störenfried Draco genannt, weil er so angsteinflößend sein will wie ein Drache, aber in Wirklichkeit ist er doch nur eine kleine Schlange."
"WAS?", brüllte Draco, aber Rei war gerade sauer und da konnte er rebellieren wie er wollte.
Wenn diese Dame wirklich sauer war, dann war sie nicht mehr das halbtote Mädchen, das ihn anbettelte, sondern eine muskelbepackte Amazone, die ihm genauso an die Gurgel gehen konnte, wie er ihr.
"Mein Haus, meine Spielregeln.", merkte sie beiläufig, aber triumphierend an.
"Du nervst.", zischte Draco und sie konnte sein Feuer in sich spüren.
"Und du bist ein Arsch. Ich kenne die beiden auch nicht, aber deswegen muss man noch lange nicht so gemeine Sachen sagen."
"Zu einem dummen, sabbernden Vierbeiner. In einer Bar. Genau dann wenn wir singen wollen."
Rei rollte innerlich genervt mit den Augen. Zum Glück kamen in diesem Moment die Pommes und Dracos miese Laune verschwand. Mit Futter köderte man sogar den Teufel persönlich, scherzte Rei und steckte sich eine Hand Pommes in den Mund. Lustigerweise war Draco lieb, wenn es ans Essen ging. Wahrscheinlich weil er Rei um jeden saftigen Bissen beneidete und hoffte dieses spezielle Gefühl mitzufühlen, an das der Geschmack von Seelen nie heranreichte.
"Wollen Sie auch welche?", fragte Rei die nette Braunhaarige vor sich.

Caitlin lächelte beschwichtigend als die junge Frau sich entschuldigte, "Ach das ist schon in Ordnung. Und ich glaube Benji ist auch nicht mehr sauer.", meinte sie amüsiert als er das Leckerchen zufrieden mampfte und sich weiter kraulen ließ. "Ohh das ist eine gute Stelle !", Benji gab ein leises fiepen von sich und drängte sich enger an Rei. Den Kommentar mit dem Flohtaxi hatte er schon längst wieder vergessen, er setzte sich neben sie und legte den Kopf auf ihre Beine.
Caitlins grinsen wurde nur noch größer, sonst war sie diejenige die zu tode gekuschelt wurde. Ihr Blick wanderte von ihrem Hund zu der jungen Frau, "Er hat ihn sich selbst gegeben.", rutschte es ihr raus, ehe ihr klar wurde das es wahrscheinlich total bescheuert klingen musste.
"Ehm.. ich meine, er hatte ihn schon als ich ihn bekommen habe.", murmelte sie und schaute peinlich berührt durch die Bar. "Wieso sagst du ihr nicht das du mit Tieren reden kannst ?", Benji sah sie durch halb geöffnete Augen an und Caitlin hätte am liebsten los gewettert wie verrückt das für andere klingen würde, aber sie hielt sich zurück. Schließlich würde das noch verrückter wirken.
"Draco ist auch ein cooler Name. Ist er auch ein Hund ?", versuchte sie das Thema von ihrem Husky abzuwenden.
Dankbar sah sie den Kellner an der die Pommes brachte und bestellte sich eine Cola.
Sie sah die junge Frau an die ihr etwas von ihrem Essen anbot, lehnte aber lächelnd ab.
"Danke, aber ich habe gegessen bevor ich hergekommen bin.", ihr Blick wanderte kurz zur Bühne ehe sie wieder mit einem grinsen zu ihr sah, "Ich bin übrigens Caitlin.", stellte sie sich dann auch einmal vor. Das hatte sie über Benjis Aufregung hinweg total vergessen. Vielleicht könnten die beiden ja später ein Duett singen, je nachdem ob sie überhaupt zum singen hergekommen war.. aber weshalb sollte sie sonst in einer Karaokebar sein !?

Der liebe Husky hatte Rei offenbar vergeben und schmiegte sich wie ein flauschiges Kissen an ihre Beine. Rei kraulte ihn weiterhin, während sie der netten Fremden zuhörte. Als diese fragte, ob Draco auch ein Hund sei, verfiel Rei in schallendes Gelächter.
Draco begann sich tierisch aufzuregen.
"Ein verfickter Flohteppich? Ich? Ich bin weit davon entfernt deine Hand zu lecken und mein Häufchen von dir gassi tragen zu lassen, du dumme Nulpe!", brüllte Draco und versuchte sich den Weg raus zu boxen, doch Rei stellte sich erfolgreich gegen ihn.
"Ich bin wenn, dann höchstens der Hund der Hölle, aber sich keine dieser dummen, sabbernden Tölen!", fuhr Draco fort und hörte nicht auf sich selbst in höchsten Tönen zu loben.
Rei ließ es über sich ergehen, ignorierte ihn jedoch weitestgehend.
"Nein nein. Draco ist kein Hund. Er ist mein Mitbewohner, aber ich nenne ihn gerne mein Haustier.", antwortete Rei, als sie sich wieder etwas gefangen hatte, "Er mag Hunde nicht. Aber ich glaube nicht, weil sie Hunde sind, sondern weil sie im Menschen das Gute wecken und ich glaube davor hat er mehr Angst als davor abgeschleckt zu werden."
"Das glaubst auch nur du.", meckerte Draco etwas beleidigt, aber nicht ganz glaubwürdig.
Die nette Fremde schaute kurz zur Bühne und stellte sich dann als Caitlin vor. Rei fragte sich, ob die Braunhaarige scharf darauf war zu singen, sich aber nicht so traute. Zumindest dachte Rei das in ihrem Blick zu lesen.
"Ich heiße Rei. Rei Alira. Schön dich kennen zu lernen.", antwortete Rei und lächelte.

Caitlin sah ein wenig irritiert von Benji zu der jungen Frau vor sich als diese so loslachte. Erst bei ihrer Erklärung ging Caity ein Licht auf und auch sie musste ein wenig kichern. Benji spitzte die Ohren und legte den Kopf schief während er Rei ansah, "Wie kann man Hunde denn nicht mögen ?", sein Blick huschte zu Caitlin und er legte eine Pfote auf ihr Bein, "Du liebst mich doch, oder Caity ?", wimmerte er.
Lächelnd kraulte sie ihren felligen Schatz hinter'm Ohr, "Ach mein Kleiner, natürlich liebe ich dich.", beruhigte sie ihn, diesmal ohne darauf zu achten das es vielleicht ein wenig seltsam klang. Sogleich fing der Husky an mit dem Schwanz zu wedeln und wandte sich wieder Rei zu, "Gut. Ich liebe dich nämlich auch Caity !"
Amüsiert sah die Brünette wieder auf und nickte, "Ja ich denke Hunde, oder allgemein Tiere, wecken das gute im Menschen. Ich arbeite im Tierheim, da sehe ich das oft genug.", verkündete sie fröhlicher als beabsichtigt.
"Freut mich.", meinte sie dann ebenfalls und lächelte zufrieden.
"Und du, hast du vor heute zu singen ?", fragte sie gespannt, sie selber wollte auf jeden Fall singen, sie hatte sich nur noch nicht ganz entschieden was sie singen wollte.

Caitlin stimmte Rei zu, als sie meinte, dass Hunde das Gute im Menschen hervorbringen. Caitlin erzählte, dass sie im Tierheim arbeitete und daher sehr stark davon ausging, dass Hunde, aber auch Tiere allgemein dem Menschen gut tun. Zwischendurch kraulte und lobte sie ihren lieben Husky, was Rei schmunzeln ließ.
Als Caitlin auf das Singen zu sprechen kam, stieß Draco einen erleichterten Laut aus.
"Na endlich geht's mal zur Sache! Ich langweile mich hier schon zu Tode!", meckerte er.
Rei hatte sich gerade ein paar der Pommes geangelt und mampfte sie genüsslich.
"Achso, ja eigentlich schon. Ich kann mich nur immer so schwer entscheiden. Vielleicht irgendwas in der Kategorie Pop oder Rock.", antwortete Rei und nahm die Fernbedienung in die Hand.
Die Songauswahl stand immer noch auf Carry on wayward son von Kansas.
"Vielleicht das?", fragte Rei kleinlaut, halb zu sich selbst.
"JA! BITTE! Mach endlich!", brüllte Draco genervt.

Caitlin nickte verstehend, "Na das klingt doch gut, ich habe mich auch noch nicht so recht entschieden was ich singen möchte.", sie strich sich eine verirrte Haarsträhne aus der Stirn und sah auf den Bildschirm als Rei halblaut mit sich selbst redete.
Ein zufriedenes lächeln bildete sich auf ihren Lippen und sie nickte, "Das klingt doch gut. Also hopp hopp, ich möchte dich singen hören !", ermutigte sie ihre neue Bekanntschaft und kicherte dabei ein wenig.
Sie schien ihr Sympathisch und auch Benji schien sie zu mögen. Wobei er ziemlich einfach zu manipulieren war, vor allem wenn man Leckerchen hatte.
Wie als hätte der Hund ihre Gedanken mitbekommen schnüffelte er an ihrer Hosentasche und rollte sich dann schließlich beleidigt zusammen als er nicht an die kleinen knusperdinger ran kam.
"Vielleicht kann man ja später auch ein Duett singen oder so..", schlug sie dann schließlich doch vor, genau in dem Moment wo ihre Cola kam. "Danke Max ~", bedankte sie sich beim Keller. Sie war schließlich fast jeden zweiten Tag hier, da war es kein Wunder das sie die Angestellten schon mit Namen kannte. Dieser streichelte Benji kurz über den Kopf und wünschte den beiden Damen viel Spaß, ehe er wieder an die Theke verschwand.

Entweder kannte Caitlin den Song schon oder wusste keine bessere Alternative, jedenfalls stimmte sie der Auswahl zu, während sich ihr süßer Begleiter vor ihren Füßen zusammen rollte.
"Alles klar.", antwortete Rei mit einem zufriedenen Lächeln und wählte das Lied aus.
Sie musste auflachen, als Caitlin sie regelrecht dazu drängte zu singen. Mit einem großen Schritt stieg sie auf die Bühne und stellte sich ans Mikrofon, gerade noch rechtzeitig, denn der Timer der Karaokemaschine war bereits am runter zählen.
Sie schaffte den Einstieg gerade noch, da hämmerte Draco bereits an die innere Tür und verlangte nach Kontrolle, welche Rei mit einem inneren Seufzen abgab. Ihre blauen Augen wurden nach der Hälfte der ersten Strophe golden und ihr Blick nahm einen ganz anderen Ausdruck an. Fast so, als erinnere sie sich an ihre Kindheit mit einem lachenden und weinenden Auge.
Jetzt wurde Rei auch klar, wieso Draco genau dieses Lied unbedingt singen wollte. Er kannte es und zwar nicht von seiner Zeit als Dämon, sondern von seinem alten Leben als Mensch. Sie fragt sich was für eine Art Mensch Draco früher wohl gewesen sein musste und was er wohl getan hatte, dass er es verdient hatte in der Hölle zu landen. So lang kannte sie ihn noch nicht, doch entweder als Dämon begann man wieder kindlich zu werden oder er war noch keine 30 als er gestorben war. Oder vielleicht sogar getötet wurde?
Das Lied ging zu Ende und Reis Augen wurden wieder blau. Zurück an ihrem Platz angekommen futterte sie erst einmal ein paar Fritten und überlegte kurz, bevor sie Caitlin die Fernbedienung hin schob.
"Weißt du denn ein Lied, wo Duett gesungen wird?", fragte Rei und fischte sich die nächsten Fritten, "Aber nichts total unbekanntes, okay? Sonst singe ich noch total aus dem Takt."
Sie lachte kurz auf und nahm dann einen Schluck von ihrem Cocktail.
"Du singst doch eh nicht. Dein Katzesgejammer erträgt doch niemand.", stichelte Draco.
"Ach und du bist besser als ich, willst du das damit sagen?", reagierte Rei.
"Hundertmal, Darling. Oder glaubst du im Anterroom würden sie jemanden wie dich engagieren."
"Die lassen dich da nur rumhupfen, weil der Laden genauso crazy ist wie du.", erwiderte Rei und lachte innerlich auf.
"Und wenn schon, aber talentfrei ist da sicher niemand. Ich singe wunderbar!", wetterte Draco und boxte Rei.
"Mit meinen Stimmbändern...", brummte diese nur als Reaktion und ließ den Dämon seine Aggression an ihr ausleben.
"Du weißt ja offensichtlich nicht, sie richtig einzusetzen.", schnaubte Draco, während Rei sich noch eine Fritte in den Mund schob und leicht den Kopf schüttelte.