pp: Nachtklassenhaus, Gang zu den Zimmern.
Das erste was ihr auffiel war die Tatsache, dass es irgendwie zu schmal in diesem Raum war, um darin leben zu können. Gerade einmal so breit, wie die Tür! Vor ihr lagen übereinander gehäuft die Koffer und Taschen. Wütend hatte sie die Tür zu geknallt, dass die Wände bebten. Ihr Vater hatte sie verraten und dieser komische Trottel, der sich Lehrer nannte checkte rein gar nichts, so etwas hasste sie. Sie wurde in einen schmalen raum eingepfercht und man erwartete von ihr, dass sie sich benehmen würde! Wo steckte da die Logik hinter? Sie sah sie nicht.
Als sie sich genauer umsah, fiel ihr zum glück auf, dass er Raum sich im Hinteren Teil erweiterte und dort platz für mehrere Modisch zugeschnittene Möbelstücke bot. Das überraschte sie nun doch. Sie hatte eine ähnliche Einrichtung, wie in den Jugendherbergen, in denen sie auf klassenreisen immer gewohnt hatte, erwartet! Nicht aber solch edle Schwarz und weiße Einrichtung!
Sie schob ihre Taschen ein Stück beiseite, um in den hinteren Teil des Raumes zu gelangen, da polterte ihr Koffer gegen eine Tür, die ihr erst in diesem Moment auffiel. Hatte sie etwa eine Mitbewohnerin oder was? Und am ende war das hier gar nicht ihr Zimmer? Sondern das, von irgendeiner nervigen Streberin? Sofort war ihr kurzer Anflug von Freude, naja…ganz so konnte man es nicht nennen, wieder verschwunden. Verstimmt drückte sie die Klinke herunter und schob die Tür auf.
Vor erstaunen weiteten sich ihre Augen. Der Typ da eben hatte sie angelogen!! Sie hatte ein eigenes Bad! Das war die erste gute Nachricht an diesem Tag! Sie würde nicht mit den Jungs zusammen Duschen müssen! Nunja ganz so ein großes Problem, wie es den anschein machte, hatte sie eigentlich nicht damit, denn sie war recht stolz auf ihren Körper, aber es ging ihr dabei eher um das Prinzip. Schließlich gab es viele Leute, die wesentlich verkniffener waren, als sie! Naja… und sie hatte sich geschworen alles scheiße zu finden, was wohl einer der Hauptgründe für ihren Ausraster eben im Flur gewesen war. Außerdem war sie restlos übermüdet, sie war durch mehrere Zeitzonen gereist und hatte in folge dessen einen Jetlag.
Erfreut schloss sie die Tür zu dem weißen Bad wieder und inspizierte den rest des Raumes.
Ein breites Bett, ein großer Schrank, der trotzdem wahrscheinlich nicht alle ihre Sachen fassen würde, ein Schreibtisch, Regale. Sonst nichts. Irgendwie doch ein wenig kahl…, dachte sie. Obwohl es hier mit nem chicen Teppich und nem Sessel oder so schon viel behaglicher aussehen könnte… Außerdem würde meine pinke Bettwäsche sehr gut hier herein passen… Sie würde noch einiges einrichten müssen, wenn sie nun wirklich hier blieb und das nicht so’n dummer Scherz von ihrem Vater war, oder sie ihn doch noch dazu überreden könnte, sie wieder abzuholen. Aus diesem Grund blieben die meisten Sachen auch in ihren Koffern, die Klamotten ausgenommen, die sollten bloß nicht zerknittern! Das sähe ja mal mega dämlich aus!
Ordentlich sortierte sie ihre Kleider, Hosen, Röcke, Tops, T-Shirts, Jacken und so weiter in den Schrank. Schnell ist er gefüllt, doch zum Glück blieb noch ein kleines Bisschen platz, sodass sie, sollte sie irgendwo einen anständigen Laden finden, noch etwas hinzufügen könnte. Dann legt sie sich ins Bett, das überraschend breit und gemütlich ist. Irgendwie gefällt mir dieses Zimmer…es ist ein wenig klein, aber das war ja nicht anders zu erwarten! Aber es wird wohl das einzige sein, das mir an dieser scheiß Schule jemals gefallen wird! Dann ist sie auch schon eingeschlafen. An den Unterricht, der morgen stattfinden soll verschwendet sie keinen Gedanken. Sie hat ohnehin nicht vor daran teil zu nehmen…
Am nächsten Mittag ca. um 14:00 Uhr
Gähnend streckte Jane sich in ihrem Bett. Wirklich gut geschlafen hatte sie nicht. Immer wieder war sie aufgewacht und hatte nicht wieder einschlafen können, dafür hatte sie nun lange geschlafen. Ob sie dafür nun den Unterricht verpasst hatte, oder nicht, war ihr vollkommen egal. Sie wusste ja nicht einmal, wann sie wo erscheinen musste! Müde reibt sie sich den Schlaf aus ihren Augen, wobei ihr auffällt, dass sie sich nicht einmal mehr umgezogen hatte.
Immer noch schläfrig hob sie die Beine aus dem Bett und tapste hinüber zum Bad. Was sie nun erst einmal brauchte war eine Dusche! Den ganzen Dreck von der Reise abwaschen, wach werden. Wie spät es war interessierte sie nicht.
Ein Teil nach dem nächsten fiel auf den Boden, dann prasselte das warme Wasser wohltuend auf ihre Haut. Genüsslich schloss sie die Augen. Ah…tut das gut! Mehrere Minuten lang blieb sie einfach nur so stehen, ließ sich von den Tropfen und dem Dampf des heißen Wassers einhüllen…
Ca.15:00 Uhr
Als sie schließlich fertig aus dem Bad kam fühlte sie sich besser. Auch besser, als am vorherigen Abend! Deutlich besser! Wahrscheinlich, sagte sie sich,verarscht mich papa nur und holt mich bald wieder ab! Allerdings wusste sie tief im Herzen, dass dem nicht so war, doch würde sie es sonst nicht aushalten so abgeschoben worden zu sein.
Sie schaute aus dem Fenster, durch das schon die hoch am Himmel stehende Sonne von einem klaren, blauen Himmel in den kleinen Raum schien. Nur in ein Handtuch gewickelt steckte sie die Nase aus der Balkontür, um die Temperatur zu überprüfen und stellte fest, dass es angenehm warm war. Also schlüpfte sie in ein paar Hotpants und ein schwarzes Top, ihre Haare flocht sie sich über die Schulter zu einem Zopf. Ihr Magen knurrte, doch bevor sie sich auf die Suche nach etwas essbarem machte, setzte sie sich ihre Sonnenbrille auf, ein perfektes Highlight. Dann schlüpfte sie in ein paar Sandaletten und verließ den Raum.
Tbc: Cafeteria