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Tonys Dachwohnung

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Tony hatte sich mit dem wenigen Geld, was er für seine alte Wohnung bekommen hatte eine Eigentumswohnung hier in Tsukimura gekauft. Sein beschränktes Budget hatte für nicht mehr als eine Dachwohnung gereicht, dafür war diese mehr oder weniger auf zwei Ebenen aufgeteilt.
Auf der unteren Ebene befand sich das relativ geräumige Wohnzimmer und eine winzige Küche, die eine niedrigere Decke besaß als der Rest. Tony war es eigentlich nur recht, dass die Küche klein war. Ein begnadeter Koch war er nicht. Und je größer eine Küche war, desto mehr Platz für Küchengeräte bot sie. Und die würden bei ihm früher oder später sowieso nur kaputt gehen. Eine Tür führte ins eher kleine Badezimmer. Toilette, Dusche und Waschbecken reichten ja völlig aus.
Oberhalb der Badezimmertür führte an der Wand eine Treppe nach oben in die zweite Ebene, dort befand sich dann das Schlafzimmer, direkt über der Küche. Es bestand eigentlich nur aus einem Bett und einem sich an der Wand befindlichem Schrank.
Die Dachschräge begann schon in der unteren Ebene, schränkte eigentlich nur die Breite des Raumes ein (Eingangstür - Wand).
Eine zweite Tür - neben der zum Badezimmer - führte in einen düsteren Raum, in dem Tony sämtliche Gegenstände verstaute, die er für Zauber benötigte. Der Raum ist stets mit einem Zauber verschlossen, damit auch ja nichts wegkam.
 27.08.12 19:38
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cf: Fußgänger-Straße

Tony hatte tatsächlich den richtigen Weg gefunden. Es grenzte nicht an ein Wunder, aber er war trotzdem froh, sich nicht wieder verlaufen zu haben. Vor allem, da diesmal Sanitas dabei war. Er stieg die Treppe nach oben, nahm manchmal zwei Stufen auf einmal. Der Schlüsselbund klimperte, als er ihn aus der Manteltasche holte. Er war schon versucht einfach aufzusperren, doch er hielt sich zurück. Zuerst prüfen ob alle Sicherungen noch standen und nicht einfach so gebrochen waren. Wer wusste schon welches Geschöpf der Dunkelheit sich in seiner Abwesenheit hier herumgetrieben hatte. Doch das alles war wieder einmal nur seine Paranoia gewesen. Es war alles so, wie er seine Wohnung verlassen hatte. Er schaltete die Schutzzauber für einen Moment aus, schloss die Tür auf und ging hinein. Sobald Sanitas eingetreten sein würde, würde er sämtliche Schutzzauber wieder hochfahren. Er hatte nicht wirklich Lust auf unangenehme Überraschungen.
"Komm doch rein."
Er hielt Sanitas die Tür auf, warf nebenbei seinen Mantel schon über das Sofa und stellte seinen Stab hinter der Tür in die Raumecke. Manche Gewohnheiten änderten sich eben nie. Dann fiel sein Blick auf das Foto von Andy, welches auf dem Schränkchen an der Wand stand. Er schluckte und schüttelte leicht den Kopf. Es hätte nicht sie treffen dürfen. Was hatte sie denn schon getan? Nichts. Den einzigen Fehler den sie gemacht hatte war, sich in Anthony Dresden zu verlieben. Bisher waren alle zum Tode verurteilt gewesen, die ihm ans Herz gewachsen waren. Dann riss er sich wieder zusammen und wandte sich Sanitas zu.
"Wasser oder Cola?"
Er ließ seinen Blick schweifen, bis er an der kleinen Küche angelangt war. Ein bisschen besser hätte er schon aufräumen können. Es war nicht so, dass totales Chaos herrschte, aber es war zu erkennen, dass Tony nicht der ordentlichste war. Der ein oder andere benutzte Teller stand im Spülbecken, die Scherben eines zerborstenen Glases lagen noch auf dem Boden. Und hinter der Treppe kaum zu sehen lugte eine Schwertscheide hervor. Das hätte in seinem kleinen "Arbeitszimmer" eher Platz.
 02.04.13 19:25
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Ich folgte ihm hastig. Das er die Treppen schnell ging machte mir nichts aus, denn ich tat es auch und hatte keine Mühe mit ihm mit zu halten. Der Mantel vor mir schleifte auf den Treppen und ich versank kurzzeitig in Gedanken. Mein Vater... Hatte auch immer einen Mantel getragen. Jedenfalls wenn er auf Reisen gegangen ist. Und als er eines Tages wiedergekommen ist, da war sein Mantel dreckig und kaputt, eingerissen und zerfetzt. Was auch immer ihm begegnet war, es war nicht ungefährlich und ich wusste auch nicht, ob er den Kampf, den er vermutlich gehabt hatte, gewonnen hatte oder ob er davon gelaufen war. Doch es interessierte ihn auch nicht länger.
Tony machte die Tür auf und bat mich herein. Sofort erkannte ich die Schutzzauber, die er angelegt hat. Eine Sicherheitsmaßnahme? War sie nötig oder machte er es nur aus Paranoia? Mir wurde auf einmal ganz unwohl. War er gefährlich? Oder lebte er in Gefahr? Ich wollte nun wirklich nicht, dass er in Schwierigkeiten geriet, wenn ich da bin, denn ich und Schwierigkeiten waren 2 Sachen, die aneinander klebten, sich aber hassten.
Auf jeden Fall betrat ich die Wohnung und sah mich um. Ein wenig unordentlich, aber es gefiel mir. Wenn ein Raum fast steril war wirkte es ungemütlich und ich hatte immer das Gefühl, dass ich nichts anfassen darf. Aber hier war es gemütlich. Auch wenn in der Küche ein Glas zersplittert ist, was noch nicht wieder aufgeräumt wurde, aber das waren Einzelheiten auf denen ich nicht rum hacken wollte. Ich sah ein Bild auf dem Schrank, es schien das Einzige zu sein. Ich sah es mir kurz an, nur um mich zu entscheiden, dass es mich nichts anging. Er bot mir Wasser oder Cola an. Cola hörte sich schon verlockend an, doch ich wollte etwas diskreter sein.
"Ich nehme Wasser, danke. Hast es hier echt gemütlich.", sagte ich. Dann schweifte mein Blick noch weiter umher.
 02.04.13 21:35
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Tony schloss die Tür wieder, ging dann sofort los um die Glasscherben auf dem Boden wegzuräumen. Er hätte wieder den Wind herbeirufen können, doch er tat es nicht. Er wollte seine Kräfte aufsparen, falls es doch zu ungebetenen Besuchern kam. Außerdem war es ja nicht so schwer die Glasscherben vom Boden zu fegen und in den Mülleimer zu befördern.
"Normalerweise pflastere ich den Fußboden nicht mit Scherben. Aber manchmal passiert eben ein Missgeschick."
Er glaubte zwar nicht, dass Sanitas ihn irgendwie anklagen wollte, weil Scherben auf dem Boden lagen, aber trotzdem. Er mochte kein Schweigen. Nicht hier. Es erinnerte ihn zu sehr daran, dass sie nichtmehr da war. Nachdem das zerbrochene Glas weggeräumt war holte er zwei saubere, unbeschädigte Gläser aus dem Schrank, nahm eine Wasserflasche die auf der Anrichte stand und füllte beide Gläser. Eines davon gab er Sanitas, ging danach nicht nur zufällig zum Sofa und setzte sich. Um den Tisch, der beim Sofa stand, standen noch ein Sessel und ein anderer Stuhl.
„Bist du der einzige Magier in deiner Familie? Oder gibt es noch mehr?“
Tony hatte einfach keine Ahnung worüber er sonst reden sollte. Familie war zwar nicht immer ein unverfängliches Thema, aber wenn es in eine für Sanitas unangenehme Richtung ging würde dieser hoffentlich irgendwie ausweichen. Mit der Hand machte er eine Geste um Sanitas den Stuhl oder Sessel anzubieten, je nach dem wo er sich lieber setzen wollte. Dann erst kamen Tony Bedenken an seiner Frage. Wenn er selbst die Frage gestellt bekommen würde, wie würde er antworten? Eine Familie besaß er nicht mehr. Nicht nach dem Vorfall Anfang des Jahres. Und ob Magier in seiner Familie waren? Das könnte eine ziemlich komplexe Antwort liefern. Unbewusst glitt seine freie Hand zu dem Amulett, dessen Umrisse man schemenhaft unter seinem Shirt sehen konnte.
 03.04.13 18:07
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Ich sah dem anderen Magier nach, der in die Küche ging um die Scherben weg zu kehren. Er sagte etwas dazu, doch es ging in meinen Gedanken unter, als ich die Scherben anstarrte. Scherben... Scherben bedeuten viel. Manchmal bedeuten sie Glück, oft aber genau das Gegenteil. Scherben sind scharf, man kann sich daran verletzen, doch sie können auch eine gute Dekoration sein, Vorausgesetzt die Scherbe sieht gut aus. Aber das waren einmal mehr unsinnige Gedanken. Unsinnige Gedanken eines jungen Magiers, der nichts besseres zu tun hatte unsinnigen Gedanken nachzugehen. Irgendwie ironisch, was?
Er holte 2 Gläser aus seinem Schrank und füllte sie mit Wasser. Ich nahm das Glas, das mir entgegen gehalten wurde dankend entgegen und sah dann die beiden Sitzmöglichkeiten an. Ein Sessel war bequem, auf einem Stuhl aber saß man aufrechter. Ich entschied mich für den Stuhl, er hatte mehr Haltung und versprach mehr Gesundheit. Auch wenn es nur kleine Dinge waren, die eigentlich keine große Rolle spielten, ich behielt sie mir einfach. Ob das an meinem Sternzeichen lag? Vielleicht, wenn man an so etwas glaubte.
Als ich mich hingesetzt trank ich einen Schluck des kühlen Wassers und ich entspannte mich sogleich. Zwar spürte ich noch immer die magischen Vorrichtungen um die Wohnung herum, doch sie störten mich nicht. Sie gaben mir eine so vertraue Umgebung. Als wäre ich hier selbst Zuhaus.
Werde ich mein Zimmer auch so versiegeln? Eigentlich hätte ich keinen Grund dafür, doch seit den Erfahrungen an der anderen Schule möchte ich kein Risiko mehr eingehen.

Auf seine Frage hin sah ich ihn an und lächelte ein klein wenig. Das bedeutete schon einiges, denn ich lächelte selten, wenn ich bei Freunden war, nur meine Familie oder wirklich sehr gute Freunde sahen mich oft lachen oder grinsen.
"Mein Vater war ebenfalls magisch begabt, auch wenn er eine vollkommen andere Richtung eingeschlagen hat als ich. Er hat mir den Großteil von dem beigebracht, was ich heute weiß. Und den Rest soll ich hier lernen.", antwortete ich.
"Meine Mutter hingegen hatte keinerlei magische Fähigkeiten, wusste aber, dass es so etwas gibt. Sie war in alles eingeweiht, auch wenn sie tatsächlich nur ein Mensch ist. Sie hat mir die Liebe zur Natur gezeigt, der ich mich ja größtenteils widme.", fügte ich noch an und nahm einen weiteren Schluck. Ich mochte es, wenn mir Fragen gestellt wurden. Es gab eine klare Aufgabenstellung die ich erfüllen konnte, ohne selbst irgendwie zu fragen, was mir schon wieder unangenehm wäre. Aber Fragen waren was anderes. Jedenfalls für mich.
"Und? Wie stehts bei dir?", fragte ich simpel zurück, vermutlich mehr aus Höflichkeit als aus Neugierde.
 03.04.13 18:54
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Tony dachte wieder an den Moment zurück, als das Glas zerbrochen war. Es war ihm aus der Hand gefallen, also eigentlich nichts großartig Dramatisches. Doch warum hatte er es fallen lassen? Wegen ihr. Wegen Andy. Er hatte an sie gedacht, an ihre letzten Momente. Es war komisch gewesen. Anders. Unnatürlich. Es war fast so gewesen als wäre er wieder dort gewesen, damals. Als hätte er sie wieder im Arm gehalten, als sie ihm ihre letzten Worte zugeflüstert hatte. Doch dann riss er sich aus seinen Gedanken los, wandte sich wieder an Sanitas. Er sollte sich nicht so oft seinen Gedanken und Erinnerungen hingeben.
Und schon antwortete Sanitas auch auf die Frage. Tony war froh, sonst wären seine Gedanken unweigerlich wieder in die falsche Richtung gewandert. Er stammte also zur Hälfte von Magiern ab. Es musste nichts heißen. Die magischen Fähigkeiten waren nicht abhängig davon ob man „Reinblüter“ war oder nicht. Magie war etwas anderes, nahezu ungreifbares. Man konnte Magie wirken und auch zum Teil verstehen. Doch um die Magie vollständig in allen Einzelheiten zu begreifen bedarf es einer Zeitspanne die eindeutig die Lebenszeit eines menschlichen Wesens sprengte. Die Tatsache, dass seine Mutter eingeweiht war fand Tony gut. Es gibt nichts Schlimmeres als jemanden Tag für Tag belügen zu müssen. Es schien als wären alle Frauen Naturbegeistert. Andy hatte es geliebt in Parks herumzuschlendern. Vor allem da sie selbst keinen Garten hatten. Das Geld hatte nicht für ein eigenes Grundstück gereicht. Aber das hatte Andrea auch nicht gestört. Sie war glücklich gewesen, so wie ihr Leben verlaufen war. Und jetzt war es zu Ende. Mal wieder musste sich Tony daran erinnern nicht in Gedanken zu versinken. Als der junge Magier ihm dieselbe Frage stellte zuckte er innerlich zusammen. Also gut, komplexe Antwort.
„Da sieht es schon ein wenig komplizierter aus als bei dir. Vor allem da ich nicht behaupten kann lange eine Familie besessen zu haben.“
Er nahm noch einen Schluck aus dem Glas, bereute es, dass es nichts Alkoholisches war. Dann begann er.
„Beide waren magisch begabt. Mein Vater war...die Art Magier wie ich. Was die Besonderheit meiner Mutter war...weiß ich nicht. Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, weil sie vor 20 Jahren starb. Angeblich soll sie ein Changeling gewesen sein. Mein Vater starb vor 14 Jahren. Das ist auch der Grund für all die Schutzzauber um meine Wohnung, ich will kein Risiko mehr eingehen. Einen Dämonenangriff zu überleben heißt nicht automatisch auch einen zweiten zu überleben. Mein Vater bevorzugte auch das Feuer. Doch es half nichts. Überrascht zu werden kann jeden Magier ins Grab befördern. Immerhin hat er die Dämonen mit sich in den Tod gerissen. Den Rest meiner Jugend verbrachte ich bei einem anderen Magier, der mich all das lehrte, was ich bisher weiß. Und meine Andy besaß keine magische Begabung.“
Tony schluckte, wieder einmal. Andy. Seine Andy. Es hätte nicht sie treffen dürfen. Sie war unschuldig.
„Doch sie hat sich in den falschen verliebt.“
Sein Blick wanderte wieder zu dem Foto auf dem Schrank, seine Ellbogen stützte er auf den Tisch und berührte den Ring an seinem Finger mit den Lippen. Es war alles unterbewusst. Ab diesem Zeitpunkt schwieg er.
 03.04.13 20:54
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"Andy also...", murmelte ich und schloss aus dem Gesagten, dass Andy die ehemalige Geliebte von Tony war. Und so wie es sich anhörte, war besagte Andy nicht mehr da. Ob sie gestorben war oder einfach weggegangen konnte ich jetzt nicht heraus hören, aber der Mimik nach zu urteilen war es wohl ersteres. Doch auf diesen Thema würde ich nicht genauer eingehen, es verbreitete nur schlechte Laune und das mochte ich nicht.
"Du hast also im Grunde genommen keine Familie mehr... Das tut mir wirklich Leid.", sagte ich und ich meinte es ernst. Ich legte ihm eine Hand auf die Schulter, ganz vorsichtig, damit er nicht falsches dachte.
"Ich kann nicht wirklich mit dir mit fühlen, denn ich habe meine Familie nicht verloren, aber ich denke, dass ich mir vielleicht im Ansatz vorstellen kann, wie sehr das schmerzen muss.", sagte ich sanft und schloss für einen Moment die Augen, ein kurzer Moment des Schweigens für seine Verluste. Ich stellte fest, dass er es nicht leicht hatte. Und dass die Paranoia, die sich als richtig heraus gestellt hatte, auch nicht unbegründet war. Armer Tony, ich hatte schon Mitgefühl mit ihm. Aber kein Mitleid, da ich wusste, dass es oft falsch verstanden wird.
"Du hattest es wirklich nicht leicht. Ich bewundere dich dafür, dass du das alles überlebt hast. Ich meine, dass du jetzt noch hier bist und durch hältst. Bestimmt kann das nicht jeder.", korrigierte ich meine Aussage noch einmal rasch.
 06.04.13 13:51
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Mit Sanitas‘ Feststellung riss sich Tony aus seiner Starre. Er wollte eigentlich nicht so...einsam wirken. So traurig. So...alt. Es war nicht normal für einen 26-Jährigen so herumzusitzen wie er es tat. Solchen Gedanken nachzuhängen. Aber es gab auch nicht viele, die mit 26 schon verwitwet waren. Dann spürte er die Hand auf seiner Schulter, zwang sich zu einem Lächeln.
„Es ist, wie es ist. Selbst einem Magier ist es verwehrt, diese eine Grenze zu überschreiten.“
Es war schwarze Magie zu versuchen, jemanden ins Leben zurückzuholen. Er hätte alle Regeln ignoriert, das wusste er, hätte Andy ihn nicht um das Gegenteil gebeten. Es waren ihre letzten Worte gewesen, ihr letzter Wunsch, dass er sich nicht der Dunkelheit hingab. Sie hatte gewusst, welche Konsequenzen es für Tony gehabt hätte. Und er hätte jedes Verbot, jede Regel, jedes Gesetz in den Wind geschlagen. Für sie.
„Wäre ich nicht hier hätten sie gewonnen. Eines Tages werde ich mich an ihnen rächen. Ich werde nicht aufgeben. Sonst hätten sie, was sie wollten.“
Er konnte auch stur sein, daran gab es nun keine Zweifel mehr. Mit einem Ruck stand er auf, die sentimentale Stimmung verflogen. Stattdessen ging er ans Fenster, warf einen kurzen Blick hinaus und lehnte sich dann an die Wand, sah wieder Sanitas an.
„Es gibt viele Arten der Magie. Und es ist viel zu leicht auf die falsche Bahn zu kommen. Hattest du jemals das Gefühl, deine Kräfte würden dir nicht mehr gehorchen?“
Tony selbst kannte dieses Gefühl nur zu gut. Er war nicht der perfekte Magier. Er war zwar mächtig, doch am Feintuning mangelte es ihm gewaltig. Er könnte Häuser in Brand stecken, wenn er in Stimmung dafür war. Doch er wollte es nicht tun, es würde ihn nur in Schwierigkeiten bringen. Und davon hatte er beim besten Willen schon genug.
 07.04.13 14:08
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Ich sah den anderen Magier mit tiefem Blick an. Ich wusste sofort, welche Grenze er meinte. Die Grenze, die Gesetze der Natur zu missachten. Die Natur gegen ihren Willen zu verändern. Nicht mehr mit ihr im Einklang sein. Sich von ihr abwenden. Nicht mehr die Natur anzuleiten, sondern sie sich aufzuzwingen. Das war schwarze Magie. Unnatürlich und bösartig. Mein Vater hatte sich damit beschäftigt, jedoch nie um es anzuwenden. Er wollte wissen, was die Schwäche eines schwarzen Magiers ist, damit er sie vernichten kann, sobald sie sich offenbarten und Böses über die Welt bringen wollten. Als Tony dann von Rache sprach zuckte ich zusammen. Rache... Dieses Wort.. klang so düster und bösartig. Rache an Dämonen... Ich wusste nicht so recht. Sicher, viele Dämonen waren bösartig und wollten Tod und Verderben, doch bestimmt nicht alle. Es musste auch gute Dämonen geben, oder wenigstens neutrale. Es gab auch genauso bösartige Wesen des Lichtes. Damit hatte ich ja schon Bekanntschaft gemacht, damals in meiner Ausbildung. Dennoch mochte ich das Wort 'Rache' wenig. Aber ich konnte ihn verstehen.
"Man darf nicht aufgeben. Nie. Wenn man kämpft, hat man die Chance zu verlieren. Wenn man nicht kämpft, hat man bereits verloren. Und wie sagt man so schön? Die Hoffnung stirbt zuletzt.", sagte ich, um ihn vielleicht noch ein wenig aufzumuntern.
Auf seine Frage hin fiel mir sofort eine Situation ein. Es war genau die Geschichte, die mich zu einem Magier gemacht hatte. Ich stand wieder kurz davor, verprügelt und beklaut zu werden, doch meine Wut war so groß, dass sich meine magischen wie von selbst aktivierten und sämtliche meiner Feinde in Brand steckte. Alle waren gestorben und ich? Ich war geschockt.
"Ich kenne das Gefühl, aber ich habe es bisher nur ein einziges Mal erlebt. Und ich habe nicht das Bedürfnis, es wieder zu erleben.", sagte ich und schaute zu Boden. Dann nahm ich das Glas und nippte wieder daran. Wirklichen Durst hatte ich keinen. doch ich wollte nicht unhöflich erscheinen.
 07.04.13 15:23
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Tony hatte schon oft mit dem Gedanken gespielt, Andreas Wunsch zu ignorieren. Er hatte schon Recherchen in diese Richtung betrieben, doch früher oder später kam es immer zum Abbruch. Es war Verrat. Verrat! Und Andy wollte und konnte er beim besten Willen nicht verraten. Er war pleite gewesen, sie hatte ihm alles hinterlassen. Und er wollte ihr Andenken nicht mit Füßen treten. Sie war viel mehr wert als sich jeder andere vorstellen konnte. Und diese Dämonen hatten sie ihr genommen. Um genau zu sein glaubte er ja immer noch, dass ein anderer Magier dahintersteckte, der ihm all die Dämonen an den Hals hetzte. Einen Dämon zu beschwören war leicht. Einen Dämon zu beherrschen, zu kontrollieren...das überstieg oft die Fähigkeiten eines Magiers. Tony wusste nicht ob er es könnte. Mit genug Willenskraft mit Sicherheit. Doch wie viel bräuchte er?
„Der Tod ist endgültig. Davon gibt es kein Zurück. Doch das Leben bietet so viele Möglichkeiten. Auch wenn man sich oft wünschen würde tot zu sein.“
Tony sprach aus Erfahrung. Brücken und Hochhäuser waren schon ziemlich verlockend. Letzteres schied aus, die Aufzüge würden sowieso irgendwann den Geist aufgeben. Und Brücken? Zu auffällig, wenn man mit dem sowieso nur spärlich gehorchenden Auto mitten auf einer Brücke stehenblieb.
In einem Zug leerte Tony sein Glas, füllte es nicht wieder nach. Stattdessen stellte er es auf die kleine Theke die die winzige Küche vom Rest des Raumes abtrennte. Dann verschwand er kurz durch die Tür unter der Treppe und kam nur einen Moment später mit einigen Kerzen wieder heraus.
„Dieses Gefühl ist, denke ich, den meisten Magiern bekannt. Früher oder später. Ich wusste, dass ich ein Magier war. Doch Magie wirken konnte ich nicht. Bis zu diesem einen Zeitpunkt.“
Jetzt im Nachhinein kam es ihm wie Ironie des Schicksals vor. Sein Vater starb, weil er lieber Tony schützte als sich selbst. Weil Tony noch keine Magie wirken konnte. Und ab dem Moment, als sein Vater tot war, konnte er Magie wirken.
„Oder es war sein Todesfluch.“
Ein Flüstern hätte es eigentlich sein sollen, doch es war lauter rausgerutscht. Ob Sanitas wusste, was ein Todesfluch war? Ob es diese Besonderheit nur bei der Magie von ihm selbst und allen anderen des Rates gab? Besser nicht den Kopf drüber zerbrechen, würde sowieso nur nach hinten losgehen!
 07.04.13 18:18
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"Ein Todesfluch?"
Mein Interesse war geweckt. Ich hatte viel darüber gelesen und gehört, hatte jedoch nie wirkliche Bekanntschaft damit gemacht. Auch wenn ich der Natur, und auch somit dem Leben anhing interessierte mich die Gegenseite meiner Fähigkeiten auch. Der Tod. Das Ende des Lebens. Das Äquivalent meiner Fähigkeiten, eine Macht, die mein Vater bewunderte, aber nie ausnutzte. Er hat mir auch ein wenig davon gezeigt, jedoch nie genug, damit ich selbst etwas hätte machen können. Doch ich hatte mich auch auf eigene Faust dran gesetzt und hatte recherchiert, wie man die Magie des Todes wirkte. Ich las von vielen Legenden und Mythen. Sie hatten sich oft unterschieden, doch eines hatten alle gemeinsam:
Die Magie des Todes beansprucht unsagbar viel Willenskraft, damit man nicht selbst dabei sein Leben verlor. Doch wusste ich auch, dass es unglaublich viele verschiedenen Arten der Magie gab, somit würde es auch unterschiedliche in der des Todes geben. Vielleicht kannte er andere Wege. Ich würde lauschen.
"Erzähl mir mehr davon, es klingt interessant.", sagte ich ohne Hohn in der Stimme.
 12.04.13 22:37
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Tony wandte sich an Sanitas. Er wusste nicht wie er anfangen solle. Er hatte schlicht und einfach das Gefühl, dass er da etwas falsch verstanden hatte. Der Begriff Todesfluch – oder „Death Curse“, wie er bei allen Magiern des Rates genannt wurde – war ziemlich missverständlich. Im ersten Moment dachte man wohl, es wäre ein Fluch den man selbst auf andere hetzte um sie zu töten, doch dem war nicht so. Und dieses Missverständnis musste er aufklären. Obwohl sein Vater dennoch im Stande gewesen wäre jemanden zu töten. Tonys Vater war der schwarzen Magie zu einem Grade hin mächtig gewesen. Jeder Magier seines Systems, der stark und mächtig genug war konnte es. So auch er selbst. Doch es war ein Tabuthema. Es gab Gesetze und gegen sie sollte sich keiner hinwegsetzen. Ansonsten war man schnell mal einen Kopf kürzer. Der Rat machte da keine halben Sachen.
„Ich denke der Begriff ist missverständlich. Vielleicht denkst du, es ist ein Fluch oder Zauber um jemanden zu töten, doch dem ist nicht so. Der Todesfluch wird mit dem eigenen Tod freigesetzt. Wenn man es genau nimmt ist es eigentlich umgekehrt, was aber auf das gleiche hinausläuft. Spricht man diesen Fluch aus, stirbt man. Deshalb tut man es auch nur, wenn man sowieso sterben würde.“
Tony mochte dieses Thema irgendwie – irgendwie aber auch nicht. Er wurde sich immer sicherer, dass sein Vater damals einen Todesfluch aussprach. Er konnte sich nicht mehr daran erinnern. Nicht weil es so lange her war, sondern weil es einfach alles viel zu schnell ging, er unter Schock stand und sowieso keinerlei Erinnerungen an diese Situation hatte. Vielleicht war auch das seinem Vater zuzuschreiben, da er ihm all diese Bilder ersparen wollte.
„Dieser Fluch ist mächtig, einer der mächtigsten die es gibt. Er benötigt so viel Energie, auch die Lebensenergie eines Magiers, sodass dieser stirbt.“
Und nun verfiel Tony in schweigen, dachte nach. Wenn es ein Todesfluch gewesen war, der das Haus in Brand steckte...und die Dämonen tötete... Er schüttelte den Kopf, wollte nicht weiter darüber nachdenken. Er war nicht mehr in Chicago, sondern hier. Er hatte seine Vergangenheit hinter sich gelassen. Doch der Todesfluch um ihn war bereits gelegt. Er musste ihn nur noch aussprechen, wenn es einmal so weit kommen würde.
 13.04.13 11:48
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Jetzt erklärte sich einiges. Also hatte ich recht gehabt mit meiner Vermutung. Ein Todesfluch verbraucht sämtliche Lebensenergie des Zaubernden. Alles andere fiel vermutlich unter schwarze Magie. Die schwarze Magie die ich kannte zehrte am Körper und Geist des Ausführenden, bis dieser entweder dem Wahnsinn verfiel, ein niederes Wesen wurde oder starb. Dabei waren die letzten beiden Punkte die häufigsten und der erste der gefährlichste. Ich hatte noch nie einen wahnsinnigen Schwarzmagier gesehen, doch mein Vater hatte mir mal davon erzählt. Sie seien unberechenbar.
Ich nickte auf seine Aussagen hin, sagte dann jedoch nichts mehr. Ich setzte das gewonnene Wissen zusammen und packte es in meine inneren Schubladen, damit alles seine Ordnung behielt, die ich so um ständig aufgebaut hatte.
"Ich denke, wenn ich genug Kraft habe werde ich auch einen für mich entwickeln. Es klingt eigentlich nur nützlich. Wenn man weiß, dass man stirbt kann seinen Tod auch noch für etwas nutzen. Klingt vielleicht etwas makaber, aber es ist wahr.", fasste ich kurz zusammen und trank wieder einen kleinen Schluck.
"Was weißt du eigentlich über schwarze Magie?`Oder über die Magie des Todes? Ich weiß, dass es gegen die Regeln verstößt, doch ich habe nicht vor dergleichen anzuwenden."
 13.04.13 12:02
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„Es kann wirklich nützlich sein, da liegst du richtig.“
Ja, Tony hatte Erfahrung darin. Keine persönliche, sonst wäre er ja auch nicht hier. Doch er hatte miterlebt, wie ein Todesfluch seine Wirkung entfaltete. Für die beiden betroffenen war es nicht angenehm gewesen, doch ihm selbst hatte es das Leben gerettet. Und da er noch nicht an so viele Magier geraten war, die wirklich etwas mit ihm zu tun haben wollte konnte man sich denken, wer einer der beteiligten gewesen war. Sein Mentor.
„Mir wurde ans Herz gelegt, einen Todesfluch bereit zu halten. Er musste ja nicht darin bestehen denen zu schaden, die einen ans Leder wollten. Es reichte ja schon, wenn man die dadurch beschützte, die einen am Herzen lagen.“
Und da lag bei Tony der Hund begraben. Momentan hatte er niemanden, den er schützen konnte. Und so lange, bis er keine wahren Freunde fand würde er Andys Eltern das Leben erleichtern. Sie hatten nie viel von ihm gehalten, doch das war ihm egal. Er konnte sie ja auch verstehen. Wäre er kein Magier würde er ja auch nicht daran glauben. Dann stünde er zum Thema Magie wohl genau so wie dieser Roy, dem er über den Weg gelaufen war.
„Ich weiß zu viel darüber. Jedenfalls genug, um deshalb mit einem Bein im Grab zu stehen. Ein Ausrutscher und schon hab ich riesige Probleme.“
Dass es der Rat war, der ihm dann den Garaus machen würde, sagte er nicht. Der Rat war...geheim. Und ziemlich speziell. Er glaubte nicht, dass Sanitas etwas vom Rat wusste, seine Magie war doch etwas anders als seine. Außerdem...war der Rat eher in Amerika anzusiedeln. Doch vielleicht gab es bei ihm ja ein passendes Gegenstück? Er wusste es nicht, wollte es auch nicht wissen.
„Als ich noch in Chicago war, war ich gezwungen mich mit Nekromantie zu beschäftigen. Eigentlich nur zu Recherchezwecken, aber das hat schon gereicht. Ich mag in meinen Kreisen zwar nicht den besten Ruf haben, aber ein Schwarzmagier bin ich deshalb noch lange nicht.“
Genauer ging Tony nicht auf die Frage ein. Sein Vater wäre da wohl ein besserer Ansprechpartner gewesen. Vielleicht war es ja auch dieses Wissen gewesen, dass ihn schlussendlich ins Grab gebracht hatte.
 13.04.13 12:26
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Ich schwieg nun und nickte das Gesagte und somit auch das neue Wissen nur ab. Je mehr ich wusste, desto besser war es, diese Meinung verfolgte ich schon immer. Denn je mehr ich wusste, desto mehr konnte ich auch anwenden oder lernen. Und je mehr ich konnte, desto besser konnte ich mich verteidigen, desto besser konnte ich anderen helfen, desto besser fühle ich mich selbst. Ich hatte niemals das Ziel alles zu wissen, denn ich weiß, dass das unmöglich ist. Doch vieles zu wissen, das klingt doch ganz gut. Immerhin will ich ein guter Magier werden, der seinem Ruf gerecht wird.
Aber der Todesfluch klang wahrlich interessant. Ich überlegte, was der Sinn meines Fluchs sein könnte. Würde ich damit jemandem ein Siegel auferlegen, was denjenigen schützt? Oder sollte es den andere schaden, die mir schaden wollten? Es gab so viele Möglichkeiten, ich konnte mich nicht entscheiden! Aber erst mal lag mir noch etwas anderes auf der Zunge.
"Sag mal... Wie kann ich diesen Fluch anwenden? Gibt es eine bestimmte Formel oder ein Ritual? Oder ist es eine reine Sache des Geistes? Braucht man dafür Artefakte oder Gegenstände?", fragte ich und wartete nun neugierig auf seine Antwort.
 14.04.13 19:58
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